[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Karton für mindestens eine Glasscheibe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Karton ist aus der DE 299 19 042 bekannt. Er findet insbesondere beim
Transport von Glasscheiben Verwendung, die als Windschutz- oder Heckscheiben in Kraftfahrzeuge
eingebaut werden.
[0003] Die Fixierung der Glasscheibe im Karton, also deren Sicherung gegen eine Bewegung
in jede Richtung, erfolgt durch die Fixierteile.
[0004] Von seiner Funktion her hat sich dieser Karton durchaus bewährt. Jedoch ist er nur
geeignet, Einzelscheiben aufzunehmen. Es gehen jedoch Forderungen dahin, insbesondere
um beim Transport der Scheiben Platz zu sparen, mehrere Scheiben in einem Karton unterzubringen
und dort entsprechend zu fixieren.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Karton der gattungsgemäßen
Art so auszubilden, daß er bei gleichem Rauminhalt mit mehreren Scheiben bestückt
werden kann.
[0006] Durch einen solchen Karton wird nun der Transport mehrerer Scheiben gleichzeitig
möglich, ohne das Volumen des Kartons zu vergrößern.
[0007] Darüber hinaus ist die Anfertigung eines Fixierteiles denkbar einfach möglich, insbesondere
dann, wenn das Fixierteil, wie nach einem vorteilhaften Gedanken der Erfindung vorgesehen,
aus einem einstückigen Zuschnitt besteht, der lediglich entlang vorgesehener Knicklinien
zu falten und an einem Ende zu verkleben ist.
[0008] Durch die trapezförmige Ausbildung des Fixierteiles erfolgt beim Einsetzen der Scheibe
in die Scheibenaufnahme deren Verklemmung, da die Grundfläche des Fixierteiles und
dessen am Boden des Kartons anliegendes benachbartes Seitenteil durch das Einsetzen
der Scheibe so zueinander bewegt werden, daß sich aus dem ursprünglich eingeschlossenen
spitzen Winkel ein rechter ergibt, d. h., durch die direkte Anlage der Grundfläche
des Fixierteiles an der zugeordneten Seitenwand des Kartons und des benachbarten Seitenteiles
des Fixierteiles am Boden wird die Kontur des Fixierteiles verzerrt. Die den Schlitz,
der die Scheibenaufnahme bildet, begrenzenden Seitenwände pressen sich bereichsweise
an die Scheibe und geben dieser einen festen Halt.
[0009] Dazu trägt auch bei, daß die Schlitze sich schräg zur Längsachse des Fixierteiles
bzw. des Kartons erstrecken und zwar geringfügig über ein Maß hinaus, das durch die
Wölbung der aufzunehmenden Scheibe vorgegeben ist.
[0010] Ein weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, daß die sich gegenüberliegenden Seitenwände
des Fixierteiles, also die der Grundfläche benachbarten, jeweils mit gleichgerichtet
angeordneten Schlitzen versehen sind, d. h., das Fixierteil ist bezogen auf seine
Mittellängsache in Nichtgebrauchsstellung spiegelsymmetrisch ausgebildet.
[0011] Hierdurch besteht die Möglichkeit, das Fixierteil in allen vier Ecken des Kartons
einzusetzen, wozu es lediglich entsprechend gedreht werden muß.
[0012] Beim Zuschnitt werden die Schlitze nicht vollständig ausgestanzt, sondern lediglich
so im Sinne einer Perforation geschwächt, daß sie zwar zunächst geschlossen bleiben,
jedoch die Ausstanzungen beim Einsetzen der Scheibe problemlos herausgedrückt werden.
Diese Ausbildung, bei der ausschließlich die Schlitze freigelegt werden, die tatsächlich
durch die Scheiben gebildet sind, gewährleistet eine hohe Belastbarkeit in seitlicher
Richtung in dem Fall, daß die Fixierteile noch nicht in den Karton eingesetzt sind.
[0013] Da die Fixierteile sehr einfach zu falten und fertigzustellen sind, können sie durchaus
am Ort des Einsatzes, der im Regelfall nicht identisch ist mit dem Ort der Herstellung,
für einen Gebrauch zusammengefügt werden, wodurch sich naturgemäß erhebliche Transportkostenersparnisse
ergeben, aufgrund des ausschließlich flächigen Zuschnittes der zu transportieren ist.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
[0016] Es zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Karton in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- ein Fixierteil als Einzelheit des Kartons in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 3
- verschiedene Stellungen des Fixierteiles in einer Seitenansicht,
- Figur 4
- einen Zuschnitt des Fixierteiles in einer Draufsicht.
[0017] In der Figur 1 ist ein Karton 1 dargestellt, der als Stülpkarton ausgebildet ist
und aus einem Unterteil 3 und einem Oberteil 2 besteht.
[0018] In den vier Ecken des Kartons 1 sind Fixierteile 4 angeordnet, die sich jeweils am
Boden bzw. den Seitenwänden abstützen und durch die Glasscheiben 5, die in dem Karton
1 transportiert werden sollen, fixiert sind.
[0019] Dabei liegen die Glasscheiben 5 mit ihrer Kante auf Polstern 6 auf, die reibschlüssig
in dem jeweiligen Fixierteil 4 einliegen.
[0020] Jedes Fixierteil 4 ist als Hohlkörper ausgebildet und weist eine etwa trapezförmige
Außenkontur auf. Die Grundfläche 8 liegt in Gebrauchsstellung, also dann, wenn die
Glasscheibe 5 eingesetzt ist, unmittelbar oder nahezu unmittelbar an der Seitenwandung
des Unterteils 3 an.
