(19)
(11) EP 1 138 846 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.10.2001  Patentblatt  2001/40

(21) Anmeldenummer: 01108132.0

(22) Anmeldetag:  30.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 11/02, E04D 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.04.2000 DE 20006103 U

(71) Anmelder: Auroflex GmbH & Co. KG
45549 Sprockhövel (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfindernennung liegt noch nicht vor
     ()

(74) Vertreter: Ludewig, Karlheinrich, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Dipl.-Phys. Buse, Dipl.-Phys. Mentzel, Dipl.-Ing. Ludewig, Kleiner Werth 34
42275 Wuppertal
42275 Wuppertal (DE)

   


(54) Balkon-Terrassenbelag


(57) Die Erfindung betrifft einen Belag für Balkone, Terrassen, Fachdächer ud.dgl., hierbei ist der Belag für eine Rohbetondecke vorgesehen.
Erfindungsgemäß weist der Belag einen mehrschichtigen Aufbau auf, mit einer ersten Dichtungsschicht (5), mit einem eingebetteten Gewebe, mit auf der Schicht (5) in Abständen angeordneten, ein Gefälle provozierenden Keilen (6), mit einer Schichtholzdruckplatte (9), die auf den Keilen fixiert ist, sowie wenigstens einer weiteren Schicht aus Bodenplatten (11) od.dgl.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Belag für Balkone, Terrassen, Flachdächer od. dgl., wobei der Belag unmittelbar einer Rohbetondecke zugeordnet ist.

[0002] Balkone und ähnliche Flächen weisen in der Regel eine Rohbetondecke auf, die mit einem Belag, wie Estrich od. dgl., versehen wird, wobei dann auf den Estrich ein vom Benutzer gewünschter weiterer Belag, etwa Platten oder Fliesen, aufgelegt werden.

[0003] Da derartige Flächen der Witterung häufig im extremen Maße ausgesetzt sind mit einem ständigen Wechsel von Wärme und Kälte. Trockenheit und Feuchtigkeit, ist es verständlich, daß die Beläge im Laufe der Zeit Schaden nehmen, sie reißen, sie verrotten, werden undicht u. dgl. mehr, so daß insbesondere bei Gebäudesanierungen diese, Beläge ausgetauscht werden. Dabei ist es bekannt, die Beläge einschließlich des Estrichs abzutragen und dann ausgehend von der vorhandenen Betondecke des Ortbetons einen neuen Aufbau des Belages vorzunehmen. Da Estriche sehr lange austrocknen müssen, bevor sie belastet werden können, z.B. bevor auf ihnen wiederum Platten oder Fliesen verlegt werden können, ist diese Ausbesserung derartiger Flächen ausgesprochen aufwendig und zeitraubend, häufig ist es gar nicht möglich, die vorbeschriebenen Trockenzeiten einzuhalten, wenn nicht besondere aufwendige Schutzmaßnahmen, etwa gegen Beregnung, vorgenommen werden.

[0004] Hier setzt die Erfindung an, deren Ziel es ist, einen Belag für derartige Flächen bereitzustellen, der äußerst kurzfristig aufgebracht werden kann und sofort mit dem endgültigen Belag versehen werden kann, d.h. ggf. je nach Fläche und Größe noch am gleichen Tag.

[0005] Mit einem Belag der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe der Erfindung gelöst durch einen Belag mit einem mehrschichtigen Aufbau mit einer ersten Dichtungsschicht mit einem eingebetteten Gewebe, auf der Schicht in Abständen angeordneten, ein Gefälle provozierenden Keilen, einer Schichtholzdruckplatte, die auf den Keilen fixiert ist, sowie wenigstens einer weiteren Schicht aus Bodenplatten od. dgl.

[0006] Ein derartiger mehrschichtiger Aufbau hat eine Vielzahl von Vorteilen. So kann zunächst eine Dichtschicht aufgetragen werden, die zunächst flüssig ist, sich mit dem Gewebe, welches in ihr eingebettet wird, verbindet und dann aushärtet. Die Gefälle bildenden Keile können dann aufmontiert und über sie die Schicht als Druckplatten verlegt werden, was bedeutet, daß sofort der so vorbereitete Balkon wieder begangen werden kann, d.h. insbesondere können dann der endgültige Bodenbelag, z.B. die Bodenplatten, verlegt werden.

[0007] Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, daß die Schicht aus einer stoßfreien Folie und/oder einer im Verarbeitungszustand flüssigen Dichtungsschicht gebildet ist und/oder auf der Schichtholzplatte eine weitere, im Verarbeitungszustand flüssige Dichtungsschicht mit Gewebe und/oder eine stoßfreie Folie Aufgebracht ist, d.h. unterhalb der Schichtholzplatte ist auf dem Rohbeton eine Dichtungsschicht, die dann auch über der Schichtholzplatte von einer weiteren Schicht ergänzt wird, wobei die Gewebe- und Dichtungsschichten beispielsweise am Rand der Belagfläche in die Senkrechte nach oben geführt sein können und ggf. miteinander verbunden sind, wobei es dabei auch zweckmäßig ist, wenn in der Verarbeitungslage die oberen Randkanten die Höhe des endgültigen Bodenbelages überragen, wie dies die Erfindung in weiterer Ausgestaltung ebenfalls vorsieht.

