[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verkleidungssystem für schmalzylindrische
oder leicht konische Körper wie Masten, Stangen, Säulen, Rohre und dergleichen.
[0002] Vielfach ist es erwünscht, Gebäudeteile oder dergleichen zu verkleiden, um einen
bestimmten optischen Effekt zu erzielen und dem Betrachter einen bestimmten Eindruck
zu vermitteln. Es gibt hier für flächige Gebäudeteile eine große Anzahl von Vorschlägen
wie Begrünungen, Wassereffekte, Verspiegelungen und dergleichen mehr. Das Verkleiden
von schmalzylidrischen oder leicht konischen Körpern gestaltet sich im Regelfall schwieriger.
Als Bäume verkleidete Antennenmaste sind aus der JP-A-1144128, der US 5,787,649 und
der US 5,611,176 bekannt.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verkleidungssystem für solche
Körper wie Masten, Stangen, Säulen, Rohre und dergleichen zu schaffen, das leicht
zu montieren ist und mit dem ein bestimmter Effekt erzielt werden kann. Insbesondere
ist es eine Aufgabe der Erfindung ein Verkleidungssystem für schmalzylindrische Körper
zu schaffen, mit dem eine Pflanze, vorzugsweise ein Baum nachgebildet werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Fortbildungen und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
umfaßt.
[0005] Erfindungsgemäß ist ein Verkleidungssystem für schmalzylindrische oder leicht konische
Körper wie Masten, Stangen, Säulen, Rohre und dergleichen dadurch gekennzeichnet,
daß an dem schmalzylindrischen Körper (1) in wenigstens einem Bereich an dessen Außenumfang
Aufnahmen für erste Verkleidungsmittel (3) angeordnet sind, daß die ersten Verkleidungsmittel
(3) ein rohrförmiges erstes Ende aufweisen, mit dem sie an der Aufnahme befestigt
sind und daß die ersten Verkleidungsmittel aus wenigstens einem sich zu ihrem zweiten
Ende konisch und/oder stufig verjüngenden länglichen Körper bestehen.
[0006] Nach einer Ausführung der Erfindung bestehen die ersten Verkleidungsmittel zu ihrem
zweiten Ende hin aus einem länglichen Körper mit wenigstens einem Knick oder einer
Biegung und wenigstens einer Gabelung oder Verzweigung. Diese Gestaltung eröffnet
die Möglichkeit der Nachbildung eines Astes. Nach einer Ausführung der Erfindung besteht
der längliche Körper aus einer Anzahl von Einzelteilen, die sich von dem ersten Ende
weg verjüngen und/oder nacheinander einen jeweils geringeren Querschnitt aufweisen
und ist unsymmetrisch. Um den Eindruck eines Astes zu verstärken, ist vorteilhafterweise
an dem länglichen Körper eine Vielzahl von kleinen, blatt- oder nadelähnlichen Gebilden
angeordnet.
[0007] Nach einer Ausführung der Erfindung besteht die Aufnahme für das astähnliche Gebilde
aus einer Grundplatte, die durch Schweißen, Verschrauben, Vernieten, Verkleben oder
dergleichen mit dem flachzylindrischen Körper verbunden ist, wobei die Aufnahme an
ihrer anderen Seite mit einem Ansatz zum Auf- oder Einstecken des ersten Endes des
länglichen Körpers versehen ist. Nach einer alternativen Ausführung der Erfindung
besteht die Aufnahme aus einer zweiteiligen Schelle, die durch Verschrauben, Vernieten,
Schweißen oder dergleichen um den schmalzylindrischen Körper befestigt ist und die
mit wenigstens einem Ansatz zum Auf- oder Einstecken des ersten Endes des länglichen
Körpers versehen ist. Vorteilhafterweise sind zwischen dem Ansatz und dem ersten Ende
des länglichen Körpers Mittel für einen Schnellverschluß zwischen beiden vorhanden,
wobei diese Schnellverschlußmittel zueinander passenden Bohrungen für Schrauben, Splints,
Keile oder dergleichen, Knebel, Exzenterhebel oder dergleichen, oder Formschlußmittel
oder federbelastete Rastmittel sein können. Vorteilhaft für die schnelle Montage sind
Zentriermittel zwischen dem länglichen Körper und dem Ansatz, die beispielsweise aus
einer Zentriernase und einem Führungsabschnitt bestehen können.
[0008] Um den Eindruck eines Baumes noch weiter zu verstärken sind nach einer besonders
bevorzugten Ausführung der Erfindung an dem schmalzylindrischen Körper an dessen Außenumfang
im Bereich der ersten Verkleidungsmittel und/oder in einem anderen Bereich zweite
Verkleidungsmittel angeordnet, wobei die zweiten Verkleidungsmittel flache Körper
sind, die wenigstens teilweise der Form des schmalzylindrischen Körpers angepaßt sind.
