[0001] Die Erfindung betrifft stabile 1:1-Monoaddukte aus sekundären Aminoalkylalkoxysilanen
und Diisocyanaten mit einem Gehalt an freiem Diisocyanat von unter 0,6 Gew.-%. sowie
ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Bei den Monoaddukten handelt es sich um harnstoffgruppenhaltige
difunktionelle Monomere mit einer reaktiven Isocyanat-Funktion und vernetzbarem Silizium.
[0002] Die Monoaddukte aus Aminoalkylalkoxysilanen und Diisocyanaten gehören zur Klasse
der Isocyanatoorganosilane. Zur Herstellung von Isocyanatoorganosilanen sind eine
Reihe von Verfahren entwickelt worden, die sich z.B. hinsichtlich Wirtschaftlichkeit,
Effizienz, Ausbeute sowie den notwendigen technischen Voraussetzungen unterscheiden
(vgl. EP 0 649 850). Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl zur Herstellung
von Labormenge als auch zur Produktion im technischen Maßstab.
[0003] Isocyanatoorganosilane sind aufgrund ihrer Difünktionalität vielseitig einsetzbare
Synthesebausteine, die die hohe Oberflächenaktivität der Siloxane mit der hohen Reaktivität
der Isocyanate kombinieren und der Verknüpfung konventioneller Polymerchemie mit der
Silikonchemie dienstbar gemacht werden können. Die hydrolysierbare Silylgruppe kann
in Gegenwart von Feuchtigkeit über eine "Silanpolykondensation" vernetzen, und auch
die Isocyanatgruppen können unter Feuchtigkeitseinfluß miteinander kombinieren. Über
die Reaktion mit hydroxyfunktionellen Reaktionspartnern hinaus bietet die Isocyanatgruppe
zusätzlich die Option der NCO/NH-Reaktion. Beide Funktionalitäten ermöglichen prinzipiell
eine chemischen Anbindung des Bausteins an übliche Polymermaterialien und damit eine
maßgeschneiderte Modifikation derselben.
[0004] Die Patentliteratur beschreibt feuchtigkeitshärtende Dichtungsmassen auf Basis von
ganz oder teilweise silanverkappten Isocyanat-terminierten Polyurethanpräpolymeren
(EP 0 355 426, EP 0 082 528, DE 27 38 979, DE 34 26 987, EP 0 158 893, USP 4,374,237).
Monoaddukte aus Aminoalkylalkoxysilanen und Diisocyanaten ließen sich zur Herstellung
solcher Systeme einsetzen. Sie finden auch Anwendung im Bereich vernetzbarer Klebstoffe
(DE 32 20 865, DE 32 22 860). Die EP 0 182 924 beschreibt die Herstellung und Verwendung
von haftvermittelnden Beschichtungen aus Poly(meth)acrylaten und Alkoxysilanen mit
Isocyanat-Funktion, und die EP 0 268 559 beschreibt siliziummodifizierte Isophoronisocyanate
als Haftvermittler. Grundsätzlich kommen auch harnstoffgruppenhaltige siliziummodifizierte
Isocyanate für eine solche Anwendung in Frage.
[0005] 1:1-Addukte aus Diisocyanaten und Aminoalkylalkoxysilanen sind nicht unbekannt (vgl.
z.B. DE 32 20 865). Ihre Herstellungsweise - Umsetzung der beiden Komponenten in einem
Molverhältnis von ca. 1:1 - hat aber zwangsläufig zur Folge, daß sie nicht in reiner,
isolierter Form, sondern nur im Gemisch mit größeren Mengen an Bisaddukt (Diisocyanat-Aminoalkylsilan
1:2) und nicht abreagiertem Diisocyanat anfallen. Ersteres ist als Disilanverbindung
im Gegensatz zum 1:1-Addukt kein difunktioneller Baustein mit unabhängig voneinander
reaktionsfähigen chemischen Funktionen mehr. Es mindert die Qualität des Monoadduktes
und bleibt gegebenenfalls auch nicht ohne nachteilige Auswirkungen auf die Qualität
und das Eigenschaftsbild der angestrebten Endprodukte. Ein hoher Anteil an monomerem
Diisocyanat ist aus toxikologischer Sicht intolerabel. Isocyanate sind sehr reaktionsfähige
Verbindungen und viele Vertreter dieser Klasse sind als toxisch eingestuft. Ein hoher
Restanteil an monomerem Diisocyanat im Produkt ist unbedingt zu vermeiden, da die
Aufnahme von Isocyanaten überwiegend über die Atemwege erfolgt und der Dampfdruck
des Monomers ungleich höher ist als beim 1:1-Addukt.
