(19)
(11) EP 1 142 616 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.2001  Patentblatt  2001/41

(21) Anmeldenummer: 01108640.2

(22) Anmeldetag:  05.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.04.2000 DE 10016856
27.04.2000 DE 10020594

(71) Anmelder: Raichle Boots AG
CH-8280 Kreuzlingen (CH)

(72) Erfinder:
  • Imhof, Philippe
    8598 Bottighofen (CH)

(74) Vertreter: Popp, Eugen, Dr. et al
MEISSNER, BOLTE & PARTNER Postfach 86 06 24
81633 München
81633 München (DE)

   


(54) Snowboardbindung und Snowboardstiefel zum Einsatz mit einer Solchen


(57) Snowboardbindung (1) zur Fixierung eines, insbesondere nichtstarren, Snowboardstiefels auf einem Snowboard, welche aufweist: einen Bindungs-Grundkörper (3) mit zwei Seitenwangen (5, 7) zur Aufnahme des Snowboardstiefels und eine Sohlen-Halteplatte (23) zur Verankerung des Snowboardstiefels im Bindungs-Grundkörper, wobei der Bindungs-Grundkörper und die Sohlen-Halteplatte jeweils Verriegelungsmittel zur Ausbildung einer im Vorfußsohlenbereich angeordneten vorderen und einer im mittleren bzw. hinteren Bereich angeordneten hinteren Verriegelungseinrichtung (27, 39) aufweisen, bei der die vordere Verriegelungseinrichtung (27) ein in oder nahe der Mittenebene der Bindung angeordnetes erstes Verriegelungselement (29) an der Sohlen-Halteplatte (23) und ein mit Spiel in Längsrichtung, insbesondere quer oder drehend, in dieses eingreifendes zweites Verriegelungselement (31; 61) an dem Bindungs-Grundkörper und die hintere Verriegelungseinrichtung ein drittes und viertes Verriegelungselement (19, 17) in den beiden Seitenwangen des Bindungs-Grundkörpers und ein fünftes und sechstes Verriegelungselement (41, 46) in der Sohlen-Halteplatte aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Snowboardbindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Snowboardstiefel zum Einsatz mit einer solchen.

[0002] Während moderne Skibindungen für Alpinski praktisch durchgehend einen vergleichbaren Grundaufbau und ähnliche Funktionsweise haben und alle Alpinskistiefel daran angepaßt sind, sind für Snowboards sehr unterschiedliche Bindungen bekannt und auf dem Markt.

[0003] Aufgrund des Umstandes, daß ein Snowboardfahrer wesentlich öfter als ein Alpinskifahrer wenigstens einen Fuß aus der Bindung lösen muß - nämlich bei jeder Liftfahrt -, besteht ein wesentliches Gebrauchswertmerkmal von Snowboardbindungen in der Möglichkeit des einfachen und bequemen Ein- und Aussteigens. Es haben sich daher in letzter Zeit gegenüber den früher dominierenden Riemen- bzw. Schnallenbindungen auch für weiche Snowboardstiefel (Soft-Boots) sogenannte Step-In-Bindungen durchgesetzt, bei denen ein Einstieg ohne eine manuelle Betätigung und ein Ausstieg nach Betätigung einer Zugschlaufe oder einer Federspange o. ä. möglich ist. Hierbei existieren verschiedene Systeme für die Verriegelung des Snowboardstiefels in der Bindung.

[0004] Mehrere bekannte Systeme umfassen eine Bindungsplatte mit Seitenwangen, an denen Verriegelungselemente zur seitlichen Verriegelung mit dem Snowboardstiefel in dessen Sohlenbereich vorgesehen sind. Es sind auch zusätzliche Spangen zur Fixierung des vorderen Stiefelendes an der Bindung bekannt.

[0005] Aus der EP O 680 775 A2 ist eine Snowboardbindung bekannt, die aus einem im Snowboardstiefel integrierten Sohlenteil und einem damit zusammenwirkenden, ständig mit dem Snowboard verbundenen ersten Bindungselement besteht. Im Sohlenteil sind zwei zu den Seitenflächen hin federvorgespannte, seitlich vorstehende Zapfen vorgesehen, die in eine korrespondierende Öffnung des ersten Bindungselementes einrasten können. Mittels einer Zugschlaufe und Übertragungsvorrichtung im Stiefel können die Zapfen zurückgezogen werden, wodurch die Bindung geöffnet wird. Zusätzlich ist im vorderen Bereich der Bindung eine das vordere Sohlenende des Snowboardstiefels übergreifende Haltespange vorgesehen.

[0006] Aus der WO 97/41931 ist eine weitere Step-in/Step-out Snowboardbindung bekannt, die ein am Snowboard zu befestigendes Bindungselement mit zwei Seitenwangen aufweist. In jeder Seitenwange ist ein vorstehender Bolzen annähernd parallel zur Snowboardoberfläche gegen einen Kraftspeicher verschiebbar gelagert, der in eine korrespondierende Öffnung des Snowboardstiefels ein- oder einen entsprechenden Vorsprung am Stiefel übergreift. Auch diese Bindung funktioniert nach dem Step-In-Prinzip, indem beim Aufsetzen des Snowboardstiefels die Bolzen in die Seitenwangen zurück gedrückt werden und nach vollständigem Aufsetzen des Stiefels in die dafür vorgesehenen Öffnungen am Stiefel einrasten. Das Bindungselement hält den Snowboardstiefel im mittleren Bereich fest, und der vordere bzw. hintere Bereich ruht vorzugsweise auf einem Auftrittselement auf der Oberfläche des Snowboards. An der Bindung ist ein Zugelement angebracht, mit dem zum Aussteigen aus der Bindung die Bolzen manuell zurückgezogen werden können.

