[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten und insbesondere
zum Lackieren von einzelnen Gegenständen oder Kleinserien mit einer kleinen Lackmenge
mit Hilfe von mehreren, hintereinander angeordneten Zerstäubern gemäß Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Zur Versorgung von verschiedenen Zerstäubern zum Beispiel in einer Lakkierkabine
ist es bekannt, eine sogenannte "Ringleitung" an der Kabine entlang bzw. um sie herum
zu verlegen. Diese Ringleitung beginnt in der Regel an einem Lackvorratsbehälter,
aus dem das Lackmaterial mit Hilfe einer Förderpumpe in die Ringleitung eingespeist
wird und sie endet ebenfalls an diesem Lackvorratsbehälter, in den der umgepumpte
Lack wieder zurückfließt. Die Leitung ist mit den für einen fachgemäßen Betrieb erforderlichen
Armaturen zur Aufrechterhaltung eines konstanten Lackdruckes bestückt.
[0003] Von dieser Ringleitung zweigen zu jeder Spritzstelle Stichleitungen ab, mit denen
Handspritzpistolen oder auch automatische Lackzerstäuber versorgt werden können. Liegen
eine Vielzahl von Ringleitungen für unterschiedliche Farbtöne parallel nebeneinander
vor, so können die einzelnen Farbtöne über einen sogenannten "automatischen Farbwechsler"
geführt werden, der dem Zerstäuber den jeweils benötigten Farbton über eine einzelne
Leitung zuführt. Bei der Mehrzahl dieser Farbtöne, die üblicherweise in einer Anlage
verarbeitet werden, handelt es sich um sogenannte Standard-farbtöne.
[0004] Sollen jedoch in Abweichung vom standardmäßig vorgehaltenen Farbton-programm einzelne
Farbtöne, zum Beispiel in Sonderserien, kurzfristig zur Verfügung stehen, so muß der
Sonderfarbton in einer der vorhandenen Ringleitungen gegen den Standardfarbton ausgetauscht
werden bzw. es kann eine einzelne Ringleitung nur für Sonderfarbtöne vorgehalten werden,
in der dann ein schneller Wechsel der eingeführten Farbtöne möglich ist.
[0005] Vielfach besteht auch der Wunsch, nur einzelne Werkstücke bzw. sehr kleine Werkstückmengen
mit einen Sonderfarbton zu lackieren.
[0006] Zu diesem Zweck ist es bekannt, eine der üblichen Ringleitungen mit dem Sonderfarbton
zu befüllen, wobei es Fälle gibt, in denen eine größere Lackmenge zum Befüllen der
Leitung erforderlich ist, als zur eigentlichen Lackierung des Werkstückes notwendig
wäre.
[0007] Es ist daher auch bekannt, Kleinstmengenbehälter an verschiedenen Spritzstellen entlang
einer Lackierkabine zu positionieren, um die Zerstäuber nur mit kurzen Leitungsstücken
versorgen zu müssen. Diese Alternative zu einem umständlichen und kurzfristigen Befüllen
einer Ringleitung ist vielfach üblich.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unabhängig von den Rahmenbedingungen ein
besonders zweckmäßiges Verfahren und eine Vorrichtung zum Beschichten und insbesondere
zum Lackieren von einzelnen Gegenständen oder Kleinserien mit kleinen Lackmengen an
mehreren, hintereinander angeordneten Zerstäubern anzugeben, so daß nur die tatsächlich
benötigte Lackmenge und zusätzlich eine systembedingte, minimale Restmenge benötigt
werden.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor,
daß nur die insgesamt benötigte Lackmenge und zusätzlich eine minimale Restmenge in
die Hauptversorgungsleitung unabhängig von deren Länge und deren tatsächlichem Fassungsvermögen
eingeführt werden und daß die in der Hauptversorgungsleitung befindliche Lackmenge
mit Hilfe von mindestens einem Molch, den ein Schiebemedium beaufschlagt, zu der bzw.
zu den noch zu bedienenden Zerstäubern gedrückt wird und dort vollständig oder nahezu
vollständig abgegeben wird.
