(19)
(11) EP 1 136 647 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.09.2001  Patentblatt  2001/39

(21) Anmeldenummer: 01106502.6

(22) Anmeldetag:  15.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 9/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 22.03.2000 DE 20005267 U

(71) Anmelder: Lamsfuss, Norbert
53604 Bad Honnef (DE)

(72) Erfinder:
  • Lamsfuss, Norbert
    53604 Bad Honnef (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Hemmerich & Kollegen, Eduard-Schloemann-Strasse 55
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Hubtor, insbesondere Sektionaltor


(57) Bei einem Hubtor, insbesondere ausgebildet als Sektionaltor mit mehreren scharnierartig zu einem Torblatt (1) miteinander verbundenen Sektionen, das an die Türöffnung (1) seitlich begrenzenden Pfosten (2) abgedichtet sowie geführt und mittels oberhalb des Torblattes angeordneter, drehantreibbarer Trommel heb- und senkbar ist, bestehen die dem Torblatt (T) seitlich anliegenden Dichtmittel (28; 31) aus einem verschleißfesten Material, wobei den Dichtmitteln Heizquellen (29; 30) zugeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Hubtor, insbesondere ausgebildet als Sektionaltor mit mehreren scharnierartig zu einem Torblatt miteinander verbundenen Sektionen, das an die Türöffnung seitlich begrenzenden Pfosten abgedichtet sowie geführt und mittels oberhalb des Torblattes angeordneter, drehantreibbarer Trommel heb- und senkbar ist.

[0002] Ein solches als Sektionaltor ausgeführtes Hubtor ist durch das DE 299 03 543 U1 bekanntgeworden. Die untere der scharnierartig miteinander verbundenen Sektionen ist dabei an ihren seitlichen Enden jeweils mit einem Zugseil verbunden. Diese werden von über eine Welle angetriebenen Seiltrommeln, die oberhalb des Torblattes angeordnet und gelagert sind, auf- und abgewickelt. Durch eine die Welle umgebende Torsionsfeder wird auf die Seiltrommeln ein Drehmoment ausgeübt, welches dem vom Gewicht des Torblattes über die Zugseile an den Seiltrommeln wirkenden Drehmoment entgegenwirkt.

[0003] Für die einzelnen Sektionen werden vakuumisolierte Paneelen eingesetzt, die einen hohen thermischen Dämmwert besitzen und somit besonders geeignet für den Abschluß der Toröffnungen von Kühl-, insbesondere Tiefkühllagerräumen sind. Bei den bekannten Hubtoren hat sich hier gezeigt, daß die vorhandenen Abdichtungen in Form von Gummilippen nicht nur einem außerordentlich starken Verschleiß, sondern aufgrund der tiefen Temperaturen auch einer nachteiligen Vereisung unterliegen. Die Anlaufzeit des Torblattes wird erhöht, weil wegen der ansonsten schnell verschleißenden Gummidichtungen das Torblatt zuerst von der Dichtung entfernt und dann geöffnet wird.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Hubtor, insbesondere Hub-Sektionaltor, eine verbesserte, d.h. standfestere und wirkungsvollere Dichtung zu schaffen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die dem Torblatt seitlich anliegenden Dichtmittel aus einem verschleißfesten Material bestehen und ihnen Heizquellen zugeordnet sind. Indem einerseits die Dichtmittel verschleißfrei sind, z.B. aus Teflon, PES-Gewebe, Nylon-Gewebe oder dergleichen bestehen, und zudem andererseits beheizt sind, läßt sich das Torblatt sofort beschleunigen, womit eine sehr schnelle Öffnungszeit erreicht werden kann. Denn die verschleißfreien Dichtungen können ohne Nachteil an dem sich anhebenden bzw. absenkenden Torblatt schleifend anliegen, und die Gefahr von Vereisungen ist durch die Beheizung vermieden.

[0006] Nach einem Vorschlag der Erfindung sind die Sektionen mit in örtlicher Nähe zu den Dichtmitteln angeordneten Heizmitteln ausgebildet. Die somit z.B. innerhalb der Sektionen bzw. Paneelen verlegten Heizmittel, wie Drähte oder Flachheizungen, sorgen über die gesamte Länge des Hubweges für eine Beheizung der Kontaktfläche zwischen den Dichtungen und den jeweiligen Sektionen.

