[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltwelleneinheit für einen Schalter.
[0002] Aus der früheren Deutschen Patentanmeldung Nr. 19903911.9 ist eine Schaltwelleneinheit
bekannt, die in einem in Fig. 5 gezeigten Schalter 1 eingebaut ist. Dieser Schalter
1 hat einen beweglichen Kontakt 2, der drehbar auf der Achse 3 einer Schaltwelle 4
gelagert ist und mit dieser zusammen eine Schaltwelleneinheit bildet. Die Schaltwelle
4 ist selbst in einem nicht dargestellten Polbahngehäuse gelagert und hat zwei diametral
gegenüberliegende Satellit-Achsen 5 und 6, die bei einer Drehung der Schaltwelle 4
um die Achse 3 mitgedreht werden. Die Achse 5 ist der Angriffspunkt für einen Gelenkmechanismus
7, der mit einem Klinkenhebel 8 verbunden ist. Der Klinkenhebel 8 ist auf einer am
Schaltergehäuse 9 positionierten Achse 10 schwenkbar gelagert und wird bei einem Überstrom
bzw. Kurzschluß von einem Schaltschloß 11 freigegeben, um den in Fig. 5 gezeigten
getrennten Zustand des Kontaktes 2 zu ermöglichen. Der Schaltschloß 11 ist seinerseits
durch einen um eine Drehachse 12 schwenkbaren Auslösehebel 13 betätigbar.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltwelleneinheit für einen Schalter zur Verfügung
zu stellen, die eine verbesserte Funktionsweise aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Schaltwelleneinheit gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine isolierte Schnittdarstellung einer Schaltwelleneinheit gemäß der Erfindung;
- Fig. 2:
- eine perspektivische Darstellung der in Fig. 1 gezeigten Schaltwelleneinheit;
- Fig. 3:
- eine vereinfachte Schnittdarstellung der in Fig. 1 gezeigten Schaitwelleneinheit im
geschlossenen Zustand
des Kontakts;
- Fig. 4:
- eine vereinfachte Schnittdarstellung der in Fig. 1 gezeigten Schaltwelleneinheit im
geöffneten Zustand des Kontakts; und
- Fig. 5:
- einen herkömmlichen Schalter mit einer darin eingebauten Schaltwelleneinheit.
[0006] Eine in den Figuren 1 und 2 gezeigte Schaltwelleneinheit hat ein Kontaktelement 2,
das auf einer Achse 3 gelagert und S-förmig ausgebildet ist. Das Kontaktelement 2
ist in einem im Körper 4 der Schaltwelleneinheit mittig ausgebildeten Schlitz 15 aufgenommen.
Am Umfang des Schaltwellenkörpers 4 sind zwei diametral zueinander angeordnete Schlitze
17 ausgebildet, in denen sich zwei parallel zueinander erstreckende Stifte 19 aufgenommen
sind. An ihren gegenüberliegenden Enden sind die Stifte 19 mit jeweils einer Feder
18 gegeneinander und somit gegen die Böden der Schlitze 17 beaufschlagt. Die Feder
befinden sich auf der Außenseite des trommelartigen Schaltwellenkörpers 4 und sind
daher nur in der Darstellung der Fig. 2 zu erkennen.
[0007] Im Bereich der Scheitel des S-förmigen Kontaktelements 2 ist jeweils eine das Kontaktelement
2 durchsetzende Gelenkachse 21 vorgesehen, auf der ein Paar seitlich am Kontaktelement
angebrachte Gelenkelemente bzw. Laschen 23 mit ihrem ersten Ende drehbar gelagert
sind. An ihrem zweiten Ende weisen die Laschen 23 Ausnehmungen 22 auf, in denen die
Stifte 19 eingreifen. Dabei sind die Positionen der zueinander gespannten Stifte 19
und der Gelenkachsen 21 so gewählt, dass die Stifte 19 wegen einer Abstützung auf
den Gelenkelementen 23 im geschlossenen Zustand des Kontaktelements 2 die Böden der
Schlitze 17 nicht erreichen können und dadurch ein Drehmoment auf das Kontaktelement
2 ausüben. Dieses Drehmoment hält das Kontaktelement im geschlossenen Zustand.
