[0001] Die Erfindung betrifft eine Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung für Kaltbandwalzwerke,
insbesondere Feinband- und Folienwalzwerke, mit den einzelnen Walzen zugeordneten,
an den Seitenschildern der Walzenständern eines oder mehrerer Walzgerüste angebrachten
Düsenbalken, in die über die Breite der Walzen Sprühdüsen eingebaut und die relativ
zu den ihnen zugeordneten Walzen unabhängig voneinander quer zur Laufrichtung des
Walzbandes in zur Bandebene parallelen Ebenen verstellbar sind, zur Regelung der Bandzugspannung
über die Bandbreite durch eine Änderung des wirksamen Walzenballendurchmessers und/oder
eine Beeinflussung der Walzenschmierung mit einer druck- und/oder mengen- und/oder
temperaturgeregelten Zuführung von Walzöl oder Emulsionen.
[0002] Die Planheitsregelung des Walzbandes bei einem Kaltbandwalzwerk, das mit einer aus
der DE 34 19 261 C3 bekannten Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung der gattungsgemäßen
Art ausgerüstet ist, beruht auf einer Änderung des Sprühbildes des auf die Oberfläche
der Arbeitswalzen aufgesprühten Walzöls oder von aufgesprühten Emulsionen. Die Änderung
des Sprühbildes wird durch eine Verstellung des jeder Arbeitswalze des Walzwerks zugeordneten
Düsenbalkens relativ zur Arbeitswalze unabhängig vom jeweils anderen Düsenbalken quer
zur Bandlaufrichtung in einer zur Bandebene parallelen Ebene und eine druck- und/oder
mengen- und/oder temperaturgeregelte Zuführung von Walzöl oder Emulsionen bewirkt.
[0003] Fein- und Folienband, das auf einem mit der bekannten Planheitsregelung ausgerüsteten
Quarto- oder Sextowalzgerüst gewalzt wird, zeichnet sich durch eine hohe Qualität
hinsichtlich Maß- und Formgenauigkeit sowie Planheit aus.
[0004] Nachteilig bei Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtungen der gattungsgemäßen Art
für Kaltbandwalzwerke ist die unzureichende Zugängigkeit der Düsenbalken mit den Sprühdüsen
und den zugehörigen Steuerventilen, so daß Reparatur- und Wartungsarbeiten an den
Düsenbalken umständlich und zeitaufwendig sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Regelung der Bandplanheit bei Kaltbandwalzwerken
mittels der gattungsgemäßen Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung zu optimieren,
um unerwünschte Bandzugspannungsabweichungen zonenweise im gewalzten Band auszuregeln,
und die Zugängigkeit der in die Düsenbalken der Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung
eingebauten Sprühdüsen und deren zugehörigen Steuerventile im Hinblick auf eine Vereinfachung
und eine Beschleunigung von notwendigen Reparatur- und Wartungsarbeiten zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung
für Kaltbandwalzwerke mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
[0008] Die erfindungsgemäße Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung zeichnet sich durch
folgende Vorteile aus:
[0009] Der Ansprühwinkel der Sprühdüsen der Düsenbalken mit Bezug auf die Walzen, der durch
Schwenken der Düsenbalken um die Balkenlängsachse einstellbar ist, stellt eine weitere
Stellgröße zusätzlich zu der Verstellbarkeit der Düsenbalken relativ zu der jeweils
zugeordneten Walze quer zur Bandlaufrichtung sowie der Veränderung der Menge, des
Drucks und der Temperatur des auf die Walzen aufgesprühten Walzöls oder der aufgesprühten
Emulsionen zur Änderung des Sprühbildes auf der Walzenoberfläche im Rahmen einer Bandplanheitsregelung
dar. Der Ansprühwinkel der Sprühdüsen als zusätzliche Stellgröße ermöglicht eine Optimierung
der Bandplanheitsregelung. Durch ein Schwenken der Düsenbalken um 180° können die
