(19)
(11) EP 1 148 009 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.10.2001  Patentblatt  2001/43

(21) Anmeldenummer: 00810349.1

(22) Anmeldetag:  20.04.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65H 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: GRAPHA-HOLDING AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Silberbauer, Günther
    4665 Oftringen (CH)

   


(54) Greiferwelle für einen Anleger


(57) Die Greiferwelle weist einen Wellenkörper (2) und mehrere auf diesem angeordnete Greifer (3) auf. Mit einem Antriebsorgan (15) ist der Wellenkörper (2) zum Greifen eines Druckbogens drehbar und spannbar. Zwischen dem Wellenkörper (2) und dem Antriebsorgan (15) ist ein Torsionselement (9) angeordnet, mit welchem der Wellenkörper (2) spannbar ist. Das Torsionselement ist ein Torsionsstab (9). Die Greiferwelle (1) zeichnet sich durch eine sehr hohe Greifkraft und geringem Verschleiss auf und ist auch bei sehr hohem Stapeldruck funktionssicher.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Greiferwelle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Greiferwellen der genannten Art sind bekannt und dienen dazu, von einem Stapel Druckprodukte einzeln zu ergreifen und vom Stapel abzuziehen. Die Greiferwelle ist dazu beispielsweise auf einer rotierend angetriebenen Abzugstrommel angeordnet. Zum Greifen der Druckprodukte wird der Wellenkörper mit den darauf angeordneten Greifern um seine Längsachse gedreht. Zum Drehen des Wellenkörpers dient beispielsweise ein Zahnritzel, das auf ein Ende des Wellenkörpers aufgesetzt ist. Um die erforderliche Greifkraft zu erzeugen, ist eine Torsionsfeder vorgesehen, die mit dem Wellenkörper und mit dem Zahnritzel verbunden ist. Diese Torsionsfeder ist in der Regel vorgespannt und mit einem Anschlag gehalten. Bei einem Stapel mit hohem Stapeldruck können mit einer solchen Greiferwelle Schwierigkeiten beim Abziehen auftreten, da die erforderliche hohe Greifkraft nicht erreicht werden kann.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greiferwelle der genannten Art zu schaffen, die auch bei sehr hohem Stapeldruck zuverlässig und sicher arbeitet.

[0004] Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Greiferwelle dadurch gelöst, dass das Torsionselement ein Torsionsstab ist. Es hat sich gezeigt, dass mit der erfindungsgemässen Greiferwelle eine wesentliche höhere Torsionskraft und damit eine wesentlich höhere Greifkraft erreichbar ist. Mit einem Torsionsstab von 6 mm Durchmesser aus Federstahl und einer Länge von etwa 600 mm kann beispielsweise eine Torsionskraft von etwa 35 Nm erreicht werden. Mit den üblichen Torsionsfedern war eine Torsionskraft bis maximal 9 Nm erreichbar. Die erfindungsgemässe Greiferwelle lässt sich bei allen üblichen Anlegern und insbesondere auch bei Falzanlegern funktionssicher einsetzen. Ein Falzanleger ist beispielsweise in der CH 652 103 A5 der Anmelderin offenbart.

[0005] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Greiferwelle besteht darin, dass der Torsionsstab wesentlich verschleissärmer ist als die bisher übliche Torsionsfeder. Der Verschleiss ist auch bei langem Einsatz unbedeutend. Die erfindungsgemässe Greiferwelle ist sehr einfach montier- und ersetzbar.
Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemässen Greiferwelle,
Fig. 2
ein Längsschnitt durch die erfindungsgemässe Greiferwelle,
Fig. 3
eine räumliche Teilansicht des Antriebsendes der erfindungsgemässen Greiferwelle, wobei einzelne Teile aus zeichnerischen Gründen auseinander gezogen sind und
Fig. 4
eine räumliche Ansicht des Kupplungsendes der erfindungsgemässen Greiferwelle.


[0007] Die Greiferwelle 1 weist gemäss den Figuren 1 und 2 einen Wellenkörper 2 auf, in welchen eine durchgehende achsiale Bohrung 22 eingearbeitet ist. Diese Bohrung 22 nimmt einen Torsionsstab 9 auf, der an einem vorderen Ende 9a als auch an einem hinteren Ende 9b aus der Bohrung 22 herausragt. Der Torsionsstab 9 weist beispielsweise eine Länge von 600 mm, einen Aussendurchmesser von 6 mm auf und besteht beispielsweise aus Federstahl. Der maximale Verdrehwinkel beträgt beispielsweise etwa 120°.

