[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilleiste aus Kunststoff zum Abdichten einer Dehnfuge
von Mauer- oder Wandabschnitten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 296 20 180 U1 ist ein Fugenprofil für Dehnfugen bekannt geworden, das
zwei Seitenteile aufweist, die über formschlüssige Verbindungen an Winkelprofilen
festgelegt sind, die an zwei in einer Ebene liegenden Wandabschnitten angebracht sind.
Ein die beiden Seitenteile verbindender Mittelabschnitt ist M-förmig gebildet und
wird nach Einbau des Fugenprofils durch ein Verblendungsprofil abgedeckt. Ein weiteres
Ausführungsbeispiel des Fugenprofils ist für Dehnfugen von senkrecht zueinander stehenden
Wandabschnitten vorgesehen und enthält dafür ein andersartig geformtes Seitenteil
sowie ein unterschiedliches Befestigungsprofil. Ebenso weist das Verblendungsprofil
eine an die Einbaulage angepaßte spezielle Form auf. Somit ist für jede bezüglich
einer Winkellage der Wandabschnitte unterschiedliche Einbauposition ein eigenständiges
Fugenprofil erforderlich.
[0003] Des weiteren ist dieses Putzprofil an unterschiedliche Putzdicken nicht anpassbar,
so daß für jede Putzdicke ein eigenes Fugenprofil verwendet werden muß.
[0004] Zum Ausgleich von komprimierenden Bewegungen in der Dehnfuge ist es bekannt, daß
die Profilleiste im gebrauchsfähigen Zustand mindestens eine dem Maß der Bewegung
entsprechende offene Fuge zwischen dem weich eingestellten Mittelteil und den Seitenteilen
aufweist. In der Folge wird die Belastung des bewegten Mittelteiles durch Bewitterung,
insbesondere UV-Strahlung, erhöht, wodurch wiederum die Lebensdauer des Materials
verkürzt wird. Zusätzlich wird durch die offene Fuge das optische Erscheinungsbild
der gesamten Mauer- oder Wandoberfläche negativ beeinflußt.
[0005] Eine möglichst frei wählbare Kombination von unterschiedlich geformten Profilleisten
und Profilschienen unterschiedlicher Hersteller ist bisher nicht möglich, da die Hersteller
der bekannten Profilkombinationen ein jeweils auf die herstellereigenen Komponenten
abgestimmtes Produkt liefern.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Profilleiste der eingangs genannten
Art zu schaffen, die für unterschiedliche Einbaulagen geeignet ist.
[0007] Die Aufgabe wird bei einer Profilleiste mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 dadurch gelöst, daß die Profilleiste aufgrund elastischer Verformung ihres Mittelteils
an eine ebene Einbauposition bei in einer Ebene liegenden Mauer- oder Wandabschnitten
wie auch an eine winklige Einbauposition bei winklig zueinander angeordneten Mauer-
oder Wandabschnitten anpaßbar gebildet ist und daß jedes Seitenteil durch die sich
im Führungskanal und im Stützkanal abstützende Halteleiste in einer jeweiligen Einbauposition
gehalten ist, in der die Oberfläche des Seitenteils im wesentlichen parallel zum Mauer-
oder Wandabschnitt ausgerichtet ist. Dabei kann der Kontakt zwischen der Profilleiste
und der Profilschiene an mehreren Kontaktpunkten bzw. Kontaktlinien an dem Führungskanal
und dem Distanzkanal in dem jeweiligen Seitenteil erfolgen.
[0008] Bei der Drehbewegung der Profilschienen zur Anpassung an ebene und/oder winklige
Einbaupositionen um das weich eingestellte Mittelteil als Drehpunkt wird nach dem
Ausgleich der üblichen Toleranzen und Übermaße der beiderseitigen Distanzkanäle und
Führungskanäle durch jeweils mindestens 3 von 4 Kontaktpunkten eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Profilleiste und den Profilschienen hergestellt. Maßgebend
hierfür ist die geometrische Anordnung der Kontaktpunkte der Profilleiste in Relation
zur geometrischen Anordnung der Kontaktpunkte der Profilschiene und deren Materialdicke.
