[0001] Die Erfindung betrifft eine Warenkühltheke insbesondere zur Kühlung von empfindlichen
Lebensmitteln wie Frischfisch mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Bei herkömmlichen Kühltheken wird meistenteils die Umluftströmung auch dann aufrecht
erhalten, wenn das Kühlaggregat abgeschaltet ist. Bei empfindlichen Lebensmitteln
wie Frischfisch trocknet der stetige Luftstrom die Ware aus und lässt sie unansehnlich
werden. Die Vermeidung oder wenigstens die weitgehende Reduzierung einer solchen Warenaustrocknung
ist Aufgabe der Erfindung. Diese Aufgabe wird durch Anspruch 1 gelöst.
[0003] Durch die Maximierung des Volumens des Wannenraumes unterhalb des Warenbodens kann
sich dort bei Stillstand des Umluftventilators und bei dadurch unterbundener Umluftströmung
ein Maximum an überfeuchteter Luft ansammeln. Die Luftüberfeuchtung ist eine Folge
bereits der systembedingt vorliegenden Abkühlung der den Wannenraum bildenden bzw.
umgebenden Wand- bzw. Bodenflächen. In Abhängigkeit von der thermostatgesteuerten
Wiedereinschaltung des Kühlaggregates und der damit verbundenen Funktionsaufnahme
des Verdampfers wird die Umluftströmung durch Einschaltung des Ventilators wieder
in Gang gesetzt. Dadurch wird die im Wannenraum angesammelte, überfeuchtete Luft bereits
dann über die Warenauslage hinübergeblasen, wenn der Verdampfer noch nicht voll aktiviert
ist und seine volle Kühlfunktion aufgenommen hat. Die Strömung der überfeuchteten
Luft über die im Warenraum ausgelegte Ware befeuchtet sie, ohne dass sie bereits ihren
vollen Kühleffekt auf die Ware ausübt. Damit wird eine zwischenzeitlich eingetretene
Warenaustrocknung wieder ausgeglichen, bevor die Umluftströmung kühlt. Durch die Maximierung
des Volumens des Wannenraumes unterhalb des Warenbodens wird die Menge an dort zur
Verfügung stehender, überfeuchteter Luft maximiert, ohne dass es dazu einer Volumenvergrößerung
der gesamten Kühltheke bedarf. Diese Volumenmaximierung wird dadurch erreicht, dass
der Wannenraum unterhalb des Warenbodens von Funktionsteilen, insbesondere vom Verdampfer
freigehalten ist.
[0004] Besonders einfach und zweckmäßig ist eine Synchronein- und -abschaltung von Kühlaggregat
und Umluftventilator (Anspruch 2). Die Kühlwirkung und deren Konstanz wird durch eine
zusätzliche Eisbefüllung des Warenbodens begünstigt (Anspruch 3). Die Tropflöcher
gemäß Anspruch 4 begünstigen die erwünschte Luftüberfeuchtung im Wannenraum unterhalb
des Warenbodens. Der Maximierung des Aufnahmevolumens des Wannenraumes unterhalb des
Warenbodens dient die Positionierung des Kühlaggregates innerhalb des Luftschachtes
zum Warenraum außerhalb des Wannenraumes (Anspruch 5).
[0005] Durch die erfindungsgemäße Reduzierung bzw. Minimierung der Austrocknung der Warenauslage
wird z.B. bei Fischen ein unansehnlicher Grauschleier vermieden, der die Kunden von
einem Kauf abhält. Die Stillstandsphasen sowohl des Kühlaggregats als auch des Umluftventilators
bedeuten im Übrigen eine Energieersparnis.