Sprühdüsen auf einfache Weise aus der walzennahen Betriebsposition in eine walzenabgewandte
Wartungsposition zur einfachen und schnellen Durchführung von erforderlichen Wartungs-
und Reparaturarbeiten an den Sprühdüsen gebracht werden. Die an die Walzgerüste angebauten
Positioniervorrichtungen ermöglichen ein einfaches Verfahren der Düsenbalken aus der
Betriebsposition an den Walzen in eine von diesen entfernte Wartungsposition, in der
die gesamten Düsenbalken für Reparatur- und Wartungsarbeiten gut zugängig sind. Durch
die nacheinander erfolgende Schaltung der zu öffnenden oder zu schließenden Steuerventile
der Sprühdüsen in einer bestimmten Zeit mit einer Zeitverzögerung kann der Druck in
den Kühlmittelzuleitungen der Sprühdüsen unabhängig von der Anzahl der betätigten
Düsen weitestgehend konstant gehalten werden, so daß Flüssigkeitsschläge aufgrund
von Druckschwankungen, die zu Beschädigungen an den Kühlmittelleitungen und den Steuerventilen
führen, vermieden werden. Der Drehschieber, der bei den Sprühdüsen der Walzenkühl-
und/oder Schmiervorrichtung zum Einsatz kommt, benötigt mit dem Stellglied, das wegen
der kleinen Masse des Schiebers nur eine geringe Stellkraft aufbringen muß, sehr wenig
Platz, so daß der über die Bandbreite erforderliche Einbauraum jeder einzelnen Sprühdüse
im Vergleich zu bekannten Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtungen wesentlich kleiner
ist und die Sprühzonenbreite der Sprühdüsen entsprechend verringert und dadurch die
Genauigkeit der Bandplanheitsregelung wesentlich verbessert werden kann.
[0010] Die Erfindung ist nachstehend anhand schematischer Zeichnungen einer bei einem Quartowalzgerüst
eingesetzten Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung erläutert, wobei die Zeichnungsfiguren
folgendes darstellen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Quartowalzgerüstes mit Düsenbalken zum Kühlen
und Schmieren der Arbeitswalzen und der Stützwalzen,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Düsenbalken nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung einer Dreh- und Schiebelagerung eines Endes eines in der Betriebsposition
befindlichen Düsenbalkens,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung einer Dreh- und Schiebelagerung eines Düsenbalkens in der
gegenüber der Darstellung in Fig. 3 um 180° gedrehten Wartungsposition,
- Fig. 5
- ein Quartowalzgerüst mit Düsenbalken in der Wartungsposition, einen Abwickelhaspel
und Vorrichtungen zum Einführen des Walzbandes in den Walzspalt,
- Fig. 6
- ein Quartowalzgerüst entsprechend Fig. 5 mit Düsenbalken in der Betriebsposition,
- Fig. 7
- die Steuerung der Sprühdüsen bei einem Quartowalzwerk,
- Fig. 8
- eine Längsschnittdarstellung einer mit einem Drehschieber ausgerüsteten Sprühdüse
in der Schließstellung,
- Fig. 9
- eine der Fig. 8 entsprechende Darstellung der Sprühdüse in der Offenstellung und
- Fig. 10
- eine abgeänderte Ausführung der Sprühdüse gemäß den Figuren 8 und 9.
[0011] Das Quartowalzgerüst 1 nach Fig. 1 wird durch zwei nicht dargestellte Walzenständer
gebildet, in denen in nicht dargestellten Einbaustücken eine untere und eine obere
Arbeitswalze 2, 3 sowie eine untere und eine obere Stützwalze 4, 5 drehbar gelagert
sind.
[0012] Die für die Planheitsregelung des Walzbandes 6 einsetzbare Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung
für die Arbeitswalzen 2, 3 und die Stützwalzen 4, 5 besteht aus je einem Düsenbalken
7, 8 für die Arbeitswalzen 2, 3 und je einem Düsenbalken 9, 10 für die Stützwalzen
4, 5.
