[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf eine Gaswechselventil-Steuerung
für Brennkraftmaschinen mit einem mit Gasfedern ausgerüsteten elektromagnetischen
Aktuator, bei dem ein mit dem Gaswechselventil in Antriebsverbindung stehender Anker
zwischen hubbeabstandeten Schaltmagneten gegen Rückstellkräfte der Gasfedern oszillierend
angeordnet ist, wobei die mittels des als Trennkolben dienenden Ankers getrennten
Gasfedern über in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine gesteuerte
Gaszumess-Ventile und Gasablass-Ventile der Einstellung angepasster Federkennlinien
dienen und ferner eines gedämpften Anschlages des Trennkolbens bzw. des Ankers am
jeweiligen Schaltmagneten.
[0002] Ein derartiger Aktuator ist Gegenstand der deutschen Patentanmeldung P 100 03 116
mit der Zielsetzung, bei einfachem Aufbau in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine
variabel angepasste Federkennlinien zu erzielen, und ferner zusätzlich unabhängig
von der jeweiligen Federkennlinie eine gesteuerte Anschlagdämpfung zu erreichen.
[0003] Bei diesem bekannten Aktuator ist der als Trennkolben zwischen den beiden Gasfedern
dienende Anker an seinem Außenumfang mit einer Gleitdichtung ausgerüstet, die mit
der Wandung des Anker-Hubraumes in reibungsbehafteter Verbindung steht. Weiter sind
die Schaltmagnete nicht auf einen optimalen Magnetlinienfluss ausgelegt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Aktuator sowohl in
seinem mechanischen Aufbau als auch in seiner elektromagnetischen Ausbildung derart
zu verbessern, dass der Energieaufwand verringert und der Anker mit erhöhter Magnetkraft
angezogen ist.
[0005] Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass der Anker gleitdichtungsfrei
die Gasfedern trennend ausgebildet ist und in der jeweiligen Halteposition an einem
Schaltmagneten mittels eines zwischengeschalteten gummielastischen Elementes eine
Dämpfungskammer begrenzt, wobei ferner jeder Schaltmagnet eine Spule in einem relativ
zu einem Führungsschaft des Ankers oder des Gaswechselventils zentralsymetrisch geblechten
Kern aufweist, und jeder Kern mit einer in einer der ankerseitigen Stirnseite benachbart
vorgesehenen Umfangsnut angeordneten Spule außenumfänglich bündig ausgebildet ist
zur flächigen Auflage eines die Schaltmagnete einschließlich des Anker-Hubraumes umschließenden
Joches, das im wesentlichen mittig zwischen den Schaltmagneten eine am Anker in der
jeweiligen Halteposition eine erhöhte Beschleunigungskraft bewirkende Einrichtung
trägt.
[0006] Mit der den mechanischen Aufbau betreffenden erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist
ein im Anker-Hubraum durch den Fortfall einer Gleitringdichtung reibungsfrei die Gasfedern
trennender Anker erzielt, dem zur Erzielung eines luftgedämpften Anschlages eine mittels
eines elastischen Elementes begrenzte Dämpfungskammer zugeordnet ist. Mit der fehlenden
Anker-Reibung ist in vorteilhafter Weise ein verringerter Energieaufwand erzielt,
wobei in weiterer vorteilhafter Weise mit der erfindungsgemäß gestalteten Dämpfungskammer
ein akustisch verbesserter Aktuator erreicht ist.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Ausbildung des Aktuators ist für jeden
Schaltmagneten in vorteilhafter Weise ein verkürzter Magnetkreis erzielt, wobei der
verkürzte Magnetkreis zumindest in der Anfangsphase der Beschleunigung des Ankes aus
der Halteposition an einem der Schaltmagneten der magnetische Widerstand in dem magnetischen
Kreis durch lediglich einen Luftspalt wesentlich reduziert ist. Damit kann unabhängig
vom anliegenden Gasdruck am Anker dieser höher beschleunigt werden, was in vorteilhafter
Weise insbesondere zur Erzielung hoher Drehzahlen der Brennkraftmaschine vorteilhaft
ist. In Verbindung mit dem erfindungsgemäß verkürzten Magnetkreis jedes Schaltmagneten
ist es besonders vorteilhaft, deren Kerne zentralsymetrisch geblecht auszuführen zur
Senkung der Streuverluste bzw. zur Reduzierung der Wirbelstromverluste, wie dies beispielsweise
in der DE 35 00 530 A1 beschrieben und gezeigt ist.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Kombination eines verbesserten mechanischen Aufbaus mit
einer verbesserten elektromagnetischen Ausbildung eines pneumatischen, elektromagnetischen
Aktuators ist in vorteilhafter Weise eine Gaswechselventil-Steuerung für Brennkraftmaschinen
von hoher Effizienz erzielt, wobei mit dem erfindungsgemäßen elektromagnetischen Potential
wesentlich einfacher eine lastabhängige Abstimmung des pneumatischen Systems zu erzielen
ist.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen beschrieben.