[0006] Es ist bekannt, daß primäre Aminoalkylsilane zur partiellen Endverkappung von NCO-Prepolymeren
nicht geeignet sind, weil die freien Isocyanatgruppen unter Biuretbildung mit den
Harnstoffgruppen der verkappten Termini weiter abreagieren. Die Folge ist Gelbildung.
Im Gegensatz zur Lehre der USP 3,627,722 und USP 4,067,844 ist das Vergelungsproblem
nach Aussage der USP 4,374,237 auch durch Einsatz gewöhnlicher sekundärer Aminoalkylsilane
anstelle von primären Aminoalkylsilanen nicht lösbar. Als überraschende Ausnahme wird
eine Gruppe spezieller sekundärer Aminoalkylsilane genannt, unter ihnen als geeigneter
Vertreter N,N-Bis[(3-triethoxysilyl)propyl]amin.
[0007] Darüber hinaus haben eigene Versuche gezeigt, daß NCO-Gruppen enthaltende Addukte
aus Isocyanaten und Aminoalkylalkoxysilanen nicht nur mit dem Problem der Vergelung
durch Biuretbildung behaftet sind, sondern zudem eine deutliche Instabilität in bezug
auf eine Rückspaltung in die Ausgangsstoffe besteht. Diese Neigung zur Umkehrung der
Bildungsreaktion - die Harnstoffgruppe zerfällt unter Rückbildung der Isocyanatgruppe
und des Amins - wurde für primäre und sekundäre Aminoalkylsilane, einschließlich N,N-Bis[(3-triethoxysilyl)propyl]amin,
beobachtet.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung bestand in der Auffindung und Herstellung vergelungs- und
rückspaltstabiler Monoaddukte (1:1) aus Aminoalkylalkoxysilanen und Diisocyanaten
mit einem geringeren Gehalt an freiem Diisocyanat.
[0009] Es wäre vorteilhaft und wünschenswert, wenn die angestrebten Monoaddukte (1:1) aus
Aminoalkylalkoxysilanen und Diisocyanaten nicht die angeführten Nachteile aufweisen
würde.
[0010] Überraschenderweise ließen sich monomerarme stabile Monoaddukte (1:1) aus Aminoalkylalkoxysilanen
und Diisocyanaten erhalten, wenn spezielle sekundäre Aminoalkylalkoxysilane mit Diisocyanaten
umgesetzt wurden und eine anschließende Monomerenabtrennung durch Kurzwegdestillation
durchgeführt wurde.
[0011] Gegenstand der Erfindung sind stabile 1:1-Monoaddukte aus Aminoalkylalkoxysilanen
und Düsocyanaten mit einem Gehalt an freiem Diisocyanat von weniger als 0,6 Gew.-%,
wobei diese sekundäre Aminoalkylalkoxysilane der Formel I

wobei die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
- R1, R2 =
- gleiche oder verschiedene C1-C8-Alkylgruppen;
- R3 =
- C1-C5-Alkylengruppe;
- R4, R5 =
- gleiche oder verschiedene C1-C18-Alkylgruppen oder Alkoxyalkylengruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen;
- n =
- 0,1,2;
und Diisocyanate enthalten.
