[0001] Die Erfindung betrifft einen Tarnunterstand mit einer faltbaren selbsttragenden Unterkonstruktion.
[0002] Aus der US 3,968,808 ist eine faltbare selbsttragende Struktur bekannt, die aus einem
Netzwerk von Stangen aufgebaut ist, welche an ihren Enden gelenkig gekoppelt sind
und scherenartige Paare bilden, in deren Kreuzungspunkten die Stangen drehbar verbunden
sind. Das Netzwerk besteht dabei aus einer Vielzahl solcher Paare, welche jeweils
innere und äußere Spitzen- bzw. Anlagepunkte bilden, an denen jeweils Gruppen von
radial verlaufenden Stangen drehbar miteinander gekoppelt sind. Die äußeren Anlagepunkte
liegen dabei auf einer Rotationsfläche bzw. einem Rotationsflächenelement, wie beispielsweise
einem Kugelabschnitt. Die inneren Anlagepunkte liegen auf einer dazu vergleichbaren
in einem Abstand parallel verlaufenden Fläche.
[0003] Eine derartige Konstruktion kann sehr klein verpackt werden und bildet eine mobile
Einheit, welche ohne größeren Aufwand sehr schnell, leicht und einfach aufgebaut werden
kann, indem die Enden der jeweiligen Konstruktion auseinandergezogen werden, sich
das Netzwerk so entfaltet und die stabile selbsttragende Konstruktion bildet. Dabei
sind verschiedenartige geometrische Formen der Gesamtkonstruktion möglich, bezüglich
einer hohen Stabilität haben sich jedoch halbkugelförmige Aufbauten oder Aufbauten
in der Art einer Tunnelröhre bewährt.
[0004] Diese Aufbauten werden dabei als Zelt oder Überdachung verwendet, wobei das die Überdachung
bildende Material bzw. die Zeltplane mit den äußeren Spitzen- bzw. Anlagepunkten fest
verbunden ist, damit die entsprechende Konstruktion direkt nach dem Aufbau als Überdachung
bzw. Zelt zur Verfügung steht.
[0005] Aus der DE 40 23 287 C2 ist ein Tarnnetz aus einer Polyesterwirkware mit einer Lochstruktur
bekannt. Dieses Tarnnetz bietet aufgrund seines Aufbaus mit den Löchern, welche einen
Durchmesser bzw. eine Breite und/oder Höhe von ca. 2 bis 3 mm aufweisen und deren
Abstand zueinander sich in etwa in der gleichen Größenordnung bewegt, der in die Wirkware
eingearbeiteten Metallfasern, und der Tatsache, daß die Wirkware beidseitig mit einer
Polymerschicht versehen ist, die ca. 30 bis 40 Gew.-% Absorberpigmente, die im Bereich
von 10 bis 100 GHz wirksam sind, enthält, eine sehr gute Tarnwirkung.
[0006] Ein derartiges Tarnnetz bietet bei entsprechendem Einsatz eine sehr gute Tarnwirkung
sowohl im optischen Bereich, wie auch im Bereich von Infrarotkameras bzw. Wärmebilddetektoren
sowie im Bereich der Radarerfassung, insbesondere im mm- und cm-Radarstrahlungsbereich.
Die Tarnnetze werden über entsprechende feste oder mobile militärische Einrichtungen,
wie z.B. Fahrzeuge, Panzer oder dergleichen, gelegt und dann auf den entsprechenden
Fahrzeugen über Halteelemente, welche einen Abstand des Tarnnetzes von dem Fahrzeug
sicherstellen und so die Kontur des Fahrzeugs verschleiern, gespannt.
[0007] Dabei entsteht zwischen dem Tarnnetz und dem zu tarnenden Gegenstand ein Freiraum,
welcher einen konvektiven Wärmeaustausch ermöglicht und welcher zur Tarnung gegen
Wärmebildgeräte erforderlich ist. Allerdings entsteht so ein sehr komplexer Aufbau,
welcher die Mobilität des getarnten Gegenstandes, insbesondere bei einem Fahrzeug
oder Panzer, stark einschränkt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Konstruktion zur
Tarnung von mobilen militärischen Einrichtungen, wie Kraftfahrzeugen, Panzern, Waffensystemen,
jedoch auch Personen, Besprechungszentralen und dergleichen, zu schaffen, welche eine
hohe Mobilität der entsprechenden militärischen Einrichtung sicherstellen, welche
schnell zu tarnen sind und welche trotz ihrer Tarnung eine schnelle Reaktionsfähigkeit
auf gegnerische Aggressionen ermöglichen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß eine entsprechende, faltbare,
selbsttragende Unterkonstruktion, wie sie in der US 3,968,808 beschrieben ist, mit
einem lose über dieser Unterkonstruktion angeordneten Tarnnetz, wie es in der DE 40
23 287 C2 beschrieben ist, kombiniert wird.
