[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial
eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden Industrie. Derartige Einrichtungen
finden insbesondere Anwendung beim Verbinden von Rauchartikeln mit Filterstopfen,
wobei ein Belagpapierstreifen mit Leim versehen wird und vom beleimten Belagpapierstreifen
Belagblättchen abgetrennt werden, die durch Einrollung auf die Filterstopfen und die
Enden der Rauchartikel verklebt werden. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren
zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden
Industrie, wobei der Leim mittels wenigstens eines Auftragselements auf das Hüllmaterial
aufgetragen wird.
[0002] Aus der DE 28 45 342 C2 ist eine Maschine bekannt, mittels der die Größe eines auf
das Hüllmaterial übertragenen Leimbildes verändert werden kann, wobei ein Mittel zum
periodischen Unterbrechen der Leimübertragung vorgesehen ist. Das Mittel zur Unterbrechung
der Leimübertragung ist in diesem Fall ein synchron zur Fördergeschwindigkeit des
Hüllmaterials umlaufender, das Hüllmaterial zeitweilig von der Auftragdüse abhebender
Steuernocken, der das Hüllmaterial von der Auftragdüse wegbewegt und zu dieser hinbewegt.
Bei Unterbrechung des Kontakts der Auftragdüse zum Hüllmaterial wird kein Leim auf
das Hüllmaterial aufgetragen, so daß eine Unterbrechung des Leimstreifens bewirkt
wird.
[0003] Es wäre nun wünschenswert, die Leimmenge selbst zu minimieren und insbesondere im
Zeitpunkt der Unterbrechung der Leimzufuhr auf das Hüllmaterial kein Leim zu vergeuden.
Ferner ist ein gleichmäßiger Leimauftrag bei der vorgenannten Einrichtung schwierig
zu realisieren, da zu Anfang nach der Unterbrechung der Leimübertragung auf das Hüllmaterial
mehr Leim aufgetragen wird.
[0004] Aus der DE 28 45 342 C2 ergibt sich auch ein Verfahren zum Auftragen von Leim auf
ein Hüllmaterial eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden Industrie, wobei
der Leim mittels wenigstens eines Auftragelements auf das Hüllmaterial aufgetragen
wird. Fertige Filterzigaretten, die mit entsprechenden mit Leim versehenen Hüllmaterialabschnitten
hergestellt wurden, können beim Rauchen, insbesondere dann, wenn bis zu dem Bereich
des Filters die Zigarette aufgeraucht wird, zu unerfreulichen Effekten, wie bspw.
Flammbildung führen, was u.U. zu Verletzungen des Rauchers führt. Ferner kann es sein,
daß der letzte Tabakrest aus dem Hüllmaterial herausfällt, so daß bspw. Beschädigungen
auf einem Teppich oder anderen Fußböden oder auf Bekleidungsstükken aufgrund der vorhandenen
Glut der Tabakreste entstehen können.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat demnach die Aufgabe, eine Einrichtung zum Auftragen
von Leim auf ein Hüllmaterial eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden
Industrie mit wenigstens einer Auftragdüse, einem Mittel zum Unterbrechen der Leimzufuhr
zur Auftragdüse und wenigstens einer Zuführleitung, die zwischen dem Mittel zum Unterbrechen
der Leimzufuhr und der Auftragdüse angeordnet ist, derart weiterzubilden, daß eine
gleichmäßige Leimspur auch bei hoher Bahngeschwindigkeit des Hüllmaterialstreifens
möglich ist, wobei deren Leimbild vorgebbar ist. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, den Leimverbrauch zu optimieren. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzubilden, daß die entsprechenden
Nachteile vermieden werden können, wobei insbesondere es auch Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist, eine noch schmackhaftere Filterzigarette herzustellen, bei der es nicht
zu Personen oder Gegenstände gefährdenden Vorkommnissen kommen kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Einrichtung zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial
eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden Industrie mit wenigstens einer
Auftragdüse, einem Mittel zum Unterbrechen der Leimzufuhr zur Auftragdüse und wenigstens
einer Zuführleitung, die zwischen dem Mittel zum Unterbrechen der Leimzufuhr und der
Auftragdüse angeordnet ist, die dadurch weitergebildet ist, daß das Mittel zum Unterbrechen
der Leimzufuhr ein Drehschieber ist.
[0007] Durch diese Einrichtung ist ein gezieltes Steuern der Leimzufuhr möglich, wobei nach
Unterbrechung der Leimzufuhr kein übermäßiger Leim von der Düse auf das Hüllmaterial
aufgebracht wird. Zudem ist es durch die erfindungsgemäße Einrichtung möglich, einen
ruhigeren Lauf des Hüllmaterials zu gewährleisten, wodurch ein besseres Leimbild erstellt
werden kann.
[0008] Die erfindungsgemäße Einrichtung wird vorzugsweise in einer Filteransetzmaschine
einer Zigarettenmaschine verwendet. Vorzugsweise ist das Hüllmaterial ein Belagpapier.
Ferner vorzugsweise ist das Belagpapier abschnittsweise perforiert und/ oder mit Löchern
versehen. Ein derartiges Belagpapier findet insbesondere bei Rauchartikeln Anwendung,
die wenig gesundheitsbelastend sind. Dieses Belagpapier dient dazu, beim Rauchen kühle
Luft durch das Hüllmaterial zu saugen, so daß sich diese mit dem Tabakrauch vermischt,
wodurch die Anteile von Nikotin und Kondensat im Rauch beeinflußt werden und dieser
sich im Filter früher niederschlägt.
[0009] Vorzugsweise ist der Drehschieber eine drehbare Walze, die in ihrer Umfangsfläche
Unregelmäßigkeiten aufweist. Durch diese vorzugsweise Ausgestaltung ist eine einfache
und präzise Ausgestaltung der Einrichtung möglich. Die Walze kann im Rahmen dieser
Erfindung auch eine Scheibe sein oder mehrere Scheiben, die aneinander angeordnet
sind.
[0010] Vorzugsweise sind die Unregelmäßigkeiten Nuten, Aussparungen, Nocken und/oder Erhebungen.
