[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Behältnis, insbesondere Schütte, aus einem
Kartonagenzuschnitt für ein Warenverkaufsdisplay, mit einer Bodenwand und sich quer
zur Bodenwand erstreckenden Seitenwänden.
[0002] Im Stand der Technik gibt es eine große Vielzahl verschieden aufgebauter Warenverkaufsdisplays,
die mit Warenschütten zur Warenpräsentation ausgerüstet sind. Bevorzugt sind die Warenschütten
auf einem Faltsockel angeordnet und können mit diesem verbunden sein. Auch die Ausgestaltung
der Warenschütten ist sehr unterschiedlich. Sämtliche aus Kartonagenzuschnitten herstellbare
geometrische Behälterformen sind denkbar. Eine häufig verwendete Form weist eine rechteckige
Bodenwand auf, von der sich senkrecht Seitenwände nach oben erstrecken. Dabei ist
die hintere Seitenwand höher als die vordere Seitenwand, so dass eine bessere Entnahme
möglich ist. Die seitlich angeordneten Seitenwände können dann so ausgestaltet sein,
dass sie einen fließenden Übergang von der hinteren zur vorderen Seitenwand aufweisen.
Neben optischen Gesichtspunkten, die selbstverständlich zur Warenpräsentation eine
erhebliche Rolle spielen, müssen die Kartonagenbehältnisse auch eine geeignete Festigkeit
aufweisen. Oftmals werden die Kartonagenbehälter separat oder bereits einteilig mit
dem Zuschnitt des Sockels verbunden in einer flachen Nichtgebrauchsstellung angeliefert,
so dass sie vor Ort durch einfache Falttechnik in ihre Gebrauchsstellung überführt
werden können. Diese Gebrauchsstellung muss dann für die verschiedenen Anwendungszwecke
ausreichend stabil sein.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Behältnis, insbesondere
eine Schütte, aus einem Kartonagenzuschnitt gemäß der eingangs genannten Art stabiler
auszuführen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zumindest eine Seitenwand
als Hohlkammerwand mit zumindest einem die Hohlkammer begrenzenden vorderen Wandabschnitt
und einem die Hohlkammer gegenüberliegend begrenzenden hinteren Wandabschnitt ausgebildet
ist und zumindest einer der Wandabschnitte zum Erzeugen einer Seitenwandvorspannkraft
gekrümmt ausgestaltet ist.
[0005] Zwar ist das z.B. doppelt aufeinander Falten von Kartonagenmaterial zur Erzeugung
von stabilen Wänden bereits bekannt. Jedoch bislang nicht unter Verwendung einer durch
zumindest eine der Wandabschnitte aufgebrachten Vorspannkraft, indem dieser Wandabschnitt
gekrümmt bzw. gewölbt in seiner Stellung gehalten wird. Die gesamte Seitenwand wird
hierdurch unter Vorspannung gesetzt, so dass eine beträchtliche Erhöhung der Stabilität
zu verzeichnen ist. Die hierdurch ausgestaltete Hohlkammer wirkt auch als Dämpfungsglied,
zumal sie von zumindest einem relativ stabil vorgespannten Wandabschnitt einseitig
umgrenzt ist. Solche Aspekte haben erhebliche Vorteile auf dem Gebiet der Warenverkaufsdisplays,
da Kollisionen in einem Supermarkt mit Einkaufswägen durchaus keine Seltenheit sind,
so dass die Seitenwände eine entsprechende Stabilität besitzen sollen.
[0006] Obwohl auch eine entgegengesetzt gekrümmte Außenseite erzeugt werden könnte, hat
es sich zur Ausbildung einer gewünschten Hohlkammergröße als Vorteil herausgestellt,
wenn gemäß einer Ausführungsform der vordere und/oder hintere Wandabschnitt zum Erzeugen
einer konvex gekrümmten Außenseite der Seitenwand vorgespannt ist. Bei einer konvexen
Vorspannung ist die Seitenwand insbesondere stabil gegen Stoßbelastung von außerhalb.
[0007] Bevorzugt können der vordere und hintere Wandabschnitt einteilig ausgestaltet sein
und entlang wenigstens einer Faltlinie unter Erzeugen der Hohlkammer aufeinander geklappt
sein. Die Seitenwand wird demnach aus zusammenhängenden Elementen erzeugt. Da diese
über die Faltlinie miteinander verbunden sind, lassen sie sich auch einfach gegeneinander
vorspannen.