[0010] Die benötigte Lackmenge ist grundsätzlich bekannt und Gleiches gilt für das Fassungsvermögen
der Leitungen. Unter Berücksichtigung dieser Größen wird nur soviel Beschichtungsmittel
in die Hauptversorgungsleitung eingespeist und entweder auch sofort an einem oder
mehreren Zerstäubern auf das bzw. die Werkstücke aufgetragen oder erst dann appliziert,
wenn sich bereits der Molch und das ihn bewegende Schiebemedium in der Hauptversorgungsleitung
befinden. Dadurch ist es möglich, das eingefüllte Beschichtungsmittel vollständig
zu verbrauchen, ohne daß wesentliche Restmengen verworfen und entsorgt werden müssen.
[0011] In der Regel befinden sich die Zerstäuber an den freien Enden von Stichleitungen,
deren jeweils anderes Ende an einem Farbwechsler angeordnet ist, durch den die Hauptversorgungsleitung
hindurch geführt ist.
[0012] Um den Inhalt dieser Stichleitungen ebenfalls vollständig zu nutzen, ist in Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, daß der Inhalt der Stichleitung noch vor Beendigung der
Beschichtung ebenfalls mit Hilfe eines Molches in Richtung Zerstäuber oder nach Beendigung
der Beschichtung in Richtung Farbwechsler und Hauptversorgungsleitung leergedrückt
wird.
[0013] Zur Durchführung des Verfahrens sind ausreichend Dosier- und/oder Steuer- und/oder
Meßeinrichtungen vorgesehen, die die wesentlichen Parameter des Volumenstromes an
den jeweils relevanten Stellen messen und die Vorrichtung steuern.
[0014] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen und der Beschreibung im
Zusammenhang mit der Zeichnung hervor.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- ein Fließschema der Vorrichtung;
- Fig. 2:
- ein Fließschema einer abgewandelten Ausführungsform;
- Fig. 3:
- ein Fließschema eines dritten Ausführungsbeispieles;
- Fig. 4:
- in größerem Maßstab eine Lackversorgungseinheit;
- Fig. 5:
- eine abgewandelte Lackversorgungseinheit und
- Fig. 6:
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lackversorgungseinheit.
[0016] Eine Vorrichtung 1 zum Beschichten bzw. Lackieren von einzelnen Gegenständen oder
Kleinserien mit einer kleinen Lackmenge an mehreren, hintereinander angeordneten Zerstäubern
2, 3 bzw. 4 umfaßt eine Hauptversorgungsleitung 5 und eine an deren einem Ende 6 angeordnete
Lackversorgungseinheit 7. Die Lackversorgungseinheit 7 ist an einem zentralen Standort
zum Beispiel außerhalb einer Lackierkabine angeordnet und umfaßt gegebenenfalls eine
mobile, verfahrbare Aufnahmekonstruktion (Transportwagen) für einen Lackvorratsbehälter
8. Zu der Lackversorgungseinheit 7 gehören gemäß dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Lackförderpumpe 9 und eine Mengenmeßeinrichtung 10. In Fig. 1 ist die Mengenmeßeinrichtung
10 als Waage dargestellt, die über eine Signalleitung die im Lackvorratsbehälter 8
enthaltene Menge einer zu der Vorrichtung 1 gehörenden, hier nicht näher interessierenden
Steuerung übermittelt.
[0017] Abwandlungen der Lackversorgungseinheit 7 sind in den Figuren 4 bis 6 dargestellt,
wobei grundsätzlich gleiche Teile dieselben Bezugszahlen und zusätzlich Buchstabenindizes
aufweisen.
[0018] Die Lackversorgungseinheit 7a gemäß Fig. 4 umfaßt einen Lackvorratsbehälter 8a, aus
dem das Lackmaterial mit Hilfe einer von einem Elektromotor 11a angetriebenen, volumetrisch
arbeitenden Pumpe 12a, zum Beispiel einer Zahnradpumpe, gefördert wird. Die Drehfrequenz
des Motors bzw. die durch die Pumpe 12a geförderte Lackmenge wird der übergeordneten
Steuerung mitgeteilt. Ein von einem Motor 13a angetriebenes Rührwerk hält den in dem
Lackvorratsbehälter 8a befindlichen Lack in Bewegung.