Um diese Eigenschaft der Profileiste zu erzielen, ist beispielsweise der Winkel zwischen
dem Führungskanal und der Mittelsenkrechten der Profilleiste größer als 0 Grad. Durch
die Schrägstellung des Führungskanales und das gewählte Maß der Schrägstellung wird
bei üblicher Materialdicke und orthogonaler Ausbildung des Halteabschnitts der Profilschienen
gegenüber dem Befestigungsschenkel der Profilschiene der Kraftschluß dann erreicht,
sobald eine insgesamt parallele Ausrichtung der Oberfläche der Profilleiste zu den
Wandabschnitten erreicht ist. Vorzugsweise ist der Winkel für die bezeichnete Schrägstellung
im Bereich von 3 bis 8 Grad und insbesondere ist der Winkel 5 Grad.
[0009] Damit wird bei der Anpassung der Profilleiste an ebene und/oder winklige Einbaupositionen
eine insgesamt orthogonale Ausrichtung der Oberfläche der Profilleiste zu den senkrechten
Abschnitten der Halteleisten erreicht und in verschiedene Winkel, insbesondere den
Winkel 90 Grad, voreingestellte Profilkombinationen müssen nicht auf Vorrat gehalten
werden. Folglich verringert sich auch die notwendige Lagerhaltung und damit der Platz-,
Kapital- und Handhabungsaufwand aller Beteiligten.
[0010] An Stelle der Schrägstellung des Führungskanals der Profilleiste kann eine entsprechende
Schrägstellung der üblicherweise orthogonal angeformten Halteleiste der Profilschienen
vorgesehen sein. Diese Schrägstellung der Halteleiste ist schnell und kostengünstig
realisierbar und vorzugsweise bei bereits bestehenden Produktionen als technische
Weiterbildung einsetzbar.
[0011] Die oben genannte Aufgabe wird bei einer Profilleiste mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 auch dadurch gelöst, daß die Seitenteile zumindest zwei Distanzkanäle
aufweisen, die in unterschiedlichem Abstand von einer Oberfläche der Profilleiste
gebildet sind. Durch das Anformen mehrerer Distanzkanäle, die zur Oberfläche der Profilleiste
unterschiedlich beabstandet sind, kann die Profilleiste und damit deren Oberfläche
entsprechend dem Achsabstandsmaß der Distanzkanäle in unterschiedlicher Höhe gegenüber
dem Wandabschnitt bzw. dem Halteabschnitt der Profilschiene angebracht werden. Dadurch
kann die Profilkombination ohne Austausch einer Komponente durch die jeweilige Wahl
des Distanzkanales für unterschiedliche Putzdicken verwendet werden, so daß eine Vorratshaltung
vieler verschiedener Profilkombinationen zur Verwendung für jeweils genau eine der
erforderlichen Putzdicken nicht erforderlich ist.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Profilleiste sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0013] Auch bei der Profilschiene gemäß der erstgenannten Lösung können die Seitenteile
zumindest zwei Distanzkanäle aufweisen, die in unterschiedlichem Abstand von einer
Oberfläche der Profilleiste gebildet sind. Die variable Höheneinstellung bezüglich
des Wandabschnitts für unterschiedliche Putzdicken ist auch bei winkliger Einbauposition
der Profilleiste vorteilhaft einsetzbar.
[0014] Zweckmäßigerweise ist entsprechend der Abstufung von drei üblichen Putzdicken (12
mm, 16 mm und 20 mm) das Achsabstandsmaß vorzugsweise im Bereich von etwa 3 mm bis
5 mm und insbesondere etwa 4mm ausgeführt.
[0015] Wenn sich das weich eingestellte Mittelteil der Profilleiste durch Auswölben an eine
Annäherung der beiden Seitenteile der eingebauten Profilleiste anpassen kann, so ist
es nicht erforderlich, daß mindestens eine offene Fuge zwischen dem weich eingestellten
Mittelteil und den Seitenteilen vorgesehen werden muß. In der Folge wird die Belastung
des die Anpaßbewegung ausführenden Mittelteiles durch Bewitterung, insbesondere UV-Strahlung,
gesenkt, wodurch wiederum die Lebensdauer des Materials verlängert wird. Zusätzlich
wird ohne eine offene Fuge die optische Präsentation der gesamten Mauer- oder Wandoberfläche
erhöht.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Mittelteil vorzugsweise
eine Breite von 5 mm bis 9 mm und eine Wanddicke von 1 mm bis 2 mm auf.
