(19)
(11) EP 1 138 483 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.2001  Patentblatt  2001/40

(21) Anmeldenummer: 01102540.0

(22) Anmeldetag:  06.02.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 13/18, B41F 31/26, B41N 7/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 31.03.2000 DE 10016063

(71) Anmelder: Windmöller & Hölscher KG
49525 Lengerich (DE)

(72) Erfinder:
  • Achelpohl, Fritz
    49536 Lienen (DE)

   


(54) Hülse für Druckwalzen


(57) Eine Hülse für Druckwalzen besteht aus einem inneren Rohr (2,15) aus dehnbarem Material, dessen Innendurchmesser auf den Durchmesser den dieses zu tragen bestimmte Walze (1) angepaßt ist und das mit einem äußeren formstabilen Mantelrohr (4,16) verbunden ist. Um einen guten Druck beeinträchtigende Schwingungen des Mantelrohrs zu verhindern, ist dieses an seinen Endbereichen mit Tragscheiben (8) oder Buchsen (17) versehen, die mindestens Abschnitte aufweisen, deren Bohrungen auf den Durchmesser der Walze mit Paß- oder Preßsitz angepaßt sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Hülse für Druckwalzen, vorzugsweise für Rasterwalzen von Rotationsdruckmaschinen, bestehend aus einem inneren, vorzugsweise zweischichtigem Rohr aus dehnbarem Material, dessen Innendurchmesser auf den Durchmesser der dieses zu tragen bestimmte Walze angepaßt ist und das mit einem äußeren, formstabilen Mantelrohr verbunden ist.

[0002] Bei dem Druck mit einer aus der DE 196 13 195 A1 bekannten Hülse dieser Art wurde beobachtet, daß die bedruckten Oberflächen schattierte und/oder zitterartig verwischte Bereiche aufweisen, die ihre Ursache vermutlich darin haben, daß das auf dem inneren Rohr aus dehnbarem Material mit gewisser Elastizität gehalterte Mantelrohr mit diesem ein Feder-Massensystem bildet, das insbesondere im Bereich der Eigenfrequenzen in Schwingungen gerät.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Hülse der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die bei sämtlichen Drehzahlen einen guten gleichmäßigen und verwischungsfreien Druck gewährleistet.

[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Mantelrohr an seinen Endbereichen mit Tragscheiben oder Buchsen versehen ist, die mindestens Abschnitte aufweisen, deren Bohrungen auf den Durchmesser der Walze mit Paß- oder Preßsitz angepaßt sind.

[0005] Überraschend wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß ausgestalteten Hülsen bei sämtlichen üblichen Drehzahlen der Walze einen einwandfreien Druck gewährleisten. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß das Mantelrohr durch die stirnseitigen Buchsen oder Tragscheiben ohne Zwischenschaltung des inneren Rohrs, also einer Zwischenlage aus elastischem Material, mit der Walze verbunden ist, so daß die zum Aufziehen des inneren Rohrs auf die Walze benötigte Elastizität keine Schwingungen mehr in das Mantelrohr einzuleiten vermag.

[0006] Zweckmäßigerweise ist das Mantelrohr durch endseitige Buchsen mit dem inneren Rohr verbunden, wobei die Buchsen mit Sacklochbohrungen versehen sind, in die die Tragscheiben eingepaßt sind. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Verbindung des Mantelrohrs mit dem inneren elastisch aufweitbarem Rohr durch die Buchse, wobei aber in den Endbereich der Buchse eine Tragscheibe eingepaßt ist, die das Mantelrohr ohne Zwischenschaltung des Innenrohrs, also ohne eine zwischengeschaltete Lage aus elastischem Material, mit der Walze verbindet.

[0007] Die Buchse kann einen T-förmigen Querschnitt aufweisen, wobei der T-Steg mit der Sacklochbohrung versehen ist.

[0008] Die erfindungsgemäßen Hülsen werden üblicherweise auf fliegend gelagerte Walzen aufgezogen. Zumindest ist es zum Aufziehen der Hülsen erforderlich, daß eine Lagerung der Walze entfernt wird, so daß die Hülse auf die fliegend gehaltene Walze aufgezogen werden kann. Zweckmäßigerweise weist die innere Tragscheibe eine größere Bohrung als die äußere auf, so daß die innere Tragscheibe nahezu berührungsfrei über die Länge der Walze bis zu einem endseitigen Bund der Walze aufgeschoben werden kann, auf den diese dann mit Paß- oder Preßsitz aufsitzt.

