[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport eines Bogens für eine Bogen
verarbeitende Maschine, insbesondere eine Rotationsduckmaschine, in einer Verarbeitungsrichtung
mit betriebsmäßig in einer ersten Richtung umlaufenden ersten Greifern zum Erfassen
des Bogens an einem in der Verarbeitungsrichtung vorauseilenden Greiferrand desselben,
einem die ersten Greifer tragenden Zylinder mit einer an dessen Umfang ausgebildeten
Stützfläche für den seitens der ersten Greifer erfassten Bogen, betriebsmäßig in einer
zur ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung umlaufenden zweiten Greifern,
welche den vorauseilenden Greiferrand von den ersten Greifern übernehmen und mit wenigstens
einem Paar betriebsmäßig in der zweiten Richtung um eine Rotationsachse rotierender
Bogenstützen, die jeweils eine zu der Rotationsachse konzentrische Wälzfläche aufweisen,
deren Erstreckung entlang der Rotationsachse kleiner ist als die Breite eines jeweiligen
druckfreien Seitenrandes des Bogens und welche den Bogen innerhalb eines jeweiligen
Seitenrandes in Bereichen gemeinsamer Normalen der Stützfläche und der Wälzflächen
an die Stützfläche pressen, sowie eine mit der Vorrichtung ausgestattete Bogen verarbeitende
Maschine, insbesondere eine Rotationsdruckmaschine.
[0002] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der Druckschrift JP SHO 55-18194
Y2 bekannt und gemäß dieser eingesetzt, um einen bedruckten Bogen von einem Druckwerk
an einen Ausleger zu übergeben, der einen Endlosförderer mit an umlaufenden Greiferbrücken
angeordneten Greifern umfasst, mittels welcher ein vorauseilender Greiferrand des
Bogens erfassbar und der Bogen nach Verlassen des Druckzylinders bei sich selbst überlassener
Hinterkante des Bogens weitertransportierbar ist. Damit wird jedoch lediglich erreicht,
dass der Bogen an den druckfreien Seitenrändern desselben zwangsgeführt ist bis dessen
Hinterkante die Bereiche der gemeinsamen Normalen der Wälzflächen und der Stützfläche
des Druckzylinders passiert.
[0003] Um den Bogen auch auf dessen weiterem Weg zu einer Stapelstation abschmierfrei zu
führen, ist es insbesondere bekannt, Bogenleitflächen vorzusehen und zwischen diesen
und dem darüber hinweggezogenen Bogen Strömungsverhältnisse zu schaffen, die den Bogen
in einer gewissen Schwebehöhe über den Bogenleitflächen halten.
[0004] Als Alternative hierzu wurde auch schon vorgeschlagen, den Bogen nach dem Verlassen
eines Druckwerkes auf einem Weg zu einer Stapelstation mittels zueinander phasenversetzt
umlaufender Vorderkantengreifer und Hinterkantengreifer zu führen (siehe DE 42 18
421 A1). Zur Realisierung dessen ist es aber erforderlich, einen nacheilenden Greiferrand
des Bogens sicher mittels der Hinterkantengreifer zu erfassen. Eine Lösung hierfür
ist durch DE 42 18 421 A1 jedoch nicht nahegelegt.
[0005] Der deutschen Patentschrift Nr. 627 851 ist ein Vorschlag zur Realisierung des Erfassens
des nacheilenden Greiferrandes mittels Hinterkantengreifern entnehmbar. Entsprechend
diesem Vorschlag wird der Bogen mittels Vorderkantengreifern von einem Druckzylinder
übernommen und mittels eines die Vorderkantengreifer umfassenden ersten Kettentriebes
über Führungsschienen gezogen, die sich unterhalb von den Bogen ziehenden unten liegenden
Trumen des ersten Kettentriebs entlang dieser Trume erstrecken. Unterhalb dieser Trume
ist ein zweiter Kettentrieb angeordnet, dessen obere Trume sich in derselben Richtung
bewegen wie die unten liegenden Trume des ersten Kettentriebes. Der zweite Kettentrieb
trägt Hinterkantengreifer, welche den nachlaufenden Greiferrand erfassen sollen, wenn
dieser Greiferrand des auf den Führungsschienen abgestützten Bogens einen Ort erreicht
hat, an dem die oberen Trume des zweiten Kettentriebes ein bezüglich der Laufrichtung
dieser Trume stromaufwärts gelegenes Umlenkrad verlassen. Der nachlaufende Greiferrand
des Bogens ist dabei zwar mittels der Führungsschienen an einem Abtauchen unter ein
vorgegebenes Niveau gehindert, es ist jedoch nicht sichergestellt, dass der genannte
Greiferrand nach dem Auflaufen auf die Führungsschienen keine Peitschenbewegung ausführt.
Abgesehen davon ist dieses Konzept nur für Schöndruck geeignet, und auch nur dann,
wenn eventuell auftretende Markierungen der unbedruckten Seite des Bogens durch dessen
Schleifen über die Führungsschienen in Kauf genommen werden können, was insbesondere
bei einem folgenden Bedrucken der Rückseite des Bogens in einem weiteren Durchlauf
für unwahrscheinlich gelten muss.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung so auszugestalten,
dass ein bedruckter Bogen unter Verzicht auf ortsfeste Leiteinrichtungen abschmierfrei
führbar ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Vorrichtung mit betriebsmäßig
in der zweiten Richtung umlaufenden Sauggreifern ausgestattet, welche einen mittels
der Bogenstützen an die Stützfläche des Zylinders angelegten nacheilenden Greiferrand
des Bogens vom Zylinder übernehmen.
[0008] Mit der solchermaßen ausgebildeten Vorrichtung wird der von den zweiten Greifern
erfasste Bogen zunächst von der Stützfläche des die ersten Greifer tragenden Zylinders
abgeschält, wobei sich ein jeweils abgeschälter Abschnitt des Bogens von den zweiten
Greifern bis zu den gemeinsamen Normalen der Stützfläche und der Wälzflächen erstreckt.
