[0001] Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 auf eine Vorrichtung
zur Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine,
wobei ein mit dem Gaswechselventil zusammenwirkendes Übertragungselement in Linienberührung
steht mit einer eine Leerhubkurve und eine Hubkurve umfassenden Steuerbahn an einem
Schwenkhebel, der am anderen Hebelende in Linienberührung steht mit einer Kurvenscheibe
auf einer im Zylinderkopf gesteuert dreh- und fixierbaren Steuerwelle, wobei eine
im Zylinderkopf zur Steuerwelle parallel angeordnete Nockenwelle über einen Nocken
auf eine Kurvenbahn am Schwenkhebel zur Hubbetätigung des Gaswechselventils einwirkt.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 42 23 172 C1 bekannt. Hierbei
ist der zur Erzielung eines variablen Hubes - Null-Hub bis Voll-Hub - vom Nocken einer
Nockenwelle verschwenkte Schwenkhebel in seinem freien Hebelende benachbart der Linienberührung
mit einer der Hubeinstellung dienenden Kurvenscheibe über ein Langloch an einem gehäusefesten
Bolzen geführt. Wie insbesondere aus den Figuren der weiteren DE 43 26 331 A1 zu einer
bauartgleichen Vorrichtung ersichtlich, ergibt sich mit dieser Langlochführung vieler
Schwenkhebel auf einem gemeinsamen Führungsbolzen bzw. gemeinsamen Führungsstange
bei einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine eine erhöhte Reibung mit der Gefahr einer
Verkantung des/der Schwenkhebel. Weiter ist mit der Anordnung einer gemeinsamen Führungsstange
für die Schwenkhebel gleichartiger Gaswechselventile einer Zylinderreihe in einer
Brennkraftmaschine ein erhöhter Platzbedarf erforderlich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Vorrichtung zur Hubverstellung
eines Gaswechselventils eine bauraumsparende Konstruktion unter Vermeidung der Gefahr
einer reibungsbehafteten Verkantung des Schwenkhebels aufzuzeigen.
[0004] Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 dadurch gelöst, dass der Schwenkhebel
einerseits während einer nockengesteuerten und gegen eine Rückstellfeder bewirkten
Schwenkbewegung über die hebelendseitige Linienberührung mit der Kurvenscheibe und
ferner über mit Stützflächen an Wellenabschnitten der Steuerwelle beiderseits der
Kurvenscheibe andererseits gleitbeweglich zusammenwirkenden Schwenkhebel-Kulissen
geführt ist, wobei die mit den Schwenkhebel-Kulissen zusammenwirkenden Stützflächen
der Wellenabschnitte der Steuerwelle ballig ausgebildet sind.
[0005] Mit der Erfindung ist in vorteilhafter Weise eine weniger Bauraum beanspruchende
Vorrichtung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils erzielt, wobei eine reibungsbehaftete
Verkantung des erfindungsgemäß geführten Schwenkhebels mittels einer relativ einfachen
Gestaltung der Stützflächen an den Wellenabschnitten der Steuerwelle erzielt ist.
[0006] Hintergrund der erfindungsgemäß ballig gestalteten Stützflächen ist, dass die Kulissen
des Schwenkhebels in einem Arbeitsgang fertiggestellt sind und somit die gleiche Kontur
und gleiche Winkelfehler aufweisen. Die mit den Kulissen zusammenwirkenden Stützflächen
der Wellenabschnitte werden in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten fertiggestellt,
wobei bei einer zylindrischen Gestaltung der Wellenabschnitte bzw. der Stützflächen
sich unterschiedliche Durchmesser sowie unterschiedliche oder sogar gegenläufige Konizitäten
ergeben können. Durch diese unterschiedlichen Konturen der Stützflächen kann es im
Zusammenwirken mit den zugehörigen Kulissen dazu kommen, dass eine Schiefstellung
des Schwenkhebels eintritt oder dass sich ein einseitiges Tragen einer der Kulissen
des Schwenkhebels ergibt oder dass schließlich sogar Kantenträger auftreten. Diese
Nachteile sind mit der erfindungsgemäßen balligen Ausgestaltung der Stützflächen an
den Wellenabschnitten der Steuerwelle für die Schwenkhebel-Kulissen mit Sicherheit
vermieden. Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung wird nämlich zwischen den Kulissen
des Schwenkhebels und den Stützflächen der Steuerwelle ein definierter günstiger Auflagepunkt
ohne scharfe Kanten und Übergänge geschaffen, der sich während der Einlaufphase zu
einer Berührellipse ausdehnen kann.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Stützflächen eine Balligkeit
von ca. 10 - 15 µm aufweisen.