[0010] Den Erfindern hat sich dabei in überraschender und nicht naheliegender Weise gezeigt,
daß sich ein derartiger Tarnunterstand ideal aus einer Kombination der oben beschriebenen
Unterkonstruktion mit dem oben beschriebenen Tarnnetz realisieren läßt. Wird die Unterkonstruktion
ohne ein darüber angeordnetes Zeltdach oder dergleichen eingesetzt, ergibt sich eine
sehr offene Konstruktion, welche sich in idealer Weise dazu eignet, von dem entsprechenden
Tarnnetz überdeckt zu werden. Aufgrund der durch die Konstruktion mit ihren inneren
und ihren äußeren Anlagepunkten gegebenen geometrischen Anordnung ist sichergestellt,
daß immer ein Abstand des Tarnnetzes zu dem zu tarnenden als entsprechender Strahler
wirkender Gegenstand sichergestellt ist. Aufgrund des parallelen Abstands der durch
die äußeren Anlagepunkte und der durch die inneren Anlagepunkte definierten Flächen
muß sich immer zumindest dieser Abstand zwischen dem zu tarnenden Gegenstand und dem
Tarnnetz ergeben.
[0011] Somit kann sichergestellt werden, daß durch die Lochstruktur des Tarnnetzes eine
entsprechende Wärmekonvektion stattfinden kann, und daß so die in dem Tarnnetz verarbeiteten
metallischen Pigmente und weiteren Absorberstoffe ideal zur Wirkung kommen können.
[0012] Dadurch, daß es bei dem erfindungsgemäßen Tarnunterstand keine feste Verbindung zwischen
der Unterkonstruktion und dem Tarnnetz gibt, ergeben sich diverse Vorteile. Ein gravierender
Vorteil liegt darin, daß eine entsprechende Unterkonstruktion beispielsweise immer
auf Fahrzeugen mitgeführt werden kann, wobei das getrennt von der Unterkonstruktion
verpackte und gegebenenfalls auch gelagerte Tarnnetz sehr leicht und einfach die jeweiligen
Einsatzgebiete, beispielsweise bewaldetes Gebiet, Stadt, Wüste, Winterlandschaft oder
dergleichen, angepaßt werden kann. Man ist damit also in der Lage, für verschiedene
Einsatzgebiete mit jeweils verschiedenartig bedruckten Tarnnetzen zu operieren, ist
jedoch lediglich auf eine der Unterkonstruktionen für jede der mobilen Einrichtungen
angewiesen.
[0013] Diese Möglichkeit kann bei dem erfindungsgemäßen Tarnunterstand ideal genutzt werden,
da das verwendete Tarnnetz eine sehr kleine Lochstruktur aufweist, deren Löcher nur
einen Durchmesser von wenigen Millimetern haben. Das Tarnnetz kann sich damit beim
Überziehen der Unterkonstruktion nicht mit dieser bzw. deren äußeren Spitzenpunkten
verhaken, wie dies ein herkömmlichen Tarnnetz tun würde. Der Vorteil des zweiteiligen
Aufbaus mit seinen logistischen und taktischen Vorzügen läßt sich also nur mit der
erfindungsgemäßen Kombination derart einfach nutzen.
[0014] Der erfindungsgemäße Tarnunterstand kann vollkommen unabhängig von dem zu tarnenden
Gegenstand, insbesondere einer mobilen militärischen Einrichtung, aufgebaut werden
und bietet so die Möglichkeit, als "Tarngarage" genutzt zu werden. Die Mobilität der
getarnten Einrichtungen sowie deren schnelle taktische Reaktionsfähigkeit wird dadurch
gegenüber einer ungetarnten, freistehenden Einrichtung nicht nennenswert gemindert.
[0015] Der modulare Aufbau der "Tarngarage" erlaubt dabei, aus mehreren einzelnen Einheiten
größere Tarnunterstände zusammenzustellen. Neben verschieden großen, tunnelförmigen
Unterkonstruktionen können auch igluförmige oder andersartig aufgebaute Unterkonstruktionen
eingesetzt werden.
