[0001] Die Erfindung betrifft einen koaxialen Steckverbinder mit einem Steckerkopfgehäuse
mit einer Ausnehmung zur Aufnahme, Kontaktierung und Abfangung des Endes des Außenleiters
eines Koaxialkabels, und mit einem Steckverbinderinnenleiter zur Kontaktierung des
Kabelinnenleiters.
[0002] Aus der DE 42 06 092 C1 ist es bekannt, das Steckerkopfgehäuse eines derartigen Steckverbinders
mit dem Außenleiter des Koaxialkabels zu verlöten, um eine besonders intermodulationarme
Verbindung zu erzielen. Zum Verlöten wird das auf dem Ende des Kabelaußenleiters positionierte
Steckerkopfgehäuse z.B. mittels einer dieses von außen umschließenden, beheizten Zange
oder durch Induktion erwärmt und das Lot in Form eines Lotdrahtes von Hand über Bohrungen
in dem Stekkerkopfgehäuse dem Spalt zwischen der Innenwand der Ausnehmung des Steckerkopfgehäuses
und dem Kabelaußenleiter zugeführt. Diese Art der Montage des Steckverbinders auf
dem Kabel erfordert spezielle Vorrichtungen und viel Erfahrung und läßt sich daher
nur werkseitig und bei Kabeln mit einem Durchmesser bis zu 13mm (1/2") durchführen.
Zur Erzielung einer besonders intermodulationsarmen Verbindung wird also auf den Vorteil
verzichtet, daß koaxiale Steckverbinder mit mechanischer Kontaktierung und Abfangung
zumindest des Kabelaußenleiters für die Feldmontage, also zur Montage durch den Kunden
bzw. am Installationsort geeignet sind.
[0003] Zum Beispiel im Mobilfunkbereich, insbesondere zur Verbindung einer Mobilfunkbasisstation
mit einer weiter entfernten Antennenanlage, werden jedoch zunehmend besonders dämpfungsarme
Kabel, d.h. Kabel mit Außendurchmessern von bis zu 60 mm und mehr, verlangt. Derartige
Kabel werden aus praktischen Gründen in der Regel erst am Installationsort mit den
notwendigen Steckverbindern versehen. Dafür kommen nur Steckverbinder in Frage, bei
denen zumindest der Kabelaußenleiter im Steckverbindergehäuse mechanisch geklemmt
wird. Auf besonders intermodulationsarme Verbindungen muß also verzichtet werden.
Der Markt verlangt jedoch in zunehmendem Maß Steckverbinder auch für dicke Kabel,
die am Montageort montierbar sind und einen sehr hohen Intermodulationsabstand haben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen koaxialen Steckverbinder der einleitend
angegebenen Gattung zu schaffen, der zur Erzielung einer optimalen intermodulationsarmen
Verbindung mit einem Koaxialkabel auch großen Durchmessers sowohl werkseitig als auch
am Montageort verlötbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Innendurchmesser der Ausnehmung
gleich dem kleinsten Außendurchmesser des Außenleiters des jeweiligen Kabeltyps ist
und daß die Wandung der Ausnehmung durch Schlitze elastisch in radialer Richtung ausgebildet
ist.
[0006] Die Schlitze können insbesondere in axialer Richtung verlaufen. Mit der angegebenen
Bemessung und durch die in radialer Richtung segmentweise elastische Ausbildung der
Wandung des Steckverbindergehäuses in dessen das Ende des Außenleiters aufnehmendem
Bereich werden sowohl Durchmessertoleranzen als auch Rundheitsfehler des Kabelaußenleiters,
die insbesondere bei Wellrohraußenleitern beträchtlich sein können, ausgeglichen.
Die Wandung der Ausnehmung liegt also segmentweise an dem Kabelaußenleiter an. Dadurch
wird eine rasche und gleichmäßige Wärmeübertragung von der Wandung des Steckerkopfgehäuses
auf den Kabelaußenleiter erzielt, mit der Folge, daß zugeführtes oder vorhandenes
Lot einerseits rasch und weitgehend gleichmäßig schmilzt, andererseits sich infolge
Kapillarwirkung in dem Lötspalt vollflächig und gleichmäßig verteilt.