Die zweiten Greifer durchlaufen dabei jedenfalls dann eine Kreisbogenbahn, wenn sie
die genannten gemeinsamen Normalen passiert haben. Die druckfreie Zonen darstellenden
seitlichen Ränder des jeweiligen von der Stützfläche abgeschälten Abschnittes des
Bogens werden somit auf die Wälzflächen der Bogenstützen aufgewickelt. Die dadurch
seitens der ersten Greifer auf den Bogen ausgeübten Biegekräfte rufen diesen entgegengerichtete
Reaktionskräfte des Bogens hervor, die noch nicht abgewickelte Abschnitte des Bogens
in Richtung auf die Stützfläche des Zylinders vorspannen. Die Erfindung macht sich
diesen Effekt zunutze der dazu führt, dass diese Reaktionskräfte auch einen nachlaufenden
Greiferrand des Bogens an die Stützfläche andrücken, so dass sich dieser Greiferrand
beim Passieren der genannten gemeinsamen Normalen geradlinig an die Stützfläche anlegt
und somit einem definierten Zugriff seitens Greifermitteln zugänglich ist, wobei diese
Greifermittel mit Blick auf die eine geschlossene Oberfläche bildende Stützfläche
des Zylinders als Sauggreifer ausgebildet sind. Nach erfolgter Übernahme des nacheilenden
Greiferrandes seitens der Sauggreifer ist der Bogen sodann an all seinen Rändern stabilisiert;
er ist damit insbesondere an dessen nacheilendem Greiferrand einem sicheren Zugriff
von mechanisch öffnenden und schließenden Greifern zugänglich, so dass jeglicher weitere
Transport des Bogens unter Zwangsführung seines vorauseilenden und seines nacheilenden
Greiferrandes möglich ist.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Bogenführungstrommel vorgesehen, welche
die zweiten Greifer, die Bogenstützen und die Sauggreifer umfasst.
[0010] Eine derartige Bogenführungstrommel dient bei einem bevorzugten Einsatz derselben
im Falle einer Reihenbauweise der Rotationsdruckmaschine zum Transport des Bogens
von einer Verarbeitungsstation, insbesondere einem Druckwerk, zur darauffolgenden
Verarbeitungsstation beispielsweise einem weiteren Druckwerk oder einem Lackierwerk
usw., und sie erspart die bei herkömmlichen Bogentransfereinrichtungen zwischen den
Verarbeitungsstationen erforderlichen, in der Regel pneumatisch unterstützten Bogenleiteinrichtungen.
[0011] Eine Weiterbildung zeichnet sich aus durch eine der Bogenführungstrommel nachgeschaltete,
betriebsmäßig in der ersten Richtung rotierende Transfertrommel mit dritten Greifern,
welche den vorauseilenden Greiferrand von den zweiten Greifern übernehmen, und mit
den dritten Greifern nacheilenden Saugern, die den nacheilenden Greiferrand von den
Sauggreifern übernehmen, sowie durch einen betriebsmäßig umlaufende Vorgreifer und
Nachgreifer umfassenden Endlosförderer, dessen Vorgreifer den vorauseilenden Greiferrand
von den dritten Greifern und dessen Nachgreifer den nacheilenden Greiferrand von den
Saugern übernehmen.
[0012] Dabei weist die Transfertrommel in einer bevorzugten Ausgestaltung derselben in gleicher
Weise wie die Bogenführungstrommel Bogenstützen mit zur Rotationsachse der Transfertrommel
konzentrischen Wälzflächen auf, die den Bogen ausschließlich innerhalb dessen Seitenränder
an die Bogenführungstrommel andrücken und zwar in Bereichen gemeinsamer Normalen der
Wälzflächen von einerseits der Bogenführungstrommel und andererseits der Transfertrommel.
[0013] In anderer insbesondere zur Führung einseitig oder auf Umschlag in einem zweiten
Durchlauf durch die Rotationsdruckmaschine bedruckter Bogen geeigneter Ausgestaltung
weist die Transfertrommel eine Mehrzahl von zu ihrer Rotationsachse konzentrischen
Wälzflächen auf, die unter Ausbildung jeweiliger Zwischenräume in Achsrichtung der
Transfertrommel aufeinanderfolgen. Dabei sind die Zwischenräume so dimensioniert,
dass die Sauger in diesem Platz finden und bei einer bevorzugten Ausgestaltung des
weiteren ein Eintauchen der Nachgreifer in denselben Zwischenraum ermöglichen, indem
ein Sauger angeordnet ist.
[0014] Mit dem Endlosförderer ist der Bogen sodann unter Zwangsführung seines vorauseilenden
und seines nacheilenden Greiferrandes insbesondere in Richtung auf eine Stapelstation
der Rotationsdruckmaschine transportierbar, ohne dass es hierzu herkömmlicher Leiteinrichtungen
zur abschmierfreien Bogenführung bedarf.
[0015] Die eingangs genannte Vorrichtung in ihrer erfindungsgemäßen Ausstattung mit betriebsmäßig
in der zweiten Richtung umlaufenden Sauggreifern, welche einen mittels der Bogenstützen
an die Stützfläche des Zylinders angelegten nacheilenden Greiferrand des Bogens vom
Zylinder übernehmen weist in einer bevorzugten Weiterbildung einen betriebsmäßig umlaufenden
Endlosförderer auf, der die zur Übernahme des vorauseilenden Greiferrandes von den
ersten Greifern vorgesehenen zweiten Greifer und Hinterkantengreifer umfasst, welche
den nachlaufenden Greiferrand von den Sauggreifern übernehmen.
[0016] Der hierbei vorgesehene Endlosförderer ist in zuvor beschriebener Weise zum Transport
des Bogens in Richtung auf eine Stapelstation einsetzbar und hierzu dem die ersten
Greifer tragenden Zylinder unmittelbar nachgeordnet, wobei dieser Zylinder eine den
Bogen vollflächig abstützende Stützfläche aufweist, wie dies insbesondere bei einem
Druckzylinder der Fall ist.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung des unmittelbar auf den Zylinder folgenden Endlosförderers
erfassen dessen Hinterkantengreifer den nacheilenden Greiferrand im Auslaufzwickel
zwischen der Stützfläche und den Wälzflächen. Dies ermöglicht Maßnahmen, mittels derer
die Hinterkantengreifer des Endlosförderers die Bereiche gemeinsamer Normalen der
Stützfläche des Zylinders und der Wälzflächen der Bogenstützen kollisionsfrei passieren
können. Den hierzu bevorzugt vorgesehenen Maßnahmen ist gemeinsam, dass die Hinterkantengreifer
den Zylinder innerhalb einer Hüllfläche passieren, die um die umlaufenden Sauggreifer
legbar ist.
[0018] In weiterhin bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der gegenseitige Abstand
der Bogenstützen einstellbar ist, so dass Bogen mit bezüglich der Verarbeitungsrichtung
unterschiedlicher Breite verarbeitbar sind.
