[0001] Die Erfindung betrifft eine Abdeckung, insbesondere für ein zumindest teilweise gekühltes
Warenpräsentationsmöbel, beispielsweise für ein nach vorne und/oder nach oben offenes
Kühlmöbel, vorzugsweise für ein Kühlregal oder eine Kühltruhe.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel
mit wenigstens einer Abdeckung.
[0003] Bei einer Vielzahl von zumindest teilweise gekühlten Warenpräsentationsmöbeln, wie
z. B. Kühlregalen, wird zum Zwecke der Energieeinsparung während der Ladenschlusszeiten
die Öffnung mittels einer Abdeckung verschlossen. Derartige Abdeckungen sind in der
Regel als Rollos ausgebildet, die in dem Deckenbereich des Warenpräsentationsmöbels
während der Ladenöffnungszeiten im aufgerollten Zustand aufbewahrt werden und zum
Zwecke des Verschließens der Möbelöffnung vor der Kühlmöbelöffnung bzw. der Warenraumöffnung
von der Rolle ab- bzw. ausgerollt werden.
[0004] Insbesondere Warenpräsentationsmöbel, die für den sog. Tiefkühlbereich ausgelegt
sind - wie beispielsweise Tiefkühltruhen, -regale, etc. -, benötigen jedoch auch während
der Ladenöffnungszeiten eine Abdeckung, damit die in dem Warenraum erforderlichen
Temperaturen realisiert werden können. Derartige Abdeckungen werden im Regelfall als
Hebe- bzw. Klapp- und/oder Schiebetüren ausgebildet. Dabei werden diese Abdeckungen
oftmals zumindest teilweise transparent ausgeführt, um dem Kunden die Einsicht auf
die in dem Möbel präsentierten Waren zu ermöglichen bzw. zu erleichtern.
[0005] Die Figur 1 zeigt in einer seitlichen Schnittdarstellung ein (Tief)Kühlregal 1, das
auf einem vorzugsweise isoliert ausgebildeten Möbelkorpus 2 ruht. Innerhalb des gekühlten
Warenraumes 3 sind im Regelfall mehrere Warenpräsentationsböden 4 vorgesehen. Die
von einer Rolle 6 abrollbare Abdeckung 5 verschließt den gekühlten Warenraum 3 gegenüber
der wärmeren Umgebungsluft. Ein Eindringen der Umgebungsluft in den gekühlten Warenraum
3 kann so verhindert werden. Die in dem Kühlregal 1 herrschende Kühlluftströmung sei
schematisch anhand der Pfeile 7 dargestellt; sie strömt aus der im oberen, vorderen
Bereich des Möbels 1 angeordneten Kühlluftaustrittsöffnung entlang der Abdeckung 5
und wird anschließend über das Rückluftgitter 8 wieder in den Möbelkorpus 2 zurückgeleitet.
Der entlang der Möbelöffnung von oben nach unten strömende Kühlluftschleier kann ein-
oder mehrlagig ausgebildet sein. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Figur 1
die für die Kälteerzeugung erforderlichen Aggregate und Bauteile, da diese nicht Gegenstand
der vorliegenden Erfindung sind, nicht dargestellt.
[0006] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 298 04 329 ist eine perforierte Abdeckung bekannt,
bei der die Perforierung der Abdeckung in unterschiedlichen Bereichen der Abdeckung
unterschiedlich stark ausgebildet ist. Die Perforation der Abdeckung ist bisher grundsätzlich
erforderlich, da es ohne eine Perforation zu einer Kondensatbildung innerhalb des
Warenraumes, vorzugsweise auf den Unterseiten der Warenpräsentationsböden kommt. Femer
kommt es auch auf der Außenseite - also der dem Kunden zugewandten Seite - der Abdeckung
zu einer Kondensatbildung. Diese Kondensatbildung beeinträchtigt zum einen die Präsentation
der in dem Kühlmöbel angebotenen Waren und führt zum anderen oftmals zu einer Beschädigung
der angebotenen Waren.
[0007] Nachteilig bei der Verwendung einer perforierten Abdeckung ist jedoch, dass aus dem
unteren Bereich des gekühlten Warenraumes Kühlluft austritt und im oberen Bereich
des gekühlten Warenraumes im gleichen Maße wärmere Umgebungsluft in das Warenpräsentationsmöbel
eindringt; dies hat zur Folge, dass der Wärmestrom in das Möbel - verglichen mit einem
Möbel, das eine nichtperforierte Abdeckung aufweist - vergrößert wird.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abdeckung anzugeben, bei der diese
Vergrößerung des Wärmestromes vermieden wird. Gleichzeitig soll jedoch auch die Bildung
von Kondenswasser in dem gekühlten Warenraum des mit einer derartigen Abdeckung ausgestatteten
Warenpräsentationsmöbels sowie an der Außenseite der Abdeckung wirkungsvoll verhindert
werden. Ferner soll ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel mit
wenigstens einer Abdeckung angegeben werden, bei dem die genannten Nachteile des Standes
der Technik ebenfalls vermieden werden können.