Diese Art von Unregelmäßigkeiten sind einfach und präzise zu fertigen. Wenn vorzugsweise
die Walze drehbar in einer Kammer eines Gehäuses gelagert ist, ist eine kompakte Bauweise
möglich, wobei eine Bauweise möglich ist, die eine wenig verschleißende Einrichtung
vorsieht.
[0011] Wenn vorzugsweise mehrere axial aneinander angeordnete Abschnitte umfaßt sind, wobei
jeweils benachbarte Abschnitte unterschiedliche Ausgestaltungen der Unregelmäßigkeiten
der Umfangsfläche aufweisen, sind mehrere insbesondere unterschiedliche Leimspuren
realisierbar, wobei bei benachbarten Leimspuren unterschiedliche Leimbilder erzeugbar
sind.
[0012] Vorzugsweise ist wenigstens ein Abschnitt als Dichtung ausgestaltet. Durch diese
vorzugsweise Ausgestaltung ist es möglich, mit unterschiedlichen Leimvordrücken zu
arbeiten. Hierbei ist die Walze geteilt bzw. mit unterschiedlichen Abschnitten ausgebildet,
wobei insbesondere zwischen den einzelnen Kammern, die sich zwischen der Walze und
der Kammer des Gehäuses ausbilden, glatte Flächen bevorzugterweise ausgebildet sind.
Hierbei sind vorzugsweise Stege vorgesehen, die die Walze radial mit einer Spaltdichtung
in Kammern unterschiedlichen Drucks aufteilen.
[0013] Wenn wenigstens zwei verschiedene Leimsorten gleichzeitig verschiedenen Abschnitten
zuführbar sind, ist es möglich, an unterschiedlichen Stellen bspw. des Belagpapiers
unterschiedliche Leimeigenschaften vorzusehen. Unter unterschiedlichen Leimsorten
wird insbesondere verstanden, daß ein herkömmlicher Kaltleim oder heißschmelzender
Kleber mit Zusatzstoffen versetzt wird, die bspw. flammhemmend sind oder ein Aroma
enthalten. So kann bspw. an dem einen Ende einer fertigen Zigarette mit Filter, an
dem der Mund ansetzt, ein Aromastoff hinzugefügt werden wie bspw. ein Tabakaroma oder
natürliche oder synthetische Aromen wie z.B. Vanille- oder Kakaoaroma und an dem Ende
des Belagpapiers, das im Bereich des Übergangs vom Filter zum Tabakstock angeordnet
ist, kann ein flammhemmender Zusatzstoff z.B. Diammoniumhydrogenphosphat, Melamin
oder Dipentaerythit hinzugefügt werden. Unter Leimsorten werden auch Leimarten im
Rahmen dieser Erfindung verstanden.
[0014] Vorzugsweise ist ein gegen Leim dichtender Abschnitt zwischen zwei Abschnitten angeordnet,
denen verschiedene Leimsorten zuführbar sind.
[0015] Wenn vorzugsweise die Kammer wenigstens eine im wesentlichen in einer senkrechten
oder orthogonalen Ebene zur Drehachse angeordnete Kammernut umfaßt, ist eine besonders
einfache Realisierung des Vorsehens unterschiedlicher Leimvordrucke möglich. Vorzugsweise
ist die Kammernut bis auf einen Abschnitt, der im Bereich der Zuführleitung angeordnet
ist, umlaufend angeordnet. Durch diese vorzugsweise Ausgestaltung können kleine und
begrenzte Leimmuster realisiert werden.
[0016] Vorzugsweise ist wenigstens eine Auftragdüse mit einer Ausnehmung versehen. Durch
diese Maßnahme ist es möglich, eine definierte Leimmenge auf das Hüllmaterial zu übertragen.
Vorzugsweise sind Schlitzdüsen vorgesehen. Wenn vorzugsweise die Größe und/oder die
Tiefe der Ausnehmung an die Menge des aufzutragenden Leims anpaßbar ist, können ohne
große Umstellungen verschieden große Leimmengen an unterschiedliche Bereiche des Hüllmaterials
aufgebracht werden. Insbesondere vorzugsweise ist die Breite der wenigstens einen
Auftragdüse anpaßbar oder vorgebbar. Hierdurch ist es insbesondere möglich, unterschiedlich
breite Leimspuren zu realisieren und die Anzahl der verschiedenen Vordrucke zu minimieren.
Hierbei ist die Schlitztiefe auf jede Leimsorte vorzugsweise zu optimieren. Bei einem
Leimwechsel wird bevorzugterweise die Düsenplatte, die eine oder mehrere Düsen aufweist,
ausgetauscht.
[0017] Wenn vorzugsweise die Auftragdüse mit einer gekrümmten Fläche auf der Einlaufseite
des Hüllmaterials versehen ist, ist ein ruhiger Lauf des Hüllmaterials und eine definierte
Leimspur realisierbar. Das Hüllmaterial wird bevorzugterweise über eine gewölbte Anlauffläche
zu den Düsenöffnungen hin- und in einem definierten spitzen Winkel und/oder einer
Abrißkante von der Düse wegbewegt. Vorzugsweise ist der Radius der gekrümmten Fläche
bzw. sind die Radien der gekrümmten Fläche vorgebbar oder anpaßbar, um einen möglichst
ruhigen Lauf des Hüllmaterials zu erzielen. Vorzugsweise ist der Leimdruck für die
Leimzufuhr einstellbar. Durch diese Maßnahme ist eine Regelung oder Steuerung der
Leimmenge des zugeführten Leims möglich.
[0018] Ferner vorzugsweise sind Mittel vorgesehen, mittels denen der Leimdruck in jeder
Auftragdüse einstellbar ist. Die unterschiedlichen Drücke werden hierbei beispielsweise
vorzugsweise durch verschiedene Pumpen oder verschiedene Weiten der Zuführleitung
realisiert. Durch diese Maßnahme ist es insbesondere möglich, die Menge des Leims
an die Geschwindigkeit des Hüllmaterials anzupassen und damit an die Produktionsgeschwindigkeit.
