Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem elektrischen Steckelement zur Herstellung einer elektrischen
Verbindung mit einem Gegenstecker, bestehend aus einem Kontaktträger mit mehreren
Kontaktelementen, einem Klemmelement zur Aufnahme eines elektrischen Kabels sowie
einer Ableitungsvorrichtung zur Wegführung des Kabels von dem Kontaktträger sowie
einem Dekkelelement zum mindestens einseitigen Abdecken des Kontaktträgers aus.
[0002] Steckelemente, die aus einem Stecker und einem mit dem Stecker zusammenwirkenden
Gegenstecker eine elektrische Steckverbindung herstellen, sind vielfältig bekannt.
Beispielsweise ist zur Herstellung eines elektrischen Kontakts einer Telefonschnur
mit einer Telefonbuchse ein Stecker bekannt, der ein mehradriges Kabel aufnimmt, das
in ein Gehäuse geführt wird, wobei in dem Gehäuse die einzelnen Adern des Kabels an
Kontaktelemente eines Kontaktträgers, der ebenfalls innerhalb des Gehäuses angeordnet
ist, geführt werden. Um zu verhindern, dass durch einen auf das Kabel wirkenden Zug
die Adern von den Kontaktelementen entfernt werden, sind in dem Gehäuse Klemmelemente
vorgesehen, die als sogenannte Zugentlastung ausgebildet sind. In vielfältigen Fällen
ist es notwendig, dass das Kabel in bestimmten Richtungen, die nicht mit der Steckrichtung
identisch sind, weggeführt wird. Hierzu sind ebenfalls in dem Gehäuse Ableitungsvorrichtungen
vorgesehen, in denen das Kabel vom Inneren des Gehäuses in vordefinierter Richtung
nach außen in Führungsbahnen geführt wird.
[0003] Je nach Anwendung des Steckelements ist es notwendig, unterschiedliche Ableitungsrichtungen
vorzusehen. So ist es notwendig, beispielsweise senkrecht zur Steckrichtung des Steckelements
das Kabel herauszuführen, in anderen Fällen ist es notwendig, in einem Winkel von
45° zur Steckrichtung das Kabel entsprechend wegzuführen. Um diese unterschiedlichen
notwendigen Ausführungsformen zu realisieren, werden derzeit eine Vielzahl von Kontaktträgern
zusammen mit dem Klemmelement und der Ableitungsvorrichtung hergestellt. So ist ein
Ausführungsbeispiel gemäß dem Stand der Technik derart ausgebildet, dass der rechteckig
ausgebildete Kontaktträger auf seiner einen, beispielsweise linken Seite, eine Ableitungseinrichtung
aufweist, wobei diese im Winkel von 90° zur Steckrichtung angeordnet ist. Ein anderes
Ausführungsbeispiel weist auf der rechten Seite des Kontaktträgers eine Ableitungsvorrichtung
auf, die im Winkel von 45° zur Steckrichtung des Steckelements angeordnet ist. So
lassen sich viele Kombinationen von Ableitungsvorrichtungen zusammen mit dem Kontaktträger
erstellen.
[0004] Ein wesentlicher Nachteil dieser Ausgestaltung besteht darin, dass für jede Ausführungsform
entsprechende Spritzgussformen benötigt werden, so dass dies zu hohen Fertigungskosten
führt, da die Stückzahlen verhältnismäßig gering sind. Zum anderen erschwert die Vielzahl
von Ausführungsformen die Lagerhaltung und den Transport.
[0005] Daher besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein elektrisches Stekkelement zu schaffen,
das derart gestaltet ist, dass die Variantenvielfalt der Spritzgussteile zur Herstellung
der Kontaktträger mit den unterschiedlichen Ableitungsvorrichtungen verringert wird.
[0006] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, das Klemmelement und die Ableitungsvorrichtung
als einstückiges Teil auszubilden, so dass ein Funktionselement entsteht, wobei an
einem Ende des Funktionselements mindestens ein Verrastelement vorgesehen ist, das
mit mindestens einem an dem Kontaktträger angeordneten weiteren Verrastelement zusammenwirkt.
[0007] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Steckelements ist darin zu sehen, dass
aufbauend auf einen Kontaktträger in Zusammenwirkung mit der Ausbildung eines einstückig
ausgebildeten Funktionsteils, das ein Klemmelement und die Ableitungsvorrichtung umfasst,
durch zuvor definierte Anordnungen des Funktionsteils an dem Kontaktträger die gewünschten
unterschiedlichen Ausführungen, wie sie bereits aus dem Stand der Technik bekannt
sind, ohne weiteres hergestellt werden können, ohne dass es notwendig ist, unterschiedliche
Spritzgussformen für die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele herzustellen und zu
benutzen.
[0008] Dadurch besteht auch die Möglichkeit, weitere Ausführungsbeispiele, wie sie aus Kostengründen
gemäß dem Stand der Technik bisher nicht hergestellt werden konnten, zu realisieren.