[0019] Die Lackversorgungseinheit 7b gemäß Fig. 5 umfaßt einen Druckkessel 15b, aus dem
der Lack durch Beaufschlagung mit einem Überdruck in die Hauptversorgungsleitung 5b
gedrückt wird. In der Hauptversorgungsleitung 5b ist eine Meßzelle 16b, zum Beispiel
eine Zahnradmeßzelle oder eine Induktionsmeßeinrichtung integriert, mit der die in
die Hauptversorgungsleitung 5b eingebrachte Lackmenge erfaßt wird.
[0020] Eine weitere Lackversorgungseinheit 7c umfaßt gemäß Fig. 6 den Lackvorratsbehälter
8c, aus dem mit einer Lackförderpumpe 9c das Lackmaterial in die Hauptversorgungsleitung
5c gefördert wird. Ferner zeigt Fig. 6 ein Freigabeventil 17c, das den Lackfluß in
Richtung Hauptversorgungsleitung 5c freigibt, und ein Freigabeventil 18c, das den
Lackfluß in eine Rücklaufleitung 19c in den Lackvorratsbehälter 8c freigibt. Ferner
sind vorgesehen ein Spülmittelventil 20c, mit dem Spülmittel auf die Ansaugseite der
Lackförderpumpe 9c gebracht werden kann, um die Lackförderpumpe 9c bzw. die Rücklaufleitung
19c in den Lackvorratsbehälter 8c zu spülen, und ein Spülluftventil 21c, mit dem das
Spülmittel aus der Lackförderpumpe 9c bzw. aus den gespülten Leitungen heraus gedrückt
werden kann. Ein Freigabeventil 22c vervollständigt die Lackversorgungseinheit 7c
und gibt den Fluß des Spülmittels bzw. der Spülluft entweder durch die Lackförderpumpe
9 oder durch die Ansaugleitung in den Lackvorratsbehälter 8c frei.
[0021] Die Hauptversorgungsleitung 5 kann gemäß Fig. 1 beliebig lang sein und führt zu einem
oder mehreren, längs der Lackierkabine angeordneten Farbwechslern 23, 24 bzw. 25,
von dem/denen aus jeweils mindestens eine Stichleitung 26, 27 bzw. 28 zu den Abnahme-
bzw. Spritzstellen führt, bei denen es sich um die Zerstäuber 2, 3 bzw. 4 handelt.
[0022] Die Hauptversorgungsleitung 5 ist molchbar ausgeführt und vorzugsweise eine Stichleitung.
Sie führt zu mindestens einer, üblicherweise aber zu mehreren hintereinander angeordneten
Abnahmestellen bzw. Zerstäubern 2, 3 bzw. 4. Es können auch zwei oder mehrere solcher
Hauptversorgungsleitungen (5a - x) parallel zu verschiedenen Abnahmestellen / Zerstäubern
geführt werden, die beispielsweise auf gegenüberliegenden Seiten einer Lackierkabine
liegen.
[0023] Weitere Lackzuführungsleitungen 29, bei denen es sich auch um Ringleitungen handeln
kann, können durch die Farbwechsler 23, 24 bzw. 25 geführt sein.
[0024] Jede Hauptversorgungsleitung 5 weist an ihrem Anfang bzw. an ihrem einen, förderpumpenseitigen
Ende 6 ein Freigabeventil 30 auf, dann folgt eine erste Parkstation 31 für einen Molch
32 und endet vorzugsweise hinter der letzten Abnahmestelle mit einer zweiten Parkstation
33, in der der Molch 32 das betriebsmäßig an ihm vorbeiströmende Fluid passieren lassen
kann. An die am zweiten Ende 34 angeordnete Parkstation 33 schließt eine Ventilkombination
an, die mindestens ein Ventil 35 zur Freigabe in eine Auffangleitung bzw. in einen
Auffangbehälter 36 sowie ein Ventil 37 für Spülmittel und ein Ventil 38 für ein Schiebemedium,
vorzugsweise Druckluft umfaßt.
