[0001] Die Erfindung betrifft ein Folienpaket für einen zweigängigen aus Folien aufgebauten
Verdampfer zur Überführung von zwei Medien-Massenströmen von einem flüssigen Zustand
in einen gasförmigen Zustand nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten
Art.
[0002] Prinzipiell sind aus Folien aufgebaute Verdampfer bekannt und beispielsweise in der
DE 44 26 692 C1 beschrieben. Die dort beschriebene zweistufige - jedoch nicht zweiflutige
- Verdampfereinheit dient zum Überführen eines in Abhängigkeit einer Lastvorgabe einstellbaren
flüssigen Reaktand-Massenstroms in einen gasförmigen Reaktand-Massenstrom, wobei der
flüssige Reaktand-Massenstrom mit Hilfe eines Wärmeträgermediums in einer ersten Stufe
zumindest teilweise verdampft und in einer zweiten Stufe gegebenenfalls vollständig
verdampft und anschließend überhitzt wird. Dabei wird vorgeschlagen, daß die Verdampfereinheit
durch abwechselndes Aufeinanderstapeln von Folien mit Wärmeträgerkanälen und von Folien
mit Reaktionskanälen ausgebildet wird, und daß jeweils zumindest eine erste und eine
zweite Stufe in einer Folie integriert sind, wobei die erste Stufe als Kanal mit minimierter
Querschnittsfläche, der sich direkt an die Zuströmleitung anschließt, ausgebildet
ist, und daß die erste Stufe bei hohen Wärmeübergangszahlen betrieben wird, und weiter,
daß der Gesamtquerschnitt der Reaktionskanäle in der zweiten Stufe in Strömungsrichtung
zunimmt.
[0003] Außerdem kennt der allgemeine Stand der Technik sogenannte zweigängige Verdampfer.
Dies bedeutet, daß der Verdampfer, welcher von einem Wärmeträgermedium beheizt wird
oder einer direkten Beheizung ausgesetzt ist, zwei getrennte Räume zur Verdampfung
von zwei getrennten Reaktand-Massenströmen bzw. Medien-Massenströmen aufweist. Dabei
hat jeder der Bereiche für das jeweilige Medium zumindest einen eigenen Eingangsbereich,
wenn sich die beiden Medienströme bereits im Ausgangsbereich des Verdampfers vermischen
und durch einen gemeinsamen Ausgangsbereich ausströmen, würde man dennoch von zweiflutigen
Verdampfern sprechen.
[0004] Diese zweiflutigen Verdampfer weisen nun, wenn sie in Platten- bzw. Folienbauweise
realisiert werden, aufgrund ihres Aufbaus einen gravierenden Nachteil auf. Die beiden
Medienräume des zweigängigen Verdampfers sind normalerweise zu einem Folienpaket zusammengefaßt
und diesem Folienpaket wird thermische Energie durch ein Wärmeträgermedium, eine katalytische
Verbrennung oder dergleichen zugeführt. In den Platten bzw. Folien sind dabei Gänge
eingearbeitet, in denen die Medienströme strömen. Bei dem allgemein üblichen Aufbau
sind große Bereiche der Kanalanteile übereinander angeordnet, so daß die Zufuhr von
thermischer Energie durch die Folie praktisch nur von einer Seite erfolgen kann, da
das bereits dampfförmige Medium in den Kanälen der untere Folie die obere Folie gegenüber
der von unten kommenden Energie zumindest teilweise isoliert. Aufgrund dieser Tatsache
ist die Gefahr sehr groß, daß sich kalte Bereiche ausbilden, in denen das Medium,
überwiegend dann, wenn anstatt geschlossener Kanäle überwiegend offene Strukturen
auf den Folien eingesetzt werden, Bereiche ausbildet, in denen die Temperatur so gering
ist, daß das Medium nicht oder nur zu einem kleinen Teil verdampft. Damit können sich
dann kalte Durchströmungsbereiche ausbilden, so daß Medium mit einem hohen Anteil
an flüssigen Teilchen aus dem Verdampfer austreten kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Folienpaket für eine zweigängigen
aus Folien aufgebauten Verdampfer zu schaffen, das mit einem einfachen und platzsparenden
Aufbau eine möglichst gleichmäßige Verteilung der zugeführten thermischen Energie
ermöglicht, und damit bei einer kleinen Baugröße des Verdampfers eine hohe Verdampferleistung
gleichmäßig zu übertragen vermag.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil von Anspruch
1 genannten Merkmale gelöst.