[0008] Im Bereich der Scheitel des Kontaktelements 2 sind symmetrisch zueinander identisch
verlaufende Steuerkonturen 25 ausgebildet, die in bestimmten im folgenden noch zu
erläuternden Öffnungspositionen des Kontaktelements 2 mit den Stiften 19 in Anlage
bringbar sind. Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Steuerkontur
25 durch zwei aufeinanderfolgende Erhebungsstufen gebildet. Auf diesen Erhebungsstufen
ist in Fig. 1 die entsprechende imaginäre Position des Stiftes 19 zur Verdeutlichung
der im folgenden beschriebene Funktionsweise der Steuerkontur eingezeichnet.
[0009] Zur Aufnahme ihrer Funktion wird die Schaltwelleneinheit in das in Fig. 5 gezeigte
Gehäuse eines Leistungsschalters montiert. In diesem Zustand ist der Körper 4 der
Schaltwelle im wesentlichen unbeweglich, wobei im geschlossenen Zustand der Kontakte,
wie in den Figuren 1 bis 3 gezeigt, das Kontaktelement 2 durch die zueinander gespannten
Stifte 19 unter Zwischenschaltung der Gelenkelemente 23 gegen die Kontaktleiter 27
gedrückt wird. Unter den normalen Bedingungen des Ein- und Ausschaltens des Leistungsschalters
wird das Kontaktelement 2 um einen solchen Winkel gedreht, der über den mit der Linie
A in Fig. 1 gekennzeichneten Totpunkt nicht hinausgeht. Erst unter Kurzschlussbedingungen
ist der Schwung des Kontaktelements 2 ausreichend, um das durch die oben genannten
Feder 18 erzeugte entgegenwirkende Drehmoment zu überwinden und somit die Totpunktlinie
A zu überschreiten. Nach dem Überschreiten der Totpunktlinie A ist eine Rückführung
des Kontaktelements 2 in den geschlossenen Kontaktzustand nicht mehr möglich, weil
das durch die Feder 18 verursachte Drehmoment nunmehr in die entgegengesetzte Richtung,
d.h. in Öffnungsrichtung wirkt. Demzufolge verbleibt das Kontaktelement in der in
Fig. 4 gezeigten offenen Stellung.
[0010] Mit der in Fig. 1 und 2 gezeigten Steuerkontur 25 wird außerdem bewirkt, dass das
Kontaktelement 2 bereits kurz vom Erreichen der Totpunktlinie A mit der ersten Erhebung
28 der Steuerkontur 25 in Anlage mit den Stiften 19 gelangt und dadurch die Funktion
des Angriffspunkts für das von den Stiften 19 ausgeübte rückführende Drehmoment übernimmt.
Der dadurch plötzlich entstehende längere Hebel am Kontaktelement 2 bewirkt bei gleichbleibender
Federkraft ein stark ansteigendes rückführendes Drehmoment und somit eine verstärkte
Abbremsung des bei einem stärkeren Überstrom in Richtung des Uhrzeigersinns in Fig.
1 beschleunigten Kontaktelements 2.
[0011] Die zweistufige Steuerkontur 25 bewirkt mit der zweiten Stufe 29, auf der die imaginäre
Lage des Stiftes 19 in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen C gekennzeichnet ist, dass das
Kontaktelement 2 bei einer zu großen Beschleunigung über den Totpunkt A hinaus dadurch
abgebremst wird, dass die Stifte 19 beim Erreichen der zweiten Stufe geringfügig auseinandergedrückt
werden. Diese Belastung der Stifte 19 wirkt dem nach Überschreitung des Totpunkts
ansteigenden und im Uhrzeigersinn wirkenden Drehmoment entgegen, so dass das Kontakthebel
2 abgebremst und sein mögliches Zurückprallen über den Totpunkt hinaus zurück in die
Schließstellung der Kontakte vermieden wird.