Bei Walzenbeleimungen gemäß des Standes der Technik nimmt die übertragene Leimmenge
mit der Produktionsgeschwindigkeit ab. Bei der erfindungsgemäßen Beleimung mittels
Düsen wird der Leimvordruck synchron zu der Produktionsgeschwindigkeit erhöht. Die
Kennlinie hierfür ist für jeden Leim individuell ermittelbar und vorgebbar. Durch
die Erhöhung des Leimvordruckes nach einer entsprechenden leimspezifischen Kennlinie
wird ein konstanter Leimauftrag im gesamten Drehzahlbereich der Maschine realisiert.
[0019] Wenn vorzugsweise ein Mittel vorgesehen ist, mittels dem eine intermittierende bzw.
unterbrechende Leimzufuhr möglich ist, lassen sich Verschmutzungen der Auftragdüse
und insbesondere der Schlitzdüsen beseitigen. Entsprechende Verschmutzungen sind bedingt
durch Partikel im Leim bzw. Keimbildung an Stellen mit erhöhter Benetzbarkeit, so
daß im aufgetragenen Leimbild entsprechende Spuren entstehen, die weniger Leim oder
gar keinen Leim aufweisen. Diese Spuren lassen sich durch Druckstöße beseitigen, die
durch beispielsweise ein kurzzeitiges, einmaliges oder mehrmaliges Ein- und Ausschalten
von beispielsweise einem Ventil erzeugt werden können. Entsprechend kann eine Reinigung
auch über die Walze mit den Unregelmäßigkeiten geschehen, und zwar durch Ein- und
Ausschalten der Leimzufuhr mittels dieser Unregelmäßigkeiten.
[0020] Es kann insbesondere vorzugsweise ein Leimbild erzeugt werden, bei dem beispielsweise
an den Stellen, an denen die Belagblättchen vom Belagpapierstreifen abgetrennt werden,
kein Leim aufgetragen wird. Bei entsprechendem insbesondere zyklischen Intermittieren
oder Unterbrechen, kommt es dann schon im wesentlichen nicht mehr zu einer entsprechenden
Verschmutzung. Es kann ferner vorzugsweise vorgesehen sein, beispielsweise bei einem
Bobinenwechsel, nach der Erkennung einer Klebstelle zwischen dem Hüllmaterial der
auszuwechselnden Bobine und dem Hüllmaterial der neuen Bobine ein entsprechendes Unterbrechen
durchzuführen, da die entsprechenden Zigaretten so und so ausgeblasen werden.
[0021] Wenn vorzugsweise wenigstens zwei Zuführleitungen miteinander verbunden sind und
zur Zufuhr des Leims zu den wenigstens zwei Zuführleitungen eine Leitung vorgesehen
ist, ist es möglich, Druckspitzen beim Schließen der Ventile bzw. beim Unterbrechen
der Leimzufuhr zu reduzieren. Der beim Schließen bzw. Intermittieren bzw. Unterbrechen
entstehende Überdruck wird auf zwei Spuren verteilt, so daß sich der Leimüberschuß
halbiert.
[0022] Vorzugsweise ist die wenigstens eine Auftragdüse wenigstens teilweise mit einer die
Benetzungsfähigkeit des Leims vermindernden Beschichtung versehen. Die leimabweisende
Beschichtung wird vorzugsweise auf die Kammer- und/oder Düsenbleche aufgebracht und
auf die Ausnehmungen der Düsen. Hierdurch wird ein Anhaften des Leims in engen Spalten,
insbesondere vorzugsweise in den Schlitzdüsen, verhindert. Vorzugsweise werden ausschließlich
die kritischen Flächen entsprechend beschichtet, um ein Verkleben der Düsen zu verhindern.
Wenn vorzugsweise außerdem eine Überwachungseinrichtung vorgesehen ist, die die Güte
der auf dem Hüllmaterial erzeugten, wenigstens einen Leimspur überwacht, können Maßnahmen
ergriffen werden, die einen zu hohen Ausschuß an Zigaretten verhindern. Entsprechende
Überwachungseinrichtungen sind beispielsweise ein optischer Sensor oder ein kapazitiver
Sensor. Ein kapazitives Überwachen von Leimmustern wird beispielsweise durch die Einrichtung
zur Erfassung ausreichender Beleimung eines Papierstreifens gemäß der DE 39 09 990
C2 dargestellt. Hierbei ist ein die Beleimung erfassender Sensor und eine Steuereinrichtung
zur Auswertung des Sensorsignals vorgesehen, wobei wenigstens ein Sensor auf der der
Beleimung gegenüberliegenden Seite zur Erfassung der Feuchte der Beleimung gegen den
laufenden Papierstreifen gerichtet ist und wobei bei nicht ausreichendem Feuchtegehalt
ein Fehlersignal zur Steuerung der Zigarettenmaschine abgegeben wird.
[0023] Ferner ist eine entsprechende Überwachungseinrichtung in der EP 0 300 734 A2 offenbart,
in der ein optischer Sensor dargestellt ist, der die Reflektion der Oberfläche des
beleimten Hüllmaterials mißt. Die Reflektion des Leims ist eine andere, als die Reflektion
des Hüllmaterials. Ferner ändert sich auch die Reflektion mit der Dicke des Leims.
[0024] Wenn ein Mittel zur Messung der aufgetragenen Leimmenge (Leimmengenmeßmittel) vorgesehen
ist, kann eine Regelung und/ oder Steuerung der zu übertragenden Leimmenge erfolgen,
so daß ein gleichmäßiges Leimbild erzeugbar ist. Hierzu wird vorzugsweise ein Laserabstandssensor
verwendet, der über der Düse oder den Düsen angebracht ist. Für eine Nullpunktsmessung
wird die Höhe des Belagpapiers ohne Leimzufuhr gemessen. Nach dem Zuschalten des Leimdrucks
wird das Papier von der Düse weggedrückt. Bleibt dieser Abstand konstant, kann man
von einer gleichen Leimmenge ausgehen. Ändert sich die Leimmenge, so ändert sich der
Abstand. Somit ist eine Regelung und/oder Steuerung der Leimmenge möglich.
