[0001] Die Erfindung betrifft eine Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut mit einer
Benutzerschnittstelle zur Bedienung der Frankiermaschine, insbesondere zur Eingabe
und Anzeige von Frankierparametern und Bedienschritten.
[0002] Moderne Frankiermaschinen weisen eine Benutzerschnittstelle mit Eingabe- und Anzeigemitteln
auf. Diese dienen dazu, Frankierparameter wie beispielsweise Versandart, Gewicht und
Frankierwert einzugeben oder aus entsprechenden Auswahlmenüs auszuwählen und auch
entsprechend anzuzeigen. Auch entsprechende Eingabeaufforderungen und sonstige Bedienschritte
können dabei angezeigt werden. Derartige Frankiermaschinen werden dabei meist mit
einem Mikroprozessor betrieben, wobei die Texte für die Anzeige in einem Speicherbereich
abgelegt sind, auf den der Mikroprozessor Zugriff hat, um diese Texte in Abhängigkeit
des Kontextes der Bedienung anzuzeigen.
[0003] Eine Frankiermaschine mit einer Benutzerschnittstelle ist aus der EP 491 392 A2 bekannt.
Dabei sind die zur Anzeige vorgesehenen Texte in zwei verschiedenen Sprachen gespeichert,
wobei die für die Anzeige verwendete Sprache bei der erstmaligen Inbetriebnahme der
Frankiermaschine eingestellt wird oder beim Einschalten anhand eines Benutzeridentifikationscodes,
der von einem Benutzer eingegeben werden muß, ausgewählt wird. Alle Texte werden dann
während des Betriebs in dieser Sprache angezeigt.
[0004] In welcher Sprache die Texte angezeigt werden, hängt folglich davon ab, in welcher
Sprache das Programm für den Betrieb der Benutzerschnittstelle erstellt wurde und/oder
welche Sprache aus einem gegebenenfalls verfügbaren Konfigurationsmenü ausgewählt
wurde. Beim Betrieb bekannter Frankiermaschinen sind jedoch im Zusammenhang mit der
Sprachauswahl bzw. Sprachumschaltung folgende Nachteile aufgetreten.
1. Eine Auswahl der Sprache bei der Programmerstellung hat den Nachteil, dass die
Frankiermaschine bzw. die Benutzerschnittstelle ein anderes Programm haben muss, wenn
die Sprache gewechselt werden soll. Ein solcher Programmwechsel ist vom Benutzer der
Frankiermaschine nicht vornehmbar.
2. Die Auswahl der Sprache durch ein Konfigurationsmenü ist insofern nachteilig, als
der Benutzer in ein bestimmtes Menü gelangen muß, um die Sprachauswahl vornehmen zu
können. Dieses Sprachauswahlmenü ist jedoch unter Umständen nur über mehrere Bedienschritte
erreichbar, die dann nur mit Texten in einer für den Benutzer gegebenenfalls unbekannten
Sprache angezeigt werden.
