[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrfachrohrbündel-Wärmeaustauscher, also eine Wärmeaustauscheranordnung,
die eine Mehrzahl von strömungstechnisch zusammengeschalteten Wärmeaustausch-Rohrbündeln
umfaßt. Die strömungstechnische Zusammenschaltung kann sich dabei sowohl auf das die
Rohrbündel durchströmende Medium, als auch auf das die Rohrbündel umströmende Medium,
oder auf beide beziehen.
[0002] Solche Mehrfachrohrbündel-Wärmeaustauscher sind bereits bekannt. Beispielsweise beschreibt
die CH 586 882 einen Gegenstrom-Rohrbündelwärmeaustauscher in Form eines Serien-Rohrbündelwärmeaustauschers,
bei welchem in einem gemeinsamen Gehäuse mehrere Rohrbündel angeordnet sind, die strömungstechnisch
in Reihe geschaltet sind und nacheinander vom Primärmedium durchströmt werden. Sämtliche
Rohrbündel verlaufen zwischen zwei allen Rohrbündeln gemeinsamen Rohrböden, und die
Kopfkammern über jedem der Rohrböden sind so in Teilkammern unterteilt, daß eine Eintrittsverteilerkammer
für das Primärmedium zur Verteilung auf die Rohre des ersten Rohrbündels, sodann eine
Reihe von über dem einen bzw. dem anderen Rohrboden angeordneten Verbindungskammern
zur Verbindung der Auslaßenden jeweils eines Rohrbündels mit den Einlaßenden eines
benachbarten Rohrbündels und schließlich eine Auslaßsammelkammer über den Auslaßenden
des letzten Rohrbündels in der strömungstechnischen Reihenschaltung gebildet sind.
Zwischen den einzelnen Rohrbündeln sind im Gehäuse Trennwände angeordnet, die jeweils
nahe dem einen bzw. dem anderen Rohrboden Übertrittsöffnungen aufweisen, so daß das
Sekundärmedium in eine Rohrbündelkammer eintritt und dann durch die Übertrittsöffnungen
von Rohrbündelkammer zu Rohrbündelkammer und schließlich aus der letzten Rohrbündelkammer
in einen Auslaß gelangt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Anordnung zu schaffen, die auf baukastenartiger
Grundlage den wirtschaftlichen Aufbau der verschiedensten Rohrbündelwärmeaustauscheranordnungen
ermöglicht, die sowohl hinsichtlich der Größe als auch hinsichtlich der strömungstechnischen
Anordnung bzw. der Führung von Primärmedium und Sekundärmedium in größtmöglicher Weise
variabel sind.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 1 angegebene Anordnung
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Das erfindungsgemäße Konzept sieht vor, daß standardmäßige Wärmetauscherrohrbündel
zusammen mit standardmäßigen Gehäusebaugruppen verwendet werden, die eine Vielzahl
von Kombinationsmöglichkeiten und selbstverständlich auch unterschiedlich großen Wärmeaustauscheranordnungen
ermöglichen.
[0006] Nähere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden
Zeichnungen, die einige konkrete Ausführungsbeispiele zeigen, näher erläutert.
[0007] Die Zeichnungen zeigen in allen Figuren die jeweilige Ausführungsform in schematischemm
Axialschnitt. Dabei zeigt im einzelnen:
Fig. 1 einen aus einer Mehrfachanordnung von Rohrbündeln aufgebauten Gegenstrom-Wärmeaustauscher
mit strömungstechnischer Parallelschaltung der Rohrbündel,
Fig. 2 einen Gegenstrom-Wärmeaustauscher mit einer Mehrzahl von strömungstechnisch
in Reihe geschalteten Rohrbündeln,
Fig. 3 einen Gegenstrom-Wärmeaustauscher mit einer Mehrzahl von strömungstechnisch
parallel geschalteten Rohrbündeln, aber gegenüber der Anordnung in Fig. 1 abgewandelter
Gehäusekonstruktion,
Fig. 4 einen Gegenstrom-Wärmeaustauscher mit einer Mehrzahl von strömungstechnisch
in Reihe geschalteten Rohrbündeln, aber mit gegenüber der Anordnung nach Fig. 2 weitergebildeter
Gehäusekonstruktion, und
[0008] Der in Fig. 1 dargestellte Wärmetauscher weist ein Gehäuse und eine Mehrzahl darin
angeordneter Rohrbündel auf.