[0017] Die Profilleiste kann unterschiedlich geformte Profilschienen mit Halteleisten in
den maßeinheitlich geformten Distanzkanälen aufnehmen. Die Distanzschenkel bekannter
Profilschienen weisen vorzugsweise eine Breite von 3 mm bis 8 mm und eine Wanddicke
und/oder Bauhöhe von 0,5 mm bis 4 mm auf, so daß, unter Berücksichtigung von Toleranzen
und Übermaßen, die Aufnahmekanäle vorzugsweise eine Breite von 7 mm bis 9 mm und/oder
eine Höhe von 1,5 mm bis 4,5 mm aufweisen. Die Wanddicke beträgt vorzugsweise 1 mm
bis 2 mm. Dadurch entsteht die Möglichkeit einer nahezu frei wählbaren Kombination
von Profilleisten und Profilschienen unterschiedlicher Hersteller. In der Folge können
alle Beteiligten die Komponenten der jeweiligen Profilkombination nach den jeweiligen
technischen Erfordernissen der Anwendung und den jeweiligen wirtschaftlichen Aspekten
auswählen. Durch die Verwendung von Profilschienen, für beide Seitenteile gleichzeitig
in gleicher oder verschiedener Bauhöhe und/oder die Einbettung in jeweils spiegelbildlich
gleich oder spiegelbildlich verschieden hoch angeordnete Distanzkanäle, die zum Beispiel
verschiedene Bauhöhen und/oder verschieden ausgebildete Hauptschenkel und/oder zusätzliche
daran befestigte Materialen wie etwa Armierungsgewebestreifen aufweisen, ergeben sich
verschiedene technische Möglichkeiten insbesondere im Bereich des Vollwärmeschutzes
oder des Wandanschlusses an andere Gebäude.
[0018] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung weist einen Winkel zwischen der Fluchtlinie
des Führungskanals und der Fluchtlinie der Übergangsteile größer als 0 Grad auf. Dadurch
wird das Spiel für den Führungsschenkel der Profilschiene im Führungskanal erhöht.
Folglich wird dadurch auch die Ausnutzung des Spieles in den Distanzkanälen erhöht.
Beides erleichtert das Einschieben der Profilschienen in die Profilleiste. Vorzugsweise
weist der Winkel zwischen der Fluchtlinie des Führungskanals und der Fluchtlinie der
Übergangsteile 2 bis 7 Grad auf.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Winkel zwischen
den Fluchtlinien der beiden Distanzkanäle größer als 0 Grad. Je kürzer die vom Führungsschenkel
der Profilschiene abgegriffene Strecke des Führungskanals ist und je größer die lichte
Weite des im Führungskanals ist, desto weniger wird die Konstanz der insgesamt orthogonalen
Ausrichtung der Profilleiste zu den Profilschienen erreicht. Der bezeichnete Winkel
gleicht diese Relation über den Distanzschenkel der Profilschiene und damit über den
entsprechenden Berührungspunkt bzw. Berührungslinie wieder aus. Vorzugsweise weist
der Winkel zwischen den Fluchtlinien der beiden Distanzkanäle einen Wert von 3 bis
9 Grad auf.
[0020] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die dem Fugenäußeren
zugewandten Oberseiten der Seitenteile und des Mittelteiles mit einer Abziehfolie
versehen. Dadurch wird die vorgegebene Form der Profilleiste fixiert und das Entstehen
einer offenen Fuge zwischen dem weich eingestellten Mittelteil und den Seitenteilen
verhindert. Zusätzlich zu den daraus folgenden und bereits genannten Vorteilen entsteht
dadurch ein Schutz der bezeichneten Oberseiten vor Verunreinigungen während der Lagerung
und der Verarbeitungsphasen.