[0007] Eine bevorzugte Ausführungsform des Steckverbinders zeichnet sich dadurch aus, daß
an der Wandung der Ausnehmung des Steckerkopfgehäuses innenseitig zumindest im Bereich
der Solllage des Stirnrandes des Kabelaußenleiters ein Lotdepot angeordnet ist (Anspruch
2). Dies stellt sowohl bei Kabeln mit glattem Außenleiter als auch bei Kabeln mit
ring- oder schraubgewelltem Außenleiter sicher, daß eine für den auszufüllenden Lötspalt
bemessene Lotmenge gleichmäßig über den Umfang verteilt schon vor Beginn des Schmelzens
des Lotes vorhanden ist, sodaß der Lötprozeß rasch vonstattengeht und mithin das Kabeldielektrikum
nicht zu schmelzen beginnt.
[0008] Wenn auch der Steckverbinderinnenleiter mit dem Kabelinnenleiter verlötet werden
soll, wird zur Montage das Kabelende z.B. so hergerichtet, daß der Kabelinnenleiter
ca. zwei Innenleiterdurchmesser über das Ende des Kabelaußenleiters vorsteht. Dann
wird zunächst die Verbindung zwischen dem Steckverbinderinnenleiter und dem Kabelinnenleiter
hergestellt. Anschließend wird das Steckerkopfgehäuse auf das Kabel einschließlich
Steckerinnenleiter aufgeschoben. Nun folgt die Erwärmung des Steckerkopfgehäuses zur
Herstellung der Lötverbindung zwischen dem letzteren und dem Kabelaußenleiter.
[0009] Bevorzugt ist die Wandung der Ausnehmung zumindest im Aufnahmebereich des Kabelaußenleiters
dünnwandiger als im übrigen Bereich des Steckerkopfgehäuses (Anspruch 3). Hierdurch
wird die Wärmekapazität des Steckerkopfgehäuses im zu verlötenden Bereich, damit die
zuzuführende Wärmemenge und als Folge dessen wiederum die Dauer des Lötvorganges verringert.
[0010] Am besten ist das Lotdepot (oder jedes der Lotdepots) in einer Umfangsnut der Wandung
der Ausnehmung angeordnet (Anspruch 4). Dadurch ist das Lotdepot vor dem Verlöten
sicher fixiert. Gleichzeitig kann der Lötspalt klein gehalten werden. In der Regel
genügen zwei axial beabstandete Lotdepots.
[0011] Zweckmäßigerweise hat die Wandung über den Umfang verteilte Öffnungen zur visuellen
Kontrolle des Lötvorganges (Anspruch 5). Die Öffnungen können kreis- oder schlitzförmig
sein. Ihre Anzahl und Lage richtet sich zweckmäßig nach dem Umfang des Kabels.
[0012] Zweckmäßig ist die Breite der Schlitze so bemessen, daß das Lot unabhängig von der
Lage des Steckverbinders während des Lötens infolge Kapillarwirkung auch in die Schlitze
fließt (Anspruch 6). Die Schlitze sind also nach dem Verlöten gleichmäßig mit Lot
ausgefüllt, so daß die Verbindung zwischen dem Steckerkopfgehäuse und dem Kabelaußenleiter
sowohl HF-dicht als auch mechanisch dicht ist.
[0013] An der Wandung der Ausnehmung kann außenseitig in Höhe der Schlitze mindestens ein
zusätzliches Lotdepot angeordnet sein (Anspruch 7). Dieses Lotdepot, das z.B. die
Form eines mit Lot gefüllten axialen Einstichs in einer Ringschulter der Wandung haben
kann, empfiehlt sich vor allem dann, wenn sich die Schlitze in der Wandung zur Erzielung
einer ausreichenden radialen Elastizität von dem kabelseitigen Rand des Steckerkopfgehäuses
in Richtung auf die Steckseite eine gewisse Strecke über die Position des Randes des
Kabelaußenleiters hinaus erstrecken. Das zusätzliche Lotdepot stellt dann sicher,
daß die Schlitze auch im Bereich ihrer Ausläufe nach dem Verlöten vollständig mit
Lot ausgefüllt sind.
[0014] Die Wandung kann zumindest über einen Teil der Länge ihres geschlitzten Bereiches
von einer verlötbaren Hülse umschlossen sein (Anspruch 8). Die Hülse sitzt vorzugsweise
in dem Bereich des Steckerkopfgehäuses, der sich steckseitig von dem Stirnrand des
Kabelaußenleiters befindet. Sie erhöht nach dem Verlöten die mechanische Festigkeit,
insbesondere die Knickfestigkeit, des Steckerkopfgehäuses in seinem aus Gründen einer
geringen Wärmekapazität dünnwandigen Bereich, der gleichzeitig als Kabelabfangung
wirkt, also die auftretenden Zug- und Biegekräfte aufnehmen muß. Je nach den in diesem
Bereich vorliegenden Durchmesserverhältnissen kann die Hülse geschlitzt sein und aufgeschnappt
werden oder z.B. aus zwei geeignet befestigten Halbschalen bestehen. Wenn die Hülse
steckseitig und kabelseitig zumindest kurze Abschnitte der Schlitze freiläßt, bleibt
die visuelle Kontrollmöglichkeit der Qualität der Verlötung erhalten.