[0013] In die Düsenbalken 7-10 sind über die Breite der Walzen Sprühdüsen 11 mit vorgeschalteten,
als Elektromagnetventile ausgebildeten Steuerventilen 12 zum Aufbringen von Kühlöl
und/oder Emulsionen auf die Walzen 2-5 eingebaut. Die den Stützwalzen 3, 4 zugeordneten
Düsenbalken 9, 10 sind stationär, während die den Arbeitswalzen 2, 3 zugeordneten
Düsenbalken 7, 8 in Pfeilrichtung b, c in Richtung ihrer Längsachse 13-13 quer zur
Bandlaufrichtung a über die Bandbreite verfahrbar und um ihre Längsachse 13-13 schwenkbar
sind.
[0014] Die jeweilige Zuführung von Walzöl und/oder Emulsionen zu den verstellbaren Düsenbalken
7, 8 und den stationären Düsenbalken 9, 10 werden druck- und/oder mengen- und/oder
temperaturgeregelt.
[0015] Durch ein Verschieben der Düsenbalken 7, 8 in Richtung der Balkenlängsachse 13-13
quer zur Laufrichtung a des Walzbandes 6 und durch ein Schwenken der Düsenbalken 7,
8 um die Balkenlängsachse 13-13 zum Einstellen des Ansprühwinkels der Sprühdüsen 11
zu den Arbeitswalzen 2, 3 werden die Sprühzonenbreite der Sprühdüsen 11 auf den Arbeitswalzen
2, 3 und das Sprühbild der Sprühdüsen 11 eingestellt. Die Regelung von Druck, Temperatur
und Menge des den Düsenbalken 7, 8 zugeführten Walzöls beziehungsweise der zugeführten
Emulsionen beeinflußt die Kühlung der Arbeitswalzen 2, 3 und damit die Größe und die
Schnelligkeit der Änderung des wirksamen Walzenballendurchmessers und des von diesem
abhängigen Walzspaltes 14 zwischen den Arbeitswalzen 2, 3 beziehungsweise der Schmierung
der Arbeitswalzen.
[0016] Die durch eine nicht dargestellte Planheitsmeßrolle im Bandauslauf hinter dem Walzensatz
gemessenen Werte der Bandzugspannungsverteilung über die Bandbreite des Walzbandes
6 werden in einem Rechner aufgearbeitet und zur Regelung der Kühlung und/oder der
Schmierung der Arbeitswalzen 2, 3 mittels der verfahrbaren und schwenkbaren Düsenbalken
7, 8 verwendet.
[0017] Durch eine genaue Positionierung der in Richtung der Balkenlängsachse 13-13 quer
zur Bandlaufrichtung a verfahrbaren und um die Balkenlängsachse schwenkbaren Düsenbalken
7, 8 mit den Sprühdüsen 11 können unerwünschte Bandzugspannungsabweichungen zonenweise
im gewalzten Band 6 ausgeregelt und dadurch ein planes Band erzeugt werden.
[0018] An den beiden Enden 15, 16 der den Arbeitswalzen 2, 3 zugeordneten beiden Düsenbalken
7, 8 sind Adapter 17 zur drehbaren und verschiebbaren Lagerung der Düsenbalken um
und in Richtung der Balkenlängsachse 13-13 auf zwei hohlen Lagerzapfen 18, 19 angebracht,
die in Seitenschilder 20, 21 an den beiden nicht dargestellten Walzenständern des
Quartowalzgerüstes 1 eingebaut sind, wobei die Zuführung des Kühlmittels beziehungsweise
der Emulsionen zu den in den Düsenbalken 7, 8 eingebauten Sprühdüsen 11 und den zugehörigen
Steuerventilen 12 durch eine Zuleitung 22 in einem Seitenschild 20, den Hohlraum 23
des in das Seitenschild 20 eingebauten Lagerzapfens 18, den Innenraum 24 des auf dem
Lagerzapfen 18 sitzenden Adapters 17 und den Verteilerkanal 25 der Düsenbalken 7,
8 erfolgt.
