(19)
(11) EP 1 147 984 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.2001  Patentblatt  2001/43

(21) Anmeldenummer: 01109737.5

(22) Anmeldetag:  20.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B63G 8/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.04.2000 DE 10019578

(71) Anmelder: Diehl Munitionssysteme GmbH & Co. KG
90552 Röthenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schleicher, Ulrich, Dr.
    91217 Hersbruck (DE)

(74) Vertreter: Hofmann, Gerhard, Dipl.-Ing. Patentassessor 
Stephanstrasse 49
90478 Nürnberg
90478 Nürnberg (DE)

   


(54) Auftriebsmodul für den Unterwassereinsatz


(57) Ein Auftriebsmodul (1) für den Unterwassereinsatz zum Heben von gesunkenen Geräten, Baukörpern, wie Schiffen erlaubt einen sicheren Auftrieb derselben. Hierzu ist vorgesehen, daß der nach dem Hoch-Niederdrucksystem gebaute Gasgenerator bezüglich seines Hochdruckrohres aus einzelnen, separat zündbaren Einheiten (11, 12, 13, ff.) besteht, wobei die Einheiten stangenförmig angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Auftriebsmodul für den Unterwassereinsatz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Aus der DE 195 12 753 A1 ist eine Auftriebshilfe für Unterwasserfahrzeuge in Seenot mit mindestens zwei Auftriebseinrichtungsmodulen bekannt. Jeder Modul weist einen Gasgenerator zur Erzeugung von ungiftigem Gas, wenigstens einen aufblasbaren Schwimmsack und eine zu öffnende Umhüllung auf. Dabei ist vorgesehen, daß der Modul einen Gasgenerator, einen Schwimmsack und eine Umhüllung aufweist. Die Erfindung geht von dieser Auftriebshilfe aus. Der verwendete Gasgenerator ist nach dem Hoch-Niederdrucksystem gebildet und erzeugt ungiftiges Gas. Das Hoch-Niederdrucksystem hat den Vorteil, daß die Gasproduktionsrate weitgehend unabhängig von den jeweils auftretenden Gegendrücken ist. Eine Beeinflussung des Abbrandes von Treibstoffen bei verschiedenen Wassertiefen entfällt daher.

[0003] Um eine große Menge Gas zu erzeugen, ist sicherzustellen, daß der aufblasbare Schwimmsack beim Aufblasvorgang unversehrt bleibt. Daher ist es die Aufgabe der Erfindung, einen Auftriebsmodul vorzuschlagen, bei dem der aufblasbare Schwimmsack - unabhängig von der Menge des erzeugten Gases - unversehrt bleibt.

[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0005] Erfindungsgemäß wird in dem Auftriebsmodul das Gas sehr langsam erzeugt, indem die Einheiten entweder in Gruppen oder nacheinander in Gruppen oder einzeln nacheinander gezündet werden und Gas erzeugen. Dadurch kann die Gasdruckkurve so flach gestaltet werden, daß keine mechanischen Beschädigungen bewirkt werden. Der Schwimmsack bleibt unversehrt. Bei einer Tauchzelle eines zu hebenden U-Bootes bleibt diese ebenfalls unversehrt.

[0006] Die Anzahl der Einheiten ist eine Funktion des geforderten Gasvolumens bzw. der Gasmasse. Die Zündfolge der Einheiten ist eine Funktion des erlaubten bzw. geforderten Druckanstiegs.

[0007] Die Auftriebsmodule oder Basiseinheiten sind flachbauend und kostengünstig herstellbar.

[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1
einen perspektivisch dargestellten Auftriebsmodul im Querschnitt,
Fig. 2
den Auftriebsmodul nach Fig. 1 im Querschnitt und zwar im aufgeblasenen Zustand,
Fig. 3 - 5
verschiedene Querschnitte eines Niederdruckrohres und
Fig. 6
eine Basiseinheit im Querschnitt.


[0009] Ein Auftriebsmodul 1 besteht aus einer Grundplatte 2 mit Befestigungslaschen 3 und einem daran befestigten, aufblasbaren Schwimmsack 4.

[0010] Der Schwimmsack 4 umgibt einen Gasgenerator 5. Dieser besteht aus einem mit Düsen 6 versehenen Niederdruckrohr 7, wobei in dem Niederdruckrohr 7 ein Hochdruckrohr 8 mit Düsen 9 angeordnet ist.