[0008] Auf dem Wellenkörper 2 sind mehrere Greifer 3 im Abstand zueinander angeordnet und jeweils mittels eines Klemmelementes 4 drehfest mit dem Wellenkörper 2 verbunden. Jeder Greifer 3 weist einen Finger 5 auf, der wie in Figur 1 ersichtlich gebogen ist und eine in Figur 2 sichtbare Klemmfläche 3a aufweist. Solche Greifer 3 sind an sich bekannt. Weiter sind auf dem Wellenkörper 2 mehrere Lagerringe 23 angeordnet, an denen die Welle 1 drehbar gelagert ist.

[0009] Der Torsionsstab 9 ist an seinem hinteren Ende 9b mittels eines Kupplungselementes 6 fest mit einem Befestigungszapfen 2a des Wellenkörpers 2 verbunden. Das Kupplungselement 6 ist gemäss Figur 4 einerseits mittels zwei Klemmschrauben 8 fest mit dem Wellenkörper 2 und andererseits mittels eines Gewindestiftes 7 fest mit dem Torsionsstab 9 verklemmt. Das Kupplungselement 6 verbindet somit das hintere Ende 9b des Torsionsstabes 9 drehfest mit dem Wellenkörper 2.

[0010] Das vordere Ende 9a des Torsionsstabes 9 ist fest mit einem Ritzel 16 eines Antriebsorganes 15 verbunden. Auch diese Befestigung erfolgt mit einer Klemmschraube 17, die in der in Figur 3 gezeigten Gewindebohrung 18 eingeschraubt ist. Zu der festen Verbindung ist der Torsionsstab 9 an beiden Enden abgeflacht, wie die Figuren 3 und 4 zeigen. Das Zahnritzel 16 weist gemäss Figur 3 eine Aussenverzahnung 16a auf, die mit einem hier nicht gezeigten weiteren Ritzel kämmt. Das Antriebsorgan 15 wird gemäss Figur 3 in Richtung des Pfeiles 10 auf den Wellenkörper 2 aufgesetzt, wobei dazu eine Lagerhülse 21 in einer Sackbohrung 24 des Ritzels 16 aufgenommen wird. Die Bohrung 24 bildet mit der Lagerhülse 21 ein Drehlager, das mittels eines Nippels 19 schmierbar ist.

[0011] Auf den Wellenkörper 2 ist ein Ring 12 aufgesetzt, der mittels einer Schraube 13 in beliebiger Stellung festklemmbar ist. Dieser Ring 12 besitzt einen Anschlagnocken 14, der mit einem Anschlagnocken 20 zusammenarbeitet. Dieser Anschlagnocken 20 besitzt gemäss Figur 3 eine Anschlagfläche 20a. Ist das Antriebsorgan 15 auf den Wellenkörper 2 aufgesetzt und ist das vordere Ende 9a drehfest mit dem Zahnritzel 16 verbunden, so wird der Torsionsstab 9 durch Drehen des Kupplungselementes 6 vorgespannt und diese Vorspannung mit einer entsprechenden Positionierung des Anschlagnockens 14 gehalten. Die Vorspannung kann durch entsprechende Positionierung des Kupplungselementes 6 stufenlos eingestellt werden und ist an die Anwendung anzupassen. Wie ersichtlich, kann die Vorspannung sehr einfach eingestellt werden. Ein Nachspannen ist nicht erforderlich und der Torsionsstab 9 ist äusserst verschleissarm.


Ansprüche

1. Greiferwelle für einen Anleger, mit einem Wellenkörper (2) und mehreren auf diesem angeordneten Greifern (3), mit einem Antriebsorgan (15), das an einem Ende des Wellenkörpers (2) angeordnet ist und mit dem der Wellenkörper (2) zum Greifen eines Druckbogens drehbar und spannbar ist, wobei zwischen dem Wellenkörper (2) und dem Antriebsorgan (15) ein Torsionselement (9) angeordnet ist, mit welchem der Wellenkörper (2) spannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Torsionselement ein Torsionsstab (9) ist.
 
2. Welle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsstab (9) eine durchgehende achsiale Bohrung (22) des Wellenkörpers (2) durchgreift.
 
3. Welle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsstab (9) sich über die ganze Länge des Wellenkörpers (2) erstreckt.
 
4. Welle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsstab (9) an einem Ende mit dem Antriebsorgan (15) und am anderen Ende drehfest mit dem Wellenkörper (2) verbunden ist.
 
5. Welle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Torsionsstab (9) an seinem einen Ende (9a) mit dem Antriebsorgan (15) und an seinem anderen Ende (9b) mittels eines Kupplungselementes (6) mit dem Wellenkörper (2) verbunden ist.
 
6. Welle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (15) ein der Welle (2) zugeordnetes Drehlager aufweist.
 
7. Welle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsorgan (15) ein Ritzel (16) mit einer Sackbohrung (24) zur Drehlagerung der Welle (2) aufweist, in welche Sackbohrung (24) Lagerhülsen (21) sowie ein Ende des Wellenkörpers (2) eingesetzt sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht