[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Bedrucken oder sonstigen Dekorieren von
Hohlkörpern wie Hülsen, Tuben, Dosen oder dergleichen,
- mit einer rotationsangetriebenen Dekorationstrommel, die peripher mit einer oder mehreren
Dekorationsflächen versehen ist, welche bei der Rotation der Dekorationstrommel eine
kreisförmige erste Bahnkurve durchlaufen,
- mit einem hinsichtlich seiner Drehachse quer zu derjenigen der Dekorationstrommel
versetzt angeordneten rotationsangetriebenen Spindelteller, der in seiner Rotationsrichtung
mit Abstand aufeinanderfolgend angeordnete Spindeleinheiten trägt, die jeweils mit
einer Aufnahmespindel ausgestattet sind, auf die jeweils ein zu dekorierender Hohlkörper
aufsteckbar ist, wobei die radial nach außen orientieren Abschnitte der aufgesteckten
Hohlkörper bei der Rotation des Spindeltellers eine zweite Bahnkurve durchlaufen,
- und mit Bahnkorrekturmitteln, die dafür sorgen, daß die Spindeleinheiten bei mit gleichzeitigem
Dekorationsvorgang erfolgendem Durchlaufen einer dem Umfangsbereich der Dekorationstrommel
zugeordneten Dekorationszone durch eine quer zur Drehachse des Spindeltellers gerichtete
Nachführbewegung so verlagert werden, daß die zweite Bahnkurve mit der ersten Bahnkurve
zusammenfällt, wobei die Spindeleinheiten jeweils an am Spindelteller vorgesehenen
Führungsmitteln in der Richtung der Nachführbewegung verschiebbar geführt sind und
mit Kurvenfolgemitteln in Verbindung stehen, die bei der Rotation des Spindeltellers
an einer die Nachführbewegung hervorrufenden Steuerkurve entlang laufen.
[0002] Maschinen dieser Art, wie sie beispielsweise aus der WO 97/07979 hervorgehen, dienen
zum Bedrucken oder sonstigen Dekorieren von über eine runde Außenkontur verfügenden
Hohlkörpern wie Hülsen, Tuben, Dosen oder dergleichen. Unter dem Ausdruck "Dekorieren"
sind dabei beispielsweise auch Maßnahmen zum Lackieren, Etikettieren, Folienprägen
oder Siebdruck zu verstehen. Die betreffenden Maschinen verfügen über einen rotationsangetriebenen
Spindelteller, der mit in Drehrichtung aufeinanderfolgend angeordneten Spindeleinheiten
versehen ist, die über Aufnahmespindeln verfügen, an denen die Hohlkörper während
des Dekorier- bzw. Bedruckvorganges gehalten werden. Benachbart zum Spindelteller
ist eine ebenfalls rotationsangetriebene Dekorationstrommel vorgesehen, die peripher
mit einer oder mehreren, meist segmentiert ausgebildeten Dekorationsflächen versehen
ist - bei Druckmaschinen handelt es sich hier um Druckflächen - , welche sich bei
der Rotation der Dekorationstrommel entlang einer kreisförmigen ersten Bahnkurve bewegen,
die eine zwischen der Dekorationstrommel und dem Spindelteller befindliche Dekorationszone
durchläuft.
[0003] Die an den Aufnahmespindeln fixierten Hohlkörper werden bei der Rotation des Spindeltellers
ebenfalls durch die Dekorationszone hindurchgeschleußt. Dabei bewegen sich die radial
nach außen orientieren Abschnitte der aufgesteckten Hohlkörper entlang einer zweiten
Bahnkurve und werden in der Dekorationszone mit der dort gleichzeitig befindlichen
Dekorationsfläche in Kontakt gebracht. Auf diese Weise kann beispielsweise ein Farbauftrag
auf die Hohlkörper stattfinden.
[0004] Da die beiden vorerwähnten Bahnkurven entgegengesetzt gekrümmt sind, bedarf es bei
kontinuierlichen Dekorationsverfahren, die insbesondere im Hochgeschwindigkeitsbereich
zur Anwendung gelangen, einer Bahnkorrektur der zweiten Bewegungsbahn, um deren Verlauf
beim Durcheilen der Dekorationszone mit dem dortigen Verlauf der ersten Bahnkurve
in Übereinstimmung zu bringen. Zu diesem Zweck sind gemäß WO 97/07979 die Spindeleinheiten
durch mehrere Führungsstangen radial verschiebbar am Spindelteller geführt. Gleichzeitig
stehen an einem Spindelträger der Spindeleinheiten gelagerte rollenförmige Kurvenfolgemittel
mit einer Steuerkurve in Eingriff, die so geformt ist, daß die Spindeleinheiten beim
Durchlaufen der Dekorationszone eine quer zur Drehachse des Spindeltellers gerichtete
Nachführbewegung ausführen, die den Verlauf der zweiten Bahnkurve demjenigen der ersten
Bahnkurve anpaßt.
[0005] Ein Problem der bekannten Maschinen der eingangs genannten Art besteht im relativ
hohen Verschleiß der für die Bahnkorrektur der Spindeleinheiten vorgesehenen Maßnahmen.
Die bei einem Dekorationsvorgang auf die Aufnahmespindel eingeleiteten Kräfte bewirken
ein Kippmoment, das die unmittelbar am Spindelträger angeordneten Kurvenfolgerollen
verstärkt gegen die Steuerkurve preßt. Außerdem wirken starke Biegemomente auf die
Führungsstangen des Spindelträgers ein. Dies alles führt dazu, daß die Steuerungs-
und Führungspräzision mit der Zeit abnimmt und somit die Qualität des Dekorationsvorganges
leidet.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Maschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die an der Bahnkorrektur beteiligten Komponenten weniger
verschleißgefährdet sind.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß auf der der Drehachse des Spindeltellers
zugewandten Innenseite einer jeweiligen Spindeleinheit mit Abstand zu dieser eine
zur zugeordneten Aufnahmespindel parallele und bezüglich ihrer Längsachse drehbar
gelagerte Schwenkwelle vorgesehen ist, die mit radialem Abstand zu ihrer Längsachse
die Kurvenfolgemittel trägt und an der, ebenfalls mit radialem Abstand zu ihrer Längsachse,
eine andererseits an der Spindeleinheit angreifende Pleueleinrichtung angelenkt ist,
so daß eine durch die Kurvenfolgemittel verursachte Drehbewegung der Schwenkwelle
unter Vermittlung der Pleueleinrichtung die Nachführbewegung der betreffenden Spindeleinheit
hervorruft.
