[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum registergerechten Aufspannen einer Druckplatte,
wobei die Druckplatte auf einem Plattenzylinder einer Bogendruckmaschine gespannt
wird, der Plattenzylinder eine in einem Plattenzylinder-Kanal angeordnete, aus einer
vorderen Klemmeinrichtung und einer hinteren Klemm- und Spanneinrichtung bestehende
Plattenspanneinrichtung aufweist und in der vorderen Klemmeinrichtung die registergerechte
Lage in Seiten- und Umfangsrichtung sichernde und erfassende Pass-Elemente angeordnet
sind, die mit in die Druckplatte eingebrachten Passlöchern korrespondieren und mit
einer Steuereinheit verbunden sind.
[0002] Aus dem DE-GM 77 28 905 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, bei der Pass-Stifte
in der vorderen Klemmeinrichtung und gegenüber dieser isoliert angeordnet sind. Die
Pass-Stifte sind mit einer Spannungsquelle und einem Signalgeber verbunden, so dass
bei Kontaktnahme der Pass-Stifte mit den in den Druckplatten vorgesehenen Passlöchern
ein Stromkreis geschlossen und damit der Signalgeber aktiviert wird.
[0003] Nachteilig ist, dass der Signalgeber auch dann anspricht, wenn die Druckplatte nicht
exakt registergerecht ausgerichtet ist. Das ist z.B. der Fall, wenn im Bereich der
Passlöcher Verformungen oder zu große Toleranzen auftreten und ein Schrägstellen der
Druckplatte erfolgt. Der Signalgeber wird auch dann aktiviert, wenn z.B. der seitliche
Versatz der Druckplatte so groß ist, dass die Vorderkante der Druckplatte an den Pass-Stiften
anliegt oder bei der Verwendung von U-förmigen, zur Druckplattenvorderkante hin geöffneten
Passlöchern, wenn die Pass-Stifte bereits an einem Schenkel der Passlöcher anliegen,
also ohne den eine registergerechte Lage sichernden Bodenbereich der Passlöcher zu
erreichen.
[0004] Diese Nachteile sollen durch eine Vorrichtung der EP 581 212 B1 beseitigt werden.
Die Pass-Stifte dieser Vorrichtung sind ebenfalls gegenüber der Klemmeinrichtung isoliert
angeordnet sowie mit einer Spannungsquelle und einem Signalgeber verbunden. Darüber
hinaus weist die Mantelfläche der Pass-Stifte eine Isolierung auf, die partiell mit
einem leitfähigen Abschnitt versehen ist, der so angeordnet ist, dass nur der Bodenbereich
eines Passlochs detektiert wird.
[0005] Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass die Fertigung der Pass-Stifte aufwendig
ist. Da die isolierende Mantelfläche starken Belastungen ausgesetzt ist, wird entweder
diese Mantelfläche oder der gesamte Stift aus keramischen Material gefertigt. Dieses
wiederum ist den auf tretenden schlagartigen Belastungen nicht gewachsen, so dass
eine eminente Bruchgefahr besteht.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Kontrolle der registergerechten
Lage einer Druckplatte zu schaffen, die mit einfachen Mitteln zu realisieren und die
den schlagartig auftretenden Belastungen durch die Druckplatte gewachsen ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass nunmehr
ein verschleiß- und bruchsicheres Passelement verfügbar ist, das kostengünstig herstellbar
ist und eine sichere Funktion garantiert.
[0009] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
- Figur 1
- Schematische Darstellung eines Plattenzylinder mit geöffneter Klemmschiene während
des Zuführens einer Druckplatte
- Figur 2
- Darstellung der registergerechten Anlage der Druckplatte an den Pass-Stiften
- Figur 3
- Darstellung eines Pass-Stiftes mit flachen Tastkopf (Draufsicht)
- Figur 4
- Darstellung eines Pass-Stiftes mit runden Tastkopf (Draufsicht)
[0010] Wie aus der Figur 1 ersichtlich, ist in einem Druckplatten-Magazin 2 eine Druckplatte
1 zwischengelagert. Diese ruht dort auf zwei in einem Abstand zueinander angeordneten
Vorpass-Stiften 21a; 21b, die mit Passlöchern in Form von Ausstanzungen 12a, 12b (siehe
hierzu die Figur 2) der Druckplatte 1 korrespondieren.
[0011] Die Ausstanzungen 12a, 12b unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Form voneinander.
Die Ausstanzung 12a weist einen flachen Bodenbereich auf, während die Ausstanzung
12b einen Radius im Bodenbereich aufweist (siehe hierzu Fig. 2). Beiden gemeinsam
ist ein beidseitige Einführ-Schräge 121 a, 121b. Die mit den Vorpass-Stiften korrespondierenden
Ausstanzungen 12a, 12b sind aneinander hinsichtlich ihrer Form angepasst. Das bedeutet
konkret, dass in die Ausstanzung 12b ein runder Vorpass-Stift 21b (nicht dargestellt)
eingreift, wobei dessen Radius dem Radius der Ausstanzung 12b angepasst ist. Die Ausstanzung
12a nimmt einen Vorpass-Stift 21 a auf, dessen Kontaktzone mit der Druckplatte 1,
das heißt mit dem Bodenbereich der Ausstanzung 12a, eben ausgeführt ist. Die Seitenflächen
der Ausstanzung 12a haben keinen Kontakt mit dem Vorpass-Stift 21a.