Die flachen Körper werden durch Verschrauben, Vernieten oder Verkleben mit dem schmalzylindrischen
Körper verbunden, wobei die flachen Körper auch wenigstens teilweise untereinander
durch Verbindungsmittel verbunden sein können. Um den Eindruck einer Baumrinde zu
erwecken, weisen die flachen Körper an ihrer Außenseite eine gekerbte, gefurchte oder
rissige Struktur auf.
[0009] Die ersten Verkleidungsmittel sind vorzugsweise Hohlkörper wie Rohre oder dergleichen
aus Metall oder Kunststoff und die blatt- oder nadelähnlichen Gebilde bestehen aus
Metall, Kunststoff oder einem Verbund aus diesen. In dem aus einem Hohlkörper oder
Hohlkörpern gebildeten länglichen Körper kann vorteilhafterweise zwischen dessen Enden
ein Drahtseil gespannt sein, das an dem ersten Ende des länglichen Körpers an dem
Ansatz der Aufnahme gesichert sein kann.
[0010] Die zweiten Verkleidungsmittel bestehen aus Metall, Kunststoff, faserverstärktem
Kunststoff oder Kautschuk. Als besonders vorteilhaft hat sich hier ein elastomeres
Polyurethan erwiesen. Selbstverständlich können alle Materialien in Betracht kommen,
die sich durch eine ausreichende Witterungsbeständigkeit auszeichnen. Die zweiten
Verkleidungsmittel können auch, zum Beispiel als Halbschalen mit bestimmten Radien,
vorgeformte Teile sein, die dann sehr schnell montiert werden können.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielhaft näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Mast mit nachgebildeter Baumkrone;
Fig. 2 einen Ast der Baumkrone von Fig. 1;
Fig. 3 eine Aufnahme für den Ast von Fig. 2;
Fig. 4 eine Ausführung einer Aufnahme als Schelle;
Fig. 5 eine alternative Ausführung eines Astes mit Drahtseilsicherung;
Fig. 6 ein als Palmwedel ausgeführter Ast;
Fig. 7 ein als Baumrinde ausgebildetes Verkleidungselement.
[0012] Fig. 1 zeigt einen Mast 1, der an seinem oberen Ende mit einem eine Baumkrone imitierenden
Verkleidungsmittel 2 verkleidet ist. Das Verkleidungsmittel 2 besteht aus künstlichen
Ästen, von denen einer in Fig. 2 dargestellt ist, an denen künstliche Blätter (nicht
gezeigt) angeordnet sind. Der künstliche Ast besteht aus einem metallischen, rohrförmigen
Grundteil 3, das sich nach vorne verjüngt und das zwei Biegungen oder Knicke aufweist.
An dem Grundteil 3 sind kleinere rohrförmige Teile 3' angeschweißt oder angeschraubt,
die Astgabelungen darstellen. An den Enden des Grundteils 3 und der kleineren Teile
3" sind schließlich dünne Zweige 3" angeschweißt, an denen die blattförmigen Gebilde
anzuordnen sind.
[0013] Fig. 3 zeigt eine Aufnahme oder Halterung für das rohrförmige Grundteil 3. Die Aufnahme
besitzt eine Grundplatte 4, die durch Bohrungen 5 mit dem Mast verschraubt ist. Hierfür
ist die Grundplatte 5 entsprechend dem Radius des Masts gebogen. An ihrer dem Mast
abgewandten Seite weist die Aufnahme einen hohlzylindrischen Ansatz 6 auf, in den
das Ende des Grundteils 3 eingesteckt ist.
[0014] Das Grundteil 3 weist zur Zentrierung in dem Ansatz 6 eine Nase 7 auf, die in einer
v-förmigen, oben offenen Ausnehmung an dem Ansatz 6 geführt ist. Das Grundteil 3 und
der Ansatz 6 weisen zueinander ausgerichtete Bohrungen auf, mittels derer beide Teile
durch eine Verschraubung 8 verbunden sind. Fig. 4 zeigt eine alternative Ausführung
einer Aufnahme, die hier als zweiteilige Schelle 4', 4" ausgeführt ist. Die Schellenteile
4', 4" werden um den Mast gelegt und durch an ihren Enden angeformte Flansche 4'''
miteinander verschraubt. Zur Verdreh- und Rutschsicherung weisen die Schellenteile
Bohrungen 5' auf, durch die sie mit dem Mast verschraubt werden können. Bei dem hier
gezeigten Beispiel sind in etwa gleichen Abständen symmetrisch mehrere Ansätze 6'
zur Aufnahme von Ästen angeordnet.
[0015] Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführung eines als Ast 13 ausgebildeten länglichen
Körpers. Dieser ist hier einstückig ausgebildet, gebogen und spitzt sich konisch zu.
