[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Steuern eines motorangetriebenen Hebezeugs
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 42 29 674 C2 ist ein motorangetriebenes Hebezeug bekannt, das ein heb-
und senkbares Lastaufnahmemittel aufweist, welches am unteren Ende eines Tragmittels
befestigt ist. Zum Manipulieren der Last ist am Lastaufnahmemittel ein Griff für eine
Bedienperson angeformt. Der Griff weist zur Steuerung der beiden Funktionen Heben
und Senken je einen Stößeltaster auf, die über einen als Schaltwippe ausgebildeten
Doppetarmhebel mittels eines Schwenkflügels betätigbar sind. Die Stößeltaster gehören
zu den von außen betätigbaren Steuerungselementen, die sich unbetätigt in einer inaktiven
Bereitschaftsstellung befinden, in der sie keine elektrischen Steuersignale abgeben.
Bei Betätigung eines Steuerungselements werden elektrische Steuersignale erzeugt über
ein entsprechendes Verbindungskabel zu den Leistungsstellem des Antriebs geleitet.
[0003] Um die bei Betrieb des Hebezeugs veränderliche Länge des Tragmittels ausgleichen
zu können, ist das Verbindungskabel in Form einer schraubenförmigen Wendel um das
Tragmittel angeordnet. Je nach Höhe des Lastaufnahmemittels ist die Wendel entsprechend
auseinandergezogen. Der verfügbare Hubweg ist bedingt durch die verwendete Wendel
begrenzt. Weiter ist es bei dieser Lösung von Nachteil, dass das Verbindungskabel
zusätzlichen Platz beansprucht und durch das Tragmittel beschädigt werden kann.
[0004] Eine Ausführung der Stößeltaster mit hintereinander angeordneten Folgekontakten ist
aus der DE 44 12 557 C2 bekannt, bei der die Steuersignale für die Leistungssteller
mit Hilfe eines am Stößel des Stößeltasters angeordneten Permanentmagneten und einem
gegenüberliegenden feststehenden Hall-Sensor erzeugt werden.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Steuern eines Hebezeugs anzugeben,
die die o. g. Nachteile vermeidet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gegeben.
Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche ist die Einrichtung in vorteilhafter
Weise weiter ausgestaltet.
[0007] Die Lösung sieht im und/oder am Gehäuse vor: einen Sender zur drahtlosen Übertragung
der Steuersignale an einen vom Gehäuse entfernt angeordneten, mit dem Leistungssteller
steuerungstechnisch verbundenen Empfänger, weiter eine Stromversorgung für die Steuerungselemente
und den Sender sowie einen Aktivierungsschalter, der bei Betätigung eines der Steuerungselemente
die Stromversorgung einschaltet und der jeweils ausgeschaltet ist, wenn sich alle
Steuerungselemente in ihrer Bereitschaftsstellung befinden. Mit dieser Lösung entfällt
der Platzbedarf für das Verbindungskabel, wobei sich die Höhe des Lastaufnahmemittels
unbegrenzt variieren lässt. Eine Beschädigung des drahtlosen "Verbindungskabels" ist
nicht mehr möglich. Dafür ist es jetzt erforderlich, eine separate Stromversorgung
für die Steuerungselemente als auch den Sender vorzusehen. Um hier eine lange Betriebsdauer
zu gewährleisten, wird ein Aktivierungsschalter verwendet, der die Stromversorgung
nur so lange einschaltet, wie eines der Steuerungselemente betätigt wird. Nach erfolgter
Betätigung schaltet der Aktivierungsschalter die Stromversorgung jeweils wieder ab.
Die Stromversorgung ist von den Steuerungselementen und dem Sender also immer dann
getrennt, wenn sich alle Steuerungselemente in ihrer Bereitschaftsstellung befinden.
Der Empfänger kann von der Stromversorgung der Leistungssteller mitversorgt werden.
Dies erfolgt über eine übliche Kabelverbindung.
