[0001] Die Erfindung betrifft einen Atemfilter aus matrixgebundenem Filtermaterial, insbesondere
Aktivkohle.
[0002] Derartige Filter sind bekannt. So wird in der US-PS 5,078,132 die Herstellung eines
Atemfilters beschrieben, bei dem das Filtergranulat durch Polymere gebunden wird.
Dies erfolgt beim Pressen zylinderförmiger und schalenförmiger Formkörper. Die Formkörper
werden dann in eine Maske als Filter eingebaut und sind starr mit dieser verbunden.
[0003] Aus der DE 197 14 350 A1 ist ein polymergebundenes körniges ad-, ab-, chemisorptiv
oder katalytisch wirkendes Material und ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern
daraus bekannt. Dabei wird ein schmelzbares Polyethylen in einem geeigneten Mischgefäß
mit einem Oligokondensat intensiv benetzt, das feinkörnige, ad-, ab-, chemisorptiv
oder katalytisch wirkende Material zugegeben, die Mischung intensiv gemischt, die
Mischung über ein geeignetes Transportsystem einer Verarbeitungsmaschine zugeführt
und die Mischung bei Temperaturen von 90° bis 180° C, vorzugsweise 100° bis 140° C,
und Drücken von 0,0125 bis 0,25 bar/cm
2, vorzugsweise 0,0225 bis 0,0625 bar/cm
2, in einer Form zu einem Formkörper verpresst, der Formkörper in der Form gekühlt
und anschließend entformt.
[0004] Die Verwendung derartiger Formkörper als Filter für Atemschutzmasken weist insofern
einen Nachteil auf, als dass das gasdichte Einpassen der Formkörper in Einsätze von
Atemschutzmasken oder Hauben technologisch aufwendig ist. Hinzu kommt, dass die Formkörper
gerade im Randbereich eine eingeschränkte mechanische Stabilität aufweisen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, matrixgebundenes Filtermaterial, wie matrixgebundene
Aktivkohle, kostengünstig und zuverlässig für die Nutzung in Atemfiltergeräten, insbesondere
Atemmasken und -hauben, aufzubereiten. Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Verfahrensanspruchs 1 und des Vorrichtungsanspruches 2, vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Atemschutzfilters, bei dem ein
körniges ad-, ab-, chemisorptiv oder katalytisch wirkendes Material, insbesondere
Aktivkohle, mit einem schmelzbaren Polymer(-en), das ggf. vorab zum Erhalt der Homogenitäten
benetzt wurde, vermischt und die Mischung unter Druck erhitzt und dabei zu einem Formkörper
verpresst wird, sieht vor, dass die Mischung in einem Anschlussteil für einen Atemanschluss
oder für ein Gebläsefiltergerät oder in einem Anschlussteil für einen Adapter für
einen Atemanschluss oder für ein Gebläsefiltergerät unter Druck erhitzt und dabei
mit diesem form-und/oder kraftschlüssig verpresst wird und die Verbindung zwischen
Anschlussteil und verpresster Mischung gasdicht ist. Entsprechend besteht bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung die Form aus einem Anschlussteil für einen Atemanschluss,
ein Gebläsefiltergerät oder einen Adapter für diese.
[0007] Das Anschlussteil ist vorzugsweise ringförmig ausgebildet und weist an der Innenfläche
eine vollständig oder teilweise umlaufende Nut oder Feder auf, in die der verpresste
Formkörper eingreift oder bei einer Feder diese teilweise umschließt. Möglich sind
auch ovale, rechteckige oder andere Geometrien.
[0008] Am äußeren Umfang weist das das Anschlussteil Verbindungselemente für einen gasdichten
lösbaren Anschluss an einen Atemanschluss oder an ein Gebläsefiltergerät oder zum
gasdichten Anschluss an einen Adapter zum Anschluss an einen Atemanschluss oder an
ein Gebläsefiltergerät auf. Dabei kann auch der Anschluss für einen Adapter lösbar
ausgeführt sein. Das Anschlussteil besteht bevorzugt aus einem Polymer mit einem höheren
Schmelzpunkt als das Polymer(-en) des Formkörpers, oder aus Pappe oder aus Metall.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Die FIG.
zeigt, dass die Form für den Atemschutzfilter aus einem Anschlussteil 1 besteht, in
das die Mischung aus einem körnigen ad-, ab-, chemisorptiv oder katalytisch wirkenden
Material, insbesondere Aktivkohle, und einem schmelzbaren Polymer(-en) unter Druck
erhitzt und dabei zu einem Formkörper 2 verpresst wurde. Zwischen dem Anschlussteil
1 und dem verpressten Formkörper 2 besteht eine form- und/oder kraftschlüssige und
gasdichte Verbindung.
