[0001] Die Erfindung betrifft eine Hubvorrichtung für ein Flurförderzeug, die mit einem
Lastaufnahmemittel in Wirkverbindung steht und die mindestens eine Teleskopeinrichtung
aufweist, wobei die Teleskopeinrichtung ein Teleskophohlprofil und einen Teleskopzylinder
aufweist, wobei für das Teleskophohlprofil ein feststehendes Basiselement und zumindest
ein ausfahrbares Teleskopelement vorgesehen sind und der Teleskopzylinder ein Basisteil
und mindestens ein ausfahrbares Teil aufweist.
[0002] Es sind Hubvorrichtungen oder Hubgerüste für Flurförderzeuge bekannt, die zwei seitlich
angeordnete Hubmaste aufweisen, die aus jeweils mehreren ineinanderschiebbaren Schienen
bestehen. Die Schienen sind mittels Querstreben verbunden wodurch eine Verdrehsicherung
erzielt wird. Mittels einfachwirkender Hubzylinder und Kettenzügen sowie Umlenkrollen
sind die Schienen ausfahrbar, wodurch ein am ausfahrbaren Mastteil angeordnetes Lastaufnahmemittel
mit einer darauf befindlichen Last angehoben werden kann. Die Schienen derartiger
Hubvorrichtungen befinden sich ständig im Sichtfeld des Fahrers des Flurförderzeugs
und beeinträchtigen die Sicht des Fahrers. Aus der DE 198 15 122 A1 ist eine Hubvorrichtung
eines als Gegengewichtgabelstaplers ausgebildeteten Flurförderzeugs bekannt, die aus
einem Teleskopzylinder besteht. Dadurch wird ermöglicht, daß im eingefahrenen Zustand
die Hubvorrichtung nicht mehr das Sichtfeld des Fahrers einschränkt. Der Teleskopzylinder
ist hierbei mit einem ovalen oder einem sternförmigen Querschnitt zu versehen. Eine
derartige Hubvorrichtung weist somit einen hohen Bauaufwand für die Verdrehsicherung
auf.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hubvorrichtung für ein Flurförderzeug
zur Verfügung zu stellen, die bei heruntergelassener Last die Sicht des Fahrers des
Flurförderzeugs nicht behindert und mit einer möglichst geringen Anzahl von einfachen
Bauteilen auskommt, wobei sichergestellt sein muß, daß keine Instabilität durch Verdrehen
der Teleskopelemente gegeneinander um ihre Längsachse auftreten kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Teleskopelemente und das
Basiselement des Teleskophohlprofils als Hohlprofile ausgebildet sind und mit Nut-
und Federführung ein Verdrehen der Teleskopelemente verhindert ist. Das Nut- und Federprofil
nimmt die auftretenden Verdrehkräfte auf. Besonders bevorzugt sind Hohlprofile mit
rundem Querschnitt vorgesehen.
[0005] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind Nut und Feder so an
den Teleskopelementen angebracht, daß sich im Bereich der Nut- und Federführung die
Zug- und Druckkräfte gegeneinander aufheben, die insbesondere von der Biegebeanspruchung
durch eine aufgenommene Last herrühren. Dies hat den Vorteil, daß die Nut- und Federführung
keiner Biegebeanspruchung ausgesetzt ist, wodurch der Verschleiß dieser Bauteile minimiert
wird.
[0006] Bevorzugt ist die Anzahl der vorgesehenen ausfahrbaren Teleskopelemente gleich oder
kleiner der Anzahl der ausfahrbaren Teile des Teleskopzylinders.
[0007] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung beträgt die Anzahl der vorgesehenen
ausfahrbaren Teleskopelemente um mindestens eins weniger als die Anzahl der ausfahrbaren
Teile des Teleskopzylinders. Besonders bevorzugt ist ein Teleskophohlprofil mit drei
ausfahrbaren Teleskopelementen zusammen mit einem Teleskopzylinder mit vier ausfahrbaren
Teilen vorgesehen. Vorteilhafterweise verfügt der 4-stufige Teleskopzylinder über
eine geringere Einbauhöhe bei gleicher Hubhöhe als ein 3-stufiger Teleskopzylinder
bei gleicher Hubhöhe aufweisen würde.