[0019] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass die Erstreckung der Wälzflächen
in deren Umfangsrichtung einstellbar ist. Des weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass
die Phasenlage der Sauggreifer und die Phasenlage der Sauger einstellbar ist.
[0020] Diese Maßnahmen ermöglichen die Verarbeitung von Bogen mit bezüglich der Verarbeitungsrichtung
unterschiedlicher Länge.
[0021] Die Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert.
[0022] Hierin zeigt:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung eine Bogen verarbeitende Maschine am Beispiel einer in
Reihenbauweise ausgebildeten Rotationsdruckmaschine, die mit zeichnerisch nicht im
Detail dargestellten Vorrichtungen zum Transport der Bogen ausgestattet ist,
- Figur 2
- in schematischer Darstellung ein Beispiel für die Anordnung von Druckwerkszylindern
einer Bogen verarbeitenden Rotationsdruckmaschine in Reihenbauweise und von Transfervorrichtungen
für die verarbeiteten Bogen,
- Figuren 2a bis 2c
- Schnitte entlang der Linie II in Fig. 2 bei unterschiedlichen Ausgestaltungen,
- Figur 3
- in schematischer Darstellung eine Transfervorrichtung zum Austrag der verarbeiteten
Bogen aus einer Rotationsdruckmaschine,
- Figur 4
- eine schematische räumliche Darstellung einer der Konstellation von Fig. 3 entsprechenden
Transfervorrichtung.
[0023] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Bogen verarbeitende Rotationsdruckmaschine
umfasst einen Maschinenabschnitt 1 mit beispielhaft zwei Verarbeitungsstationen in
Form von Druckwerken 1.1 und 1.2, so dass damit zwei Farben gedruckt werden können.
Für jede weitere Farbe ist ein weiteres Druckwerk vorzusehen. Für weitere Prozessschritte,
wie beispielsweise Lackieren, Zwischentrocknen, Perforieren usw. ist jeweils eine
weitere Verarbeitungsstation vorzusehen. Im beispielhaft dargestellten Falle arbeiten
die Druckwerke 1.1 und 1.2 nach dem Nassoffsetverfahren und umfassen demzufolge jeweils
ein Farbwerk 1.3 und ein Feuchtwerk 1.4, einen damit in Verbindung stehenden Plattenzylinder
1.5, einen an diesem betriebsmäßig abrollenden Gummituchzylinder 1.6 sowie einen einen
jeweiligen Bogen führenden Druckzylinder 1.7.
[0024] Zur Beschickung der Druckwerke 1.1 und 1.2 mit Bogen ist ein Anleger 2 vorgesehen,
der mittels einer Vereinzelungsvorrichtung 2.1 einen jeweils obersten Bogen 2.2 von
einem Stapel 2.3 abgreift und an eine Transport- und Ausrichtevorrichtung 2.4 übergibt,
welche einen jeweils in Verarbeitungsrichtung vorauseilenden der zu einer Schuppenformation
vereinzelten Bogen nach dessen insbesondere mittels eines Saugbändertisches erfolgtem
Transport in Richtung auf Vorderkantenanschläge an diesen und an wenigstens einem
Seitenanschlag ausrichtet.
[0025] Ein der ersten Verarbeitungsstation, hier dem Druckwerk 1.1, zugeordneter schwingender
Vorgreifer 1.8 übernimmt den jeweils ausgerichteten Bogen 2.2 und übergibt diesen
an eine Anlegetrommel 1.9 welche ihn ihrerseits an den Druckzylinder 1.7 des Druckwerkes
1.1 übergibt. Nach Durchlaufen des Druckspaltes dieses Druckwerkes 1.1 übergibt dessen
Druckzylinder 1.7 den Bogen 2.2 an eine zwischen die Druckzylinder 1.7 der beiden
Druckwerke 1.1 und 1.2 geschaltete Transfervorrichtung in Form einer Bogenführungstrommel
1.10, auf welche an anderer Stelle näher eingegangen wird. Der Druckzylinder 1.7 des
Druckwerkes 1.2 übernimmt den Bogen von der Bogenführungstrommel 1.10, führt ihn durch
den weiteren Druckspalt und übergibt ihn sodann an eine, an anderer Stelle näher erläuterte
Transfervorrichtung, die einen betriebsmäßig umlaufenden Endlosförderer umfasst, welcher
den jeweiligen Bogen 2.2 zu einer Stapelstation 3.1 transportiert und dort zur Bildung
eines Druckgutstapels freigibt.
[0026] Im Fortdruck werden am Stapel 2.3 im Anleger 2 das Produktionsniveau, d. h. die Höhenlage
des jeweils obersten Bogens 2.2, und in der Stapelstation 3.1 die Fallhöhe der freigegebenen
Bogen 2.2 durch entsprechendes Nachführen jeweiliger den Stapel 2.3 bzw. den Druckgutstapel
3.2 tragender Plattformen 2.5 bzw. 3.3 mittels jeweiliger Hubwerke beibehalten, von
welchen lediglich die Plattformen 2.5 und 3.3 tragende Hubketten 2.6 und 3.4 angedeutet
sind.
[0027] Die in Fig. 2 beispielhaft wiedergegebene Konstellation von Druckwerkszylindern und
Transfervorrichtungen entspricht im wesentlichen den in Fig. 1 dargestellten Gegebenheiten
und repräsentiert zwei aufeinanderfolgende Druckwerke 1.1' und 1.2' eines Maschinenabschnittes
1', wobei eine der Transfervorrichtungen die Bogen 2.2 von einem zum anderen der Druckzylinder
1.7 transportiert. Diese Transfervorrichtung umfasst betriebsmäßig in einer ersten
Richtung gemäß dem Richtungspfeil 1.11 umlaufende erste Greifer 1.12, die einen dem
Maschinenabschnitt 1' zugeführten Bogen 2.2 an einem in der Verarbeitungsrichtung
vorauseilenden Greiferrand 2.2" desselben halten, und einen die ersten Greifer 1.12
tragenden Zylinder, hier den Druckzylinder 1.7, der an dessen Umfang eine Stützfläche
1.13 für den seitens der ersten Greifer erfassten Bogen 2.2 ausbildet. Weiterhin umfasst
die Transfervorrichtung betriebsmäßig in einer zur ersten entgegengesetzten zweiten
Richtung gemäß dem Richtungspfeil 1.11' umlaufende zweite Greifer 1.14. Diese passieren
die ersten Greifer 1.12 kämmend und übernehmen von diesen den vorauseilenden Greiferrand
2.2" des Bogens 2.2. Es versteht sich, dass die zweiten Greifer 1.14 entgegen der
vereinfachten zeichnerischen Darstellung mittels Greiferfingern und gleichermaßen
wie diese umlaufende Greiferfingerauflagen gebildet sind.