[0008] Bei einer einfachen Ausführungsform schaltet jedes Steuerungselement im Verlauf seines
Betätigungsweges den Aktivierungsschalter ein.
[0009] Steuerungstechnisch einfach ist es, wenn zum Einschalten der Stromversorgung ein
gemeinsamer Aktivierungsschalter vorgesehen ist und alle Steuerungselemente diesen
ein- und ausschalten.
[0010] Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, dass jedes Steuerungselement als Stößeltaster
ausgebildet ist, und zwar mit mindestens einem im Verlauf seines Verschiebewegs angeordnetem
Aktivierungsschalter, wobei der zugehörige Stößel jeweils durch eine Rückstellfeder
in seine Bereitschaftsstellung zurückbewegbar ist.
[0011] Die Lösung mit mehreren Stößeln und einem einzigen Aktivierungsschalter lässt sich
konstruktiv einfach verwirklichen, wenn ein mechanisches Verbindungselement zum Ein-
und Ausschalten des Aktivierungsschalters vorgesehen ist, das mittels eines beliebigen
Stößels betätigbar ist.
[0012] Eine ergonomisch günstige Lösung sieht vor, dass je ein Stößeltaster für die beiden
Funktionen Heben und Senken vorgesehen ist, wobei die beiden Stößeltaster über einen
als Schaltwippe ausgebildeten Doppelarmhebel mittels eines Schwenkflügels betätigbar
sind. Dabei ist jedem Hebelarm einer der beiden Stößeltaster zur Betätigung zugeordnet.
[0013] Um einen Manipuliergriff zu erhalten, ist das Gehäuse zu einem am Lastaufnahmemittel
angeordneten Griff geformt.
[0014] Zur Erhöhung der Störsicherheit werden die vom Sender zu übertragenen Steuersignale
vor der Übertragung verschlüsselt.
[0015] Eine einfache und kostengünstige Lösung sieht vor, dass die Übertragung mittels Infrarotlicht
erfolgt, wobei der Sender und der Empfänger einander zugewandt sind und/oder der Abstrahlwinkel
so groß gewählt ist, dass das Infrarotlicht des Senders den Empfänger sicher erreicht.
[0016] Eine Vielzahl von Antrieben eines oder mehrerer Hebezeuge sind mit der erfindungsgemäßen
Lösung steuerbar, wenn das Übertragungssignal eine Adressinformation für den anzusprechenden
Empfänger enthält.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Einrichtung zum Steuern eines Hebezeuges in einer perspektivischen Darstellung
und
- Fig. 2
- die Einrichtung gemäß Fig. 1 aus einer anderen Blickrichtung.
[0018] Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zum Steuern eines Hebezeugs, das in bekannter Weise
einen heb- und senkbaren, an einer Kette als Tragmittel befestigten Haken als Lastaufnahmemittel
aufweist. Der Antrieb der Hubbewegung erfolgt mittels eines Motors, der in bekannter
Weise über Leistungssteller steuerbar ist. Die Leistungssteller sind über entsprechende
Kabel mit einer Antriebsstromversorgung verbunden.
[0019] Fig. 1 zeigt die Einrichtung ohne Gehäuse, das die Form eines am Lastaufnahmemittel
fest anordneten Handgriffs aufweist.
[0020] Bezogen auf Fig. 1 sind links unten ein Akkumulator 1 als Stromversorgung und rechts
oben ein Sender 2 mit Infrarotdioden 3 zu erkennen. Die Stromversorgung kann auch
eine Batterie oder eine Kombination von einem Akkumulator 1 und einer Batterie sein.