[0016] Werden derartige Unterkonstruktionen verschiedener Formen und Größen zu einem größeren
Tarnunterstand zusammengestellt, entsteht dabei in besonders vorteilhafter Weise eine
sehr uneinheitliche Form bzw. eine sehr ungleichmäßige Silhouette. Diese sehr ungleichmäßige
und damit eher natürlich wirkende Formgebung eines derartigen großen, aus mehreren
Modulen aufgebauten Tarnunterstandes, ist dabei bezüglich der Tarnung sehr vorteilhaft,
da er sich durch seine Ungleichmäßigkeit sehr leicht den allgemeinen natürlichen Umgebungen
anpaßt und optisch weniger leicht zu erkennen ist.
[0017] Beim Einsatz in urbanen Umgebungen kann dieser Vorteil selbstverständlich analog
genutzt werden, da es hier möglich wird, durch entsprechende symmetrische und vergleichsweise
geradlinige Aufbauten, durch die Kombination mehrere Unterkonstruktionen, eine Formgebung
bzw. Silhouette zu erhalten, welche sich dem in Städten üblichen Bild mit seinen häufig
auftretenden geraden Kanten sehr gut anpaßt.
[0018] Zusätzlich zu dem oben beschriebenen Tarnnetz oder gegebenenfalls auch anstatt des
oben beschriebenen Tarnnetzes kann, je nach gewünschter Wirkung der Abschirmung, hier
auch ein Material eingesetzt werden, das in der DE 199 52 521.8 bezüglich der Herstellung
von atmungsaktiver Schutzbekleidung beschrieben ist. Dieses Material kann die Abschirmung
von unter dem Tarnunterstand befindlichen Wärmequellen gegenüber der Erkennung mit
Wärmebildgeräten oder dergleichen bewirken und kann zusammen mit dem Tarnnetz oder
gegebenenfalls anstatt des Tarnnetzes eingesetzt werden. Es ist jedoch auch denkbar,
dieses Material als Gewebe oder Plane an den inneren Anlagepunkten zu befestigen,
um hiermit den üblichen Schutz bei einem Zelt oder dergleichen zu erreichen.
[0019] Da dieses Material insbesondere einen EMV Schutz gegen elektromagnetische Wellen
und dergleichen ermöglicht, können dadurch Störversuche oder Abhörversuche an entsprechenden
in dem Tarnunterstand installierten Kommunikations- oder Steuerungssystemen auf elektronischer
Basis wirksam verhindert werden.
[0020] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung kann das entsprechende Tarnnetz
dabei auf seiner einen Oberfläche einen anderen Tarndruck aufweisen als auf seiner
anderen Oberfläche. Damit ergeben sich weitere logistische Vorteile, da hier nun mit
lediglich einem Tarnnetz und der ohnehin nur einmal benötigten Unterkonstruktion für
jede zu tarnende mobile militärische Einrichtung zwei verschiedene Tarnungen möglich
werden. Damit kann beispielsweise bei einer Operation in einer entsprechenden bewaldeten
Landschaft sehr schnell auf Wetteränderungen, wie beispielsweise einen Wintereinbruch
und einer Veränderung der Landschaft durch Schneefall, reagiert werden. Vergleichbare
Vorteile würden sich beispielsweise auch ergeben, wenn sowohl im bewaldeten Gebiet
als auch in einer urbanen oder wüstenartigen Umgebung agiert werden soll.
[0021] In einer weiteren sehr günstigen Ausführungsform der Erfindung ist an den inneren
Anlagepunkten der Unterkonstruktion zusätzlich eine Zeltplane oder eine entsprechende,
gegen Niederschläge und Witterungseinflüsse, schützende Schicht vorgesehen. Diese
Schicht kann als eigenständige Zeltplane ausgeführt sein, welche bei Bedarf in diese
Unterkonstruktion eingehängt wird.
[0022] Durch den Aufbau der Unterkonstruktion ergibt sich hier wieder der Vorteil, daß ein
Abstand, hier zwischen der Zeltplane und dem über die äußeren Anlagepunkte der Unterkonstruktion
gezogenen Tarnnetz, gegeben ist und somit sämtliche tarnenden Wirkungen, insbesondere
jedoch gegen Wärmebildgeräte und dergleichen, des Tarnnetzes voll zur Wirkung kommen.
[0023] In einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind dabei zumindest
an den im aufgebauten Zustand der Unterkonstruktion unteren äußeren Anlagepunkten
bzw. oberen inneren Anlagepunkten Befestigungseinrichtungen angebracht, welche zusammen
mit in dem Netz bzw. dem Gewebe oder der Plane angebrachten ösenartigen Öffnungen
zusammenwirken.