[0008] Die Bahnkorrektur der zweiten Bahnkurve beim Durchlaufen der Dekorationszone wird
nun dadurch hervorgerufen, daß die Schwenkwelle um einen gewissen Drehwinkel verdreht
wird, wobei das ausgeübte Drehmoment vom Abstand zwischen der Längsachse der Schwenkwelle
und den an dieser angreifenden Kurvenfolgemittel abhängt. Die Drehbewegung der Schwenkwelle
hat ein Verschwenken der Anlenkstelle der Pleueleinrichtung zur Folge, so daß letztere,
je nach Drehrichtung, nach innen gezogen oder nach außen gedrückt wird, um dementsprechend
die zugeordnete Spindeleinheit zum Erhalt der Nachführbewegung zu verschieben. Neben
der hiermit erreichten hohen Präzision der Bahnkorrektur, stellt sich gleichzeitig
der Effekt ein, daß die beim Dekoriervorgang in eine Aufnahmespindel eingeleiteten
Kräfte nicht direkt auf die Kurvenfolgemittel und die diesen zugeordnete Steuerkurve
einwirken, sondern zumindest größtenteils von der Schwenkwelle und deren Lagerung
aufgenommen werden. Soweit durch die Dekorationskräfte über die Pleueleinrichtung
ein Drehmoment auf die Schwenkwelle ausgeübt wird, kann durch geeignete Abstimmung
der wirksamen Hebelarme erreicht werden, daß die die Kurvenfolgemittel gegen die Steuerkurve
drückenden resultierenden Kräfte auf einem niedrigen Niveau liegen. Insgesamt kann
somit der auftretende Verschleiß an den beweglichen Bestandteilen erheblich reduziert
werden, was auch noch nach langer Betriebsdauer qualitativ hochwertige Dekorationsvorgänge
ermöglicht.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0010] Zweckmäßigerweise verfügt jede Spindeleinheit über einen die zugeordnete Aufnahmespindel
tragenden Spindelträger, über den sie am Spindelteller gelagert ist. Dabei können
die Aufnahmespindeln am zugehörigen Spindelteller drehbar gelagert sein, was beim
Dekorationsvorgang eine Rotation um die eigene Achse ermöglicht und somit leichtgängige
Drehbewegungen der aufgesteckten Hohlkörper auch dann gestattet, wenn zwischen diesen
und den Aufnahmespindeln eine etwas größere Reibung auftritt. Vorzugsweise ist dabei
jede Aufnahmespindel mit Drehantriebsmitteln versehen, mit denen sich beim Dekorationsvorgang
eine Drehbewegung erzwingen läßt, was beispielsweise bei einem Bedruckvorgang eine
sehr präzise Abwicklung des Druckbildes gestattet.
[0011] Die bei der Erzeugung der Nachführbewegung mitwirkende Pleueleinrichtung enthält
zweckmäßigerweise zumindest zwei und vorzugsweise genau zwei sich zwischen der Spindeleinheit
und der Schwenkwelle erstreckende Pleuelarme, die in der Achsrichtung der Schwenkwelle
zueinander beabstandet sind und insbesondere am vorderen und rückwärtigen Endbereich
des gegebenenfalls vorhandenen Spindelträgers angreifen. Mit einer derartigen Parallelanordnung
zweier Pleuelarme läßt sich eine sehr formstabile und führungsgenaue Lagerung erzielen.
Die Pleuelarme können dabei jeweils Bestandteil einer eigenständigen Pleueleinheit
sein.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform greifen die Pleueleinrichtungen an der jeweils
zugeordneten Spindeleinheit in relativ zu dieser schwenkbeweglicher Weise bzw. gelenkig
an, wobei die Schwenkachse zur Längsachse der Spindeleinheit parallel verläuft oder
mit dieser zusammenfällt. Im letztgenannten Fall kann insbesondere vorgesehen sein,
daß die Pleueleinrichtungen die zugeordnete Spindeleinheit schwenkbeweglich umschließen,
was besonders kompakte Abmessungen zuläßt.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme besteht darin, die zur Ermöglichung der Nachführbewegung
der Spindeleinheiten vorgesehenen Lagerungs- und Führungsmaßnahmen etwa auf Höhe der
Längsachse der jeweiligen Aufnahmespindel vorzusehen, wobei jede Spindeleinheit in
der Rotationsrichtung des Spindeltellers beidseits von am Spindelteller fixierten
Lagerungseinheiten fixiert sein kann. Da hier die Führungsmaßnahmen praktisch auf
gleicher Höhe wie die Einleitung der Dekorationskräfte stattfindet, ist eine sehr
exakte Führung unter weitgehender Eliminierung von Kippkräften möglich. Desweiteren
werden durch diese Maßnahme Vibrationen wirksam unterdrückt.
[0014] Bei einer qualitativ noch hochwertigeren Ausstattung kann die Maschine zusätzlich
mit Abrückungsmitteln ausgestattet sein, durch die die Aufnahmespindeln aus ihrer
normalerweise eingenommenen Grundstellung vorübergehend radial nach innen in eine
abgerückte Stellung verlagert werden können, so daß die zweite Bahnkurve beim Durchlaufen
der Dekorationszone zur ersten Bahnkurve beabstandet ist. Dies ermöglicht ein individuelles
Abrücken der Aufnahmespindeln von der Dekorationstrommel, wenn aufgrund einer Störung
oder einer sonstigen Ursache die betreffende Aufnahmespindel nicht oder nicht korrekt
mit einem Hohlkörper bestückt ist. Ohne Abrückung bestünde die Gefahr, daß der Dekorationsvorgang
an der unbestückten Aufnahmespindel ausgeführt würde. Durch das vorübergehende Abrücken
kann ein ausreichend großer Abstand herbeigeführt werden, um eine Berührung zwischen
der Dekorationstrommel und einer Aufnahmespindel zu vermeiden.
[0015] Zweckmäßigerweise wird die von den Abrückungsmitteln erzeugte Abrückungsbewegung
von den Spindeleinheiten als ganzes ausgeführt. Während im Falle der WO 97/07979 durch
ein kurzzeitiges Verdrehen der exzentrisch gelagerten Aufnahmespindeln nur diese Aufnahmespindeln
allein abgerückt werden, was einen gesonderten Abrückungsantrieb erfordert, können
bei der Neuerung Bestandteile der Bahnkorrekturmittel auch zum Abrücken der Aufnahmespindeln
eingesetzt werden.