[0008] Vorteilhafterweise kann der vordere Wandabschnitt an einer Faltlinie an die Bodenwand
angrenzen und der hintere Wandabschnitt an einer freien Randkante mindestens eine
Stecklasche aufweisen, die in mindestens eine Steckaufnahme in die Bodenwand einsteckbar
ist bzw. sind. Durch die Arretierung des hinteren Wandabschnitts in der Steckaufnahme
kann auch gleichzeitig eine Arretierung in der vorgespannten Stellung erzielt werden.
Es ist demnach denkbar, die Vorspannung durch die Wandabschnitte selbst aufzubringen
und die Wandabschnitte dann durch Einführen der Stecklaschen in die Steckaufnahmen
in dieser Stellung zu halten.
[0009] Damit auch die der Bodenwand zugeordneten Kanten der Wandabschnitte möglichst nacheinander
angeordnet werden können, ist gemäß einer Variante vorgesehen, dass die Steckaufnahme
im Wesentlichen unmittelbar an die Faltlinie zwischen vorderem Wandabschnitt und Bodenwand
angrenzt. Hierdurch wird auch die Fläche der Bodenwand nicht maßgeblich verkleinert.
[0010] Um eine Vorspannung durch den Kartonagenzuschnitt selbst zu erzielen, kann gemäß
einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass zwischen dem vorderen und dem
hinteren Wandabschnitt mindestens ein weiterer, im Wesentlichen von Faltlinien umgrenzter
Wandabschnitt vorgesehen ist, der als Spreizelement gekrümmt vorgespannt ist und den
vorderen und/oder hinteren Wandabschnitt zum Erzeugen der Seitenwandvorspannkraft
in ihre gekrümmte Stellung drückt. Das kann z.B. bedeuten, dass die obere Wandkante
der Seitenwand von diesem weiteren Wandabschnitt gebildet ist, der eine gekrümmte
Form einnimmt und somit den vorderen und hinteren Wandabschnitt auseinander drückt.
Je nach Ausgestaltung der Faltlinien kann die Krümmung dieses weiteren Wandabschnitts
unterschiedlich sein. Die Krümmung der hinteren und vorderen Wandabschnitte ergibt
sich dann im Wesentlichen automatisch.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann aber auch ergänzend oder auch in alleiniger
Ausgestaltung vorgesehen sein, dass zwischen aneinander angrenzenden vorderen Wandabschnitten
und/oder hinteren Wandabschnitten zweier Seitenwände jeweils mindestens ein weiterer,
im Wesentlichen von Faltlinien umgrenzter Wandabschnitt vorgesehen ist, der als Spreizelement
gekrümmt vorgespannt ist und den vorderen und/oder hinteren Wandabschnitt zum Erzeugen
der Seitenwandvorspannkraft in ihre gekrümmte Stellung drückt. Diese Ausgestaltung
eignet sich insbesondere für Varianten, bei denen lediglich entweder der vordere oder
der hintere Wandabschnitt einer Seitenwand gekrümmt ausgestaltet ist, während der
andere Wandabschnitt gerade verbleiben kann. In Verbindung mit Stecklaschen am hinteren
Wandabschnitt kann z.B. lediglich der vordere Wandabschnitt gekrümmt sein, während
der hintere Wandabschnitt diese Krümmung über die Stecklaschen arretiert und entsprechend
kürzer (Kreisbogensehne) ausgestaltet ist.
[0012] Eine besonders einfache Variante sieht vor, dass der weitere Wandabschnitt von zwei
bogenförmig verlaufenden Faltlinien umgrenzt ist, so dass der weitere Wandabschnitt
entgegen der Krümmung des vorderen und/oder hinteren Wandabschnitts gekrümmt ist.
Das kann zum einen bedeuten, dass deren Außenseiten beide konvex oder beide konkav
gekrümmt sind. Bevorzugt kann diese Krümmung spiegelsymmetrisch erfolgen, indem die
Faltlinien ebenfalls symmetrisch ausgestaltet werden.
[0013] Versuche an verschiedenen Ausführungsformen haben jedoch gezeigt, dass die Außenseite
des weiteren Wandabschnittes bevorzugt konkav gekrümmt sein sollte. Ein solche Ausgestaltung
ist besonders stoßunempfindlich und weist eine entsprechend große Hohlkammer auf,
die im Querschnitt z.B. linsenförmig sein kann.