[0019] Die Zuführung des Kühlmittels zu den Düsenbalken 7, 8 kann auch durch jeweils eine
Zuleitung 22 in beiden Seitenschildern 20, 21, die in diese eingebauten hohlen Lagerzapfen
18, 19, die auf diesen sitzenden Adapter 17 und den Verteilerkanal 25 der Düsenbalken
erfolgen.
[0020] Auf den beiden Lagerzapfen 18, 19 der Düsenbalken 7, 8 sind hydraulische Stellzylinder
26, 27 mit an den Adaptern 17 angreifenden Stellkolben 28 zum Verschieben der Düsenbalken
7, 8 in Pfeilrichtung b, c quer zur Laufrichtung a des Walzbandes 6 angeordnet.
[0021] An die beiden Seitenschilde 20, 21 ist je ein an einem Adapter 17 angreifender Drehantrieb
29 zum Schwenken der Düsenbalken 7, 8 um ihre Längsachse 13-13 angebaut.
[0022] Die Anschlußkabel für die Steuerventile 12 der Sprühdüsen 11 der Düsenbalken 7, 8
sind in mehreren flexiblen Schutzschläuchen 30 zusammengeführt, wobei die Länge der
Anschlußkabel der Steuerventile derart bemessen ist, daß ein Schwenken der Düsenbalken
7, 8 um die Balkenlängsachse 13-13 möglich ist.
[0023] Zu Reparatur- und Wartungsarbeiten an den Sprühdüsen 11 können die Düsenbalken 7,
8 aus der Betriebsposition gemäß Fig. 3 um 180° in die Wartungsposition gemäß Fig.
4 geschwenkt werden, in der die den Arbeitswalzen 2, 3 abgewandten Sprühdüsen 11 frei
zugängig sind. Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Steuerventilen 12 der Düsenbalken
7, 8 werden zweckmäßig in der Betriebsposition der Düsenbalken gemäß Fig. 3 durchgeführt.
[0024] Abweichend von der vorgeschriebenen Ausführungsform der Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung
besteht die Möglichkeit, zusätzlich eine Verschiebbarkeit und eine Verschwenkbarkeit
der Düsenbalken 9, 10 für die Stützwalzen 4, 5 in Richtung der beziehungsweise um
die Balkenlängsachse vorzusehen.
[0025] Bei dem in den Fign. 5 und 6 dargestellten Quartowalzgerüst 1 wird das Walzband 6
von einem Abwickelhaspel 31 abgezogen und über eine Bandeinführeinheit 32, die aus
einem ersten Luftkissenförderer 33, einem Trennmesser 34, einem zweiten Luftkissenförderer
35 sowie einer Rolleneinheit mit zwei in Bandlaufrichtung a im Abstand voneinander
angeordneten Umlenkrollen 36, 37 sowie einer zwischen diesen angeordneten, mit einem
dritten Luftkissenförderer 38 kombinierten Spannrolle 39 besteht, in den Walzspalt
14 gefördert. Die Bandeinführeinheit 32 ist auf einem Maschinengestell 40 angeordnet,
das in Bandlaufrichtung a vor- und entgegen der Bandlaufrichtung in Pfeilrichtung
d zurückfahrbar ist.
[0026] An dem Quartowalzgerüst 1 ist eine Positioniervorrichtung 41 zum Verfahren von zwei
Düsenbalken 7, 8 für die untere und die obere Arbeitswalze 2, 3 sowie eines weiteren
Düsenbalkens 10 für die obere Stützwalze 5 aus der walzenfernen Wartungsposition 7a,
8a, 10a in die Betriebsposition 7b, 8b, 10b an die Walzen 2, 3, 5 angeordnet.
