(19)
(11) EP 1 147 792 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.2001  Patentblatt  2001/43

(21) Anmeldenummer: 01108839.0

(22) Anmeldetag:  09.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63D 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 17.04.2000 DE 10018917

(71) Anmelder: Jäger, Arnold
D-31303 Burgdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Jäger, Arnold
    D-31303 Burgdorf (DE)

(74) Vertreter: Depmeyer, Jochen 
Rechtsanwaltskanzlei Depmeyer, Kröpeliner Strasse 3
18055 Rostock
18055 Rostock (DE)

   


(54) Kunststoffkegel


(57) Die Erfindung betrifft einen Kunststoffkegel mit einem porigen und/oder zelligen Kern, der von einem zähharten Mantel umschlossen ist. Der Kegel ist ferner mit einem werkstoffmässig gegenüber dem-Mantel unterschiedlichen Boden versehen, dessen mittige Hülse in den Kern hineinragt. Um die Verbindung zwischen dem Mantel und dem Boden zu verbessern, ist erfindungsgemäss die Hülse durch aussen daran befindliche Vorsprünge formschlüssig mit dem Kern verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Kunststoffkegel mit einem porigen und/oder zelligen Kern, der von einem zähharten Mantel umschlossen ist, wobei der Kegel mit einem seine Aufstandsfläche bildenden, gegenüber dem Mantel des Kegels werkstoffmässig unterschiedlichen Boden versehen ist, der mittig gelocht ist und eine von Lochrand ausgehende Hülse aufweist, die sich in den Kern des Kegels erstreckt.

[0002] Kunststoffkegel für Kegelbahnen im Sinne dieser Anmeldung umfassen auch sog. Bowling-Pins.

[0003] Es ist wünschenswert, für den Boden des Kegels einerseits und dessen Mantel andererseits unterschiedliche Werkstoffe zu benutzen z.B. Poyamid und Polypropylen, um den spezifischen Anforderungen an die unterschiedlichen Bereiche des Kegels optimal gerecht zu werden.

[0004] Unterschiedliche Werkstoffe gehen allerdings bei der Kegelherstellung nicht immer die gewünschte innige Bindung ein.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gute bzw. eine verbesserte Verbindung zwischen dem Boden einerseits und dem darüber liegenden Teil des Kegelmantels andererseits herzustellen.

[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss die sich in das Innere des Kegels erstreckende Hülse durch eine oder mehrere Vorsprünge mit dem Kern des Kegels formschlüssig verbunden. Zweckmässigerweise erhalten die Hülsen dazu mit Vorteil Umfangsrippen, die vorzugsweise einen sägezahnartigen Querschnitt aufweisen.

[0007] Die Hülse des. Bodens und damit der Boden selbst werden somit am Kern verankert, wobei diese Verankerung das alleinige Befestigungsmittel des Bodens oder aber auch ein zusätzliches Verankerungmittel sein können.

[0008] Diese Verankerung kann aufgrund der Erfindung einfach realisiert werden. Wird nämlich die in das Kegelinnere hineinragende Hülse mit den genannten Vorsprüngen versehen und wird der den zelligen und/oder porigen Kunststoffkern bildende Werkstoff bei der Kegelherstellung von unten durch die Hülse in den Kegelhohlraum eingeführt, so dringt dabei der Werkstoff nach unten bis auf die Innenseite des Bodens vor, wobei der Werkstoff die Hülse allseitig umschliesst und dabei den Formschluss vollzieht. Um dabei den Werkstoffluss nicht zu stören, ist es vorteilhaft, den Boden mit einem oder mehreren feinen Entlüftungsbohrungen auszustatten.

[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. Es zeigen :

Fig. 1 einen Kegel in der Ansicht,

Fig. 2 den unteren Teil des Kegels gemäss Fig. 1 teilweise geschnitten und

Fig. 3 eine gegenüber Fig. 2 abgewandelte Kegelausführung, und zwar im Schnitt, wobei jedoch wiederum die linke Figurenhälfte gegenüber der anderen Figurenhälfte abgewandelt ist.



[0010] Der Kegel hat in üblicher Weise im Fussbereich einen Boden 1, darüber einen Bauch 2, der in einen verengten Hals 3 übergeht, und einen Kopf 4, der im Vergleich zum Bauch 2 einen kleineren Aussendurchmesser aufweist. Die Bestandteile 2, 3 und 4 bilden den Mantel 5 des Kegels. Der Kegel weist zudem einen vorzugsweise aussen angehafteten Kern 6 auf, der aus einem zelligen und/oder porigen Kunststoff besteht und durch Einführen eines expandieren Werkstoffes nach Fertigstellung der Aussenhülle ( Boden 1 und Mantel 5 ) in das Innere dieser Hülle durch die zentrale Bohrung 7 im Boden 1 in das Innere eingeleitet wird.

[0011] Während der Mantel 5 aus einem Kunststoff auf der Basis von Polypropylen besteht, wird der Boden 1 aus einem meist härteren Kunststoff auf der Basis von Polyamid gefertigt. Diese Werkstoffe sind zwar geeignet, gehen jedoch nicht immer eine ausreichend feste Bindung miteinander ein.

