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EP 1 142 678 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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10.10.2001 Patentblatt 2001/41 |
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Anmeldetag: 03.04.2001 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: B26F 3/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
05.04.2000 DE 10017039
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Anmelder: Trumpf Sachsen GmbH |
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01902 Neukirch (DE) |
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Erfinder: |
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- Herrmann, Rolf
02689 Sohland (DE)
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Schneidkopfführung zur Schnittschrägenkompensation beim Wasserstrahlschneiden |
(57) Schneidkopfführung zur Schrägstellung des Schneidkopfes (1) zur Schnittschrägenkompensation
beim Wasserstrahlschneiden, bei der das den frei beweglichen Schneidkopf (1) tragende
und führende Kollimationsrohr (2) oder der Schneidkopf (1) selbst in einer von Steuerkräften
bewegbaren, den Schneidkopf (1) tragenden Fassung (3) eingespannt ist. Die Fassung
wird von mehreren die Kanten eines auf der kleinen Fläche stehenden Pyramidenstumpfes
mit gleichseitiger Grundfläche - sich einem Kegelstumpf annähernd -, vorzugsweise
einem Pyramidenstumpf mit quadratischer Grundfläche bildenden Streben (4) getragen
und von diesen mit einer unbeweglich am Schneidkopfantrieb befestigten Grundplatte
(5) verbunden. Die Streben (4) sind mit Biegegelenken (6) sowohl an der Grundplatte
(5) als auch an der Fassung (3) befestigt. Die Streben (4) können auch mit Kreuzgelenken
an der Grundplatte (5) und an der Fassung (3) befestigt sein. Im Ruhezustand schneiden
sich die Mittelachsen (7) der Streben (4) gegenseitig und mit der Schneidstrahlachse
(8) in einem Punkt in der Nähe der Schneidstrahlaustrittsöffnung der Fokussierdüse
(9) bzw. in der Nähe des Auftreffpunktes des Schneidstrahles auf dem Werkstück.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidkopfführung zur Schrägstellung des Schneidkopfes
von Wasserstrahlschneidmaschinen zur Schnittschrägenkompensation.
[0002] Beim Schneiden von flächigen Werkstücken mit einem Wasserstrahl ist der vom Schneidstrahl
erzeugte Schneidspalt auf der Eintrittseite des Schneidstrahles meist schmaler als
auf der Austrittseite. Der Querschnitt des Schneidspaltes ist trapezförmig mit einem
Böschungswinkel der Schnittflächen je nach Material und Schnittgeschwindigkeit hauptsächlich
bis 6° (und mehr). Diese Schnittschräge ist bei Präzisionsteilen unerwünscht. Es ist
eine Nachbearbeitung notwendig, um eine rechtwinklig zur Oberfläche stehende Schnittfläche
zu erhalten.
[0003] Bei geraden Schnitten in eine Richtung kann durch manuelles Schrägstellen des Schneidkopfes
um einen dem Auftreffpunkt des Schneidstrahles auf der Werkstückoberfläche entsprechenden
Drehpunkt um einen dem Böschungswinkel entsprechenden Winkel Präzisionsteil hin die
Schnittschräge kompensiert werden.
[0004] Bei einem Richtungswechsel ist der Schneidkopf erneut manuell einzustellen, wozu
die Maschine angehalten werden muss, so dass eine Nachbearbeitung des Fertigteiles
ökonomischer ist.
[0005] Ziel und Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schneidkopfführung zur Schrägstellung
des Schneidkopfes von Wasserstrahlschneidmaschinen zur programmgesteuerten Schnittschrägenkompensation
an beliebiggestalteten Fertigteilen zu finden.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist Gegenstand des ersten Anspruchs. Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
[0007] Die Schneidkopfführung zur Schrägstellung des Schneidkopfes zur Schneidschrägenkompensation
beim Wasserstrahlschneiden besteht aus einer das den Schneidkopf tragende Kollimationsrohr
oder den Schneidkopf selbst einspannenden, den Schneidkopf haltenden und führenden
Fassung. Die Fassung wird über Streben, die die Kanten eines auf der Kleinfläche stehenden
Pyramidenstumpfes mit gleichseitiger Grundfläche bilden, mit einer fest an dem Schneidkopfantrieb
gelagerten Grundplatte verbunden. An der Fassung greifen Steuerkräfte zur Schrägstellung
des Schneidkopfes an. Die Streben sind mit Biegegelenken sowohl an der Grundplatte
als auch an der Fassung befestigt. Sie können auch mit Kreuzgelenken befestigt sein.
Die Mittelachsen der Streben schneiden sich gegenseitig in einem Punkt auf der Schneidstrahlachse,
der in der Nähe der Schneidstrahlaustrittsöffnung der Fokussierdüse bzw. in der Nähe
des Auftreffpunktes des Schneidstrahls auf dem Werkstück liegt.
[0008] Durch die Bewegung des Schneidkopfantriebes wird der Schneidkopf in der gewünschten
Schnittrichtung geführt. Bei senkrechter Stellung des Schneidkopfes hat der Schneidspalt
einen trapezförmigen Querschnitt mit unter gleichem Böschungswinkel schräg stehenden
Schnittflächen. Um eine senkrecht zur Oberfläche des Präzisionsteils stehende Schnittfläche
zu erhalten, muss der Schneidkopf um den Böschungswinkel der Schnittfläche zum Präzisionsteils
hin geneigt werden. Dazu wird durch die Steuerkräfte die Fassung seitlich verschoben.