[0012] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
stabilen 1:1-Monoaddukten aus Aminoalkylalkoxysilanen und Diisocyanaten mit einem
Gehalt an freiem Diisocyanat von unter 0.6 Gew.-%, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass 5-20 mol Diisocyanat mit 1 mol Aminoalkylalkoxysilan umgesetzt werden, wobei
das Diisocyanat bei Raumtemperatur vorgelegt wird und die tropfenweise Zugabe des
Aminoalkylalkoxysilans so erfolgt, daß der Temperaturanstieg 100°C nicht überschreitet,
und nach Beendigung der Reaktion das nicht umgesetzte Diisocyanat durch eine Kurzwegdestillation
bei 80-160/0.04-0.2 mbar vom Reaktionsprodukt abgetrennt wird.
[0013] Erfindungsgemäße sekundäre Aminoalkylalkoxysilane sind solche der Formel I

wobei die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
- R1, R2 =
- gleiche oder verschiedene C1-C8-Alkyl, bevorzugt C1-C4-Alkyl;
- R3 =
- C1-C5-Alkylengruppen;
- R4, R5 =
- gleiche oder verschiedene C1-C18-Alkylgruppen oder Alkoxyalkylengruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen,
- n =
- 0,1,2.
[0014] Diese Verbindungen werden in der EP 596 360 beschrieben. Sie sind nicht Gegenstand
der Erfindung. Ihre Herstellung erfolgt durch Michael-Addition von primären Aminoalkoxysilanen
der Formel II
H
2N―R
3―Si(R
4)
n(OR
5)
3-n (Formel II)
an Malein- und/oder Fumarsäureestern der Formel III
R
1O
2C-CH=CH-CO
2R
2 (Formel III)
[0015] Geeignete primäre Aminoalkoxysilane der Formel II sind beispielsweise 3-Aminopropyltrimethoxysilan
(z.B. DYNASYLAN AMMO), 3-Aminopropyltriethoxysilan (z.B. DYNASYLAN AMEO), 3-Aminopropyl-methyldiethoxysilan
(z.B. DYNASYLAN 1505) und 3-Aminopropyl-ethylenglykoloxymethoxysilan (z.B. DYNASYLAN
1302). Besonders bevorzugt sind 3-Aminopropyltrimethoxysilan und 3-Aminopropyltriethoxysilan.
[0016] Als Isocyanate eignen sich aliphatische, cycloaliphatische und araliphatische, d.h.
arylsubstituierte aliphatische Diisocyanate und (cyclo)aliphatische Diisocyanate,
wie sie beispielsweise im Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band 14/2,
Seite 61-70 und im Artikel von W. Siefken, Justus Liebigs Annalen der Chemie
562 75-136, beschrieben werden. Beispiele sind 1,2-Ethylendiisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyanat,
1,6-Hexamethylendiisocyanat (HDI), 2,2,4- bzw. 2,4,4-Trimethyl-1,6-hexamethylendiisocyanat
(TMDI), 1,9-Diisocyanato-5-methylnonan, 1,8-Diisocyanato-2,4-dimethyloctan, 1,12-Dodecandiisocyanat,
ω,ω'-Diisocyanatodipropylether, Cyclobuten-1,3-diisocyanat, Cyclohexan-1,3- und 1,4-diisocyanat,
3-Isocyanatomethyl-3,5,5-trimethyl-cyclohexylisocyanat (Isophorondüsocyanat (IPDI)),
1,4-Diisocyanatomethyl-2,3,5,6-tetramethylcyclohexan, Decahydro-8-methyl-(1,4-methanol-naphthalin-2
(oder 3) 5-ylendimethylendiisocyanat, Hexahydro-4,7-methano-indan-1 (oder 2) 5 (oder
6) ylendimethylendiisocyanat, Hexahydro-4,7-methano-indan-1 (oder 2) 5 (oder 6) ylendiisocyanat,
2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat, Perhydro-2,4'-diphenylmethandiisocyanat,
Perhydro-4,4'-diphenylmethandiisocyanat (H
12MDI), 4,4'-Diisocyanato-3,3',5,5'-tetramethyldicyclohexyl-methan, 4,4'-Diisocyanato-2,2',3,3',5,5',6,6'-octamethyldicyclohexylmethan,
ω,ω'-Diisocyanato-1,4-diethylbenzol, 1,4-Diisocyanatomethyl-2,3,5,6-tetramethylbenzol,
2-Methyl-1,5-diisocyanatopentan (MPDI), 2-Ethyl-1,4-diisocyanatobutan, 1,10-Diisocyanatodecan,
1,5-Diisocyanato-hexan. Weitere geeignete Isocyanate werden in dem genannten Artikel
in den Annalen auf Seite 122 f beschrieben. Bevorzugt werden in der Regel die folgenden
Diisocyanate sowie deren Isomerengemische, d. h. HDI, MPDI, 2,5(2,6)-Bis(isocyanatomethyl)bicyclo[2.2.1]heptan
(NBDI), H
12MDI, TMDI und IPDI, besonders bevorzugt H
12MDI und IPDI, allein oder in Mischungen, eingesetzt.