[0016] Dabei wird die Abrückungsbewegung der Aufnahmespindeln zweckmäßigerweise durch eine
radiale Verlagerung der Schwenkwelle hervorgerufen. Die Abrückungsmittel können für
jede Spindeleinheit ein am Spindelteller um eine zur Längsachse der zugeordneten Aufnahmespindel
parallele Drehachse drehbar gelagertes Abrückungsteil enthalten, an dem die zugeordnete
Schwenkwelle mit paralleler Drehachse exzentrisch drehgelagert ist. Zusätzlich vorgesehene
Betätigungsmittel können dabei ein Verdrehen des Abrückungsteils relativ zum Spindelteller
und zur zugeordneten Schwenkwelle hervorrufen, um das Abrückungsteil in zwei unterschiedlichen
Drehstellungen zu positionieren, in denen die Schwenkwelle unterschiedlich weit von
der Drehachse des Spindeltellers beabstandet ist.
[0017] Eine besonders kompakte Bauweise und eine geringe zu bewegende Masse ergibt sich,
wenn das Abrückungsteil jeweils hohlwellenartig ausgebildet ist und die Schwenkwelle
zumindest teilweise umschließt.
[0018] Die Drehstellungen des Abrückungsteils können durch Federmittel fixiert sein, wobei
ein Schnappmechanismus zum Einsatz kommen kann, welcher bewirkt, daß ein und dieselben
Federmittel beide Drehstellungen festhalten können.
[0019] Um das Abrückungsteil in eine die abgerückte Stellung der zugeordneten Aufnahmespindel
hervorrufende Drehposition zu verbringen, kann ein Auslöser vorhanden sein, der durch
eine Sensoreinrichtung aktiviert wird, welche den Bestückungszustand der Aufnahmespindeln
vor dem Erreichen der Dekorationszone erfaßt.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine beispielsweise als Druckmaschine ausgebildete Maschine zum Dekorieren von Hohlkörpern
in schematischer Teildarstellung mit einer in Achsrichtung der Dekorationstrommel
und des Spindeltellers orientierten Blickrichtung,
- Figur 2
- eine Teildarstellung der Maschine aus Figur 2, partiell geschnitten, im Bereich der
Dekorationszone und mit Blickrichtung etwa gemäß Pfeil II aus Figur 1,
- Figur 3
- einen stark schematisierten Querschnitt durch den peripheren Bereich des Spindeltellers
aus Figur 2 etwa gemäß Schnittlinie III-III, und
- Figuren 4 bis 7
- verschiedene mögliche Betriebsphasen der beispielsgemäßen Maschine, wobei etwa der
in Figur 1 strichpunktiert markierte Bereich IV erfaßt wird, das Ganze in Vorderansicht
mit Blickrichtung gemäß Pfeil V aus Figur 2.
[0021] Die Beschreibung des Ausführungsbeispiels orientiert sich an einem für eine Druckmaschine
typischen Aufbau, wobei die erfindungsrelevanten Maßnahmen wie erwähnt auch bei für
andere Dekorationsmaßnahmen dienenden Maschinen realisierbar sind, beispielsweise
bei Maschinen zum Lackieren, Etikettieren, Folienprägen oder Siebdruck.
[0022] Die Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer Druckmaschine, welche eine Zufuhr-Fördereinrichtung
1 und eine Abfuhr-Fördereinrichtung 2 enthält, die dem peripheren Bereich eines rotationsangetriebenen
Spindeltellers 3 zugeordnet sind. Mit der Zufuhr-Fördereinrichtung 1 können zu bedruckende
Hohlkörper 4 dem Spindelteller 3 zugeführt werden. Durch die Abfuhr-Fördereinrichtung
2 werden bereits bedruckte Hohlkörper 4 vom Spindelteller 3 übernommen und abtransportiert.
[0023] Der Spindelteller 3 ist im Betrieb zu einer Rotationsbewegung um eine Drehachse 5
mit einer durch Pfeil angedeuteten Spindelteller-Drehrichtung 6 antreibbar. Er ist
mit einer Mehrzahl in der Spindelteller-Drehrichtung 6 aufeinanderfolgend angeordneten
Spindeleinheiten 7 ausgestattet, die jeweils eine Aufnahmespindel 8 mit zur Drehachse
6 paralleler Spindelachse 11 enthalten.
[0024] Jede Spindeleinheit 7 verfügt dabei über einen am teller-oder scheibenförmigen Grundkörper
9 des Spindeltellers 3 gelagerten Spindelträger 10, der die zugeordnete Aufnahmespindel
8 trägt, die mit einem Lagerabschnitt 14 im Innern des Spindelträgers 10 drehbar gelagert
ist und mit einem Aufnahmeabschnitt 15 an der Vorderseite des Spindelträgers 10 herausragt.
[0025] Auf die Aufnahmeabschnitte 15 können zu bedruckende oder in sonstiger Weise zu dekorierende
Hohlkörper 4 lösbar aufgesteckt werden. Das Aufstecken geschieht durch die mit geeigneten
Übergabemitteln ausgestattete Zufuhr-Fördereinrichtung 1. In vergleichbarer Weise
erfolgt die Entnahme bereits bedruckter Hohlkörper 4 durch die Abfuhr-Fördereinrichtung
2.
[0026] Zur Fixierung des auf einem Aufnahmeabschnitt 15 sitzenden Hohlkörpers 4 können einer
jeweiligen Aufnahmespindel 8 geeignete Haltemittel 16 zugeordnet sein, beispielsweise
auf magnetischer Basis oder auf Unterdruckbasis arbeitende Haltemittel 16. Letzteres
ist beim Ausführungsbeispiel der Fall, wo die Aufnahmespindel 8 einen stirnseitig
ausmündenden Unterdruckkanal besitzt, der an eine nicht näher dargestellte Unterdruckquelle
angeschlossen ist, um den aufgesteckten Hohlkörper 4 durch Vakuum festzuhalten.
[0027] In bezüglich der Drehachse 5 rechtwinkeliger Richtung versetzt, befindet sich in
der Nachbarschaft des Spindeltellers 3 eine ebenfalls motorisch rotationsangetriebene
Dekorationstrommel 17. Ihre Drehachse 18 verläuft parallel und mit Abstand zur Drehachse
5 des Spindeltellers 3, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß sich die Dekorationstrommel
17 und der Spindelteller 3 peripher ein Stück weit seitlich überlappen. Auf diese
Weise wird erreicht, daß umfangsseitig an der Mantelfläche der Dekorationstrommel
17 angeordnete Dekorationsflächen 19 - beim Ausführungsbeispiel von Druckflächen gebildet
- auf gleicher axialer Höhe wie die Aufnahmeabschnitte 15 der Aufnahmespindeln 8 zu
liegen kommen. Die durch Pfeil angedeutete Drehrichtung 6' der Dekorationstrommel
ist derjenigen (6) des Spindeltellers 3 entgegengesetzt.