Der Ast 13 ist hohl und in seinem Inneren ist zwischen seinen Enden ein Drahtseil
11 gespannt, das mit Seilklemmen gesichert ist. Fig. 5 zeigt ebenfalls einen Ast,
der mit einer Drahtseilsicherung 11' versehen ist. Jedoch besteht dieser aus mehreren
ineinander gesteckten Rohrabschnitten 23, 23' mit immer geringerem Durchmesser. An
den Rohrabschnitten 23, 23' sind Blätter 12 in Form eines Palmwedels befestigt.
[0016] Fig. 7 zeigt eine zweites Verkleidungselement 9, das als Rinde ausgebildet ist. Es
handelt sich hier um ein zu einer Halbschale vorgeformtes Teil aus einem steifelastischen
elastomeren Material. Die Halbschale weist Lochreihen 10 für die Verschraubung mit
dem Mast auf.
1. Verkleidungssystem für schmalzylindrische oder leicht konische Körper wie Masten,
Stangen, Säulen, Rohre und dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem schmalzylindrischen Körper (1) in wenigstens einem Bereich an dessen Außenumfang
Aufnahmen für erste Verkleidungsmittel (3) angeordnet sind,
daß die ersten Verkleidungsmittel (3) ein rohrförmiges erstes Ende aufweisen, mit
dem sie an der Aufnahme befestigt sind,
und daß die ersten Verkleidungsmittel aus wenigstens einem sich zu ihrem zweiten Ende
konisch und/oder stufig verjüngenden länglichen Körper bestehen.
2. Verkleidungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Verkleidungsmittel zu ihrem zweiten Ende hin aus einem länglichen Körper
mit wenigstens einem Knick oder einer Biegung und wenigstens einer Gabelung oder Verzweigung
bestehen.
3. Verkleidungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der längliche Körper unsymmetrisch ist.
4. Verkleidungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem länglichen Körper eine Vielzahl von kleinen, blatt- oder nadelähnlichen Gebilden
angeordnet ist.
5. Verkleidungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme aus einer Grundplatte (4) besteht, die durch Schweißen, Verschrauben,
Vernieten, Verkleben oder dergleichen mit dem schmalzylindrischen Körper (1) verbunden
ist,
und daß die Aufnahme an ihrer anderen Seite mit einem Ansatz (6) zum Auf- oder Einstecken
des ersten Endes des länglichen Körpers versehen ist.
6. Verkleidungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme aus einer zweiteiligen Schelle (4', 4") besteht, die durch Verschrauben,
Vernieten, Schweißen oder dergleichen um den schmalzylindrischen Körper (1) befestigt
ist,
und daß die Aufnahme mit wenigstens einem Ansatz (6') zum Auf- oder Einstecken des
ersten Endes des länglichen Körpers versehen ist.
7. Verkleidungssystem nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ansatz (6) und dem ersten Ende des länglichen Körpers Mittel für einen
Schnellverschluß zwischen beiden vorhanden sind.
8. Verkleidungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnellverschlußmittel aus zueinander passenden Bohrungen für Schrauben (8),
Splints, Keile oder dergleichen bestehen.
9. Verkleidungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnellverschlußmittel Knebel, Exzenterhebel oder dergleichen sind.
10. Verkleidungssystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnellverschlußmittel Formschlußmittel oder federbelastete Rastmittel sind.
11. Verkleidungssystem nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ansatz (6, 6') und dem länglichen Körper Zentriermittel (7) angeordnet
sind.
12. Verkleidungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem schmalzylindrischen Körper an dessen Außenumfang im Bereich der ersten
Verkleidungsmittel und/oder in einem anderen Bereich zweite Verkleidungsmittel (9)
angeordnet sind,
und daß die zweiten Verkleidungsmittel (9) flache Körper sind, die wenigstens teilweise
der Form des schmalzylindrischen Körpers angepaßt sind.
13. Verkleidungsmittel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flachen Körper durch Verschrauben, Vernieten oder Verkleben mit dem schmalzylindrischen
Körper verbunden sind.
14. Verkleidungsmittel nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flachen Körper wenigstens teilweise untereinander durch Verbindungsmittel verbunden
sind.
15. Verkleidungsmittel nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flachen Körper an ihrer Außenseite eine gekerbte, gefurchte oder rissige Struktur
aufweisen.
16. Verkleidungssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Verkleidungsmittel Hohlkörper wie Rohre oder dergleichen aus Metall oder
Kunststoff sind.
17. Verkleidungssystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem aus einem Hohlkörper oder Hohlkörpern gebildeten länglichen Körper zwischen
dessen Enden ein Drahtseil (11, 11') gespannt ist.
18. Verkleidungssystem nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Drahtseil an dem ersten Ende des länglichen Körpers an dem Ansatz (6, 6') gesichert
ist.
19. Verkleidungsmittel nach einem der Ansprüche 6 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die blatt- oder nadelähnlichen Gebilde aus Metall, Kunststoff oder einem Verbund
aus diesen bestehen.
20. Verkleidungsmittel nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweiten Verkleidungsmittel aus Metall, Kunststoff, faserverstärktem Kunststoff
oder Kautschuk bestehen.