[0024] Damit ist es möglich, das Tarnnetz bzw. das Gewebe oder die Plane sehr schnell an
den jeweiligen Anlagepunkten der Unterkonstruktion zu befestigen. Durch diese sehr
einfache und effektive Befestigungsmöglichkeit kann das Tarnnetz bzw. die Plane oder
das Gewebe vergleichsweise schnell und einfach befestigt werden, so daß auch der Aufbau
eines entsprechenden Tarnunterstandes bei widrigen Bedingungen, wie Nacht, Nebel,
starken Niederschlägen, starkem Wind oder dergleichen relativ einfach möglich wird.
[0025] Grundsätzlich sind derartige Befestigungseinrichtungen bei allen Punkten denkbar,
sie machen jedoch besonders bei den bei aufgebauter, bestimmungsgemäß verwendeter
Unterkonstruktion unteren äußeren Anlagepunkten und den oberen inneren Anlagepunkten
Sinn. Eine Befestigung an diesen Anlagepunkten ermöglicht ein Spannen des Tarnnetzes
bzw. der Plane oder des Gewebes. Man kann also mit nur wenigen dieser Befestigungseinrichtungen
in besonders vorteilhafter Weise einen sehr schnellen und dennoch sicheren Aufbau
realisieren.
[0026] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß nur wenige der vergleichsweise teuren und komplexen
Anlagepunkten mit den Befestigungseinrichtungen je Unterkonstruktion erforderlich
sind.
[0027] In einer weiteren sehr günstigen Weiterbildung der Erfindung besteht die Befestigungseinrichtung
dabei aus einem mit einem Gewindeelement versehenen Drehknopf und einem Auflageelement,
wobei der Drehknopf einen größeren Durchmesser als jede der in dem Tarnnetz bzw. dem
Gewebe oder der Plane eingebrachten ösenartigen Öffnungen aufweist, und wobei das
Gewindeelement einen kleineren Durchmesser als jede dieser Öffnungen aufweist.
[0028] Durch diesen sehr einfachen Aufbau wird in vorteilhafter Weise eine sichere und sehr
schnelle Befestigung des Netzes bzw. Gewebes durch ein Einklemmen zwischen dem Drehknopf
und der Auflagefläche an dem jeweiligen Anlagepunkt der Unterkonstruktion erreicht,
welche auch bei widrigen Umständen einfach und sicher durchzuführen ist.
[0029] Sämtliche dieser dargestellten Tarnunterstände bieten außerdem den Vorteil eines
sehr geringen Gewichts, einer hohen Stabilität und eines sehr schnellen Aufbzw. Abbaus
des entsprechenden Tarnunterstands bei vergleichsweise geringem Einsatz an arbeitendem
Personal.
[0030] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren
Unteransprüchen und aus dem anhand der Zeichnung nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiel:
[0031] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Tarnunterstands;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Teil des erfindungsgemäßen Tarnunterstands;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Teils des erfindungsgemäßen Tarnunterstands; und
- Fig. 4
- eine Befestigungsmöglichkeit des Tarnnetzes an einem der Anlagepunkte.
[0032] In Fig. 1 ist ein Tarnunterstand 1 erkennbar, welcher zum Tarnen von mobilem militärischen
Material, welches hier durch den strichpunktierten Kasten 2 angedeutet ist, konzipiert
ist. Bei dem zu tarnenden Material 2 kann es sich dabei vorzugsweise um taktische
Fahrzeuge, Waffensysteme oder dergleichen handeln, der Tarnunterstand 1 kann jedoch
auch zur Tarnung von Personen, zentralen Versorgungslagern oder dergleichen eingesetzt
werden.
[0033] Der Tarnunterstand 1 zeigt dabei einen Aufbau aus einer Unterkonstruktion 3, welche
als faltbares, selbsttragendes Netzwerk aus Stangen 4 aufgebaut ist. Die Stangen 4
sind an ihren Enden jeweils in Gruppen radial verlaufend zu äußeren Spitzenpunkten
5 und inneren Spitzenpunkten 6 bzw. Anlagepunkten zusammengefaßt. In diesen Spitzen-
bzw. Anlagepunkten 5, 6 sind die Stangen 4 dabei schwenkbar zusammengefaßt. Dazwischen
bilden sie scherenartige Paare, welche an ihren Kreuzungspunkten 7 ebenfalls schwenkbar
miteinander verbunden sind. Eine derartige, an sich bekannte Unterkonstruktion 3 kann
dabei sehr einfach auf- und abgebaut werden, wobei dieser Auf- bzw. Abbau sehr schnell
vonstatten geht und lediglich einen geringen Personalaufwand erforderlich macht.