[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die dem Fugenäußeren
zugewandten Oberseiten der Seitenteile und des Mittelteiles an den Berührungspunkten
durch einstückig angeformte Kontaktquerschnitte verbunden. Dadurch wird das Entstehen
einer offenen Fuge zwischen dem weich eingestellten Mittelteil und den Seitenteilen
auf zuverlässige Weise verhindert. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung
weisen diese Kontaktquerschnitte eine Schwächungszone oder Verjüngung mit einer jeweils
geringeren Wanddicke als die geringste Wanddicke der Oberseite des Mittelteiles auf.
Dadurch entsteht eine Sollbruchstelle zwischen den bezeichneten Oberseiten. Somit
entsteht weder bei komprimierender noch bei geringer expandierender Bewegung der Dehnfuge
eine offene Fuge, da diese Bewegungen durch die Oberseite des Mittelteiles ausgeglichen
werden.
[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die der Putzschicht
zugewandten Seitenflächen der Seitenteile beabstandet parallel zueinander verlaufende
Rillen oder uneben gestaltete oder aufgerauhte Strukturen auf. Dadurch wird eine möglichst
gute Bindung zum Putz erreicht.
[0023] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen die beiden
Seitenteile aus Hart-PVC und das weich eingestellte Mittelteil aus einstückig angeformtem
Weich-PVC-Material.
[0024] Zweckmäßigerweise ist das zu den Seitenteilen bündige Mittelteil mit zwei einwärts
gerichteten Schenkeln U-förmig gebildet und an den inneren Schenkelenden ist es mit
einem Stützschenkel des jeweiligen Seitenteils verbunden. Das Mittelteil bietet die
nötige Flexibilität, so daß sich die Profilleiste an die jeweilige winklige Einbaulage
anpassen kann.
[0025] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Profilleistensystem mit einer Profilleiste
gemäß obigen Ausführungen, wobei die beiden Profilschienen zum Festlegen der beiden
Seitenteile Halteleisten in gleicher oder in verschiedener Bauhöhe aufweisen. Dabei
können die Profilschienen unterschiedlich geformte Abschnitte der Halteleisten zur
Aufnahme in den Distanzkanälen aufweisen.
[0026] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von mehreren in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In schematischen Ansichten zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Profilleiste,
- Fig. 2
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 zur Verwendung bei in einer Ebene
liegenden Mauer- oder Wandabschnitten im eingebauten Zustand,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 zur Verwendung bei winkelig zueinander
angeordneten Mauer- oder Wandabschnitten im eingebauten Zustand,
- Fig. 4
- einen Querschnitt einer Profilschiene des Standes der Technik,
- Fig. 5
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 mit der Darstellung von Winkelverhältnissen,
- Fig. 6
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 im Montagezustand der Profilleiste
mit einer Profilschiene,
- Fig. 7
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 der die Anpassung an unterschiedliche
Putzdicken darstellt,
- Fig. 8
- verschiedene Querschnitte der Halteleisten von Profilschienen des Standes der Technik,
- Fig. 9
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 bei komprimierender Bewegung der Dehnfuge,
und
- Fig. 10
- einen Querschnitt der Profilleiste gemäß Fig. 1 bei expandierender Bewegung der Dehnfuge.
[0027] Eine Profilleiste 30 (siehe Fig. 1) weist zwei spiegelbildlich zu einer Mittelsenkrechten
71 und voneinander beabstandet angeordnete Seitenteile 40 auf, die durch einen elastischen
Mittelteil 50 miteinander verbunden sind, wobei ein die Außenseite der Profilleiste
30 bildendes Oberteil 59 des Mittelteils 50 über verjüngte Kontaktquerschnitte 60
mit dem jeweiligen Oberteil 49 der beiden Seitenteile 40 verbunden ist. Das U-förmig
gebildete Mittelteil 50 weist zwei einwärts hervorstehende Schenkel 100 auf, die sich
neben zugeordneten Stützschenkeln 101 der beiden Seitenteile 40 erstrecken und mit
diesen an ihren Innenenden 102 einstückig gebildet sind.