[0012] Das Druckplatten-Magazin 2 ist in seiner Ruhestellung fest an dem nicht dargestellten
Gestell der Druckmaschine angebracht.
[0013] Ebenfalls im Gestell gelagert ist ein Plattenzylinder 4. Dieser ist dazu bestimmt,
auf seiner Oberfläche die aus dem Druckplatten-Magazin 2 zugeführten Druckplatten
1 aufzunehmen. Zu diesem Zwecke ist an seinem Umfang in achsparalleler Richtung ein
Plattenzylinder-Kanal 41 angeordnet. Im Plattenzylinder-Kanal 41 befindet sich eine
Plattenspanneinrichtung 7. Diese besteht aus einer vorderen Klemmeinrichtung 5 und
einer hinteren Klemm- und Spanneinrichtung 6 zur Aufnahme des Druckplatten-Endes,
wobei die vordere Klemmeinrichtung eine obere Klemmschiene 52 und eine untere Klemmschiene
51 umfasst. Die obere Klemmschiene 52 ist fest am Plattenzylinder-Kanal 41 angeordnet.
Die untere Klemmschiene 51 ist gegen die obere Klemmschiene 52 zum Klemmen der Druckplatte
1 verschiebbar.
[0014] Der vorderen Klemmeinrichtung 5 sind im Bereich der Klemmschienen 51, 52 als Pass-Stifte
54a, 54b ausgeführte Pass-Elemente zugeordnet. Aus der Figur 2 ist ersichtlich, dass
die Pass-Stifte 54a, 54b in einem endlichen, dem Abstand zwischen den Vorpass-Stiften
21a; 21b entsprechenden Abstand zueinander angeordnet sind. Dabei hat der Pass-Stift
54a analog zum Vorpass-Stift 21a eine flache Kontaktfläche zum Bodenbereich der Ausstanzung
12a, während der Pass-Stift 54b eine dem Radius der Ausstanzung 12b angepasste Form
im Bereich der Kontaktzone aufweist.
[0015] Der Aufbau der Pass-Stifte 54a, 54b ist aus den Figuren 3 und 4 ersichtlich. Beide
Pass-Stifte bestehen im Wesentlichen aus einem Fuß 547a, 547b, auf dem ein Führungskörper
541a, 541b aufgesetzt und mit diesem fest verbunden ist. In den Figuren 3 und 4 ist
eine Draufsicht in Richtung der Achse der Pass-Stifte 54a, 54b dargestellt, wobei
die Zeichnung als ein Schnitt durch den Führungskörper 541 a, 541b ausgeführt ist.
[0016] Rechtwinklig zur Achse der Pass-Stifte 54a, 54b - in Förderrichtung der Druckplatte
1 - ist eine Bohrung in den Führungskörper 541 a, 541b eingebracht, die einen Einsatz
542a, 542b aufnimmt. Dieser ist gegenüber dem Führungskörper 541a, 541b über eine
Isolierbuchse 544a, 544b elektrisch isoliert und mit einem elektrischen Abgriff 548a,
548b versehen. Die elektrischen Abgriffe 548a, 548b sind mit einer hier nicht dargestellten
Steuereinheit verbunden. Die Befestigung des Einsatzes 542a, 542b im Führungskörper
541a, 541b erfolgt im Ausführungsbeispiel durch eine Sechskantmutter, die den Einsatz
542a, 542b über eine zwischengelegte Isolierscheibe 545a, 545b gegenüber dem Führungskörper
541 a, 541b verspannt.
[0017] Beide Einsätze 542a,542b besitzen einen Tastkopf 543a, 543b. Die Tastköpfe 543a,
543b unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Form. Der Tastkopf 543a ist in seinem Kontaktbereich
mit der Ausstanzung 12a deren flachen Bodenbereich angepasst und ebenfalls als ebene
Fläche ausgeführt . Der Tastkopf 543b hingegen weist eine Kontaktfläche auf, die dem
Radius der Aussparung 12b angepasst ist.
[0018] Die Registerhaltigkeit der Druckplatte 1 wird analog zur Lage im Druckplatten-Magazin
2 gesichert. Das heißt, dass der Führungskörper 542b und der Tastkopf 543b des Pass-Stiftes
54b Kontakt zur Druckplatte 1 in der Aussparung 12b haben muss, während in der Aussparung
12a nur der flache Tastkopf 543a mit deren Grund Kontakt haben darf.