Durch die mit den Gelenken befestigten Streben wird die Fassung in kleinen Winkelbereich
bis ca. 6° so geneigt, dass der Schneidkopf schräg steht, ohne daß die Schneidstrahlaustrittsöffnung
der Fokussierdüse und damit der Auftreffpunkt des Schneidstrahls auf dem Werkstück
die Schneidstrahlachse bezogen auf die Ruhestellung des Schneidkopfes verlässt. Da
der Angriff der Steuerkräfte gezielt von allen Seiten an der Fassung erfolgen kann,
erfolgt ein dem Schnittverlauf angepasstes programmierbares Schrägstellen des Schneidkopfes,
so daß ein Schneiden von Kreisbögen oder Vollkreisen möglich ist. Das durch das Schrägstellen
des Schneidkopfes erfolgende Anheben des Schneidkopfes wird durch Nachstellen der
Z-Achse ausgeglichen.
[0009] Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine stilisierte Seitenansicht der Schneidkopfführung
zur Schnittschrägenkompensation.
[0010] Ein Schneidkopf 1 ist an einem frei beweglichen Kollimationsrohr 2 befestigt. Das
Kollimationsrohr 2 ist in einer Fassung 3 gehaltert. Die Fassung 3 ist über vier Streben
4 , die die Kanten eines umgedrehten Pyramidenstumpfes mit quadratischer Grundfläche
bilden, mit einer Grundplatte 5 verbunden. Die Grundplatte 5 ist fest mit dem nicht
dargestellten Antrieb des Schneidkopfes 1 verbunden. Jede Strebe 4 ist über ein Biegegelenk
6 an jedem Ende sowohl mit der Fassung 3 als auch mit der Grundplatte 5 verbunden.
Die Mittelachsen 7 der Streben 4 schneiden sich in der Ruhestellung auf der Schneidstrahlachse
8 in der Nähe der Austrittsöffnung der Fokussierdüse 9. Durch die in Pfeilrichtung
wirkenden Steuerkräfte auf die Fassung 3 wird diese durch die Streben 4 mit ihren
Biegegelenken 6 so gekippt, dass der Schneidkopf 1 um kleine Winkel bis 6° schräg
gestellt wird, ohne dass die Austrittsöffnung der Fokussierdüse 9 die Schneidstrahlachse
8 der Ruhestellung des Schneidkopfes 1 verläßt.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0011]
- 1
- Schneidkopf
- 2
- Kollimationsrohr
- 3
- Fassung
- 4
- Strebe
- 5
- Grundplatte
- 6
- Biegegelenk
- 7
- Mittelachse
- 8
- Schneidstrahlachse
- 9
- Fokussierdüse
1. Schneidkopfführung zur Schrägstellung des Schneidkopfes (1) zur Schnittschrägenkompensation
beim Wasserstrahlschneiden, dadurch gekennzeichnet, dass das den frei beweglichen Schneidkopf (1) tragende und führende Kollimationsrohr (2)
oder der Schneidkopf (1) selbst in einer von Steuerkräften bewegbaren, den Schneidkopf
(1) tragenden Fassung (3) eingespannt ist, die von mehreren die Kanten eines auf der
kleinen Fläche stehenden Pyramidenstumpfes mit gleichseitiger Grundfläche - sich einem
Kegelstumpf annähernd - bildenden Streben (4) getragen und von diesen mit einer unbeweglich
am Schneidkopfantrieb befestigten Grundplatte (5) verbunden ist, wobei die Streben
(4) mit Biegegelenken (6) sowohl an der Grundplatte (5) als auch an der Fassung (3)
befestigt sind.
2. Schneidkopfführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das den frei beweglichen Schneidkopf (1) tragende und führende Kollimationsrohr (2)
oder der Schneidkopf (1) selbst in einer von Steuerkräften bewegbaren, den Schneidkopf
(1) tragenden Fassung (3) eingespannt ist, die von vier die Kanten eines auf der kleinen
Fläche stehenden Pyramidenstumpfes mit quadratischer Grundfläche bildenden Streben
(4) getragen und von diesen mit einer unbeweglich am Schneidkopfantrieb befestigten
Grundplatte (5) verbunden ist, wobei die Streben (4) mit Biegegelenken (6) sowohl
an der Grundplatte (5) als auch an der Fassung (3) befestigt sind.
3. Schneidkopfführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Streben (4) mit Kreuzgelenken an der Grundplatte (5) und an der Fassung (3) befestigt
sind.
4. Schneidkopfführung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass sich im Ruhezustand die Mittelachsen (7) der Streben (4) gegenseitig und mit der
Schneidstrahlachse (8) in einem Punkt in der Nähe der Schneidstrahlaustrittsöffnung
der Fokussierdüse (9) bzw. in der Nähe des Auftreffpunktes des Schneidstrahles auf
dem Werkstück schneiden.