[0006] Die Erfindung wird unter Zuhilfenahme der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
[0007] Die Warenkühltheke enthält einen Thekenkorpus 1, eine Thekenwanne 2, eine Thekenabdeckung
3, eine Bedienplatte 4, einen Verdampfer 5, wenigstens einen Ventilator 6 und einen
in der Thekenwanne 2 angeordneten Warenboden 7. Auf dem Warenboden 7 befindet sich
ein Vorrat aus zerkleinertem Eis 8, auf bzw. in dem die zu präsentierende Ware 9,
etwa Fische und Fischprodukte, gelagert sind. Der Warenboden 7 teilt in etwa horizontaler
Richtung den gesamten Thekenraum in einen unteren positionierten Wannenraum 10 und
in einen oberhalb des Warenbodens 7 positionierten Warenraum 11. An der Bedienseite
12 der Theke ist ein vertikal verlaufender Luftschacht 13 angeordnet, in dessen unterem
Teil der mit einem (nicht dargestellten) Kühlaggregat verbundene Verdampfer 5 positioniert
ist. Oberhalb des Verdampfers 5 ist innerhalb des Luftschachtes 13 wenigstens ein
Ventilator 6 angeordnet, der im Betrieb eine durch die Richtungspfeile 14 angedeutete
Luftströmung erzeugt.
[0008] Zur Steuerung der Kühlung des über die durch die Thekenabdeckung hindurch sichtbaren
Ware 9 streichenden Luftstromes 14 ist innerhalb des Luftschachtes 13 oder an einer
anderen geeigneten Stelle außerhalb des Wannenraumes 10 ein Temperatursensor 15 angeordnet.
Wenn die Luft im Bereich des Temperatursensors 15 eine unterhalb eines Schwellenwerts
liegende Temperatur aufweist, wird bzw. ist der Verdampfer 5 bzw. das Kühlaggregat
abgeschaltet. Steigt die Lufttemperatur über diesen oder einen anderen vorwählbaren
Schwellenwert, so schaltet sich das Kühlaggregat zu. Gleichzeitig wird der Ventilator
6 eingeschaltet, so dass bei laufendem Kühlaggregat eine Umluftströmung in Richtung
der Pfeile 14 vorhanden ist. Während der Betriebsphase des Kühlaggregats nimmt die
Luftströmung 14 naturgemäß Feuchtigkeit sowohl vom Eis als auch von der darin gelagerten
Ware 9 auf und gibt diese am Verdampfer 5 durch Kondensation wieder ab. Erreicht Sobald
jedoch die Lufttemperatur im Bereich des Temperatursensors 15 einen unteren Schwellenwert,
werden der Verdampfer 5 und der Ventilator 6 abgeschaltet. Die Luftströmung 14 kommt
nun zum Stillstand. Es liegen dann Kühlverhältnisse wie bei Theken mit einer ausschließlichen
Eiskühlung vor. Das Eis 8 und auch die darauf präsentierte Ware 9 geben Feuchtigkeit
ab, die sich wegen der fehlenden Luftströmung oberhalb des Warenbodens 7 ansammelt
und quasi ein Mikroklima mit hoher Luftfeuchtigkeit bildet. In dieser kalten Luftschicht
mit praktisch feuchtigkeitsgesättigter Luft ist naturgemäß die Austrocknung der Waren
9 äusserst gering.
[0009] Während einer Stillstandsphase schmilzt das Eis zu einem gewissen Teil ab. Damit
das Schmelzwasser wenigstens in gewissem Umfang abfließen kann, sind im Warenboden
7 Schlitze oder Bohrungen vorhanden, die sein Abfließen in den Wannenraum 10 erlauben.
Das Schmelzwasser wird am Wannenboden 16 gesammelt und bei Bedarf abgezogen. Der unterhalb
des Warenbodens 7 befindliche Wannenraum 10 ist indessen mit gekühlter und feuchtigkeitsgesättigter
Luft angefüllt. Wenn nun der Verdampfer 5 bzw. das Kühlaggregat und der Ventilator
6 zugeschaltet werden, wird der sich unterhalb des Warenbodens 7 befindende Luft-
und Feuchtigkeitsvorrat im Wannenraum 10 in Richtung der Umluftströmung 14 mobilisiert.
