[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung einer Verbrennungskraftmaschine
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Merkmalen sowie eine Vorrichtung
mit den im Obergriff des Anspruchs 8 genannten Merkmalen.
[0002] Zur Regelung eines Betriebsmodus einer Verbrennungskraftmaschine ist es bekannt,
in einem Abgaskanal wenigstens eine Lambdasonde anzuordnen. Mit Hilfe der Lambdasonde
kann eine Restsauerstoffkonzentration in dem Abgas erfasst werden und hieraus ein
Rückschluss auf das Verhältnis eines Sauerstoffanteils zu einem Kraftstoffanteil in
einem dem Verbrennungsprozess zugeführten Luft-Kraftstoff-Gemisch erfolgen.
[0003] Ein von der Lambdasonde bereitgestelltes Signal wird einem Motorsteuergerät zugeführt,
das hieraus ein die Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches beeinflussendes
Stellsignal generiert. Mittels diesem Stellsignal kann beispielsweise eine Kraftstoffeinspritzung
oder eine Luftmengenzuführung zu der Verbrennungskraftmaschine geregelt werden.
[0004] Bekannt sind sogenannte Zweipunkt-Lambdasonden, die eine stark nicht lineare Kennlinie
mit einem sehr steilen Übergang bei λ = 1 aufweisen. Mittels derartiger Lambdasonden
lassen sich nur zwei Zustände erfassen, nämlich Kraftstoff liegt im stöchiometrischen
Überschuss oder Luft liegt im stöchiometrischen Überschuss des Kraftstoff-Luftgemisches
vor.
[0005] Um eine verbesserte Lambdaregelung der Verbrennungskraftmaschine zu erreichen, insbesondere
auch um für unterschiedliche Betriebsmodi der Verbrennungskraftmaschine, wie beispielsweise
Kaltstart oder Volllast, beziehungsweise für unterschiedliche Typen von Verbrennungskraftmaschinen,
wie beispielsweise Schichtlademotoren oder Magermotoren, ist der Einsatz sogenannter
Breitband-Lambdasonden bekannt. Diese Breitband-Lambdasonden zeichnen sich durch eine
lineare Kennlinie aus, die über einen großen Bereich, beispielsweise λ = 0,7 bis 5,
verläuft. Mittels derartiger linearer Breitband-Lambdasonden kann eine kontinuierliche
Lambdaregelung ausgeführt werden, deren Sollwert im gesamten Messbereich der linearen
Breitband-Lambdasonde liegen kann. Derartige lineare Breitband-Lambdasonden zeichnen
sich darüber hinaus durch ein schnelleres Ansprechen und eine genauere Regelung aus.
[0006] Beim Einsatz derartiger linearer Breitband-Lambdasonden ist jedoch nachteilig, dass
diese, bedingt durch Herstellungstoleranzen, Alterungseinflüsse, Vergiftungseinflüsse
oder dergleichen, einen Offset oder eine Steigungsabweichung in der Kennlinie haben
können, die eine genaue Regelung beeinträchtigen. Insbesondere bei relativ weit von
λ = 1 liegenden Regelwerten für Lambda weitet sich ein Fehlerband (Toleranzband) der
linearen Kennlinie auf. Der Verlauf der linearen Kennlinie ist insbesondere bei mageren
Kraftstoff-Luft-Gemischen mit λ > 1 relativ flach, so dass dort Abweichungen in der
Kennlinie zu relativ großen Fehlern führen. Derartige Fehler führen dazu, dass gegenüber
dem gewünschten Lambda ein falsches Lambda eingeregelt wird. Hieraus resultiert eine
Beeinträchtigung der Verbrennungsqualität, eine höhere Schadstoffemission sowie ein
erhöhter Kraftstoffverbrauch.
[0007] Aus der DE 196 29 552 C1 ist eine Vorrichtung zum Kompensieren der Temperaturdrift
einer linearen Breitband-Lambdasonde bekannt. Hier wird vorgeschlagen, in einem Steuergerät
ein Kennfeld abzulegen, das abhängig von der Arbeitstemperatur der Lambdasonde zugehörige
Werte für das Ausgangssignal beinhaltet. Hierdurch wird möglich, abhängig von der
Ist-Temperatur, eine Temperaturdrift der Lambdasonde auszugleichen.