[0007] Aus der AT 405 611 B sind eine Bindung und ein Schuh für Snowboards bekannt, wobei die Bindung eine auf einer Grundplatte angeordnete Bindungsplatte und seitliche Halteteile aufweist. Diese sind durch Seitenwände gebildet, in die die freien Enden einer mit der Hand herabzudrückenden Federspange ragen. Im Mittenbereich des Schuhs sind seitliche Bohrungen zum Eingriff dieser Enden der Federspange vorgesehen.

[0008] Die bekannten Bindungen bzw. Bindungs-Schuh-Systeme vom Soft-Step-In-Typ genügen hinsichtlich der Fixierung des Stiefels bezüglich des Snowboards und der damit erzielbaren Kraftübertragung den Ansprüchen ambitionierter Snowboardfahrer nur bedingt.

[0009] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Snowboard-Bindungssystem der gattungsgemäßen Art anzugeben, welches insbesondere eine optimale Kraftübertragung vom Fahrer auf das Snowboard gewährleistet und einfach zu handhaben ist.

[0010] Diese Aufgabe wird hinsichtlich ihres Systemaspektes gelöst durch eine Snowboardbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und die Lösung betrifft weiterhin einen Snowboardstiefel mit den Merkmalen des Anspruchs 14.

[0011] Die Erfindung schließt den grundlegenden Gedanken ein, in einem Step-In-System eine im Vorfußsohlenbereich angeordnete vordere, zentrale Verriegelungseinrichtung mit einer im mittleren oder hinteren Bereich angeordneten hinteren, seitlichen Verriegelungseinrichtung zu kombinieren. Diese Lösung bietet maximalen Komfort im Vorderfußbereich und hohe laterale Flexibilität bei kleinstmöglichem Längsspiel und ermöglicht deshalb eine optimale Kraftübertragung vom Fuß des Snowboardfahrers auf das Board.

[0012] Sie schließt in einer bevorzugten Ausführung weiterhin den - relativ selbständigen - Gedanken einer Ausbildung der vorderen Verriegelungseinrichtung als Bügel-Schnappriegel/Drehriegel-System ein. Hierbei ist insbesondere in dem schuhseitigen Systemteil, der Sohlen-Halteplatte, ein U- oder L-förmiger Haltebügel vorgesehen, dem bindungsseitig ein Schnapp- oder Drehriegel zugeordnet ist.

[0013] Beim Einsetzen des Snowboardstiefels in die Bindung wird die Schuhspitze mit dem Haltebügel über dem Riegel positioniert. Bei einer ersten und zweiten Ausführung wird dann beim Eindringen des Haltebügels in eine Ausnehmung des Grundkörpers der federbelastete Schnapp- oder Drehriegel zur Seite gedrückt oder verdreht. Der Schnappriegel springt nach Passieren des Haltebügels wieder in seine Ausgangslage zurück, wobei er den Haltebügel hintergreift und somit in vertikaler Richtung fixiert. Der Drehriegel wird durch den Bügel in seine Endlage gedreht und dort z. B. durch eine Sperrklinke blockiert und fixiert den Haltebügel ebenfalls in vertikaler Richtung.

[0014] Bei einer weiteren Ausführung wird der Snowboardstiefel mit der Spitze so auf einen aus der Grundplatte hervorstehenden, torsionsfederbelastenden Drehriegel aufgesetzt, daß dieser zwischen Sohlenunterseite und Haltebügel eindringt. Dann wird der Stiefel auf die Grundplatte aufgesetzt, wobei der nunmehr eingeklemmte Drehriegel mitschwenkt.

[0015] Durch die Formkorrespondenz zwischen Bügel und Ausnehmung bzw. zwischen Bügel und Riegel ist zudem eine laterale Fixierung gegeben. Die Bügel-Riegel-Konstruktion ermöglicht aber ein geringfügiges Verschwenken der Stiefelspitze gegenüber der Bindung, womit in vorteilhafter Weise ein "Rollen" des Fußes zur Steuerung des Snowboards ermöglicht wird. Durch in der Grundplatte vorgesehene Druckfederelemente (in kostengünstiger und haltbarerer Ausführung insbesondere Elastormerblöcke) beidseits der vorderen Verriegelungseinrichtung, wird hierbei der Kraftschluß zwischen Bindung und Stiefel verbessert. Die Konstruktion ermöglicht zudem Relativbewegungen zwischen Stiefel und Board in Längsrichtung, insbesondere bei elastischen Biegungen (Flex) des Boards, was ebenfalls zu vorteilhaften Fahreigenschaften beiträgt.

[0016] Zudem wird hierdurch eine flexible, relativ weiche Ausführung der Sohlen-Halteplatte und der Stiefelsohle insgesamt ermöglicht, was natürlich zu einem hohen Tragekomfort des Snowboardstiefels beiträgt. Die Flexibilität der Sohlen-Halteplatte wiederum führt zur Ausbildung einer nicht völlig starren Verbindung zwischen der vorderen und hinteren Verriegelungseinrichtung und minimiert den Einfluß der Bindung und des Stiefels auf die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Elastizität und das Schwingungsverhalten, des Snowboards und trägt somit zu einem hohen Fahrkomfort bei.