[0010] Die Erfindung ist in anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Aktuator im Querschnitt, und
- Figur 2
- eine Draufsicht eines Schaltmagneten mit zentralsymetrisch geblechtem Kern gemäß der
Linie II-II in Figur 1.
[0011] Eine nicht näher dargestellte Gaswechselventil-Steuerung 1 für nicht gezeigte Brennkraftmaschinen
umfasst einen Aktuator 2 mit Gasfedern 3 und 4, wobei ein mit dem Gaswechselventil
5 in Antriebsverbindung stehender Anker 6 zwischen hubbeabstandeten Schaltmagneten
7 und 8 gegen Rückstellkräfte der Gasfedern 3 und 4 oszillierend angeordnet ist. Weiter
dienen die mittels des als Trennkolben gebildeten Ankers 6 getrennten Gasfedern 3
und 4 über in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine gesteuerte Gaszumess-Ventile
9 und 9' und Gasablass-Ventile 10, 10' der Ermittlung angepasster Federkennlinien
und ferner eines gedämpften Anschlages des Trennkolbens bzw. des Ankers 6 am jeweiligen
Schaltmagneten 7, 8.
[0012] Zur aufgabengemäßen Verbesserung des Aktuators 2 sowohl in seinem mechanischen Aufbau
als auch in seiner elektromagnetischen Ausbildung wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass der Anker 6 gleitdichtungsfrei die Gasfedern 3, 4 trennend ausgebildet ist und
in der jeweiligen Halteposition an einem Schaltmagneten 7, 8 mittels eines zwischengeschalteten
gummielastischen Elementes 11 eine Dämpfungskammer 12 begrenzt. Ferner weist jeder
Schaltmagnet 7, 8 eine Spule 13 in einem relativ zu einem Führungsschaft 14 des Ankers
6 oder des Gaswechselventiles 5 zentralsymetrisch geblechten Kern 7', 8' auf, wobei
jeder Kern 7', 8' mit einer in einer der ankerseitigen Stirnseite 15 benachbart vorgesehen
Umfangsnut 16 angeordneten Spule 13 außenumfänglich bündig ausgebildet ist zur flächigen
Auflage eines die Schaltmagnete 7 und 8 einschließlich eines Anker-Hubraumes 17 umschließenden
Joches 18, das im wesentlichen mittig zwischen den Schaltmagneten 7, 8 eine am Anker
6 in der jeweiligen Halteposition eine erhöhte Beschleunigungskraft bewirkende Einrichtung
19 trägt.
[0013] Wie aus Figur 1 ersichtlich, ist die Einrichtung 19 ein mit Freigang zum Anker 6
einwärts gerichteter Vorsprung 20 an einem zylindrische Schaltmagnete 7, 8 umschließenden
Joch 18 aus magnetisierbaren, hysteresearmen Material, wobei der Vorsprung 20 mit
seiner freien Innenumfangsfläche 21 und mit bündig anschließenden, nicht magnetisierbaren
Abdeckringen 22 zu beiden Schaltmagneten 7, 8 den die Gasfedern 3, 4 umfassenden Anker-Hubraum
17 begrenzt, wobei die Innenumfangsfläche 21 des Vorsprunges 20 als Ein-/Austrittsfläche
ankernah verlaufender Magnetlinien dient. Mit dem erfindungsgemäß angeordneten Vorsprung
20 ist für jeden der Schaltmagneten 7 und 8 ein verkürzter Magnetkreis erzielt mit
in der Anfangsphase der Anker-Beschleunigung ankernah lediglich durch einen Luftspalt
verlaufenden Magnetlinien.
[0014] Weiter ist die Wandstärke "s" des als zylindrisches Gehäuse gestalteten Joches 18
als Abschnitt eines magnetischen Kreises entsprechend der Magnetliniendichte in den
zentralsymetrisch geblechten Kernen 7' und 8' gewählt, wobei der Vorsprung 20 eine
der Joch-Wandstärke "s" entsprechende Dicke "d" bzw. die Innenumfangsfläche 21 des
Vorsprunges 20 eine der Wandstärke "s" entsprechende Höhe aufweist. Mit dieser Ausgestaltung
ist sichergestellt, dass für die im Joch 18 und im Vorsprung 20 verlaufenden Magnetlinien
durch Querschnittsänderungen gegebenen magnetische Widerstände vermieden sind. Zu
Erzielung eines magnetischen Kreises mit geringem magnetischen Widerstand ist das
Joch 18 vorzugsweise aus einem ferromagnetischen Material gebildet. Weiter sind die
beiderseits des Vorsprunges 20 angeordneten Abdeckringe 22 aus einer nicht magnetisierbaren
Leichtmetall-Verbindung gefertigt, um die aus der Innenumfangsfläche 21 austretenden
bzw. in diese eintretenden Magnetlinien im magnetischen Kreis gebündelt verlaufend
zu haben.