[0008] Aus der DE 195 45 706 A1 ist ein Verfahren zur Kalibrierung einer Zweipunkt-Lambdasonde
in einer Verbrennungskraftmaschine bekannt, bei dem ein Katalysator während eines
bestimmten Zeitraums mit einem überfetteten Kraftstoff-Luft-Gemisch versorgt wird
und während dieses Zeitraums die Signalwerte der Lambdasonde unabhängig von anderen
Regelsignalen gemessen werden. Hierdurch soll ein Korrekturwert gebildet werden, der
bei Normalbetrieb der Verbrennungskraftmaschine dem Sondensignal zugeführt wird.
[0009] Aus der EP 0 686 232 B1 ist bekannt, eine lineare Breitband-Lambdasonde mit einer
Zweipunkt-Lambdasonde zu kombinieren, um die lineare Breitband-Lambdasonde bei einem
Wert λ = 1 mittels der Zweipunkt-Lambdasonde zu kalibrieren.
[0010] Die US-PS 5,473,889 beschreibt eine Anordnung, bei der einerseits eine lineare Breitband-Lambdasonde
und andererseits eine weitere Gasmess-Sonde vorgesehen sind. Anhand der von den beiden
Sonden gelieferten Messergebnisse soll das von der linearen Breitband-Lambdasonde
gelieferte Signal verifiziert werden.
[0011] Schließlich ist aus der EP 0 894 187 B1 ein Verfahren zur modellgestützten Instationärsteuerung
einer Verbrennungskraftmaschine bekannt, bei der Kraftstoffablagerungen im Saugrohr
mittels eines sogenannten Wandfilmmodells berücksichtigt werden, wobei die Parameter
des Wandfilmmodells unter anderem aus einem Ausgangssignal einer im Abgastrakt der
Verbrennungskraftmaschine angeordneten linearen Breitband-Lambdasonde adaptiert werden.
[0012] Aus der allgemeinen Messtechnik sind sogenannte Regressionsrechnungen bekannt, mittels
denen eine Näherungskurve aus einer gegebenen Anzahl von Messpunkten bestimmt werden
kann. Im Ergebnis der Regressionsrechnung sind Parameter der Näherungskurve, beispielsweise
eine Steigung einer Geraden beziehungsweise ein Offset, darstellbar.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art anzugeben, mittels denen in einfacher Weise eine genaue Lambdaregelung
von Verbrennungskraftmaschinen in einem großen Regelbereich durchführbar ist.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 genannten
Merkmalen und eine Vorrichtung mit den im Anspruch 8 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch,
dass eine Steigung der Ist-Kennlinie der linearen Breitband-Lambdasonde - während
des bestimmungsgemäßen Einsatzes der linearen Breitband-Lambdasonde bei der Regelung
einer Verbrennungskraftmaschine - ermittelt wird, eine Abweichung der Steigung von
einer Soll-Kennlinie ermittelt wird und aus der Abweichung ein Korrekturwert ermittelt
wird, mit dem das Stellsignal für die Beeinflussung der Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft-Gemisches
zum Betrieb der Verbrennungskraftmaschine korrigiert wird, ist vorteilhaft möglich,
selbsttätig fortlaufend die Ist-Kennlinie der linearen Breitband-Lambdasonde anzupassen.
Somit können insbesondere ohne zusätzlichen Bauelementeaufwand, beispielsweise durch
zusätzliche Sonden oder dergleichen, zum Kalibrieren der linearen Breitband-Lambdasonde
exakte Lambdawerte vorgegeben werden. Ferner wird hierdurch vorteilhaft möglich, bei
der Herstellung der linearen Breitband-Lambdasonden größere Fertigungstoleranzen zuzulassen,
da während des bestimmungsgemäßen Einsatzes der Lambdasonden eine automatische Kompensation
der vorhandenen Ist-Fehler erfolgt. Hierdurch kommt es zu einer Reduzierung der Produktionskosten,
da Anforderungen an Qualitätsüberwachung usw. verringert werden können und andererseits
die Ausbeute des Herstellungsprozesses erhöht ist.
[0015] Ferner ist vorteilhaft möglich, durch das erfindungsgemäße Verfahren alterungsbedingte
beziehungsweise vergiftungsbedingte Änderungen der Kennlinien zu kompensieren, so
dass die Standzeit der linearen Breitband-Lambdasonden erhöht werden kann.
[0016] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steigung der
Ist-Kennlinie durch eine Regressionsrechnung ermittelt wird, bei der vorzugsweise
die Regressionsrechnung die Ausgangssignale der linearen Breitband-Lambdasonde und
ein Lambdasoll-Signal zum Betrieb der Verbrennungskraftmaschine auswertet. Durch eine
derartige Verknüpfung der Signale lässt sich ein Regressionsfaktor ermitteln, der
die mittlere Steigung der Ist-Kennlinie im Punkt des Lambda-Soll-Mittelwertes darstellt.