[0021] Die beiden sich gegenüberliegenden Seitenteile 9 des Fixierteiles 4 sind mit mehreren,
parallel und mit Abstand zueinander verlaufenden Schlitzen 7 versehen, die sich unter
einem spitzen Winkel schräg zur Längsachse des Fixierteiles4 erstrecken und bis in
die der Grundfläche 8 gegenüberliegende Vorderseite 10 fortlaufen und hier einen Einschnitt
bilden, in dem die Glasscheibe einliegt.
[0022] Dieser Einschnitt wird begrenzt durch eine nach innen in das Fixierteil 4 vorstehende
Zunge 11.
[0023] Wie insbesondere in der Figur 2 sehr deutlich zu erkennen ist, sind die Schlitze
7 vor Benutzung durch einen Streifen 12 verschlossen, der dadurch gebildet ist, daß
beim Stanzen der Schlitze 7 keine vollständige Durchtrennung des Materials erfolgt,
sondern erst, wenn die Glasscheibe in den Schlitz 7 eingesetzt wird.
[0024] Das Fixierteil 4 besteht im wesentlichen aus zwei Lagen Wellpappe, die aus einem
Zuschnitt hergestellt ist, wie er in der Figur 4 gezeigt ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
ist dieser streifenförmige Zuschnitt zweigeteilt dargestellt, d. h., tatsächlich schließt
sich der untere Teil rechtsseitig an den oberen Teil an.
[0025] Hier ist auch erkennbar, daß die Grundfläche 8 des Fixierteiles durch Stanzungen
hergestellte Zungen 11 aufweist, die trapezförmig ausgebildet sind und sich mit ihrer
Breitseite nach außen hin erstrecken.
[0026] Im zusammengefalteten Zustand können diese Zungen 11, die bei den aneinanderliegenden
Teilen der Grundfläche 8 deckungsgleich liegen, in das Innere des Fixierteiles 4 geschwenkt
werden, wodurch sich eine Verbindung der beiden Wellpapplagen ergibt, aus denen das
Fixierteil 4 besteht. In diesem Fall kann auf eine Verklebung der Lagen im Bereich
der Grundfläche 8 verzichtet werden.
[0027] Weiter ist in der Figur 4 erkennbar, daß Knicklinien 13 durch Prägen vorgesehen sind,
mittels derer ein einfaches Falten zu dem Fixierteil 4 möglich ist.
[0028] Wie bereits erwähnt, erfolgt eine Fixierung der Glasscheibe 5 dadurch, daß die Grundfläche
8 aus einer zur am Boden des Kartons 1 aufliegenden Seitenfläche 9 spitzwinkligen
Lage in eine rechtwinklige oder nahezu rechtwinklige Lage gedrückt wird, und zwar
beim Einschieben der Glasscheibe bzw. beim Aufsetzen der oberen Fixierteile 4. Die
entsprechenden Stellungen sind in der Figur 3 dargestellt, wobei die Vollinien-Ansicht
die Position der Grundfläche 8 wiedergibt, bevor die Glasscheibe eingesetzt wird,
während die strichpunktiert dargestellte Stellung das Fixierteil in Fixierstellung
zeigt.
1. Karton für mindestens eine Glasscheibe (5), mit sich gegenüberliegenden, am Boden
auf- und an den zugeordneten Seitenwänden anliegenden Fixierteilen (4), die mit Scheibenaufnahmen
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil (4) als ein Hohlkörper mit einer etwa trapezförmigen Kontur ausgebildet
ist, wobei die längere Grundfläche (8) an der Seitenwand des Kartons (1) anliegt und
daß jede Scheibenaufnahme aus einem sich schräg zur Längsachse des Fixierteiles (4) bzw.
des Kartons (1) erstreckenden Schlitz (7) besteht.
2. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, parallel und mit Abstand zueinander verlaufende Schlitze vorgesehen sind.
3. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) auf den sich gegenüberliegenden Seitenflächen (9) des Fixierteiles
(4) angeordnet sind und sich bis in den Bereich der der Grundfläche (8) gegenüberliegenden
Vorderseite (10) fortsetzen.
4. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil aus einem einstückigen Zuschnitt besteht.
5. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil aus zwei Lagen von Wellpappe besteht.
6. Karton nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) durch heraustrennbare Streifen (12) verschlossen sind.
7. Karton nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Schlitze (7) gebildete Einschnitt an der Vorderseite (10 jedes Schlitzes
(7) durch eine sich in das Innere des Fixierteiles (4) erstreckende Zunge (11) begrenzt
ist.
8. Karton nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß beide die Grundfläche (8) bildenden Lagen in ihren Seitenkantenbereichen deckungsgleiche
Zungen (11) aufweisen, die gegenüber der Grundfläche (8) im übrigen schwenkbar sind.
9. Karton nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (11) trapezförmig ausgebildet sind, wobei die breitere Seite durch die
Außenkante der Grundfläche (8) gebildet ist.
10. Karton nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierteil, bezogen auf die Mittellängsachse, spiegelsymmetrisch ausgebildet
ist.
11. Karton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im inneren des Fixierteiles (4) auf dem dem Boden des Kartons zugewandten Seitenteil
ein Polster (6) angeordnet ist, auf dem sich die Glasscheibe (5) abstützt.