Zwischen dem Akkumulator 1 und dem Sender 2 zeigt Fig. 1 eine Leiterplatine 4, auf
der drei Stößeltaster 5, 6, 7 mit je einem längsverschieblichen Stößel als Steuerungselemente
angeordnet sind. Jeder der parallel zueinander ausgerichteten Stößeltaster 5, 6, 7
ist in seiner Stößellängsrichtung verschiebbar. Die beiden Stößeltaster 5, 6 sind
für die Funktionen Heben (Stößeltaster 5) und Senken (Stößeltaster 6) vorgesehen;
der Stößeltaster 7 dient zum Anhalten des Antriebs in einer Notsituation.
[0021] Die Stößeltaster 5, 6, 7 sind bezogen auf Fig. 1 an ihrem oberen Ende mit einem sich
in Stößellängsrichtung erstreckenden Zylinderknopf 8, 9, 10 versehen, der sich bei
geschlossenem Gehäuse durch entsprechende Gehäuseöffnungen nach außen erstreckt, so
dass die Stößeltaster 5, 6, 7 von einer Bedienperson betätigbar sind.
[0022] In Fig. 1 sind die Stößeltaster 5, 6, 7 in ihrer inaktiven Bereitschaftsstellung
gezeigt, in der sie mittels nicht dargestellter Rückstellfedem selbsttätig gehalten
werden. Befinden sich alle drei Stößeltaster 5, 6, 7 in ihrer Bereitschaftsstellung,
also wie in Fig. 1 gezeigt in ihrer obersten Position, so ist der Aktivierungsschalter
12 ausgeschaltet und damit der Akkumulator 1 von den Stößeltastern 5, 6, 7 sowie dem
Sender 2 getrennt. In diesem Schaltzustand wird folglich auch keinerlei elektrische
Energie verbraucht. Erst bei Betätigung eines Stößeltasters 5 oder 6 oder 7 wird der
Aktivierungsschalter 12 geschlossen und damit die Stromversorgung (Akkumulator 1)
eingeschaltet. Jeder der drei Stößeltaster 5, 6, 7 drückt hierzu bei dessen Betätigung
ein gemeinsames Verbindungselement 11, das hier plattenförmigesausgebildet ist, nach
unten, welches unmittelbar oder aber nach einem vorgegebenen Leerweg einen einzigen
Aktivierungsschalter 12 betätigt, der den Akkumulator 1 mit den Stößeltastern 5, 6,
7 einschließlich der dazugehörigen Elektronik sowie dem Sender 2 verbindet, so dass
diese mit elektrischer Energie versorgt werden. Die Verwendung des gemeinsamen Verbindungselements
11 stellt sicher, dass jeder Stößeltaster 5, 6, 7 im Verlauf seines Verschiebeweges
den (einzigen) Aktivierungsschalter 12 schließt und damit die Stromversorgung (den
Akkumulator 1) einschaltet.
[0023] Fig. 1 zeigt zwei weitere das Richtungssignal für die Leistungssteller abgebende
Schalter 13, 14, die erst nach dem Aktivierungsschalter 12 geschlossen werden. Im
Verlauf des Betätigungsweges der Stößeltaster 5, 6, 7 werden also zuerst der Aktivierungsschalter
12 und nachfolgend (bei Betätigung des Stößeltasters 5 bzw. 6) der Richtungsschalter
13 oder 14 geschlossen.
[0024] Erst nach Schließen des Schalters 13 oder 14 erfolgt im Verlauf des Stößelwegs die
Erzeugung eines Steuersignals für die Drehzahl mittels eines Permanentmagneten 15,
der am Verbindungselement 11 angeordnet und geradlinig auf einen Hall-Sensor 16 zu
bzw. von diesem wegbewegbar ist. Die Steuersignale sind mittels an der Leiterplatine
4 vorgesehenen Leitungsbahnen an den Sender 2 übergebbar, der diese an den Empfänger
des Leistungsstellers überträgt.
[0025] Der Sender 2 ist am Lastaufnahmemittel so ausgerichtet, dass dieser dem Empfänger
zugewandt ist, wobei der Abstrahlwinkel so groß gewählt ist, dass das Infrarotlicht
den Empfänger sicher erreicht. Der Sender 2 überträgt die Steuersignale aus Sicherheitsgründen
verschlüsselt mir einer Adressinformation für den anzusprechenden Empfänger.
