[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Glasverbundplatte für Bauverkleidungs-,
Fahrzeug-, Schiffsverglasungen und dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Eine Glasverbundplatte für Wand- und Gebäudeverkleidungen der eingangs genannten
Art ist aus der EP 0 611 854 B1 bekannt geworden. Bei dieser Glasverbundplatte ist
das Konstruktionselement aus einem ebenen dünnen Metallblech und einem Schraubbolzen
zusammengesetzt. Das ebene dünne Metallblech ist durch Aufwalzen unter Zwischenfügen
der wärmeaktivierbaren Klebefolie auf die Glasscheibe aufgebracht. Der senkrecht abstehende
Gewindebolzen ist auf das Metallblech geschweißt. Es versteht sich, dass diese Art
von aus der Glasebene herausragendem Konstruktionselement relativ aufwendig in der
Anbringung an der Glasscheibe und der Herstellung ist, da zunächst das ebene Metallblech
auf die Glasscheibe aufgebracht werden muss und danach in einem weiteren Verfahrensschritt
der Gewindebolzen anzuschweißen ist. Dabei ist das Anschweißen des Gewindebolzens
an das bereits aufgebrachte Metallblech schwierig und vorsichtig durchzuführen, um
zu vermeiden, dass sich das Metallblech auch an seiner Sichtseite beim Schweißvorgang
verfärbt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Glasverbundplatte für Bauverkleidungs-,
Fahrzeug-, Schiffsverglasungen und dergleichen der eingangs genannten Art zu schaffen,
die einfacher aufgebaut ist und hergestellt werden kann und deren Anbringung an bzw.
auf der Glasscheibe vereinfacht ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei einer Glasverbundplatte für Bauverkleidungs-,
Fahrzeug-, Schiffsverglasungen und dergleichen der genannten Art die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale vorgesehen.
[0005] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist erreicht, dass das Konstruktionselement
in einfacherer Weise herstellbar und auf die Glasscheibe aufbringbar ist. Das Konstruktionselement
kann in einem einzigen Arbeitsgang auf die Glasscheibe aufgebracht werden, ohne dass
hinsichtlich der Befestigungsqualität und des Aussehens von der Sichtseite her Nachteile
in Kauf genommen werden müssen. Das Konstruktionselement kann ein einteilig gebogenes
Metallblech oder ein solches sein, das aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen hinsichtlich des Konstruktionselementes ergeben sich
aus den Merkmalen eines oder mehrerer der Ansprüche 2 bis 4.
[0007] Ist die Glasverbundplatte nach Art einer Isolierglasscheibe ausgebildet, bei der
die Außenscheibe die Innenscheibe an mindestens einer Seite überragt, sind zweckmäßigerweise
die Merkmale gemäß Anspruch 5 vorgesehen. Dadurch ergibt sich ein besonders vorteilhafter
Anschluss des Konstruktionselementes an den Isolierglasrandverbund und eine weitere
Verbesserung der Befestigungsqualität. Außerdem kann dadurch der Randverbund nach
außen optisch abgedeckt werden und es ist an dieser Stelle kein UV-beständiger Kleber
notwendig.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen,
in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert ist. Es zeigen:
- Fign. 1 bis 4
- Ausführungsbeispiele einer Glasverbundplatte in Form einer Isolierglasscheibe mit
einem Halte- bzw. Befestigungsprofil gemäß vorliegender Erfindung und
- Fig. 5
- ein Montagebeispiel für die Anwendung an einer Gebäudefassade mit aneinander anschließenden
benachbarten Isolierglasverbundplatten.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Glasverbundplatte 10, 10', 10'' bzw. 10''' besteht
im Wesentlichen aus einer Innenscheibe 11 und einer Außenscheibe 12, die über einen
Isolierglasrandverbund 13 miteinander verbunden sind. Dadurch ist die Glasverbundplatte
10 als Isolierglasverbundplatte ausgebildet. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Außenscheibe 12 rundum verlaufend größer als die Innenscheibe 11, so dass
sich rund um die Isolierglasverbundplatte 10 ein über die Innenscheibe 11 bzw. den
Randverbund 13 überstehender Randbereich 14 der Außenscheibe 12 ergibt. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Innenscheibe 11 dünner als die Außenscheibe 12. Innenscheibe
11 und/oder Außenscheibe 12 können eine einfache Glasscheibe oder eine Verbundsicherheitsglasscheibe
sein. Es versteht sich, dass die Außenscheibe 12 auch lediglich an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten den gegenüber der Innenscheibe 11 vergrößerten Randbereich 14 aufweisen kann.