Dieser Regressionsfaktor kann bevorzugt mit der Soll-Kennlinie der eingesetzten linearen
Breitband-Lambdasonde sowie dem Lambda-Soll-Wert verknüpft werden, so dass ein Korrekturfaktor
zur Verfügung steht, mittels dem das von der linearen Breitband-Lambdasonde gelieferte
Signal korrigiert werden kann. Hierdurch wird eine exakte Lambdaregelung der Verbrennungskraftmaschine,
insbesondere auch über einen weiten Lambdaregelbereich, in fetten und mageren Betriebsmodi
die Verbrennungskraftmaschine möglich.
[0017] Ferner wird durch das erfindungsgemäße Verfahren in einfacher Weise eine Onboard-Diagnose
möglich, da durch die Regression die Abweichung der tatsächlichen Kennlinie der linearen
Breitband-Lambdasonde von der idealen Kennlinie ermittelbar ist. Diese Abweichung
der tatsächlichen von der idealen Kennlinie kann in einfacher Weise mit einer maximal
zulässigen Abweichung verglichen werden, so dass bei Überschreiten der maximal zulässigen
Abweichungen auf einen Fehlerfall erkannt wird, der beispielsweise einen Austausch
der linearen Breitband-Lambdasonde erfordert.
[0018] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch eine mit einer Lambdaregelung ausgestattete Verbrennungskraftmaschine;
- Figur 2
- zwei Kennlinien von linearen Breitband-Lambdasonden;
- Figur 3
- ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Lambdasondenkorrektur und
- Figur 4
- den Verlauf einzelner Kennlinien der erfindungsgemäßen Lambdasondenkorrektur.
[0020] Figur 1 zeigt schematisch eine Verbrennungskraftmaschine 10, deren Abgasleitung 12
mit einem Katalysator, insbesondere einem 3-Wege-Katalysator 14, verbunden ist. In
der Abgasleitung 12 ist eine lineare Breitband-Lambdasonde 16 (nachfolgend Lambdasonde
16) angeordnet. Eine Signalleitung 18 der Lambdasonde 16 ist mit einem Motorsteuergerät
20 verbunden.
[0021] Die Verbrennungskraftmaschine 10 umfasst ferner eine Ansaugleitung 22, in der ein
Mittel 24 zum Einstellen einer Ansaugluftmenge angeordnet ist. Ferner ist ein Mittel
26 zum Einbringen, beispielsweise Einspritzen, eines Kraftstoffes in die Verbrennungskraftmaschine
10, insbesondere in die Ansaugluft, vorgesehen. Die Mittel 24 und 26 sind jeweils
über Steuerleitungen 28 beziehungsweise 30 ebenfalls mit dem Motorsteuergerät 20 verbunden.
Das Motorsteuergerät 20 besitzt weitere, hier lediglich angedeutete Anschlüsse, mit
denen eine Vielzahl von Überwachungen, Steuerungen, Regelungen oder dergleichen der
Verbrennungskraftmaschine 10 übernommen werden können. Auf diese wird jedoch im Rahmen
der vorliegenden Beschreibung nicht näher eingegangen.
[0022] Die allgemeine Funktionsweise der in Figur 1 gezeigten schematischen Anordnung ist
folgende:
[0023] In der Verbrennungskraftmaschine 10 wird ein Kraftstoff-Luft-Gemisch verbrannt, um
eine Antriebsenergie, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, zu erzeugen. Das Abgas
des Verbrennungsprozesses wird über die Abgasleitung 12 einem Katalysator 14, mittels
dem beispielsweise Stickoxide NO
x, Kohlenwasserstoffe HC oder Kohlenmonoxid CO absorbiert werden, zugeführt. Das Abgas
wird hierbei an der Lambdasonde 16 vorbeigeführt, mittels der ein Restsauerstoffgehalt
des Abgases 12 in bekannter Weise messbar ist. Ein dem Restsauerstoffgehalt entsprechendes
Signal wird von der Lambdasonde 16 dem Motorsteuergerät 20 übermittelt. Das Motorsteuergerät
20 stellt Steuersignale für die Mittel 24 und 26 bereit, mittels denen einen Luftmenge
und/oder eine Kraftstoffmenge für das in der Verbrennungskraftmaschine 10 zu verbrennende
Kraftstoff-Luft-Gemisch dosiert wird. Entsprechend einem vorgegebenen Lambdawert wird
hierbei das von der Lambdasonde 16 bereitgestellte Signal berücksichtigt.