[0028] Jedes Seitenteil 40 enthält einen Führungskanal 43 und zwei Distanzkanäle 41, 42
zur Aufnahme einer aus einem Distanzschenkel 24 und einem Führungsschenkel 23 bestehenden
Halteleiste 22 einer Profilschiene 20, die an Mauer- oder Wandabschnitten 91 festgelegt
ist (siehe Fig. 2). Der Führungskanal 43 ist seitlich einerseits von dem Stützschenkel
101 des Seitenteils 40 und andererseits von zwei Übergangsteilen 38 und 39 begrenzt,
die verdickte Vorderabschnitte von zwei Lamellen 103 und 104 bilden. Die Lamellen
103, 104 erstrecken sich von einer dem Stützschenkel 101 gegenüberliegenden äußeren
Seitenwand 105 gegen den Stützschenkel 101, wobei zwischen der inneren Lamelle 103
und dem benachbarten Oberteil 49 des Seitenteils 40 der innere Distanzkanal 41 gebildet
ist, der sich zum Führungskanal 43 hin öffnet, und zwischen der inneren Lamelle 103
und der äußeren Lamelle 104 der äußere Distanzkanal 42 gebildet ist, der sich ebenfalls
zum Führungskanal 43 hin öffnet.
[0029] Die Übergangsteile 38, 39 unterstützen wesentlich die Fixierung und Führung der Halteleiste
22, indem durch ihre Form die Breite des Führungskanals 43 und des Übergangskanals
zum Distanzkanal 41 bzw. 42 festgelegt wird und damit das jeweilige Spiel zwischen
der Halteleiste 22 und der Profilleiste 20 eingestellt wird.
[0030] In ebener wie auch in winkeliger Einbauposition berührt die Halteleiste 22 das Seitenteil
40 an mindestens drei von vier Kontaktpunkten oder Kontaktlinien 86, 87, 88, und 89
abhängig von der Geometrie verwendeter Profilschienen 20 (beispielsweise liegen der
Kontaktpunkt 86 an der Innenseite des Oberteils 49, der Kontaktpunkt 87 an der gegenüberliegenden
Oberseite des Übergangsteils 38 der inneren Lamelle 102 an dem Übergangskanal vom
Distanzkanal 41 zum Führungskanal 43, der Kontaktpunkt 88 an dem Stützschenkel 101
und der Kontaktpunkt 89 an dem Übergangsteil 39 der äußeren Lamelle 104).
[0031] Die Breite 31 und die Höhe 32 dieser Distanzkanäle 41, 42 sind derart bestimmt, daß
unterschiedlich geformte Profilschienen 20 mit Halteleisten 22 in den Distanzkanälen
41, 42 aufnehmbar sind. Vorzugsweise sind die Distanzkanäle 41, 42 mit in etwa identischer
Form gebildet und können zueinander parallel oder auch unter einem Winkel gegeneinander
angeordnet sein.
[0032] Die Summe aus der Höhe 32 des Distanzkanales 41, 42 und der Wanddicke 33 der benachbarten
Lamelle 103 bzw. 104 ergibt ein Abstandsmaß 34 der beiden Distanzkanäle 41 und 42.
Dieses Abstandsmaß 34 ist vorzugsweise so bestimmt, daß es der Abstufung üblicher
Putzdicken entspricht.
[0033] Die einer aufzubringenden Putzschicht 98 zugewandte äußere Seitenwand 105 des Seitenteils
40 weist abwechselnd Erhebungen und Vertiefungen auf, wodurch eine möglichst gute
Bindung zum Putz erreicht wird. Die äußere Seitenwand 105 kann zu diesem Zweck auch
gerillt oder aufgerauht sein oder eine sonstige unebene Struktur aufweisen. Eine Abziehfolie
69 ist auf den später sichtbaren Flächen der Oberseiten 49 der Seitenteile 40 und
auf die Oberseite 59 des Mittelteiles 50 angebracht. Der Mittelteil 50 ist im Gegensatz
zu den Seitenteilen 40 weich eingestellt und mit den Seitenteilen 40 durch die Kontaktquerschnitte
60 verbunden, die jeweils die Verjüngung 61 mit einer geringeren Wanddicke als das
geringste Maß der Wanddicke 52 der Oberseite 59 des Mittelteiles 50 aufweisen.
