[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Auftriebsmodul für den Unterwassereinsatz nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 195 12 753 A1 ist eine Auftriebshilfe für Unterwasserfahrzeuge in Seenot
mit mindestens zwei Auftriebseinrichtungsmodulen bekannt. Jeder Modul weist einen
Gasgenerator zur Erzeugung von ungiftigem Gas, wenigstens einen aufblasbaren Schwimmsack
und eine zu öffnende Umhüllung auf. Dabei ist vorgesehen, daß der Modul einen Gasgenerator,
einen Schwimmsack und eine Umhüllung aufweist. Die Erfindung geht von dieser Auftriebshilfe
aus. Der verwendete Gasgenerator ist nach dem Hoch-Niederdrucksystem gebildet und
erzeugt ungiftiges Gas. Das Hoch-Niederdrucksystem hat den Vorteil, daß die Gasproduktionsrate
weitgehend unabhängig von den jeweils auftretenden Gegendrücken ist. Eine Beeinflussung
des Abbrandes von Treibstoffen bei verschiedenen Wassertiefen entfällt daher.
[0003] Um eine große Menge Gas zu erzeugen, ist sicherzustellen, daß der aufblasbare Schwimmsack
beim Aufblasvorgang unversehrt bleibt. Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, einen
Auftriebsmodul vorzuschlagen, bei dem der aufblasbare Schwimmsack - unabhängig von
der Menge des erzeugten Gases - unversehrt bleibt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0005] Erfindungsgemäß wird in dem Auftriebsmodul das Gas sehr langsam erzeugt, indem die
Einheiten entweder in Gruppen oder nacheinander in Gruppen oder einzeln nacheinander
gezündet werden und Gas erzeugen. Dadurch kann die Gasdruckkurve so flach gestaltet
werden, daß keine mechanischen Beschädigungen bewirkt werden. Der Schwimmsack bleibt
unversehrt. Bei einer Tauchzelle eines zu hebenden U-Bootes bleibt diese ebenfalls
unversehrt.
[0006] Die Anzahl der Einheiten ist eine Funktion des geforderten Gasvolumens bzw. der Gasmasse.
Die Zündfolge der Einheiten ist eine Funktion des erlaubten bzw. geforderten Druckanstiegs.
[0007] Die Auftriebsmodule oder Basiseinheiten sind flachbauend und kostengünstig herstellbar.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt
und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen perspektivisch dargestellten Auftriebsmodul im Querschnitt,
- Fig. 2
- den Auftriebsmodul nach Fig. 1 im Querschnitt und zwar im aufgeblasenen Zustand,
- Fig. 3 - 5
- verschiedene Querschnitte eines Niederdruckrohres und
- Fig. 6
- eine Basiseinheit im Querschnitt.
[0009] Ein Auftriebsmodul 1 besteht aus einer Grundplatte 2 mit Befestigungslaschen 3 und
einem daran befestigten, aufblasbaren Schwimmsack 4.
[0010] Der Schwimmsack 4 umgibt einen Gasgenerator 5. Dieser besteht aus einem mit Düsen
6 versehenen Niederdruckrohr 7, wobei in dem Niederdruckrohr 7 ein Hochdruckrohr 8
mit Düsen 9 angeordnet ist.
[0011] Sowohl das Hochdruckrohr 8, als auch das Niederdruckrohr 7 sind über nicht weiter
dargestellte Befestigungsmittel mit der Grundplatte 2 fest verbunden.
[0012] Das Hochdruckrohr 8 ist durch Trennwände 10 in axial hintereinander liegende Einheiten
11, 12, 13, ... unterteilt. Jede Einheit 11, 12, 13 enthält eine von der anderen Einheit
11 bzw. 12 bzw. 13 abgeschottete, gaserzeugende Ladung 20 mit jeweils einer separaten
symbolisch dargestellten Zündeinrichtung 22, 23, 24, 25.
[0013] Zum Aufblasen des Schwimmsackes 4 können bei geringer Wassertiefe alle Einheiten
11, 12, 13, ff. gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand gezündet werden.
[0014] Bei entsprechender Wassertiefe werden die Einheiten 11 bis 13, ff., so nacheinander
gezündet, daß der Schwimmsack 4 mechanisch nicht überbeansprucht wird.
[0015] Ein gefüllter Schwimmsack 4 geht aus der Fig. 2 hervor, wobei nur jede zweite Einheit
11, 13, ff. gezündet wurden.
[0016] Entsprechend den Fig. 3 bis 5 sind flachbauende Querschnitte von Niederdruckrohren
17, 27, 37 dargestellt.
[0017] Nach Fig. 6 ist eine autarke Basiseinheit 30 scheibenförmig mit einer Breite 31 von
ca. 10cm ausgebildet. Die Breite 31 kann sich erstrecken von 2cm oder noch kleiner
bis etwa 50cm. Die Basiseinheit besteht aus einem Hochdruckrohr 32 mit Düsen 9, Ladung
20 und Zündeinrichtung 22 sowie einem Niederdruckrohr 33 mit Düsen 9. Beide Rohre
32, 33 sind fest miteinander verbunden.
[0018] Werden mehrere solche Basiseinheiten 30 in Pfeilrichtung 34 miteinander verbunden
und in einem Schwimmsack 4 angeordnet, so liegen entsprechend dem Antriebsmodul 1
sämtliche Zündvariationen für eine gewünschte Gasdruckkurve vor. Jede Basiseinheit
ist baugleich und daher kostengünstig herzustellen.
[0019] Das Hochdruckrohr 8, 32 ist ein Kreiszylinder, weil auf diese Weise die hohen Drücke
mit dem geringsten Materialaufwand beherrscht werden können. Das Niederdruckrohr 7,
33 ist flachbauend, wie elliptisch, weil es dadurch eine geringe Bauhöhe 40 aufweist.
[0020] Die Ladung 20 weist ein Gewicht von 1 kg auf. Beim Abbrand mehrerer Ladungen 20 entsprechend
den Einheiten 11 - 14, 30 wird entsprechend der zeitlichen Folgezündung eine flache,
sogenannte Treppenkurve erzeugt.
1. Auftriebsmodul (1) für den Unterwassereinsatz mit einem Gasgenerator nach dem Hoch-Niederdrucksystem
und einem aufblasbaren Schwimmsack (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasgenerator (5, 51) aus mehreren, separat zündbaren Einheiten (11, 12, 13; 30)
besteht und sämtliche Einheiten auf einen einzigen Schwimmsack (4) wirken.
2. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein einziges Niederdruckrohr (7) die Einheiten (11, 12, 13, ff.), bestehend aus jeweils
einem Hochdruckrohr (8) mit Ladung (20) und Zündeinrichtung (22) aufweist, wobei die
Einheiten in Reihe liegen und miteinander verbunden sind.
3. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Niederdruckrohr (7, 17, 27, 37) flachbauend ist, nämlich einen rechteckigen oder
ovalen oder elliptischen Querschnitt aufweist.
4. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einheit (30) scheibenförmig ausgebildet ist und aus miteinander verbundenen
Hochdruck-Niederdruckrohren (32, 33) besteht, wobei ein Gasgenerator (51) aus einem
oder mehreren Einheiten (30) besteht.