[0008] Zweckmäßigerweise ist der innere lichte Querschnitt des innersten Teleskopelements
des Teleskophohlprofils größer als der äußere Querschnitt des Basisteils des Teleskopzylinders.
Dadurch ist das innerste Teleskopelement über den eingefahrenen Teleskopzylinder schiebbar
und es wird somit die kleinstmögliche Höhe der eingefahrenen Hubvorrichtung erreicht.
Die Lage des Teleskopzylinders im Inneren des Teleskophohlprofils ist auch deshalb
von Vorteil, weil der Hydraulikzylinder dadurch von einer schützenden Hülle umgeben
wird, die beispielsweise Schmutz abhält.
[0009] Mit besonderem Vorteil steht die Teleskopeinrichtung mit einem Lastaufnahmemittel
in Wirkverbindung. Insbesondere besteht diese Wirkverbindung zwischen dem innersten
Teleskopelement und dem Lastaufnahmemittel, welches bevorzugt als Gabelträger ausgebildet
ist.
Die Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf:
[0010] Durch die geringe Einbauhöhe der eingefahrenen Hubvorrichtung werden die Sichtbedingungen
für den Fahrer des Flurförderzeugs erheblich verbessert. Der Fahrer kann in diesem
Zustand über die Teleskopeinrichtung hinweg blicken. Das Sichtfeld des Fahrers ist
somit in keinster Weise eingeschränkt.
[0011] Das geringe Höheneinbaumaß der Teleskopeinrichtung bewirkt zudem eine Herabsetzung
der Durchfahrtshöhe des Flurförderzeugs, wodurch das Flurförderzeug bei niedrigen
Raumhöhen eingesetzt werden kann.
[0012] Durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Teleskopeinrichtung entfallen die bei den
üblichen Hubmasten notwendigen Zugketten und Umlenkrollen. Darüber hinaus verringert
sich der Wartungsaufwand, da weniger Teile eingesetzt werden, die eine Schmierung
benötigen. Ebenso fällt der Montageaufwand geringer aus als bei herkömmlichen mit
zwei Hubmasten ausgestatteten Hubvorrichtungen.
[0013] Darüber hinaus ermöglicht die mittels einer Nut- und Federführung realisierte Verdrehsicherung
eine besonders einfache und mit geringem Bauaufwand herstellbare Hubvorrichtung, die
dabei gleichermaßen Aspekten der Sicherheit und des Bedienkomforts Rechnung trägt.
Dabei kann die Verdrehsicherung durch standardmäßige Fertigungsverfahren hergestellt
werden.
[0014] Im folgenden werden zwei weitere Anwendungsfälle beschrieben, bei denen die erfindungsgemäße
Hubvorrichtung vorteilhaft zum Einsatz kommt.
[0015] Zunächst eignet sich die vorgeschlagene Hubvorrichtung neben dem Einsatz bei Gabelstaplern
auch für Handgabelhubwagen. Bei diesen Geräten ist die freie Sicht für den Bediener
des Geräts von großem Vorteil, da die Last hier fast ausschließlich im abgesenkten
Zustand transportiert wird.
[0016] Ein anderer Anwendungsfall stellt der Einsatz von mehr als einer Teleskopeinrichtung
bei einem Flurförderzeug dar. Werden beispielsweise zwei Teleskopeinrichtungen nebeneinander,
in der Anordnung vergleichbar mit einem herkömmlichen Hubgerüst, eingesetzt, ergibt
sich der Vorteil, daß die Teleskophohlprofile mit der gleichen Wandstärke ausgeführt
sein können wie die beiden U- oder I-Profile von herkömmlichen Hubgerüsten.
[0017] Die Erfindung ist auch bei Flurförderzeugen mit einer zusammen mit dem Lastaufnahmemittel
anhebbaren Fahrerkabine einsetzbar.
[0018] Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die Figuren zeigen eine erfindungsgemäße
Teleskopeinrichtung. Im einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Teleskopeinrichtung mit innen
liegendem Teleskopzylinder 4 und umgebendem Teleskophohlprofil 1,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Teleskopeinrichtung.