[0007] Dadurch, daß nun die Vertiefungen der einen Medienfolie über oder unter den erhabenen
Bereichen der anderen Medienfolie angeordnet sind, wird erreicht, daß in einem großen
Teil der Folie die Vertiefungen von möglichst vielen erhabenen Bereichen und Flächen
der Folien umgeben sind. Da diese erhabenen Bereiche und Flächen der Folie, die von
außen den Folienstapel eingeleitete thermische Energie sehr gut leiten, wird so den
Vertiefungen, in welchen die Medien-Massenströme strömen, die thermische Energie sehr
effizient und sehr gleichmäßig zugeführt.
[0008] In einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung überlappen sich
die Projektionsflächen der erhabenen Bereiche der beiden Medienfolien. In einer Draufsicht
auf die Folien aus einer Ansicht senkrecht zu der Ebene, in welcher die Folien liegen,
ergeben sich die Projektionsflächen der erhabenen Bereiche der jeweiligen Folie. Den
Erfindern hat sich nun in überraschender Weise gezeigt, daß der Wirkungsgrad der Verdampfung
massiv ansteigt, wenn die erhabenen Bereiche der beiden Medienfolien versetzt zueinander
angeordnet werden, und wenn sich die Projektionsflächen dieser erhabenen Bereiche
zumindest berühren, idealerweise jedoch jeweils in einem größeren Bereich überlappen.
[0009] Das Folienpaket für den zweigängigen Verdampfer bietet sich dabei insbesondere dann
an, wenn es sich um einen mit einem gasförmigen Wärmeträgermedium beheizten Verdampfer
handelt. Dann ist die Gefahr von einer Überhitzung dieser Bereiche, welche nicht von
dem Medienstrom gekühlt werden können, geringer als bei einem vergleichbaren mit einem
flüssigen Wärmeträgermedium beheizten Verdampfer.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und dem anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Folienpaket; und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Projektionsflächen der erhabenen Bereiche von zwei Medienfolien.
[0012] Fig. 1 zeigt den Aufbau eines Folienpakets 1 für einen aus Folien aufgebauten, in
seiner Gesamtheit nicht dargestellten Verdampfer. Diesem Folienpaket wird über ein
flüssiges oder gasförmiges Medium oder über eine beispielsweise katalytische Verbrennung
thermische Energie zugeführt. Diese Zufuhr von thermischer Energie wird durch die
Pfeile Q in Fig. 1 angedeutet. Dazu könnte beispielsweise ein abwechselndes Aufeinanderstapeln
der Folienpakete 1 mit entsprechenden Räumen für die Verbrennung oder ein Heizmedium
erfolgen. Da die an sich bekannte Art und Weise der Zufuhr von thermischer Energie
für die Erfindung jedoch keine Bedeutung hat, soll darauf nicht weiter eingegangen
werden.
[0013] Das Folienpaket 1 ist aus zwei Medienfolien 2, 3 aufgebaut. Die beiden Medienfolien
2, 3 sind in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Zwischenfolie 4
voneinander getrennt.
[0014] In jede der beiden Medienfolien 2, 3 sind Vertiefungen bzw. Gänge 5 eingebracht.
Diese Gänge 5 können beispielsweise durch ein Ätzverfahren aus der beispielsweise
aus einem hochlegierten Stahlwerkstoff bestehenden Folie herausgeätzt werden. In diesen
in die Medienfolien 2, 3 eingebrachten Gängen 5 strömt dann das jeweilige Medium.
[0015] Dabei ist bei dem hier dargestellten zweigängigen Verdampfer der Medienraum, welcher
durch die Gänge 5 gebildet wird, der ersten Medienfolie 2 für einen der beiden Medien-Massenströme
vorgesehen, während der Medienraum in der zweiten Medienfolie 3 für den anderen der
beiden Medien-Massenströme vorgesehen ist.
[0016] In Fig. 1 ist erkennbar, daß über den jeweiligen Gängen 5 beidseitig metallisches
Material der beiden Medienfolien 2, 3 angeordnet ist, so daß die Zufuhr von thermischer
Energie Q in die Gänge 5 von den jeweiligen Gängen 5 der anderen Medienfolie 3, 2
nicht beeinträchtigt wird.
[0017] Ein denkbarer Aufbau für das Folienpaket wäre ein solcher, bei dem die Medienfolie
2, 3 in wenigstens einer in der Ebene der Medienfolie 2, 3 liegenden Richtung um jeweils
in etwa den halben Betrag des Abstandes der Mittelpunkte von erhabenen Bereichen 6
zwischen den Gängen 5 der jeweiligen Medienfolie in dieser Richtung zueinander verschoben
sind.
[0018] Je nach Ausgestaltung der Gänge ergibt sich damit eine Anordnung, bei der sich die
Projektionsfläche der jeweiligen erhabenen Bereiche 6 der beiden Medienfolien 2, 3
zumindest berühren oder teilweise überlappen.