[0014] Damit die Übergänge von Seitenwand zu Seitenwand sauber ausgestaltbar sind, können
die Faltlinien, die den weiteren Wandabschnitt begrenzen im Wesentlichen einen gemeinsamen
Anfangs- und Endpunkt aufweisen und voneinander weg gekrümmt sein. Dies könnte z.B.
zur Form des weiteren Wandabschnitts führen, die einem Linsenquerschnitt entspricht.
Eine derartige Ausgestaltung gewährleistet auch eine stabile Vorspannung des weiteren
Wandabschnittes, so dass dieser in seiner Vorspannposition verbleibt.
[0015] Vorteihafterweise können die aneinander angrenzenden Seitenwände mittels einer an
mindestens einer Querkante eines vorderen Wandabschnitts angeordneten Einstecklaschen
miteinander verbunden sein, die in die Hohlkammer der angrenzenden Seitenwand seitlich
eingeführt ist. Aufgrund der Vorspannung zumindest eines Wandabschnitts ist es auch
möglich, die Einstecklasche in der Hohlkammer zu verklemmen, so dass ein besonders
fester Halt im Eckenbereich bzw. der Angrenzung der zwei Seitenwände gegeben ist.
Auch können durch die gekrümmte Form bei entsprechender Ausgestaltung die Einstecklaschen
diese derart ausgeformt werden, dass sich noch zusätzlich eine Arretierung ergibt.
Dies wäre z.B. bei Ausgestaltung eines konvexen, weiteren Wandabschnitts gegeben,
die die obere Seitenkante einer Seitenwand definiert.
[0016] Eine ausreichende Vorspannung im Eckenbereich aneinander angrenzender Seitenwände,
die sich auch auf die aneinander angrenzenden Wandabschnitte dieser beiden Seitenwände
auswirkt, kann dadurch erzielt werden, dass der weitere Wandabschnitt zwischen dem
vorderen Wandabschnitt und der Einstecklasche angeordnet ist. Der dann sich im Übergangsbereich
befindliche weitere Wandabschnitt überträgt dann zum einen über die direkte Verbindung
mit dem Wandabschnitt der einen Seitenwand und über indirekte Verbindung über die
Einstecklasche mit dem Wandabschnitt der zweiten Seitenwand die entsprechende Vorspannung.
Hierdurch werden auch die Ecken des Behältnisses sehr stark ausgesteift.
[0017] Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Einen Warenverkaufsbehälter aus Kartonagenmaterial in einer perspektivischen Vorderansicht,
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsdarstellung durch die linke Seitenwand geschnitten,
- Fig. 3
- einen flachgelegten Kartonagenzuschnitt zur Herstellung des Warenbehälters aus Fig.
1 in einer Draufsicht,
- Fig. 4
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines
Warenbehälters,
- Fig. 5
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer gekrümmten Seitenwand des Warenbehälters
aus Fig. 4, und
- Fig. 6
- einen flachgelegten Kartonagenzuschnitt zur Erzeugung eines Warenverkaufsbehälters
gem. Fig. 4 in einer Draufsicht.
[0018] Die in den Figuren dargestellten Warenschütten werden in den meisten Fällen zusammen
mit ebenfalls aus mindestens einem Kartonagenzuschnitt bestehenden Sockeln verwendet,
auf denen sie aufsitzen. Der Sockel und der Warenbehälter stellen dann ein freistehendes
Warenverkaufsdisplay bereit, das zur Warenpräsentation und Verkaufsanbietung dient.
[0019] Das in Fig. 1 dargestellte Displaybehältnis 1 weist eine rechteckförmige Grundfläche
auf und umfasst im Wesentlichen eine Bodenwand 2 und vier senkrecht zu dieser angeordnete
Seitenwände 3 bis 6, die diese nach oben überragen. Bei der Seitenwand 3 handelt es
sich um eine Vorderwand, die in ihrer Höhe niedriger ausgestaltet ist, als die parallel
dazu angeordnete hintere Seitenwand 6, bei er sich um die Rückwand des Displaybehältnisses
1 handelt. Zwischen diesen Seitenwänden 3 und 6 erstrecken sich die seitlichen Seitenwände
4 und 5. Diese sind ausgehend von der hinteren Seitenwand 6 und in Richtung zur vorderen
Seitenwand 3 schräg verlaufend ausgebildet, um sich entsprechend den Höhen der Seitenwände
3 und 6 anzupassen. Die hintere Seitenwand 6 ist als doppelt gefaltete Normalseitenwand
ausgestaltet, wohingegen die Seitenwände 3 bis 5 als Hohlkammerwände ausgebildet sind.