[0012] Vom Rand der Bohrung 7 im Boden 1 erstreckt sich eine Hülse 8 senkrecht nach oben bzw. in das Innere des Kegels z.B auf einer Länge von etwa 40 - 80 mm. Wichtig ist nun, dass die Aussenfläche der mit dem Boden einstückig ausgeführten Hülse 8 mit mehreren über die Höhe der Hülse 8 verteilt angeordneten ringförmigen Vorsprüngen 9 versehen ist, die vorzugsweise einen sägezahnartigen Querschnitt aufweisen, und zwar so, dass der im Durchmesser grössere Teil der Vorsprünge 9 dem Boden 1 zugekehrt ist, wodurch sich entsprechende Hinterschneidungen ergeben.

[0013] Wird - wie schon erwähnt - der den Kern 6 bildende Werkstoff eingeleitet, so gelangt er nicht nur in den Bauch 2, den Hals 3 und den Kopf 4, sondern auch im Sinne der Pfeile 10 in den Bereich des Bodens 1, wobei die eingeschlossene Luft über kleine Bohrungen 11 im Boden 1 abfliessen kann. Umschlossen wird dabei die Hülse 8. Mit der Verfestigung und Versteifung des Kernwerkstoffes entsteht ein Formschluss zwischen dem Kern 6 und der Hülse 8 bzw. dem Boden 1. Dies bedeutet, dass der Boden 1 mit dem Mantel 5 fest verbunden ist.

[0014] Um einen seitlichen Versatz auszuschliessen, kann der Boden 1 seitlich mit einem Rand 12 ( gestrichelt dargestellt ) versehen sein, der die Teile 1 und 5 zentriert.

[0015] Ggfs. kann im Bereich der Trennflächen zwischen dem Mantel 5 und dem Boden 1 ein Haftmittel wirksam sein, jedoch ist sehr oft die Verbindung dieser Teile bereits durch den geschilderten Formschluss ausreichend sicher.

[0016] Bei der Ausführung gemäss Fig. 3 ( Kern 6 nicht dargestellt ) weist der Boden 1 eine sich nach oben erweiternde Hülse 8, also aussen eine im wesentlichen konische Hülse 8 auf ( D grösser als d ), die ebenfalls einen Formschluss zur Folge hat bzw. eine Hinterschneidung für den Kernwerkstoff bildet.

[0017] Zudem kann noch eine Hakenverbindung zwischen dem Mantel 5 und einem hochgezogenen Rand 13 des Bodens 1 vorgesehen sein. Dazu kann ( linke Hälfte der Darstellung ) der Mantel 5 in eine innen gelegene Umfangsnut 14 des Randes 13 oder in eine aussen gelegene Umfangsnut 15 des Randes 13 ( rechte Hälfte der Fig. 3 ) eingreifen.

[0018] Es sei erwähnt, dass anstelle der ringförmig umlaufenden Vorsprünge 9 ggfs. auch Noppen oder Warzen treten können bzw. Vorsprünge, die sich nur über einen Teil des Hülsenumfanges erstrecken. Zeckmässig ist es aber in jedem Falle, für ausreichend grosse Hinterschneidungen zu sorgen. Deshalb sind auch Sägezähne sehr angebracht. Auch kann anstelle der Hakenverbindung eine abweichend ausgeführte Nut-und-Feder-Verbindung treten.


Ansprüche

1. Kunststoffkegel unter Einschluss von Bowling-Pins mit einem porigen und/oder zelligen Kern, der von einem zähharten Mantel umschlossen ist, wobei der Kegel mit einem seine Aufstandsfläche bildenden, gegenüber dem Mantel des Kegels werkstoffmässig unterschiedlichen Boden versehen isr, der mittig gelocht ist und eine vom Lochrand ausgehende Hülse aufweist, die sich in den Kern des Kegels erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (8) durch eine oder mehrere aussen an der Hülse angeordnete Vorsprünge (9, D grösser als d) mit dem Kern (6) formschlüssig verbunden ist.
 
2. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (8) einen sägezahnartigen Querschnitt aufweisen, wobei der dem Boden (1) zugekehrte Teil gegenüber dem abgekehrten Teil mehr vorspringt.
 
3. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, über die Hülsenlänge verteilte ringförmige Vorsprünge (8) vorgesehen sind.
 
4. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Boden (1) des Kegels Entlüftungsbohrungen (11) angeordnet sind.
 
5. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (8) zumindest zum Teil konisch gestaltet ist, wobei der grössere Durchmesser dem freien Hülsenende zugekehrt ist (Fig. 3 ).
 
6. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fuss (1) mit einem umlaufenden Rand (12) zur Zentrierung des Mantels (5) versehen ist.
 
7. Kegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (1) mit einem hochgezogenen Rand (13) versehen ist, der hakenförmig oder nach Art eines Nut-und-Feder-Eingriffs mit dem unteren Rand des Mantels (5) in Eingriff steht.
 




Zeichnung