[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Einstiegserleichterung
bei einem Kraftfahrzeug gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 bzw. 4.
[0002] Zur Erleichterung des Ein- oder Aussteigens bei engen Fahrzeugumgebungen, beispielsweise
in engen Parklücken, ist es bekannt, insbesondere im Zusammenhang mit rahmenlosen
Fahrzeugtüren, die Scheibe einer Tür vollständig abzusenken. Gemäß einer bekannten
Ausführungsform erfolgt ein vollständiges Absenken einer Türscheibe bei einem zweimaligen
Entriegelungsbefehl, beispielsweise über einen Funkschlüssel oder über eine Befehlsstelle
an der Tür.
[0003] Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist jedoch, daß in jedem Fall, wenn ein Entriegelungsbefehl
zweimal gegeben wurde, die Fahrzeugscheibe abgesenkt wird. So kann es vorkommen, daß
ein Fahrzeugbediener nur zufällig und unbeabsichtigt den zweimaligen Entriegelungsbefehl
gibt und damit ein vollständiges Absenken der Scheibe einer Fahrzeugtür durchführt,
ohne dass er dann in das Fahrzeug einsteigt oder auch nur in der unmittelbaren Nähe
des Fahrzeuges ist.
[0004] Überdies ist es bei rahmenlosen Türen, insbesondere bei Cabriofahrzeugen bekannt,
die Scheibe beim Öffnen der Tür um nur wenige Zentimeter abzusenken, um so das Fenster
aus seiner Dichtung zu fahren. Beim Schließen der Tür wird die Scheibe dann wieder
hochverfahren, um sie gegen die Türdichtung fest anzudrükken.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat eine Weiterbildung des oben genannten Standes der Technik
zur Aufgabe, wobei das System ein unbeabsichtigtes Offenstehen eines Fahrzeugfensters
vermeiden soll.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen 1 und 4 angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Demgemäß ist es erfindungswesentlich, dass neben einem zweimaligen Entriegelungsbefehl
die Fahrzeugtür auch wirklich geöffnet wird. Erst dann wird das Fenster der entsprechenden
Tür vollständig abgesenkt, so dass ein erleichterter Einstieg in das Fahrzeug gegeben
ist. Nachdem die Tür wieder geschlossen worden ist, wird die Scheibe der Fahrzeugtür
dann wieder vollständig nach oben verfahren.
[0008] Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform überwacht eine an sich bekannte Einklemmschutzvorrichtung
den Schließvorgang der Scheibe nach dem Schließen der Fahrzeugtür.
[0009] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann der Entriegelungsbefehl über
eine Funkfernbedingung oder über eine Befehlsstelle an der Fahrzeugtür erfolgen. Als
Befehlstelle eignen sich beispielsweise herkömmliche Fahrzeugschlüssel, Funkschlüssel
oder auch Fahrzeugschlüssel, die Signale in kodierter Form andersweitig abgeben können.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt. Die Zeichnungen zeigen in
[0011] Figur 1 eine sehr einfache Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
[0012] Figur 2 ein Ablaufdiagramm für ein erfindungsgemäßes Verfahren.
[0013] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt gemäß der Ausführungsform in Figur 1 einen
elektrischen Fensterheber 10, der von einer Steuereinrichtung 12 beaufschlagt wird.
Die Steuereinrichtung 12 kann als Modul in einem an sich bereits bekannten Steuergerät
enthalten sein. Lediglich zur Beschreibung der vorliegenden Erfindung ist sie vorliegend
separat dargestellt. Die Steuereinrichtung 12 umfaßt zwei Eingänge, über die Signale
von einem Türkontaktschalter 14 und dem Empfänger einer Funkfernbedienung 16 eingehen.
Über eine Fernsteuerung 18 kann dem Empfänger 16 ein Entriegelungssignal übermittelt
werden, welches dieser an die Steuereinrichtung 12 weitergibt. Überdies erhält die
Steuereinrichtung 12 von dem Türkontaktschalter 14 eine Information, ob die Fahrzeugtür
geöffnet oder geschlossen ist.
[0014] Die Steuereinrichtung 12 ist nun so ausgebildet, dass der elektrische Fensterheber
10 zum vollständigen Absenken der Scheibe dann betrieben wird, wenn über die Fernbedingung
18 ein zweimaliger Entriegelungsbefehl abgegeben ist und gleichzeitig oder nachfolgend
der Türkontaktschalter 14 signalisiert, dass die Tür geöffnet worden ist.
[0015] Mit dem vollständig abgesenkten Fenster ist sodann ein leichterer Einstieg in das
Fahrzeug, insbesondere bei rahmenlosen Türen, gewährleistet.