[0015] Die Hülse kann insbesondere auf das Steckerkopfgehäuse in eine definierte Stellung
aufgepreßt sein, in der sie die Schlitze in der Wandung zumindest über einen Teil
ihrer axialen Länge überdeckt (Anspruch 9), dabei aber die Auffederung der Segmente
der Wandung des Steckerkopfgehäuses beim Aufschieben auf den Außenleiter noch zuläßt.
[0016] Die Hülse kann gegen ein Lotdepot in einem außenseitigen Ringwulst der Wandung des
Steckerkopfgehäuses anliegen (Anspruch 10). Der Ringwulst gibt dann die Positionierung
der Hülse vor.
[0017] Des weiteren kann die Hülse mit dem Steckerkopfgehäuse formschlüssig verbindbar,
insbesondere auf letzteres aufschraubbar, sein (Anspruch 11). Der Bereich des Formschlusses,
z.B. in Form eines Außengewindeabschnittes auf dem Steckerkopfgehäuse und eines korrespondierenden
Innengewindeabschnitts in der Hülse, braucht nicht in dem Bereich des Steckerkopfgehäuses
zu liegen, in dem die Verlötung mit dem Kabelaußenleiter (und die Ausfüllung der verbleibenden
kabelseitigen Bereiche der Schlitze) stattfindet. Die Hülse kann gleichzeitig den
mechanischen Außenmantel des Steckerkopfgehäuses bilden und sich bis in den Bereich
der Steckebene erstrecken, dort z.B. mit einem Außengewinde zum Aufschrauben eines
Überwurfes des Gegensteckverbinders. Die Hülse übernimmt dann auch die Übertragung
von auf das Kabel und den Steckverbinder wirkenden Zug- und Druckkräften.
[0018] Weiter kann die Hülse zumindest in Höhe der Ausläufe der Schlitze eine ringförmige
Innennut zur Aufnahme eines Lotdepots haben (Anspruch 12). Dadurch ist besonders gut
gewährleistet, daß sowohl die Schlitze in der Wandung der Ausnehmung als auch der
Ringspalt zwischen der Hülse und der Wandung der Ausnehmung sich beim Verlöten vollständig
mit Lot füllen. Wenn die Hülse steckseitig nicht wesentlich über die Ausläufe der
Schlitze hinausreicht und ihr steckseitiger Stirnrand angefast ist, zeigt das während
des Lötens infolge der Kapillarwirkung in diese Anfasung austretende Lot an, daß der
Lötvorgang einwandfrei verläuft bzw. verlaufen ist.
[0019] Jedes der Lotdepots oder ein zusätzliches Lotdepot kann in Form einer Lotfolie zwischen
den zu verlötenden Flächen angeordnet sein (Anspruch 13). Die Lotfolie kann sich also
zwischen dem Kabelaußenleiter und dem entsprechenden Abschnitt oder Bereich der Innenwandung
der Ausnehmung und/ oder zwischen der Wandung des Steckerkopfgehäuses und der Hülse
befinden.
[0020] Bevorzugt ist die Wandung der Ausnehmung zumindest innenseitig mit Flußmittel benetzt
(Anspruch 14).
[0021] Zumindest die zur Verlötung vorgesehenen Bereiche der Wandung, besser noch die gesamten
stromführenden Flächen des Steckerkopfgehäuses, können versilbert und/oder vorverzinnt
sein (Anspruch 15).
[0022] Eine für schraubgewellte Kabel bevorzugte Ausführungsform des Steckverbinders zeichnet
sich dadurch aus, daß die Wandung der Ausnehmung zumindest teilweise komplementär
zu dem Profil des Kabelaußenleiters gewendelt ist und daß mindestens eines der Lotdepots
der Wendelung zumindest über einen Teil ihrer Länge folgt (Anspruch 16). Die weiteren
Lotdepots können wie im Fall von Kabeln mit glattem oder schraubgewelltem Außenleiter
ringförmig sein.