[0017] In einer weiteren bevorzugten -relativ selbständigen - Ausprägung des Erfindungsgedankens umfaßt auch die hintere Verriegelungseinrichtung einen Schnappriegelmechanismus, und zwar insbesondere mit einem ersten, in der Bindung angeordneten und einem zweiten, im Snowboardstiefel (in der Sohlen-Halteplatte) angeordneten Schnappriegel. Beide sind im wesentlichen quer zur Bindungslängsachse unter Federvorspannung verschieblich und in der bevorzugten Ausführung koaxial zueinander angeordnet.

[0018] Indem hier bei dem Schnappriegel am Bindungs-Grundkörper eine erste Druckfeder mit einer ersten, größeren Federkonstanten und dem Schnappriegel an der Sohlen-Halteplatte eine zweite Druckfeder mit einer zweiten, kleineren Federkonstanten und mit zur ersten Druckfeder entgegengesetzter Vorspannrichtung zugeordnet ist, läßt sich eine besonders vorteilhafte Wirkungs-Kombination erreichen. An der Bindung ist nämlich nur ein einzelnes bewegliches Verriegelungselement vorgesehen, und diesem kann in einfacher und konstruktiv unaufwendiger Weise ein manuelles Betätigungselement zur Entriegelung zugeordnet werden. Das zweite, in der Sohlen-Halteplatte befindliche Verriegelungselement wird gewissermaßen durch das vorgenannte Verriegelungselement an der Bindung gesteuert und benötigt kein gesondertes Betätigungselement.

[0019] Die erwähnten Schnappriegel sind insbesondere zapfen- bzw. stiftförmig ausgeführt, was die Konstruktion hinsichtlich der als Führungshülsen bzw. Bohrungen ausgebildeten zugehörigen Aufnahmen und der - als einfache und kostengünstige Schraubenfedern realisierten - Druckfedern vereinfacht.

[0020] Das erwähnte Betätigungselement zum Entriegeln des beweglichen Verriegelungselementes an der Bindung weist in einer vorteilhaften Ausführung einen leicht zu bedienenden und zuverlässigen Schwenkhebelmechanismus auf. Es ist bevorzugt mit der vorderen Verriegelungseinrichtung verbunden, so daß diese zugleich mit der hinteren mit einem Handgriff entriegelt werden kann. Die Verbindung wird bevorzugt über ein Zugseil hergestellt.

[0021] Vorteile und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich im übrigen aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Figuren. Von diesen zeigen:
Fig. 1A bis 1C
Außenansichten einer Snowboardbindung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung (Draufsicht, Ansicht von hinten und Seitenansicht),
Fig. 2A bis 2C
Teilschnittdarstellungen der Snowboardbindung nach Fig. 1A bis 1C, einschließlich Details einer zugehörigen Sohlen-Halteplatte,
Fig. 3A bis 3C
Darstellungen der Sohle bzw. insbesondere der Sohlen-Halteplatte, eines an die Snowboardbindung nach den Figuren 1A bis 2C angepaßten Snowboardstiefels,
Fig. 4
eine Prinzipskizze der vorderen Verriegelungseinrichtung einer Snowboardbindung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5
eine skizzenartige Darstellung (Ausschnittdarstellung der Bindung in Seitenansicht) einer Betätigungseinrichtung zur Betätigung einer Snowboardbindung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung zum Aussteigen aus dieser und
Fig.6A und 6B
Außenansichten einer Snowboardbindung gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung (perspektivische Darstellung und Längsschnitt).


[0022] Fig. 1A bis 1C zeigen Außenansichten einer Snowboardbindung 1 von oben (Fig. 1A), von hinten (Fig. 1B) bzw. rechts (Fig. 1C). Die Snowboardbindung 1 umfaßt einen Bindungs-Grundkörper 3 mit zwei Seitenwangen 5 und 7, der um eine zentrale vertikale Drehachse 9 drehbar ist, und ein verstellbares Fersenhalteband 11 aus Metall. Im vorderen Bereich des Bindungs-Grundkörpers 3 ist in Fig. 1A an der Seitenwange 7 ein über zwei Verstellschrauben 12a zur Anpassung der Bindung an die Schuhgröße des Snowboardfahrers verstellbarer seitlicher Anschlag 12 und eine längliche, schlitzförmige Ausnehmung 13 zu erkennen, und in Fig. 1A und 1B sind in den Seitenwangen 5, 7 Führungshülsen 15, 17 sowie das Ende eines Schnappbolzens 19 zu erkennen, welche zu der (weiter unten genauer beschriebenen) hinteren Verriegelungseinrichtung der Bindung gehören. Weiterhin ist in Fig. 1A bis 1C abschnittsweise ein Schwenkhebel 21 mit einem Fingerstück 21a zu erkennen, der ebenfalls zu der hinteren Verriegelungseinrichtung gehört und weiter unten genauer beschrieben wird.

[0023] In Fig. 2A bis 2C ist der mechanische Aufbau der Snowboardbindung 1 genauer dargestellt, und zwar in synoptischen Darstellungen auf der Grundlage einer Draufsicht (Fig. 2A), Ansicht von hinten (Fig. 2B) bzw. Seitenansicht von rechts (Fig. 2C) und mit als Schnittdarstellung gezeigten Abschnitten sowie unter Einbeziehung von Teilen einer zugehörigen Sohlen-Halteplatte 23 eines Soft-Boot 25 in die Darstellungen.

[0024] In Fig. 2A ist in einer in die Draufsicht integrierten Teilschnittdarstellung (Querschnitt längs einer horizontalen Schnittebene) sowie einer neben dieser angeordneten Längsschnittdarstellung zunächst eine im Bereich der Ausnehmung 13 angeordnete vordere Verriegelungseinrichtung 27 dargestellt.

