(19)
(11) EP 1 143 567 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.10.2001  Patentblatt  2001/41

(21) Anmeldenummer: 01107983.7

(22) Anmeldetag:  29.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01R 13/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.04.2000 DE 20006470 U

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Zweigle, Peter
    71254 Ditzingen (DE)

   


(54) Elektrisches Steckelement mit einem Funktionselement


(57) Bei einem elektrischen Steckelement (21) zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem Gegenstecker soll vermieden werden, dass für die unterschiedlichen Ableitungen des elektrischen Kabels aus dem Gehäuse unterschiedliche Kontaktträger (22) benötigt werden.
Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass das Klemmelement (5; 35; 55) und die Ableitungsvorrichtung (6; 36; 56) als einstückiges Teil ausgebildet werden, wobei an einem Ende des einstückigen Teils mindestens ein Verrastelement (61) vorgesehen ist, das mit mindestens einem weiteren Verrastelement (30; 70), das an dem Kontaktträger (22) angeordnet ist, zusammenwirkt.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht von einem elektrischen Steckelement zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem Gegenstecker, bestehend aus einem Kontaktträger mit mehreren Kontaktelementen, einem Klemmelement zur Aufnahme eines elektrischen Kabels sowie einer Ableitungsvorrichtung zur Wegführung des Kabels von dem Kontaktträger sowie einem Dekkelelement zum mindestens einseitigen Abdecken des Kontaktträgers aus.

[0002] Steckelemente, die aus einem Stecker und einem mit dem Stecker zusammenwirkenden Gegenstecker eine elektrische Steckverbindung herstellen, sind vielfältig bekannt. Beispielsweise ist zur Herstellung eines elektrischen Kontakts einer Telefonschnur mit einer Telefonbuchse ein Stecker bekannt, der ein mehradriges Kabel aufnimmt, das in ein Gehäuse geführt wird, wobei in dem Gehäuse die einzelnen Adern des Kabels an Kontaktelemente eines Kontaktträgers, der ebenfalls innerhalb des Gehäuses angeordnet ist, geführt werden. Um zu verhindern, dass durch einen auf das Kabel wirkenden Zug die Adern von den Kontaktelementen entfernt werden, sind in dem Gehäuse Klemmelemente vorgesehen, die als sogenannte Zugentlastung ausgebildet sind. In vielfältigen Fällen ist es notwendig, dass das Kabel in bestimmten Richtungen, die nicht mit der Steckrichtung identisch sind, weggeführt wird. Hierzu sind ebenfalls in dem Gehäuse Ableitungsvorrichtungen vorgesehen, in denen das Kabel vom Inneren des Gehäuses in vordefinierter Richtung nach außen in Führungsbahnen geführt wird.

[0003] Je nach Anwendung des Steckelements ist es notwendig, unterschiedliche Ableitungsrichtungen vorzusehen. So ist es notwendig, beispielsweise senkrecht zur Steckrichtung des Steckelements das Kabel herauszuführen, in anderen Fällen ist es notwendig, in einem Winkel von 45° zur Steckrichtung das Kabel entsprechend wegzuführen. Um diese unterschiedlichen notwendigen Ausführungsformen zu realisieren, werden derzeit eine Vielzahl von Kontaktträgern zusammen mit dem Klemmelement und der Ableitungsvorrichtung hergestellt. So ist ein Ausführungsbeispiel gemäß dem Stand der Technik derart ausgebildet, dass der rechteckig ausgebildete Kontaktträger auf seiner einen, beispielsweise linken Seite, eine Ableitungseinrichtung aufweist, wobei diese im Winkel von 90° zur Steckrichtung angeordnet ist. Ein anderes Ausführungsbeispiel weist auf der rechten Seite des Kontaktträgers eine Ableitungsvorrichtung auf, die im Winkel von 45° zur Steckrichtung des Steckelements angeordnet ist. So lassen sich viele Kombinationen von Ableitungsvorrichtungen zusammen mit dem Kontaktträger erstellen.