[0020] Anhand der Querschnittsdarstellung durch die Seitenwand 4 in der Fig. 2 ist zu erkennen,
dass jede der Hohlkammerseitenwände 3 bis 5 aus einem vorderen Wandabschnitt 7, einem
hinteren Wandabschnitt 8 und einem zwischen diesen beiden erstreckenden weiteren Wandabschnitt
9, der gleichzeitig als Spreizelement zum auseinander Drücken bzw. Vorspannen des
vorderen und hinteren Wandabschnitts 7 und 8 relativ zueinander Verwendung findet.
Zwischen diesen Wandabschnitten 7, 8 und 9 befindet sich eine Hohlkammer 10, die von
den Innenflächen der Wandabschnitte 7, 8 und 9 umgrenzt wird.
[0021] Anhand der Fig. 1 und 2 ist nicht nur zu erkennen, dass die Außenseiten 11 und 12
des vorderen Wandabschnitts 7 bzw. hinteren Wandabschnitts 8 zwischen ihrer unteren
Kante 13 bzw. 14 und oberen Kante 15 bzw. 16 konvex gewölbt sind, sondern dass auch
gleichzeitig eine konvexe Wölbung von der vorderen Ecke 17 zur hinteren Ecke 18 des
Displaybehältnisses 1 stattfindet. Der weitere Wandabschnitt 9 ist von den oberen
Kanten 15 und 16 umgrenzt, die jeweils an der vorderen und hinteren Ecke 17 bzw. 18
zusammenlaufen und ansonsten konvex voneinander weg gekrümmt sind. Hierdurch erhält
der weitere Wandabschnitt 9 in der Draufsicht die Form eines Linsenquerschnitts. Des
Weiteren ist der Wandabschnitt 9 konvex vorgespannt sowohl in Querrichtung zwischen
den oberen Kanten 15 und 16 als auch in Richtung der vorderen Ecke 17 und 18 gesehen.
Die untere Kante 14 des hinteren Wandabschnitts 8 ist an der Bodenwand 2 in noch näher
zu beschreibender Weise arretiert. Eine Arretierung an dem vorderen Wandabschnitt
7 wäre ebenfalls denkbar.
[0022] Der Aufbau der Seitenwand 5 ist identisch zum Aufbau der Seitenwand 4, weshalb bezüglich
ihrer Bestandteile auf das bereits Beschriebene mittels derselben Bezugsziffern Bezug
genommen wird.
[0023] Nunmehr wird anhand der Fig. 3 der Kartonagenzuschnitt näher beschrieben, der zur
Erzeugung des in Fig. 1 dargestellten Displaybehältnisses 1 notwendig ist.
[0024] Der Kartonagenzuschnitt umfasst im Wesentlichen die rechteckige, einlagig ausgestaltete
Bodenwand 2, deren Querkanten jeweils von einer Faltlinie 19 bzw. 20 und Längskanten
von einer Faltlinie 21 bzw. 22 definiert sind. An die Faltlinie 19 bzw. 20 schließt
sich jeweils der Zuschnittsbereich für den vorderen Wandabschnitt 7 an. Dieser ist
jeweils umgrenzt von der unteren Faltlinie 19 bzw. 20 den senkrecht darauf angeordneten,
im Wesentlichen in Verlängerung der Faltlinien 22 verlaufenden Faltlinien 23 und in
Verlängerung der Faltlinie 21 verlaufenden Faltlinien 24 und einer die obere Kante
15 bildende gekrümmte Faltlinie, die sich zwischen den freien Enden der Faltlinien
23 und 24 erstreckt. Zu der die obere Kante 15 definierenden Faltlinie ist spiegelsymmetrisch
eine die obere Kante 16 definierende Faltlinie angeordnet. Zwischen diesen beiden
Faltlinien befindet sich der Zuschnitt des weiteren Wandabschnitts 9.
[0025] Hieran schließt sich der Zuschnitt des hinteren Wandabschnittes 8 an, der im Wesentlichen
identisch zum Zuschnitt des vorderen Wandabschnitts 7 ausgestaltet ist, jedoch freie
Randkanten aufweist. Der Zuschnitt für den hinteren Wandabschnitt 8 erstreckt sich
schräg von dem vorderen Wandabschnitt 7, da die Faltlinien 23 und 24 bzw. die Ecken
18 und 17 eine unterschiedliche Länge aufweisen. Ein vorderer Ekkenbereich 25 ist
noch von dem restlichen Zuschnitt des Wandabschnitts 8 durch die Faltlinie 26 abgegrenzt.