[0028] Im Betrieb der Maschine durchlaufen die Dekorationsflächen 19 eine durch die Rotation
der Dekorationstrommel 17 bedingte kreisförmige erste Bahnkurve 20. In einer dem Übergangsbereich
zwischen dem Spindelteller 3 und der Dekorationstrommel 17 zugeordneten Dekorationszone
21 - auf diese konzentrieren sich die Abbildungen der Figuren 3 bis 7 - laufen die
Dekorationsflächen 19 am Außenumfang 24 des jeweils gleichzeitig die Dekorationszone
21 durchlaufenden Hohlkörper 4 ab und nehmen an diesem die gewünschte Dekorierung
vor, beim Ausführungsbeispiel einen Aufdruck.
[0029] Die einzelnen Dekorationsflächen 19 werden von einer am Umfang der Dekorationstrommel
17 angeordneten Auftragseinrichtung 25 mit dem Dekorationsmaterial versehen, wobei
die Auftragseinrichtung 25 beim Ausführungsbeispiel ein Farbwerk ist und das Dekorationsmaterial
aus Druckfarbe besteht. Letztere wird dann in der Dekorationszone 21 auf den Außenumfang
der kreiszylindrischen Hohlkörper 4 aufgedruckt.
[0030] Anstelle mehrerer, segmentartig über den Trommelumfang verteilter Dekorationsflächen
19 könnte auch eine einzige, ununterbrochen umlaufende Dekorationsfläche vorgesehen
sein.
[0031] Die Maschine ist für kontinuierlichen Dekorationsvorgang ausgelegt, wobei sowohl
die Dekorationstrommel 17 als auch der Spindelteller 3 ständig rotieren. Dabei durchlaufen
die radial nach außen orientierten Abschnitte 26 der auf die Aufnahmespindeln 8 aufgesteckten
Hohlkörper 4 eine zweite Bahnkurve 27. Ohne besondere Maßnahmen hätte diese zweite
Bahnkurve 27 beim Durchlaufen der Dekorationszone 21 wie die erste Bahnkurve 20 einen
kreisförmigen Verlauf, jedoch mit entgegengesetzter Krümmung. Damit jedoch zur Durchführung
eines kontinuierlichen Dekorationsvorganges über eine längere Wegstrecke hinweg ein
Berührkontakt zwischen dem Außenumfang 24 der Hohlkörper 4 und den Dekorationsflächen
19 möglich ist, ist die Anordnung so getroffen, daß sich die beiden Bahnkurven 20,
27 bei kreisförmigem Verlauf überschneiden würden, wobei Bahnkorrekturmittel 28 vorhanden
sind, die dafür sorgen, daß der Verlauf der zweiten Bahnkurve 27 beim Passieren der
Dekorationszone 21 mit dem Verlauf der ersten Bahnkurve 20 übereinstimmt.
[0032] Die Bahnkorrektur wird dadurch erreicht, daß die Spindeleinheiten 7 bei mit gleichzeitigem
Dekorationsvorgang erfolgendem Durchlaufen der Dekorationszone 21 zu einer durch Doppelpfeil
markierten Nachführbewegung 29 angetrieben werden, die quer und insbesondere rechtwinkelig
zur Drehachse 5 des Spindeltellers 3 gerichtet ist, so daß die betreffende Aufnahmespindel
8, und mit ihr der daran fixierte Hohlkörper 4, eine der Umlaufbewegung um die Drehachse
5 überlagerte Radialbewegung bezüglich dieser Drehachse 5 ausführen, und zwar derart,
daß praktisch die Krümmung der ersten Bahnkurve 20 nachgefahren wird.
[0033] Aufgrund der leichtgängigen Drehlagerung der Aufnahmespindeln 8 können die Hohlkörper
4 dabei an der Dekorationsfläche 9 abrollen. Es ist ferner möglich, den Aufnahmespindeln
8 wie beim Ausführungsbeispiel Drehantriebsmittel 31 zuzuordnen, durch die aktiv eine
Rotation um die Spindelachse 11 erzwungen werden kann, zumindest während des Hindurchlaufens
durch die Dekorationszone 21.
[0034] Um die Nachführbewegung 29 zu ermöglichen, sind die Spindeleinheiten 7 etwa auf Höhe
der Spindelachse 11 in Richtung der Nachführbewegung 9 verschiebbar geführt. Die hierzu
vorgesehenen Führungsmittel 32 enthalten beim Ausführungsbeispiel pro Spindeleinheit
7 zwei in der Rotationsrichtung 6 des Spindeltellers 3 zueinander beabstandete und
dabei den Spindelträger 10 auf entgegengesetzten Seiten flankierende Lagerungseinheiten
33, die am Grundkörper 9 des Spindeltellers 3 festgelegt sind. Diese definieren an
den einander zugewandten Seiten radial verlaufende Führungsflächen, an denen der zwischengefügte
Spindelträger 10 bezüglich der Drehachse 5 radial verschiebbar anliegt.
[0035] Zugunsten einer kompakten Bauweise sind die Lagerungseinheiten 33 beim Ausführungsbeispiel
jeweils gleichzeitig auf entgegengesetzten Seiten mit Führungsflächen versehen, so
daß sie zur gleichzeitigen Führung zweier benachbarter Spindelträger 10 dienen können.
Die Anordnung ist so getroffen, daß Spindelträger 10 und Lagerungseinheiten 33 in
der Drehrichtung 6 abwechselnd angeordnet sind.
[0036] Die Bahnkorrekturmittel 28 enthalten für jede Spindeleinheit 7 eine auf deren der
Drehachse 5 des Spindeltellers 3 zugewandten Innenseite plazierte Schwenkwelle 34.
Bezogen auf die Drehachse 5 liegt sie bevorzugt mit Abstand radial innerhalb des zugeordneten
Spindelträgers 10, wobei sie parallel zur zugeordneten Aufnahmespindel 8 verläuft
und um ihre Längsachse 35 bezüglich dem Grundkörper 9 des Spindeltellers 3 drehbar
ist.
[0037] Mit radialem Abstand "a" zu der Längsachse 35 ist an der Schwenkwelle 34 eine Pleueleinrichtung
36 angelenkt, die beim Ausführungsbeispiel aus zwei eigenständigen Pleueleinheiten
37a, 37b besteht. Jede dieser Pleueleinheiten 37a, 37b verfügt über einen Pleuelarm
38a, 38b, der einenends mit dem schon erwähnten radialen Abstand "a" an einer Anlenkstelle
43 gelenkig mit der Schwenkwelle 34 verbunden ist. Die jeweilige Anlenkstelle 43 kann
durch eine Bolzenlagerung definiert werden, wobei die Gelenkachse 44 parallel zur
Längsachse 35 der Schwenkwelle 34 verläuft.