[0023] Zur weiteren Verbesserung des Intermodulationsabstandes trägt es bei, wenn der Steckverbinderinnenleiter
mit dem Kabelinnenleiter verlötbar ausgebildet ist (Anspruch 17).
[0024] Insbesondere bei Kabeln mit großen Durchmessern ist der Kabelinnenleiter in der Regel
als glattwandiges, ringgewelltes oder schraubgewelltes Rohr ausgebildet. Für diesen
Fall kann der Steckverbinderinnenleiter durch Schlitze elastisch in radialer Richtung
ausgebildet und zum Verlöten mit mindestens einem Lotdepot ausgestattet sein (Anspruch
18). Dadurch werden sinngemäß die gleichen Vorteile erzielt, wie durch die in radialer
Richtung elastische Ausbildung der Wandung der Ausnehmung des Steckerkopfgehäuses.
Einerseits werden also Durchmessertoleranzen und Rundheitsfehler des Kabelinnenleiters
ausgeglichen, andererseits wird ein guter und damit rascher Wärmeübergang erzielt,
in diesem Fall von dem außenliegenden Kabelinnenleiter, über den die Wärme zugeführt
wird auf den innenliegenden Steckerinnenleiter.
[0025] Bevorzugt bestehen die Lotdepots aus flußmittelgespickten Lotdrahtringen (Anspruch
19).
[0026] Nach einer vereinfachten Lösung der genannten Aufgabe kann die Wandung des Steckerkopfgehäuses
Öffnungen haben, die es ermöglichen, dem Umfangsspalt zwischen dem Kabelaußenleiter
und der Innenwand der Ausnehmung schmelzendes Lot zuzuführen (Anspruch 20). Über die
Öffnungen, deren Anzahl und Lage sich nach dem Umfang des Kabels richtet, kann der
Lötvorgang auch visuell kontrolliert werden.
[0027] In der Zeichnung ist ein Steckverbinder nach der Erfindung in mehreren beispielhaft
gewählten Ausführungsformen schematisch vereinfacht dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen zum Verlöten mit einem Steckverbinder nach der Erfindung hergerichtetes Ende
eines Koaxialkabels,
- Fig. 2
- das gleiche Koaxialkabel nach dem Verlöten des Kabelinnenleiter mit dem Steckverbinderinnenleiter,
- Fig. 3
- eine erste Ausführungsform des Steckverbinders im halben Längsschnitt und einer halben
Seitenansicht auf dem Ende des Koaxialkabels vor dem Verlöten,
- Fig. 4
- den gleichen Steckverbinder nach dem Verlöten,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform des Steckverbinders auf dem Ende des Koaxialkabels vor
dem Verlöten,
- Fig. 6
- eine dritte Ausführungsform des Steckverbinders vor dem Verlöten,
- Fig. 6a
- den Bereich X in Fig. 6 vor dem Verlöten,
- Fig. 6b
- den gleichen Bereich X in Fig. 6 nach dem Verlöten,
- Fig. 6c
- eine andere Ausführungsform des Bereiches X in Fig. 6,
- Fig. 7
- eine vierte Ausführungsform des Steckverbinders nur im Halbschnitt vor dem Verlöten,
- Fig. 8
- die gleiche Ausführungsform nach dem Verlöten,
- Fig. 9
- eine fünfte Ausführungsform des Steckverbinders im Halblängsschnitt und einer halben
Seitenansicht vor dem Verlöten,
- Fig. 10
- nur das Steckerkopfgehäuse der Ausführungsform nach Fig. 9
- Fig. 11
- einen Steckverbinderinnenleiter teils in der Seitenansicht teils im Längsschnitt und
- Fig. 12
- einen Querschnitt längs der Linie XII-XII durch den Steckverbinderinnenleiter nach
Fig. 11.
[0028] In allen Figuren bedeuten
1: der rohrförmige schraubgewellte Kabelinnenleiter eines Koaxialkabels;
2: das Kabeldielktrikum, das häufig aus einem Schaumstoff mit niedrigem Schmelzpunkt
besteht;
3: der ringgewellte Kabelaußenleiter eines Koaxialkabels;
4: der schraubgewellte Kabelaußenleiter eines Koaxialkabels (nur in den Fig. 7 und
8);
5: der Kabelmantel;
10: der Steckverbinderinnenleiter, der steckseitig als Stift oder Buchse ausgebildet
sein kann.