[0034] Auf die äußeren Spitzenpunkte 5, welche im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
eine grob halbkreisförmige Kontur definieren, wird dann ein Tarnnetz 8 aufgelegt.
Dieses Tarnnetz 8 kann dann in üblicher und herkömmlicher Weise mit Erdnägeln oder
dergleichen im Bereich eines Erdbodens 9 am unteren Ende des Tarnunterstands 1 gesichert
werden.
[0035] Dadurch, daß sämtliche Gegenstände des zu tarnenden Materials 2 aufgrund der Unterkonstruktion
3 zumindest zu ihrem überwiegend größten Teil innerhalb der durch die inneren Anlagepunkte
6 definierten Fläche verbleiben müssen, kann es zu einem ungehinderten konvektiven
Wärmeaustausch zwischen dem Bereich unterhalb des Tarnnetzes 8 und der Umgebung kommen.
Beim Einsatz des Tarnnetzes 8 als Polyesterwirkware mit einer Lochstruktur und den
entsprechenden, eingearbeiteten metallischen und nichtmetallischen Absorbermaterialien
ist so sichergestellt, daß die unter dem Tarnunterstand 1 befindlichen Gegenstände
2 gegenüber Wärmebildgeräten, Radar- oder Mikrowellensuchgeräten verborgen bleiben.
[0036] Zusätzlich zu dem Aufbau der Unterkonstruktion 3 und dem Tarnnetz 8 ist hier an den
inneren Anlagepunkten 6 eine punktiert angeordnete Zeltplane 10 angedeutet. Aufgrund
des bereits beschriebenen Aufbaus der Unterkonstruktion 3 mit den jeweils paarförmig
auftretenden inneren und äußeren Anlagepunkten 5, 6 ergibt sich so zwischen der Zeltplane
10, welche das zu tarnende Material 2 vor Witterungseinflüssen, Niederschlägen oder
dergleichen schützt, ein Zwischenraum 11, in welchem es zu der ungehinderten Wärmekonvektion
kommen kann, wodurch die einwandfreie Funktionsweise des Tarnnetzes 8 auch in Verbindung
mit der Zeltplane 10 ermöglicht wird. Sowohl der Zwischenraum 11 als auch der Abstand
zwischen den einzelnen Stangen 4 ist dabei so groß, daß das Tarnnetz 8 nur gelegentlich
aufliegt und sich so die Wirkung und der Schutz gegen die Detektion mit Wärmebildgeräten
oder dergleichen aufgrund der Tatsache, daß eine Konvektion zwischen der Außen- und
der Innenseite stattfinden kann, aufbaut.
[0037] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen nun jeweils einen Bereich, welcher sowohl einen kompletten
Tarnunterstand 1 als auch einen Teilbereich eines entsprechenden, größeren Tarnunterstands
1 darstellen kann. Die beiden Figuren wurden dabei ohne Tarnnetz 8 und Zeltplane 10
dargestellt, um den Aufbau der Unterkonstruktion 3 des Tarnunterstands 1 deutlicher
erkennbar zu machen.
[0038] In Fig. 4 ist eine Befestigungseinrichtung 12 an einem der äußeren Anlagepunkte 5
erkennbar, wie sie zumindest im unteren Bereich der Unterkonstruktion 3 angeordnet
sind. Im Falle der nicht dargestellten inneren Anlagepunkte 6 wäre selbstverständlich
der entsprechende obere Bereich oder eine Anordnung an annähernd allen Anlagepunkten
sinnvoll.
[0039] Außerdem ist in Fig. 4 ein Teil des Tarnnetzes 8 erkennbar, welches im Bereich dieser
Befestigungseinrichtung 12 eine Öffnung 13 aufweist, welche von einer Öse 14 umgeben
wird. Die Öffnung 13 bzw. die Öse 14 ist in ihrem Durchmesser dabei auf die Befestigungseinrichtung
12 abgestimmt. Das Tarnnetz 8 ist in einer gestrichelten Darstellung in auf die Befestigungseinrichtung
12 montierter Form nochmals dargestellt.