3. Besonders schwierig ist eine Sprachauswahl in diesem Falle dann, wenn diese Texte
zusätzlich noch mit einem völlig anderen Zeichensatz angezeigt werden. Z. B. ist es
für einen Europäer sehr schwer, die Schriftzeichen der chinesischen Sprache zu lesen,
wenn er dieser Sprache nicht mächtig ist. Zwar kann es vorgesehen sein, dass in der
Bedienungsanleitung die Bedienschritte zur Sprachumschaltung beschrieben sind, so
dass der Benutzer dann im "Blindflug" in das entsprechende Sprachauswahlmenü gelangt,
um auf eine ihm bekannte Sprache umzuschalten. Eine solche Lösung ist jedoch nicht
besonders einfach und befriedigend. Da die Schriftzeichen und Texte in unterschiedlichen
Sprachen einen anderen Font und damit unterschiedliche Schriftgrößen benötigen, muss
das Programm zu Darstellung der unterschiedlichen Schriftgrößen der jeweiligen Sprache
angepasst sein. Dies bedeutet, dass sich der Aufwand zur Darstellung mit jedem Font
erweitert.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Frankiermaschine mit einer
einfachen Möglichkeit zur Sprachumschaltung zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Frankiermaschine gemäß Anspruch 1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Frankiermaschine ist eine Umschaltung der Sprache zu jedem
Zeitpunkt während der Benutzung der Frankiermaschine auf einfache Weise möglich. Es
ist nicht erforderlich, dass der Benutzer zur Sprachumschaltung in ein bestimmtes
Menü gelangen muss, dass zur Sprachumschaltung mehrere Bedienschritt erforderlich
sind oder dass die Sprachumschaltung nur durch gleichzeitige Auswechslung des Programms
möglich ist. Dazu sind die zur Anzeige vorgesehenen Texte in verschiedenen Sprachen
parallel gespeichert, so dass bei Betätigung der Sprachumschaltmittel einfach derselbe
Text in einer anderen Sprache ausgewählt und zur Anzeige gebracht wird.
[0008] Die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung gemäß Anspruch 2 stellt eine einfache
Realisierung der Sprachumschaltmittel dar. Durch Betätigung des speziell zur Sprachumschaltung
vorgesehenen Sprachumschalters kann so jederzeit eine Umschaltung der Sprache erfolgen.
Insbesondere kann der Sprachumschalter als spezielle Taste oder als spezielle Tastenkombination
zweier oder mehrerer Tasten, die jede für sich mit einer anderen Funktion belegt ist,
ausgestaltet sein. Es kann auch vorgesehen sein, dass eine Sprachumschaltung durch
Drücken einer speziellen Taste für mehrere Sekunden ausgelöst wird.
[0009] Bei der vorteilhaften Weiterbildung gemäß Anspruch 3 kann durch mehrfaches Betätigen
der Sprachumschaltmittel zwischen den verfügbaren Sprachen umgeschaltet werden, bis
die gewünschte Sprache gefunden ist. Je mehr Sprachen dabei zur Verfügung stehen,
desto universeller kann die Frankiermaschine eingesetzt werden. Auch erleichtert dies
beispielsweise die Reparatur einer in China betriebenen Frankiermaschine durch einen
nur der englischen Sprache mächtigen Servicetechniker.
[0010] Besonders einfach sind alle zur Anzeige vorgesehenen Texte in den verfügbaren Sprachen
in einem in der Benutzerschnittstelle speziell dafür vorgesehenen Speicher parallel
abgespeichert, wobei eine gesonderte Speicherzelle dafür vorgesehen sein kann, die
aktuell ausgewählte Sprache bzw. eine Kennung dafür abzuspeichern.
[0011] Um das Programm zur Anzeige von Texten und zur Darstellung unterschiedlicher Schriftgrößen
nicht bei Umschaltung in eine andere Sprache, z. B. bei Umschaltung von der englischen
in die chinesische Sprache, anpassen zu müssen, ist gemäß der Weiterbildung nach Anspruch
5 vorgesehen, dass alle zur Anzeige gebrachten Texte maximal die Größe einer in der
Benutzerschnittstelle vorgesehenen Anzeigevorrichtung aufweisen. Das heißt, die Höhe
und Breite von Texten in allen Sprachen sind an die Größe der Anzeigevorrichtung angepaßt.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 6 bis 8.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Figur gezeigten erfindungsgemäßen
Frankiermaschine näher erläutert. Diese Frankiermaschine 1 weist eine Benutzerschnittstelle
2 mit einer Anzeigevorrichtung 3 auf. Zur Bedienung und Eingabe von Frankierparametern
sind mehrere Tasten 4 bis 7 vorgesehen. Mittels einer Rolltaste 4 kann die Einstellung
für einen Frankierparameter, z. B. wie angezeigt die Höhe des Frankierwertes, mittels
Scrollen durch vorgegebene Werte verändert werden. Die Bestätigung eines angezeigten
Wertes kann durch die Bestätigungstaste 5 erfolgen, wodurch gleichzeitig in ein anderes
Menü bzw. zu einem anderen Frankierparameter umgeschaltet wird. Ein Druck der Frankierung
kann durch die Drucktaste 6 ausgelöst werden. Weiter ist als Sprachumschaltmittel
eine spezielle Sprachumschalttaste 7 vorgesehen, durch die ein Umschalten der Sprache
der in der Anzeigevorrichtung 3 angezeigten Texte zu jedem Zeitpunkt möglich ist.