[0010] Die Außenscheibe 12 ist an ihrem Randbereich 14 einschließlich des vom Isolierglasrandverbund
13 überdeckten Bereichs 16 und teilweise auch an ihrer Stirn 17 von einem als Halte-
und/oder Befestigungsprofil ausgebildeten Konstruktionselement 18, 19, 20 bzw. 21
überdeckt. Das Profil 18, 19, 20 bzw. 21, das aus der Ebene der Außenscheibe 12 herausragt
und zur Ebene der Innenscheibe 11 hinweist, ist über eine wärmeaktivierbare Polyvinylbutyral
(PVB)-Klebefolie 23 mit der Innenfläche 24 der Außenscheibe 12 fest verbunden. Bei
allen Varianten des Profils 18, 19, 20, 21 ist die Klebefolie 23 an den Bereichen
der Innenfläche 24 der Außenscheibe 12 angeordnet, denen eine ebene Fläche des Profils
18, 19, 20 bzw. 21 gegenüberliegt. Bei einigen Ausführungsformen ist die Klebefolie
23 auch teilweise an der Stirn 17 der Außenscheibe 12 dann vorgesehen, wenn das Profil
18, 19 bzw. 21 die Stirn 17 der Außenscheibe 12 teilweise überdeckt.
[0011] Das Profil 18, 19, 20 bzw. 21 wird auf die Außenscheibe 12 längs deren Bereiche 14
und 16 und ggf. 17 über die wärmeaktivierbare Klebefolie 23 aufgebracht, bevor die
Außenscheibe 12 über den Isolierglasrandverbund 13 mit der Innenscheibe 11 verbunden
wird. Zum Verbinden von Außenscheibe 12 und Profil 18, 19, 20 bzw. 21 wird zunächst
die PVB-Klebefolie 23 auf die betreffenden Bereiche 14, 16 und ggf. 17 der Außenscheibe
12 gebracht und danach das Profil 18, 19, 20 bzw. 21 aufgelegt. Dieser aus Außenscheibe
12, PVB-Folie 23 und Profil 18, 19, 20 bzw. 21 bestehende Verbund wird in eine Membranpressenvorrichtung
verbracht, in der mittels eines Luftdruckkissens das metallische Profil 18, 19, 20
bzw. 21 unter Einwirkung von Wärme zur Aktivierung der PVB-Klebefolie 23 auf die Außenscheibe
12 gedrückt wird. Auf diese Weise ergibt sich ein fester und qualitativ hochwertiger
Verbund zwischen der Außenscheibe 12 und dem Profil 18, 19, 20 bzw. 21.
[0012] Gemäß einer Variante wird der aus Außenscheibe 12, Klebefolie 23 und Metallprofil
18, 19, 20 bzw. 21 bestehende Verbund in einer geeigneten Vorrichtung einem Vakuumsackverfahren
unterworfen, wobei der Verbund in einen luftdichten und mit einer Vakuumvorrichtung
verbundenen Sack oder dergleichen eingepackt wird. Durch Anwendung von Vakuum wird
das Metallprofil 18, 19, 20 bzw. 21 auf die Außenscheibe 12 gedrückt, wobei gleichzeitig
unter Anwendung von Wärme die PVB-Klebefolie 23 aktiviert wird. Auch dadurch ergibt
sich ein fester Verbund zwischen Profil und Außenscheibe.
[0013] In beiden Herstellungsverfahren ist es möglich, beliebig geformte Profile 18, 19,
20, 21 in der vorgegebenen Lage auf die Außenscheibe 12 zur Klebeverbindung zu drücken.
[0014] Das Profil 18, 19, 20 bzw. 21 ist, wie erwähnt, ein Metallprofil und dabei aus vorzugsweise
nicht rostendem Stahl bzw. V2A-Stahl. Jedes Profil 18, 19, 20 bzw. 21 ist einstückig
aus einem derartigen Metallblech geformt, das bspw. eine Dicke im Bereich von 0,5
- 2,0 mm aufweist. In allen dargestellten Fällen besitzt das Profil 18, 19, 20 bzw.
21 einen ebenen Bereich 38, 39, 40 bzw. 41, mit dem es auf die Außenscheibe 12 aufgebracht
ist und dessen freies Ende zwischen Außenscheibe 12 und Randverbund 13 vorgesehen
ist. Das Metallblech 26 ist unter beliebigen Winkeln, vorzugsweise rechtwinklig gebogen
und/oder gefalzt, d. h. um 180 ° umgebogen. Es versteht sich, dass das Metallprofil
18, 19, 20 bzw. 21 stattdessen aus mehreren Metallblechabschnitten zusammengesetzt
sein kann.