[0027] Die Positioniervorrichtung 41 besteht aus zwei bandeinlaufseitig an den beiden Walzenständern
42 des Quartowalzgerüstes 1 angeordneten, in vertikaler Richtung e, f verfahrbaren
Hubbalken 43 sowie zwei auf diesen in horizontaler Richtung g, h verfahrbaren Schlitten
44 mit abgekröpften Tragarmen 45, an deren unteren Enden 46 die beiden Düsenbalken
7, 8 für die beiden Arbeitswalzen 2, 3 und an deren oberen Abschnitten 47 der Düsenbalken
10 und ein Abstreifer 48 für die obere Stützwalze 5 befestigt sind.
[0028] Ferner sind an den unteren Enden 46 der Tragarme 45 der Schlitten 44 Leitbleche 49,
50 zum Einfädeln des Walzbandes 6 in den Walzspalt 14 angebracht.
[0029] Der Düsenbalken 9 für die untere Stützwalze 4 ist an dem in Pfeilrichtung a, d verfahrbaren
Maschinengestell 40 der Bandeinführeinheit 32 angeordnet.
[0030] Bei einem Walzwerk mit mehreren Walzgerüsten 1 kann ab dem zweiten Walzgerüst hinter
dem Abwickelhaspel 31 der Düsenbalken 9 für die untere Stützwalze 4 an den verlängerten
unteren Enden 46 der Tragarme 45 der Positioniervorrichtung 41 angebracht werden.
[0031] Beim Verfahren der Düsenbalken 7, 8, 1o aus der in Fig. 5 dargestellten Wartungsposition
7a, 8a, 10a in die Betriebsposition 7b, 8b, 10b nach Fig. 6 werden zunächst die Tragarme
45 mit den Düsenbalken 7, 8, 10 mittels der Schlitten 44 in Pfeilrichtung g vor die
Bandeinführeinheit 32 gefahren, danach werden die Düsenbalken 7, 8, 10 mit den Hubbalken
43 in Pfeilrichtung e auf die Arbeitshöhe abgesenkt, darauf werden die Düsenbalken
7, 8, 10 mit den Schlitten 44 in die Betriebsposition 7b, 8b, 10b an die Walzen 2,
3, 5 herangefahren und schließlich wird die Bandeinführeinheit 32 mit dem Düsenbalken
9 für die untere Stützwalze 4 in Bandlaufrichtung a zu den Walzen vorgefahren.
[0032] Das Verfahren der Düsenbalken 7, 8, 10 und 9 aus der Betriebsposition 7b, 8b, 10,b,
9b in die Wartungsposition 7a, 8a, 10a, 9a geschieht in umgekehrter Reihenfolge.
[0033] Bei der in Fig. 7 dargestellten Steuerung der Sprühdüsen 11 der den Arbeitswalzen
2, 3 und den Stützwalzen 4, 5 eines Quartowalzgerüstes 1 zugeordneten Düsenbalken
7-10 werden die Steuerventile 12 der Sprühdüsen 11 durch Elektromagnetventile 51 pneumatisch
vorgesteuert.
[0034] Anstatt der pneumatisch vorgesteuerten Steuerventile 12 für die Sprühdüsen 11 können
auch als Elektromagnetventile ausgebildete Steuerventile verwendet werden.
[0035] Die Düsenbalken 7-10 werden über Verteilerleitungen 52-54 sowie eine Hauptzuleitung
55 für das Kühlmittel mit einem Regelventil 56 zur Druck- und Mengenregelung des Kühlmittels
an eine nicht dargestellte Förderpumpe der Kühlmittel-Umlaufanlage angeschlossen.
[0036] Beim Auftreten von Langstellen im Walzband, die durch Planheitsmeßeinrichtungen festgestellt
werden können, wird an diesen Stellen mittels der Sprühdüsen 11 Kühlflüssigkeit auf
die Arbeitswalzen 2, 3 und Stützwalzen 4, 5 aufgespritzt. Dadurch wird der wirksame
Walzenballendurchmesser in diesem Bereich durch die Kühlung verringert. Das von den
Walzen ablaufende Kühlmittel wird in einer Auffangwanne 57 unterhalb des Walzgerüstes
1 gesammelt und wieder in die Kühlmittel-Umlaufanlage eingespeist.