[0015] Wie aus Figur 1 weiter ersichtlich, ist jedem Schaltmagneten 7, 8 spulenseitig eine
im gehäuseartigen Joch 18 gasdicht angeordnete Stirnplatte 23 zugeordnet, die in einer
ankerseitigen Nut 24 das gummielastische Element 11 trägt und mit einer konzentrischen
Vertiefung 25 einen Abschnitt der Dämpfungskammer 12 bildet.
1. Gaswechselventil-Steuerung für Brennkraftmaschinen mit einem mit Gasfedern ausgerüsteten
elektromagnetischen Aktuator,
- bei dem ein mit dem Gaswechselventil (5) in Antriebsverbindung stehender Anker (6)
zwischen hubbeabstandeten Schaltmagneten (7, 8) gegen Rückstellkräfte der Gasfedern
(3, 4) oszillierend angeordnet ist, wobei
- die mittels des als Trennkolben dienenden Ankers (6) getrennten Gasfedern (3, 4)
über in Abhängigkeit von Lastbereichen der Brennkraftmaschine gesteuerte Gaszumess-Ventile
(9, 9') und Gasablass-Ventile (10, 10') der Einstellung angepasster Federkennlinien
dienen und ferner
- eines gedämpften Anschlages des Trennkolbens bzw. des Ankers (6) am jeweiligen Schaltmagneten
(7, 8),
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Anker (6) gleitdichtungsfrei die Gasfedern (3, 4) trennend ausgebildet
ist, und
- in der jeweiligen Halteposition an einem Schaltmagneten (7, 8) mittels eines zwischengeschalteten
gummielastischen Elementes (11) eine Dämpfungskammer (12) begrenzt, wobei ferner
- jeder Schaltmagnet (7, 8) eine Spule (13) in einem relativ zu einem Führungsschaft
(14) des Ankers (6) oder des Gaswechselventils (5) zentralsymetrisch geblechten Kern
(7', 8') aufweist, und
- jeder Kern (7', 8') mit einer in einer der ankerseitigen Stirnseite (15) benachbart
vorgesehenen Umfangsnut (16) angeordneten Spule (13) außenumfänglich bündig ausgebildet
ist zur flächigen Auflage eines die Schaltmagnete (7, 8) einschließlich eines Anker-Hubraumes
(17) umschließenden Joches (18), das
- im wesentlichen mittig zwischen den Schaltmagneten (7, 8) eine am Anker (6) in der
jeweiligen Halteposition eine erhöhte Beschleunigungskraft bewirkende Einrichtung
(19) trägt.
2. Aktuator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Einrichtung (19) ein mit Freigang zum Anker (6) einwärts gerichteter Vorsprung
(20) an einem zylindrische Schaltmagnete (7, 8) umschließenden Joch (18) aus magnetisierbarem,
hysteresearmen Material ist, wobei
- der Vorsprung (20) mit seiner freien Innenumfangsfläche (21) und mit bündig anschließenden,
nicht magnetisierbaren Abdeckringen (22) zu beiden Schaltmagneten (7, 8) den die Gasfedern
(3, 4) umfassenden Anker-Hubraum (17) begrenzt, und
- die Innenumfangsfläche (21) als Ein-/Austrittsfläche ankernah verlaufender Magnetlinien
dient.
3. Aktuator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Wandstärke (s) des als zylindrisches Gehäuse gestalteten Joches (18) als
Abschnitt eines magnetischen Kreises entsprechend der Magnetliniendichte in den zentralsymetrisch
geblechten Kernen (7', 8') gewählt ist und
- dass der Vorsprung (20) eine der Joch-Wandstärke (s) entsprechende Dicke (d) aufweist.
4. Aktuator nach Anspruch 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das Joch (18) aus einem ferromagnetischen Material gebildet ist, und
- dass die Abdeckringe (22) beiderseits des Vorsprunges (20) aus einer nicht magnetisierbaren
Leichtmetall-Verbindung sind.
5. Aktuator nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jedem Schaltmagneten (7, 8) spulenseitig eine im gehäuseartigen Joch (18) gasdicht
angeordnete Stirnplatte (23) zugeordnet ist, die
- in einer ankerseitigen Nut (24) das gummielastische Element (11) trägt und mit einer
konzentrischen Vertiefung (25) einen Abschnitt der Dämpfungskammer bildet.