(19)
(11) EP 1 142 792 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.2001  Patentblatt  2001/41

(21) Anmeldenummer: 01107546.2

(22) Anmeldetag:  27.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 5/50, B65D 85/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.04.2000 DE 20006319 U

(71) Anmelder: Brakemann Verpackungen GmbH & Co.KG
32257 Bünde (DE)

(72) Erfinder:
  • Brakemann, Jörg
    32257 Bünde (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter, Dipl.-Phys. et al
Loesenbeck.Stracke.Specht.Dantz, Patentanwälte, Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Karton für mindestens eine Glasscheibe


(57) Ein Karton für mindestens eine Glasscheibe (5), mit sich gegenüber liegenden, am Boden auf- und an den zugeordneten Seitenwänden anliegenden Fixierteilen (4), die mit Scheibenaufnahmen versehen sind, ist so ausgebildet, daß das Fixierteil (4) als ein Hohlkörper mit einer etwa trapezförmigen Kontur ausgebildet ist, wobei die längere Grundfläche (8) an der Seitenwand des Kartons (1) anliegt und daß jede Scheibenaufnahme aus einem sich schräg zur Längsachse des Fixierteiles (4) bzw. des Kartons (1) erstreckenden Schlitz (7) besteht.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Karton für mindestens eine Glasscheibe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiger Karton ist aus der DE 299 19 042 bekannt. Er findet insbesondere beim Transport von Glasscheiben Verwendung, die als Windschutz- oder Heckscheiben in Kraftfahrzeuge eingebaut werden.

[0003] Die Fixierung der Glasscheibe im Karton, also deren Sicherung gegen eine Bewegung in jede Richtung, erfolgt durch die Fixierteile.

[0004] Von seiner Funktion her hat sich dieser Karton durchaus bewährt. Jedoch ist er nur geeignet, Einzelscheiben aufzunehmen. Es gehen jedoch Forderungen dahin, insbesondere um beim Transport der Scheiben Platz zu sparen, mehrere Scheiben in einem Karton unterzubringen und dort entsprechend zu fixieren.

[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Karton der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß er bei gleichem Rauminhalt mit mehreren Scheiben bestückt werden kann.

[0006] Durch einen solchen Karton wird nun der Transport mehrerer Scheiben gleichzeitig möglich, ohne das Volumen des Kartons zu vergrößern.

[0007] Darüber hinaus ist die Anfertigung eines Fixierteiles denkbar einfach möglich, insbesondere dann, wenn das Fixierteil, wie nach einem vorteilhaften Gedanken der Erfindung vorgesehen, aus einem einstückigen Zuschnitt besteht, der lediglich entlang vorgesehener Knicklinien zu falten und an einem Ende zu verkleben ist.

[0008] Durch die trapezförmige Ausbildung des Fixierteiles erfolgt beim Einsetzen der Scheibe in die Scheibenaufnahme deren Verklemmung, da die Grundfläche des Fixierteiles und dessen am Boden des Kartons anliegendes benachbartes Seitenteil durch das Einsetzen der Scheibe so zueinander bewegt werden, daß sich aus dem ursprünglich eingeschlossenen spitzen Winkel ein rechter ergibt, d. h., durch die direkte Anlage der Grundfläche des Fixierteiles an der zugeordneten Seitenwand des Kartons und des benachbarten Seitenteiles des Fixierteiles am Boden wird die Kontur des Fixierteiles verzerrt. Die den Schlitz, der die Scheibenaufnahme bildet, begrenzenden Seitenwände pressen sich bereichsweise an die Scheibe und geben dieser einen festen Halt.

[0009] Dazu trägt auch bei, daß die Schlitze sich schräg zur Längsachse des Fixierteiles bzw. des Kartons erstrecken und zwar geringfügig über ein Maß hinaus, das durch die Wölbung der aufzunehmenden Scheibe vorgegeben ist.