[0029] Das in Fig. 1 dargestellte Koaxialkabel mit den oben genannten Teilen ist zum Verlöten
mit einem Steckverbinder nach der Erfindung hergerichtet, in diesem Fall sowohl zum
Verlöten der Innenleiter als auch der Außenleiter. Hierzu sind das Dielektrikum 2
und der Kabelaußenleiter 3 gegenüber dem Kabelinnenleiter 1 um ca. zwei Durchmesser
dieses Kabelinnenleiters zurückgesetzt und etwa in Höhe eines Wellentales der Ringwellung
abgeschnitten. Der Kabelmantel 5 ist entsprechend weiter zurückgesetzt.
[0030] In Fig. 2 ist der Steckverbinderinnenleiter 10 mit seinem zur Schraubwellung des
Kabelinnenleiters 1 komplementären Außenprofil in den Kabelinnenleiter 1 bis zum Anschlag
eines Ringbundes 10a an dem Stirnrand des Kabelinnenleiters 1 eingedreht. Kabelseitig
von dem Ringbund 10a hat der Steckverbinderinnenleiter 10 eine Ringnut, in die ein
Lotdraht 20 eingelegt ist. Die Ringnut hat eine Tiefe, die etwa gleich oder etwas
geringer als der Durchmesser des Lotdrahtes 20 ist. Dieser berührt daher die Innenwand
des rohrförmigen Kabelinnenleiters 1. Nach dem Erwärmen des Kabelinnenleiters 1 mittels
einer externen Wärmequelle schmilzt der Lotdraht 20 und das Lot fließt zumindest im
Stirnbereich des Kabelinnenleiters 1 in den Spalt zwischen diesem und dem von ihm
umschlossenen Teil des Steckverbinderinnenleiters 10.
[0031] Gemäß Fig. 3 wird anschließend das Steckerkopfgehäuse 11 auf den Kabelaußenleiter
3 aufgeschoben, bis eine Stufe 10e des Steckverbinderinnenleiters 10 an einer Isolierstoffstütze
13 anliegt, die als Halterung für den Steckverbinderinnenleiter 10 dient. Diese Teile
und ein Schraubüberwurf 13 sind Stand der Technik und interessieren im Rahmen der
Erfindung nicht. Kabelseitig von der Isolierstoffstütze 12 hat das Steckerkopfgehäuse
11 eine Ausnehmung 14 zur Aufnahme des Endes des Koaxialkabels. Ein erster Bereich
14a der Ausnehmung ist aus Gründen der mechanischen Festigkeit relativ dickwandig.
Daran schließt sich ein zweiter, wesentlich dünnwandiger Bereich 14b an, der bei 14c
eine Durchmesserstufe hat, um einen Wellenwiderstandssprung zu vermeiden. Die Wandung
15 des dünnwandigen Bereiches 14b der Ausnehmung 14 hat zahlreiche Schlitze 16, die
von dem aus Festigkeitsgründen vorteilhafterweise nicht unterbrochenen, kabelseitigen
Stirnrand 17 des Steckerkopfgehäuses 11 ausgehen und sich in axialer Richtung bis
zum Beginn des dickwandigen Bereiches 14a erstrecken. Die Schlitze 16 haben in dem
Bereich 16a, in dem sie den Kabelaußenleiter 3 überdecken, eine vergrößerte Schlitzbreite.
Auch eine vergrößerte Schlitzbreite z.B. nur jeden zweiten Schlitzes kann genügen.
In diesem Bereich sind axial um den Abstand der Wellenberge des Kabelaußenleiters
3 beabstandet in die Wandung 15 innenseitig zwei Ringnuten eingearbeitet, die je einen
Lotdrahtring 21 aufnehmen und halten. Steckseitig von der Durchmesserstufe bei 14c
hat die Wandung 15 zwei axial voneinander beabstandete Ringschultern mit je einem
axialen Einstich zur Aufnahme je eines weiteren Lotdrahtringes 22. Der Innendurchmesser
der Ausnehmung 14 kabelseitig von der Durchmesserstufe 14c ist so gewählt, daß auch
bei einem an der unteren Toleranzgrenze liegenden Außendurchmesser des Kabelaußenleiter
3 die Lotdrahtringe 21, deren axialer Abstand gleich ist, diese Wellenscheitel zumindest
nahezu über deren gesamten Umfang berühren. Bei unrundem Kabelaußenleiter oder bei
einem an der oberen Toleranzgrenze liegenden Durchmesser des Kabelaußenleiters sorgt
die durch die Schlitze 16 erzielte, radial-elastische Ausbildung der Wandung 15 des
Steckerkopfgehäuses 11 für eine hinreichende Auffederung der Wandung 15 und damit
für deren elastisches Anliegen an dem Kabelaußenleiter 3. Zumindest die Wandung 15
besteht aus einem der für diese Zwecke üblichen Werkstoffe wie Messing oder Bronzen
auf Kupferbasis.