[0028] Des weiteren umfasst die Transfervorrichtung wenigstens ein Paar - im vorliegenden
Ausführungsbeispiel mit halbtourig umlaufenden zweiten Greifern 1.14 gemäß Fig. 2
zwei Paar - in der zweiten Richtung gemäß Richtungspfeil 1.11' um eine Rotationsachse
1.15 rotierende Bogenstützen 1.16, welche jeweils eine zur Rotationsachse 1.15 konzentrische
Wälzfläche 1.17 aufweisen, deren Erstreckung entlang der Rotationsachse 1.15 kleiner
ist als die Breite eines jeweiligen druckfreien Seitenrandes des Bogens 2.2. Eine
jeweilige Wälzfläche 1.17 läuft gegenüber den zweiten Greifern 1.14 nach und schließt
sich an diese an.
[0029] Die Erstreckung der Wälzflächen 1.17 in deren Umfangsrichtung entspricht im wesentlichen
der Erstreckung der größtmöglichen mit der Rotationsdruckmaschine verarbeitbaren Bogen
in Verarbeitungsrichtung. Im übrigen sind die Bogenstützen 1.16 so dimensioniert und
platziert, dass deren Wälzflächen einen jeweiligen Bogen 2.2 innerhalb dessen druckfreien
Seitenrändern 2.2' in Bereichen gemeinsamer Normalen der Wälzflächen 1.17 und der
Stützfläche 1.13 an diese andrücken während die den vorauseilenden Greiferrand 2.2"
eingespannt haltenden zweiten Greifer 1.14 den seitens dieser von den ersten Greifern
1.12 übernommenen Bogen 2.2 von der Stützfläche 1.13 abschälen und auf die Wälzflächen
1.17 aufwickeln.
[0030] Schließlich umfasst die Transfervorrichtung noch betriebsmäßig in der zweiten Richtung
gemäß Richtungspfeil 1.11' umlaufende Sauggreifer 1.18, welche einen mittels der Bogenstützen
1.16 an die Stützfläche 1.13 des Druckzylinders 1.7 angelegten nacheilenden Greiferrand
2.2'" des Bogens 2.2 vom Druckzylinder 1.7 übernehmen. Hierzu weisen die Sauggreifer
1.18 Saugöffnungen auf, die in eine um die Wälzflächen 1.17 der Bogenstützen 1.16
legbare Hüllfläche münden und sie eilen den zweiten Greifern 1.14 in einer derartigen
Phasenlage nach, dass sie bei deren betriebsmäßigem Umlauf den Druckzylinder 1.7 in
einem Zeitpunkt passieren, in dem diese Saugöffnungen dem nacheilenden Greiferrand
2.2'" gegenüberstehen.
[0031] Der Bogen 2.2 war zu diesem Zeitpunkt bereits in die zweiten Greifer 1.14 eingespannt
und auf die Wälzflächen 1.17 aufgewickelt und von diesem Zeitpunkt an ist zusätzlich
der nacheilende Greiferrand 2.2'" des Bogens 2.2 mittels der Sauggreifer 1.18 definiert
geführt.
[0032] Die mittels der Transfervorrichtung letztlich bezweckte Übergabe eines solchermaßen
stabilisierten Bogens an den Druckzylinder 1.7 des Druckwerkes 1.2' erfolgt sodann
in der Weise, dass den ersten Greifern 1.12 am Druckzylinder 1.7 des Druckwerkes 1.1'
entsprechende erste Greifer 1.12 des nachfolgenden Druckzylinders 1.7 den Bogen 2.2
von den zweiten Greifern 1.14 übernehmen. Insoweit stellen sich die zweiten Greifer
1.14 die Bogenstützen 1.16 und die Sauggreifer 1.18 als Komponenten der Bogenführungstrommel
1.10 dar.
[0033] In Fig. 3 ist ein bevorzugter Einsatz einer der Bogenführungstrommel 1.10 gleichenden
Bogenführungstrommel 3.6 wiedergegeben, welche hier einen Bestandteil einer Transfervorrichtung
zum Austrag der beispielsweise in den Druckwerken 1.1 und 1.2 oder 1.1' und 1.2' verarbeiteten
Bogen 2.2 darstellt. Die Bogenführungstrommel ist dabei einem letzten bogenführenden
Zylinder, in den vorliegenden Beispielen dem Druckzylinder 1.7 des Druckwerkes 1.2
oder 1.2' nachgeschaltet und arbeitet mit diesem in der in Verbindung mit der Bogenführungstrommel
1.10 dargelegten Weise zusammen.
[0034] Die zum Austrag der verarbeiteten Bogen 2.2 vorgesehene Transfervorrichtung umfasst
des weiteren bevorzugt eine der Bogenführungstrommel 3.6 nachgeschaltete, betriebsmäßig
in der ersten Richtung (d. h. in der Drehrichtung des Druckzylinders 1.7) rotierende
Transfertrommel 3.7 mit dritten Greifern 3.8, welche die hier an der Bogenführungstrommel
3.6 angeordneten zweiten Greifer 1.14 kämmend passieren und von diesen den vorauseilenden
Greiferrand 2.2' übernehmen. An der Transfertrommel 3.7 sind des weiteren Sauger 3.9
angeordnet, die den nacheilenden Greiferrand 2.2'" des Bogens 2.2 von den hier an
der Bogenführungstrommel 3.6 angeordneten Sauggreifern 1.18 übernehmen.
[0035] An die Transfertrommel 3.7 schließt sich ein Endlosförderer 3.5' an, dessen grundsätzlicher
Aufbau, abgesehen von an anderer Stelle erläuterten Unterschieden, jenen des Endlosförderers
3.5 gemäß den Figuren 1 und 2 entspricht. Der Endlosförderer 3.5' umfasst zwei jeweils
betriebsmäßig in der zweiten Richtung gemäß Richtungspfeil 1.11' umlaufende Kettenpaare.