Jeweils durch einmaliges Drücken dieser Taste 7 wird dabei in die nächste verfügbare
Sprache umgeschaltet, wobei nach Erreichen der letzten verfügbaren Sprache wieder
in die erste Sprache umgeschaltet wird. Zur Frankierung wird das Postgut in die speziell
dafür vorgesehene Aufnahmevorrichtung 8 eingelegt. Außerdem ist ein Speicher 9 vorgesehen
zur Speicherung der für die Anzeige vorgesehenen Texte in den verschiedenen Sprachen.
Die Steuerung der Bedienung und die Anzeige von Texten erfolgt über einen Mikroprozessor
10.
[0014] Bei der Erstellung des Programms zur Steuerung der Bedienung und der Anzeige von
Texten werden im Speicher 9 zwei oder mehr Speicherbereiche, je nach Anzahl der verfügbaren
Sprachen, erzeugt, die dem Zugriff des Mikroprozessors 10 unterliegen. Die Texte der
verschiedenen Sprachen werden darin so abgelegt, dass sie jeweils in der gleichen
Reihenfolge parallel in den einzelnen Speicherbereichen stehen oder dass eine Liste
existiert, aus der sich eine eindeutige Zuordnung der Texte in den verschiedenen Sprachen
ergibt. Über den Inhalt einer speziell dafür vorgesehenen Speichereinheit 91 kann
der Mikroprozessor entscheiden, aus welchem Speicherbereich, das heißt in welcher
Sprache, ein Text in der Anzeigevorrichtung 3 angezeigt werden soll. Bei Umschaltung
der Sprache wird diese Speichereinheit 91 in Abhängigkeit von der Sprachauswahl beschrieben
und bei Ausgabe eines Textes vom Mikroprozessor gelesen.
[0015] Um die Sprachumschaltung auszulösen, ist ein eindeutiges Signal oder Ereignis festgelegt.
Da die Aufgabe darin besteht, in jedem Kontext der Benutzerschnittstelle eine Sprachumschaltung
vornehmen zu können, darf dieses Signal oder Ereignis mit keiner anderen Funktion
belegt sein bzw. keine anderen Aktionen auslösen. Im gezeigten Fall ist deshalb eine
spezielle Sprachumschalttaste 7 vorgesehen. Es ist jedoch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten
denkbar. Beispielsweise kann ein speziell dafür vorgesehener Eingangs des Mikroprozessors,
der angeschlossenen Peripherie (z. B. einer Netzwerkschnittstelle) oder anderer Eingabegeräte
dafür vorgesehen sein. Auch eine Kombination von Tasten, die vom Benutzer gleichzeitig
oder innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gedrückt werden müssen, kann zur Sprachumschaltung
vorgesehen sein. Weiter ist denkbar, dass das Ereignis zur Sprachumschaltung erst
in Abhängigkeit einer oder mehrerer Tasten nach einer bestimmten Zeitspanne ausgelöst
wird, wobei diese Tasten ansonsten jeweils einzeln oder in differierenden Kombinationen
andere Ereignisse auslösen. Es ist auch möglich, wie z. B. bei einem PC vorhandene
Tasten wie Shift, Control, Alt etc. in Kombination mit einer oder mehreren Tasten
zu benutzen, um die Sprachumschaltung auszulösen. Danach wird von der derzeit ausgewählten
Sprache auf eine andere Sprache umgeschaltet. Um die aktuell auf der Anzeigevorrichtung
angezeigten Zeichen in der neu gewählten Sprache anzuzeigen, wird im aktuellen Kontext
eine erneute Anzeige ausgeführt, wodurch alle Elemente des Kontextes neu auf der Anzeigevorrichtung
oder auf anderen Ausgabemedien ausgegeben werden.