[0032] Bei Erwärmung des Steckerkopfgehäuses 11 im Bereich 14b, z.B. mittels eines Lötbrenners,
schmelzen wegen der Dünnwandigkeit der Wandung 15 die Lotdrahtringe 21 und 22 rasch.
Das flüssige Lot füllt wegen des guten Wärmeübergangs zu dem Kabelaußenleiter 3 die
vorhandenen Spalte sowie die schmalen Abschnitte der Schlitze steckseitig vor und
im Bereich der Durchmesserstufe 14c infolge der Kapillarwirkung vollständig aus. Im
Bereich der Lotdrahtringe 21 kann der Schmelzvorgang des Lotes in den verbreiterten
Bereichen 16a der Schlitze 16 gut beobachtet und kontrolliert werden. Die Lotdrahtringe
22 dienen hingegen zum Ausfüllen und Verschließen der steckseitig von der Durchmesserstufe
14c liegenden Abschnitte der Schlitze 16, um auch in diesem Bereich HF-Dichtigkeit
zu erzielen. Das Eindringen von Feuchtigkeit usw. in die Ausnehmung 14 wird in der
Praxis durch z.B. Aufschrumpfen eines Schrumpfschlauches, der mindestens den gelöteten
Bereich überdeckt, verhindert.
[0033] Fig. 4 stellt den Zustand nach dem Verlöten dar. Die innen liegenden Ringnuten in
der Wandung 15 sind mit 21a, die außen liegenden Ringschultern mit 22a bezeichnet.
[0034] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen nach
den Fig. 3 und 4 nur durch eine geschlitzte Hülse 30, die zwischen den die Lotdrahtringe
22 aufnehmenden Ringschultern der Wandung 15 angeordnet bzw. aufgeschnappt ist. Durch
diese Hülse 30, die nach dem Schmelzen der Lotdrahtringe 22 mit der Wandung 15 verlötet
ist, wird die Festigkeit des Steckverbinders in diesem dünnwandigen Bereich erheblich
verbessert und die HF-Dichtigkeit vollständig sichergestellt.
[0035] Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
nach Fig. 5 dadurch, daß steckseitig von der Durchmesserstufe 14c lediglich eine Ringschulter
22a zur Aufnahme eines Lotdrahtringes 22 ausgebildet ist. Von der Steckseite her ist
auf das Steckerkopfgehäuse ein Hülse 31 aufgepresst, die in ihrem kabelseitigen Stirnrandbereich
eine Innennut zur Aufnahme eines Lotdrahtringes 23 hat. Mit ihrem kabelseitigen Stirnrand
hält die Hülse 31 den Lotdrahtring 22 in dem Einstich der Ringschulter 22a.
[0036] Fig. 6a zeigt, daß die Innennut der Hülse 31 den Wurzel-bereich 16b der Schlitze
16 teilweise überlappt, so daß das schmelzflüssige Lot in die Schlitze fließen und
diese vollständig ausfüllen kann, soweit sie nicht von dem von dem Lotdrahtring 22
gelieferten, geschmolzenem Lot ausgefüllt werden. Zwischen der Innenwand der Hülse
31 und der Wandung 15 verbleibt ein Umfangsspalt 15a, damit die Hülse das Auffedern
der durch die Schlitze 16 erzeugten Segmente der Wandung 15 beim Aufschieben des Steckerkopfgehäuses
auf den Kabelaußenleiter nicht behindert.
[0037] Fig. 6b zeigt den verlöteten Zustand. Das geschmolzene und wieder erstarrte Lot ist
mit 22' und 23' bezeichnet.
[0038] Die Fig. 6a und 6b verdeutlichen auch, daß die Hülse 31 in ihrem steckseitigen Stirnrand
eine Anfasung 31a hat, in die über einen Kapillarspalt zwischen der den Lotdrahtring
23 aufnehmenden Ringnut 23a und der Anfasung 31a das geschmolzene Lot eintritt. Auf
diese Weise hat der Monteur die Möglichkeit, den Fortgang und den ordnungsgemäßen
Abschluß der Verlötung visuell zu kontrollieren.