[0040] Auf einem Auflageelement 15 kommt dabei eine Innenseite 16 der Öse 14 zu liegen und
ein zuvor abgenommener Drehknopf 17 der Befestigungseinrichtung 12 wird danach über
ein Gewindeelement 18 wieder mit dem Auflageelement 15 verbunden. Das Tarnnetz 8 wird
mit dem Bereich seiner Öffnung 13 bzw. Öse 14 zwischen dem Drehknopf 17 und dem Auflageelement
15 eingeklemmt. Damit läßt sich eine sehr sichere Befestigung des Tarnnetzes 8 an
der Unterkonstruktion 3 des Tarnunterstands 1 erreichen. Diese Befestigung ist auch
bei widrigen Verhältnissen, wie beispielsweise Wind, Nebel, Niederschlägen, Dunkelheit
oder dergleichen problemlos und einfach möglich und garantiert darüber hinaus eine
sichere Befestigung des Tarnnetzes 8 an der Unterkonstruktion 3.
[0041] Selbstverständlich ist diese Art der Befestigung auch bei den inneren Anlagepunkten
6 und der Zeltplane 10 möglich. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Öse 14,
insbesondere ihres Durchmessers oder einer entsprechenden Beschichtung mit einem Dichtmaterial,
kann hier problemlos eine Dichtheit der Zeltplane 10 des Tarnunterstandes 1 realisiert
werden.
1. Tarnunterstand (1) mit einer faltbaren selbsttragenden Unterkonstruktion (3), welche
aus einem Netzwerk von Stangen (4) aufgebaut ist, die an ihren Enden gelenkig gekoppelt
sind und die scherenartige Paare bilden, wobei die Stangen (4) in ihren Kreuzungspunkten
(7) drehbar verbunden sind, und mit einem lose über äußere Anlagepunkte (5) dieser
Unterkonstruktion (3) angeordneten Tarnnetz (8), welches aus einer Polyesterwirkware
mit einer Lochstruktur, eingearbeiteten Metallfasern und einer Beschichtung, welche
Absorberpigmente enthält, aufgebaut ist.
2. Tarnunterstand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tarnnetz (8) für den Tarnunterstand (1) auf jeder seiner Oberflächen mit einem
Tarndruck zur Sichttarnung bedruckt ist, wobei der Tarndruck auf der einen der Oberfläche
eine andere Musterung aufweist als der Tarndruck auf der anderen der Oberfläche des
Tarnnetzes (8).
3. Tarnunterstand nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
an inneren Anlagepunkten (6) der Unterkonstruktion (3) ein Gewebe oder eine Plane
(10) zum Schutz des Innenraums gegen Niederschläge, Wind oder dergleichen befestigbar
ist.
4. Tarnunterstand nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Tarnnetz (8) ösenartige Öffnungen (13) aufweist.
5. Tarnunterstand nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewebe oder die Plane (10) ösenartige Öffnungen aufweist.
6. Tarnunterstand nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die im bestimmungsgemäß aufgebauten Zustand der Unterkonstruktion (3) unteren
äußeren Anlagepunkte (5) Befestigungseinrichtungen (12) aufweisen.
7. Tarnunterstand nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die im bestimmungsgemäß aufgebauten Zustand der Unterkonstruktion (3) oberen
inneren Anlagepunkte (6) Befestigungseinrichtungen (12) aufweisen.
8. Tarnunterstand nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ösenartigen Öffnungen (13) des Tarnnetzes (8) und/oder die ösenartigen Öffnungen
des Gewebes oder der Plane (10) zumindest teilweise an den Befestigungseinrichtungen
(12) befestigbar sind.
9. Tarnunterstand nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungseinrichtungen (12) jeweils wenigstens ein mit einem Drehknopf (17)
versehenes Gewindeelement (18) und ein Auflageelement (15) aufweisen, wobei der Drehknopf
(17) einen größeren Durchmesser als die jeweilige in dem Tarnnetz (8) und/oder dem
Gewebe oder der Plane (10) eingebrachten ösenartigen Öffnung (13) aufweist und wobei
das Gewindeelement (18) einen kleineren Durchmesser als die jeweilige Öffnung aufweist.
10. Tarnunterstand nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die ösenartigen Öffnungen (13) des Tarnnetzes (8) und/oder die ösenartigen Öffnungen
des Gewebes oder der Plane (10) bei bestimmungsgemäßen Einsatz der Befestigungseinrichtungen
(12) zwischen dem Drehknopf (17) und dem Auflageelement (15) einklemmbar sind.