Jede Kette 3.10 der Kettenpaare umschlingt einen insbesondere in Form eines Kettenrades
ausgebildeten Umlenkkörper und eines von vier koaxialen betriebsmäßig synchron rotierenden
Kettenrädern 3.11, die paarweise unter einem gegenseitigen Abstand angeordnet sind,
der größer ist als die bei den größtmöglichen im Maschinenabschnitt 1 bzw. 1' verarbeitbaren
Bogen vorliegende Erstreckung des Bogens quer zur Verarbeitungsrichtung. Zwischen
den Ketten 3.10 eines ersten der beiden Kettenpaare erstrecken sich von den Ketten
3.10 getragene Greiferbrücken 3.12, an denen Vorgreifer 3.13 zum Erfassen des vorauseilenden
Greiferrandes 2.2' angeordnet sind. Zwischen den Ketten 3.10 eines zweiten der beiden
Kettenpaare erstrecken sich von diesen Ketten 3.10 getragene Greiferbrücken 3.14,
an denen Nachgreifer 3.15 zum Erfassen des nacheilenden Greiferrandes 2.2'" angeordnet
sind. Die Phasenlagen der Vorgreifer 3.13 und der Nachgreifer 3.15 sind so justiert,
dass die Vorgreifer 3.13 den vorauseilenden Greiferrand 2.2" des Bogens 2.2 von den
dritten Greifern 3.8 und die Nachgreifer 3.15 den nacheilenden Greiferrand 2.2'" des
Bogens 2.2 von den Saugern 3.9 übernehmen.
[0036] In Fig. 4 sind in räumlicher Darstellung und vereinfacht eine Bogenführungstrommel
und eine Transfertrommel wiedergegeben, die untereinander und einerseits mit dem Druckzylinder
1.7 gemäß Fig. 3 sowie andererseits mit dem Endlosförderer 3.5' gemäß Fig. 3 in der
mit Bezug auf Fig. 3 erläuterten Weise zusammenarbeiten, so dass in Fig. 4 die Komponenten,
die jenen der Fig. 3 entsprechen, mit denselben Bezugszeichen versehen sind wie in
Fig. 3, und zwar auch für den Fall konstruktiver Abweichungen, die für die Funktion
unerheblich sind. Gleiches gilt auch für die Bezugszeichen in den Figuren 2 und 3.
[0037] Die Fig. 4 verdeutlicht insbesondere den Figuren 2 und 3 nicht entnehmbare Einzelheiten,
die der Anpassung der Transfervorrichtung an unterschiedliche Formate der Bogen 2.2
dienen.
[0038] Eine Anpassung an die Erstreckung jeweiliger Bogen 2.2 in Verarbeitungsrichtung geschieht
im Falle der Bogenführungstrommel 3.6 wie auch der Bogenführungstrommel 1.10 (siehe
Fig. 2) durch Einstellung eines entsprechenden Phasenwinkels der Sauggreifer 1.18
zu den zweiten Greifern 1.14, im Falle der Transfertrommel 3.7 durch Einstellung eines
entsprechenden Phasenwinkels der Sauger 3.9 zu den dritten Greifern 3.8 und im Falle
des Endlosförderers 3.5' durch Einstellung einer entsprechenden Phasenlage der Nachgreifer
3.15 zu den Vorgreifern 3.13.
[0039] Im Falle einer mit einer Trommelmantelfläche versehenen Transfertrommel 3.7 gemäß
dem Beispiel der Figuren 3 und 4 sind zur Einstellung der Phasenlage der Sauger 3.9
in der Trommelmantelfläche Umfangsnuten 3.16 vorgesehen, entlang welcher die darin
angeordneten Sauger 3.9 auf nicht näher dargestellte Weise verstellbar sind. Diese
Umfangsnuten 3.16 weisen einen derartigen gegenseitigen Abstand, eine derartige Breite
und eine derartige Tiefe auf, dass die unter gegenseitigem Abstand entlang einer jeweiligen
Greiferbrücke 3.14 angeordneten und zur Übernahme des Bogens 2.2 von den eine Saugerreihe
bildenden Saugern 3.9 mit diesen kämmenden Nachgreifer 3.15 bei dieser Übernahme in
jeweils dieselbe Umfangsnut eintauchen, in der auch ein Sauger 3.9 angeordnet ist.
Die genannte Trommelmantelfläche ist bevorzugt farbabweisend ausgebildet.
[0040] Die Vorgreifer 3.13 und die Nachgreifer 3.15 sind bevorzugt in bekannter Weise durch
Federkraft in Schließrichtung vorgespannt und werden in ebenfalls bekannter Weise
über Rollenhebelanordnungen geöffnet, die ihrerseits mittels Steuerkurven betätigt
werden und bedarfsweise eine mit den Vorgreifern 3.13 bzw. eine mit den Nachgreifern
3.15 drehfest verbundene Greiferwelle im Sinne einer Greiferöffnung um einen bestimmten
Winkel drehen. Die Vorgreifer 3.13 und die Nachgreifer 3.15 durchlaufen bei der Ausgestaltung
gemäß Fig. 3 auf ein und derselben Fläche liegende Bahnen. Dies ist jedoch nicht zwingend
erforderlich. Wesentlich ist lediglich, dass jede der beiden Bahnen gemeinsame Normalen
mit einer die Transfertrommel 3.7 in deren Umfangsrichtung umschließenden Hüllkurve
aufweisen und dass sich nach dem Greifen des nacheilenden Greiferrandes 2.2'" bis
zu einer späteren Freigabe des Bogens 2.2 der Abstand der einen Bogen führenden Vorgreifer
3.13 und Nachgreifer 3.15 allenfalls um ein zulässiges Maß verändert. Eine unzulässige
Abstandsänderung wäre insbesondere eine derartige Vergrößerung des Abstandes, dass
der Bogen 2.2 aus den Vorgreifern 3.13 oder den Nachgreifern 3.15 herausgezogen wird.
Eine zulässige und bevorzugt vorgesehene Abstandsänderung besteht insbesondere in
einer bevorzugt vorübergehenden Verkleinerung des Abstandes in dem Maße, dass der
Bogen 2.2 in bekannter Weise eine in einen Spalt einer Entrollvorrichtung eingezogene
Sicke ausbilden kann. Eine hierzu vorgesehene Entrollvorrichtung ist vorzugsweise
so ausgebildet, dass sie den Greiferbrücken 3.12 und 3.14 ausweicht. Einem im Bereich
einer Umlenkung der Endlosförderer 3.5 bzw. 3.5' auftretenden Durchhang der Bogen
2.2 wird mittels Blasluft entgegengewirkt.