[0008] Durch diese geringe Balligkeit tragen die Schwenkhebel vorteilhafterweise nur im
Bereich der Auflagefläche der Kulisse und nicht an deren Kanten. Dadurch kann der
sonst stattfindende Verschleiß nicht auftreten, weil sich der Berührpunkt der beiden
Gleitpartner durch Glättungen der Oberflächen schnell zu einer Berührellipse so lange
ausdehnt, bis die auftretenden Hertz'schen Pressungen sicher ertragen werden können.
[0009] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 2
- einen Schwenkhebel nach Figur 1 in perspektivischer Darstellung.
[0010] Eine Vorrichtung 1 zur Hubverstellung eines lediglich abschnittsweise dargestellten
Gaswechselventils 2 in einem lediglich angedeuteten Zylinderkopf 3 einer nicht gezeigten
Brennkraftmaschine umfasst ein mit dem Gaswechselventil 2 zusammenwirkendes Übertragungselement
4, das über eine Rolle 5 in Linienberührung steht mit einer eine Leerhubkurve 6' und
eine Hubkurve 6" umfassenden Steuerbahn 6 an einem Schwenkhebel 7. Der Schwenkhebel
7 steht am anderen Hebelende 8 über einen Wälzkörper 8' in Linienberührung mit einer
der Hubeinstellung des Gaswechselventils 2 dienenden Kurvenscheibe 9 auf einer im
Zylinderkopf 3 gesteuert dreh- und fixierbaren Steuerwelle 10, der im Zylinderkopf
3 eine parallel angeordnete, nicht gezeigte Nockenwelle zugeordnet ist, die mit einem
Nocken bei 11 auf eine Rolle 12 am Schwenkhebel 7 zur Hubbetätigung des Gaswechselventils
2 einwirkt.
[0011] Zur Bauraum sparenden, schwenkbeweglichen Anordnung des Schwenkhebels 7 ist dieser
einerseits während einer nockengesteuerten und gegen eine lediglich abschnittsweise
dargestellte Rückstellfeder 13 bewirkten Schwenkbewegung über die hebelendseitige
Linienberührung des Wälzkörpers 8' mit der Kurvenscheibe 9 und ferner über mit Stützflächen
14 an Wellenabschnitten 15 der Steuerwelle 10 beiderseits der Kurvenscheibe 9 andererseits
gleitbeweglich zusammenwirkenden Schwenkhebel-Kulissen 16 geführt.
[0012] Weiter sind zur Vermeidung reibungsbehafteter Verkantungen des Schwenkhebels 7 die
mit den Schwenkhebel-Kulissen 16 zusammenwirkenden Stützflächen 14 der Wellenabschnitte
15 der Steuerwelle 10 ballig ausgebildet, wie dies in Figur 1 bei 17 unmaßstäblich
dargestellt ist.
[0013] Vorteilhafterweise weisen die Stützflächen 14 eine Balligkeit von ca. 10 - 15 µm
auf.
[0014] Weiter hat sich in vorteilhafter Weise herausgestellt, dass es genügt, wenn sich
die balligen Stützflächen 14 jeweils von der benachbarten Kurvenscheibe 9 ausgehend
jeweils über einen wesentlichen Teil des Wellenabschnittes 15 erstrecken.
1. Vorrichtung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine,
- wobei ein mit dem Gaswechselventil (2) zusammenwirkendes Übertragungselement (4)
in Linienberührung steht mit einer eine Leerhubkurve (6') und eine Hubkurve (6") umfassenden
Steuerbahn (6) an einem Schwenkhebel (7), der
- am anderen Hebelende (8) in Linienberührung (bei 8') steht mit einer Kurvenscheibe
(9) auf einer im Zylinderkopf (3) gesteuert dreh- und fixierbaren Steuerwelle (10),
wobei
- eine im Zylinderkopf (3) zur Steuerwelle (10) parallel angeordnete Nockenwelle über
einen Nocken auf eine Kurvenbahn (Rolle 12) am Schwenkhebel (7) zur Hubbetätigung
des Gaswechselventils (2) einwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Schwenkhebel (7) einerseits während einer nockengesteuerten und gegen eine
Rückstellfeder (13) bewirkten Schwenkbewegung über die hebelendseitige Linienberührung
(bei 8') mit der Kurvenscheibe (9) und
- ferner über mit Stützflächen (14) an Wellenabschnitten (15) der Steuerwelle (10)
beiderseits der Kurvenscheibe (9) andererseits gleitbeweglich zusammenwirkenden Schwenkhebel-Kulissen
(16) geführt ist, wobei
- die mit den Schwenkhebel-Kulissen (16) zusammenwirkenden Stützflächen (14) der Wellenabschnitte
(15) der Steuerwelle (10) ballig ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützflächen (14) eine Balligkeit von ca. 10 - 15 µm aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die balligen Stützflächen (14) jeweils von der benachbarten Kurvenscheibe (9)
ausgehend jeweils über einen wesentlichen Teil des Wellenabschnittes (15) erstrecken.