[0001] Die Neuerung bezieht sich auf ein Membranventil und dergleichen, wie Druckhalteventil
mit einer zweiteiligen Regelmembrane gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Membranventile zählen zu den pneumatisch gesteuerten Druckregelventilen
bzw. Druckhalteventilen zur Konstanthaltung von Prozessdrücken in verfahrenstechnischen
Anlagen, beispielsweise der Lebensmittel- und/oder Getränkeindustrie sowie der pharmazeutischen
und chemischen Industrie. Das Wirkungsprinzip der Druckkonstanthaltung beruht auf
dem Verkleinern oder Vergrößern des freien Strömungsquerschnittes am Ventilsitz durch
den verstellbaren Ventilschaft, der mit der Regelmembrane verbunden ist.
[0003] Bei diesen Steuerventilen bestehen die Probleme im wesentlichen im Bereich der Regelmembrane,
die aufgrund der Bauart in den meisten Fällen unmittelbar mit dem Prozess in Kontakt
steht. Insbesondere sind besondere konstruktive Vorkehrungen erforderlich, die ein
Ausströmen des Prozeß- und/oder Steuerfluids im gefährdeten Bereich der Regelmembrane
verhindern.
[0004] Aus der US-PS 3182678 geht eine Steuerventil der eingangs genannten Art hervor, bei
dem die aus zwei Membranteilen bestehende Membranwand eine zwischen den Membranteilen
angeordnete Stützeinrichtung aufweist. Diese Stützeinrichtung weist die Form einer
Scheibe auf, die sich, ausgehend vom zentralen Teil der Membrane, über eine vorgegebene
Strecke in radialer Richtung nach außen erstreckt.
[0005] Ferner zeigt die DE-PS 2818633 ein Steuerventil mit einer Membranwand, die dichtend
in einem Ventilgehäuse eingeklemmt ist und zwei Kammern voneinander trennt, die mit
unterschiedlichen Drücken beaufschlagbar sind, und mit einem Ventilkörper, der an
einem zentralen Bereich der Membranwand befestigt und unter Einwirkung auf einen Ventilsitz
in axialer Richtung durch die Membranwand bewegbar ist, wobei die Membranwand zwei
separate Membranteile aufweist, von denen jeweils eines auf einer Seite der Membranwand
angeordnet und einer entsprechenden Kammer zugewandt ist, wobei zwischen dem Membranteil
eine Stützvorrichtung vorgesehen ist.
[0006] Hierbei ist in dem äußeren Befestigungsbereich der Membranwand ein halbkreisförmig
umlaufender Ringraum vorgesehen, dem eine nach außen geführte Bohrung zugeordnet ist,
die zum Ableiten austretender Leckage-Flüssigkeiten nach außen dient. Mit dieser Ausbildung
ist nur eine mangelhafte unkontrollierte Ableitung der Leckage-Flüssigkeit gegeben.
Insbesondere kann diese nicht gezielt abgeleitet werden, was insbesondere bei den
häufig hohe Temperaturen aufweisenden Prozess-Flüssigkeiten eine erhebliche Gefahr
für das Bedienungspersonal darstellt. Ferner entsteht durch den unkontrollierten Ausfluß
eine unnötige Verunreinigung des angrenzenden Anlagenbereichs.
[0007] Aufgabe der Neuerung ist es, ein Druckhalteventil der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, daß eine kontrollierte Ableitung von Leckage-Flüssigkeit gewährleistet,
wobei auch der zum Zentrum weisende Teil der Regelmembrane durch besondere Vorkehrungen
miteingeschlossen sein soll.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Membranventil der bekannten Art dadurch gelöst, daß
mindestens eine der zueinander weisenden Membranflächen eine kanalbildende Oberfläche
aufweist, deren Kanäle zum Zentrum des Ventilgehäuses und von diesem nach außen zu
einem Ableitrohr geführt sind.