[0037] Das Öffnen oder Schließen der Steuerventile 12 der Sprühdüsen 11, z.B. vierzig Stück,
erfolgt in einer bestimmten Folge in einer Zeit von beispielsweise einer Sekunde,
d.h., die einzelnen Sprühdüsen 11 werden in einem Zeitabstand von ca. sechsundzwanzig
Millisekunden geschaltet. Schaltfolge und Zeitabstand werden über einen Rechner 58
gesteuert.
[0038] Durch eine derartige Steuerung wird eine Veränderung der Flüssigkeitsströme erreicht,
bei der mit einer schnellen Druckregelung Druckschwankungen vermieden werden können,
so daß die Durchflußmenge je Steuerventil konstant bleibt und keine schädlichen Flüssigkeitsschläge
auftreten können.
[0039] Die mit gleichem Abstand quer zur Bandlaufrichtung a in einem zylindrischen Düsenbalken
59 einer Walzenkühl- und Schmiervorrichtung angeordneten Sprühdüsen 11 nach den Fign.
8 und 9 sind als kompakte Einheiten in Düsenstöcke 60 eingebaut, die in entsprechende
Öffnungen 61, 62 in dem einer Walze zugewandten vorderen Wandabschnitt 59a sowie dem
rückwärtigen Wandabschnitt 59b des Düsenbalkens 59 von der Rückseite desselben her
eingesetzt sind, gegen den Düsenbalken 59 abgedichtet sind und den Innenraum 63 desselben
durchsetzen.
[0040] Die Sprühdüsen 11 sind mit einem Düsenkopf 64 ausgestattet, der in eine Gewindebohrung
65 in dem einer Walze zugewandten vorderen Ende 66 des Düsenstocks 60 eingeschraubt
ist und eine Düsenöffnung 67 und eine Vorkammer 68 aufweist.
[0041] Ferner sind die Sprühdüsen 11 mit einem Drehschieber 69 ausgerüstet, der in einer
zentrischen Durchgangsbohrung 70 des Düsenstocks 60 um die Längsachse 71 - 71 der
Sprühdüse 11 drehbar gelagert ist, in der Bohrung 70 des Düsenstocks 60 abgedichtet
ist und eine zu dem Düsenkopf 64 hin offene Sackbohrung 72 sowie zwei diametral gegenüberliegende
Eintrittsöffnungen 73 in Bereich der Sackbohrung 72 aufweist, die 73 in der Offenstellung
11" der Sprühdüse 11 gemäß Figur 9 zwei entsprechende, zum Innenraum 63 des Düsenbalkens
59 hin offene Eintrittsöffnungen 74 im Düsenstock 60 überdecken und in der in Figur
8 dargestellten Schließstellung 11' der Sprühdüse 11 durch die Wand 75 des Düsenstocks
60 verschlossen sind.
[0042] Der Düsenstock 60 der Sprühdüse 11 ist mit einem einteilig mit diesem ausgebildeten
Flansch 76 an der Außenseite des rückwärtigen Wandabschnitts 59b des Düsenbalkens
59 um die Längsachse 71 - 71 der Sprühdüse 11 begrenzt drehbar befestigt.
[0043] Ein Stellglied 77 zur Betätigung des Drehschiebers 69 der Sprühdüse 11 ist an dem
Befestigungsflansch 76 des Düsenstocks 60 abgebracht. Als Stellglied 77 kann ein elektrischer
Drehmagnet, ein Hydraulikzylinder oder ein Pneumatikzylinder verwendet werden. Ferner
besteht die Möglichkeit, einen Schrittmotor zur Betätigung des Drehschiebers 69 und
zur gleichzeitigen Mengenregelung des Kühl- und Schmiermittels einzusetzen.