Während der Anfangsphase des Betriebes des Verdampfers 5 steht in der in Umlaufrichtung
14 mobilisierten, noch nicht wirksam heruntergekühlten Luftströmung noch ein erhöhter
Feuchtigkeitsvorrat zur Verfügung. Dementsprechend ist der Austrocknungseffekt der
anfänglich umgewälzten Luft besonders gering. Erst nach längerer Betriebsdauer des
Kühlaggregates sinkt der Feuchtigkeitsgehalt der umgewälzten Luft auf Werte ab, die
dem Feuchtigkeitsgehalt herkömmlicher Umlufttheken entsprechen.
[0010] Untersuchungen mit Fischvorräten haben gezeigt, dass der Flüssigkeitsverlust der
Fische etwa 37 g pro Stunde und Quadratmeter beträgt. Bei einer Warentheke mit synchroner
Zu- und Abschaltung von Kühlaggregat und Ventilator beträgt der Flüssigkeitsverlust
11 g pro Stunde und Quadratmeter. Bei Eistheken ohne Zusatzkühlung, die hinsichtlich
des Flüssigkeitsverlustes der Waren optimal sind, beträgt dieser Wert 7,6 g pro Stunde
und Quadratmeter. Bei der erfindungsgemäßen Theke liegen somit hinsichtlich der Warenaustrocknung
Verhältnisse vor, die mit einer Eistheke ohne Zusatzkühlung vergleichbar sind. Dabei
ist jedoch eine zuverlässigere Kühlung möglich. Die Waren können so gekühlt werden,
dass ihre vorgeschriebene Kerntemperatur sicher eingehalten wird.
Bezugszeichenliste
[0011]
- 1
- Thekenkorpus
- 2
- Thekenkorpus
- 3
- Thekenabdeckung
- 4
- Bedienplatte
- 5
- Verdampfer
- 6
- Ventilator
- 7
- Warenboden
- 8
- Eis
- 9
- Ware
- 10
- Wannenraum
- 11
- Warenraum
- 12
- Bedienseite
- 13
- Luftschacht
- 14
- Richtungspfeil, Luftströmung
- 15
- Temperatursensor
- 16
- Wannenboden
1. Warenkühltheke mit
- einem Warenboden (7) zur Auslage von kühlbedürftigen Waren (9), insbesondere von
Lebensmitteln wie Frischfisch,
- einem unterhalb des Warenbodens (7) befindlichen Wannenraum (10) und
- einem Ventilator (6) zur Erzeugung einer Umluftströmung (14) von durch den Verdampfer
(5) eines Kühlaggregats gekühlter Luft, welche über die auf dem Warenboden (7) ausgelegte
Ware (9) hinübergeblasen, zum Wannenraum (10) hin umgelenkt und zum Verdampfer (5)
zurückgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Wannenraum (10) unterhalb des Warenbodens (7) zum Zwecke einer Maximierung
seines Luftaufnahmevolumens frei von Funktionsgegenständen ist und
- dass die Zu- und Abschaltung des Umluftventilators (6) mit dem Betriebszyklus des
Kühlaggregats gekoppelt ist.
2. Kühltheke nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Synchronein- und -abschaltung des Kühlaggregates für den Verdampfer (5) und des
Umluftventilators (6).
3. Kühltheke nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Warenboden (7) mit Eis befüllbar bzw. gefüllt ist.
4. Kühltheke nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
Tropflöcher im Warenboden (7) zum Schmelzwasserdurchtritt hin zum Wannenraum (10).
5. Kühltheke nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verdampfer (5) des Kühlaggregates neben dem Wannenraum (10) innerhalb des der
Bedienseite (12) zugewandten Luftschachtes (13) zwischen Wannenraum (10) und Warenraum
(11) positioniert ist.