[0009] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckelements besteht darin,
dass das Funktionsteil zwei in einem definierten Winkel zueinander angeordnete Verrastvorrichtungen
aufweist, so dass mit einem einzigen Funktionsteil zum einen zwei unterschiedliche
Ableitungsrichtungen für das aus dem Gehäuse führende Kabel vorgesehen werden können
und, in Abhängigkeit davon, an welcher Stelle an dem Kontaktträger das Funktionsteil
angeordnet wird, das Kabel entweder zur linken, zur rechten Seite oder seitlich von
dem Kontaktträger weggeführt werden kann.
[0010] Das an dem Funktionsteil angeordnete Verrastelement ist in Form eines Rastbügels
ausgebildet, das mit einer Rastnase, die an dem Kontäktträger angeordnet ist, zur
Herstellung einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung zusammenwirkt.
[0011] Vorzugsweise ist mindestens eines der an dem Kontaktträger angeordneten weiteren
Verrastelemente derart ausgebildet, dass dieses auch mit einem Deckelelement zusammenwirkt,
das im verrasteten Zustand mindestens eine Seite des Kontaktträgers abdeckt. So ist
es nicht notwendig, für ein Deckelelement zum einen eine gesonderte Verrastung vorzusehen,
und zum anderen ist es nicht notwendig, für die unterschiedlichen Stellungen, die
das Funktionsteil einnehmen kann, unterschiedliche Deckelelemente vorzusehen.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Rastnase auf der von
dem Kontaktträger wegweisenden Seite eine Ausnehmung aufweist. Die Ausnehmung weist
vorzugsweise eine bogenförmige Gestaltung auf, damit hier ein Spannband, das das Kabel
an dem Funktionsteil hält, zwischen dem Verrastelement des Funktionsteils und dem
Verrastelement, das auf dem Kontaktträger angeordnet ist, eingeklemmt werden kann.
Für Spannbänder, die mehr Platz benötigen, ist vorgesehen, dass auch am Ansatz des
Rastbügels des Verrastelements des Funktionsteils eine Ausnehmung vorhanden ist, die
vorzugsweise bogenförmig ausgestaltet ist.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den nachstehenden Beschreibungen sowie
den Ansprüchen und den Zeichnungen hervor.
Es zeigen:
- Fig. 1 - Fig. 4
- unterschiedliche Ausführungsformen eines elektrischen Steckelements gemäß dem Stand
der Technik;
- Fig. 5
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines elektrischen Steckelements gemäß der Erfindung;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht auf das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel der
Erfindung;
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, insbesondere ein Ausführungsbeispiel
des Funktionsteils;
- Fig. 8
- ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung, insbesondere eine Ausführung des weiteren
Rastelements des Kontaktträgers.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0014] Bei den in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung ist
als elektrisches Steckelement 1 ein Kontaktträger 2 vorgesehen, wobei der Kontaktträger
2 auf seiner einen Seite 3 zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem
in den Zeichnungen nicht dargestellten Gegenstecker vorgesehen ist. Auf der der einen
Seite 3 gegenüberliegenden Seite 4 sind in der Zeichnung nicht näher dargestellte
Anschlusselemente vorgesehen, die dazu dienen, das in den Zeichnungen nicht dargestellte
Kabel bzw. dessen Adern mit den einzelnen Kontaktelementen, die an dem Kontaktträger
2 angeordnet sind, zu verbinden. Um das Kabel von dem Kontaktträger 2 weg zu führen,
ist ein Klemmelement 5 vorgesehen, das das Kabel entsprechend gegen Zug entlastet.
Ferner ist eine Ableitungsvorrichtung 6 vorgesehen, mittels der das nicht näher dargestellte
Kabel in einem bestimmten Winkel zur Steckrichtung, die in den Fig. 1 bis 4 mit dem
Pfeil 7 angedeutet ist, angeordnet werden kann. Ist das Kabel an den Kontaktelementen
angeschlossen, so ist ein Deckelelement 8 vorgesehen, das auf der einen Seite 4 die
Kontaktelemente abdeckt. Das Deckelelement 8 weist auf seiner einen Stirnseite eine
Rastnase 9 auf, die im geschlossenen Zustand mit einer auf der einen Seite 4 des Kontaktträgers
2 angeordneten Rastnase 10 zusammenwirkt.
[0015] Es wird noch einmal darauf hingewiesen, zur Herstellung der in den Fig. 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsform jeweils eine unterschiedliche Spritzgussform benötigt wird.
[0016] Das in Fig. 5 dargestellte erfinderische Ausführungsbeispiel eines Steckelements
21 umfasst ebenfalls einen Kontaktträger 22 und an dem Kontaktträger 22 angeordnete
Rastnasen 30. Zudem ist ein Deckelelement 38 vorgesehen, das auf einer Seite, wie
es bereits aus dem Stand der Technik bekannt ist, eine Rastnase 39 zeigt. Das Klemmelement
35 bildet zusammen mit der Ableitungsvorrichtung ein einstückig ausgebildetes Funktionsteil
40. Das Funktionsteil 40 weist ferner mindestens ein Verrastelement 41 auf, das mit
den weiteren Verrastelementen, respektive der Rastnasen 30 des Kontaktträgers 22 zusammenwirkt.