[0034] Beide Seitenteile 40 bestehen im Ausführungsbeispiel aus Hart-PVC. Die Kontaktquerschnitte
60 und das weich eingestellte Mittelteil 50 mit seinen beiden Schenkeln 101 bestehen
aus Weich-PVC und verbinden beim Strangpreßvorgang zusätzlich jeweils die zwei Seitenteile
40 einteilig miteinander. Die Abziehfolie 69 besteht hier aus einem handelsüblichen,
einseitig klebstoffbeschichteten Folienstreifen, der nach dem Extrusionsvorgang in
der Extrusionslinie in einem eingegliederten Verfahrensgang auf die Profilleiste 30
geklebt wird.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Profilleiste 30 in Kombination mit zwei Profilschienen 20 im eingebauten
Zustand zwischen zwei Putzschichten 98. Die Profilleiste 30 befindet sich im Bereich
über einer Dehnfuge 99. Eine Profilkombination 10 ist mittels der Hauptschenkel 21
der Profilschienen 20 an den Fugenrändern auf in einer Ebene liegenden Mauer- oder
Wandabschnitten 91 festgelegt. Die Kontaktquerschnitte 60 werden dabei nicht getrennt.
Die Abziehfolie 69 wird nach der Verarbeitung abgezogen.
[0036] Fig. 3 veranschaulicht den eingebauten Zustand einer Profilleiste 30 in Kombination
mit zwei Profilschienen 20 zwischen zwei Putzschichten 98 bei der Verwendung für winkelig
angeordnete Mauer- oder Wandabschnitte 91, 92. Ein linker Seitenteil 40 wird dann
relativ zum rechten Seitenteil 40 um die Mittelsenkrechte 71 des Mittelteiles 50 im
gewünschten Winkel, hier 90 Grad, zur Seite geschwenkt, so daß sich der Hauptschenkel
21 der linken Profilschiene 20 im geschwenkten Seitenteil 40 am Fugenrand des linken
winkelig angeordneten Mauer- oder Wandabschnittes 92 anlegt, während der Hauptschenkel
21 der rechten Profilschiene 20 im nicht geschwenkten Seitenteil 40 auf dem Fugenrand
des rechten winkelig angeordneten Mauer- oder Wandabschnittes 92 ruht. Die Oberseite
59 des Mittelteiles 50 verformt sich dementsprechend im Querschnitt in eine Viertelkreisform.
Die Kontaktquerschnitte 60 werden dabei nicht verletzt oder getrennt. Die Abziehfolie
69 wird nach der Verarbeitung abgezogen.
[0037] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch eine Profilschiene 20 des Standes der Technik
mit den für die Verwendung mit einer Profilleiste 30 relevanten Angaben der Höhe 25
und der Dicke 26 des Führungsschenkels 23 und der Breite 27 und der Bauhöhe 28 des
Distanzschenkels 24 der Halteleiste 22. Der Führungsschenkel 23 steht in etwa senkrecht
auf dem Hauptschenkel 21.
[0038] Die Mittelsenkrechte 71, die unter einem Winkel 73 von 90° zu einer Fluchtlinie 72
an der Oberseite 49, 59 der Profilleiste 30 steht (siehe Fig. 5), bildet einen Winkel
78 mit einer Fluchtlinie 77 des Führungskanals 43. Ein Winkel 76 ist zwischen einer
Fluchtlinie 74 des inneren Distanzkanales 41 und einer Fluchtlinie 75 des äußeren
Distanzkanales 42 gebildet.
[0039] Fig. 6 zeigt einen Winkel 80 zwischen der Fluchtlinie 77 des Führungskanals 43 und
einer Fluchtlinie 79 der Übergangsteile 38, 39. In dem rechten Seitenteil 40 der Profilleiste
30 erkennt man das damit erhöhte Spiel für den Führungsschenkel 23 der Profilschiene
20 im Führungskanal 43 und die in der Folge höhere Ausnutzung des Spieles im oberen
Distanzkanal 41, wodurch das seitliche Einschieben der Profilschienen 20 in die Profilleiste
30 erleichtert wird.