[0041] Um mit den genannten Transfervorrichtungen Bogen unterschiedlichen Formates transportieren
zu können, sind nicht nur die mit dem nacheilenden Greiferrand 2.2'" zusammenarbeitenden
Komponenten auf deren jeweilige Phasenlage zu den den vorauseilenden Greiferrand erfassenden
Greifern einzujustieren, vielmehr sind auch die Bogenstützen 1.16 auf die druckfreien
Seitenränder 2.2' der Bogen 2.2 einzujustieren. Hierzu ist der gegenseitige Abstand
der paarweise an einem Bogen 2.2 wirksamen Bogenstützen 1.16 einstellbar.
[0042] Der Fig. 4 ist ein Beispiel für eine hierzu geeignete Ausbildung der Bogenführungstrommel
3.6 entnehmbar, die in gleicher Ausgestaltung auch die Funktion der nur sehr schematisch
dargestellten Bogenführungstrommel 1.10 gemäß Fig. 2 erfüllt.
[0043] Die Bogenführungstrommel 3.6 umfasst einen Trommelkern 3.17, an welchem-hier nur
schematisch angedeutet - die zweiten Greifer 1.14 angeordnet sind, die ebenfalls in
bekannter Weise in eine Schließrichtung vorgespannt sind und über Rollenhebelanordnungen
und diese betätigende Steuerkurven bedarfsweise geöffnet werden. Der Trommelkern 3.17
ist im vorliegenden Beispiel mit T-Nuten 3.18 versehen, die sich in Längsrichtung
der Bogenführungstrommel 3.6 erstrecken und entsprechend T-förmig ausgebildete, an
den Bogenstützen 1.16 vorgesehene Füße aufnehmen, welche mittels Klemmschrauben 3.19
in den
T-Nuten 3.18 verspannbar sind.
[0044] Der Trommelkern weist des weiteren eine Aussparung 3.20 auf, in welcher eine Saugvorrichtung
3.21 bezüglich der Rotationsachse 3.22 der Bogenführungstrommel 3.6 auf nicht näher
dargestellte Weise schwenkbar und arretierbar angeordnet ist. Die Saugvorrichtung
3.21 bildet einen längs der Bogenführungstrommel 3.6 erstreckten, auf nicht dargestellte
Weise an einen Unterdruckerzeuger angeschlossenen Saugluftschacht 3.23 aus. Die Sauggreifer
1.18 weisen mit dem Innenraum des Saugluftschachtes 3.23 kommunizierende Saugöffnungen
1.18' auf, die im Bereich zwischen den Bogenstützen 1.16 in eine von den Wälzflächen
1.17 aufgespannte Hüllfläche münden. Im Bereich der quer zur Verarbeitungsrichtung
vorliegenden Erstreckung eines Bogens 2.2 mit kleinstem verarbeiteten Format sind
die Sauggreifer 1.18 bevorzugt starr mit dem Saugluftschacht 2.23 verbunden, während
die außerhalb des kleinsten Formates liegenden Sauggreifer 1.18 derart in Richtung
auf die Rotationsachse 3.22 hin verstellbar sind, dass eine Verstellung der Bogenstützen
1.16 in den durch die Doppelpfeile 3.24 angegebenen Richtungen möglich ist, um die
Bogenstützen 1.16 auf die druckfreien Seitenränder 2.2' der Bogen 2.2 einstellen zu
können.
[0045] Die Wälzflächen 1.17 der an den Bogenführungstrommeln 3.6 und 1.10 vorgesehenen Bogenstützen
1.16 sind bevorzugt an einer nicht dargestellten elastischen Beschichtung der Bogenstützen
1.16 ausgebildet, wobei die Beschichtung eine Härte aufweist, die bevorzugt über etwa
50 Shore beträgt. Damit können kleine Veränderungen der Dicke der verarbeiteten Bogen
2.2 ausgeglichen werden. Alternativ sind die Wälzflächen 1.17 an entsprechend unterlegbaren
Laufstreifen ausgebildet. Damit ist eine Anpassung an größere Dickenunterschiede der
Bogen 2.2 möglich. Für den Fall der Verarbeitung von Bogen 2.2 mit merklich unterschiedlichen
Dicken ist weiterhin beispielsweise die Rotationsachse 3.22 der Bogenführungstrommel
3.6 im Sinne des Doppelpfeiles 3.25 (siehe Figur 4) verlagerbar, um die Wälzflächen
1.17 unter einer hinlänglichen Anpresskraft an die Seitenränder 2.2' des auf der Stützfläche
1.13 aufliegenden Bogens 2.2 anzudrücken.
[0046] Während bei der insoweit erläuterten Transfervorrichtung (gemäß den Figuren 3 und
4) zum Austrag der Bogen 2.2 diese indirekt von der letzten Verarbeitungsstation an
einen Endlosförderer (hier den Endlosförderer 3.5') übergeben werden, ist in anderer
Ausgestaltung eine in Fig. 2 dargestellte Transfervorrichtung zum Austrag der Bogen
2.2 vorgesehen, bei welcher die Bogen von der letzten Verarbeitungsstation (hier dem
Druckwerk 1.2') an einen Endlosförderer 3.5 übergeben werden, der die letzte Verarbeitungsstation
unmittelbar passiert. Dieser Endlosförderer ist analog zum bereits erläuterten Endlosförderer
3.5' aufgebaut und umfasst ebenfalls zwei betriebsmäßig in der zweiten Richtung gemäß
Richtungspfeil 1.11' umlaufende Kettenpaare. Jede Kette 3.10' der Kettenpaare umschlingt
eines von vier betriebsmäßig synchron rotierenden gleichen Kettenrädern 3.11', die
analog zum Endlosförderer 3.5' voneinander beabstandet sind und eine gemeinsame Rotationsachse
3.26 aufweisen. Ein erstes dieser Kettenpaare trägt Greiferbrücken 3.27, an welchen
die zur Übernahme des vorauseilenden Greiferrandes 2.2' von den ersten Greifern 1.12
vorgesehenen, hier mit 1.14' bezeichneten zweiten Greifer angeordnet sind.