[0011] Sowohl das Hochdruckrohr 8, als auch das Niederdruckrohr 7 sind über nicht weiter dargestellte Befestigungsmittel mit der Grundplatte 2 fest verbunden.

[0012] Das Hochdruckrohr 8 ist durch Trennwände 10 in axial hintereinander liegende Einheiten 11, 12, 13, ... unterteilt. Jede Einheit 11, 12, 13 enthält eine von der anderen Einheit 11 bzw. 12 bzw. 13 abgeschottete, gaserzeugende Ladung 20 mit jeweils einer separaten symbolisch dargestellten Zündeinrichtung 22, 23, 24, 25.

[0013] Zum Aufblasen des Schwimmsackes 4 können bei geringer Wassertiefe alle Einheiten 11, 12, 13, ff. gleichzeitig oder mit geringem Zeitabstand gezündet werden.

[0014] Bei entsprechender Wassertiefe werden die Einheiten 11 bis 13, ff., so nacheinander gezündet, daß der Schwimmsack 4 mechanisch nicht überbeansprucht wird.

[0015] Ein gefüllter Schwimmsack 4 geht aus der Fig. 2 hervor, wobei nur jede zweite Einheit 11, 13, ff. gezündet wurden.

[0016] Entsprechend den Fig. 3 bis 5 sind flachbauende Querschnitte von Niederdruckrohren 17, 27, 37 dargestellt.

[0017] Nach Fig. 6 ist eine autarke Basiseinheit 30 scheibenförmig mit einer Breite 31 von ca. 10cm ausgebildet. Die Breite 31 kann sich erstrecken von 2cm oder noch kleiner bis etwa 50cm. Die Basiseinheit besteht aus einem Hochdruckrohr 32 mit Düsen 9, Ladung 20 und Zündeinrichtung 22 sowie einem Niederdruckrohr 33 mit Düsen 9. Beide Rohre 32, 33 sind fest miteinander verbunden.

[0018] Werden mehrere solche Basiseinheiten 30 in Pfeilrichtung 34 miteinander verbunden und in einem Schwimmsack 4 angeordnet, so liegen entsprechend dem Antriebsmodul 1 sämtliche Zündvariationen für eine gewünschte Gasdruckkurve vor. Jede Basiseinheit ist baugleich und daher kostengünstig herzustellen.

[0019] Das Hochdruckrohr 8, 32 ist ein Kreiszylinder, weil auf diese Weise die hohen Drücke mit dem geringsten Materialaufwand beherrscht werden können. Das Niederdruckrohr 7, 33 ist flachbauend, wie elliptisch, weil es dadurch eine geringe Bauhöhe 40 aufweist.

[0020] Die Ladung 20 weist ein Gewicht von 1 kg auf. Beim Abbrand mehrerer Ladungen 20 entsprechend den Einheiten 11 - 14, 30 wird entsprechend der zeitlichen Folgezündung eine flache, sogenannte Treppenkurve erzeugt.


Ansprüche

1. Auftriebsmodul (1) für den Unterwassereinsatz mit einem Gasgenerator nach dem Hoch-Niederdrucksystem und einem aufblasbaren Schwimmsack (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gasgenerator (5, 51) aus mehreren, separat zündbaren Einheiten (11, 12, 13; 30) besteht und sämtliche Einheiten auf einen einzigen Schwimmsack (4) wirken.
 
2. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein einziges Niederdruckrohr (7) die Einheiten (11, 12, 13, ff.), bestehend aus jeweils einem Hochdruckrohr (8) mit Ladung (20) und Zündeinrichtung (22) aufweist, wobei die Einheiten in Reihe liegen und miteinander verbunden sind.
 
3. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Niederdruckrohr (7, 17, 27, 37) flachbauend ist, nämlich einen rechteckigen oder ovalen oder elliptischen Querschnitt aufweist.
 
4. Auftriebsmodul nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einheit (30) scheibenförmig ausgebildet ist und aus miteinander verbundenen Hochdruck-Niederdruckrohren (32, 33) besteht, wobei ein Gasgenerator (51) aus einem oder mehreren Einheiten (30) besteht.
 




Zeichnung