[0009] Das Gehäuse besteht aus einem Mantel 1, an welchem ein Einlaßstutzen 11 und ein Auslaßstutzen
12 zur Einleitung bzw. Ausleitung eines Sekundärmediums in die bzw. aus den Mantelräumen
angeordnet sind, und an dessen beiderseitigen axialen Enden Flansche 13 gebildet sind,
weiter aus zwei Kopfstücken 2 und 3, die sich an die beiderseitigen Enden des Mantels
1 anschließend angeordnet sind und jeweils einen Einlaß- bzw. Auslaßstutzen 21 bzw.
31 für ein durch die Rohrbündel hindurchzuleitendes Primärmedium aufweisen, und denen
jeweils eine Deckplatte 22 bzw. 32 zugeordnet ist, die über Schrauben bzw. Gewindestangen
23 bzw. 33 mit den Flanschen 13 des Mantels 1 zusammenspannbar sind.
[0010] In dem Gehäuse ist eine Mehrzahl von Rohrbündeln 5 eingebaut, und zwar beim dargestellten
Ausführungsbeispiel drei Rohrbündel, die mit 5A, 5B und 5C bezeichnet sind. Jedes
Rohrbündel besteht aus einer Anzahl paralleler und mit gegenseitigen Abständen angeordneter
Wärmeaustauscherrohre 51 sowie jeweils einem damit verbundenen Rohrboden 52 an den
beiden axialen Enden des Rohrbündels.
[0011] Jedes aus den Wärmeaustauscherrohren 51 und den beiden zugehörigen Rohrböden 52 bestehende
Rohrbündel bildet eine Baugruppe in Form einer integralen Einheit und ist als solche
in das Gehäuse eingebaut. Die zur Abdichtung zwischen dem Mantel 1, den Kopfstücken
2 und 3 und den Rohrböden 52 verwendeten Dichtungen sind in der Zeichnung schematisch
dargestellt und leicht als stilisierte O-Ringdichtungen erkennbar, wobei selbstverständlich
die konkrete Art der verwendeten Dichtungen nach Bedarf beliebig wählbar ist.
[0012] Der Gehäuseraum innerhalb des Mantels 1 ist durch eingebaute Trennwände 14 in eine
der Anzahl der Rohrbündel 5 entsprechende Anzahl von Mantelräumen 10A, 10B und 10C
unterteilen. Diese Trennwände 14 sind oben und unten mit Durchtrittsöffnungen 15 versehen,
über welche die einzelnen Mantelräume miteinander verbunden sind.
[0013] Wie man sieht, sind die Kopfkammern, die in den Kopfstücken 2 und 3 gebildet sind,
nicht unterteilt, sondern erstrecken sich über alle drei Rohrbündel, so daß eine parallele
Durchströmung der drei Rohrbündel 5A, 5B und 5C stattfindet. Die drei Rohrbündel sind
also strömungstechnisch parallel geschaltet.
[0014] Fig. 2 zeigt eine Anordnung, die wiederum aus einem Gehäuse mit drei darin eingebauten
Rohrbündeln 5A, 5B und 5C besteht. Der Aufbau des Gehäuses mit Mantel 1, Kopfstücken
2 und 3 sowie den Anschlußstutzen 11, 12, 21 und 31 für die am Wärmeaustausch beteiligten
Medien, und die Unterteilung des Mantelinnenraums durch Trennwände 14 in drei Mantelräume
10A, 10B und 10C entspricht der Anordnung nach Fig. 1.
[0015] Die drei Rohrbündel sind in gleicher Weise wie diejenigen in Fig. 1 aufgebaut und
bestehen wiederum jeweils aus Wärmeaustauscherrohren 51 und jeweils einem Rohrboden
52 an den beiden gegenüberliegenden axialen Enden, wobei wiederum jedes Rohrbündel
eine aus diesen Teilen bestehende integrale Einheit bzw. Baugruppe darstellt.
[0016] Jedoch sind bei der Anordnung nach Fig. 2 gegenüber derjenigen nach Fig. 1 die Kopfstücke
2 und 3 und die Trennwände 14 im Mantel 1 derart modifiziert, daß die drei Rohrbündel
bei der Anordnung in Fig. 2 strömungstechnisch in Reihe geschaltet sind und das durch
den Stutzen 11 eintretende und den Stutzen 12 austretende Sekundärmedium in allen
drei Rohrbündeln im Gegenstrom zum Primärmedium geführt wird, das durch den Stutzen
21 eintritt und den Stutzen 31 austritt und die Wärmetauscherrohre 51 der drei Rohrbündel
nacheinander durchströmt. Dazu sind die Kopfstücke 2 und 3 so modifiziert, daß über
dem Einlaßende des, in Strömungsrichtung des Primärmediums gesehen, ersten Rohrbündels
5C eine Einlaßkammer 24 gebildet ist, weiter im Kopfstück 3 bzw. im Kopfstück 2 jeweils
eine Übertrittskammer 35 bzw. 25 zur Überleitung des Primärmediums zwischen den benachbarten
Enden zweier strömungstechnisch aufeinanderfolgender Rohrbündel (von 5C auf 5B durch
die Übertrittskammer 35 bzw. von 5B auf 5A durch die Übertrittskammer 25), und über
dem Austrittsende des letzten Rohrbündels, in Strömungsrichtung des Primärmediums
gesehen, also 5A, eine Austrittskammer 36 gebildet ist. In den Kopfstücken 2 und 3
sind also Trennwände 27 bzw. 37 zur entsprechenden Unterteilung des Kopfstückraums
in die entsprechenden Kammern gebildet.