[0016] Bei der Erstellung der Texte werden zu jedem Text, der Schriftsymbole enthält, z.
B. chinesische Schriftzeichen, die entsprechenden Texte mit anderen Schriftsymbolen
erstellt, z. B. die lateinischen Buchstaben bei der deutschen Sprache. Alle Texte
dürfen dabei nur so viel Raum auf der Anzeigevorrichtung einnehmen, wie für die Anzeige
des Textes in den jeweils anderen Sprachen vorgesehen ist. Dies können z. B. auch
Abkürzungen sein. Wenn z. B. ein chinesisches Schriftzeichen die doppelte Breite und
Höhe des lateinischen Buchstabens einnehmen würde, kann der gleiche Kontext genau
die doppelte Breite und Höhe einnehmen, ohne dass sinngemäß bei der Darstellung etwas
erweitert werden muss. Somit ist sichergestellt, dass das ausführende Programm zur
Anzeige nicht ergänzt oder verändert werden muss, um Texte in einer anderen Sprache
mit anderen Schriftsymbolen auf der Anzeigevorrichtung anzuzeigen.
[0017] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigte Ausführungsform beschränkt. Vielmehr sind
hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Frankiermaschine, insbesondere
hinsichtlich der Ausgestaltung der Benutzerschnittstelle und der Sprachumschaltmittel
eine Vielzahl von Variationen denkbar, die von der Erfindung ebenfalls umfasst sein
sollen.
1. Frankiermaschine zum Frankieren von Postgut mit einer Benutzerschnittstelle (2) zur
Bedienung der Frankiermaschine, insbesondere zur Eingabe und Anzeige von Frankierparametern
und Bedienschritten,
dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (2) Sprachumschaltmittel (7) aufweist zur Umschaltung der
in der Benutzerschnittstelle (2) benutzten Sprache und dass die Sprachumschaltmittel
(7) derart ausgestaltet sind, dass die Sprachumschaltung jederzeit erfolgen kann.
2. Frankiermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sprachumschaltmittel (7) derart ausgestaltet sind, dass die Sprachumschaltung
durch Betätigen eines dafür vorgesehen Sprachumschalters (7), insbesondere einer Taste
oder einer Tastenkombination, erfolgt.
3. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sprachumschaltmittel (7) derart ausgestaltet sind, dass zur Auswahl der gewünschten
Sprache zwischen mehreren verfügbaren Sprachen umgeschaltet werden kann.
4. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (2) einen Speicher (9) aufweist zur parallelen Speicherung
aller zur Anzeige gebrachten Texte in allen verfügbaren Sprachen.
5. Frankiermaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass alle zur Anzeige gebrachten Texte maximal die Größe einer in der Benutzerschnittstelle
(2) vorgesehenen Anzeigevorrichtung (3) aufweisen.
6. Frankiermaschine nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Texte der verschiedenen Sprachen jeweils in der gleichen Reihenfolge im Speicher
(9) abgelegt sind oder dass im Speicher (9) eine Liste abgelegt ist, aus der sich
eine eindeutige Entsprechung der Texte der verschiedenen Sprachen ergibt.
7. Frankiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzerschnittstelle (2) derart ausgestaltet ist, dass bei einer Sprachumschaltung
alle momentan angezeigten Texte erneut in der neu gewählten Sprache ausgegeben werden.
8. Frankiermaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sprachumschaltmittel (7) derart ausgestaltet sind, dass von der letzten verfügbaren
Sprache wieder in die erste verfügbare Sprache umgeschaltet wird bei Betätigen der
Sprachumschaltmittel (7).