[0009] Die erfindungsgemäße Abdeckung ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seiten
der Abdeckung unterschiedlich große Oberflächen aufweisen oder die Abdeckung wenigstens
zweilagig ausgebildet ist und eine der Lagen eine größere Oberfläche als die andere(n)
Lage(n) aufweist.
[0010] Das erfindungsgemäße, zumindest teilweise gekühlte Warenpräsentationsmöbel mit wenigstens
einer Abdeckung ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine erfindungsgemäße Abdeckung
aufweist.
[0011] Die erfindungsgemäße Abdeckung ist daher hinsichtlich der Oberflächengrößen der wenigstens
zwei Lagen bzw. ihrer beiden Seiten asymmetrisch aufgebaut. Dies hat zur Folge, dass
aufgrund der Asymmetrie der Wärmetauscherflächen - also der unterschiedlich großen
Oberflächen - eine Belüftung der Abdeckung von außen nicht mehr erforderlich ist.
Dennoch bleibt die erfindungsgemäße Abdeckung kondensatfrei. Da die erfindungsgemäße
Abdeckung luftdicht ausgebildet ist, kommt es zu keinem Austreten von Kühlluft aus
dem gekühlten Warenraum und auch zu keinem Einströmen von wärmerer Umgebungsluft in
den gekühlten Warenraum; der Wärmestrom in das gekühlte Warenpräsentationsmöbel wird
dadurch deutlich verringert, wodurch eine deutliche Energieeinsparung erreicht wird.
[0012] Das erfindungsgemäße, zumindest teilweise gekühlte Warenpräsentationsmöbel weiterbildend
wird vorgeschlagen, dass die erfindungsgemäße Abdeckung zumindest in ihrer Abdeckstellung
derart angeordnet ist, dass diejenige Lage bzw. diejenige Seite der Abdeckung, die
eine größere Oberfläche aufweist, dem Kundenraum zu- bzw. von dem Warenraum abgewandt
ist.
[0013] Der durch die Abdeckung tretende Wärmestrom Q lässt sich wie nachfolgend beschreiben:

mit
- λi :
- Wärmeübergangskoeffizient Abdeckungsinnenseite - Luft
- λa :
- Wärmeübergangskoeffizient Abdeckungsaußenseite - Luft
- Tr :
- Raum- bzw. Umgebungstemperatur
- Tm :
- Lufttemperatur im Warenraum
- Ta :
- Oberflächentemperatur der Abdeckungsaußenseite
- Ti :
- Oberflächentemperatur der Abdeckungsinnenseite
- Ai :
- Abdeckungsinnenlageoberfläche / Seite mit kleinerer Oberfläche
- Aa :
- Abdeckungsaußenlageoberfläche / Seite mit größerer Oberfläche
[0014] Sofern A
i >> A
a gilt, dann ist die Temperaturdifferenz (T
r - T
a) deutlich kleiner als bei einer glatten Oberfläche der Abdeckung, wie dies für die
bisherigen Abdeckungen mit A
i = A
a gilt. Da jedoch die Raum- bzw. Umgebungstemperatur T
r unverändert bleibt, stellt ich im Vergleich zu einer Abdeckung, bei der die Oberflächen
der Abdeckungsinnenseite sowie -außenseite identisch sind, eine höhere Oberflächentemperatur
der Abdeckungsaußenseite T
a ein. Dadurch bleibt die erfindungsgemäße Abdeckung auch bei einem höheren relativen
Feuchtigkeitsgehalt kondensatfrei, weshalb auf eine Belüftung der Abdeckung - wie
sie bisher durch die Perforation der Abdeckung erreicht wird - verzichtet werden kann.
[0015] Die erfindungsgemäße Abdeckung weiterbildend wird vorgeschlagen, dass die Lage mit
der kleineren Oberfläche aus einem Acrylmaterial und die Lage mit der größeren Oberfläche
aus einem gewebten Material besteht.
[0016] Durch die Webung des Materials kommt es zwangsläufig zu einer Vergrößerung der Oberfläche
und damit zu dem gewünschten Effekt. Als gewebtes Material kann insbesondere ein Glasfasergewebe
verwendet werden.
[0017] In vorteilhafter Weise ist bei der erfindungsgemäßen Abdeckung die Lage bzw. Seite
mit der kleineren Oberfläche in einem weißen Farbton und die Lage bzw. Seite mit der
größeren Oberfläche in einem dunklen, vorzugsweise einem schwarzen Farbton ausgeführt.