[0017] In den Trennwänden 14 ist jeweils nur eine Übertrittsöffnung 15 vorgesehen, die jeweils
nahe der jeweiligen Rohrböden gelegen ist, so daß das Sekundärmedium jeweils im Gegenstrom
zu dem das Rohrbündel durchströmenden Medium durch im wesentlichen die gesamte axiale
Länge der betreffenden Mantelkammer strömen muß, bis es durch die jeweilige Übertrittsöffnung
15 in die benachbarte Mantelkammer übertreten kann.
[0018] Zum Aufbau von Anordnungen nach den Fig. 1 und 2 können standardmäßige Trennwände
14 verwendet werden, die, wie in Fig. 1 dargestellt, an beiden axialen Enden Übertrittsöffnungen
haben können, von denen jeweils eine verschlossen wird, um eine Anordnung nach Fig.
2 herzustellen.
[0019] Ebenso können unterschiedliche Kopfstücke mit und ohne Trennwände 27 bzw. 37 bereitgehalten
werden, so daß aus solchen Elementen je nach Bedarf baukastenmäßig Anordnungen nach
den Fig. 1 und 2 hergestellt werden können.
[0020] Die Fig. 3 und 4 zeigen Anordnungen analog denjenigen nach Fig. 1 bzw. Fig. 2, nämlich
einen Mehrfachrohrbündel-Wärmeaustauscher mit strömungstechnisch parallel geschalteten
Rohrbündeln (Fig. 3) bzw. strömungstechnisch in Reihe geschalteten Rohrbündeln (Fig.
4). Gleiche bzw. entsprechende Teile sind wiederum mit den gleichen Bezugszeichen
versehen wie in den Fig. 1 und 2.
[0021] Die (jeweils wiederum beispielsweise drei) Rohrbündel 5A, 5B und 5C entsprechen denjenigen
nach den Fig. 1 und 2.
[0022] Auch die Kopfstücke 2 und 3 entsprechen denjenigen nach den Fig. 1 und 2.
[0023] Gleiches gilt für den Mantel 1 mit den Anschlußstützen 11 und 12.
[0024] Die Anordnungen nach den Fig. 3 und 4 unterscheiden sich jedoch durch eine Abwandlung
bzw. Weiterbildung des Gehäuseaufbaus von den Anordnungen nach den Fig. 1 und 2. Denn
bei den Anordnungen nach den Fig. 3 und 4 sind die Trennwände 14 ohne Übertrittsöffnungen
ausgebildet, also vollständig geschlossen. Stattdessen sind bei den Anordnungen nach
den Fig. 3 und 4 die Kopfstücke 2 und 3 jeweils ergänzt durch einen zwischen dem jeweiligen
Kopfstück und dem Flansch 13 des Mantel 1 angeordnetes Zwischenstück 4 das Verlängerungen
der Trennwände 14 bildet bzw. dort, wo Übertritte zwischen benachbarten Mantelräumen
vorgesehen sind, eine Übertrittsöffnung 41 aufweisen.
[0025] Dadurch kann der Mantelteil 1 des Gehäuses samt der Trennwände 14 als Standardteil
ausgebildet sein, während unterschiedliche Zwischenstücke 4 als baukastenmäßig zu
verwendende Teile zur Herstellung von Übertrittsöffnungen zwischen den Mantelräumen
nach Bedarf bereitgehalten werden können.
[0026] Bei Anordnungen nach den Fig. 3 und 4 können bei ausreichend großer axialer Länge
der Zwischenstücke 4 die Anschlußstutzen für den Mantelraum (bei den dargestellten
Ausführungsformen mit 11 bzw. 12 bezeichnet und am Mantel 1 angeordnet) auch an den
Zwischenstücken 4 angeordnet sein. Dabei ist es möglich, einen oder beide Anschlußstutzen
nicht nur seitlich an dem jeweiligen Zwischenstück 4 anzubringen, sondern ihn auch
axial anzuordnen und durch das jeweilige Kopfstück 2 bzw. 3 hindurchzuführen.