[0040] Fig. 7 zeigt eine Profilleiste 30, in deren unteren Distanzkanälen 42 jeweils ein
Distanzschenkel 24 einer Halteleiste 22 eingeschoben ist. Dadurch wird eine Profilkombination
10 ohne Austausch einer Komponente durch die jeweilige Wahl des Distanzkanales 42
in der Bauhöhe verändert und eignet sich somit für die Verwendung bei unterschiedlichen
Dicken der oberen Putzschicht 98.
[0041] Fig. 8 zeigt Querschnitte durch orthogonal angeformte Führungsschenkel 23 mit verschieden
ausgeformten Distanzschenkeln 24 von mehreren Profilschienen 20 des Standes der Technik,
die in den entsprechend geformten Distanzkanälen 41, 42 aufnehmbar sind.
[0042] Fig. 9 zeigt eine Profilleiste 30 bei komprimierender Bewegung der überdeckten Dehnfuge
99. Dabei wölbt sich die Oberseite 59 des weich eingestellten Mittelteiles 50. Die
angeformten Kontaktquerschnitte 60 bleiben dabei erhalten.
[0043] Fig. 10 zeigt eine Profilleiste 30 bei expandierender Bewegung einer überdeckten
Dehnfuge 99. Die Bewegung ist so groß, daß sich die angeformten Kontaktquerschnitte
60 an den angeformten Verjüngungen 61 trennen. Zwar ist nun die Oberseite unterbrochen,
jedoch bleibt die Dehnfuge 99 durch den Stützschenkel 101 des Seitenteils 40 und den
Schenkel 100 des Mittelteils 50 verschlossen.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10
- Profilkombination
- 20
- Profilschiene
- 21
- Hauptschenkel
- 22
- Halteleiste
- 23
- Führungsschenkel
- 24
- Distanzschenkel
- 25
- Höhe des Führungsschenkels
- 26
- Dicke des Führungsschenkels
- 27
- Breite des Distanzschenkels
- 28
- Bauhöhe des Distanzschenkels
- 29
- Winkel
- 30
- Profilleiste
- 31
- Breite der Distanzkanäle
- 32
- Höhe der Distanzkanäle
- 33
- Wanddicke der Distanzkanäle
- 34
- Achsabstandsmaß der Distanzkanäle
- 38
- Übergangsteil
- 39
- Übergangsteil
- 40
- Seitenteil
- 41
- oberer Distanzkanal
- 42
- folgender Distanzkanal
- 43
- Führungskanal
- 49
- Oberseite
- 50
- Mittelteil
- 51
- Breite des Mittelteils
- 52
- Dicke des Mittelteils
- 59
- Oberseite des Mittelteils
- 60
- Kontaktquerschnitt
- 61
- Verjüngung
- 68
- Seitenfläche mit Rillen
- 69
- Abziehfolie
- 71
- Mittelsenkrechte
- 72
- Fluchtlinie der Oberseiten
- 73
- Winkel
- 74
- Fluchtlinie des oberen Distanzkanals
- 75
- Fluchtlinie des folgenden Distanzkanals
- 76
- Winkel
- 77
- Fluchtlinie des Führungskanals
- 78
- Winkel
- 79
- Fluchtlinie der Übergangsteile
- 80
- Winkel
- 86
- Kontaktpunkt
- 87
- Kontaktpunkt
- 88
- Kontaktpunkt
- 89
- Kontaktpunkt
- 91
- Mauer- oder Wandabschnitt
- 92
- Mauer- oder Wandabschnitt
- 98
- Putzschicht
- 99
- Dehnfuge
- 100
- Schenkel
- 101
- Stützschenkel
- 102
- Innenende
- 103
- Lamelle
- 104
- Lamelle
- 105
- Seitenwand
1. Profilleiste aus Kunststoff zum Abdichten einer Dehnfuge (99) von Mauer- oder Wandabschnitten
(91, 92) mit einer oberen Putzschicht (98), insbesondere Fassaden, wobei die Profilleiste
(30) einen weich eingestellten Mittelteil (50) und beiderseitig angeformte hart eingestellte
Seitenteile (40) mit jeweils einem über einen Führungskanal (43) zur Rückseite der
Profilleiste (30) geöffneten Distanzkanal (41, 42) zum Aufnehmen einer vorstehenden
Halteleiste (22) einer jeweiligen an den beiden Rändern der Dehnfuge (99) festlegbaren
