[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig,
wobei ein Stufenband der Fahrtreppe oder ein Palettenband des Fahrsteigs zwischen
seitlichen Begrenzungen geführt wird, und wobei an mindestens einer Fahrtreppenstufe
des Stufenbandes oder einer Fahrsteigpalette des Palettenbandes mindestens ein Schmiermittelbehälter
vorgesehen ist, der mit Schmierstellen der Fahrtreppenstufe verbunden ist.
[0002] Derartige Schmiervorrichtungen haben den Zweck zu verhindern, dass es durch umweltbedingte,
praktisch unvermeidbare Schmutzablagerungen wie Staub, Abrieb von U-Bahnbremsen usw.
an Sockelblechen der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs oder durch ungünstige Materialzusammenstellungen
zu erhöhter Reibung und Geräuschbildung zwischen den Sockelblechen und dem Stufenband
kommen kann.
[0003] Mit der Japanischen Patentschrift JP 5319767 ist eine Schmiervorrichtung für Fahrtreppen
bekannt geworden, mittels welcher Führungsschienen für das Stufenband einer Fahrtreppe
geschmiert werden können. Zu diesem Zweck ist ein mit einer Batterie gepeistes elektromagnetisches
Ventil vorgesehen, das an einer Ausgangsöffnung eines an einer Fahrtreppenstufe befestigten
Oelbehälters angeordnet ist. Am elektromagnetischen Ventil ist ein Rohr angeschlossen,
über welches die Führungsschiene für das Hinterrad der Fahrtreppenstufe geschmiert
wird. Vom Rohr zweigt ein flexibler Schlauch ab, durch welchen das Schmiermittel der
Führungsschiene für das Vorderrad der Fahrtreppenstufe zugeführt wird. Für die Steuerung
des elektromagnetischen Ventils ist ein Timer vorgesehen. Bei dieser Fahrtreppe ist
eine einwandfreie seitliche Schmierung nicht gewährleistet.
[0004] Bei einer anderen, mit der Japanischen Patentschrift JP 0822528 bekannt gewordenen
Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe, sind an den seitlichen Kanten der Rückseite
des Trittstufenteiles und des Setzstufenteiles einer Fahrtreppenstufe Gleitmittelhalter
vorgesehen. Aus den Gleitmittelhaltern ragen Bürsten bildende Borsten heraus, welche
die Seitenwände der Fahrtreppe berühren. Ein an der Rückseite des Trittstufenteiles
befestigter Gleitmittelbehälter ist über Rohre und in diese eingesetzte Dochte mit
den Gleitmittelhaltern bzw. den Bürsten verbunden. Hierbei ist als nachteilig anzusehen,
dass durch die mittels der Borsten gebildete lange Bürste relativ viel Schmiermittel
verbraucht und eine breite Schmierspur gebildet wird, die vom Stufenband nur teilweise
überdeckt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmiervorrichtung der eingangs genannten
Art vorzuschlagen, die vorstehend erwähnte Nachteile nicht aufweist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch in den Patentansprüchen 1 und 4 angegebene Erfindung gelöst.
Hierbei werden die Schmierstellen von an der Fahrtreppenstufe oder an der Fahrsteigpalette
angeordneten Schmiergleitsteinen gebildet, welche leicht über die seitlichen Kanten
der Fahrtreppenstufe oder der Fahrsteigpalette hinausragen und die eine Bohrung aufweisen,
durch welche das Schmiermittel auf die seitliche Begrenzungen bildenden Sockelbleche
übertragen wird.
Nach einer zweiten Ausführungsform werden die Schmierstellen von an der Fahrtreppenstufe
oder an der Fahrsteigpalette angeordneten Pinseln gebildet, welche über die seitlichen
Kanten der Fahrtreppenstufe hinausragen und die eine Bohrung aufweisen, durch welche
das Schmiermittel in die Borsten des Pinsels und auf die seitliche Begrenzungen bildenden
Sockelbleche übertragen wird.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, dass Geräuschbildung
vermieden wird und durch Reduzierung der Reibung der Verschleiss der Gleitsteine vermindert
wird sowie Beschädigungen an den Sockelblechen verhindert werden. Weitere Vorteile
sind darin zu sehen, dass der Aufbau der Schmiervorrichtung sehr einfach und daher
kostengünstig ist, und dass die von den Gleitsteinen bzw. Pinseln gebildete Schmiermittelspur
verdeckt sowie relativ schmal und daher schmiermittelsparend ist.