[0019] In der Figur 1 ist eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Teleskopeinrichtung
mit einem Teleskophohlprofil 1, daß ein Basiselement 2 und drei Teleskopelemente 3a,
3b, 3c, aufweist. Das Teleskophohlprofil 1 umgibt den Teleskopzylinder 4, der ein
Basisteil 5 und vier ausfahrbare Teile 6a, 6b, 6c, 6d zeigt. Der Teleskopzylinder
4 und das Teleskophohlprofil 1 sind um die gemeinsame Längsachse A-A verdrehsicher
geführt. Die eingesetzte Verdrehsicherung ist in Figur 2 zu sehen.
[0020] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Teleskopeinrichtung mit Teleskopzylinder
4 und Teleskophohlprofil 1, wobei die Nut- und Federführung 7 in der Ebene liegt,
die parallel zur Verbindungsgeraden B-B und parallel zur gemeinsamen Längsachse des
Teleskopzylinders 4 und de Teleskophohlprofils 1 verläuft (s. Fig. 1, Achse A-A),
sowie senkrecht von der Verbindungsgeraden C-C geschnitten wird. Die Verbindungsgerade
C-C verbindet die Lastseite des Flurförderzeugs mit der Fahrzeugseite. Die gezeigte
Anordnung stellt eine Nut- und Federführung 7 dar, die in der spannungsneutralen Ebene
verläuft. Die Zug- und Druckkräfte, die von der Biegebeanspruchung der Hubvorrichtung
durch aufgenommene Last herrühren, heben sich somit gegeneinander auf. Dadurch ist
die Stabilität der Hubvorrichtung maximal, während gleichzeitig der Verschleiß der
Verdrehsicherung äußerst gering ausfällt.
1. Hubvorrichtung für ein Flurförderzeug, die mit einem Lastaufnahmemittel in Wirkverbindung
steht und die mindestens eine Teleskopeinrichtung aufweist, wobei die Teleskopeinrichtung
ein Teleskophohlprofil (1) und einen Teleskopzylinder (4) aufweist, wobei für das
Teleskophohlprofil (1) ein feststehendes Basiselement (2) und zumindest ein ausfahrbares
Teleskopelement (3a, 3b, 3c) vorgesehen sind und der Teleskopzylinder (4) ein Basisteil
(5) und mindestens ein ausfahrbares Teil (6a, 6b, 6c, 6d) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopelemente (3a, 3b, 3c) und das Basiselement (2) des Teleskophohlprofils
(1) als Hohlprofile ausgebildet sind und mit Nut- und Federführung (7) ein Verdrehen
der Teleskopelemente (3a, 3b, 3c) verhindert ist.
2. Hubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Hohlprofile mit rundem Querschnitt vorgesehen sind.
3. Hubvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Nut und Feder (7) so an den Teleskopelementen angebracht sind, daß sich im Bereich
der Nut- und Federführung (7) die Zug- und Druckkräfte gegeneinander aufheben, die
insbesondere von der Biegebeanspruchung durch eine aufgenommene Last herrühren.
4. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der vorgesehenen ausfahrbaren Teleskopelemente (3a, 3b, 3c) gleich oder
kleiner der Anzahl der ausfahrbaren Teile (6a, 6b, 6c, 6d) des Teleskopzylinders (4)
ist.
5. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der vorgesehenen ausfahrbaren Teleskopelemente (3a, 3b, 3c) um mindestens
eins weniger beträgt als die Anzahl der ausfahrbaren Teile (6a, 6b, 6c, 6d) des Teleskopzylinders
(4).
6. Hubvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teleskophohlprofil (1) mit drei ausfahrbaren Teleskopelementen (3a, 3b, 3c) zusammen
mit einem Teleskopzylinder (4) mit vier ausfahrbaren Teilen (6a, 6b, 6c, 6d) vorgesehen
ist.
7. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der innere lichte Querschnitt des innersten Teleskopelements (3c) des Teleskophohlprofils
(1) größer ist als der äußere Querschnitt des Basisteils (5) des Teleskopzylinders
(4).
8. Hubvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teleskopeinrichtung mit einem Lastaufnahmemittel in Wirkverbindung steht, insbesondere
daß diese Wirkverbindung zwischen dem innersten Teleskopelement (3c) und dem Lastaufnahmemittel
besteht, welches bevorzugt als Gabelträger ausgebildet ist.