[0007] Eine alternative indirekte Beheizung sieht benachbart zu den Dichtmitteln im Bereich der Pfosten bzw. der die Dichtungen haltenden Träger und/oder im Antriebskasten angeordnete Heizmittel vor. Hierbei kann es sich ebenfalls um Heizdrähte oder Flachheizungen und bei Unterbringung im Antriebskasten vorteilhaft um einen Heizstrahler bzw. -lüfter handeln, der den Innenraum des Antriebskastens auf einer Vereisungen der dortigen Dichtungen verhindernden Temperatur hält.

[0008] Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung sind bei mit einem Hohlraum ausgebildeten Dichtungen die Heizmittel in dem Hohlraum angeordnet. Auch diese Heizmittel können wiederum in Form von Heizdrähten oder Flachheizungen ausgebildet sein. Bedingt durch ihre Unterbringung in den Dichtungs-Hohlräumen sorgen sie für eine direktere Aufheizung der Dichtmittel.

[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von in den Zeichnungen näher dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1
als Einzelheit eines Kühl- bzw. Tiefkühllagerraums in der Vorderansicht, aus dem zu schließenden Raum gesehen, ein geschlossenes Tor bzw. Hub-Sektionaltor;
Fig. 2
in vereinfachter Darstellung einen Schnitt entlang der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3
in vereinfachter Form schematisch dargestellt eine Draufsicht auf eine Sektion bzw. Paneele eines Torblattes mit innerhalb der Sektion angeordneten Heizdrähten;
Fig. 4
eine Teil-Vorderansicht auf die Sektion nach Fig. 3 mit darin gestrichelt angedeutetem Verlauf der Heizdrähte;
Fig. 5
einen Abschnitt einer Sektion im Bereich eines Antriebskastens mit darin angeordneten Heizmitteln; und
Fig. 6
als Einzelheit im Querschnitt ein als Hohlkammerprofil ausgebildetes Dichtmittel mit Beheizung.


[0010] Zum Öffnen bzw. Verschließen einer Toröffnung 1 eines Kühl- bzw. Tiefkühllagerraums sind gemäß den Fig. 1 und 2 zur Abstützung, Befestigung und Führung der Bauteile eines Hubtores bzw. dessen Torblattes T beiderseits der Toröffnung 1 Pfosten 2 mit dem Baukörper (Lagerraumwände) 3 verbunden. An den Pfosten sind für das Torblatt T Rollenführungen - nicht gezeigt - befestigt, und an ihren oberen Enden tragen der eine Pfosten 2 ein Getriebegehäuse 6 und der andere Pfosten 2 ein Lagergehäuse 7, in denen eine Welle 8 gelagert und von einem Motor 9 über ein Getriebe im Getriebegehäuse 6 drehangetrieben ist.

[0011] Das Hubtor bzw. Torblatt T besteht im Ausführungsbeispiel aus einer unteren Sektion 10, weiteren Sektionen 11 und einer oberen Sektion 12, wobei die Sektionen durch Scharniere 13 miteinander verbunden und in ihrer waagerechten Teilungsebene durch nicht dargestellte Dichtungsstreifen gegeneinander abgedichtet sind. Zur Lauffähigkeit des Torblattes T sind die Scharniere 13 mit an den Seitenrändern der Sektionen 10, 11, 12 liegenden Achsen 14 versehen und mit zweiteiligen Rollenhaltern 15 verbunden, die an jedem ihrer Teile mit einer Laufrollenachse 16 versehen sind (schematisch in Fig. 2 gezeigt).