[0027] Die obigen Ausführungsformen wurden aufgrund der in den Zeichnungen angegebenen Pfeile
als Gegenstrom-Wärmeaustauscher beschrieben. Es versteht sich, daß diese in gleicher
Weise auch als Gleichstrom-Wärmeaustauscher betrieben werden können, wozu nur die
Strömungsrichtung eines der beiden Medien umgekehrt zu werden braucht.
[0028] Das erfindungsgemäße Konzept ermöglicht den Aufbau beliebiger Wärmetauscher unter
Verwendung von standardmäßigen Komponenten. Insbesondere können die Rohrbündel als
Standardkomponenten ausgebildet werden, aus denen unabhängig von dem vorgesehenen
Betrieb als Gleichstrom- oder Gegenstrom-Wärmeaustauscher beliebige Mehrfachrohrbündel-Wärmeaustauscheranordnungen
unterschiedlicher Größe aufgebaut werden können. Für Wärmeaustauscher unterschiedlicher
Größe können unterschiedliche Gehäusebauteile, nämlich Mäntel und Kopfstücke, bereitgehalten
werden, die zur Aufnahme jeweils einer bestimmten Anzahl von Rohrbündeln ausgebildet
sind, oder es können variable Blockanordnungen von solchen Gehäusebauteilen vorgesehen
sein. Durch Verwendung entsprechender Kopfstücke, nämlich eines solchen für Parallelbetrieb
oder eines solchen für Reihenschaltung der Rohrbündel, können aus relativ wenig Grundkomponenten
nach Bedarf Wärmetauscheranordnungen baukastenmäßig und somit sehr wirtschaftlich
aufgebaut werden.
1. Mehrfachrohrbündel-Wärmeaustauscher mit einem Gehäuse (1, 2, 3), in welchem eine Mehrzahl
von Rohrbündeln (5A, 5B, 5C) zwischen axial entgegengesetzten Rohrböden eingebaut
ist und das Gehäuse durch Trennwände (14) in eine der Anzahl von Rohrbündeln entsprechende
Anzahl von jeweils ein Rohrbündel aufnehmenden Kammern bzw. Mantelräume (10A, 10B,
10C) unterteilt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Rohrbündel (5A, 5B, 5C) als selbständige, jeweils eine integrale Einheit bildende
Baugruppen ausgebildet sind, jeweils bestehend aus den betreffenden Wärmeaustauscherrohren
(51) und den zugehörigen, an deren beiden axialen Enden befestigten Rohrböden (52),
b) das Gehäuse aus einem Mantelteil (1) mit den die Kammern bzw. Mantelräume (10A,
10B, 10C) unterteilenden bzw. begrenzenden Trennwänden (14) und an den beiden axialen
Enden angeordneten Flanschen (13), sowie aus beiderseitigen, als gesonderte Bauteile
ausgeführten und an den Flanschen des Mantelteils (1) befestigbaren Kopfstücken (2,
3) besteht,
c) die in die Kammern des Mantelteils (1) eingesetzten Rohrbündelbaugruppen mit ihren
Rohrböden (52) dichtend mit den Kopfstücken (2, 3) zusammenwirken und mit ihren Rohrböden
in den Kopfstücken gebildete Verteiler- bzw. Sammel- bzw. Überleitungskammern (24,
25, 35, 36) begrenzen.
2. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwände (14) nahe den beiderseitigen axialen Enden des Mantelteils (1) mit
wahlweise verschließbarem Übertrittsöffnungen (15) für den Übertritt des die Mantelräume
durchströmenden Mediums zwischen benachbarten Mantelräumen versehen sind.
3. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlängerung des Mantelteils (1) zwischen diesem und dem angrenzenden Kopfstück
(2, 3) ein als separates Bauteil ausgebildetes Zwischenstück (4) angeordnet ist, welches
axiale Verlängerungen der Trennwände (14) bildet und wahlweise Übertrittsöffnungen
(41) zwischen benachbarten Mantelräumen aufweisen kann.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß und/oder Auslaß zu bzw. von einem Mantelraum am jeweiligen Zwischenstück
angeordnet ist und der Einlaß bzw. Auslaß seitlich am Zwischenstück angeordnet ist
oder axial am betreffenden Zwischenstück angeordnet und durch das betreffende Kopfstück
hindurchgeführt ist.