[0039] Weiter zeigt Fig. 6a, daß die Tiefe der Ringnut 23a gleich oder etwas kleiner als
der Durchmesser des Lotdrahtringes 23 ist, so daß eine metallische Berührung zwischen
diesem und der Wandung 15 und damit ein guter Wärmeübergang sichergestellt ist.
[0040] Fig. 6c zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 6, bei der anstelle des
Lotdrahtringes 22 eine Lotfolie 24 verwendet wird, die in dem Umfangsspalt 15a zwischen
der Hülse 31 und der Wandung 15 angeordnet ist.
[0041] In den Fig. 7 und 8 ist eine weitere Ausführungsform der Steckverbinders in einem
Teilausschnitt wiedergegeben. Diese Ausführungsform ist zur Montage auf ein Koaxialkabel
mit schraubgewelltem Außenleiter 4 bestimmt. Dementsprechend hat die Wandung 15 ein
entsprechend der Schraubwellung des Kabelaußenleiters 4 gewendeltes Innenprofil. Die
Lotdepots an der Innenseite der Wandung 15, hier in Form von in Nuten 25a aufgenommenen
Lotdrahtringen 25, folgen der Wendelung mindestens soweit, daß der Kabelaußenleiter
4 an wenigstens einer Stelle über seinen gesamten Umfang von dem Lotdepot berührt
und dementsprechend nach dessen Schmelzen mit der Wandung 15 vollflächig verlötet
ist. Dieser Zustand ist in Fig. 8 dargestellt.
[0042] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform, die sich vor allem für Steckverbinder
mit Durchmessern eignet, die steckseitig größer als der Durchmesser des Steckerkopfgehäuses
im Bereich des Lotdepots 21 sind.
[0043] Bei im übrigen weitgehender Übereinstimmung mit der Ausführungsform nach Fig. 6 hat
das Steckerkopfgehäuse 11 eine Hülse 35, die auf ersteres von der Steckseite her aufgeschoben
und über einen Innengewindeabschnitt 35a mit einem komplementären Außengewindeabschnitt
11a des Steckerkopfgehäuses formschlüssig verbunden ist. Die Hülse 35 reicht über
die Durchmesserstufe 14c hinaus bis in den Bereich der Verlötung der Wandung 15 mit
dem Kabelaußenleiter 3. Steckseitig von dem Gewindeeingriffsbereich hat die Hülse
35 einen Ringbund 35b, auf dem Schlüsselflächen angebracht sind. Wiederum steckseitig
davon hat die Hülse 36 einen Außengewindebereich 35c, z.B. zum Aufschrauben eines
Überwurfes eines Gegensteckverbinders (nicht dargestellt). Die Hülse 35 bildet in
dieser Ausführungsform gleichzeitig den mechanischen Außenmantel des Steckerkopfgehäuses
11.
[0044] Fig. 10 zeigt nur das Steckerkopfgehäuse 11 der zuletzt beschriebenen Ausführungsform,
mit Lotdepots in Form von Lotdrahtringen 21 und 22, wobei die letzteren in diesem
Fall nicht in Ringschultern der Wandung 15 (wie im Fall der Fig. 3 und 4) angeordnet
sein müssen, da sie durch die Hülse 35 bis zum Lötvorgang an ihrem Platz gehalten
werden.
[0045] Die Fig. 11 und 12 veranschaulichen in vergrößertem Maßstab ein Beispiel des Steckverbinderinnenleiters
10 (vgl. Fig. 2). Dieser ist hier zum Einschieben in einen z.B. glattwandigen, hohlen
Kabelinnenleiter (nicht dargestellt) ausgebildet und hat in seinem in den Kabelinnenleiter
eingreifenden Abschnitt 10b axiale Schlitze 10c zur Erzielung einer Elastizität in
radialer Richtung, die einen gut wärmeleitenden Kontakt zu dem Kabelinnenleiter und
damit eine gute Wärmeübertragung auf das Lotdepot 20 in Form eines Lotdrahtringes
gewährleisten. Damit der Fortschritt des Lötvorganges und dessen Ergebnis gut beobachtbar
sind, verläuft der Ringbund 10a nicht durchgehend sondern hat die aus Fig. 12 ersichtlichen
Ausnehmungen 10d, über die ein Teil des schmelzflüssigen Lotes in die umlaufende Facette
10f austreten kann.