[0012] Die untere Sektion 10 des Torblattes T ist an den Seitenrändern mit je einem Gurt 20 verbunden, die vor den Seitenrändern der Sektionen 11, 12 entlanggeführt und ihrerseits jeweils mit einer Gurttrommel 21 verbunden sind. Beim Anheben des Torblattes T wickeln sich die einzelnen Sektionen 10, 11, 12 auf die Gurttrommeln 21 auf, bis die Sektion 10 des Torblattes T die Toröffnung 1 völlig freigibt, wobei die Sektion 10, 11 und 12 mit ihren Laufrollen 19 abgestützt werden. Die Drehung der Gurttrommel 21 zum Anheben und Absenken des Torblattes T wird durch den Motor 9 über das Getriebe im Getriebegehäuse 6 und die Welle 8 bewirkt, mit der die Gurttrommeln 21 fest verbunden sind. Die Welle 8 weist im Ausführungsbeispiel weiterhin drehfeste Gurttrommeln 24 für Gurte 25 auf, die gegenläufig zu den Gurten 20 auf den Gurttrommeln 21 gewickelt sind. An diese Gurte 25 sind Federn 26 oder Gewichte 27 angehängt, die somit dem Gewicht des Torblattes T (Sektion 10, 11 und 12) entgegenwirken.

[0013] An einerseits mit den Pfosten 2 und andererseits mit dem Baukörper 3 verbundenen Winkelstücken 17 ist gemäß Fig. 2 eine als Dichtlappen ausgebildete Abdichtung 28 vorgesehen. Dem Dichtlappen 28 ist ein sich über den gesamten Hubweg des Torblattes T bzw. dessen einzelnen Sektionen 10 bis 12 erstreckendes Heizmittel 29, ausgebildet als Heizdrähte, zugeordnet. Bei der die Dichtungsanordnung im Antriebskasten 6 des Torblattes T zeigenden Ausführung nach Fig. 5 liegen dem Torblatt an beiden Längsflächen Dichtlappen 28 an, und im Inneren des Antriebskastens 6 ist zur Beheizung der Dichtlappen 28 und des Innenraums des Antriebskastens 6 außerdem noch ein Heizstrahler 30 angeordnet.

[0014] Bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsvariante sind Heizdrähte schleifenförmig (vgl. Fig. 4) über die gesamte Höhe einer jeden Sektion 10 bis 12 des Torblattes T im Kontaktbereich der beidseitigen Dichtlappen 28 im Innenraum der Sektionen 10 bis 12 Heizdrähte 29, alternativ Flachheizungen verlegt. Solche Heizdrähte 29 sind auch bei der abgewandelten Dichtung 31 nach Fig. 6 vorhanden, und zwar dort im Hohlraum der an dem Trägerprofil 17 festgelegten, hohlkammerartig ausgebildeten Dichtung angeordnet.

[0015] Die Dichtmittel - Dichtlappen 28, Hohlkammer-Dichtungen 31 oder dergleichen - bestehen stets aus einem verschleißfesten Material und liegen aufgrund ihrer Flexibilität dem Torblatt stets dichtend an. Somit liegt einerseits eine verschleißfeste Abdichtung des Torblattes T vor und aufgrund der Heizmittel 29 bzw. 30 werden Kältebrücken sicher ausgeschlossen und ein Vereisen der Dichtungen verhindert. Das Torblatt T kann unbeeinträchtigt von äußeren, nachteiligen Einwirkungen sofort anlaufen und besitzt folglich eine sehr schnelle Öffnungszeit.


Ansprüche

1. Hubtor, insbesondere ausgebildet als Sektionaltor mit mehreren scharnierartig zu einem Torblatt miteinander verbundenen Sektionen, das an die Türöffnung seitlich begrenzenden Pfosten abgedichtet sowie geführt und mittels oberhalb des Torblattes angeordneter, drehantreibbarer Trommel heb- und senkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Torblatt (T) seitlich anliegenden Dichtmittel (28; 31) aus einem verschleißfesten Material bestehen und ihnen Heizquellen (29; 30) zugeordnet sind.
 
2. Hubtor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sektionen (10 bis 12) mit in örtlicher Nähe zu den Dichtmitteln (28; 31) angeordneten Heizmitteln (29; 30) ausgebildet sind.
 
3. Hubtor nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
benachbart zu den Dichtmitteln (28; 31) im Bereich der Pfosten (2) bzw. der Dichtungsträger (17) und/oder im Antriebskasten (6) angeordnete Heizmittel (29; 30).
 
4. Hubtor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei mit einem Hohlraum ausgebildeten Dichtungen (31) die Heizmittel (29) in dem Hohlraum angeordnet sind.
 




Zeichnung