[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schneefräse mit mindestens einem walzenförmigen
Fräskörper, der mit einer Antriebseinheit verbunden und mittels zweier ihn seitlich
einfassender Lagerelemente um eine horizontale Achse drehbar an einem Rahmen gelagert
ist.
[0002] Schneefräsen der vorstehend angegebenen Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt,
beispielsweise aus den deutschen Offenlegungsschriften 3720158, 3304654, 2914338 und
19821052 sowie den US-Patenten 4255879 und 4457086 und der österreichischen Patentschrift
320008. Der Antrieb für den Fräskörper kann dabei mehr oder weniger mittig auf den
Fräskörper wirken (z. B. DE-OS 3720158) oder aber außerhalb eines der beiden Lagerelemente
an einem Achsstummel des Fräskörpers angreifen (z. B. DE-OS 3304654).
[0003] Unabhängig davon, welches Antriebskonzept gewählt wird, leiden Schneefräsen der gattungsgemäßen
Art unter dem Nachteil, daß sie bei weichem Schnee nur bedingt und bei härterem und
hartem Schnee nahezu überhaupt nicht lenkbar sind.
[0004] Neben Schneefräsen der gattungsgemäßen Art sind auch solche bekannt, bei denen der
Fräskörper nicht seitlich gelagert ist sondern vielmehr mittig, insbesondere im Bereich
eines Getriebes. Die beiden Abschnitte des Fräskörpers kragen dabei frei über die
Lagerung aus. Dies bedarf einer technisch aufwendigen, teuren und schweren Ausführung
der Lagerung.
[0005] Aus den vorstehend dargelegten Nachteilen des Standes der Technik leitet sich die
der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung ab, die darin besteht,
eine Schneefräse der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich gegenüber bekannten
gattungsgemäßen Schneefräsen durch eine besonders gute Lenkbarkeit auszeichnet.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mit dem Fräskörper
mindestens eine seitlich außerhalb eines Lagerelements angeordnete Freischneideinrichtung
drehfest verbunden ist. Bei der erfindungsgemäßen Schneefräse ist somit ergänzend
zu dem mindestens einen Fräskörper mindestens eine Freischneideinrichtung vorgesehen,
die außerhalb eines Lagerelements angeordnet ist und mit dem zugeordneten Fräskörper
drehfest verbunden ist, insbesondere über einen durch das betreffende Lagerelement
hindurchtretenden Wellenzapfen des Fräskörpers.
[0007] Bereits bei einer vergleichsweise geringen axialen Erstreckung der Freischneideinrichtung
von ca. 10 cm zeichnet sich die erfindungsgemäße Schneefräse durch eine überragende
Lenkbarkeit aus. Einer Verstärkung der Lagerelemente gegenüber denen gattungsgemäßer
Schneefräsen bedarf es dabei nicht.
[0008] Wenngleich sich bereits eine Freischneideinrichtung, deren Durchmesser erheblich
geringer ist als der Durchmesser des Fräskörpers, positiv auf die Lenkbarkeit der
Schneefräse auswirkt, so entspricht doch gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung der Durchmesser der mindestens einen Freischneideinrichtung im wesentlichen
dem Durchmesser des Fräskörpers. Er kann in Sonderfällen sogar Letzteren überschreiten.
[0009] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung ist die mindestens eine Freischneideinrichtung
auf einen durch das benachbarte Lagerelement durchtretenden Wellenzapfen des Fräskörpers
aufsteckbar. Dies ermöglicht einen Austausch der Freischneideinrichtung mit geringstem
Aufwand. Dies hinwiederum gestattet beispielsweise die Freischneideinrichtung als
Verschleißteil auszuführen, das in regelmäßigen Abständen zu erneuern ist. Als drehfeste
Verbindung der Freischneideinrichtung mit dem Wellenzapfen des Fräskörpers kommt dabei
beispielsweise ein Keilwellenprofil in Betracht.
[0010] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Freischneideinrichtung
über einen Teil ihres Umfangs von einer auch den Fräskörper teilweise abdeckenden
Schneeführung abgedeckt sein. Bei dieser Weiterbildung der Erfindung wird auch der
von der Freischneideinrichtung erfaßte Schnee dem Auswurf zugeführt und aus dem Fräsbereich
entfernt. Späteres Nachrutschen des durch die Freischneideinrichtung aufgelockerten
Schnees in den Fräsbereich wird auf diese Weise unterbunden.