[0010] Ein weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, daß die sich gegenüberliegenden Seitenwände des Fixierteiles, also die der Grundfläche benachbarten, jeweils mit gleichgerichtet angeordneten Schlitzen versehen sind, d. h., das Fixierteil ist bezogen auf seine Mittellängsache in Nichtgebrauchsstellung spiegelsymmetrisch ausgebildet.

[0011] Hierdurch besteht die Möglichkeit, das Fixierteil in allen vier Ecken des Kartons einzusetzen, wozu es lediglich entsprechend gedreht werden muß.

[0012] Beim Zuschnitt werden die Schlitze nicht vollständig ausgestanzt, sondern lediglich so im Sinne einer Perforation geschwächt, daß sie zwar zunächst geschlossen bleiben, jedoch die Ausstanzungen beim Einsetzen der Scheibe problemlos herausgedrückt werden.
Diese Ausbildung, bei der ausschließlich die Schlitze freigelegt werden, die tatsächlich durch die Scheiben gebildet sind, gewährleistet eine hohe Belastbarkeit in seitlicher Richtung in dem Fall, daß die Fixierteile noch nicht in den Karton eingesetzt sind.

[0013] Da die Fixierteile sehr einfach zu falten und fertigzustellen sind, können sie durchaus am Ort des Einsatzes, der im Regelfall nicht identisch ist mit dem Ort der Herstellung, für einen Gebrauch zusammengefügt werden, wodurch sich naturgemäß erhebliche Transportkostenersparnisse ergeben, aufgrund des ausschließlich flächigen Zuschnittes der zu transportieren ist.

[0014] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

[0016] Es zeigen:
Figur 1
einen erfindungsgemäßen Karton in einer Seitenansicht,
Figur 2
ein Fixierteil als Einzelheit des Kartons in einer perspektivischen Darstellung,
Figur 3
verschiedene Stellungen des Fixierteiles in einer Seitenansicht,
Figur 4
einen Zuschnitt des Fixierteiles in einer Draufsicht.


[0017] In der Figur 1 ist ein Karton 1 dargestellt, der als Stülpkarton ausgebildet ist und aus einem Unterteil 3 und einem Oberteil 2 besteht.

[0018] In den vier Ecken des Kartons 1 sind Fixierteile 4 angeordnet, die sich jeweils am Boden bzw. den Seitenwänden abstützen und durch die Glasscheiben 5, die in dem Karton 1 transportiert werden sollen, fixiert sind.

[0019] Dabei liegen die Glasscheiben 5 mit ihrer Kante auf Polstern 6 auf, die reibschlüssig in dem jeweiligen Fixierteil 4 einliegen.

[0020] Jedes Fixierteil 4 ist als Hohlkörper ausgebildet und weist eine etwa trapezförmige Außenkontur auf. Die Grundfläche 8 liegt in Gebrauchsstellung, also dann, wenn die Glasscheibe 5 eingesetzt ist, unmittelbar oder nahezu unmittelbar an der Seitenwandung des Unterteils 3 an.

[0021] Die beiden sich gegenüberliegenden Seitenteile 9 des Fixierteiles 4 sind mit mehreren, parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Schlitzen 7 versehen, die sich unter einem spitzen Winkel schräg zur Längsachse des Fixierteiles4 erstrecken und bis in die der Grundfläche 8 gegenüberliegende Vorderseite 10 fortlaufen und hier einen Einschnitt bilden, in dem die Glasscheibe einliegt.

[0022] Dieser Einschnitt wird begrenzt durch eine nach innen in das Fixierteil 4 vorstehende Zunge 11.

[0023] Wie insbesondere in der Figur 2 sehr deutlich zu erkennen ist, sind die Schlitze 7 vor Benutzung durch einen Streifen 12 verschlossen, der dadurch gebildet ist, daß beim Stanzen der Schlitze 7 keine vollständige Durchtrennung des Materials erfolgt, sondern erst, wenn die Glasscheibe in den Schlitz 7 eingesetzt wird.