[0024] In Figur 2 ist eine Kennlinie der linearen Breitband-Lambdasonde 16 mit 32 bezeichnet.
Hierbei ist die Ausgangsspannung U
LSU der Lambdasonde 16 über dem Wert Lambda aufgetragen. Übliche Lambdasonden 16 besitzen
bei einem Lambdawert = 1 eine Ausgangsspannung U von 2,5 V. Zum Vergleich ist eine
zweite Kennlinie 34 eingetragen, die fehlerbehaftet ist. Diese weist eine insgesamt
geringere Steigung um den Wert λ = 1 auf. Dies bedeutet, diese fehlerhafte Kennlinie
34 besitzt im mageren Bereich (λ > 1) eine zu niedrige Ausgangsspannung U
LSU und im fetten Bereich (λ < 1) eine zu hohe Ausgangsspannung U
LSU. Dies führt dazu, dass um den Wert λ = 1 ein Gradient Δ U
LSU 34 kleiner ist als ein Gradient Δ U
LSU 32, da die Kennlinie 34 um den Wert λ = 1 eine geringere Steigung aufweist.
[0025] Derartige fehlerhafte Kennlinienverläufe 34 können beispielsweise durch Fertigungstoleranzen,
Alterungserscheinungen oder Vergiftungserscheinungen auftreten. In jedem Fall führt
dies zu einer Abweichung der Steigung der Ist-Kennlinie 34 von der Soll-Kennlinie
32.
[0026] Figur 3 zeigt in einem Blockschaltbild die erfindungsgemäße Lambdasondenkorrektur,
mittels der beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Lambdasonde 16 (Figur 1) der beispielsweise
anhand von Figur 2 erläuterte Offset der Kennlinie 34 von der Soll-Kennlinie 32 ausgeglichen
werden kann.
[0027] Die einzelnen Bauelemente der Lambdasondenkorrektur sind in das Motorsteuergerät
20 integriert.
[0028] Das Spannungssignal U
LSU der Lambdasonde 16 wird einerseits einer Regressionsrechnung 36 und andererseits
einem Subtrahierglied 38 zugeführt. Der Regressionsrechnung 36 wird ferner ein Signal
λ
Soll zugeführt. Das Signal λ
Soll wird ferner einem Speichermittel 40 zugeführt, in dem die Soll-Kennlinie 32 abgespeichert
ist. Anhand der im Speichermittel 40 abgelegten Kennlinie 32 wird aus dem Signal λ
Soll ein Signal U
LSU-modell ermittelt, das einem Differenzierglied 42 zugeführt wird. Das Differenzierglied 42
wird gleichzeitig mit dem Signal λ
Soll beaufschlagt. Am Ausgang des Differenziergliedes 42 liegt ein Signal d U
LSU-modell / d λ
Soll an, das der Sollsteigung der Kennlinie 32 entspricht.
[0029] Am Ausgang der Regressionsrechnung 36 liegt ein Signal d U
LSU /dλ Soll an, das der Ist-Steigung der Kennlinie 34 entspricht. Dieses Signal entspricht
dem Regressionsfaktor R
LSU der Lambdasonde 16. Dieser stellt die mittlere Steigung der Ist-Kennlinie 34 im Punkt
des Lambdasoll-Mittelwertes dar. Über ein Verhältnisglied 44 wird der Regressionsfaktor
R
LSU mit der Sollsteigung der Kennlinie 32 verknüpft und einem Adaptionsglied 46 zugeführt.
Das Adaptionsglied 46 ermittelt aus dem Eingangssignal einen Korrekturfaktor K
LSU für die Lambdasonde 16.
[0030] Das Ist-Signal U
LSU der Lambdasonde 16 wird über das Subtrahierglied 38 mit einer Spannung von 2,5 V,
die der Sollspannung bei λ = 1 entspricht, verknüpft. Die sich hieraus ergebende Differenz
wird über ein Multiplizierglied 48 mit dem Korrekturfaktor LSU verknüpft. Das Multiplizierglied
48 ist mit einem Summierglied 50 verbunden, über das der zuvor im Subtrahierglied
38 abgezogene Spannungswert 2,5 V dem Signal wieder aufaddiert wird, so dass als Ausgangssignal
ein korrigiertes Spannungssignal U
LSU-korrigiert der Lambdasonde 16 zur Verfügung steht und durch das Motorsteuergerät 20 (Figur 1)
für die Regelung der Verbrennungskraftmaschine 10 eingesetzt werden kann.