[0016] Nach dem Schließen der Fahrzeugtür, was von dem Türkontaktschalter 14 an die Steuereinrichtung
12 signalisiert wird, wird dann die Scheibe wieder vollständig mit dem elektrischen
Fensterheber 10 nach oben verfahren
[0017] Nicht dargestellt ist vorliegend eine Einklemmschutzvorrichtung, welche an sich bekannt
ist und den Schließvorgang der Scheibe überwacht. Die Einklemmschutzvorrichtung kann
in der Steuereinrichtung 12 oder mit dem Fensterheber-Motor integriert sein.
[0018] Natürlich kann die vorliegende Erfindung auch anderweitig realisiert werden. Beispielsweise
kann anstelle oder in Ergänzung zum Empfänger 16 auch eine Befehlsstelle an einer
Fahrzeugtür verwendet werden. Eine solche Befehlsstelle kann ein herkömmliches, jedoch
elektrisch überwachtes Schloss sein. Alternativ können auch codierte Schlüssel bzw.
Codierstellen als Befehlstellen verwendet werden. Im übrigen kann man beispielsweise
anstelle des Türschalters 14 auch eine Betätigung der Türhandhabe detektieren. Wesentlich
bei der vorliegenden Erfindung ist lediglich, dass neben einem zweimaligen Entriegelungsbefehl
auch das Öffnen und Schließen der Tür detektiert wird.
[0019] Dies geht auch aus dem in Figur 2 dargestellten Ablaufdiagramm hervor.
[0020] Dort wird in dem Schritt S10 geprüft, ob ein zweimaliger Entriegelungsbefehl vorliegt.
Ist dies nicht der Fall, so wird zurückverzweigt. Ist dies jedoch der Fall, so wird
im Schritt S12 geprüft, ob die Fahrzeugtür geöffnet wird. ist dies nicht der Fall,
so wird ebenfalls zurückverzweigt.
[0021] Ansonsten wird im Schritt S14 ein vollständiges Absenken des Fensters veranlaßt.
Sodann wird fortwährend geprüft, ob die Tür auch wieder geschlossen wurde (Schritt
S16). Ist dies nicht der Fall, so wird in einer Schleife zum Anfang von Schritt S16
zurückverzweigt. Wurde die Tür jedoch geschlossen (Ja), so wird im Schritt 18 ein
vollständiges Schließen des Fensters veranlaßt.
[0022] Die vorliegende Erfindung stellt insofern sicher, dass ein unbeabsichtigtes Offenstehen
des Fensters möglichst verhindert wird.
1. Verfahren zur Einstiegserleichterung bei einem Kraftfahrzeug, bei dem nach einem Entriegelungsbefehl
die Scheibe einer Fahrzeugtür vollständig abgesenkt und nach einem Schließen der Fahrzeugtür
die Scheibe wieder vollständig geschlossen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das vollständige Absenken der Scheibe nach einem zweimaligen Entriegelungsbefehl
sowie einem nachfolgenden Öffnen der Fahrzeugtür betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Entriegelungsbefehl über eine Funkfernbedienung und/oder eine Betätigung einer
Befehlsstelle an der Fahrzeugtür abgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließvorgang der Scheibe mit einer Einklemmschutzvorrichtung überwacht wird.
4. Vorrichtung zur Einstiegserleichterung bei einem Kraftfahrzeug mit zumindest einer
Fahrzeugtür, bei welcher ein Fenster automatisch absenkbar und schließbar ist und
der eine Vorrichtung zum Erkennen des Öffnens und Schließens zugeordnet ist, mit einer
Entriegelungseinrichtung zum Entriegeln der Fahrzeugtür sowie einer Steuervorrichtung
zur Ansteuerung eines das Fenster verfahrenden Aktuators,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuervorrichtung Eingänge aufweist, an der einerseits ein Signal, welches einen
Entriegelungsbefehl wiedergibt, und andererseits ein Signal, welches einer Türöffnungs-
oder -schließaktion entspricht, anlegbar sind und die derart ausgebildet ist, daß
der Aktuator beim zweimaligen Entriegeln und anschließendem Öffnen der Fahrzeugtür
dessen Fenster vollständig in seine Offenstellung verfährt und nach dem Schließen
der Fahrzeugtür das Fenster wiederum vollständig in seine Geschlossenstellung verfährt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einklemmschutzvorrichtung vorgesehen ist, die das Fenster beim Schließen überwacht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entriegelungseinrichtung eine ferngesteuerte betätigbare Einrichtung und/oder
eine Fahrzeugtür-Befehlsstelle umfaßt.