[0009] In selbständiger Ausbildung der Neuerung wird ferner vorgeschlagen, daß mindestens
eine der zueinander weisenden Membranflächen wellenförmige und/oder abstandsbildende
Erhebungen aufweist, zwischen denen von der äußeren Einspannstellung bis hin zu einem
inneren Ableitringraum Kanäle gebildet sind und im inneren Ringraum mindestens ein
gezielter Ableitkanal nach außen vorgesehen ist.
[0010] Ferner wird in eigenständiger Ausbildung vorgeschlagen, daß die gegeneinander weisenden
Membranflächen mindestens einen von der äußeren Einspannstelle ausgehenden Leckage-Sammelraum
aufweisen, von dem mindestens ein nach innen weisender Ableitkanal zum Ventilschaft
und von und entlang diesem nach oben aus dem Ventilgehäuse hinaus in einen mit einem
Ableitrohr verbundenen Überleitraum geführt ist.
[0011] Weitere ergänzende und erweiternde Merkmale der Neuerung ergehen aus den Unteransprüchen.
[0012] Mit der neuerungsgemäß vorgeschlagenen Ausbildung einer solchen Leckage-Führung ist
eine gezielte und sichere Ableitung nach außen gewährleistet. Insbesondere wird eine
unkontrcllierte, störende und auch gefährliche Abspritzung von Leckage-Medien ausgeschlossen.
Dabei ist durch die wellenförmige Ausbildung der Membrane eine vorteilhafte Abführung
auch nur geringer Leckage-Mengen gegeben. Insbesondere sind die wellenförmigen Erhebungen
und/oder abstandsbildenden Oberflächenerhebungen so ausgeführt, daß praktisch im gesamten
Membraninnenraum eine Ableitung der Leckage-Flüssigkeit zum Zentrum hin gewährleistet
ist. Dieses kann insbesondere durch eine punktförmige Anlage der gegeneinander weisenden
Membranflächen erzielt werden, so daß praktisch zwischen den Anlagenpunkten eine Vielzahl
freier Kanäle zum Zentrum und damit zum Ableitraum führt.
[0013] Im nachfolgenden wird die Neuerung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
[0014]
- Figur 1
- einen Querschnitt durch das als Druckhalteventil ausgebildete Membranventil und
- Figur 2
- eine vergrößtere Darstellung eines Ausschnitts der zueinander weisenden Membranflächen.
[0015] Gemäß dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das als Druckhalteventil
ausgebildete Membranventil aus einem Ventilgehäuse 1, dessen Innenraum eine abdichtend
eingespannte Doppelmembrane mit einer oberen Membrane 2 und einer unteren Membrane
3 aufweist. Diese Membranen 2,3 teilen das Ventilgehäuse 1 in einen oberen Steuerraum
4 und einen unteren Produktraum 5. In dem Produktraum 5 befindet sich ein unterer
Ventilschaft 6 mit einem Steuerventil 7. Der obere Steuerraum 4 nimmt den oberen Ventilschaft
8 auf, der durch das Ventilgehäuse 1 durch eine Führung 9 zu einem zusätzlich verwendeten
Booster 10 führt. Die Ventilschäfte 6,8 weisen eine zentrale Einspannstelle 11 für
die Membranen 2,3 auf, die ihrerseits auf einer Spannplatte 11 aufgelegt sind. Der
äußere Rand dieser Membranen 2,3 ist in einer äußeren Einspannstelle 12 dichtend gehalten.
[0016] Mindestens eine der zueinander weisenden Membranfläche 13, 14 weist, wie in Figur
2 vergrößert dargestellt, eine kanalbildende Oberfläche auf, so daß von dem äußeren
Innenrand des Ventilgehäuse 1 in Richtung zum Zentrum des Ventilgehäuses Kanäle 15
gebildet sind, die mindestens bis zu einem Ringkanal 16 führen, der wiederum mit weiteren
in der Spannplatte 11 befindlichen Kanäle 17 zu einem inneren Ableitraum 18 der Ventilschäfte
führt. Von diesem Ableitraum 18 ist ein nach oben entlang des oberen Ventilschaftes
8 führender Kanal 19 vorgesehen, der mit einer Öffnung 19' in einem oberen Überleitraum
20 endet. Dieser ist mit einem gezielt nach außen und unten weggeführten Ableitrohr
21 verbunden.