[0015] Gemäß Fig. 1 überdeckt das Profil 18 die Randbereiche 14 und 16 sowie teilweise die
Stirn 17 der Außenscheibe 12, ist dort gefalzt und dann derart gebogen, dass sich
ein auf dem Randbereich 14 der Außenscheibe 12 aufliegender zur Randseite offener
U-förmiger Abschnitt 27 ergibt.
[0016] Gemäß Fig. 2 ist das Profil 19 ähnlich dem Profil 18 ausgebildet, wobei jedoch der
auf dem Randbereich 14 der Außenscheibe 12 aufliegende Abschnitt 28 L-förmig ist.
[0017] Ein weiteres ähnliches Profil 21 ergibt sich aus Fig. 4, bei dem der gefalzte Abschnitt
29 in einem Abstand oberhalb des Randbereichs 14 der Außenscheibe 12 galgenartig ausgebildet
ist und zum Randverbund 13 zeigt.
[0018] Gemäß Fig. 3 ist das Profil 20 insgesamt etwa liegend Z-förmig ausgebildet, d. h.,
an den sich insbesondere im Bereich 16 befindenden ebenen Abschnitt 40 schließt sich
ein in einem bestimmten Abstand oberhalb des restlichen Randbereichs 14 der Außenscheibe
12 verlaufender rechtwinkliger Abschnitt 30 an, dessen freies Ende die Stirn 17 der
Außenscheibe 12 etwas überragt.
[0019] Fig. 5 zeigt ein Montagebeispiel zweier benachbarter identischer Glasverbundplatten
10 in Verbindung miteinander und in Befestigungsverbindung an bspw. einer Gebäudefassade.
Die Glasverbundplatten 10 sind mit einem Profil 18 gemäß Fig. 1 versehen. Wie aus
Fig. 5 ersichtlich ist, sind in die Profile 18 Halterungsprofile 32, 32' eingehängt,
wobei in diese Verbindung gleichzeitig Befestigungsprofile 33 eingeschoben sind, die
über weitere Halter 34, 34' mit einer nicht dargestellten Fassade verbunden bzw. an
dieser befestigt sind. Die Halter 34, 34' sind ferner mit einem Dichtungsband 35,
35' bestückt, das auf der Außenseite der Innenscheibe 11 aufliegt. Zwischen den Halterungsprofilen
32, 32' einerseits und dem Halter 34, 34' andererseits ist ein elastisches Dichtungsprofil
36 vorgesehen, das den Spalt 37 zwischen den beiden Glasverbundplatten 10 von außen
nach innen abdichtet.
[0020] Bei nicht dargestellten Ausführungsbeispielen endet der ebende Bereich des Metallblechs
26 vor dem Isolierglasrandverbund 13 und/oder die Stirn 17 der Außenscheibe 12 bleibt
vom Metallblech 26 unbedeckt.
[0021] Wenn auch die dargestellten Ausführungsbeispiele auf eine Isolierglasanordnung verweisen,
versteht es sich, daß die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch bei Einzelscheibenanordnung
Verwendung finden können.
1. Glasverbundplatte (10) für Bauverkleidungs-, Fahrzeug-, Schiffsverglasungen und dergleichen,
mit mindestens einer Glasscheibe (12), mit einem vorzugsweise randseitig an der Glasscheibe
(12) gehaltenen und aus der Glasebene herausragenden Konstruktionselement (18 bis
21) und mit einer zwischen der Glasscheibe (12) und einer ebenen Fläche des Konstruktionselementes
(18 bis 21) angeordneten wärmeaktivierbaren PVB (Polyvinylbutyral)-Klebefolie (23),
dadurch gekennzeichnet, dass das Konstruktionselement ein einstückiges oder einteilig zusammengesetztes, im Membranpress-
oder Vakuumsackverfahren auf die Glasscheibe (12) aufgebrachtes Halte- und/oder Befestigungsprofil
(18 bis 21) ist.
2. Glasverbundplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Halte- und/oder Befestigungsprofil (18 bis 21) aus einem einstückigen nicht rostenden
Stahlblech gebogen ist.
3. Glasverbundplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlblech (26) gefalzt und/oder rechtwinklig gebogen ist.
4. Glasverbundplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stahlblech (26) eine Dicke im Bereich von 0,5 - 2,0 mm aufweist.
5. Glasverbundplatte (10), mit einer Innenscheibe (11) und einer mit der Innenscheibe
über ein Isolierglasrandverbund (13) verbundenen und die Innenscheibe (11) an mindestens
einem Randbereich (14) überragenden Außenscheibe (12), nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der eine ebene und flache Randbereich des Halte-und/oder Befestigungsprofils (18
bis 21) zwischen Außenscheibe (12) und Isolierglasrandverbund (13) eingebracht ist.