Profilschiene (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilleiste (30) aufgrund elastischer Verformung ihres Mittelteils (50) an
eine ebene Einbauposition bei in einer Ebene liegenden Mauer- oder Wandabschnitten
(91, 92) wie auch an eine winklige Einbauposition bei winklig zueinander angeordneten
Mauer- oder Wandabschnitten (91, 92) anpaßbar gebildet ist und
daß jedes Seitenteil (40) durch die sich im Führungskanal (43) und im Distanzkanal
(41, 42) abstützende Halteleiste (22) in einer jeweiligen Einbauposition gehalten
ist, in der die Oberfläche des Seitenteils (40) im wesentlichen parallel zum Mauer-
oder Wandabschnitt (91, 92) ausgerichtet ist.
2. Profilleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (40) zumindest zwei Distanzkanäle (41, 42) aufweisen, die in unterschiedlichem
Abstand von einer Oberfläche der Profilleiste (30) gebildet sind.
3. Profilleiste aus Kunststoff zum Abdichten einer Dehnfuge (99) von Mauer- oder Wandabschnitten
(91, 92) mit einer oberen Putzschicht (98), insbesondere Fassaden, wobei die Profilleiste
(30) einen weich eingestellten Mittelteil (50) und beiderseitig angeformte hart eingestellte
Seitenteile (40) mit jeweils einem über einen Führungskanal (43) zur Rückseite der
Profilleiste (30) geöffneten Distanzkanal (41, 42) zum Aufnehmen einer vorstehenden
Halteleiste (22) einer jeweiligen an den beiden Rändern der Dehnfuge (99) festlegbaren
Profilschiene (20) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenteile (40) zumindest zwei Distanzkanäle (41, 42) aufweisen, die in unterschiedlichem
Abstand von einer Oberfläche der Profilleiste (30) gebildet sind.
4. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das weich eingestellte Mittelteil (50) durch Auswölben an eine Annäherung der
beiden Seitenteile (40) der eingebauten Profilleiste (30) anpaßt.
5. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Distanzkanal (41, 42) einen vergrößerten Hohlraum zur Aufnahme von Profilschienen
(20) mit unterschiedlich geformten Halteleisten (22) aufweist.
6. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in ebener wie auch in winkliger Einbauposition der Profilleiste (30) jedes Seitenteil
(40) an der jeweiligen im Führungskanal (43) und im Distanzkanal (41, 42) aufgenommenen
Halteleiste (22) in seiner Einbauposition vorgespannt gehalten ist.
7. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Fluchtlinie (77) des Führungskanals (43) und eine Mittelsenkrechte (71) der
Profilleiste (30) einen mauerseitigen spitzen Winkel von etwa 3 bis 8 Grad bilden.
8. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (50) mit den beiden Seitenteilen (40) über Schwächungszonen (61) verbunden
ist.
9. Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittelteil (50) mit zwei einwärts gerichteten Schenkeln (100) U-förmig gebildet
ist und an den inneren Schenkelenden (102) mit einem Stützschenkel (101) des jeweiligen
Seitenteils (40) verbunden ist.
10. Profilleistensystem mit einer Profilleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Profilschienen (20) zum Festlegen der beiden Seitenteile (40) Halteleisten
(22) in gleicher oder in verschiedener Bauhöhe aufweisen.
11. Profilleistensystem nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Profilschienen (20) unterschiedlich geformte Abschnitte der Halteleisten (22)
zur Aufnahme in den Distanzkanälen (41, 42) aufweisen.