[0017] Der zwischen den Membranen 2,3 sich bildende Leckage-Sammelraum kann von einer wellenförmig
ausgebildeten Membranoberfläche gebildet sein. Auch können auf mindestens einer der
zueinander weisenden Membranflächen 13,14 Versteifungen und/oder Erhebungen vorgesehen
sein, die ebenfalls zweckmäßig zu dem Ringkanal 16 führen. Weitere Varianten der Oberflächen
solcher zueinander weisender Membranflächen 13,14 sind im Rahmen der Merkmale der
betreffenden Unteransprüche denkbar. Im Falle einer sich bildenden Leckage kann die
Leckage-Flüssigkeit durch die vorbeschriebenen Kanäle und Übergangsräume gezielt durch
das Ableitrohr 21 abgeführt werden.
1. Membranventil und dergleichen wie Druckhalteventil mit einer zweiteiligen Regelmembrane,
die in einem Ventilgehäuse dichtend eingelagert ist und den Steuerraum von dem Produktraum
trennt und mit einem Ventilkörper, der im Zentrum des Ventilgehäuses mit der Regelmembrane
abdichtend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der zueinander weisenden Membranflächen (13,14) eine kanalbildende
Oberfläche aufweist, deren Kanäle (15) zum Zentrum des Ventilgehäuses (1) und von
diesem nach außen zu einem Ableitrohr (21) geführt sind.
2. Membranventil gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der zueinander weisenden Membranflächen (13,14) wellenförmige und/oder
abstandsbildende Erhebungen aufweist, zwischen denen von der äußeren Einspannstelle
(12) bis hin zu einem inneren Ableitringraum (18) Kanäle (15) gebildet sind und im
inneren Ringraum (18,19) mindestens ein gezielter Ableitkanal (20,21) nach außen vorgesehen
ist.
3. Membranventil gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinanderweisenden Membranflächen (13,14) mindestens einen von der äußeren
Einspannstelle ausgehenden Leckage-Sammelraum aufweisen, von dem mindestens ein nach
innen weisender Ableitkanal (16,17) zum Ventilschaft (8) von und entlang diesem nach
oben aus dem Ventilgehäuse hinaus in einen mit einem Ableitrohr (21) verbundenen Überleitraum
(20) geführt ist.
4. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Leckage-Sammelraum von einer im Querschnitt wellenförmig ausgeformten Membranoberfläche
(13,14) gebildet ist.
5. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der zueinanderweisenden Membranflächen (13,14) eine innenliegende
Versteifung und/oder Erhebungen aufweisen und an/oder in dieser Versteifung und/oder
Erhebung mindestens ein zum Ventilschaft (8) verlaufender Ableitkanal (15,16,17) angeordnet
ist.
6. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Ableitkanal (17) in einem inneren Ringraum (18) mündet, in dem ein weiterer hochgerichteter
Kanal (19) längs der beweglichen Ventilschaftstange in einen oberen Überleitraum (20)
führt.
7. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß der hochgerichtete Kanal (19) als Ringkanal zwischen dem Außenmantel der Ventilschaftstange
und dem Innenmantel des Schaftoberteils (8) gebildet ist.
8. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ableitrohr (21) mit dem oberen Überleitraum (20) verbunden und von diesem nach
unten gerichtet ist.
9. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine untere und eine obere Membrane (13,14) vorgesehen ist und zwischen diesen beiden
Membranen (13,14) eine Versteifung (11) mit mindestens einem Ableitkanal (17) eingebunden
ist.
10. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche mindestens einer Membraninnenseite (13,14) mit Ableitkanälen in Form
von Rillen ausgebildet ist.
11. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen spiralförmig nach innen zu einem Ableitkanal (16,17) verlaufen.
12. Membranventil nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen gleichzeitig mit ihren angrenzenden Erhebungen als Versteifung der so
ausgebildeten Membranseite dienen.