[0008] Zwischen den Keilen kann eine Granulatschüttung, z.B. aus Perliten aber auch aus Kies, vorgesehen sein, auch dies ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Um in diesem Falle das Ausfließen der Perlite oder der Kiesel zu verhindern, kann die Stirnseite der Keile mit einer Fangleiste für dieses Schüttgut versehen sein, auch diese läßt sich leicht verlegen und montieren, so daß insgesamt ein sehr rascher Aufbau eines derartigen Balkonbelages erreichbar ist.

[0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und. Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in
Fig. 1
lediglich symbolisch einen Balkon an einer Hauswand sowie in
Fig. 2
den erfindungsgemäßen Balagaufbau mit teilweise aus Darstellungsgründen erheblich vergrößerten Schichten.


[0010] Der allgemein mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Belag befindet sich auf einem an einem mit 2 bezeichneten Gebäude befindlichen, in Fig. 1 lediglich vereinfacht dargestellten Balkon 3, wobei statt des Balkons auch eine Terrasse oder ein Flachdach od. dgl. vorgesehen sein kann.

[0011] Wie sich aus Fig. 2 ergiht, weist der Balkon eine Rohbetondecke 4 auf, auf die zunächst eine Dichtungsschicht 5 aufgebracht ist, wobei in dem zunächst flüssigen zustand ein Vlies eingebracht wurde. Erkennbar wurde diese Dichtungsschicht 5 mit Vlies an der Gebäudewand 2 bereichsweise randseitig nach oben gezogen, dieser Bereich ist in Fig. 2 mit 5a bezeichnet. Auf diese Schicht werden in Abständen zugeschnittene, das Gefälle bestimmende Keile 6 aufgeschraubt, wobei zwischen den Keilen 6 eine Schüttung aus Perliten od. dgl. eingebracht ist. Diese Schüttung ist mit 7 bezeichnet.

[0012] Um ein Verrieseln oder Auslaufen der Schüttung 7 zu verhindern, kann eine in Fig. 2 angedeutete, mit 8 bezeichnete Fangleiste vor die Stirnseiten der Keile 6 geschraubt sein, wobei die Fangleiste mit Öffnungen zum Austritt von Feuchtigkeit versehen ist.

[0013] Auf die Keile ist nachfolgend eine Schichtholzdruckplatte, allgemein mit 9 bezeichnet, aufgeschraubt, wobei nachfolgend wiederum eine zunächst flüssige, dann aushärtende Dichtungsschicht 10 aufgebracht ist wiederum mit einem Vlies und einem Bereich 10a, der an der Gebäudewand nach oben gezogen ist und sich an den Bereich 5a der unten liegenden Dichtungsschicht 5 anschmiegt, ggf. können die beiden sich überlappenden Bereiche so miteinander verbinden, daß eine Einheit und damit eine absolute Abdichtung erreicht wird.

[0014] Auf diesen Aufbau werden dann die mit 11 bezeichneten Bodenplatten oder ein vergleichbarer anderer Belag verlegt, Randleisten 12 Können dann noch den Abschluß zur Gebäudewand 2 bilden.

[0015] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung noch in vielfacher Hinsicht abzuändern, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So ist die Erfindung nicht auf eine besondere Art der Dichtungsschichten 5 bzw. 10 beschränkt, auch nicht auf die Art des einzufüllenden Granulates 7 oder die Art des endgültigen Belages 11.


Ansprüche

1. Belag für Balkone, Terrassen, Flachdächer od. dgl., wobei der Belag unmittelbar einer Rohbetondecke zugeordnet ist, gekennzeichnet durch
einen mehrschichtigen Aufbau mit einer ersten Dichtungsschicht (5) mit einem eingebetteten Gewebe, auf der Schicht (5) in Abständen angeordneten, ein Gefälle provozierenden Keilen (6), einer Schichtholzdruckplatte (9), die auf den Keilen fixiert ist, sowie wenigstens einer weiteren Schicht aus Bodenplatten (11) od. dgl.
 
2. Belag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (5) aus einer stoßfreien Folie und/oder einer im Verarbeitungszustand flüssigen Dichtungsschicht gebildet ist.
 
3. Belag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Schichtholzplatte (5) eine weitere, im Verarbeitungszustand flüssige Dichtungsschicht (10) mit Gewebe und/oder eine stoßfreie Folie aufgebracht ist.
 
4. Belag nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der oberen Gewebe-/Dichtangsschicht (10) die Bodenbelagplatten (11) aufgebracht sind.
 
5. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Keilen (6) eine Granulatschüttung (7) aus Perliten od. dgl. vorgesehen ist.
 
6. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Talseite der durch die Keile (6) sich ergebenden Schräge eine perforierte Fangleiste (8) für die Perlite (7) vorgesehen ist.
 
7. Belag nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewebe-/Dichtungsschichten (5,10) am Rand der Belagflächen in die Senkrechte nach oben geführt und ggf. miteinander verbunden sind, wobei in der Verarbeitungslage die obere Randkante die Höhe des endgültigen Bodenplattenbelages (11) überragt.
 




Zeichnung