[0026] An die Faltlinie 23 schließt sich über deren gesamte Höhe eine Einstecklasche 27
an, wohingegen sich angrenzend an die Faltlinie 24 auf der gegenüberliegenden Seite
des vorderen Wandabschnitts 7 die Einstecklasche 28 anschließt.
[0027] Die hintere Seitenwand 6 besteht aus einem vorderen, rechteckförmigen Wandabschnitt
29 und einem hinteren, im Wesentlichen gleich großen Wandabschnitt 30, die durch eine
mittig parallel zur Faltlinie 22 verlaufende Faltlinie 31 voneinander abgegrenzt sind.
[0028] Die vordere Seitenwand 3 besteht aus dem unmittelbar an die Faltlinie 21 angrenzenden
vorderen Wandabschnitt 32, der seitlich freie Randkanten aufweist und nach oben durch
die gekrümmte Faltlinie 34 begrenzt ist. Wiederum spiegelsymmetrisch zu der Faltlinie
34 ist eine weitere gekrümmte Faltlinie 35 angeordnet, deren Enden jeweils zusammentreffen
und die entgegengesetzt zueinander konvex gekrümmt sind, so dass zwischen diesen ein
in Linsenquerschnittsform angepasster weiterer Wandabschnitt 36 angeordnet sind. Angrenzend
an die Faltlinie 35 schließt sich der hintere Wandabschnitt 33 an. Der Wandabschnitt
32 und 33 sind im Wesentlichen gleich groß ausgestaltet.
[0029] Sämtliche Wandabschnitte der Seitenwände 3 bis 6 weisen eine Länge auf, die zum Ausformen
einer beim fertigen Displaybehältnis 1 notwendigen umlaufenden Seitenwandung führen.
[0030] Die hinteren Wandabschnitte 8, 30 und 33 der vier Seitenwände 3 bis 6 weisen jeweils
auf ihrer nach außen weisenden freien Randkante zwei im Abstand zueinander angeordnete
Stecklaschen 37 auf. Die Höhe der Stecklasche entspricht im Wesentlichen der Dicke
des Kartonagenmaterials. Diese Stecklaschen 37 sind in entsprechend ausgestanzte Steckaufnahmen
38 in der Bodenwand 2 einsteckbar, so dass die Seitenwände 3 bis 6 dort arretiert
sind. Die Steckaufnahmen 38 grenzen unmittelbar an die zugehörigen Faltlinien 19 bis
22 an und verlaufen parallel zu diesen.
[0031] Das Aufrichten des flachgelegten Kartonagenzuschnitts zur Erzeugung des in Fig. 1
dargestellten Behältnisses wird nun wie folgt ausgeführt:
[0032] Am besten beginnt man mit der Aufrichtung der Zuschnitte für die Seitenwände 4 und
5, indem man den Kartonagenzuschnitt aus der in Fig. 3 dargestellten Ebene bzw. nach
unten um die Faltlinie 19 und 20 schwenkt. Anschließend können entlang der Faltlinien
23 die Einstecklaschen 27 so nach innen eingefaltet werden, dass sie auf der Bodenwand
2 aufstehen. Anschließend wird durch Hochfalten des Zuschnitts für die hintere Seitenwand
6 entlang der Faltlinie 22 und nach innen Umklappen des Wandabschnittes 30 entlang
der Faltlinie 31 die Seitenwand 6 erzeugt. Die Stecklaschen 37 des Wandabschnittes
30 werden in die zugehörigen Steckaufnahmen 38 in der Bodenwand 2 eingeführt. Hierdurch
werden die Einstecklaschen 27 zwischen dem vorderen Wandabschnitt 29 und dem hinteren
Wandabschnitt 30 eingeklemmt.
[0033] Dann können entlang der Faltlinien 15 und 16 die Wandabschnitte 9 und 8 umgefaltet
werden. Durch die Form der Faltlinien 15 und 16 ergibt sich bei diesem Faltvorgang
automatisch eine Vorspannung, insbesondere dann wenn der Wandabschnitt 9 konkav nach
innen eingedrückt wird. Zur Beibehaltung dieser Vorspannung werden die zugehörigen
Stecklaschen 37 des Wandabschnitts 8 in die entsprechend angrenzend an die Faltlinie
20 angeordneten Steckaufnahmen 38 eingeführt. Eine Hohlkammerseitenwand 4 bzw. 5 ist
hierdurch gebildet.
[0034] Abschließend werden die Einstecklaschen 28 an den Faltlinien 24 um 90° nach innen
umgefaltet, so dass sie auf der Bodenwand 2 stehen. Dann erfolgt das Hochklappen des
vorderen Wandabschnitts 32 entlang der Faltlinie 21 sowie der Wandabschnitte 36 und
33 entlang der Faltlinien 34 und 35, so dass sich dann die Einstecklaschen 28 in der
so gebildeten Hohlkammer der vorderen Seitenwand 3 befinden. Die Arretierung erfolgt
wieder über die Stecklaschen 37, die in die zugehörigen Steckaufnahmen 38 eingeführt
werden. Auch hier wird der Wandabschnitt 36 konkav nach innen gedrückt, so dass eine
Vorspannung auf den Wandabschnitten 32 und 33 gegeben ist. Die Ausgestaltung der Eckbereiche
25 sorgt dann für einen sauberen Übergang der Seitenwände 3 und 4 bzw. 3 und 5, da
deren Innenseiten entsprechend gekrümmt ausgeführt sind.
[0035] Ein Fachmann wird erkennen, dass die oben wiedergegebene Aufrichtreihenfolge nicht
zwingend ist und beliebig zweckmäßig variiert werden kann.
[0036] Nach diesem Aufrichtvorgang wird ein mit drei Hohlkammerseitenwänden 3 bis 5 versehenes
Displaybehältnis 1 erzeugt.
[0037] Anhand der Fig. 4 bis 6 wird nunmehr ein zweites Ausführungsbeispiel eines Displaybehältnisses
näher erläutert. Sofern gleiche Bezugziffern verwendet werden, handelt es sich um
gleiche bzw. äquivalente Bauelemente des obigen Ausführungsbeispiels. Es wird daher
nur auf die wesentlichen Unterschiede eingegangen.
[0038] Das in Fig. 4 dargestellte Displaybehältnis 1 weist einen sechseckigen Aufbau auf.
Hierzu ist die Bodenwand 2 als Sechseckfläche ausgestaltet. Hiervon erstrecken sich
senkrecht nach oben die im Wesentlichen nahtlos aneinander gefügten Seitenwände 39.
[0039] Da sämtliche Seitenwände 39, wie im Folgenden noch näher erläutert werden wird, gleich
aufgebaut sind, werden diese selbst sowie deren Bestandteile bei allen sechs Seitenwänden
mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0040] Jede Seitenwand 39 weist einen vorderen Wandabschnitt 40 und einen dem Behälterinneren
zugewandten hinteren Wandabschnitt 41 auf. Während die hinteren Wandabschnitte 41
im Wesentlichen nahtlos an den Eckenbereichen 42 aneinander stoßen, sind zwischen
den vorderen Wandabschnitten 40 jeweils weitere Wandabschnitte 43 zwischengefügt.
Die Außenseite 44 des vorderen Wandabschnitts 40 ist nach außen konvex gekrümmt, wie
anhand der Querschnittsdarstellung der Fig. 5 erkennbar ist, wohingegen die Außenseite
45 des hinteren Wandabschnitts 41 gerade in einer Ebene verläuft und quasi eine Sehne
zur Außenseite 44 des vorderen Wandabschnitts 40 darstellt. Der weitere Wandabschnitt
43 ist zum vorderen Wandabschnitt 40 entgegengesetzt (konkav) gekrümmt ausgestaltet.
Die Form des weiteren Wandabschnitts 43 entspricht in der Vorderansicht im Wesentlichen
der Form eines Linsenquerschnitts. Zwischen dem vorderen Wandabschnitt 40 und dem
hinteren Wandabschnitt 41 ist wiederum die Hohlkammer 10 angeordnet.
[0041] Im folgenden wird anhand des Kartonagenzuschnitts in Fig. 6 der Gesamtaufbau des
Displaybehältnisses näher erläutert.