[0011] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Freischneideinrichtung
im Bereich ihrer freien Stirnseite mindestens einen Ring auf. Besonders bevorzugt
sind zwei derartige Ringe konzentrisch zueinander angeordnet. Der mindestens eine
stirnseitige Ring der Freischneideinrichtung trägt zur Unfallverhütung bei, ohne dabei
die Lenkbarkeit der Schneefräse allzu sehr zu beeinträchtigen.
[0012] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in schematischer Draufsicht eine
nach der vorliegenden Erfindung ausgeführte Frässchleuder.
[0013] Die in der Zeichnung veranschaulichte Frässchleuder umfaßt einen Rahmen 1, an welchem
mittels zweier als Lagerwangen 2 und 3 ausgeführter Lagerelemente 4 ein walzenförmiger
Fräskörper 5 um die Achse 6 drehbar gelagert ist. Der Fräskörper 5 umfaßt zwei Abschnitte
7 und 8, zwischen denen ein Getriebe 9 angeordnet ist. Das Getriebe 9 dient dabei
der Antriebswelle 10 mit der Fräskörperwelle 11.
[0014] Mit der Antriebswelle 10 ist ein Schleuderrad 12 drehfest verbunden, das in einem
Schleuderradgehäuse 13 untergebracht ist, welches seinerseits mit dem Rahmen 1 der
Frässchleuder verbunden ist.
[0015] In dem vorstehend dargelegten Umfang entspricht die in der Zeichnung dargestellte
Frässchleuder dem hinlänglich bekannten Stand der Technik, so daß es an dieser Stelle
weiterer Erläuterungen und Angaben zu konstruktiven Details nicht bedarf.
[0016] Während die (linke) Lagerwange 2 so, wie dies vom Stand der Technik her bekannt ist,
endseitig am Rahmen 1 angeordnet ist, ist die (rechte) Lagerwange 3 gegenüber dem
zugeordneten Ende des Rahmens 1 um ca. 10 cm nach innen versetzt. Durch sie tritt
ein (nicht dargestellter) Wellenzapfen der Fräskörperwelle 11 hindurch. Auf diesen
ist mit einer entsprechenden Nabe 14 eine Freischneideinrichtung 15 aufgesteckt. Zwischen
der Nabe 14 der Freischneideinrichtung und dem Wellenzapfen der Fräskörperwelle 11
besteht dabei eine drehfeste Verbindung über ein Keilwellenprofil.
[0017] Die Freischneideinrichtung umfaßt mehrere messerartige Freischneidelemente 16, die
über einen Träger 17 mit der Nabe 14 der Freischneideinrichtung 15 verbunden sind.
Stirnseitig ist mit den Freischneidelementen 16 ein konzentrisch zur Achse 6 angeordneter
Ring 18 verbunden. Auf der mit der Freischneideinrichtung 15 ausgerüsteten Seite ragt
der Rahmen 1 bis etwa zu jenem Ring 18 der Freischneideinrichtung. Eine - nicht dargestellte
- den Fräskörper 5 rückwärtig abdeckende Schneeführung kann sich auch hinter der Freischneideinrichtung
15 erstrecken, um (auch) den von den Freischneidmessern 16 gelockerten Schnee dem
Schleuderrad 12 zuzuführen.
1. Schneefräse mit mindestens einem walzenförmigen Fräskörper (5), der mit einer Antriebseinheit
verbundenen und mittels zweier ihn seitlich einfassender Lagerelemente (4) um eine
horizontale Achse (6) drehbar an einem Rahmen (1) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Fräskörper (5) mindestens eine seitlich außerhalb eines Lagerelements (4)
angeordnete Freischneideinrichtung (15) drehfest verbunden ist.
2. Schneefräse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der mindestens einen Freischneideinrichtung (15) im wesentlichen
dem Durchmesser des Fräskörpers (5) entspricht.
3. Schneefräse nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Freischneideinrichtung (15) auf einen durch das benachbarte Lagerelement
(4) durchtretenden Wellenzapfen des Fräskörpers (5) aufsteckbar ist.
4. Schneefräse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Freischneideinrichtung (15) über einen Teil ihres Umfangs von
einer auch den Fräskörper (5) teilweise abdeckenden Schneeführung abgedeckt ist.
5. Schneefräse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Freischneideinrichtung (15) eine axiale Erstreckung zwischen
50 und 200 mm aufweist.
6. Schneefräse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Freischneideinrichtung (15) im Bereich ihrer freien Stirnseite
mindestens einen Ring (18) aufweist.