[0024] Das Fixierteil 4 besteht im wesentlichen aus zwei Lagen Wellpappe, die aus einem Zuschnitt hergestellt ist, wie er in der Figur 4 gezeigt ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist dieser streifenförmige Zuschnitt zweigeteilt dargestellt, d. h., tatsächlich schließt sich der untere Teil rechtsseitig an den oberen Teil an.

[0025] Hier ist auch erkennbar, daß die Grundfläche 8 des Fixierteiles durch Stanzungen hergestellte Zungen 11 aufweist, die trapezförmig ausgebildet sind und sich mit ihrer Breitseite nach außen hin erstrecken.

[0026] Im zusammengefalteten Zustand können diese Zungen 11, die bei den aneinanderliegenden Teilen der Grundfläche 8 deckungsgleich liegen, in das Innere des Fixierteiles 4 geschwenkt werden, wodurch sich eine Verbindung der beiden Wellpapplagen ergibt, aus denen das Fixierteil 4 besteht. In diesem Fall kann auf eine Verklebung der Lagen im Bereich der Grundfläche 8 verzichtet werden.

[0027] Weiter ist in der Figur 4 erkennbar, daß Knicklinien 13 durch Prägen vorgesehen sind, mittels derer ein einfaches Falten zu dem Fixierteil 4 möglich ist.

[0028] Wie bereits erwähnt, erfolgt eine Fixierung der Glasscheibe 5 dadurch, daß die Grundfläche 8 aus einer zur am Boden des Kartons 1 aufliegenden Seitenfläche 9 spitzwinkligen Lage in eine rechtwinklige oder nahezu rechtwinklige Lage gedrückt wird, und zwar beim Einschieben der Glasscheibe bzw. beim Aufsetzen der oberen Fixierteile 4. Die entsprechenden Stellungen sind in der Figur 3 dargestellt, wobei die Vollinien-Ansicht die Position der Grundfläche 8 wiedergibt, bevor die Glasscheibe eingesetzt wird, während die strichpunktiert dargestellte Stellung das Fixierteil in Fixierstellung zeigt.


Ansprüche

1. Karton für mindestens eine Glasscheibe (5), mit sich gegenüberliegenden, am Boden auf- und an den zugeordneten Seitenwänden anliegenden Fixierteilen (4), die mit Scheibenaufnahmen versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil (4) als ein Hohlkörper mit einer etwa trapezförmigen Kontur ausgebildet ist, wobei die längere Grundfläche (8) an der Seitenwand des Kartons (1) anliegt und daß jede Scheibenaufnahme aus einem sich schräg zur Längsachse des Fixierteiles (4) bzw. des Kartons (1) erstreckenden Schlitz (7) besteht.
 
2. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Schlitze vorgesehen sind.
 
3. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) auf den sich gegenüberliegenden Seitenflächen (9) des Fixierteiles (4) angeordnet sind und sich bis in den Bereich der der Grundfläche (8) gegenüberliegenden Vorderseite (10) fortsetzen.
 
4. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil aus einem einstückigen Zuschnitt besteht.
 
5. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil aus zwei Lagen von Wellpappe besteht.
 
6. Karton nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) durch heraustrennbare Streifen (12) verschlossen sind.
 
7. Karton nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Schlitze (7) gebildete Einschnitt an der Vorderseite (10 jedes Schlitzes (7) durch eine sich in das Innere des Fixierteiles (4) erstreckende Zunge (11) begrenzt ist.
 
8. Karton nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß beide die Grundfläche (8) bildenden Lagen in ihren Seitenkantenbereichen deckungsgleiche Zungen (11) aufweisen, die gegenüber der Grundfläche (8) im übrigen schwenkbar sind.
 
9. Karton nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (11) trapezförmig ausgebildet sind, wobei die breitere Seite durch die Außenkante der Grundfläche (8) gebildet ist.
 
10. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil, bezogen auf die Mittellängsachse, spiegelsymmetrisch ausgebildet ist.
 
11. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im inneren des Fixierteiles (4) auf dem dem Boden des Kartons zugewandten Seitenteil ein Polster (6) angeordnet ist, auf dem sich die Glasscheibe (5) abstützt.
 




Zeichnung