[0017] Der Gehalt der erfindungsgemäßen Monoaddukte an freiem NCO beträgt 5 bis 9 Gew.-%.
Der Restanteil an monomerem Diisocyanat liegt unter 0.6 Gew.-%. Die Viskosität bei
Raumtemperatur variiert in einem weiten Bereich von 200 bis 20000 mPas.
[0018] Das Molverhältnis von Diisocyanat und Aminoalkylalkoxysilan hängt davon ab, welcher
Gehalt an Bisaddukt (Diisocyanat-Aminoalkoxysilan 1:2) zugelassen werden darf. Je
höher der Überschuß an Diisocyanat, desto weniger 1:2-Addukt wird sich im Reaktionsverlauf
bilden.
[0019] Die Kurzwegdestillation wird bei 80-160°C/0.04-0.2mbar durchgeführt. Die Temperatur
und der Unterdruck richten sich nach dem Viskositätsverhalten und der thermischen
Belastbarkeit des jeweiligen Produkts. Insbesondere bei Einsatz von sterisch wenig
anspruchsvollen Diisocyanaten, wie z.B. HDI, kann es bei erhöhten Temperaturen bei
der Kurzwegverdampfung zu einer partiellen Abspaltung von Alkohol kommen.
[0020] Die Lagerstabilität der erfindungsgemäßen Monoaddukte in bezug auf Vergelung und
Rückspaltung ist vornehmlich eine Funktion des eingesetzten Diisocyanates. Vergelung
äußert sich in einer Abnahme des NCO-Gehaltes und einer Zunahme der Viskosität, Rückspaltung
als Zunahme der Gehaltes an monomerem Diisocyanat. Die Lagerstabilität der erfindungsgemäßen
Monoaddukte ist am besten, wenn IPDI als Diisocyanat-Komponente eingesetzt wurde.
[0021] Die erfindungsgemäßen Monoaddukte finden Verwendung als Baustein zur gezielten Modifikation
von Polymeren sowie in PUR-Lacksystemen und PUR-Dispersionen.
Beispiele 1 bis 3 und Vergleichsbeispiele A-C
Allgemeine Herstellungsvorschrift
[0022] Eine intensiv gerührte Mischung aus 5 bis 20 Molen Diisocyanat wird vorsichtig tropfenweise
mit 1 Mol Aminoalkylalkoxysilan versetzt, so daß die Temperatur der Reaktionsmischung
100°C nicht überschreitet. Die Umsetzung wird unter Inertgasatmosphäre durchgeführt.
Nach Beendigung der Reaktion wird das nicht umgesetzte Diisocyanat mittels Kurzwegdestillation
bei 80-160°C und 0.04-0.2 mbar abgetrennt.
[0023] Die Monoaddukte werden als Rückstand erhalten. Die ermittelten chemischen und physikalischen
Kenndaten können Tabelle 1 entnommen werden.

[0024] Es zeigt sich, daß die nicht erfindungsgemäßen Verbindungen der Vergleichsbeispiele
A-C (Tab. 1) - eine nur mangelhafte Stabilität in bezug auf Vergelung und Rückspaltung
aufweisen. Indikatoren sind die hohen Monomergehalte sowie die vom theoretischen Wert
stark nach unten abweichenden NCO-Gehalte dieser Verbindungen. Lagerstabilitätsstudien
enthüllen die vergleichsweise mangelhafte Rückspaltstabilität der nicht erfindungsgemäßen
Verbindungen besonders deutlich. Die Monomergehalte steigen innerhalb kurzer Zeit
sprunghaft auf hohe Werte an (Tab. 2).