[0044] Im Hinblick auf einen möglichst kleinen Abstand der Sprühdüsen 11 über die Breite
78 des Walzbandes 6 können die Stellglieder 77 zur Betätigung der Drehschieber 69
der Sprühdüsen 11 in Richtung der Düsenachsen 71 - 71 und/oder übereinander versetzt
angeordnet werden.
[0045] Ferner besteht die Möglichkeit, eine Dreheinstellung der Düsenstöcke 60 im Düsenbalken
59 zur Veränderung des Sprühbildes der einzelnen Sprühdüsen vorzusehen, wobei ein
Drehantrieb für jeden Düsenstock 60 oder ein gemeinsamer Drehantrieb für mehrere Düsenstöcke
verwendet werden kann.
[0046] Bei der in Figur 10 dargestellten weiteren Ausführungsform einer Sprühdüse 79 mit
Drehschieber 69 ist der verlängerte Düsenkopf 64 auf das vordere Ende 66 des Düsenstocks
60 aufgeschraubt. In dem Düsenkopf 64 sind zwei diametral gegenüberliegende Eintrittsöffnungen
74 angeordnet, die mit zwei Eintrittsöffnungen 73 im Bereich der zur Vorkammer 68
des Düsenkopfes 64 hin offenen Sackbohrung 72 des Drehschiebers 69 zusammenwirken,
der in der Vorkammer 68 des Düsenkopfes 64 zentrisch gelagert ist.
[0047] Aufgrund des kleinen Drehhubes der Drehschieber 69 zeichnen sich die Sprühdüsen 11,
79 durch eine schnelle Steuerung des Öffnungs- und Schließvorgangs aus, die zu einer
optimalen Planheitsregelung bei Fein- und Folienband beiträgt.
1. Walzenkühl- und/oder Schmiervorrichtung für Kaltbandwalzwerke, insbesondere Feinband-
und Folienwalzwerke, mit den einzelnen Walzen zugeordneten, an den Seitenschildern
der Walzenständern eines oder mehrerer Walzgerüste angebrachten Düsenbalken, in die
über die Breite der Walzen Sprühdüsen mit Steuerventilen eingebaut und die relativ
zu den ihnen zugeordneten Walzen unabhängig voneinander quer zur Laufrichtung des
Walzbandes in zur Bandebene parallelen Ebenen verstellbar sind, zur Regelung der Bandzugspannung
über die Bandbreite durch eine Änderung des wirksamen Walzenballendurchmessers und/oder
eine Beeinflussung der Walzenschmierung mit einer druck- und/oder mengen- und/oder
temperaturgeregelten Zuführung von Walzöl oder Emulsionen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) Die Düsenbalken (7, 8) sind mittels eines Linearantriebs (Stellzylinder 26, 27)
in Richtung ihrer Längsachse (13 - 13) quer zur Laufrichtung (a) des Walzbandes (6)
verschiebbar und mittels eines Drehantriebs (29) um die Längsachse (13-13) schwenkbar.
b) An dem Walzgerüst (1) bzw. den Walzgerüsten sind Positioniervorrichtungen (41)
zum Verfahren der Düsenbalken (7, 8, 10) aus einer walzenfernen Wartungsposition (7a,
8a, 10a) in die Betriebsposition (7b, 8b, 10b) an die Walzen (2, 3, 5) und aus der
Betriebsposition (7b, 8b, 10b) in die Wartungsposition (7a, 8a, 10a) angeordnet.
c) Die zu öffnenden oder zu schließenden Steuerventile (12) der Sprühdüsen (11) werden
in einer bestimmten Zeit mit einer Zeitverzögerung geschaltet.