[0004] Ein wesentlicher Nachteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass für jede Ausführungsform entsprechende Spritzgussformen benötigt werden, so dass dies zu hohen Fertigungskosten führt, da die Stückzahlen verhältnismäßig gering sind. Zum anderen erschwert die Vielzahl von Ausführungsformen die Lagerhaltung und den Transport.

[0005] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein elektrisches Stekkelement zu schaffen, das derart gestaltet ist, dass die Variantenvielfalt der Spritzgussteile zur Herstellung der Kontaktträger mit den unterschiedlichen Ableitungsvorrichtungen verringert wird.

[0006] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, das Klemmelement und die Ableitungsvorrichtung als einstückiges Teil auszubilden, so dass ein Funktionselement entsteht, wobei an einem Ende des Funktionselements mindestens ein Verrastelement vorgesehen ist, das mit mindestens einem an dem Kontaktträger angeordneten weiteren Verrastelement zusammenwirkt.

[0007] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Steckelements ist darin zu sehen, dass aufbauend auf einen Kontaktträger in Zusammenwirkung mit der Ausbildung eines einstückig ausgebildeten Funktionsteils, das ein Klemmelement und die Ableitungsvorrichtung umfasst, durch zuvor definierte Anordnungen des Funktionsteils an dem Kontaktträger die gewünschten unterschiedlichen Ausführungen, wie sie bereits aus dem Stand der Technik bekannt sind, ohne weiteres hergestellt werden können, ohne dass es notwendig ist, unterschiedliche Spritzgussformen für die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele herzustellen und zu benutzen.

[0008] Dadurch besteht auch die Möglichkeit, weitere Ausführungsbeispiele, wie sie aus Kostengründen gemäß dem Stand der Technik bisher nicht hergestellt werden konnten, zu realisieren.

[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckelements besteht darin, dass das Funktionsteil zwei in einem definierten Winkel zueinander angeordnete Verrastvorrichtungen aufweist, so dass mit einem einzigen Funktionsteil zum einen zwei unterschiedliche Ableitungsrichtungen für das aus dem Gehäuse führende Kabel vorgesehen werden können und, in Abhängigkeit davon, an welcher Stelle an dem Kontaktträger das Funktionsteil angeordnet wird, das Kabel entweder zur linken, zur rechten Seite oder seitlich von dem Kontaktträger weggeführt werden kann.

[0010] Das an dem Funktionsteil angeordnete Verrastelement ist in Form eines Rastbügels ausgebildet, das mit einer Rastnase, die an dem Kontäktträger angeordnet ist, zur Herstellung einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung zusammenwirkt.

[0011] Vorzugsweise ist mindestens eines der an dem Kontaktträger angeordneten weiteren Verrastelemente derart ausgebildet, dass dieses auch mit einem Deckelelement zusammenwirkt, das im verrasteten Zustand mindestens eine Seite des Kontaktträgers abdeckt. So ist es nicht notwendig, für ein Deckelelement zum einen eine gesonderte Verrastung vorzusehen, und zum anderen ist es nicht notwendig, für die unterschiedlichen Stellungen, die das Funktionsteil einnehmen kann, unterschiedliche Deckelelemente vorzusehen.

[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Rastnase auf der von dem Kontaktträger wegweisenden Seite eine Ausnehmung aufweist. Die Ausnehmung weist vorzugsweise eine bogenförmige Gestaltung auf, damit hier ein Spannband, das das Kabel an dem Funktionsteil hält, zwischen dem Verrastelement des Funktionsteils und dem Verrastelement, das auf dem Kontaktträger angeordnet ist, eingeklemmt werden kann. Für Spannbänder, die mehr Platz benötigen, ist vorgesehen, dass auch am Ansatz des Rastbügels des Verrastelements des Funktionsteils eine Ausnehmung vorhanden ist, die vorzugsweise bogenförmig ausgestaltet ist.