[0025] Vorzugsweise ist mittels der Überwachungseinrichtung und/oder des Leimmengenmeßmittels
eine Regelung und/oder Steuerung der Komponenten der Einrichtung zum Auftragen von
Leim vorgesehen. Bei den für die Regelung und/oder Steuerung vorgesehenen Komponenten
handelt es sich insbesondere um Mittel zum Erhöhen oder Erniedrigen des Drucks, d.h.
insbesondere Pumpen, ggf. Mittel zum Vergrößern oder Verkleinern der Durchtrittsfläche
der Zuführleitungen oder sonstiger Leimleitungen und/ oder ein Mittel zum Erhöhen
oder Reduzieren der Geschwindigkeit des Hüllmaterials und/oder der Walze und/oder
des Drehschiebers. Vorzugsweise ist wenigstens eine Unregelmäßigkeit je Zuführleitung
auf der Umfangsfläche der Walze vorgesehen. Wenn beispielsweise eine Unregelmäßigkeit
vorgesehen ist, kann ein Blättchen bzw. ein Belagpapier pro Umdrehung der Walze beleimt
werden. Je mehr Unregelmäßigkeiten vorgesehen sind, um so mehr Blättchen bzw. Belagpapiere
können pro Umdrehung geleimt werden. Je weniger Leimbilder sich auf dem Umfang der
Walze befinden, desto präziser sind die Abrißkanten des Leimbildes. Außerdem werden
hierbei die Verschlußfelder, also die Felder, die die Zufuhr von Leim unterbrechen,
größer, so daß ein Verschließen der Kanäle im Stillstand einfacher möglich ist. Hierbei
ist allerdings eine höhere Rotationsgeschwindigkeit notwendig. Ein auf dem einschlägigen
Gebiet tätiger Fachmann wird ohne weiteres ein Optimum an Unregelmäßigkeiten auf der
Umfangsfläche der Walze ermitteln können.
[0026] Vorzugsweise sind mehrere Unregelmäßigkeiten je Zuführleitung auf der Umfangsfläche
der Walze vorgesehen. Beispielsweise können vorzugsweise vier Nocken auf der Umfangsfläche
der Walze je Abschnitt der Walze vorgesehen sein. Wenn vorzugsweise ein Antriebsmittel
des Drehschiebers vorgesehen ist, das den Drehschieber entsprechend der Geschwindigkeit
des zu beleimenden Materialstreifens antreibt, ist ein Hoch- und Runterfahren bzw.
ein in Betrieb setzen und Anhalten der Zigarettenmaschine möglich, wobei während des
Hoch- und Runterfahrens noch Zigaretten guter Qualität herstellbar sind.
[0027] Gelöst wird die Aufgabe auch durch ein Verfahren zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial
eines stabförmigen Artikels der tabakverarbeitenden Industrie, wobei der Leim mittels
wenigstens eines Auftragselements auf das Hüllmaterial aufgetragen wird, wobei ferner
wenigstens zwei verschiedene Leimsorten dem wenigstens einen Auftragelement zugeführt
und auf das Hüllmaterial aufgetragen werden.
[0028] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, je nach den gewünschten Eigenschaften
des mit Klebstoff bzw. Leim versehenen Hüllmaterials das Hüllmaterial mit verschiedenen
Leimsorten zu versehen. So kann bspw. in dem Bereich des Hüllmaterials, das im wesentlichen
mit dem Mund des Rauchers in Berührung kommt, ein aromastoffhaltiger Leim Verwendung
finden, wohingegen im Bereich des Übergangs von dem Filter zum Tabakstock eine Leimsorte
Verwendung finden kann, die flammhemmend ist oder aber flammhemmende Bestandteile
aufweist. Ferner kann durch gluthemmende Bestandteile des Leims verhindert werden,
dass bei vollständigem Abrauchen der Zigarette der den Fuß des Glutkegels haltende
Hüllstreifenabschnitt verglimmt und der Glutkegel abfällt. Im Rahmen dieser Erfindung
umfaßt der Begriff "Auftragelement" auch den Begriff "Auftragdüse".
[0029] Wenn vorzugsweise die wenigstens zwei Leimsorten über wenigstens zwei Zuführleitungen
dem Auftragelement zugeführt werden, ist eine besonders einfache Realisation des erfindungsgemäßen
Verfahrens möglich. Vorzugsweise wird das Auftragen von Leim wenigstens zeitweise
unterbrochen, so daß insbesondere perforierte Hüllmaterialabschnitte nicht mit Leim
versehen werden. Vorzugsweise wird zum Unterbrechen des Auftragens vom Leim die Leimzufuhr
insbesondere mittels eines Drehschiebers unterbrochen.
[0030] Wenn die wenigstens zwei verschiedene Leimsorten mittels wenigstens zweier Pumpen
zuführbar sind, können diese auch mit unterschiedlichen Drücken zugeführt werden,
so daß die zugeführte Leimmenge ohne weiteres einfach einstellbar ist.
[0031] Vorzugsweise basieren die wenigstens zwei verschiedenen Leimsorten auf einer Leimsorte,
der kurz vor Auftragen der Leimsorte auf das Hüllmaterial wenigstens teilweise wenigstens
ein Zusatzstoff zugeführt wird. Durch diese bevorzugte Variante der Erfindung ist
es möglich, weniger Behälter für Leimsorten vorzusehen, so daß die gesamte Anlage
kompakter ausgestaltet werden kann.
[0032] Vorzugsweise umfaßt ein Verfahren zur Herstellung einer Filterzigarette zum Auftragen
von Leim auf ein Hüllmaterial eines der vorgenannten Verfahren. Zur Herstellung einer
Filterzigarette wird üblicherweise zunächst Tabak einer Filterherstellmaschine zugeführt.
Als nächstes wird ein Tabakstrang mit einer Papierumhüllung hergestellt. Dieser Tabakstrang
wird in entsprechende Abschnitte zerschnitten. In einer anderen Station einer entsprechenden
Zigarettenherstellmaschine wird Filtermaterial hergestellt. An einer weiteren Stelle
wird ein Hüllmaterial bzw. Belagpapier mit Leimstreifen versehen, woraufhin dieses
Belagpapier um den Filter und teilweise um den mit Papier umhüllten Tabakstrang gewickelt
wird. Üblicherweise werden auf diese Art und Weise Filterzigaretten doppelter Gebrauchslänge
hergestellt. Anschließend werden diese in der Mitte des Filters zerschnitten, um dann
im folgenden verpackt zu werden.
[0033] Erfindungsgemäß ist ein mit Leim versehenes Hüllmaterial für einen stabförmigen Artikel
der tabakverarbeitenden Industrie dadurch weitergebildet, daß wenigstens zwei verschiedene
Leimsorten aufgetragen sind. Das Hüllmaterial ist vorzugsweise ein Belagpapier, das
im wesentlichen um Filter von Filterzigaretten angeordnet ist. Vorzugsweise weist
wenigstens eine Leimsorte flammhemmende Bestandteile auf oder ist flammhemmend. Ferner
vorzugsweise ist wenigstens eine Leimsorte mit Geschmacksstoffen oder einem Aroma
versetzt.
[0034] Vorzugsweise ist eine Filterzigarette mit einem mit Leim versehenen Hüllmaterial
versehen, wobei wenigstens zwei verschiedene Leimsorten auf dem Hüllmaterial gem.
des vorstehend beschriebenen mit Leim versehenem Hüllmaterial aufgebracht.
[0035] Im Rahmen dieser Erfindung bedeutet Leim insbesondere auch ein Klebstoff.
[0036] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch
beschrieben, auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher
erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch im oberen Bereich ein Leimbild auf einem Belagpapier und im unteren Bereich
schematisch eine erfindungsgemäße Einrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische teilweise Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform,
- Fig. 3
- einen Schnitt an der Linie A-A der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Schnitts B-B der Fig. 2,
- Fig. 5
- schematisch im oberen Bereich ein Leimbild auf einem Belagpapier und im unteren Bereich
schematisch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung, und
- Fig. 6
- schematisch eine dreidimensionale Darstellung, in der das Zusammenwirken der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem weiteren Ausführungsbeispiel deutlicher dargestellt ist.
[0037] In den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder entsprechende Teile mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet, so daß von einer erneuten Vorstellung entsprechend abgesehen
wird.
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung im
unteren Bereich und eine Aufsicht auf ein Leimbild auf einem Belagpapier im oberen
Bereich der Figur.
[0039] Das Belagpapier dient zum Verkleben eines Zigarettenfilters mit einer Zigarette bzw.
eines Zigarettenfilters doppelter Gebrauchslänge mit zwei Zigaretten.
[0040] Das Belagpapier 10 weist abschnittsweise Perforationen 11 auf, die, wie vorstehend
schon beschrieben wurde, dazu dienen, den Zigarettenrauch abzukühlen, um so die von
dem Raucher aufgenommenen Nikotin- und Teermengen zu verringern. Beim Versehen des
Belagpapiers 10 mit Leim in Leimbereichen 12 müssen leimfreie Bereiche vorgesehen
werden. Insbesondere muß der Bereich der Perforation leimfrei bleiben, um so eine
ausreichende Funktionsfähigkeit der Perforation 11 zu gewährleisten.
[0041] Bei dem Versehen der Zigaretten mit Filtern werden zur Bildung von Doppelfilterzigaretten
üblicherweise zwei Zigaretten gleichzeitig mit Filtern versehen. Diese würden sich
in der Fig. 1 im oberen Bereich nach links und rechts von dem jeweiligen Belagpapier
erstrecken. Der leimfreie Bereich 14 ist der Bereich, an dem die Doppelfilterzigaretten
nach dem Umwickeln durchgeschnitten werden. Dieser Bereich sollte möglichst leimfrei
sein, um das Schneidwerkzeug, mit dem eine entsprechende Abtrennung geschieht, nicht
zu verkleben. Entsprechend ist es auch vorteilhaft, einen leimfreien Bereich 13 vorzusehen,
so daß ein Abtrennen der einzelnen Belagblättchen ohne ein Verkleben des Abtrennwerkzeuges
geschehen kann.
[0042] Im unteren Bereich der Fig. 1 ist schematisch die Erfindung dargestellt. In einem
Düsenkopf 20 sind 5 bzw. 6 Düsen 21 vorgesehen, die als Schlitzdüsen ausgebildet sind.
Die Düsen 21 werden durch einen Zuführkanal 22 und eine Zuführleitung 23, die als
ein Element ausgebildet sein können, mit Leim versorgt. Zur Unterbrechung des Leimflusses
sind Ventile 26 vorgesehen. Die Düsen 21 umfassen ferner einen Austrittsschlitz 24
und eine Ausnehmung 25. Mit der Ausnehmung 25 ist die Menge des übertragenen oder
aufgetragenen Leims auf das Papier 10 einstellbar. Insbesondere dient die Ausnehmung
25 dazu, ausreichend Leimvorrat zur Verfügung zu stellen, der zur Düsenöffnung geführt
wird. Die mittlere Düse 21 ist in zwei Leimauftragsbereiche aufgeteilt.
[0043] Der Leim wird mit verschiedenen Drücken P1, P2 und P3 den jeweiligen Ventilen 26
über eine Leimleitung 27 zugeführt. Ferner ist schematisch eine erste Pumpe 281, eine
zweite Pumpe 282 und eine dritte Pumpe 283 vorgesehen, mittels der entsprechend der
Vorgaben Leim mit verschiedenen Drücken gefördert werden kann. Beispielsweise ist
der Druck P1 größer als der Druck P2. Da die äußeren Spuren jeweils für das Ankleben
des Filterstöpsels an den Tabakstock im wesentlichen verantwortlich sind, ist hier
auch etwas mehr Leim nötig. Um evtl. Fertigungstoleranzen der Schlitzdüsen oder andere
Unzulänglichkeiten der Papierführung kompensieren zu können, wäre es auch denkbar,
die beiden äußeren Düsen 21 mit unterschiedlichen Drücken separat zu versorgen. Die
im wesentlichen intermittierenden bzw. unterbrechenden Leimspuren, die über einem
Druck P2 mit Leim versorgt werden, können beispielsweise mit einem deutlich geringeren
Druck ausgestaltet werden als P1. Insbesondere sind intermittierende Leimspuren mit
weniger Druck vorzugsweise zu versehen. Bei einer separaten Druckversorgung ist es
einfacher, die Leimmenge an die zu verarbeitenden Materialien anzupassen.