[0009] Die Buchse kann mit dem Mantelrohr verschweißt sein. Die Tragscheibe kann in die Bohrung der Buchse mit Preßsitz eingepaßt werden oder in sonstiger Weise mit dieser verbunden sein.

[0010] Nach einer anderen erfinderischen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Mantelrohr durch endseitige Buchsen mit dem inneren Rohr verbunden ist und daß jeweils außenliegende Abschnitte der Buchsen mit Paß- oder Preßsitz an der Walze anliegen. Diese Ausführungsform ist in sofern vereinfacht, als das Mantelrohr nur durch einstückige Buchsen sowohl mit dem inneren Rohr als auch der Walze verbunden sind.

[0011] Zweckmäßigerweise weist der äußere Abschnitt der inneren Buchse einen größeren Durchmesser als der äußere Abschnitt der äußeren Buchse. Dies ermöglicht wiederum ein einfacheres Aufziehen der Buchse auf die Walze, was zweckmäßigerweise in bekannter Weise mit Druckluft erfolgt.

[0012] Die Buchsen können durch Klebverbindungen mit dem Mantelrohr verbunden sein. Weiterhin können die Buchsen auch durch Klebverbindungen mit dem inneren Rohr verbunden sein.

[0013] Das Aufziehen der Buchsen erfolgt üblicherweise durch Preßluft, die durch Axial- und Radialbohrungen der Walze zu deren Mantel zugeführt wird. Um zu verhindern, daß die zum Aufziehen verwendete Druckluft zu einem Lösen der Klebverbindung zwischen den Buchsen und dem inneren Rohr führt, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Buchsen jeweils mit die Abschnitte mit Preß- oder Paßsitz überbrückenden Entlüftungsbohrungen versehen sind.

[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1
einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer auf eine Raster- oder Druckwalze aufgezogenen Hülse und
Fig. 2
einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Hülse.


[0015] Aus Fig. 1 ist der fliegend gelagerte Walzenkern 1 einer Raster- oder Druckwalze einer Rotationsdruckmaschine ersichtlich, auf den eine Hülse aufgezogen ist. Die Hülse besteht aus einem zweischichtigen Innenrohr 2 aus elastisch dehnbarem Material, wie es beispielsweise aus der DE 196 13 145 A1 bekannt ist, auf die zur näheren Beschreibung des Innenrohrs Bezug genommen wird. Das Innenrohr 2 ist durch endseitige Buchsen 3 mit einem äußeren Mantelrohr 4, beispielsweise aus Aluminium, verbunden. Die Buchsen 3 bestehen aus inneren rohrförmigen Abschnitten 5, an die verbreiterte äußere Abschnitte 6 anschließen, die in der dargestellten Weise in innere Eindrehungen des Mantelrohrs 4 eingepaßt sind. Die verbreiterten Abschnitte 6 sind mit dem Mantelrohr 4 durch Schweißverbindungen 7 verbunden. Die verbreiterten Abschnitte 6 der Buchsen 3 sind mit flachen sacklochartigen Eindrehungen versehen, in die Tragscheiben 8 eingepreßt sind. Die Tragscheiben 8 stützen sich unmittelbar, also ohne Zwischenlage des inneren Rohrs 2, auf dem Walzenkern 1 ab. Der Walzenkern 1 ist an seinem inneren Endbereich mit einem im Durchmesser vergrößerten Bund 9 versehen, an dem die linke Tragscheibe 8 mit Paß- oder Preßsitz anliegt.

[0016] An dem äußeren Ende der Hülse stützt sich die Tragscheibe 8 unmittelbar ebenfalls mit Paß- oder Preßsitz auf dem Walzenkern 1 ab. Die Tragscheiben 8 sind an ihrem inneren Rand mit einer Ringnut versehen, in die ein Dichtring 10 eingsetzt ist.

[0017] Der Walzenkern 1 ist mit einer zentralen Druckluftbohrung 11 versehen, die durch radiale Druckluftbohrungen 12 mit dem Mantel des Walzenkerns 1 verbunden ist. Durch die Druckluftbohrungen wird Druckluft in bekannter Weise zugeführt, um das Aufschieben der Hülse auf den Walzenkern zu erleichtern.