[0038] Um die Abbildung übersichtlicher zu gestalten, ist der Bereich der Anlenkstellen
43 in Figur 2 übertrieben auseinandergezogen dargestellt. In der Praxis wird der radiale
Abstand "a" regelmäßig relativ gering ausfallen, wie dies die Figur 3 illustriert,
wobei die Anlenkstelle 43 durchaus auch zumindest partiell radial innerhalb des Außenumfanges
der Schwenkwelle 34 liegen kann.
[0039] An dem der Anlenkstelle 43 entgegengesetzten Ende ist jeder Pleuelarm 38 an der Spindeleinheit
7, relativ zu dieser schwenkbeweglich, gelagert. Die dabei definierte Schwenkachse
44 könnte prinzipiell parallel und beabstandet zur Spindelachse 11 verlaufen und sich
beispielsweise auf der der Schwenkwelle 34 zugewandten Innenseite der Aufnahmespindel
8 befinden. Um besonders kompakte Abmessungen zu erzielen, ist die Anordnung beim
Ausführungsbeispiel jedoch so getroffen, daß die Schwenkachse 44 mit der Längsachse
der Spindeleinheit 7 bzw. mit der Spindelachse 11 zusammenfällt. Dies wird vorzugsweise
dadurch realisiert, daß jede Pleueleinheit 37a, 37b am äußeren Ende ihres Pleuelarmes
38a, 38b einen den Spindelträger 10 koaxial umschließenden Lagerring 45 besitzt. Dieser
hat eine kreisförmige Innenkontur, wobei die Außenfläche des Spindelträgers 10 im
zugeordneten Bereich ebenfalls kreisförmig konturiert ist. Die Auslegung ist so getroffen,
daß jede Pleueleinheit 37a, 37b relativ zur Spindelachse 11 verschwenkbar ist, wobei
sich der Lagerring 45 um den lediglich in Richtung der Nachführbewegung 29 verstellbaren
Spindelträger 10 dreht.
[0040] Die beiden Pleueleinheiten 37a, 37b bzw. deren Pleuelarme 38a, 38b sind in der Achsrichtung
der Schwenkwelle 34 zweckmäßigerweise so beabstandet zueinander angeordnet, daß sie
am vorderen und rückwärtigen Endbereich des Spindelträgers 10 angreifen. Dadurch werden
die Spindeleinheiten 7 sehr formstabil gegenüber der Schwenkwelle 34 abgestützt.
[0041] Von der Schwenkwelle 34 ragt radial ein Tragarm 46 weg, der drehfest mit der Schwenkwelle
34 verbunden ist. Er befindet sich zweckmäßigerweise an einem axialen Endbereich der
Schwenkwelle 34, und dabei insbesondere an deren rückseitigem Ende, das der von der
Dekorationszone 21 abgewandten Rückseite des Grundkörpers 9 des Spindeltellers 3 zugeordnet
ist.
[0042] An diesem Tragarm 26 sind, mit einem radialen Abstand "b" zur Längsachse 35 der Schwenkwelle
34, Kurvenfolgemittel 47 angeordnet, die vorzugsweise von Wälz- bzw. Rollkörpern gebildet
sind, welche am Tragarm 46 mit zur Achsrichtung der Schwenkwelle 34 paralleler Drehachse
drehbar gelagert sind.
[0043] Die Kurvenfolgemittel 47 wirken mit einer beim Ausführungsbeispiel von einer Steuernut
gebildeten ortsfesten Steuerkurve 48 zusammen, die an einem geeigneten Steuerkurventräger
49 vorgesehen ist, welcher beim Ausführungsbeispiel der Rückseite des Grundkörpers
9 beabstandet gegenüberliegt. Bei der Rotation des Spindeltellers 3 laufen die den
einzelnen Schwenkwellen 34 zugeordneten Kurvenfolgemittel 47 an der Steuerkurve 48
entlang, die im Bereich der Dekorationszone 21 einen von der Kreisform abweichenden,
zur Drehachse 5 hin ausgeknickten Verlauf 50 hat.
[0044] Der ausgeknickte Verlauf 50 ist auf die Krümmung der ersten Bahnkurve 20 abgestimmt.
Solange sich bei der Rotation des Spindeltellers 3 die Kurvenfolgemittel 47 in dem
kreisförmig gekrümmten Bereich der Steuerkurve 48 befinden, bleibt die Radialposition
der Spindeleinheiten 7 bezüglich dem Grundkörper 9 konstant. Diese Betriebsphase ist
in Figur 4 angedeutet. Sobald jedoch die Kurvenfolgemittel 47 in den Steuerkurvenabschnitt
mit ausgeknicktem Verlauf 50 eintreten, werden sie dem Kurvenverlauf entsprechend
radial verlagert, was aufgrund des radialen Abstandes "b" zur Längsachse der Schwenkwelle
34 ein Verschwenken derselben um die besagte Längsachse 35 zur Folge hat. Die daraus
resultierende Drehposition der Schwenkwelle 34 ist in Figur 5 gezeigt, wo durch Pfeil
53 auch die Schwenkrichtung angedeutet ist.
[0045] Die Drehbewegung der Schwenkwelle 34 hat zur Folge, daß die Anlenkstellen 43 für
die Pleuelarme 38a, 38b ebenfalls verschwenkt und radial nach innen in Richtung zur
Drehachse 5 des Spindeltellers verlagert werden. Dementsprechend werden die Pleuelarme
38a, 38b und mit diesen die mit ihnen verbundene Spindeleinheit 7 gemäß Pfeil 54 in
Figur 5 nach radial innen verlagert.
[0046] Dem ausgeknickten Verlauf 50 entsprechend wird jede Spindeleinheit 7 beim Durchlaufen
der Dekorationszone 21 von der Pleueleinrichtung 36 zunächst nach innen gezogen und
anschließend wieder nach außen gedrückt, so daß der der Dekorationszone 21 zugeordnete
Bahnabschnitt 55 der zweiten Bahnkurve 27 einen mit der ersten Bahnkurve 20 übereinstimmenden
Verlauf hat.
[0047] Während eines Dekorationsvorganges werden in die Aufnahmespindeln 8 bzw. die Spindeleinheiten
7 hohe Kräfte eingeleitet, die die Spindeleinheiten 7 in der Pfeilrichtung 54 beaufschlagen.