[0017] Die in Fig. 6 dargestellte perspektivische Ansicht des in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiels
verdeutlicht noch einmal die Funktion.
[0018] In Fig. 7 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des in Fig. 5 dargestellten Funktionsteils
40 dargestellt. Das in Fig. 7 dargestellte Funktionsteil 60 weist ebenfalls ein Klemmelement
55 und eine Ableitungsvorrichtung 56 auf, wobei Klemmelement 55 und Ableitungsvorrichtung
56 einstückig das Funktionsteil 60 bilden. Das Funktionsteil 60 weist ferner zwei
Verrastelemente 61 auf, die bei diesem Ausführungsbeispiel in einem definierten Winkel
von 45° angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, mittels eines einzigen Funktionsteils
60 die in den Fig. 1 und 4 gemäß dem Stand der Technik dargestellten Ausführungsbeispiele
des Steckelements zu realisieren.
[0019] Eine besondere Ausführungsform des Kontaktträgers 22 ist in Fig. 8 dargestellt. Die
in den Fig. 1 bis 7 dargestellte Rastnase unterscheidet sich von der in Fig. 8 dargestellten
Rastnase 70 dadurch, dass sie an ihrem freien Ende 71 eine Ausnehmung 72 aufweist,
wobei die Ausnehmung 72 bogenförmig ausgestaltet ist, damit im verrasteten Zustand
des Funktionsteils gemäß den Fig. 5, 6, und 7 die Möglichkeit besteht, das Kabel zusammen
mit dem Klemmelement zwischen dem Verrastelement und dem weiteren Verrastelement 70
des Kontaktträgers 22 einzuschließen.
[0020] Aufgrund der sehr einfachen und dennoch vielfältigen Ausgestaltung des erfinderischen
Funktionsteils für das elektrische Steckelement ist es möglich, aus zwei Bauelementen,
nämlich dem Funktionsteil und dem Kontaktträger unterschiedliche Variationen von Steckelementen
herzustellen, die sich voneinander darin unterscheiden, dass das zu den Kontaktelementen
hin geführte Kabel in unterschiedlichen Winkeln aus dem Gehäuse abgeleitet wird. Hierdurch
werden hohe Kosten zur Herstellung des elektrischen Steckelements vermieden, da auf
eine Vielzahl von Spritzgussformen verzichtet werden kann und die entsprechende Lagerhaltung
gering gehalten werden kann, wobei auch die Flexibilität zur Anpassung der Kabelführungen
unterschiedlicher Gegebenheiten ein sehr wesentlicher Vorteil ist.
1. Elektrisches Steckelement zur Herstellung einer elektrischen Verbindung mit einem
Gegenstecker, bestehend aus
- einem Kontaktträger mit mehreren Kontaktelementen
- einem Klemmelement zur Aufnahme eines elektrischen Kabels
- sowie einer Ableitungsvorrichtung zur Wegführung des Kabels von dem Kontaktträger
- sowie einem Deckelelement zum mindestens einseitigen Abdecken des Kontaktträgers,
dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (35; 55) und die Ableitungsvorrichtung (36; 56) zusammen als ein
Funktionselement (40; 60) ein einstückiges Teil bilden, wobei an einem Ende des Funktionselements
(40; 60) mindestens ein Verrastungselement (41; 61) vorgesehen ist, das mit mindestens
einem an dem Kontaktträger (22) angeordneten weiteren Verrastelement (30; 70) zusammenwirkt.
2. Steckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Funktionselement (60) zwei Verrastelemente (61) vorgesehen sind.
3. Steckelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verrastelemente (61) in einem Winkel zwischen 0 und 90° zueinander angeordnet
sind.
4. Steckelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel 45° beträgt.
5. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmelement (35; 55) als Spannband ausgebildet ist.
6. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verrastung des Funktionselements (40; 60) als Rastbügel ausgebildet ist, der
eine Rastnase (30; 70) an dem Kontaktträger (22) hintergreift.
7. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kontaktträger (22) mehrere weitere Verrastelemente angeordnet sind.
8. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelement (38) eine Rastnase (39) aufweist, die im montierten Zustand des Deckelelements
(38) auf dem Kontaktträger (22) mindestens eine Rastnase (30; 70) an dem Kontaktträger
(22) hintergreift und so auf dem Kontaktträger (22) verrastbar ist.
9. Steckelement nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnase (70) an dem von dem Kontaktträger (22) wegweisenden freien Ende (71)
eine Ausnehmung zur Aufnahme des elektrischen Kabels und/oder des Klemmelements aufweist.
10. Steckelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (72) bogenförmig ausgestaltet ist.
11. Steckelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (72) bogenförmig ausgestaltet ist.