[0025] Diese umfaßt als stiefelseitige Komponente einen U-förmigen Haltebügel 29, der am vorderen Ende in die Sohlen-Halteplatte 23 fest eingesetzt ist und aus dieser nach unten hervorsteht. Bindungsseitig umfaßt die vordere Verriegelungseinrichtung 27 einen quer zur Längserstreckung des Haltebügels 29 verschieblichen flachen Schnappriegel 31, der über eine als Druckfeder wirkende Schraubenfeder 33 in die Ausnehmung 13 vorgespannt ist und an dem ein Zugseil 35 befestigt ist. In der Längsschnittdarstellung ist zu erkennen, daß die bindungsseitigen Komponenten der vorderen Verriegelungseinrichtung 27 in einem annähernd quaderförmigen Grundkörper 37 aufgenommen sind, in den die Ausnehmung 13 mit flankierenden Einlaufschrägen eingearbeitet ist.

[0026] Insbesondere in Fig. 2A und 2B ist weiterhin der Aufbau einer hinteren Verriegelungseinrichtung 39 zu erkennen. Diese umfaßt neben dem oben erwähnten, durch eine innenliegende Schraubenfeder 40 in Richtung auf die gegenüberliegende Seitenwange 7 vorgespannten Schnappbolzen 19 in der Seitenwange 5 als weiteren Hauptbestandteil einen in die Sohlen-Halteplatte 23 eingebetteten zweiten Schnappbolzen 41, dessen Mittelteil von einer als Druckfeder wirkenden Schraubenfeder 43 umgeben ist. Der zweite Schnappbolzen 41 hat an seinem der linken Seitenwange 7 benachbarten Ende ein aufgesetztes Endstück 41a und im mittleren Bereich eine Widerlagerfläche 41b, an der sich die Druckfeder 43 mit einem Ende abstützt. Mit ihrem anderen Ende stützt sich die Druckfeder an einem ersten Halteplatten-Widerlager 45a ab, und ein zweites Halteplatten-Widerlager 45b dient als Anschlag für eine durch die Druckfeder bewirkte Bewegung des Schnappbolzens 41 in Richtung auf die rechte Seitenwange 5 hin. An seinem dem Schnappbolzen 19 benachbarten Ende hat der Schnappbolzen 41 einen verbreiterten Kopf 41c, der im Zusammenspiel mit dem zweiten Halteplatten-Widerlager 45b seine Auslenkung in Richtung auf die linke Seitenwange 7 hin begrenzt.

[0027] In den Figuren ist zu erkennen, daß der erste und zweite Schnappbolzen 19, 41 koaxial zueinander und senkrecht zur (strichpunktiert gezeichneten) Längsachse der Bindung 1 angeordnet sind. Der Schnappbolzen 19 wird in der Führungshülse 15 an der rechten Seitenwange 5 geführt, und die Führungshülse 17 an der linken Seitenwange 7 dient zur Aufnahme und Führung des Endstückes 41a des zweiten Schnappbolzens 41. Der stiefelseitige Schnappbolzen 41 ist zusammen mit der zugehörigen Druckfeder 43 in einem durchgehenden Kanal 46 in der Sohlen-Halteplatte 23 angeordnet, dessen dem bindungsseitigen Schnappbolzen 19 benachbarter Abschnitt zugleich als Führung für diesen dient.

[0028] Der oben erwähnte Schwenkhebel 21 ist um die Längsachse des Schnappbolzens 19 schwenkbar gelagert und an seinem bezüglich der Drehachse dem Fingerstück 21a gegenüberliegenden Ende 21b mit einer als Zugfeder wirkenden Schraubenfeder 47 verbunden, deren anderes Ende im Bindungs-Grundkörper 3 befestigt ist. In einer im Bereich der Drehachse angeordneten Getriebehülse 49 ist eine (nicht im einzelnen dargestellte) Schwenkhebel-Übersetzung 51 angeordnet, die eine Schwenkbewegung des Schwenkhebels 21 in ein Zurückziehen des mit der Schwenkhebel-Übersetzung 51 verbundenen Schnappbolzens 19 umsetzt. Mit dem dem Bindungs-Grundkörper 3 zugewandten Ende des Schwenkhebels 21 ist das eine Ende des Zugseils 35 verbunden, an dessen anderem Ende der Schnappriegel 31 angebracht ist.

[0029] In Fig. 3A bis 3C ist - wiederum in Art einer synoptischen Darstellung unter Einbeziehung von bindungsseitigen Elementen des Systems - eine Stiefelsohle 53 des Soft-Boot 25 in Art einer Draufsicht (Fig. 3A), einer Schnittdarstellung längs einer vertikalen, die Längsachse der Schnappbolzen 19 und 41 enthaltenden Schnittebene (Fig. 3B) bzw. als Seitenansicht mit Teilschnittdarstellung im Bereich des Haltebügels 29 (Fig. 3C) dargestellt. Die Stiefelsohle 53 besteht aus weichelastischem Material (Gummi bzw. Schaumkunststoff) und ist gegenüber der Sohlen-Halteplatte 23 über an diese angeformte zylindrische Fortsätze 55 positioniert und mit der Sohlen-Halteplatte fest verbunden. Wie am besten in Fig. 3C zu erkennen ist, trägt die Sohlen-Halteplatte 23 im Bereich der hinteren Verriegelungseinrichtung 39 annähernd U-förmige Seitenteile 57, 59, die sich nach unten mit (nicht gesondert bezeichneten) Einlaufschrägen öffnen und in dem in die Bindung eingesetzten Zustand des Soft-Boot 25 die bindungsseitigen Führungshülsen 15, 17 umgeben.