[0012] Auf der Grundlage des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels sind verschiedene Abwandlungen
der erfindungsgemäßen Schaltwelleneinheit möglich. So zum Beispiel kann die aus den
Stiften 19, den Federn 18 und den Gelenkelementen 23 bestehende Vorspannvorrichtung
nur an dem einen Scheitel des S-förmigen Kontaktelements ausgebildet werden, in dem
das andere Ende der jeweiligen am Stift 19 eingreifenden Feder 18 am Schaltwellenkörper
4 fest positioniert wird. Zur Vereinfachung der Fertigung des Kontaktelements kann
zum Beispiel auf die zweite Stufe der Steuerkontur 25 verzichtet werden, falls die
Belastungscharakteristika des betreffenden Leistungsschalters, in dem die Schaltwelleneinheit
einzubauen ist, dies erlauben.
[0013] Eine Schaltwelleneinheit für einen Schalter hat ein auf einer Achse (3) drehbar gelagertes,
S-förmig ausgebildetes Kontaktelement (2), das von einem im wesentlichen senkrecht
zur Achse (3) wirkenden Vorspannelement (19) und ein von diesem betätigtes, im Bereich
der Scheitel des Kontaktelements angreifendes Gelenkelement (23) in Schließrichtung
und beim Überschreiten eines Totpunkts (A) in die Öffnungsrichtung beaufschlagbar
ist. Das Kontaktelement (2) weist auf seiner dem Vorspannelement zugewandten Seite
eine Steuerkontur (25; 28, 29) auf, die bei einer öffnenden Drehung des Kontaktelements
(2) vor Erreichen des Totpunkts (A) mit dem Vorspannelement (19) in Eingriff bringbar
ist.
1. Schaltwelleneinheit für einen Schalter mit einem auf einer Achse (3) drehbar gelagerten,
S-förmig ausgebildeten Kontaktelement (2), das von einem im wesentlichen senkrecht
zur Achse (3) wirkenden Vorspannelement (19) und ein von diesem betätigtes, im Bereich
der Scheitel des Kontaktelements angreifendes Gelenkelement (23) in Schließrichtung
und beim Überschreiten eines Totpunkts (A) in die Öffnungsrichtung beaufschlagbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktelement (2) auf seiner dem Vorspannelement zugewandten Seite eine Steuerkontur
(25; 28, 29) aufweist, die bei einer öffnenden Drehung des Kontaktelements (2) vor
Erreichen des Totpunkts (A) mit dem Vorspannelement (19) in Eingriff bringbar ist.
2. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkontur (25) eine Anhebungsstufe (28) aufweist, die eine Erhöhung des vom
Vorspannelement (19) auf das Kontaktelement ausgeübten Drehmoments bewirkt.
3. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anhebungsstufe (28) so angeordnet ist, daß sie unmittelbar vor Erreichung des
Totpunkts (A) durch das Kontaktelement (2) mit dem Vorspannelement (19) in Eingriff
bringbar ist.
4. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkontur (25) eine weitere zweite Anhebungsstufe (29) aufweist, die sich
an die erste Anhebungsstufe (28) anschließt.
5. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Anhebungsstufe (29) so angeordnet ist, daß sie erst nach Erreichung des
Totpunkts (A) durch das Kontaktelement (2) mit dem Vorspannelement (19) in Eingriff
bringbar ist.
6. Schaltwelleneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch zwei als Stifte (19) ausgebildete Vorspannelemente, die durch zwei an ihren Enden
angreifenden Feder (18) gegeneinander gespannt sind und auf der Seite eines jeden
Scheitels des Kontaktelements (2) in die mit Ausnehmungen (22) versehenen Enden jeweils
eines Paars von Gelenkelementen (23) eingreifen, die mit ihren anderen Enden auf beiden
Seiten des Kontaktelements (2) drehbar gelagert sind.
7. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkontur (25) nach jeder Anhebungsstufe (28, 29) Plateauabschnitte aufweist,
die kein weiteres Auseinanderdrücken der Stifte (19) bewirken.
8. Schaltwelleneinheit nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkelemente (23) eines Paares auf einer das Kontaktelement (2) durchsetzenden
Achse (21) gelagert sind.