[0008] Da Aufgabe, Wirkung und Ausführung der vorliegenden Erfindug bei Fahrtreppen und
Fahrsteigen praktisch identisch sind, wird im Folgenden der Einfachheit halber nur
noch ihre Anwendung bei Fahrtreppen beschrieben.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Seitenansicht einer Fahrtreppe in vereinfachter Darstellung,
- Fig.2
- einen Querschnitt entlang der Linie II-II in der Fig.1,
- Fig.3
- ein Detail A des Querschnittes gemäss Fig.2 in grösserem Massstab, mit der erfindungsgemässen
Schmiervorrichtung in einer ersten Ausführung,
- Fig.4
- eine Draufsicht einer Fahrtreppenstufe mit der Schmiervorrichtung gemäss Fig.3,
- Fig.5
- eine Seitenansicht der Fahrtreppenstufe mit der Schmiervorrichtung gemäss Fig.3,
- Fig.6
- ein Detail B des Querschnittes gemäss Fig.2 in grösserem Massstab, mit der Schmiervorrichtung
in einer zweiten Ausführung,
- Fig.7
- eine Ansicht einer Fahrtreppenstufe mit der Schmiervorrichtung gemäss Fig.6, und
- Fig.8
- eine Seitenansicht der Fahrtreppenstufe mit der Schmiervorrichtung gemäss Fig.6.
[0010] In den Fig.1 und 2 ist mit 1 eine Fahrtreppe bezeichnet, bei der ein Stufenband 4,
das aus mittels einer Transportkette miteinander verbundenen Fahrtreppenstufen 5 besteht,
im oberen Teil der Fahrtreppe 1 zwischen seitliche Begrenzungen bildenden Sockelbleche
3 bewegt und geführt wird. Die Sockelbleche 3 sind Teile von Balustradensockeln 2.1,
an denen eine Balustrade 2 befestigt ist. An den Fahrtreppenstufen 5 sind Gleitsteine
6 angeordnet, die leicht (beispielsweise 2mm) über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufen
5 hinausragen, so dass das Stufenband 4 mittels der Gleitsteine 6 zwischen den Sockelblechen
3 geführt wird.
[0011] Eine Fahrtreppenstufe 5 des Stufenbandes 4 oder je nach Länge der Fahrtreppe 1 auch
mehrere Fahrtreppenstufen 5, weist gemäss den Fig.3 bis 5 zwei Schmiermittelbehälter
7 auf, die mit Schmierstellen bildenden Schmiergleitsteinen 10 verbunden sind. Die
Schmiergleitsteine 10 sind in Aufnahmeteilen 5.1 der Fahrtreppenstufe 5 befestigt,
wobei sie wie die Gleitsteine 6 der anderen Fahrtreppenstufen 5 leicht über die seitlichen
Kanten der Fahrtreppenstufe 5 hinausragen. Der Schmiergleitstein 10 weist ein flanschartiges
Führungsteil 10.1 und einen Schaft 10.2 auf, dessen Ende mit einem Gewinde versehen
ist. Dieses Ende ist über eine Muffe 8 mit einem Bogenrohr 9 verschraubt. Der verwendete
Schmiermittelbehälter 7 ist derart, dass er an der Schmiermittel-Austrittsöffnung
einen Gewindeansatz 7.1 aufweist, so dass er mit dem Bogenrohr 9 verschraubt werden
kann und von diesem gehalten und getragen wird. Der Schmiergleitstein 10 weist eine
durchgehende Bohrung 10.3 auf, die sich im flanschartigen Führungsteil 10.1 gegen
das Sockelblech 3 hin trichterförmig erweitert. Im Betrieb der Fahrtreppe 1 fliesst
das Schmiermittel durch die Bohrung 10.3 und wird auf das Sockelblech 3 übertragen,
wonach die Gleitsteine 6 der anderen Fahrtreppenstufen 5 benetzt werden.
[0012] Gemäss den Fig.6 bis 8 sind anstelle der Schmiergleitsteine 10 an der einen Fahrtreppenstufe
5 Pinsel 11 angeordnet, die leicht über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufe
5 hinausragen und die Sockelbleche 3 berühren. Der Pinsel 11, der aus Borsten oder
porösem, elastischen Material bestehen kann, ist mit einem Gewindeschaft 12 verschraubt,
der zum Zwecke der Schmiermittelzufuhr eine Bohrung 12.1 aufweist und in einem Aufnahmeteil
5.2 der Fahrtreppenstufe 5 befestigt ist. Ein Schmiermittelbehälter 13 weist an der
Schmiermittel-Austrittsöffnung einen Gewindeansatz 13.1 auf, der über eine Verbindungsmutter
14 mit dem Gewindeschaft 12 verschraubt ist, so dass der Schmiermittelbehälter 13
vom Gewindeschaft 12 getragen und gehalten wird. Im Betrieb der Fahrtreppe 1 fliesst
das Schmiermittel durch die Bohrung 12.1 des Gewindeschaftes 12 und eine Bohrung des
Pinsels 11 zu den Borsten und wird im Bereich der Gleitspur der Gleitsteine 6 der
übrigen Fahrtreppenstufen auf das Sockelblech 3 übertragen.