[0026] Die beiden Stößeltaster 5, 6 werden bei dem am Lastaufnahmemittel angeordneten Griff
aus ergonomischen Gründen über einen als Schaltwippe ausgebildeten Doppelarmhebel
mittels eines Schwenkflügels betätigt.
Bezugszeichenliste:
[0027]
- 1
- Akkumulator (Stromversorgung)
- 2
- Sender
- 3
- Infrarotdiode
- 4
- Leiterplatine
- 5, 6, 7
- Stößeltaster (Steuerungselement)
- 8, 9, 10
- Zylinderknopf
- 11
- Verbindungselement
- 12
- Aktivierungsschalter
- 13
- Schalter
- 14
- Schalter
- 15
- Permanentmagnet
- 16
- Hall-Sensor
1. Einrichtung zum Steuern eines motorangetriebenen Hebezeugs, das ein heb- und senkbares,
an einem Tragmittel befestigtes Lastaufnahmemittel aufweist, mit in einem oder an
einem Gehäuse angeordneten, von außen betätigbaren und sich im unbetätigten Zustand
jeweils in einer inaktiven Bereitschaftsstellung befindlichen Steuerungselementen,
die mit einem Leistungssteller des Antriebs steuerungstechnisch verbindbar sind und
bei Betätigung elektrische Steuersignale für den Leistungssteller abgeben,
dadurch gekennzeichnet,
dass im und/oder am Gehäuse vorgesehen sind:
- ein Sender (2) zur drahtlosen Übertragung der Steuersignale an einen vom Gehäuse
entfernt angeordneten, mit dem Leistungssteller steuerungstechnisch verbundenen Empfänger,
- eine Stromversorgung (1) für die Steuerungselemente und den Sender (2) sowie
- ein Aktivierungsschalter (12), der bei Betätigung eines der Steuerungselemente die
Stromversorgung (1) einschaltet und der jeweils ausgeschaltet ist, wenn sich alle
Steuerungselemente in ihrer Bereitschaftsstellung befinden.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Steuerungselement im Verlauf seines Betätigungsweges den Aktivierungsschalter
(12) einschaltet.
3. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Einschalten der Stromversorgung (1) nur ein einziger Aktivierungsschalter (12)
vorgesehen ist und alle Steuerungselemente diesen Aktivierungsschalter (12) ein- und
ausschalten.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Steuerungselement als rückstellfederbeaufschlagter Stößeltaster (5, 6, 7) mit
mindestens einem im Verlauf seines Verschiebewegs angeordnetem Aktivierungsschalter
(12) ausgebildet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass alle Stößeltaster (5, 6, 7) mittels eines gemeinsamen, von jedem Stößeltaster (5,
6, 7) betätigbaren mechanischen Verbindungselements (11) den Aktivierungsschalter
(12) ein- und ausschalten.
6. Einrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungselement (11) von jedem Stößeltaster (5, 6, 7) verschiebbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Stößeltaster (5, 6) über einen als Schaltwippe ausgebildeten Doppelarmhebel
mittels eines Schwenkflügels betätigbar sind, wobei jedem Hebelarm einer der beiden
Stößeltaster (5, 6) zur Betätigung zugeordnet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse zu einem am Lastaufnahmemittel angeordneten Griff geformt ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Sender (2) zu übertragenen Steuersignale vor der Übertragung verschlüsselt
werden.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Übertragung mittels Infrarotlicht erfolgt, wobei der Sender (2) und der Empfänger
einander zugewandt sind und/oder der Abstrahlwinkel so groß gewählt ist, dass das
Infrarotlicht den Empfänger sicher erreicht.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übertragungssignal eine Adressinformation für den anzusprechenden Empfänger enthält.