[0044] Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Im Verhältnis zu Fig.
1 ist in Fig. 2 die Ausgestaltung der Ventile 26 konkretisiert. In diesem Ausführungsbeispiel
findet eine Walze 32 Verwendung, die in einer Kammer 31 eines Gehäuses 30 angeordnet
ist. Die Walze ist um eine Achse, die in der Papierebene waagerecht ausgerichtet ist,
drehbar. Der Freiraum zwischen der Walze 32 und der Kammer 31 kann mit Leim sozusagen
geflutet werden. Um ein Austreten des Leims außerhalb des Gehäuses zu verhindern,
ist ein Kammerdeckel 33 mit einem Dichtring 34 vorgesehen. Ferner ist ein Gleitlager
35 vorgesehen, um eine Rotation der Walze 32 mit möglichst wenig Widerstand zu ermöglichen.
Zum Ausgleich der Kräfte, die bei einer Rotation auf die Walze 32 wirken, sind Kugellager
36 vorgesehen. Der Leim wird über Leimleitungen 27 den fünf verschiedenen Abschnitten
der Walze 32 mit den Drücken P1, P2 und P3, wie schematisch in Fig. 2 angedeutet ist,
zugeführt. In diesem Ausführungsbeispiel bzw. in der in diesem Ausführungsbeispiel
dargestellten Stellung der Walze kann Leim in die äußeren beiden Zuführleitungen 23
und in die mittlere Zuführleitung 23 gedrückt werden. Der in diese Zuführleitung gedrückte
Leim wird über Düsen, die hier nicht dargestellt sind, auf das Papier 10 aufgetragen.
[0045] Die fünf Walzenabschnitte 461, 462, 463, 464 und 465 weisen jeweils Nocken 37 auf,
die in Eingriff mit den Öffnungen der Zuführleitungen 23 zu der Kammer 31 gebracht
werden können. Sofern diese Nocken in den Bereich der Zuführleitungen 23 kommen, verschließen
diese die Zuführleitungen, so daß kein weiterer Leim dort hineingelangen kann. Mit
Verschließen der Zuführleitungen 23 durch die Nocken 37 wird die Leimzufuhr unterbrochen,
so daß kein Leim mehr aus den Düsen 21 tritt und auf das Papier 10 aufgetragen wird.
Die Abschnitte 464 und 462 umfassen ferner Aussparungen 38, in denen die jeweilige
Nocke 37 angeordnet ist. Der Rest der Umfangsfläche der Abschnitte 462 und 464 hat
einen Radius, der dem Radius der jeweiligen Nocke 37 entspricht. Um nun überhaupt
Leim in die entsprechenden Zuführleitungen 23 zu befördern, ist eine Kammernut 39
vorgesehen, die im wesentlichen um den gesamten Umfang der Walze 32 ausgebildet ist.
Die Kammernut 39 ist in Fig. 3 deutlicher dargestellt.
[0046] Die Abschnitte 461, 463 und 465 erzeugen ein Leimbild, bei dem im wesentlichen Leim
auf das Papier 10 aufgetragen ist und nur kurze Unterbrechungen vorgesehen sind, die
durch die Nocken 37 hervorgerufen werden. Die Abschnitte 462 und 464 erzeugen eine
Leimspur der Bereiche, in der die Perforation 11 des Papiers 10 vorgesehen ist.
[0047] Fig. 3 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung an der Linie A-A der Fig. 2. In
dieser Figur ist die Kammernut 39 deutlicher dargestellt. Die Kammernut 39 ist im
wesentlichen um den gesamten Umfang der Kammer ausgebildet bis auf den Bereich, in
dem die Zuführleitung 23 angeordnet ist. Die Walze 32 dreht sich beispielsweise in
dem in der Fig. 3 dargestellten Drehsinn. Die Walze umfaßt in dem dargestellten Abschnitt
462 drei Unregelmäßigkeiten, nämlich dreimal eine Nocke 37 und zwei Aussparungen 38
auf der Umfangsfläche dieses Abschnittes. Ferner sind die Leimleitungen 27 dargestellt,
mit denen Leim in die Kammer eingebracht werden kann, der sich dann in den Aussparungen
38 sammelt. In der dargestellten Stellung der Walze 32 wird gerade Leim in die Zuführleitung
23 gefördert. Zwischen dem Gehäuse 30 und dem Düsenkopf 44 ist eine Dichtung 42 vorgesehen,
um keinen Leim an Stellen nach außen dringen zu lassen, die nicht gewünscht sind.
Der geförderte Leim bewegt sich durch die Zuführleitung 23 zum Zuführkanal 22 über
eine Ausnehmung 40, mit der insbesondere die Menge des zu übertragenden Leims einstellbar
ist zu dem Austrittsschlitz 24 über eine Ausnehmung 25. Auch durch die Ausgestaltung
der Ausnehmung 25 ist die zu übertragende Leimmenge einstellbar. Ferner ist eine Verschlußplatte
41 vorgesehen, die im wesentlichen plan an dem Düsenkopf 44 anliegend angeordnet ist.
[0048] Das Papier 10 wird an die Papierführungsfläche 43 geführt und über die gekrümmte
Bahn zum Austrittsschlitz 24 geführt. Nach dem Austrittsschlitz 24 ist aufgrund der
vorzugsweisen Ausgestaltung eine scharfe Abrißkante vorgesehen. Mittels unterschiedlicher
Ausgestaltungen der Vertiefungen bzw. der Ausnehmungen 25 im Düsenkopf 44 läßt sich
die Leimmenge, die bevorratet wird, anpassen. Mittels unterschiedlicher Tiefen des
Düsenkopfes 44 läßt sich die Menge des übertragenen Leimes einstellen. Mittels der
Ausnehmung 25 ist es möglich, ausreichend Leim vorzusehen, um über die volle Breite
der Düse bzw. die volle Breite des Austrittsschlitzes der Düse Leim zu verteilen.
[0049] In Fig. 4 ist eine weitere schematische Schnittdarstellung des Schnitts B-B der Fig.