[0031] Es wird deutlich, dass durch die Signalverarbeitung erreicht wird, dass eine Abweichung
der Steigung der Ist-Kennlinie 34 von der Steigung der Soll-Kennlinie 32 in einfacher
Weise korrigiert werden kann.
[0032] In Figur 4 werden typische Signalverläufe der anhand von Figur 3 erläuterten Lambdasondenkorrektur
gezeigt. Hierbei sind die einzelnen Signalverläufe über der Zeit t aufgetragen. Mit
60 ist ein Sollwert für die Steigung der Soll-Kennlinie 32, also d U
LSU--
modell / d λ
Soll dargestellt. Ferner ist mit 62 ein Verlauf des Regressionsfaktors R
LSU dargestellt. Mit 64 ist eine Kennlinie aufgetragen, die ein Rauschen des Spannungssignals
U
LSU darstellt. Die Kennlinie 64 oszilliert hierbei um einen Rauschfaktor RF von 1.
[0033] Mit 66 ist die Kennlinie des Spannungssignals U
LSU entsprechend der Soll-Kennlinie 32 (Figur 2) für eine Lambdaregelung von ± 3 % aufgetragen.
Dies bedeutet, der Wert λ
Soll schwankt (toggelt) um einen Wert von 0,97 bis 1,03. Die durch die Rauschsignale 64
tatsächlich vorhandenen Signalstörungen führen zu einem Kennlinienverlauf 68, der
aus einer Überlagerung des Kennlinienverlaufs 66 mit der Kennlinie 64 resultiert.
Die Kennlinie 66 entspricht somit dem Sollsignal, während die Kennlinie 68 dem Ist-Signal
entspricht. Anhand der Kennlinie 62 wird deutlich, dass der Regressionsfaktor R
LSU schon nach kurzer Zeit sich dem Verlauf der Kennlinie 60, die der Sollsteigung der
Kennlinie 32 entspricht, annähert. Der Regressionsfaktor 62 wird bei jedem neu hinzukommenden
Messwertpaar, dies ist die tatsächliche Mess-Spannung U
LSU der Lambdasonde 16 und des Wertes λ
Soll zu einem beliebigen Zeitpunkt, neu über alle Messwerte des Messzyklus berechnet.
Der Messzyklus beginnt beispielsweise bei jedem Neustart der Verbrennungskraftmaschine
10. Hierdurch nimmt die Anzahl der in die Regression einbezogenen Messwerte mit jedem
neuen Messwertpaar zu. Es wird deutlich, dass bereits nach kurzer Zeit, insbesondere
innerhalb weniger Sekunden, der Verlauf 62 des Regressionsfaktors den Verlauf der
Kennlinie 60 sich annähert.
[0034] Anhand dieser modellhaften Darstellung der Kennlinien wird deutlich, dass trotz Überlagerung
des Lambdasollsignals (Kennlinie 66) durch das Rauschsignal 64 das Ausgangssignal
U
LSU korrigiert (Figur 3) durch die fortlaufende Ermittlung des Regressionsfaktors R
LSU bei der Lambdaregelung der Verbrennungskraftmaschine 10 die Abweichung der Steigung
der Ist-Kennlinie 34 von der Soll-Kennlinie 32 kompensiert.
[0035] Anhand der Erläuterung wird ferner deutlich, dass durch die Lambdasondenkorrektur,
wie sie in Figur 3 gezeigt ist, eine Abweichung der Steigung der Ist-Kennlinie 34
von der Soll-Kennlinie 32 für jede lineare Breitband-Lambdasonde 16 erfolgen kann.
Diese Abweichung kann durch Herstellungstoleranzen, durch Alterung oder durch Vergiftungserscheinungen
hervorgerufen sein. Dies stellt für die Korrektur des Lambdasonden-Spannungssignals
U
LSU kein Kriterium dar.