[0042] Die Bodenwand 2 ist von sechs gleich langen gemeinsamen den Außenumfang eines Secksecks
bildenden Faltlinien 46 umgrenzt. An die Faltlinien 46 schließt sich der vordere Wandabschnitt
40 an. Der vordere Wandabschnitt 40 wird seitlich auf der einen Seite durch eine konvexe
Randkante 47 begrenzt und auf der anderen Seite durch eine zu diesem konvex gekrümmte
Faltlinie 48. Die Faltinie 48 trennt gleichzeitig den weiteren Wandabschnitt 43 vom
vorderen Wandabschnitt 40. Die Faltlinie 48 erstreckt sich über die gesamte Höhe des
vorderen Wandabschnitts und geht im Bereich der Faltlinie 46 in eine Ecke des Sechsecks
über. auf der anderen Seite wird der weitere Wandabschnitt 43 von einer Faltlinie
49 begrenzt, die spiegelsymmetrisch zur Faltlinie 48 ausgestaltet ist, so dass sich
die Linsenquerschnittsform des weiteren Wandabschnitts 43 ergibt. Anfangs- und Endpunkt
der Faltlinien 48 und 49 sind jeweils im Wesentlichen identisch.
[0043] Der hintere Wandabschnitt 41 grenzt an den vorderen Wandabschnitt 40 mittels einer
Faltlinie 50 an, die parallel zur Faltlinie 46 verläuft. Der hintere Wandabschnitt
ist im Wesentlichen rechteckförmig mit geschrägten Ecken und weist an seiner freien
Randkante zu einem Abstand angeordnete Stecklaschen 37 auf, die in geeignete Steckaufnahmen
38 in der Bodenwand 2 einführbar und dort arretierbar sind. Die Steckaufnahmen 38
sind rechteckförmige Schlitze, die sich im Wesentlichen in richtung der Faltlinie
46 erstrecken und unmittelbar an diese angrenzen.
[0044] Unmittelbar an den weiteren Wandabschnitt 43 schließt sich durch die Faltlinie 49
getrennt eine Einstecklasche 51 an. Diese Einstecklasche ist aufgrund der Form des
Kartonagenzuschnitts an die Randkante 47 des vorderen Wandabschnitts 40 angepasst.
die Einstecklasche 51 dient zum Einführen in die Hohlkammer 10, so dass sie bei aufgerichtetem
Kartonagenzuschnitt zwischen dem vorderen und dem hinteren Wandabschnitt 40, 41 angeordnet
ist und für eine sichere Arretierung der Seitenwände 39 zueinander sorgt.
[0045] Zwei der Seitenwände 39 weisen noch zusätzlich im Bereich ihrer Faltlinie 50 sich
längs zu dieser erstreckenden Einsteckschlitze 52 auf. Diese dienen für eine gegebenenfalls
spätere Befestigung einer zusätzlichen Plakatwand, die aus Design- oder Werbegründen
dort einsteckbar sein kann.
[0046] Eine Besonderheit bei diesem Ausführungsbeispiel besteht darin, dass die gekrümmte
Faltlinie 48 und 49 nur im Bereich des vorderen Wandabschnitts 40 wirkt, so dass auch
nur dieser gekrümmt ausgebildet ist, wohingegen der hintere Wandabschnitt 41 gerade
verbleibt. Dieser ist daher in seiner Höhe etwas kleiner als der vordere Wandabschnitt
40. Durch das konkave Eindrücken des weiteren Wandabschnitts 43 nach innen ergibt
sich dann diese Wölbung. Die Einstecklasche 41 nimmt ebenfalls diese Wölbung an, so
dass sie sich an dem benachbarten vorderen Wandabschnitt 40 anschmiegt, so dass sich
ein sehr schöner Übergang zwischen dem weiteren Wandabschnitt 43 und dem vorderen
Wandabschnitt 40 der benachbarten Seitenwand 39 ergibt.
[0047] Ansonsten erfolgt das Aufrichten des Kartonagenzuschnitts aus Fig. 6 in analoger
Weise, wie bereits zum obigen Ausführungsbeispiel im Detail beschrieben.
[0048] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ergibt sich durch die vorgespannte Hohlkammerseitenwand
ein sehr stabiler Aufbau.
[0049] Die Anordnung der einzelnen Wandabschnitte des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels
können zueinander beliebig gewählt werden, so dass eine Kombination durchaus denkbar
ist. Auch kann die Form der Bodenwand 2 beliebig sein, so lange geschlossene Seitenwände
erzeugbar sind. Demnach könnte bei dem Kartonagenzuschnitt aus Fig. 6 im Bereich der
Faltlinie 50 noch ein weiterer Wandabschnitt vorgesehen werden, wohingegen beim Kartonagenzuschnitt
der Fig. 3 im Bereich der Faltlinien 23 und 24 ein weiterer Wandabschnitt vorgesehen
sein könnte. Auch ein vollkommener Austausch dieser Varianten bei jeweils anderer
Form der Bodenwand 2 ist ohne weiteres möglich.