[0047] Wie auch im Falle der Bogenführungstrommeln 1.10 und 3.6 sind Bogenstützen 1.16'
vorgesehen, die im vorliegenden Falle gemeinsam mit den Kettenrädern 3.11' rotieren,
zur Rotationsachse 3.26 der Kettenräder 3.11' konzentrische Wälzflächen 1.17 ausbilden
und die Seitenränder 2.2' des Bogens 2.2 an die Stützfläche 1.13 des Druckzylinders
1.7 des Druckwerkes 1.2' andrücken während der seitens der zweiten Greifer 1.14' erfasste
Bogen 2.2 von der Stützfläche 1.13 abgeschält und auf die Wälzflächen 1.17 aufgewickelt
wird. Die Bogenstützen 1.16' laufen wiederum den zweiten Greifern 1.14 nach und schließen
sich an diese an nachdem eine diese tragende Greiferbrücke 3.27 in die Umlaufbahn
der Wälzflächen 1.17 eingetaucht ist und gemeinsam mit den Bogenstützen 1.16' auf
einer Kreisbahn umläuft bis das die Greiferbrücke 3.27 tragende Kettenpaar das entsprechende
Paar der Kettenräder 3.11' verlässt.
[0048] Im Unterschied zu den Bogenstützen 1.16 der Bogenführungstrommel 1.10 und 3.6 ist
die Erstreckung der Bogenstützen 1.16' in Umfangsrichtung derselben verstellbar, und
zwar zur Anpassung an unterschiedliche Erstreckungen der verarbeiteten Bogen 2.2 in
Verarbeitungsrichtung. Hierzu ist eine jeweilige Bogenstütze 1.16' in Umfangsrichtung
der Wälzflächen 1.17 zweigeteilt. Im vorliegenden Beispiel ist ein vorlaufender Bogenstützenabschnitt
1.16" drehfest mit einer Kettenradwelle 3.28 verbunden, welche mit jenen Kettenrädern
3.11' drehfest verbunden ist, die von dem Kettenpaar umschlungen ist, welches die
Greiferbrücken 3.27 mit den zweiten Greifern 1.14' trägt. Ein nachlaufender Bogenstützenabschnitt
1.16'" ist drehfest mit einer zur Kettenradwelle 3.28 konzentrischen Hohlwelle 3.29
verbunden, die ihrerseits drehfest mit jenen der Kettenräder 3.11' verbunden ist,
welche von dem Kettenpaar umschlungen ist, welches Greiferbrücken 3.30 trägt, an denen
Hinterkantengreifer 3.31 zum Ergreifen des nacheilenden Greiferrandes 2.2''' des Bogens
2.2 angeordnet sind. Zur drehfesten Verbindung der Bogenstützenabschnitte 1.16" und
1.16'" mit der Kettenradwelle 3.28 bzw. der Hohlwelle 3.29 sind im vorliegenden Beispiel
speichenartig angeordnete Rippen vorgesehen, bezüglich derer ein jeweiliger Bogenstützensabschnitt
1.16" und 1.16'" in Längsrichtung der Kettenradwelle 3.28 verstellbar und in hier
nicht dargestellter Weise arretierbar ist. Die Verstellung längs der Kettenradwelle
3.28 erfolgt beispielsweise analog zu den Bogenstützen 1.16 der Bogenführungstrommel
3.6 gemäß Fig. 4 entlang T-förmiger Führungen. Zur Veränderung der Erstreckung der
Wälzflächen 1.17 wird im vorliegenden Falle die Phasenlage der Hohlwelle 3.29 gegenüber
der Kettenradwelle 3.28 verstellt.
[0049] In den Figuren 2a bis 2c sind hierzu geeignete Ausgestaltungen der Bogenstützenabschnitte
1.16" und 1.16
'"dargestellt. Bei einer ersten Ausgestaltung gemäß Fig. 2a ist jeder der beiden
Bogenstützenabschnitte 1.16" und 1.16'" mit einem die Wälzflächen 1.17 ausbildenden
gummielastischen Laufstreifen 3.32 versehen, der beispielsweise durch Vulkanisation
fest angeordnet ist, so dass die beiden Laufstreifen 3.32 in nebeneinanderliegenden
Spuren der Seitenränder 2.2' wirken.
[0050] Bei den auf unterschiedliche Bereiche der Seitenränder 2.2' einwirkenden Ausgestaltungen
gemäß den Figuren 2b und 2c sind die Bogenstützenabschnitte 1.16" und 1.16
'"lamelliert und sie weisen einen gemeinsamen Laufstreifen 3.33 bzw. 3.33' auf. Dieser
ist, wie in Figur 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel angedeutet, am nachlaufenden
Ende der Bogenstützenabschnitte 1.16'" befestigt und am vorlaufenden Ende der Bogenstützenabschnitte
1.16" mittels einer Wickelvorrichtung 3.34 auf- und abwickelbar, wobei die Wickelvorrichtung
bevorzugt im Sinne einer Verkürzung des abgewickelten Laufstreifens 3.33 bzw. 3.33'
vorgespannt ist. Die Laufstreifen 3.33 bzw. 3.33' umfassen bevorzugt ein dehnungssteifes
Trägerband.
[0051] Die Laufstreifen 3.32 bzw. 3.33 bzw. 3.33' besitzen bevorzugt eine derartige Elastizität,
dass sie sich an die verschiedensten Dicken der verarbeiteten Bogen 2.2 anpassen.