1. Stabile 1:1-Monoaddukte aus Aminoalkylalkoxysilanen und Düsocyanaten mit einem Gehalt
an freiem Diisocyanat von weniger als 0,6 Gew.-%,
dadurch gekennzeichnet,
dass sekundäre Aminoalkylalkoxysilane der Formel I

wobei die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R1, R2 = gleiche oder verschiedene C1-C8-Alkylgruppen;
R3 = C1-C5-Alkylengruppe;
R4, R5 = gleiche oder verschiedene C1-C18-Alkylgruppen oder Alkoxyalkylengruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen;
n = 0,1,2;
und Diisocyanate enthalten sind.
2. Monoaddukte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und/oder (cyclo)aliphatische Diisocyanate
enthalten sind.
3. Monoaddukte nach mindestens einem der Ansprüche 1-2,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Diisocyanate Isophorondiisocyanat (IPDI) und/oder 4,4'-Methylen-bis(cyclohexylisocyanat)
(H12MDI) enthalten sind.
4. Monoaddukt nach mindestens einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aminoalkylalkoxysilane Michael-Additionsprodukte aus Maleinsäureestern und 3-Aminopropyltrimethoxysilan
enthalten sind.
5. Monoaddukte nach mindestens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aminoalkylalkoxysilane Michael-Additionsprodukte aus Maleinsäureestern und 3-Aminopropyltriethoxysilan
enthalten sind.
6. Monoaddukte nach mindestens einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aminoalkylalkoxysilane Michael-Additionsprodukte aus Fumarsäureestern und 3-Aminopropyltrimethoxysilan
enthalten sind.
7. Monoaddukte nach mindestens einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Aminoalkylalkoxysilane Michael-Additionsprodukte aus Fumarsäureestern und 3-Aminopropyltriethoxysilan
enthalten sind.
8. Verfahren zur Herstellung von stabilen 1:1-Monoaddukten aus Aminoalkylalkoxysilanen
und Diisocyanaten mit einem Gehalt an freiem Diisocyanat von weniger als 0,6 Gew.-%
nach mindestens einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
dass 5-20 mol Düsocyanat mit 1 mol Aminoalkylalkoxysilan umgesetzt werden, wobei das Diisocyanat
bei Raumtemperatur vorgelegt wird und die tropfenweise Zugabe des Aminoalkylalkoxysilans
so erfolgt, daß der Temperaturanstieg 100 °C nicht überschreitet, und nach Beendigung
der Reaktion das nicht umgesetzte Diisocyanat durch eine Kurzwegdestillation bei 80-160
°C und 0.04-0.2 mbar vom Reaktionsprodukt abgetrennt wird.
9. Stabile 1:1-Monoaddukte aus Aminoalkylalkoxysilanen und Düsocyanaten mit einem Gehalt
an freiem Diisocyanat von weniger als 0,6 Gew.-%, erhältlich durch Umsetzung von sekundären
Aminoalkylalkoxysilanen der Formel I

wobei die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R1, R2 = gleiche oder verschiedene C1-C8-Alkylgruppen;
R3 = C1-C5-Alkylengruppe;
R4, R5 = gleiche oder verschiedene C1-C18-Alkylgruppen oder Alkoxyalkylengruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen;
n = 0,1,2;
und Düsocyanaten,
dadurch dass 5-20 mol Düsocyanat mit 1 mol Aminoalkylalkoxysilan umgesetzt werden,
wobei das Düsocyanat bei Raumtemperatur vorgelegt wird und die tropfenweise Zugabe
des Aminoalkylalkoxysilans so erfolgt, daß der Temperaturanstieg 100°C nicht überschreitet,
und nach Beendigung der Reaktion das nicht umgesetzte Diisocyanat durch eine Kurzwegdestillation
bei 80-160 °C und 0.04-0.2 mbar vom Reaktionsprodukt abgetrennt wird.