[0025] Zur Erkennung der ankommenden Lacksäule kann an der Parkstation 33 ein Sensor 39,
vorzugsweise ein Drucksensor angeordnet sein.
[0026] Grundsätzlich gleichartige Komponenten wie der zweiten Parkstation 33 sind auch der
ersten Parkstation 31 zugeordnet und umfassen ein Ventil 40 zur Freigabe in eine Auffangleitung
bzw. in einen Auffangbehälter 41, ein Ventil 42 für Spülmittel und ein Ventil 43 für
ein Schiebemedium, vorzugsweise Druckluft. Ein Sensor 44 zum Erkennen des in der Parkstation
31 ankommenden Molches 32 ist ebenfalls vorgesehen.
[0027] Die Lackzuführung zu den einzelnen Abnahmestellen bzw. Zerstäubern zum Lackieren
von einzelnen Werkstücken bzw. Kleinserien erfolgt in der Weise, daß nach dem Anschluß
des Lackvorratsbehälters 8 an die Lackförderpumpe 9 bzw. an die Hauptversorgungsleitung
5 zuerst das Freigabeventil 30 geöffnet wird, so daß der Lack bis zu dem an ihrem
Ende angeordneten Ventil 35 fließt. Während der Füllzeit der Hauptversorgungsleitung
5 ist das hinter der zweiten Parkstation 33 angeordnete Ventil 35 geöffnet.
[0028] Nach Öffnung des Freigabeventiles 30 wird nur die Lackmenge in die Hauptversorgungsleitung
5 eingeführt, die für die Lackierung des einzelnen Werkstücks bzw. der Kleinstserie
erforderlich ist. Hinzu kommt noch eine gewisse, unvermeidliche Mehrmenge, um Füllverluste
auszugleichen. Die Dosierung der Füllmenge erfolgt über die Mengenmeßeinrichtung 10
bzw. über eine Steuerung, die in Abhängigkeit von den Signalen aus der Mengenmeßeinrichtung
10 und mittels vorprogrammierter Bedarfsdaten das Freigabeventil 30 und das Ventil
35 am anderen Ende der Hauptversorgungsleitung 5 steuert.
[0029] Dananch sind die Farbwechsler 23 bis 25, von dem/denen aus die Stichleitungen 26
bis 28 zu den Abnahme- bzw. Spritzstellen / Zerstäubern 2 bis 4 führen, betriebsklar.
[0030] Dabei wird ferner vorausgesetzt, daß die Förderrichtung des zu lackierenden Werkstücks
in Richtung des Pfeiles 45 verläuft, also in Flußrichtung des Lacks in der Hauptversorgungsleitung
5.
[0031] Vor jedem Farbwechsler 23, 24 bzw. 25 ist ein Sensor 46, 47 bzw. 48 angeordnet, der
den sich hinter der eingefüllten Lacksäule bewegenden Molch 32 detektiert. Mit dem
Signal kann sichergestellt werden, daß das dem Farbwechsler zugeordnete Farbventil
schließt, bevor der Molch 32 den jeweiligen Farbwechlser passiert.
[0032] In Abhängigkeit der an den jeweiligen Zerstäubern 2 bis 4 zu applizierenden Lackmenge
kann die eine oder andere Stichleitung 26 bis 28 auch bereits ganz oder teilweise
zusammen mit der Hauptversorgungsleitung 5 gefüllt werden. Die Dosierung der Lackmenge
für den jeweiligen Zerstäuber 2 bis 4 wird von einer jeweils zwischen dem Farbwechsler
46 bis 48 und dem Zerstäuber 2 bis 4 angeordneten Dosiereinheit 49 übernommen. Dies
kann ein ferngesteuerter Lackdruckregler, eine Zahnraddosierpumpe oder ein anderes
Stellglied sein. Es versteht sich ferner, daß Dosiereinheiten 49 in allen Stichleitungen
angeordnet sind und daß den Volumenstrom an den jeweils relevanten Stellen messende
und steuernde Steuer- und/oder Meßeinrichtungen vorgesehen sind, ohne daß dies im
einzelnen in den Figuren dargestellt ist.