[0052] Die in Fig. 2 wiedergegebene Transfervorrichtung zum Austrag der Bogen 2.2 umfasst
des weiteren gemeinsam mit den Bogenstützen 1.16' umlaufende diesen nachgeordnete
Sauggreifer 1.18, welche den nacheilen
Greiferrand 2.2'" von der Stützfläche 1.13 des Druckzylinders 1.7 des Druckwerkes
1.2' abheben. Diese Sauggreifer 1.18 bilden eine quer zur Verarbeitungsrichtung erstreckte
Reihe und sind so angeordnet, dass sie mit den Hinterkantengreifern 3.31 kämmen, wenn
diese in die Umlaufbahn der Wälzflächen 1.17 eintauchen. Die Hinterkantengreifer 3.31
passieren die Bereiche gemeinsamer Normalen der Stützfläche 1.13 und der Wälzflächen
1.17 radial innerhalb der von den Wälzflächen 1.17 durchlaufenen Bahn und übernehmen
den nachlaufenden Greiferrand 2.2'" von den Sauggreifern 1.18 im auslaufenden Zwickel
zwischen der Stützfläche 1.13 und den Wälzflächen 1.17. Hierin liegt ein bereits angedeuteter
Unterschied in der Ausgestaltung des Endlosförderers 3.5 zum Endlosförderer 3.5'.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0053]
- 1,1'
- Maschinenabschnitt
- 1.1, 1.1'
- Druckwerk
- 1.2; 1.2'
- Druckwerk
- 1.3
- Farbwerk
- 1.4
- Feuchtwerk
- 1.5
- Plattenzylinder
- 1.6
- Gummituchzylinder
- 1.7
- Druckzylinder
- 1.8
- schwingender Vorgreifer
- 1.9
- Anlegetrommel
- 1.10
- Bogenführungstrommel
- 1.11; 1.11'
- Richtungspfeil
- 1.12
- erster Greifer
- 1.13
- Stützfläche des Druckzylinders 1.7
- 1.14, 1.14'
- zweite Greifer
- 1.15
- Rotationsachse
- 1.16, 1.16'
- Bogenstütze
- 1.16", 1.16'"
- Bogenstützenabschnitt
- 1.17
- Wälzfläche
- 1.18
- Sauggreifer
- 1.18'
- Saugöffnung
- 2
- Anleger
- 2.1
- Vereinzelungsvorrichtung
- 2.2
- Bogen
- 2.2'
- druckfreier Seitenrand des Bogens 2.2
- 2.2"
- vorauseilender Greiferrand des Bogens 2.2
- 2.2'"
- nacheilender Greiferrand des Bogens 2.2
- 2.3
- Stapel
- 2.4
- Transport- und Ausrichtvorrichtung
- 2.5
- Plattform
- 2.6
- Hubkette
- 3
- Ausleger
- 3.1
- Stapelstation
- 3.2
- Druckgutstapel
- 3.3
- Plattform
- 3.4
- Hubkette
- 3.5, 3.5'
- Endlosförderer
- 3.6
- Bogenführungstrommel
- 3.7
- Transfertrommel
- 3.8
- dritte Greifer
- 3.9
- Sauger
- 3.10
- Kette
- 3.11 , 3.11'
- Kettenrad
- 3.12
- Greiferbrücke
- 3.13
- Vorgreifer
- 3.14
- Greiferbrücke
- 3.15
- Nachgreifer
- 3.16
- Umfangsnut
- 3.17
- Trommelkern
- 3.18
- T-Nut
- 3.19
- Klemmschraube
- 3.20
- Aussparung des Trommelkernes 3.17
- 3.21
- Saugvorrichtung
- 3.22
- Rotationsachse der Bogenführungstrommel 3.6
- 3.23
- Saugluftschacht
- 3.24
- Doppelpfeil
- 3.25
- Doppelpfeil
- 3.26
- Rotationsachse
- 3.27
- Greiferbrücke
- 3.28
- Kettenradwelle
- 3.29
- Hohlwelle
- 3.30
- Greiferbrücke
- 3.31
- Hinterkantengreifer
- 3.32
- Laufstreifen
- 3.33, 3.33'
- Laufstreifen
- 3.34
- Wickelvorrichtung
1. Vorrichtung zum Transport eines Bogens für eine Bogen verarbeitende Maschine, insbesondere
eine Rotationsduckmaschine, in einer Verarbeitungsrichtung mit
- betriebsmäßig in einer ersten Richtung umlaufenden ersten Greifern zum Erfassen
des Bogens an einem in der Verarbeitungsrichtung vorauseilenden Greiferrand desselben,
- einem die ersten Greifer tragenden Zylinder mit einer an dessen Umfang ausgebildeten
Stützfläche für den seitens der ersten Greifer erfassten Bogen,
- betriebsmäßig in einer zur ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung umlaufenden
zweiten Greifern, welche den vorauseilenden Greiferrand von den ersten Greifern übernehmen
und mit
- einem Paar betriebsmäßig in der zweiten Richtung um eine Rotationsachse rotierender
Bogenstützen, die jeweils eine zu der Rotationsachse konzentrische Wälzfläche aufweisen,
deren Erstreckung entlang der Rotationsachse kleiner ist als die Breite eines jeweiligen
druckfreien Seitenrandes des Bogens, und welche den Bogen innerhalb eines jeweiligen
Seitenrandes in Bereichen gemeinsamer Normalen der Stützfläche und der Wälzflächen
an die Stützfläche pressen,
gekennzeichnet durch
betriebsmäßig in der zweiten Richtung umlaufende Sauggreifer (1.18,) welche einen
mittels der Bogenstützen (1.16; 1.16') an die Stützfläche (1.13) des Zylinder (1.7)
angelegten nacheilenden Greiferrand (2.2'") des Bogens (2.2) vom Zylinder (1.7) übernehmen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine die zweiten Greifer (1.14), die Bogenstützen (1.16) und die Sauggreifer (1.18)
umfassende Bogenführungstrommel (1.10; 3.6).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- eine der Bogenführungstrommel (3.6) nachgeschaltete, betriebsmäßig in der ersten
Richtung rotierende Transfertrommel (3.7) mit dritten Greifern (3.8), welche den vorauseilenden
Greiferrand (2.2") von den zweiten Greifern (1.14) übernehmen, und mit den dritten
Greifern (3.8) nacheilenden Saugern (3.9), die den nacheilenden Greiferrand (2.2'")
von den Sauggreifern (1.18) übernehmen sowie
- einen betriebsmäßig umlaufende Vorgreifer (3.13) und Nachgreifer (3.15) umfassenden
Endlosförderer (3.5'), dessen Vorgreifer (3.13) den vorauseilenden Greiferrand (2.2")
von den dritten Greifern (3.8) und dessen Nachgreifer (3.15) den nacheilenden Greiferrand
(2.2'") von den Saugern (3.9) übernehmen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen betriebsmäßig umlaufenden Endlosförderer (3.5), der die zur Übernahme des vorauseilenden
Greiferrandes (2.2") von den ersten Greifern (1.12) vorgesehenen zweiten Greifer (1.14')
und Hinterkantengreifer (3.31) umfasst, welche den nachlaufenden Greiferrand (2.2'")
von den Sauggreifern (1.18) übernehmen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hinterkantengreifer (3.31) den nacheilenden Greiferrand (2.2'") im Auslaufzwickel
zwischen der Stützfläche (1.13) und den Wälzflächen (1.17) erfassen.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der gegenseitige Abstand der Bogenstützen (1.16; 1.16') einstellbar ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erstreckung der Wälzflächen (1.17) in deren Umfangsrichtung einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasenlage der Sauggreifer (1.18) einstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Phasenlage der Sauger (3.9) einstellbar ist.
10. Bogen verarbeitende Maschine insbesondere eine Rotationsdruckmaschine,
gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung zum Transport eines Bogens nach wenigstens einem der Ansprüche 1
bis 9.