[0030] Die Funktionsweise des in Fig. 1A bis 3C dargestellten und oben in seinem Aufbau beschriebenen Bindungs-Schuh-Systems ist wie folgt:

[0031] Der Soft-Boot 25 wird unter grober Ausrichtung in Längsrichtung durch das Fersenhalteband 11 und in seitlicher Richtung durch die Seitenwangen 5, 7 sowie den Anschlag 12 in die Bindung 1 eingesetzt, d. h. auf den Bindungs-Grundkörper 3 aufgesetzt. Dabei greift zum einen der Haltebügel 29 (geführt durch die Einlaufschrägen an der Ausnehmung 13) in die Ausnehmung 13 ein und drückt dort den an seiner Oberseite keilförmig ausgeführten Schnappriegel 31 zunächst zur Seite. Sobald der Soft-Boot 25 sich der Oberfläche des Bindungs-Grundkörpers 3 nähert, ist der Haltebügel 29 soweit in die Ausnehmung 13 eingedrungen, daß er den Schnappriegel 31 passiert hat und dieser in die Ausgangslage zurückspringen kann und nun den Haltebügel 29 und damit die Schuhspitze des Soft-Boot verriegelt.

[0032] Beim Aufsetzen des Stiefels führen zudem die Seitenteile 57, 59 mit ihren Einlaufschrägen dessen hinteren Abschnitt, speziell den eingearbeiteten Kanal 46, in eine mit dem Schnappbolzen 19 ausgerichtete Lage. Während des Aufsetzens wird der federbelastete Schnappbolzen 19 entgegen der Federkraft in die Seitenwange 5 hineingedrückt, und die Sohlen-Halteplatte 23 und damit die Stiefelsohle 53 kann an diesem vorbeigleiten. Nachdem sie in Ausrichtung mit der vorderen und hinteren Verriegelungseinrichtung auf die Bindung aufgesetzt ist, wird der Schnappbolzen 19 wieder aus der Seitenwange 5 heraus und in den Kanal 46 in der Sohlen-Halteplatte 23 hineingedrückt, womit diese einseitig bereits mit der Bindung 1 verriegelt ist. Hierzu ist noch anzumerken, daß die Sohle des Stiefels im fersennahen Bereich nicht auf der Oberfläche des Bindungs-Grundkörpers aufliegt, sondern die Sohlen-Halteplatte 23 (zur Vermeidung von Störungen der Funktion durch sich dort ansammelnden Schnee) auf den Führungshülsen 15, 17 ruht.

[0033] Da die Federkraft der im Schnappbolzen 19 angeordneten Druckfeder größer als diejenige der - entgegen gerichtet wirkenden - Druckfeder 43 in der Sohlen-Halteplatte 23 ist, wird zugleich der sohlenseitige Schnappbolzen 41 bis zum Anschlag am Halteplatten-Widerlager 45b in Richtung auf die gegenüberliegende Seitenwange 7 gedrückt, so daß das Endstück 41a dort in die Führungshülse 17 eingreift und die Halteplatte auch auf dieser Seite mit der Bindung verriegelt. Insgesamt ist somit eine Dreipunkt-Verriegelung des Stiefels mit der Bindung über zwei seitliche Verriegelungspunkte in seinem hinteren Bereich und einen mittigen Verriegelungspunkt in seinem vorderen Bereich geschaffen.

[0034] Zum Aussteigen aus der Bindung wird der Schwenkhebel 21 am Fingerstück 21a ergriffen und gegen die Kraft der Zugfeder 47 nach vorne oben geschwenkt, wodurch über die Schwenkhebel-Übersetzung 51 der Schnappbolzen 19 in die Seitenwange 5 hineingezogen wird. Hierbei kann sich die in der Sohlen-Halteplatte 23 angeordnete Druckfeder 43 entspannen und drückt den dort angeordneten Schnappbolzen 41 bis zum Anschlag am zweiten Halteplatten-Widerlager 45b zurück in Richtung auf die (rechte) Bindungs-Seitenwange 5. Dabei gleitet das Endstück 51a aus der Führungshülse 17 heraus, und im Ergebnis sind beide seitlichen Verriegelungen mit der Bindung 1 im hinteren Bereich des Soft-Boot 25 gelöst.

[0035] Da zudem mit dem Verschwenken des Schwenkhebels 21 das dort befestigte Ende des Zugseils 35 nach hinten gezogen wird, wird auch der Schnappriegel 31 aus seiner Eingriffsstellung mit dem Haltebügel 29 zur Seite bewegt und damit der Haltebügel 29 freigegeben. Der Stiefel ist somit insgesamt von der Bindung entriegelt, und der Snowboardfahrer kann aus der Bindung aussteigen.

[0036] Fig. 4 zeigt in einer Prinzipskizze in Art einer Schnittdarstellung längs einer vertikalen und senkrecht zur BindungsLängsachse ausgerichteten Schnittebene eine vordere Verriegelungseinrichtung 27' in einer anderen Ausführung.

[0037] Hier ist ein relativ hoher und schmaler Grundkörper 37' mit einer zentralen Ausnehmung 13' mit (nicht gesondert bezeichneten) Einlaufschrägen vorgesehen, der in eine korrespondierende Ausnehmung an der zugehörigen (nicht dargestellten) Sohlen-Halteplatte eingreifen kann. Bei dieser Anordnung wird also vermieden, daß der Haltebügel 29 aus der Sohlen-Halteplatte nach unten vorsteht. In der Figur ist der Zustand der vorderen Verriegelungseinrichtung 27' in Ruhelage sowie in seiner Stellung mit eingesetztem Haltebügel 29 zugleich gezeigt.