Diese Kräfte bewirken über die kniegelenkartige Verbindung zwischen Pleueleinrichtung
36 und Schwenkwelle 34 an letzterer ein Drehmoment, das schließlich auch auf den Kontaktbereich
zwischen den Kurvenfolgemitteln 47 und der Steuerkurve 48 übertragen wird. Da jedoch
der radiale Abstand "a" wesentlich kleiner gewählt ist als der radiale Abstand "b",
ergibt sich ein günstiges Hebelverhältnis, aus dem nurmehr geringe Anpreßkräfte zwischen
den Kurvenfolgemitteln 47 und der Steuerkurve 48 resultieren. Dadurch ist der Verschleiß
stark reduziert. Außerdem ergibt sich durch die Parallelanordnung der beiden Pleueleinheiten
37a, 37b in Verbindung mit dem Spindelträger 10 und der Schwenkwelle 34 eine rahmenähnliche
Konstruktion, die eine sehr formstabile und führungsgenaue Lagerung gewährleistet.
[0048] Zusätzlich zu den Bahnkorrekturmitteln 28 verfügt die Maschine vorzugsweise zusätzlich
über Abrückungsmittel 56, die in der Lage sind, jede einzelne Spindeleinheit 7 und
somit die zu dieser gehörende Aufnahmespindel 8 individuell vorübergehend aus ihrer
Grundstellung in eine aus Figuren 6 und 7 hervorgehende abgerückte Stellung zu verlagern.
Dabei ist unter Grundstellung diejenige Stellung der Spindeleinheiten 7 zu verstehen,
die diese beim Durchlaufen der zweiten Bahnkurve 27 einnehmen. Die abgerückte Stellung
zeichnet sich dadurch aus, daß die Spindeleinheiten 7 bezüglich der zweiten Bahnkurve
27 in Richtung zur Drehachse 5 des Spindeltellers 3 radial verlagert sind, so daß
die radial nach außen orientierten Abschnitte 26 der aufgesteckten Hohlkörper 4, sofern
vorhanden, eine modifizierte zweite Bahnkurve 57 durchlaufen, die zum eigentlichen
Verlauf der zweiten Bahnkurve 27 und somit auch zu ersten Bahnkurve 20 um ein vorgegebenes
Maß "c" beabstandet ist. Allerdings wird dieser Abrückungsvorgang normalerweise nur
dann durchgeführt, wenn eine Aufnahmespindel 8 nicht oder inkorrekt mit einem Hohlkörper
4 bestückt ist. Zur Erfassung des Bestückungszustandes sind Sensormittel 58 vorgesehen,
beispielsweise induktive Näherungssensoren, welche den Abrückungsvorgang auslösen,
wenn aufgrund des ermittelten Zustandes kein Dekorationsvorgang hinsichtlich der betreffenden
Spindeleinheit 7 ausgeführt werden soll. Die Aufnahmespindel 8 wird dann soweit von
der Dekorationstrommel 17 abgerückt, daß ein Kontakt mit den Dekorationsflächen 19
ausgeschlossen ist und die Aufnahmespindel 8 nicht verschmutzt wird.
[0049] Die Sensormittel 58 befinden sich zweckmäßigerweise an einer Stelle, die der Dekorationszone
21 entgegen der Drehrichtung 6 ein Stück weit vorgelagert ist und dort im Bereich
neben der zweiten Bahnkurve 27 liegt. Somit bleibt ausreichend Zeit, um exakt die
gewünschte Spindeleinheit 7 beim Durchlaufen der Dekorationszone 21 zielgerichtet
abzurücken. Hat die betreffende Spindeleinheit 7 die Dekorationszone 21 passiert,
kann sie durch entgegengesetzten Bewegungsablauf wieder in die Grundstellung eingerückt
werden.
[0050] Beim Ausführungsbeispiel ist von Vorteil, daß die von den Abrückungsmitteln 56 erzeugte
Abrückungsbewegung von den Spindeleinheiten 7 jeweils als ganzes ausgeführt wird.
Dadurch können zur Erzeugung des Bewegungsablaufes Bestandteile der Bahnkorrekturmittel
28 herangezogen werden, was eine Einsparung von Bauvolumen und Kosten bewirkt.
[0051] So wird die Abrückungsbewegung der Spindeleinheiten 7 beim Ausführungsbeispiel durch
eine radiale Verlagerung der Schwenkwelle 34 hervorgerufen. Die Abrückungsbewegung
wird dabei der für die Bahnkorrektur verantwortlichen Drehbewegung der Schwenkwelle
34 überlagert.
[0052] Konkret enthalten die Abrückungsmittel 56 beim Ausführungsbeispiel ein die Schwenkwelle
34 hohlwellenartig zumindest teilweise und vorzugsweise vollständig umschließendes
Abrükkungsteil 59. Jeder Spindeleinheit 7 ist ein solches Abrükkungsteil 59 zugeordnet,
das am Grundkörper 9 des Spindeltellers 3 drehbar gelagert ist, wobei die Drehachse
62 mit seiner Längsachse zusammenfällt und sich parallel zur Längsachse 35 der Schwenkwelle
34 erstreckt. Letztere ist nun in dem Abrückungsteil 59 drehgelagert, so daß ihre
Drehlagerung bezüglich des Grundkörpers 9 mittelbar unter Zwischenschaltung des Abrückungsteils
59 erfolgt. Dabei ist die Schwenkwelle 34 exzentrisch am Abrückungsteil 59 drehgelagert,
so daß ihre Längsachse 35 mit Abstand parallel zur Drehachse 62 des Abrückungsteils
58 verläuft.
[0053] Die oben in Verbindung mit der Bahnkorrektur erläuterte Drehbewegung der Schwenkwelle
34 findet somit relativ zu dem am Grundkörper 9 gelagerten Abrückungsteil 59 statt.
[0054] Die Abrückungsmittel 56 enthalten desweiteren Betätigungsmittel 63, die ein Verdrehen
des Abrückungsteils 59 um seine Drehachse 62 relativ zum Grundkörper 9 des Spindeltellers
3 und zur zugeordneten Schwenkwelle 34 hervorrufen können. Dabei kann das Abrückungsteil
59 wahlweise in einer von zwei Drehstellungen positioniert werden, die als Abrück-Drehstellung
64 und als Einrück-Drehstellung 65 bezeichnet seien und aus Figuren 6 und 7 hervorgehen.