[0033] Der in die Hauptversorgungsleitung 5 eingefüllte Lack wird während des Molchbetriebes
an dem bzw. den Zerstäubern 2, 3 bzw. 4 appliziert und dabei vollständig oder nahezu
vollständig verbraucht. Wenn die Stichleitungen 26 bis 28 relativ kurz sind, wird
der dort befindliche Rest später verworfen.
[0034] Ist eine oder sind mehrere Stichleitungen 50 wie im Falle des im Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispieles relativ lang, so kann der darin enthaltene Restlack nach Abschluß
des Lackiervorganges wieder zurück in die Hauptversorgungsleitung 5 gedrückt werden.
Die geschieht mit Hilfe eines weiteren Molches 51, für den die Stichleitung 50 Parkstationen
52 und 53 und die zugehörigen Ventile 54 und 55 für ein Schiebemedium bzw. für Spülmittel
aufweist.
[0035] Gemäß dem in Fig. 2 dargestellten Fall kann die in der Stichleitung 50 befindliche
Lacksäule nach Abschluß der Lackierung am Zerstäuber 3 mit Hilfe des Molches 51 in
die Hauptversorgungsleitung 5 zurück gedrückt werden, so daß der Lack dann in eine
andere Stichleitung gedrückt werden kann, deren Zerstäuber noch Lack benötigt.
[0036] Auch ist es grundsätzlich möglich, eine Stichleitung nach der anderen zu befüllen
und wieder rückwärts zu entleeren, wenn die entsprechenden Stichleitungen zusätzlich
zu der Hauptversorgungsleitung 5 jeweils mit eigenen Parkstationen und einem jeweils
eigenen Molch derart ausgestattet sind, daß der Molch die in der Stichleitung befindliche
Lacksäule zur Hauptversorgungsleitung 5 zurückdrückt.
[0037] Sofern der Molch 51 bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel während des
Lackierbetriebes nicht in der zerstäuberseitigen Parkstation 52 parkt, sondern in
der bei dem Farbwechsler 24 befindlichen Parkstation 53 und sofern diese Parkstation
53 über ein nicht dargestelltes Ventil an mindestens ein Schiebemedium angeschlossen
ist, ist es möglich, auch den Inhalt der Stichleitung 50 noch über den Zerstäuber
3 zu verbrauchen.
[0038] Aufgrund der beschriebenen Verfahren muß die in die Hauptversorgungsleitung 5 eingeführte
Lackmenge nur dem tatsächlichen Nettolackierbedarf entsprechen und diesen nur um eine
äußerst geringe Lackmenge übersteigen, die durch schaltungsbedingte Leitungsverluste
nicht zu vermeiden ist. Unabhängig davon bleibt kein zu entsorgender Rest zurück,
sobald die Lackierung des Einzelwerkstückes bzw. der Kleinserie an dem letzten Zerstäuber
abgeschlossen ist. Die anfangs in die Hauptversorgungsleitung 5 eingefüllte Lackmenge
ist restlos verbraucht.
[0039] Mit Hilfe der beiden Ventilkombinationen vor der Molch-Parkstation 31 und hinter
der Molch-Parkstation 33 kann nun die Hauptversorgungsleitung 5 wahlweise in beiden
Richtungen gespült werden.
[0040] Gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Hauptversorgungsleitung
5 zur Versorgung eines Zerstäubers 3' nicht unmittelbar durch dessen Farbwechsler
24' geführt bzw. unmittelbar an eines von dessen Ventilen angeschlossen, sondern sie
ist 3durch eine örtlich getrennt angeordnete Farbwechlsereinheit 60 geführt. Über
das dort befindliche Ventil 61 und eine Sonderleitung 62 ist die Hauptversorgungsleitung
5 an eines der Ventile 63 des Farbwechslers 24' angeschlossen.
[0041] Das Ventil 61 ist ferner über eine Leitung mit einem Ventil 64 für ein Schiebemedium
und mit einem Ventil 65 für ein Spülmittel verbunden. Entsprechende Ventile 66 und
67 für ein Schiebemedium und für Spülmittel sind an alle Farbwechlser 23 bis 25 bzw.