[0038] Kernstück der Verriegelungseinrichtung 27' ist ein Drehriegel 61, der um eine Drehachse 63 drehbar und durch ein Torsionsfederelement 65 in Öffnungsstellung vorgespannt ist. Der Drehriegel 61 weist eine an den Durchmesser des Haltebügels 29 angepaßte Eingriffsöffnung 67 und auf der bezüglich der Drehachse 63 gegenüberliegenden Seite einen Verzahnungsabschnitt 69 auf. In diesem Bereich ist dem Drehriegel 61 eine quer zur Drehachse 63 verschiebliche Sperrklinke 71 zugeordnet, welche (in ähnlicher Weise wie in der Schnappriegel 31 bei der weiter oben beschriebenen ersten Ausführung) eine - hier nicht dargestellte - Druckfeder zum Vorspannen in Richtung auf die Ausnehmung 13' und ein Zugseil zum Auslösen zugeordnet ist.

[0039] Beim Einsteigen in die Bindung hat der Drehriegel 61 die mit A bezeichnete Schwenkstellung, wobei die Eingriffsöffnung 67 mit der Ausnehmung 13' ausgerichtet ist und der Haltebügel 29 von oben ungehindert eindringen kann. Beim Eingreifen drückt er auf den untenliegenden Wandungsbereich der Eingriffsöffnung 67 und dreht den Drehriegel 61 (in der Figur entgegen dem Uhrzeigersinn) in die Schwenkstellung B. Bei dieser Drehbewegung wird die Sperrklinke 71 entgegen der Druckkraft der zugeordneten Druckfeder durch die Zähne des Verzahnungsabschnittes 69 von der Ausnehmung 13' weg (in der Figur nach rechts) gedrückt. Wenn der Haltebügel 29 in seiner Endstellung angekommen ist, gleitet die Sperrklinke 71, angetrieben durch die Druckfeder, bis zum Anstoßen an den benachbarten Zahn des Verzahnungsabschnittes wieder zur Ausnehmung hin und verriegelt hierdurch den Drehriegel 61 in der mit B bezeichneten Stellung. Durch ein Anheben der Stiefelspitze läßt sich diese Verriegelung nicht lösen. Gelöst wird sie durch Zug am (hier nicht dargestellten) Zugseil, durch den die Sperrklinke 71 nach rechts bewegt wird, bis der Verzahnungsabschnitt außer Eingriff mit ihr kommt und das Torsionsfederelement 65 den Drehriegel 61 (in der Figur im Uhrzeigersinn) zurück in seine Öffnungsstellung A dreht.

[0040] In Fig. 5 ist eine zur oben erläuterten Ausführung alternative Realisierung von Mitteln zum Lösen einer Bindung der oben beschriebenen Art skizziert. Eine insoweit modifizierte Bindung 1' hat einen modifizierten Schwenkhebel 21', der in einem (als Detail D in synoptischer Darstellung in Draufsicht dargestellten) Führungsstück 20' an einer Seitenwange 5' geführt ist. Dieser ist um eine nahe der Oberfläche des Bindungs-Grundkörpers 3' befindliche Drehachse 21/A' gegen die Wirkung eines Torsionsfederelementes 22' drehbar gelagert. Er ist in der Seitenansicht annähernd C-förmig gestaltet und in seinem mittleren Bereich sind an ihm die Enden zweier Zugseile 35A' und 35B' befestigt.

[0041] Das Zugseil 35A' ist mit seinem anderen Ende (analog zum Zugseil 35 bei der oben beschriebenen Ausführung) am Schnappriegel der vorderen Verriegelungseinrichtung angebracht und zieht bei Bestätigung des Schwenkhebels 21' diesen zurück. Das zweite Zugseil 35B' ist mit seinem anderen Ende an einem modifizierten Schnappbolzen 19' angebracht und zieht bei Betätigung des Schwenkhebels diesen zurück. Es werden somit über den Schwenkhebel 21' sowohl die vordere als auch die hintere Verriegelungseinrichtung entriegelt. Zu beachten ist die Führung der Zugseile 35A', 35B' in vorgegebenen starren (in der Figur nicht gesondert bezeichneten) Führungen.

[0042] Die Figuren 6A und 6B zeigen eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Snowboardbindung, die weitgehende Ähnlichkeiten mit den oben beschriebenen Ausführungen aufweist, wobei die wesentlichen Unterschiede im Bereich der vorderen Verriegelungseinrichtung liegen. Mit den vorhergehenden Ausführungsformen übereinstimmende bzw. gleichwirkende Teile sind mit an die Figuren 1 bis 5 angelehnten Bezugsziffern bezeichnet und werden hier nicht nochmals genauer beschrieben. Im Interesse der besseren Übersichtlichkeit ist für eine Reihe von bereits weiter oben erläuterten Konstruktionsdetails in Fig. 6a und 6b keine Bezugsziffer angegeben.

[0043] Eine erste Besonderheit der vorliegenden Ausführungsform besteht darin, daß der Fersenhalteriemen 111 durch eine daran angebrachte, sich weit nach oben erstreckende, anatomisch ausgeformte Stützlasche 111a zur besseren Führung des Fersenbereiches eines Snowboardstiefels ergänzt ist. Durch einen Schnapphelbelmechanismus 121 an der Rückseite der Stützlasche 111a werden Fersenriemen und Stützlasche nach dem Einsteigen in die Bindung an den Snowboardstiefel angezogen.