[0018] Aus Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch eine Hülse 14 ersichtlich, wie sie auf einen entsprechend angepaßten Walzenkern aufgezogen werden kann. Die Hülse 14 besteht wiederum aus einem inneren zweischichtigen Rohr 15, beispielsweise von der aus DE 196 13 145 A1 bekannten Art. Mit diesem inneren Rohr 15 ist ein äußeres Mantelrohr 16 beispielsweise aus Aluminium über Buchsen 17 verbunden. Die Buchsen 17 sind in der dargestellten Weise in innere Eindrehungen des Mantelrohrs 16 eingesetzt und in diesen durch Verklebungen gehalten. Zur Verbesserung der Klebverbindung sind die Buchsen 17 auf ihrem äußeren Mantel mit ringförmigen Nuten versehen. In entsprechender Weise sind die Buchsen 17 auch mit dem inneren Rohr 15 durch Klebverbindungen verbunden, wobei auch die inneren Wandungen der Buchsen 17 mit dem Klebstoff haltenden Ringnuten versehen sind. Der äußere Endbereich der inneren Buchse 17 ist mit einem Abschnitt versehen, der das innere Mantelrohr überragt. Mit diesem Abschnitt 18 ist die Buchse 17 mit Paß- oder Preßsitz auf einen verbreiterten Bund des nicht dargestellten Walzenkerns aufgesetzt.

[0019] Die äußere Buchse 17 ist an ihrem äußeren Ende mit einem Abschnitt 19 geringeren Durchmessers versehen, der ebenfalls das Innenrohr 15 nicht überdeckt und dessen Durchmesser dem Durchmesser des Innenrohrs 15 entspricht, so daß der Abschnitt 19 unmittelbar mit Paß- oder Preßsitz auf den tragenden Walzenkern aufgesetzt ist.

[0020] Die Buchsen 17 sind angrenzend an die Abschnitte 18, 19 mit radialen Ringnuten 20 versehen, die durch Axialbohrungen 21 mit den äußeren Stirnseiten der Buchsen 17 verbunden sind. Diese Nuten 20 und Bohrungen 21 dienen dazu, das Eindringen der beim Aufziehen der Hülsen verwendeten Preßluft zwischen die Buchsen und dem Innenrohr zu verhindern, so daß die Druckluft die Buchsen nicht vcn dem Innenrohr lösen kann.


Ansprüche

1. Hülse für Druckwalzen, vorzugsweise für Rasterwalzen von Rotationsdruckmaschinen, bestehend aus einem inneren, vorzugsweise zweischichtigen Rohr aus dehnbarem Material, dessen Innendurchmesser auf den Durchmesser der dieses zu tragen bestimmten Walze angepaßt ist und das mit einem äußeren formstabilen Mantelrohr verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mantelrohr (4, 16) an seinen Endbereichen mit Tragscheiben (8) oder Buchsen (17) versehen ist, die mindestens Abschnitte aufweisen, deren Bohrungen auf den Durchmesser der Walze (1) mit Paß- oder Preßsitz angepaßt sind.
 
2. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (4) durch endseitige Buchsen (3) mit dem inneren Rohr (2) verbunden ist und daß die Buchsen (3) mit Sacklochbohrungen versehen sind, in die die Tragscheiben (8) eingepaßt sind.
 
3. Hülse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse (3) einen T-förmigen Längsschnitt aufweist und der T-Steg (6) mit der Sacklochbohrung versehen ist.
 
4. Hülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere Tragscheibe (8) eine Bohrung mit größerem Durchmesser als die äußere Tragscheibe (8) aufweist.
 
5. Hülse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (3) mit dem Mantelrohr (4) verschweißt sind.
 
6. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (16) durch endseitige Buchsen (17) mit dem inneren Rohr (15) verbunden ist und daß jeweils außenliegende Abschnitte (18, 19) der Buchsen (17) mit Paß- oder Preßsitz an der Walze anliegen.
 
7. Hülse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der äußere Abschnitt der inneren Buchse einen größeren Durchmesser aufweist als der äußere Abschnitt der äußeren Buchse (17).
 
8. Hülse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (17) durch Klebverbindungen mit dem Mantelrohr (16) verbunden sind.
 
9. Hülse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (17) durch Klebverbindungen mit dem inneren Rohr verbunden sind.
 
10. Hülse nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (17) jeweils mit die Abschnitte (18, 19) mit Preß- oder Paßsitz überbrückenden Entlüftungsbohrungen und/oder Kanälen (20, 21) versehen sind.
 




Zeichnung