[0010] Das Anschlussteil 1, hier ringförmig ausgebildet, weist an der Innenfläche eine umlaufende
Feder 5 auf, die vom Formkörper 2 teilweise umschlossen wird. Das schafft eine hohe
Sabilität der Verbindung Anschlussteil 1 / Formkörper 2.
[0011] Das Anschlussteil 1 besitzt am äußeren Umfang Verbindungselemente 3 für einen gasdichten
lösbaren Anschluss an einen Adapter 4 zum Anschluss an einen Atemanschluss oder ein
Gebläsefiltergerät. In der Darstellung ist diese als Rastverbindung ausgebildet. Möglich
ist auch eine andere herkömmliche Verbindung, wie Gewinde, Bajonettverschluss etc.
[0012] Anstelle des Anschlusses an einen Adapter 4 ist auch der direkte lösbare gasdichte
Anschluss an einen Atemanschluss oder an ein Gebläsefiltergerät vorgesehen.
[0013] Das Anschlussteil 1 erfüllt somit drei Funktionen: Es ist Halterung für die matrixgebundene
Aktivkohle, es dient der Luftführung der zu filternden Luft durch die matrixgebundene
Aktivkohle und gewährleistet einen lösbaren gasdichten Anschluss an einen Atemanschluss
oder an ein Gebläsefiltergerät oder einen Adapter 4. Die Lösbarkeit gewährleistet
dabei die sichere und einfache Austauschbarkeit der Atemfilter.
1. Verfahren zur Herstellung eines Atemschutzfilters, bei dem ein körniges ad-, ab-,
chemisorptiv oder katalytisch wirkendes Material, insbesondere Aktivkohle, mit einem
schmelzbaren Polymer(-en) vermischt und die Mischung unter Druck erhitzt und dabei
zu einem Formkörper verpresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Mischung in einem Anschlussteil für einen Atemanschluss oder für ein Gebläsefiltergerät
oder in einem Anschlussteil für einen Adapter für einen Atemanschluss oder für ein
Gebläsefiltergerät unter Druck erhitzt und dabei mit diesem form- und/oder kraftschlüssig
verpresst wird und die Verbindung zwischen Anschlussteil und verpresster Mischung
gasdicht ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei dem eine Mischung
aus einem körnigen ad-, ab-, chemisorptiv oder katalytisch wirkenden Material, insbesondere
Aktivkohle, und einem schmelzbaren Polymer(-en) unter Druck in einer Form erhitzt
und dabei zu einem Formkörper verpresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass
die Form ein Anschlussteil für einen Atemanschluss oder ein Gebläsefiltergerät oder
ein Anschlussteil (1) für einen Adapter für einen Atemanschluss oder für ein Gebläsefiltergerät
ist und zwischen dem Anschlussteil (1) und dem verpressten Formkörper (2) eine form-und/oder
kraftschlüssige und gasdichte Verbindung besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlussteil (1) an der Innenfläche eine vollständig oder teilweise umlaufende
Nut oder Feder (5) aufweist, in die der verpresste Formkörper (2) eingreift oder bei
einer Feder (5) diese teilweise umschließt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlussteil (1) am äußeren Umfang Verbindungselemente (3) für einen gasdichten
lösbaren Anschluss an einen Atemanschluss oder ein Gebläsefiltergerät oder zum gasdichten
Anschluss an einen Adapter (4) zum Anschluss an einen Atemanschluss oder ein Gebläsefiltergerät
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschluss für einen Adapter (4) lösbar ausgeführt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindungselemente (3) für die Herstellung einer Rastverbindung oder als Gewinde
ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das Anschlussteil (1) aus einem Polymer mit einem höheren Schmelzpunkt als das Polymer(-en)
des Formkörpers (2) besteht, oder aus Pappe oder aus Metall.