[0044] Eine weitere Besonderheit besteht in der Ausführung der vorderen Verriegelungseinrichtung 127. Diese umfaßt einen Schwenkhebel oder -riegel 131, welcher in einer senkrecht zur Bindungslängsachse ausgerichteten Schwenkachse 131 gelagert und durch eine (nicht dargestellte) Torsionsfeder in die in Fig. 6A und 6B gezeigte Offen-Stellung vorgespannt ist. Dieser Schwenkhebel bzw. -riegel greift beim Einsetzen des Snowboardstiefels von schräg oben in einen in die Sohlenunterseite eingelassenen U-förmigen und parallel zur Schwenkachse 131 ausgerichteten Haltebügel (in den Figuren nicht dargestellt) ein und schwenkt beim Aufsetzen des Stiefelabsatzes auf die Bindungs-Grundplatte 103 mit dem Schuh zusammen nach unten. Zwei Elastomerblöcke 132a, 132b beidseits der vorderen Verriegelungseinrichtung 127 sorgen in Gebrauchslage der Bindung, d.h. bei auf die Bindungs-Grundplatte 103 aufgesetztem Snowboardstiefel, für einen vorteilhaften, elastischen Reibschluß zwischen Bindung und Stiefel, der das für das Snowboardfahren typische Rollen des Vorderfußes mit zweckmäßiger Krafteinleitung in die Bindung ermöglicht.

[0045] Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt, sondern ebenso in einer Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachgemäßen Handelns liegen.

[0046] So ist die vordere Verriegelungseinrichtung in vielen weiteren Varianten realisierbar, die eine Fixierung in vertikaler und lateraler Richtung bei Gewährleistung eines Spiels in Längsrichtung sowie der Möglichkeit eines begrenzten Schwenkens um eine Längsachse im Vorderfußbereich ergeben. Dabei kann sich das bindungsseitige Verriegelungselement auch rotatorisch um eine vertikale Achse bewegen, und es ist möglich, den Haltebügel bindungsseitig als bewegliches Verriegelungselement auszuführen.

[0047] Die hintere Verriegelungseinrichtung muß nicht notwendigerweise rotationssymmetrische Elemente umfassen, sondern die Schnappriegel und zugehörigen Aufnahmen können beispielsweise auch dreieckigen, rechteckigen oder sechseckigen Querschnitt haben. An die Stelle des Schwenkhebelmechanismus zur Betätigung der hinteren Verriegelungseinrichtung kann auch ein Zugelement treten.

Bezugszeichenliste



[0048] 
1; 1'; 101
Snowboardbindung
3; 103
Bindungs-Grundkörper
5, 7; 5; 105, 107
Seitenwange
9; 109
Drehachse
11; 11'; 111
Fersenhalteriemen
12
verstellbarer Anschlag
12a
Verstellschrauben
13; 13'
Ausnehmung
15, 17
Führungshülse
19; 19'; 41
Schnappbolzen
20'
Führungsstütze
21; 21'
Schwenkhebel
21a
Fingerstück
21b
bindungsseitiges Ende
22'
Torsionsfederelement
23
Sohlen-Halteplatte
25
Soft-Boot
27; 27'; 127
vordere Verriegelungseinrichtung
29
Haltebügel
31
Schnappriegel
33, 40, 43
Druckfeder (Schraubenfeder)
35; 35A', 35B'
Zugseil
37; 37'
Grundkörper
39
hintere Verriegelungseinrichtung
41a
Endstück
41b
Widerlagerfläche
41c
Kopf
45a, 45b
Widerlager
47
Zugfeder (Schraubenfeder)
49
Getriebehülse
51
Schwenkhebel-Übersetzung
53
Stiefelsohle
55
zylindrischer Fortsatz
57, 59
Seitenteile
61
Drehriegel
63
Drehachse
65
Torsionsfederelement
67
Eingriffsöffnung
69
Verzahnungsabschnitt
71
Sperrklinke
111a
Stützlasche
121
Schnapphebelmechanismus
130
Schwenkachse
131
Schwenkhebel bzw. -riegel
132a, 132b
Elastomerblöcke
A, B
Schwenkstellung



Ansprüche

1. Snowboardbindung (1; 1') zur Fixierung eines, insbesondere nicht-starren, Snowboardstiefels (25) auf einem Snowboard, welche aufweist:

einen Bindungs-Grundkörper (3) mit zwei Seitenwangen (5, 7) zur Aufnahme des Snowboardstiefels und

eine Sohlen-Halteplatte (23) zur Verankerung des Snowboardstiefels im Bindungs-Grundkörper, wobei der Bindungs-Grundkörper und die Sohlen-Halteplatte jeweils Verriegelungsmittel zur Ausbildung einer im Vorfußsohlenbereich angeordneten vorderen und einer im mittleren bzw. hinteren Bereich angeordneten hinteren Verriegelungseinrichtung (27, 39; 27') aufweisen,

dadurch gekennzeichnet, daß

die vordere Verriegelungseinrichtung (27; 27') ein in oder nahe der Mittenebene der Bindung angeordnetes erstes Verriegelungselement (29) an der Sohlen-Halteplatte (23) und

ein mit Spiel in Längsrichtung, insbesondere quer und/oder drehend, in dieses eingreifendes zweites Verriegelungselement (31; 61) an dem Bindungs-Grundkörper und

die hintere Verriegelungseinrichtung ein drittes und viertes Verriegelungselement (19, 17) in den beiden Seitenwangen des Bindungs-Grundkörpers und ein fünftes und sechstes Verriegelungselement (41, 46) in der Sohlen-Halteplatte aufweist.