24' usw. angeschlossen.
[0042] Auch ein Sensor 68 ist der Farbwechslereinheit 60 zugeordnet, wie dies auch für die
anderen Farbwechsler gilt.
[0043] Die Molch-Parkstationen 31 und 33 bzw. 52 und 53 dienen jeweils zum Parken und zum
Auffangen des Molches 32 bzw. des Molches 51.
1. Verfahren zum Beschichten, insbesondere zum Lackieren von einzelnen Gegenständen oder
Kleinserien mit einer kleinen Lackmenge mit Hilfe von mehreren, hintereinander angeordneten
Zerstäubern (2, 3, 4) unter Verwendung einer Hauptversorgungsleitung (5), an deren
einem Ende / Anfang (6) eine Lackversorgungseinheit (7) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur die insgesamt benötigte Lackmenge und zusätzlich eine minimale Restmenge in die
Hauptversorgungsleitung (5) unabhängig von deren Länge und deren tatsächlichem Fassungsvermögen
eingeführt wird und
daß der Inhalt der Hauptversorgungsleitung (5) mit Hilfe von mindestens einem Molch (32),
den ein Schiebemedium beaufschlagt, zu der bzw. zu den noch zu bedienenden Zerstäubern
(2, 3, 4) gedrückt wird und dort vollständig oder nahezu vollständig abgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens ein Zerstäuber (3) an dem freien Ende
einer Stichleitung (50) angeordnet ist, deren anderes Ende an einem Farbwechsler (24)
angeordnet ist, durch den die Hauptversorgungsleitung (5) hindurchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt der Stichleitung (50) nach Beendigung der Beschichtung mit Hilfe eines
Molches (51) in Richtung Farbwechsler (24) und Hauptversorgungsleitung (5) leergedrückt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens ein Zerstäuber (3) an dem freien Ende
einer Stichleitung (50) angeordnet ist, deren jeweils anderes Ende an einem Farbwechsler
(24) angeordnet ist, durch den die Hauptversorgungsleitung (5) hindurchgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Inhalt der Stichleitung (50) vor Beendigung der Beschichtung mit Hilfe eines
Molches (51) in Richtung Zerstäuber (3) leergedrückt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dosier- und/oder Steuer- und/oder Meßeinrichtungen den Volumenstrom an den jeweils
relevanten Stellen messen und steuern.
5. Vorrichtung zum Beschichten, insbesondere zum Lackieren von einzelnen Gegenständen
oder Kleinserien mit einer kleinen Lackmenge mit Hilfe von mehreren, hintereinander
angeordneten Zerstäubern (2, 3, 4) unter Verwendung einer Hauptversorgungsleitung
(5), an deren einem Ende (6) eine Lackversorgungseinheit (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Enden der Hauptversorgungsleitung (5) jeweils eine Parkstation (31, 33)
für einen Molch (32) und in die Parkstation (31, 33) führende Leitungen vorgesehen
sind, in denen jeweils ein Ventil für ein Schiebemedium, vorzugsweise Druckluft, ein
Ventil für ein Spülmittel und ein Ventil zur Freigabe in eine Auffangleitung bzw.
in einen Behälter angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sensor (44) zum Erkennen eines ankommenden Molches (32) an der Parkstation (31)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lackversorgungseinheit (7) an einer zentralen Stelle angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptversorgungsleitung (5) durch mehrere Farbwechsler (23, 24, 25) geführt ist
und daß jeweils eine Stichleitung (26, 27, 28) vom Farbwechsler (23, 24, 25) zu einem Zerstäuber
(2, 3, 4) führt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Stichleitung (50) befindliche Lacksäule mit Hilfe eines Molches (51) in
Richtung Zerstäuber (3) oder in Richtung Hauptversorgungsleitung (5) bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptversorgungsleitung (5) durch einen oder mehrere, automatisch arbeitende
Farbwechsler geführt ist, aus denen der Lack jeweils einem zweiten Farbwechsler zugeführt
wird, der auch aus anderen Lackzuführungsquellen gespeist werden kann und der jeweils
einen oder mehrere zugeordnete Zerstäuber versorgt.