[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den nachstehenden Beschreibungen sowie den Ansprüchen und den Zeichnungen hervor.
Es zeigen:
Fig. 1 - Fig. 4
unterschiedliche Ausführungsformen eines elektrischen Steckelements gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 5
ein erstes Ausführungsbeispiel eines elektrischen Steckelements gemäß der Erfindung;
Fig. 6
eine perspektivische Ansicht auf das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 7
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, insbesondere ein Ausführungsbeispiel des Funktionsteils;
Fig. 8
ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, insbesondere eine Ausführung des weiteren Rastelements des Kontaktträgers.

Beschreibung eines Ausführungsbeispiels



[0014] Bei den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung ist als elektrisches Steckelement 1 ein Kontaktträger 2 vorgesehen, wobei der Kontaktträger 2 auf seiner einen Seite 3 zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem in den Zeichnungen nicht dargestellten Gegenstecker vorgesehen ist. Auf der der einen Seite 3 gegenüberliegenden Seite 4 sind in der Zeichnung nicht näher dargestellte Anschlusselemente vorgesehen, die dazu dienen, das in den Zeichnungen nicht dargestellte Kabel bzw. dessen Adern mit den einzelnen Kontaktelementen, die an dem Kontaktträger 2 angeordnet sind, zu verbinden. Um das Kabel von dem Kontaktträger 2 weg zu führen, ist ein Klemmelement 5 vorgesehen, das das Kabel entsprechend gegen Zug entlastet. Ferner ist eine Ableitungsvorrichtung 6 vorgesehen, mittels der das nicht näher dargestellte Kabel in einem bestimmten Winkel zur Steckrichtung, die in den Fig. 1 bis 4 mit dem Pfeil 7 angedeutet ist, angeordnet werden kann. Ist das Kabel an den Kontaktelementen angeschlossen, so ist ein Deckelelement 8 vorgesehen, das auf der einen Seite 4 die Kontaktelemente abdeckt. Das Deckelelement 8 weist auf seiner einen Stirnseite eine Rastnase 9 auf, die im geschlossenen Zustand mit einer auf der einen Seite 4 des Kontaktträgers 2 angeordneten Rastnase 10 zusammenwirkt.

[0015] Es wird noch einmal darauf hingewiesen, zur Herstellung der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsform jeweils eine unterschiedliche Spritzgussform benötigt wird.

[0016] Das in Fig. 5 dargestellte erfinderische Ausführungsbeispiel eines Steckelements 21 umfasst ebenfalls einen Kontaktträger 22 und an dem Kontaktträger 22 angeordnete Rastnasen 30. Zudem ist ein Deckelelement 38 vorgesehen, das auf einer Seite, wie es bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, eine Rastnase 39 zeigt. Das Klemmelement 35 bildet zusammen mit der Ableitungsvorrichtung ein einstückig ausgebildetes Funktionsteil 40. Das Funktionsteil 40 weist ferner mindestens ein Verrastelement 41 auf, das mit den weiteren Verrastelementen, respektive der Rastnasen 30 des Kontaktträgers 22 zusammenwirkt.

[0017] Die in Fig. 6 dargestellte perspektivische Ansicht des in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiels verdeutlicht noch einmal die Funktion.

[0018] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des in Fig. 5 dargestellten Funktionsteils 40 dargestellt. Das in Fig. 7 dargestellte Funktionsteil 60 weist ebenfalls ein Klemmelement 55 und eine Ableitungsvorrichtung 56 auf, wobei Klemmelement 55 und Ableitungsvorrichtung 56 einstückig das Funktionsteil 60 bilden. Das Funktionsteil 60 weist ferner zwei Verrastelemente 61 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel in einem definierten Winkel von 45° angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, mittels eines einzigen Funktionsteils 60 die in den Fig. 1 und 4 gemäß dem Stand der Technik dargestellten Ausführungsbeispiele des Steckelements zu realisieren.