2 dargestellt. Es ist also ein Schnitt durch den Abschnitt 461 der Walze 32 dargestellt.
Die Umfangsfläche 45 dieses Abschnitts umfaßt drei Nocken 37 zum Verschließen oder
Intermittieren der Leimzufuhr zur Zuführleitung 23 bzw. zum Zuführkanal 22 und damit
auch zum Austrittsschlitz 24.
[0050] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, wobei im oberen
Bereich ein Leimbild auf einem Belagpapier angedeutet ist und im unteren Bereich schematisch
eine erfindungsgemäße Einrichtung. Das Leimbild im oberen Bereich umfaßt Bereiche,
in denen eine Leimsorte 1 mit der Bezugsziffer 51 bezeichnet ist, eine Leimsorte 2
mit der Bezugsziffer 52 und eine Leimsorte 3 mit der Bezugsziffer 53. Die entsprechenden
Leimsorten werden in diesem Ausführungsbeispiel aus Leimbehältern 291 bis 293 zugeführt,
wobei der erste Leimbehälter 291 eine 1. Leimsorte 51 beinhaltet, der 2. Leimbehälter
292 eine 2. Leimsorte 52 und der 3. Leimbehälter 293 eine 3. Leimsorte 53.
[0051] Die 1. Leimsorte kann bspw. eine Leimsorte sein, die flammhemmend ist, da der Bereich,
auf dem die 1. Leimsorte 51 aufgetragen ist, derjenige Bereich des Belagpapiers 10
darstellt, der dem Tabakstock der Zigarette zugeordnet ist. Die 2. Leimsorte 52 kann
eine übliche Leimsorte sein, wohingegen die 3. Leimsorte 53 bspw. mit Aromastoffen
versetzt sein kann.
[0052] Anstelle verschiedener Leimbehälter 291 bis 293 kann auch ein einziger Leimbehälter
Verwendung finden, wobei hierzu insbesondere auf Fig. 1 Bezug genommen wird, in der
allerdings dieser einzige Leimbehälter nicht dargestellt ist. Der einzige Leimbehälter
wäre vor den Pumpen 281 bis 283 angeordnet, wobei diese bspw. aus einer gemeinsamen
Entnahmeleitung, die zu den jeweiligen Pumpen abzweigt, Leim aus dem einzigen Leimbehälter
entnehmen könnten. Um dem jeweiligen Leim unterschiedliche Eigenschaften zuzuführen,
werden an den Injektionsstellen 61 bis 63 ggf. verschiedene Zusatzstoffe dem Leim
zugegeben. Bei 61 kann bspw. ein flammhemmender Bestandteil hinzugefügt werden und
bei 63 ein Aromastoff.
[0053] Zum Auftragen von Leim auf das Belagpapier 10 wird zunächst Leim aus wenigstens einem
Behälter 291 bis 293 entnommen und mittels Pumpen 281 bis 283 mit vorgebbaren Drücken
P1 bis P3 über Leitungen 27 zu den Düsen 21 geführt, woraufhin der Leim aus diesen
Düsen austritt und auf das Belagpapier aufgebracht wird. Hierbei können, wie eben
dargestellt, verschiedene Leimsorten Verwendung finden.
[0054] Nach Beleimen des Belagpapiers 10 wird dieses um Filterstopfen 2-facher Gebrauchslänge,
an denen auf jeder Seite ein Tabakstock angeordnet ist, der mit Zigarettenpapier umhüllt
ist, umwickelt.
[0055] In Fig. 6 ist eine dreidimensionale schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Einrichtung dargestellt. Im Verhältnis zu den bisherigen Ausführungsformen ist die
Ausnehmung 25 etwas anders gestaltet. Diese ist etwas länglicher bzgl. deren Höhe
und überlappt den Austrittsschlitz 24 der jeweiligen Düsen. Die Ausnehmung 25 ist
im dreidimensionalen Teil der Darstellung, bei dem das Belagpapier 10 aufgebrochen
dargestellt ist zur Vereinfachung der Zeichnung nicht dargestellt. Die Breite der
Austrittsschlitze 24 beträgt üblicherweise zwischen 6 und 12 mm und die Tiefe beträgt
beispielsweise 0,15 mm. Die Papierführungsfläche 43 besteht aus nichtrostendem Stahl
mit einer Anti-Haftbeschichtung.
[0056] In Fig. 6 ist ferner eine Steuerbohrung 47 mit einer Tiefe von 2 mm und einer Breite
von 0,6 mm dargestellt, die dazu dient, die Leimzufuhr zu den jeweiligen Düsen besser
zu steuern. Aufgrund des engeren Querschnitts dieses Steuerelementes 47 bzw. dieser
Steuerbohrung ist es möglich, die Leimabgabe der Düsen sehr gut zu dosieren. In Fig.
6 ist ferner noch dargestellt, daß das Belagpapier 10 in Pfeilrichtung über die entsprechenden
Düsen geführt wird. Es ist besonders gut die Abrißkante 48 hinter den Düsen dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 10
- Belagpapier
- 11
- Perforation
- 12
- Leimbereich
- 13
- leimfreier Bereich
- 14
- leimfreier Bereich
- 20
- Düsenkopf
- 21
- Düse
- 22
- Zuführkanal
- 23
- Zuführleitung
- 24
- Austrittsschlitz
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Ventil
- 27
- Leimleitung
- 281 1.
- Pumpe
- 282 2.
- Pumpe
- 283 3.
- Pumpe
- 291 1.
- Leimbehälter
- 292 2.
- Leimbehälter
- 293 3.