1. Koaxialer Steckverbinder mit einem Steckerkopfgehäuse (11) mit einer Ausnehmung (14)
zur Aufnahme, Kontaktierung und Abfangung des Endes des Außenleiters (3; 4) eines
Koaxialkabels, und mit einem Steckverbinderinnenleiter (10) zur Kontaktierung des
Kabelinnenleiters (1), dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Ausnehmung (14) gleich dem kleinsten Außendurchmesser des
Aussenleiters (3;4) des jeweiligen Kabeltyps ist und daß die Wandung (15) der Ausnehmung durch Schlitze (16) elastisch in radialer Richtung
ausgebildet ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wandung (15) der Ausnehmung (14) des Steckerkopfgehäuses (11) innenseitig
zumindest im Bereich der Solllage des Stirnrandes des Kabelaußenleiters (3; 4) ein
Lotdepot (21; 25) angeordnet ist.
3. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (15) der Ausnehmung (14) zumindest im Aufnahmebereich des Kabelaußenleiters
(3; 4) dünnwandiger (14b in Fig. 3) als im übrigen Bereich des Steckerkopfgehäuses
(11) ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lotdepot (21; 25) in einer Umfangsnut (21a; 25a) der Wandung (15) der Ausnehmung
(14) angeordnet ist.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (14) über den Umfang verteilte Öffnungen (16a) zur visuellen Kontrolle
des Lötvorganges hat.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Schlitze (16) so bemessen ist, daß das Lot unabhängig von der Lage des Steckverbinders während des Lötens infolge Kapillarwirkung
in die Schlitze fließt.
7. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wandung (15) außenseitig in Höhe der Schlitze (16) mindestens ein zusätzliches
Lotdepot (22;23;24) angeordnet ist.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (15) zumindest über einen Teil der Länge ihres geschlitzten Bereiches
(14b) von einer mit der Wandung (15) verlötbaren Hülse (30; 31; 35) umschlossen ist.
9. Steckverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (31) auf das Steckerkopfgehäuse (11) in eine definierte Stellung aufgepreßt
ist, in der sie die Schlitze (16) in der Wandung (15) zumindest über einen Teil der
Schlitzlänge überdeckt.
10. Steckverbinder nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (31) gegen ein Lotdepot (22) in einen außenseitigen Ringwulst (22a) der
Wandung (15) des Steckerkopfgehäuses anliegt.
11. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (35) mit dem Steckerkopfgehäuse (11) formschlüssig verbindbar, insbesondere
auf letzteres aufschraubbar, ist.
12. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (31) zumindest in Höhe der Ausläufe (16b) der Schlitze (16) eine ringförmige
Innennut (23a) zur Aufnahme eines Lotdepots (23) hat.
13. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Lotdepot oder ein zusätzliches Lotdepot in Form einer Lotfolie (24) zwischen
den zu verlötenden Flächen angeordnet ist.
14. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (15) der Ausnehmung (14) zumindest innenseitig mit Flußmittel benetzt
ist.
15. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die zur Verlötung vorgesehenen Bereiche der Wandung (15) versilbert und/
oder verzinnt sind.
16. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 15, für schraubgewellte Kabel, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (15) der Ausnehmung (14) zumindest teilweise komplementär zu dem Profil
des Kabelaußenleiters (4) gewendelt ist und daß mindestens eines der Lotdepots (25) der Wendelung zumindest über einen Teil ihrer
Länge folgt.
17. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckverbinderinnenleiter (10) mit dem Kabelinnenleiter (1) verlötbar ausgebildet
ist.
18. Steckverbinder nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckverbinderinnenleiter (10) durch Schlitze (10c) elastisch in radialer Richtung
ausgebildet und zum Verlöten mit mindestens einem Lotdepot (20) ausgestattet ist.
19. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Lotdepots (20; 21; 22; 23) aus flußmittelgespickten Lotdrahtringen bestehen.
20. Koaxialer Steckverbinder mit einem Steckerkopfgehäuse (11) mit einer Ausnehmung (14)
zur Aufnahme, Kontaktierung und Abfangung des Endes des Außenleiters (3; 4) eines
Koaxialkabels, und mit einem Steckverbinderinnenleiter (10) zur Kontaktierung des
Kabelinnenleiters (1), dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (14) Öffnungen hat, die es ermöglichen, dem Umfangsspalt zwischen dem
Kabelaußenleiter (3) und der Innenwand der Ausnehmung (14) schmelzendes Lot zuzuführen.