[0019] In Fig. 2 sind nun diese Projektionsflächen der erhabenen Bereiche der beiden Medienfolien
dargestellt. Dabei wurden die erhabenen Bereiche der ersten Medienfolie 2 über das
Bezugszeichen 6a gekennzeichnet, während die erhabenen Bereiche der zweiten Medienfolie
3 das Bezugszeichen 6b aufweisen. Diese in senkrechter Richtung zu der Ebene der Folien
2, 3 dargestellte Projektionsfläche der jeweiligen erhabenen Bereiche läßt erkennen,
daß die erhabenen Bereiche 6 gleichmäßig und abwechselnd in der Art angeordnet sind,
daß zumindest ein großer Teil der jeweiligen Gänge 5 wenigstens annähernd gleichmäßig
über die Fläche der beiden Medienfolien 2, 3 verteilt ist. Diese aus den Gängen 5
und den erhabenen Bereichen 6 gebildeten Strukturen bedecken dabei einen Großteil
der Fläche der Medienfolien 2, 3. Die erhabenen Bereiche 6 sollten dabei einen sehr
großen Anteil der Fläche der jeweiligen Medienfolie bedecken, wenigstens jedoch ein
Drittel der Fläche der beiden Medienfolien, welche mit den Strukturen versehen sind.
[0020] In dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ergibt sich ein Muster von sich
sehr gleichmäßig kreuzenden Gängen bzw. Kanälen 5, so daß eine sehr gleichmäßige Verteilung
der Medienströme in diesen in der jeweiligen Folie 2, 3 untereinander verbundenen
Gängen 5 ermöglicht wird, und daß über die erhabenen Bereiche gegebenenfalls die jeweilige
Medienfolie 2, 3 und der Zwischenfolie 4 ein sehr gleichmäßiger Eintrag der thermischen
Energie erfolgen kann.
[0021] Neben dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel mit den beiden Medienfolien
2, 3 und einer Zwischenfolie 4 sind selbstverständlich auch andere Aufbauten denkbar.
Beispielsweise könnte die erste Medienfolie 2 zusammen mit der Zwischenfolie 4 entsprechend
gedreht werden, so daß sich ein Aufbau aus zwei Medienfolien 2, 3 und einer Abdeckfolie
ergibt. Dabei wäre es durchaus denkbar, daß die Abdeckfolie auf ihrer der Medienfolie
4 abgewandten Seite weitere Strukturen aufweist, welche dann als Leitelemente für
das Heizmedium eingesetzt werden könnten.
1. Folienpaket für einen zweigängigen aus Folien aufgebauten Verdampfer zur Überführung
von zwei Medien-Massenströmen von einem flüssigen Zustand in einen gasförmigen Zustand,
mit wenigstens zwei Folien, wobei durch Strukturen aus Vertiefungen und erhabenen
Bereichen auf einer ersten Medienfolie ein erster, von einem der Medien-Massenströme
durchströmter Medienraum gebildet ist, wobei durch die Strukturen auf einer zweiten
Medienfolie ein zweiter, von dem anderen der Medien-Massenströme durchströmter Medienraum
gebildet ist, und wobei den wenigstens zwei der Folien thermische Energie zuführbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
beide Medienfolien (2,3) vergleichbare Strukturen aufweisen, wobei zumindest der größte
Teil der Vertiefungen (5) in der einen der Medienfolien (2,3) über oder unter den
erhabenen Bereichen (6) der jeweils anderen Medienfolie (3,2) angeordnet sind.
2. Folienpaket nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Medienfolien (2,3) in wenigstens einer in der Ebene der Medienfolien (2,3) liegenden
Richtung, um jeweils in etwa den halben Betrag des Abstandes der Mittelpunkte der
erhabenen Bereiche (6) in dieser Richtung, zueinander verschoben sind.
3. Folienpaket nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich Projektionsflächen der erhabenen Bereiche (6) der beiden Medienfolien (2,3) teilweise
überlappen.
4. Folienpaket nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Flächenanteil der erhabenen Bereiche (6) der beiden Medienfolien (2,3) wenigstens
ein Drittel der Fläche der beiden Medienfolien (2,3) mit den Strukturen beträgt.
5. Folienpaket nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erhabenen Bereiche (6) wenigstens annähernd gleichmäßig über die Fläche der beiden
Medienfolien (2,3) mit den Strukturen verteilt sind.
6. Folienpaket nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Strukturen als sich kreuzende untereinander verbundene Gänge (5) in die jeweiligen
Medienfolien (2,3) eingebracht sind.
7. Folienpaket nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
die zwei Medienfolien (2,3) und eine Zwischenfolie (4), wobei die Strukturen auf den
jeweils der Zwischenfolie (4) zugewandten Oberflächen der Medienfolien (2,3) eingeätzt
sind.