- Leimbehälter
- 30
- Gehäuse
- 31
- Kammer
- 32
- Walze
- 33
- Kammerdeckel
- 34
- Dichtring
- 35
- Gleitlager
- 36
- Kugellager
- 37
- Nocke
- 38
- Aussparung
- 39
- Kammernut
- 40
- Ausnehmung
- 41
- Verschlußplatte
- 42
- Dichtung
- 43
- Papierführungsfläche
- 44
- Düsenkopf
- 45
- Umfangsfläche
- 461-465
- Walzenabschnitte
- 47
- Steuerbohrung
- 48
- Abrißkante
- 51
- Leimsorte 1
- 52
- Leimsorte 2
- 53
- Leimsorte 3
- 61
- Injektionsstelle
- 62
- Injektionsstelle
- 63
- Injektionsstelle
- P1
- Leimdruck
- P2
- Leimdruck
- P3
- Leimdruck
1. Einrichtung zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial (10) eines stabförmigen Artikels
der tabakverarbeitenden Industrie mit wenigstens einer Auftragdüse (21), einem Mittel
(26, 32) zum Unterbrechen der Leimzufuhr zur Auftragdüse (21) und wenigstens einer
Zuführleitung (22, 23), die zwischen dem Mittel (26, 32) zum Unterbrechen der Leimzufuhr
und der Auftragdüse (21) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (26, 32) zum Unterbrechen der Leimzufuhr ein Drehschieber (32) ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehschieber (32) eine drehbare Walze (32) ist, die in ihrer Umfangsfläche (45)
Unregelmäßigkeiten (37, 38) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unregelmäßigkeiten (37, 38) Nuten, Aussparungen, Nocken und/oder Erhebungen sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (32) drehbar in einer Kammer (31) eines Gehäuses (30) gelagert ist.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze (32) mehrere axial aneinander angeordnete Abschnitte umfaßt, wobei jeweils
benachbarte Abschnitte (461 - 465) unterschiedliche Ausgestaltungen der Unregelmäßigkeiten
(37, 38) der Umfangsfläche (45) aufweisen.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Abschnitt (461 - 465) als Dichtung ausgestaltet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 und/oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei verschiedene Leimsorten gleichzeitig verschiedenen Abschnitten (461
- 463) zuführbar sind.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (31) wenigstens eine im wesentlichen in einer zur Drehachse orthogonalen
Ebene angeordnete Kammernut (39) umfaßt.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammernut (39) bis auf einen Abschnitt, der im Bereich der Zuführleitung angeordnet
ist, umlaufend angeordnet ist.
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Auftragdüse (21) mit einer Ausnehmung (25) versehen ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe und/oder Tiefe des Austrittsschlitzes (24) der Auftragdüse (21) zum Vorgeben
einer vorgebbaren Menge aufzutragenden Leims anpaßbar ist.
12. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der wenigstens einen Auftragdüse (21) und/oder des jeweiligen Austrittsschlitzes
(24) der wenigstens einen Auftragdüse (21) anpaßbar oder vorgebbar ist.
13. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragdüse (21) mit einer gekrümmten Fläche (43) auf der Einlaufseite des Hüllmaterials
(10) versehen ist.
14. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Leimdruck für die Leimzufuhr einstellbar ist.
15. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mittels denen der Leimdruck jeder Auftragdüse (21) einstellbar
ist.
16. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Zuführleitungen (22, 23) miteinander verbunden sind und zur Zufuhr
des Leims zu den wenigstens zwei Zuführleitungen (22, 23) eine Leitung vorgesehen
ist.
17. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Auftragdüse (21) wenigstens teilweise mit einer die Benetzungsfähigkeit
des Leims vermindernden Beschichtung versehen ist.
18. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem eine Überwachungseinrichtung vorgesehen ist, die die Güte der auf dem Hüllmaterial
(10) erzeugten, wenigstens einen Leimspur überwacht.
19. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mittel zur Messung der aufgetragenen Leimmenge (Leimmengenmeßmittel) vorgesehen
ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 18 und/oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Überwachungseinrichtung und/oder dem Leimmengenmeßmittel eine Regelung
und/oder Steuerung der Komponenten der Einrichtung zum Auftragen von Leim vorgesehen
ist.
21. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Unregelmäßigkeit (37, 38) je Zuführleitung (23) auf der Umfangsfläche
(45) der Walze (32) vorgesehen ist.
22. Einrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Unregelmäßigkeiten (37, 38) je Zuführleitung (23) auf der Umfangsfläche (45)
der Walze (32) vorgesehen sind.
23. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsmittel des Drehschiebers (32) vorgesehen ist, das den Drehschieber (32)
entsprechend der Geschwindigkeit des zu beleimenden Hüllmaterials (10) antreibt.
24. Verfahren zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial (10) eines stabförmigen Artikels
der tabakverarbeitenden Industrie, wobei der Leim mittels wenigstens einem Auftragselement
(21) auf das Hüllmaterial (10) aufgetragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei verschiedene Leimsorten dem wenigstens einen Auftragelement (21)
zugeführt werden und auf das Hüllmaterial (10) aufgetragen werden.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Leimsorten über wenigstens zwei Zuführleitungen (22, 23, 27)
dem Auftragelement (21) zugeführt werden.
26. Verfahren nach Anspruch 24 und/oder 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragen von Leim wenigstens zeitweise unterbrochen wird.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß zum Unterbrechen des Auftragens von Leim die Leimzufuhr, insbesondere mittels eines
Drehschiebers (33), unterbrochen wird.
28. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 24 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei verschiedenen Leimsorten mittels wenigstens zwei Pumpen (281
bis 283) zuführbar sind.
29. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 24 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei verschiedenen Leimsorten auf einer Leimsorte basieren, der kurz
vor Auftragen der Leimsorte auf das Hüllmaterial (10) wenigstens teilweise wenigstens
ein Zusatzstoff zugeführt wird.
30. Verfahren zur Herstellung einer Filterzigarette, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen von Leim auf ein Hüllmaterial (10) ein Verfahren nach einem oder mehreren
der Ansprüche 24 bis 29 Verwendung findet.
31. Mit Leim versehenes Hüllmaterial (10) für einen stabförmigen Artikel der tabakverarbeitenden
Industrie, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei verschiedene Leimsorten aufgetragen sind.
32. Mit Leim versehenes Hüllmaterial (10) nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Leimsorte flammhemmende Bestandteile aufweist oder flammhemmend ist.
33. Mit Leim versehenes Hüllmaterial (10) nach Anspruch 31 und/oder 32, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Leimsorte mit Geschmacksstoffen oder einem Aroma versetzt ist.
34. Filterzigarette mit einem mit Leim versehenen Hüllmaterial (10) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 31 bis 33.