 
2. Snowboardbindung, insbesondere nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erste Verriegelungselement als Haltebügel (29) ausgebildet ist und das zweite Verriegelungselement einen federbelasteten Schnapp- oder Drehriegel (31; 61) aufweist.
 
3. Snowboardbindung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Haltebügel (29) nach unten aus der Sohlen-Halteplatte (23) U- oder L-förmig vorstehend ausgeführt ist und der Schnapp- oder Drehriegel (31; 61) in den Bindungs-Grundkörper (3) eingesetzt oder am Bindungs-Grundkörper nach oben herausstehend angebracht.ist.
 
4. Snowboardbindung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem zweiten Verriegelungselement (31) eine Betätigungseinrichtung (21; 35; 21') zur manuellen Entriegelung zugeordnet ist, die insbesondere ein Zugelement (35; 35A') aufweist.
 
5. Snowboardbindung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine vorbestimmte Flexibilität der Sohlen-Halteplatte (23) zur Ausbildung einer nicht völlig starren Verbindung zwischen der vorderen und hinteren Verriegelungseinrichtung (27, 39; 27').
 
6. Snowboardbindung, insbesondere nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das dritte Verriegelungselement (19) am Bindungs-Grundkörper (3) und das fünfte Verriegelungselement (41) an der Sohlen-Halteplatte (23) jeweils einen im wesentlichen quer zur Bindungslängsachse verschieblichen, federbelasteten Schnappriegel bzw. -bolzen (19, 41) aufweist, wobei den Schnappriegeln jeweils eine korrespondierende Aufnahme (46, 17) an der Sohlen-Halteplatte (23) bzw. der zugehörigen Seitenwange (5, 7) des Bindungs-Grundkörpers (3) zugeordnet ist.
 
7. Snowboardbindung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Schnappriegel (19) am Bindungs-Grundkörper (3) eine erste Druckfeder (40) mit einer ersten Federkonstanten und dem Schnappriegel (41) an der Sohlen-Halteplatte (23) eine zweite Druckfeder (43) mit einer zweiten Federkonstanten zugeordnet ist,
die Bewegungsrichtungen beider Schnappriegel kollinear sind,
die Vorspannrichtungen der ersten und zweiten Druckfeder einander entgegengesetzt sind und
die erste größer als die zweite Federkonstante ist.
 
8. Snowboardbindung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnappriegel (19, 41) zapfen- bzw. stiftförmig ausgebildet und jeweils abschnittsweise von einer Schraubenfeder (40, 43) umgeben und die als viertes bzw. sechstes Verriegelungselement fungierenden korrespondierenden Aufnahmen (17, 46) an der einen Seitenwange (7) des Bindungs-Grundkörpers (3) und auf einer Seite der Sohlen-Halteplatte (23) angepaßt hohlzylindrisch ausgebildet sind.
 
9. Snowboardbindung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Seitenwangen (5, 7) des Bindungs-Grundkörpers nach innen weisende, insbesondere quer zur Bindungslängsachse ausgerichtete, Führungshülsen (15, 17) vorgesehen sind, von denen eine (15) den Schnappriegel (19) des dritten Verriegelungselementes umgibt und führt und die andere (17) als viertes Verriegelungselement die Aufnahme für den Schnappriegel (41) des fünften Verriegelungselementes bildet.
 
10. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem dritten Verriegelungselement (19) eine Betätigungseinrichtung (21, 51; 21') zur manuellen Betätigung zugeordnet ist.
 
11. Snowboardbindung nach Anspruch 10 und einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungseinrichtung (21, 51) des dritten Verriegelungselementes (19) mit der Betätigungseinrichtung des zweiten Verriegelungselementes (31) zur gemeinsamen Entriegelung beider verbunden bzw. integral ausgeführt ist.
 
12. Snowboardbindung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigungseinrichtung des dritten Verriegelungselementes (19) einen zum Zurückziehen des diesem zugeordneten Schnappriegels entgegen seiner Federvorspannung ausgebildeten Schwenkhebelmechanismus (21, 51; 21', 35B') aufweist.
 
13. Snowboardbindung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Schwenkhebelmechanismus (21, 51; 21') über ein Zugseil (35; 35A') mit dem zweiten Verriegelungselement (31) verbunden ist.
 
14. Snowboardbindung nach einem der vorangehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
je ein beidseits des zweiten Verriegelungselementes (127) am Bindungs-Grundkörper (103) vorgesehenes, insbesondere als Elastomerblock (132a, 132b) ausgeführtes Druckfederelement, zur Erzeugung eines elastischen Andruckes zwischen Bindungs-Grundkörper und Sohlen-Halteplatte.
 
15. Snowboardstiefel (25) zum Einsatz mit einer Snowboardbindung,
gekennzeichnet durch
eine Sohlen-Halteplatte (23) mit den Merkmalen nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis 10.
 
16. Snowboardstiefel nach Anspruch 15,
gekennzeichnet durch
in ihrer Position und Form an die Position, Form und Wirkungsweise der vorderen und hinteren Verriegelungseinrichtung, insbesondere des Haltebügels (29) der vorderen Verriegelungseinrichtung und der Führungshülsen (15, 17) der hinteren Verriegelungseinrichtung, angepaßte Ausnehmungen in die Sohlen-Halteplatte umgebenden Bereichen einer Stiefelsohle (53).
 




Zeichnung