[0036] Durch die Lambdasondenkorrektur kann gleichzeitig eine Onboard-Diagnose des die Verbrennungskraftmaschine
10 aufweisenden Kraftfahrzeuges durchgeführt werden. Ist der Regressionsfaktor R
LSU und/oder der Korrekturfaktor K
LSU so groß, dass die Abweichung der Ist-Kennlinie 34 von der Soll-Kennlinie 32 eine
vorgebbare maximale Abweichung übersteigt, kann hieraus auf einen Fehler der Lambdasonde
16, der nicht mehr durch die erfindungsgemäße Korrektur kompensiert werden kann, geschlossen
werden. Durch Bereitstellen eines entsprechenden Signals kann der Austausch der entsprechenden
Lambdasonde 16 angezeigt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0037]
- 10
- Verbrennungskraftmaschine
- 12
- Abgasleitung
- 14
- 3-Wege-Katalysator
- 16
- Breitband-Lambdasonde
- 18
- Signalleitung
- 20
- Motorsteuergerät
- 22
- Ansaugleitung
- 24
- Mittel
- 26
- Mittel
- 28
- Steuerleitungen
- 30
- Steuerleitungen
- 32
- Soll-Kennlinie
- 34
- Ist-Kennlinie
- 36
- Regressionsrechnung
- 38
- Subtrahierglied
- 40
- Speichermittel
- 42
- Differenzierglied
- 44
- Verhältnisglied
- 46
- Adaptionsglied
- 48
- Multiplizierglied
- 50
- Summierglied
- 60
- Sollwert für die Steigung der Soll-Kennlinie 32
- 62
- Verlauf des Regressionsfaktors RLSU
- 64
- Rauschsignale
- 66
- Kennlinienverlauf
- 68
- Kennlinienverlauf
- ULSU
- Lambdasonden-Spannungssignal
- RLSU
- Regressionsfaktor
- KLSU
- Korrekturfaktor
- RF
- Rauschfaktor
1. Verfahren zur Regelung einer Verbrennungskraftmaschine, wobei der Restsauerstoffgehalt
eines Abgases der Verbrennungskraftmaschine mittels einer linearen Breitband-Lambdasonde
gemessen wird und ein von dem Restsauerstoffgehalt des Abgases abhängiges Signal einem
Steuergerät übermittelt wird und das Steuergerät hieraus ein die Zusammensetzung der
Verbrennungskraftmaschine zugeführten Kraftstoff-Luft-Gemisch beeinflussendes Stellsignal
generiert, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steigung der Ist-Kennlinie der linearen Breitband-Lambdasonde - während des
bestimmungsgemäßen Einsatzes der linearen Breitband-Lambdasonde bei der Regelung einer
Verbrennungskraftmaschine - ermittelt wird, eine Abweichung der Steigung von einer
Soll-Kennlinie ermittelt wird und aus der Abweichung ein Korrekturwert ermittelt wird,
mit dem das Signal der linearen Breitband-Lambdasonde korrigiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steigung der Ist-Kennlinie durch eine Regressionsrechnung ermittelt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Regressionsrechnung das Ist-Signal (ULSU) der linearen Breitband-Lambdasonde und ein Sollwert (λSoll) der Lambdaregelung zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steigung der Soll-Kennlinie aus einer bekannten Soll-Kennlinie und dem Sollwert
(λSoll) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Regressionsfaktor (RLSU) der Regressionsrechnung mit der Steigung der Soll-Kennlinie verknüpft wird und hieraus
ein Korrekturfaktor (KLSU) für das Ist-Signal (ULSU) ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Regressionsfaktor (RLSU) in vorgebbaren Zeitschritten mit jedem neu hinzukommenden Messwertpaar des Ist-Signals
(ULSU) und des Sollwertes (λSoll) neu über alle Messwerte des Messzyklus ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Regressionsfaktor (RLSU) und/oder der Korrekturfaktor (KLSU) für eine Onboard-Diagnose eines die Verbrennungskraftmaschine aufweisenden Kraftfahrzeuges
eingesetzt wird.
8. Vorrichtung zur Lambdaregelung einer Verbrennungskraftmaschine, die wenigstens eine
in einer Abgasleitung angeordnete lineare Breitband-Lambdasonde umfasst, sowie ein
Steuergerät besitzt, mittels dem ein von der Lambdasonde geliefertes Signal erfassbar
ist und das Mittel zum Erstellen eines Kraftstoff-Luft-Gemisches für die Verbrennungskraftmaschine
ansteuert, gekennzeichnet durch Mittel (36), mittels denen eine Steigung einer Ist-Kennlinie (34) der Lambdasonde
(16) ermittelbar ist und Mittel (40, 42), mittels denen eine Steigung einer Soll-Kennlinie
(32) ermittelbar ist und Mittel (44, 46) zum Ermitteln eines Korrekturwertes (KLSU) des Signals (ULSU) der Lambdasonde (16).