Zur Wirkungsweise der Einrichtung
[0019] Das Druckplatten-Magazin 2 wird mit einer Druckplatte 1 bestückt und aus seiner Ruhestellung
in die Stellung zum Druckplatten-Wechsel gefahren. Der Plattenzylinder 4 wird so positioniert,
dass eine Konstellation entsteht, die das Einführen einer Druckplatte 1 in die vordere
Klemmeinrichtung 5 ermöglicht. Diese Stellung ist in der Figur 1 dargestellt.
[0020] Die Druckplatte 1 ist im Druckplatten-Magazin 2 durch das Vorpass-Stift-System vorpositioniert.
Zum Druckplatten-Wechsel wird eine Druckplatte 1 aus dem Druckplatten-Magazin 2 frei
gegeben, indem die Vorpass-Stifte 21 a, 21b zurückgezogen werden. Dabei treten Fördereinrichtungen
in Kontakt mit der Druckplatte 1. Als Fördereinrichtungen sind im Ausführungsbeispiel
Sauger 3 vorgesehen. Es sind aber auch Transportrollen und andere Einrichtungen möglich.
Diese erfassen die Druckplatte 1 und fördern sie aus dem Druckplatten-Magazin 2 in
Richtung der geöffneten Klemmeinrichtung 5. In dieser Stellung ist die untere Klemmschiene
51 von der oberen Klemmschiene 52 zurückgezogen und befindet sich von der oberen Klemmschiene
in der am weitesten entfernten Stellung.
[0021] Innerhalb der Klemmeinrichtung 5 wird die Druckplatte 1 mit ihren Ausstanzungen 12a;
12b auf die Pass-Stifte 54a; 54b gefahren. Liegt die Druckplatte 1 in der registergerechten
Soll-Lage (siehe Figur 2), ist der Kontakt durch die elektrisch leitende Druckplatte
1 zwischen dem Pass-Stift 54a und dem Pass-Stift 54b geschlossen.
[0022] Ist die registergerechte Soll-Lage analog Figur 2 erreicht, wird ein Signal an die
Steuerung der Druckmaschine generiert und damit die Klemmeinrichtung 5 geschlossen.
Die weiteren Schritte zum Spannen der Druckplatte 1 können nun eingeleitet werden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Druckplatte
- 12a
- Ausstanzung
- 12b
- Ausstanzung
- 121a
- Einführ-Schräge
- 121b
- Einführ-Schräge
- 2
- Druckplatten-Magazin
- 21a
- Vorpass-Stift
- 21b
- Vorpass-Stift
- 3
- Sauger
- 4
- Plattenzylinder
- 41
- Plattenzylinder-Kanal
- 5
- Klemmeinrichtung
- 51
- untere Klemmschiene
- 52
- obere Klemmschiene
- 54a
- Pass-Stift
- 54b
- Pass-Stift
- 541a
- Führungskörper
- 541b
- Führungskörper
- 542a
- Einsatz
- 542b
- Einsatz
- 543a
- flacher Tastkopf
- 543b
- Tastkopf mit Radius
- 544a
- Isolierbuchse
- 544b
- Isolierbuchse
- 545a
- Isolierscheibe
- 545b
- Isolierscheibe
- 546a
- Mutter
- 546b
- Mutter
- 547a
- Fuß
- 547b
- Fuß
- 548a
- elektrischer Abgriff
- 548b
- elektrischer Abgriff
- 6
- Klemm- und Spanneinrichtung
- 7
- Plattenspanneinrichtung
1. Vorrichtung zum registergerechten Aufspannen einer Druckplatte, wobei die Druckplatte
(1) auf einem Plattenzylinder (4) einer Bogendruckmaschine gespannt wird, der Plattenzylinder
(4) eine in einem Plattenzylinder-Kanal (41) angeordnete, aus einer vorderen Klemmeinrichtung
(5) und einer hinteren Klemm- und Spanneinrichtung bestehende Plattenspanneinrichtung
(6) aufweist und in der vorderen Klemmeinrichtung (5) die registergerechte Lage in
Seiten- und Umfangsrichtung sichernde und erfassende Pass-Elemente angeordnet sind,
die mit in die Druckplatte (1) eingebrachten Passlöcher korrespondieren und mit einer
Steuereinheit verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
den Pass-Elementen Einsätze (542a, 542b ) zugeordnet sind, welche die Druckplatte
(1) kontaktieren, gegenüber dem Passelement elektrisch isoliert und mit der Steuereinheit
verbunden sind.
2. Vorrichtung zum registergerechten Aufspannen einer Druckplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (542a, 542b) so angeordnet sind, dass diese den Bodenbereich der als Ausstanzungen (12a, 12b) ausgeführten Passlöcher kontaktieren.
3. Vorrichtung zum registergerechten Aufspannen einer Druckplatte nach Anspruch 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (542a, 542b) an ihrem plattenseitigen Ende mit einem dem Bodenbereich
der Ausstanzungen (12a, 12b) angepassten Tastkopf (543a, 543b) versehen sind.
4. Vorrichtung zum registergerechten Aufspannen einer Druckplatte nach Anspruch 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsätze (542a, 542b) an ihrem plattenabgewandten Ende mit elektrischen Abgriffen
(548a, 548b) versehen sind.