[0018] Mittels dieser Ausgestaltung wird der gewünschte Effekt gesteigert, da durch diese
Farbgebung eine weitere Erhöhung der Oberflächentemperatur der Abdeckungsaußenseite
T
a erreicht wird.
[0019] Vorzugsweise sind die einzelnen Lagen der erfindungsgemäßen Abdeckung zumindest teilweise
miteinander verbunden.
[0020] Um zu verhindern, dass der untere Bereich der erfindungsgemäßen Abdeckung durch den
Kühlluftstrom nach außen in den Kundenraum gedrückt wird - und so ein unerwünschtes
"Herausfallen" der Kühlluft aus dem Möbelwarenraum erfolgt-, ist die Abdeckung in
ihrem unteren Bereich beschwert.
[0021] Die erfindungsgemäße Abdeckung weiterbildend wird vorgeschlagen, dass die Abdeckung
zumindest teilweise, vorzugsweise in ihrem oberen und/oder unteren Bereich perforiert
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abdeckung macht insbesondere
bei extremen klimatischen Bedingungen - hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit - Sinn.
[0022] Das erfindungsgemäße Warenpräsentationsmöbel weiterbildend wird vorgeschlagen, dass
Mittel zum Fixieren der in der Abdeckposition befindlichen und/oder der in die Abdeckposition
verfahrenden Abdeckung vorgesehen sind. Dadurch wird erreicht, dass die Abdeckung
in der optimalen Position fixiert bzw. in diese geleitet werden kann und das erwähnte,
unerwünschte "Herausfallen" der Kühlluft aus dem Möbelwarenraum wirkungsvoll verhindert
werden kann.
[0023] Die Figur 2 zeigt den in der Figur 1 strichpunktiert umkreisten Bereich der erfindungsgemäßen
Abdeckung 5. Diese besteht aus einer Lage mit einer kleineren Oberfläche 9, die wiederum
beispielsweise aus einem Acrylmaterial besteht, sowie einer Lage mit einer größeren
Oberfläche 10, die vorzugsweise aus einem gewebten Material - beispielsweise einem
Glasfasergewebe - besteht.
[0024] Prinzipiell kann die erfindungsgemäße Abdeckung überall dort zum Einsatz kommen,
wo ein Kaltluftbereich von einem Warmluftbereich abgetrennt werden soll und zum anderen
ein Luftaustausch zwischen diesen beiden Bereichen unerwünscht ist. Die erfindungsgemäße
Abdeckung ist daher für alle Bauformen von Warenpräsentationsmöbeln - also Regalen,
Truhen, Theken, etc. - geeignet,
1. Abdeckung, insbesondere für ein zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel,
beispielsweise für ein nach vorne und/oder nach oben offenes Kühlmöbel, vorzugsweise
für ein Kühlregal oder eine Kühltruhe, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Seiten der Abdeckung (5) unterschiedlich große Oberflächen aufweisen oder
die Abdeckung (5) wenigstens zweilagig ausgebildet ist und eine der Lagen (10) eine
größere Oberfläche als die andere(n) Lage(n) (9) aufweist.
2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage mit der kleineren Oberfläche (9) aus einem Acrylmaterial und die Lage mit
der größeren Oberfläche (10) aus einem gewebten Material besteht.
3. Abdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das gewebte Material ein Glasfasergewebe ist.
4. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage oder Seite mit der kleineren Oberfläche (9) in einem weißen Farbton und
die Lage oder Seite mit der größeren Oberfläche (10) in einem dunklen, vorzugsweise
einem schwarzen Farbton ausgeführt ist.
5. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (9, 10) zumindest teilweise miteinander verbunden sind.
6. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) in ihrem unteren Bereich beschwert ist.
7. Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) zumindest teilweise, vorzugsweise in ihrem oberen und/oder unteren
Bereich perforiert ausgebildet ist.
8. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel mit wenigstens einer Abdeckung,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung(en) (5) gemäß den vorhergehenden Ansprüchen ausgebildet ist bzw. sind.
9. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) zumindest in ihrer Abdeckstellung derart angeordnet ist, dass diejenige Lage oder diejenige Seite der Abdeckung, die eine größere Oberfläche aufweist,
dem Kundenraum zugewandt ist.
10. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (5) auf eine an dem Warenpräsentationsmöbel (1) angeordnete Rolle (6)
aufwickelbar ist.
11. Zumindest teilweise gekühltes Warenpräsentationsmöbel nach einem der Ansprüche 8 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Fixieren der in der Abdeckposition befindlichen und/oder der in die Abdeckposition
verfahrenden Abdeckung (5) vorgesehen sind.