[0019] Eine besondere Ausführungsform des Kontaktträgers 22 ist in Fig. 8 dargestellt. Die in den Fig. 1 bis 7 dargestellte Rastnase unterscheidet sich von der in Fig. 8 dargestellten Rastnase 70 dadurch, dass sie an ihrem freien Ende 71 eine Ausnehmung 72 aufweist, wobei die Ausnehmung 72 bogenförmig ausgestaltet ist, damit im verrasteten Zustand des Funktionsteils gemäß den Fig. 5, 6, und 7 die Möglichkeit besteht, das Kabel zusammen mit dem Klemmelement zwischen dem Verrastelement und dem weiteren Verrastelement 70 des Kontaktträgers 22 einzuschließen.

[0020] Aufgrund der sehr einfachen und dennoch vielfältigen Ausgestaltung des erfinderischen Funktionsteils für das elektrische Steckelement ist es möglich, aus zwei Bauelementen, nämlich dem Funktionsteil und dem Kontaktträger unterschiedliche Variationen von Steckelementen herzustellen, die sich voneinander darin unterscheiden, dass das zu den Kontaktelementen hin geführte Kabel in unterschiedlichen Winkeln aus dem Gehäuse abgeleitet wird. Hierdurch werden hohe Kosten zur Herstellung des elektrischen Steckelements vermieden, da auf eine Vielzahl von Spritzgussformen verzichtet werden kann und die entsprechende Lagerhaltung gering gehalten werden kann, wobei auch die Flexibilität zur Anpassung der Kabelführungen unterschiedlicher Gegebenheiten ein sehr wesentlicher Vorteil ist.


Ansprüche

1. Elektrisches Steckelement zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem Gegenstecker, bestehend aus

- einem Kontaktträger mit mehreren Kontaktelementen

- einem Klemmelement zur Aufnahme eines elektrischen Kabels

- sowie einer Ableitungsvorrichtung zur Wegführung des Kabels von dem Kontaktträger

- sowie einem Deckelelement zum mindestens einseitigen Abdecken des Kontaktträgers,

   dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (35; 55) und die Ableitungsvorrichtung (36; 56) zusammen als ein Funktionselement (40; 60) ein einstückiges Teil bilden, wobei an einem Ende des Funktionselements (40; 60) mindestens ein Verrastungselement (41; 61) vorgesehen ist, das mit mindestens einem an dem Kontaktträger (22) angeordneten weiteren Verrastelement (30; 70) zusammenwirkt.
 
2. Steckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Funktionselement (60) zwei Verrastelemente (61) vorgesehen sind.
 
3. Steckelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verrastelemente (61) in einem Winkel zwischen 0 und 90° zueinander angeordnet sind.
 
4. Steckelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel 45° beträgt.
 
5. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (35; 55) als Spannband ausgebildet ist.
 
6. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastung des Funktionselements (40; 60) als Rastbügel ausgebildet ist, der eine Rastnase (30; 70) an dem Kontaktträger (22) hintergreift.
 
7. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kontaktträger (22) mehrere weitere Verrastelemente angeordnet sind.
 
8. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (38) eine Rastnase (39) aufweist, die im montierten Zustand des Deckelelements (38) auf dem Kontaktträger (22) mindestens eine Rastnase (30; 70) an dem Kontaktträger (22) hintergreift und so auf dem Kontaktträger (22) verrastbar ist.
 
9. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnase (70) an dem von dem Kontaktträger (22) wegweisenden freien Ende (71) eine Ausnehmung zur Aufnahme des elektrischen Kabels und/oder des Klemmelements aufweist.
 
10. Steckelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (72) bogenförmig ausgestaltet ist.
 
11. Steckelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (72) bogenförmig ausgestaltet ist.
 




Zeichnung