[0013] Als Schmiermittelbehälter 7,13 werden mit Vorteil solche verwendet, die automatisch
unter Druck das Schmiermittel dosiert abgeben.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- Fahrtreppe
- 2
- Balustrade
- 2.1
- Balustradensockel
- 3
- Sockelblech
- 4
- Stufenband
- 5
- Fahrtreppenstufe
- 5.1
- Aufnahmeteil
- 5.2
- Aufnahmeteil
- 6
- Gleitstein
- 7
- Schmiermittelbehälter
- 7.1
- Gewindeansatz
- 8
- Muffe
- 9
- Bogenrohr
- 10
- Schmiergleitstein
- 10.1
- Führungsteil
- 10.2
- Schaft
- 10.3
- Bohrung
- 11
- Pinsel
- 12
- Gewindeschaft
- 12.1
- Bohrung
- 13
- Schmiermittelbehälter
- 13.1
- Gewindeansatz
- 14
- Verbindungsmutter
1. Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, wobei ein Stufenband
(4) der Fahrtreppe (1) oder ein Palettenband des Fahrsteigs zwischen seitlichen Begrenzungen
geführt wird, und wobei an mindestens einer Fahrtreppenstufe (5) des Stufenbandes
(4) oder einer Fahrsteigpalette des Palettenbands mindestens ein Schmiermittelbehälter
(7) vorgesehen ist, der mit Schmierstellen der Fahrtreppenstufe (5) oder der Fahrsteigpalette
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schmierstellen von an der Fahrtreppenstufe (5) oder an der Fahrsteigpalette angeordneten
Schmiergleitsteinen (10) gebildet werden, welche leicht über die seitlichen Kanten
der Fahrtreppenstufe (5) oder der Fahrsteigpalette hinausragen und die eine Bohrung
(10.3) aufweisen, durch welche das Schmiermittel auf die seitlichen Begrenzungen bildende
Sockelbleche (3) übertragen wird.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Schmiergleitstein (10) in einem Aufnahmeteil (5.1) der Fahrtreppenstufe
(5) oder der Fahrsteigpalette befestigt ist,
- dass der Schmiergleitstein (10) ein flanschartiges Führungsteil (10.1) und einen
Schaft (10.2) aufweist, dessen Ende über eine Muffe (8) mit einem Bogenrohr (9) verschraubt
ist, und
- dass der Schmiermittelbehälter (7) mit einem an der Schmiermittel-Austrittsöffnung
befindlichen Gewindeansatz (7.1) auf das andere Ende des Bogenrohres (9) aufgeschraubt
ist.
3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrung (10.3) des Schmiergleitsteines (10) sich im flanschartigen Führungsteil
(10.1) gegen das Sockelblech (3) hin trichterförmig erweitert.
4. Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, wobei ein Stufenband
(4) der Fahrtreppe (1) oder ein Palettenband des Fahrsteigs zwischen seitlichen Begrenzungen
geführt wird, und wobei an mindestens einer Fahrtreppenstufe (5) des Stufenbandes
(4) oder einer Fahrsteigpalette des Palettenbandes mindestens ein Schmiermittelbehälter
(13) vorgesehen ist, der mit Schmierstellen der Fahrtreppenstufe (5) oder der Fahrsteigpalette
verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schmierstellen von an der Fahrtreppenstufe (5) oder an der Fahrsteigpalette angeordneten
Pinseln (11) gebildet werden, welche über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufe
(5) oder der Fahrsteigpalette hinausragen, und die eine Bohrung aufweisen, durch welche
das Schmiermittel mit den Pinseln (11) auf die seitliche Begrenzungen bildenden Sockelbleche
(3) und von diesen auf Gleitsteine (6) der übrigen Fahrtreppenstufen oder Fahrsteigpaletten
übertragen wird.
5. Schmiervorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pinsel (11) mit dem einen Ende eines Gewindeschaftes (12) verschraubt ist, der
eine Bohrung (12.1) aufweist und in einem Aufnahmeteil (5.2) der Fahrtreppenstufe
(5) oder der Fahrsteigpalette befestigt ist, und dass ein Schmiermittelbehälter (13),
der an der Schmiermittel-Austrittsöffnung einen Gewindeansatz (13.1) besitzt, über
eine Verbindungsmutter (14) mit dem anderen Ende des Gewindeschaftes (12) verschraubt
ist.
6. Schmiervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Pinsel (11) Borsten aufweist oder aus porösem, elastischem Material besteht.
7. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichent,
dass zwei Schmiermittelbehälter (7,13) vorgesehen sind.