Bedingt durch die exzentrische Lagerung der Schwenkwelle 34 am Abrückungsteil 59,
nimmt die Schwenkwelle 34 in den beiden Drehstellungen 64, 65 des Abrückungsteils
59 unterschiedliche Radialpositionen bezüglich der Drehachse 5 ein. In der Einrück-Drehstellung
65 hat sie ihre Normalposition, in der Abrück-Drehstellung 64 ist sie näher zur Drehachse
5 verlagert, und mit ihr die über die Pleueleinrichtung 56 angelenkte Spindeleinheit
7.
[0055] Die Betätigungsmittel 63 beinhalten einen durch die Sensormittel 58 gesteuert umschaltbaren
Auslöser 66. Er kann mit einem drehfest mit dem Abrückungsteil 59 verbundenen, zugleich
aber mit radialem Abstand zu dessen Drehachse 62 angeordneten ersten Anschlag 67 zusammenarbeiten.
In der in Figuren 5 und 6 mit gestrichelten Linien dargestellten unwirksamen Stellung
68 des Auslösers 66, der ortsfest und dabei vorzugsweise am Steuerkurventräger 49
angeordnet ist, kann der Spindelteller 3 bei in Einrück-Drehstellung 65 befindlichem
Abrückungsteil 59 rotieren, ohne daß der Auslöser 66 auf den ersten Anschlag 67 einwirken
würde. Die Bewegungsbahn des ersten Anschlages 67 läuft an dem die unwirksame Stellung
68 einnehmenden Auslöser 66 vorbei.
[0056] Veranlaßt durch die Sensormittel 58 kann der Auslöser 66 jedoch in eine in der Zeichnung
in durchgezogenen Linien abgebildete wirksame Stellung 69 bewegt werden, insbesondere
durch eine Schwenkbewegung, in der er in die Bewegungsbahn des ersten Anschlages 67
ragt, wenn das zugeordnete Abrükkungsteil 59 die Einrück-Drehstellung 65 einnimmt.
Somit trifft der erste Anschlag 67 auf den Auslöser 66 auf und wird in die Abrück-Drehstellung
64 verdreht, die aus Figuren 6 und 7 hervorgeht.
[0057] Die damit verbundene abgerückte Stellung der zugeordneten Spindeleinheit 7 wird beibehalten,
bis nach dem Durchlaufen der Dekorationszone 21 ein ebenfalls zu den Betätigungsmitteln
63 zählender Rücksteller 72 wirksam wird. Dieser ragt bei die Abrück-Drehstellung
64 einnehmendem Abrückungsteil 59 in die Bewegungsbahn eines zweiten Anschlages 73,
der wie der erste Anschlag 67 mit radialem Abstand zur Drehachse des Abrückungsteils
59 angeordnet ist. Als Folge wird das Abrükkungsteil 59 wieder in die Einrück-Drehstellung
65 zurückgedreht.
[0058] Die Figuren 6 und 7 zeigen die abgerückte Stellung einer Spindeleinheit 7 mit in
Abrück-Drehstellung 64 befindlichem Abrückungsteil 59. Dabei ist in Figur 7 eine Phase
dargestellt, bei der die Dekorationszone 21 gerade verlassen wird und der zweite Anschlag
73 gerade im Begriff ist, auf den vorgeordneten Rücksteller 72 aufzulaufen. Letzterer
ist ebenfalls ortsfest angeordnet und befindet sich insbesondere am Steuerkurventräger
49, wobei er eine unveränderliche Position einnehmen kann.
[0059] Die beiden Drehstellungen 64, 65 des Abrückungsteils 59 werden zweckmäßigerweise
durch Federmittel 74 lösbar fixiert. Diese Federmittel 74 greifen einerseits mit radialem
Abstand zur Drehachse 62 am Abrückungsteil 59 an (Angriffsstelle 75), und stützen
sich andernends an einer Lagerstelle 76 am Grundkörper 9 ab. Dabei liegt die Angriffsstelle
75 in den beiden Drehstellungen 64, 65 auf entgegengesetzten Seiten einer die Lagerstelle
76 und die Drehachse 62 des Abrückungsteils 59 verbindenden gedachten Linie 77. Dies
hat einen Schnappeffekt zur Folge, wobei das Abrückungsteil 59 in beiden Drehstellungen
64, 65 durch Federkraft gehalten wird, unter Überwindung der Federkraft jedoch drehbar
ist, wobei die Federmittel 74 um die Lagerstelle 76 verschwenkt werden.
1. Maschine zum Bedrucken oder sonstigen Dekorieren von Hohlkörpern wie Hülsen, Tuben,
Dosen oder dergleichen,
- mit einer rotationsangetriebenen Dekorationstrommel (17), die peripher mit einer
oder mehreren Dekorationsflächen (19) versehen ist, welche bei der Rotation der Dekorationstrommel
(17) eine kreisförmige erste Bahnkurve (20) durchlaufen,
- mit einem hinsichtlich seiner Drehachse (5) quer zu derjenigen der Dekorationstrommel
(17) versetzt angeordneten rotationsangetriebenen Spindelteller (3), der in seiner
Rotationsrichtung (6) mit Abstand aufeinanderfolgend angeordnete Spindeleinheiten
(7) trägt, die jeweils mit einer Aufnahmespindel (8) ausgestattet sind, auf die jeweils
ein zu dekorierender Hohlkörper (4) aufsteckbar ist, wobei die radial nach außen orientierten
Abschnitte (26) der aufgesteckten Hohlkörper (4) bei der Rotation des Spindeltellers
(3) eine zweite Bahnkurve (27) durchlaufen,
- und mit Bahnkorrekturmitteln (28), die dafür sorgen, daß die Spindeleinheiten (7)
bei mit gleichzeitigem Dekorationsvorgang erfolgendem Durchlaufen einer dem Umfangsbereich
der Dekorationstrommel (17) zugeordneten Dekorationszone (21) durch eine quer zur
Drehachse (5) des Spindeltellers (3) gerichtete Nachführbewegung (29) so verlagert
werden, daß die zweite Bahnkurve (27) mit der ersten Bahnkurve (20) zusammenfällt,
wobei die Spindeleinheiten (7) jeweils an am Spindelteller (3) vorgesehenen Führungsmitteln
(32) in der Richtung der Nachführbewegung (29) verschiebbar geführt sind und mit Kurvenfolgemitteln
(47) in Verbindung stehen, die bei der Rotation des Spindeltellers (3) an einer die
Nachführbewegung (29) hervorrufenden Steuerkurve (48) entlang laufen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Drehachse (5) des Spindeltellers (3) zugewandten Innenseite einer jeweiligen
Spindeleinheit (7) mit Abstand zu dieser eine zur zugeordneten Aufnahmespindel (8)
parallele und bezüglich ihrer Längsachse(35) drehbar gelagerte Schwenkwelle (34) vorgesehen
ist, die mit radialem Abstand ("b") zu ihrer Längsachse (35) die Kurvenfolgemittel
(47) trägt, und an der, ebenfalls mit radialem Abstand ("a") zu ihrer Längsachse (35),
eine andererseits an der Spindeleinheit (7) angreifende Pleueleinrichtung (36) angelenkt
ist, so daß eine durch die Kurvenfolgemittel (47) verursachte Drehbewegung der Schwenkwelle (34)
unter Vermittlung der Pleueleinrichtung (36) die Nachführbewegung (29) der betreffenden
Spindeleinheit (7) hervorruft.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spindeleinheit (7) über einen die zugeordnete Aufnahmespindel (8) tragenden
Spindelträger (10) verfügt, über den sie am Spindelteller (3) gelagert ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmespindeln (8) am zugehörigen Spindelträger (10) drehbar gelagert sind.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Aufnahmespindel (8) mit Drehantriebsmitteln (31) zur Erzeugung einer erzwungenen
Drehbewegung um ihre Längsachse (11) zumindest beim Durchlaufen der Dekorationszone
(21) versehen ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleueleinrichtungen (36) jeweils zumindest zwei sich zwischen der Spindeleinheit
(7) und der Schwenkwelle (34) erstreckende Pleuelarme (38a, 38b) enthalten, die in
Achsrichtung der Schwenkwelle (34) zueinander beabstandet sind.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Pleuelarme (38a, 38b) vorgesehen sind, die am vorderen und rückwärtigen Endbereich
eines die Aufnahmespindel (8) tragenden Spindelträgers (10) angreifen, an dessen Vorderseite
die Aufnahmespindel (8) mit einem zur Hohlkörperaufnahme dienenden Aufnahmeabschnitt
(15) herausragt.
7. Maschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleuelarme (38a, 38b) jeweils Bestandteil einer eigenständigen, jeweils an der
Spindeleinheit (7) und an der Schwenkwelle (34) angreifenden Pleueleinheit (37a, 37b)
sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleueleinrichtungen (36) an der jeweils zugeordneten Spindeleinheit (7) relativ
zu dieser schwenkbeweglich angreifen, wobei die Schwenkachse (44) zur Längsachse (11)
der Spindeleinheit (7) parallel verläuft oder mit dieser zusammenfällt.
9. Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleueleinrichtungen (36) die zugeordnete Spindeleinheit (7) im Bereich eines
die Aufnahmespindel (8) tragenden Spindelträgers (10) schwenkbeweglich umschließen.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Spindeleinheiten (7) etwa auf Höhe der Längsachse (11) ihrer Aufnahmespindel
(8) in Richtung der Nachführbewegung (29) verschiebbar geführt sind.
11. Maschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Spindeleinheit (7) im Bereich eines die Aufnahmespindel (8) tragenden Spindelträgers
(10) in der Rotationsrichtung (6) des Spindeltellers (3) beidseits von am Spindelteller
(3) fixierten Lagerungseinheiten (33) flankiert ist, die für die in Richtung der Nachführbewegung
(29) verschiebbare Lagerung der Spindeleinheiten (7) verantwortlich ist.
12. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise von Rollkörpern gebildeten Kurvenfolgemittel (47) einem axialen
Endbereich der Schwenkwelle (34) zugeordnet sind.
13. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenfolgemittel (47) an einem radial von der Schwenkwelle (34) wegragenden
Tragarm (46) angeordnet sind.
14. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß Abrückungsmittel (56) vorgesehen sind, die die Aufnahmespindeln (8) aus ihrer Grundstellung
vorübergehend derart radial nach innen in eine abgerückte Stellung verlagern können,
daß die zweite Bahnkurve (27) beim Durchlaufen der Dekorationszone (21) mit Abstand zur
ersten Bahnkurve (20) verläuft.
15. Maschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Abrückungsmitteln (56) erzeugte Abrückungsbewegung von den Spindeleinheiten
(7) jeweils als ganzes ausgeführt wird.
16. Maschine nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrückungsbewegung der Aufnahmespindeln (8) durch eine radiale Verlagerung der
Schwenkwelle (34) hervorgerufen wird.
17. Maschine nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abrückungsmittel (56) für jede Spindeleinheit (7) ein am Spindelteller (3) um
eine zur Längsachse (11) der zugeordneten Aufnahmespindel (8) parallele Drehachse
(62) drehbar gelagertes Abrückungsteil (59) enthalten, an dem die zugeordnete Schwenkwelle
(34) mit paralleler Drehachse exzentrisch drehgelagert ist, wobei Betätigungsmittel
(63) vorhanden sind, die ein Verdrehen des Abrückungsteils (59) relativ zum Spindelteller
(3) und zur zugeordneten Schwenkwelle (34) hervorrufen können, um das Abrückungsteil
(59) in zwei unterschiedlichen Drehstellungen zu positionieren, in denen die Schwenkwelle
(34) unterschiedlich weit von der Drehachse (5) des Spindeltellers (3) beabstandet
ist.
18. Maschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Abrückungsteil (59) hohlwellenartig ausgebildet ist und die Schwenkwelle (34)
zumindest teilweise umschließt.
19. Maschine nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Abrückungsteil (59) in den beiden Drehstellungen durch Federmittel (74) fixiert
ist.
20. Maschine nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel (63) einen vorzugsweise sensorgesteuert zwischen einer unwirksamen
Stellung und einer wirksamen Stellung umschaltbaren Auslöser (66) enthalten, der in
der wirksamen Stellung in die Bewegungsbahn eines drehfest mit dem Abrückungsteil
(59) verbundenen und mit radialem Abstand zu dessen Drehachse (62) angeordneten Anschlages
(67) ragt, um beim Auftreffen desselben die Drehstellung des Abrückungsteils (59)
zum Zwecke des Verlagerns der zugeordneten Aufnahmespindel (8) in die abgerückte Stellung
zu verändern.
21. Maschine nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel (63) einen Rücksteller (72) enthalten, der bei abgerückter
Stellung einer Aufnahmespindel (8) in die Bewegungsbahn eines drehfest mit dem Abrückungsteil
(59) verbundenen und mit radialem Abstand zu dessen Drehachse (62) angeordneten Anschlages
(73) ragt, um beim Auftreffen desselben die Drehstellung des Abrückungsteils (59)
zum Zwecke des Zurückverlagerns der zugeordneten Aufnahmespindel (8) in die Grundstellung
zu verändern.