d) Die mit gleichem Abstand in die Düsenbalken (59) eingebauten Sprühdüsen (11, 79)
weisen einen Düsenstock (60) auf, der in entsprechende Öffnungen (61, 62) in dem einer
Walze zugewandten vorderen Wandabschnitt (59a) sowie dem rückwärtigen Wandabschnitt
(59b) eines Düsenbalkens (59) eingesetzt ist, gegen den Düsenbalken (59) abgedichtet
ist und den Innenraum (63) desselben durchsetzt, ferner einen Düsenkopf (64), der
in eine Bohrung (65) in dem einer Walze zugewandten vorderen Ende (66) des Düsenstocks
(60) eingesetzt, vorzugsweise eingeschraubt ist oder der (64) auf das vordere Ende
(66) des Düsenstocks (60) aufgesetzt, vorzugsweise aufgeschraubt ist und mindestens
eine Düsenöffnung (67) und eine Vorkammer (68) aufweist, einen Drehschieber (69),
der in einer zentrischen Durchgangsbohrung (70) des Düsenstocks (60) um die Längsachse
(71-71) der Sprühdüse (11) drehbar gelagert ist und einen zu dem Düsenkopf (64) hin
offene Sackbohrung (72) und im Bereich der Sackbohrung (72) mindestens eine Eintrittsöffnung
(73) aufweist, die in der Offenstellung (11") der Sprühdüse (11) eine entsprechende,
zum Innenraum (63) des Düsenbalkens (59) hin offene Eintrittsöffnung (74) im Düsenstock
(60) bzw. Düsenkopf (64) überdeckt und in der Schließstellung (11') der Sprühdüse
(11) durch die Wand (75) des Düsenstocks (60) bzw. Düsenkopfs (64) verschlossen ist, sowie ein
an dem dem Düsenkopf (64) abgelegenen Ende des Drehschiebers (69) angreifendes Stellglied
(77).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch an den beiden Enden (15, 16) der einzelnen Düsenbalken( 7, 8) angebrachte Adapter
(17) zur drehbaren und verschiebbaren Lagerung der Düsenbalken (7, 8) um und in Richtung
der Balkenlängsachse (13 - 13) auf zwei hohlen Lagerzapfen (18, 19), die in Seitenschilder
(20, 21) an den beiden Walzenständern eines Walzgerüstes (1) eingebaut sind, wobei
die Zuführung des Kühlmittels bzw. der Emulsionen zu den in den Düsenbalken (7, 8)
eingebauten Sprühdüsen (11) und den zugehörigen Steuerventilen (12) durch eine Zuleitung (22) in einem Seitenschild (20) oder beiden Seitenschildern (20, 21),
den Hohlraum (23) des in das Seitenschild (20) eingebauten Lagerzapfens (18), den
Innenraum (24) des auf dem Lagerzapfen (18) sitzenden Adapters (17) und den Verteilerkanal
(25) der Düsenbalken (7, 8) erfolgt, auf den beiden Lagerzapfen (18, 19) der einzelnen
Düsenbalken (7, 8) angeordnete Stellzylinder (26, 27) mit an den Adaptern (17) angreifenden
Stellkolben (28) zum Verschieben der Düsenbalken (7, 8) quer zur Laufrichtung (a)
des Walzbandes (6) sowie einen an einem Adapter (17) der einzelnen Düsenbalken (7,
8) angreifenden Drehantrieb (29) zum Schwenken der Düsenbalken (7, 8) um ihre Längsachse
(13 - 13).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 gekennzeichnet durch bandeinlaufseitig an den beiden Walzenständern (42) eines Walzgerüstes (1) angeordnete,
in vertikaler Richtung (e, f) verfahrbare Hubbalken (43) sowie auf diesen in horizontaler
Richtung (g, h) verfahrbare Schlitten (44) mit Tragarmen (45) für die Düsenbalken
(7, 8, 10).
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Quartowalzgerüst (1) an den unteren Enden (46) der Tragarme (45) jeweils
mindestens ein Düsenbalken (7, 8) für die untere und die obere Arbeitswalze (2, 3)
sowie an den oberen Abschnitten (47) der Tragarme (45) mindestens ein Düsenbalken
(10) und ein Abstreifer (48) für die obere Stützwalze (5) befestigt sind.