1. Behältnis, insbesondere Schütte aus einem Kartonagenzuschnitt für ein Warenverkaufsdisplay,
mit einer Bodenwand (2) und sich quer zur Bodenwand (2) erstrekkenden Seitenwänden
(3,4,5,6;39), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Seitenwand (3,4,5,6;39) als Hohlkammerwand mit zumindest einem die
Hohlkammer (10) begrenzenden vorderen Wandabschnitt (7,32;40) und einem die Hohlkammer
(10) gegenüberliegenden begrenzenden hinteren Wandabschnitt (8,33;41) ausgebildet
ist und zumindest einer der Wandabschnitte (7,8,32,33,40) zum Erzeugen einer Seitenwandvorspannkraft
gekrümmt ausgestaltet ist.
2. Behältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und/oder hintere Wandabschnitt (7,8,32,33;40) zum Erzeugen einer konvex
gekrümmten Außenseite (11,12;44) der Seitenwand (3,4,5,6;39) vorgespannt ist.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und hintere Wandabschnitt (7,8,32,33,40,41) einteilig ausgestaltet sind
und entlang mindestens einer Faltlinie (15,16,34,35;50) unter Erzeugen der Hohlkammer
(10) aufeinander geklappt sind.
4. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Wandabschnitt (7,32;40) an einer Faltlinie (19,20,21;46) an die Bodenwand
(2) angegrenzt und der hintere Wandabschnitt (8,33;41 ) an einer freien Randkante
mindestens eines Stecklasche (37) aufweist, die in mindestens eine Steckaufnahme (38)
in der Bodenwand (2) einsteckbar ist bzw. sind.
5. Behältnis nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckaufnahme (38) im Wesentlichen unmittelbar an die Faltlinie (19,20,21;46)
zwischen vorderem Wandabschnitt (7,32;40) und Bodenwand (2) angrenzt.
6. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem vorderen und die hinteren Wandabschnitt (7,8,32,33) mindestens ein weiterer,
im Wesentlichen von Faltlinien (15,16,34,35) umgrenzter Wandabschnitt (9,36) vorgesehen
ist, der als Spreizelement gekrümmt vorgespannt ist und den vorderen und/oder hinteren
Wandabschnitt (7,8,32,33) zum Erzeugen der Seitenwandvorspannkraft in die gekrümmte
Stellung drückt.
7. Behältnis nach einem Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei aneinander angrenzenden vorderen Wandabschnitten (40) und/oder hinteren
Wandabschnitten (41) zweier Seitenwände (39) jeweils mindestens ein weiterer, im Wesentlichen
von Faltlinien (48,49) umgrenzter Wandabschnitt (43) vorgesehen ist, der als Spreizelement
gekrümmt vorgespannt ist und den vorderen und/oder hinteren Wandabschnitt (40,41)
zum Erzeugen der Seitenwandvorspannkraft in die gekrümmte Stellung drückt.
8. Behältnis nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Wandabschnitt (9,36,43) von zwei bogenförmig verlaufenden Faltlinien
(15,16,34,35;48,49) umgrenzt ist, so dass der weitere Wandabschnitt (9,36;43) entgegen
der Krümmung des vorderen und/oder hinteren Wandabschnitts (7,8,32,33;40) gekrümmt
ist.
9. Behältnis nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite des weiteren Wandabschnitts (9,36;43) konkav gekrümmt ist.
10. Behältnis nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltlinien (15,16,34,35;48,49), die den weiteren Wandabschnitt (9,36;43) umgrenzen,
im Wesentlichen einen gemeinsamen Anfangs- und Endpunkt aufweisen und voneinander
weg gekrümmt sind.
11. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinander angrenzenden Seitenwände (3,4,5,6;39) mittels einer, an mindestens
einer Querkante (23,24;48,49) eines vorderen Wandabschnitts (7,32;40) angeordneten
Einstecklasche (27,28;51) miteinander verbunden sind, die in die Hohlkammer (10) der
angrenzenden Seitenwand (3,4,5,6;39) seitlich eingeführt ist.
12. Behältnis nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Wandabschnitt (43) zwischen dem vorderen Wandabschnitt (40) und der Einstecklasche
(51) angeordnet ist.