[0001] Die Erfindung betrifft ein Dosiersystem für eine Beschichtungseinheit, insbesondere
für ein Lackwerk, in einer Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[Stand der Technik]
[0002] Ein Dosiersystem dieser Art ist aus DE 34 27 898 C1 bekannt und insbesondere in einem
Lackwerk einsetzbar. Das Dosiersystem weist einen Formzylinder auf, der mit einer
Auftragwalze in Funktionsverbindung ist. Der Auftragwalze ist eine Dosierwalze zugeordnet
und in den von beiden Walzen gebildeten Walzenspalt wird von oben über ein Zuführrohr
das Beschichtungsfluid eingespeist. Um Verwirbelungen, Lufteinschlüsse bzw. uneinheitliche
Auftragsmengen zu vermeiden, ist in den gefüllten Walzenspalt ein Trennelement mit
Kommunikationsöffnungen einsetzbar.
[0003] Aus DE 33 24 096 A1 ist ein weiteres Dosiersystem bekannt. Eine in einen Lackvorratsbehälter
eintauchende Schöpfwalze ist mit einer Dosierwalze in Funktionsverbindung. Die Dosierwalze
führt den Lack einer gummibeschichteten Auftragwalze zu, welche als Formzylinder fungiert.
Gemäß DE 39 41 571 A1 ist ein Dosiersystem bekannt, bei dem die in den Vorratsbehälter
eintauchende Schöpfwalze im Reversebetrieb antreibbar ist, wobei zur Schöpfwalze ein
Rakel als zusätzliche Dosierstelle angestellt ist.
[0004] Weiterhin ist aus DE 43 11 834 A1 ein Dosiersystem bekannt, das durch einen Formzylinder,
eine gerasterte Auftragwalze und einem mit dieser Auftragwalze in Funktionsverbindung
stehendem Kammerrakelsystem gebildet ist.
[0005] Bei diesen Dosiersystemen ist es nachteilig, dass in Kontaktzonen in denen eine Spaltung
des Beschichtungsfluides, beispielsweise eine Lackspaltung, erfolgt nach dieser Spaltung
eine unebene Oberflächentopographie auf der entsprechenden Walze vorliegt.
[Aufgabe der Erfindung]
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Dosiersystem der eingangs genannten
Art zu schaffen, dass mit geringem Aufwand eine gleichmäßige, stabile Führung eines
Beschichtungsfluides, beispielsweise Lack, auf zumindest einer Walzenoberfläche erreicht
und die Druckqualität spürbar verbessert.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildungsmerkmale des unabhängigen Anspruches
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Es wurde gefunden, dass auf der Mantelfläche einer ein Beschichtungsfluid, beispielsweise
Lack, führenden Walze nach dem Abreißen (Abscheren) des Beschichtungsfluides in einer
Kontaktzone, z.B. einem Walzenspalt, keine gleichmäßige Verteilung des Beschichtungsfluides
- über die Walzenbreite betrachtet - vorliegt. Auf der entsprechenden Walze liegt
eine unebene Oberflächentopographie des Beschichtungsfluides, z.B. Lack, vor, welche
durch Spitzen bzw. Kuppen und Täler des Beschichtungsfluides (z.B. Lackspitzen, Lackkuppen,
Lacktäler) auf der Mantelfläche einer das Beschichtungsfluid führenden Walze charakterisiert
ist.
Beispielsweise liegt bei einer Auftragwalze, nach der Spaltung des Beschichtungsfluides
(Auftrennen der Beschichtungsfluidschicht) in einer Kontaktzone mit einem Formzylinder
durch Abreißen des Beschichtungsfluides, z.B. Lack, insbesondere beim fadenförmigen
Abreißen, keine gleichmäßige Verteilung des Beschichtungsfluides über die Walzenbreite
betrachtet vor, sondern eine unebene Oberflächentopographie des restlichen Beschichtungsfluides,
z.B. des Restlackes, auf der Mantelfläche der Auftragwalze.
[0009] Ein erster Vorteil der Erfindung ist darin begründet, dass bei einer unebenen Oberflächentopographie
(Spitzen, Kuppen und Täler) von Beschichtungsfluid, z.B. Lack, welche aus einem vorhergegangenen
Abreißen des Beschichtungsfluides resultiert, wenigstens einer das Beschichtungsfluid
führenden Walze zumindest eine Plattiereinrichtung umfangsseitig zugeordnet ist. Die
Plattiereinrichtung bewirkt eine Formänderung (plastische Formgebung) der Spitzen
bzw. Kuppen und der Täler innerhalb der vorliegenden Oberflächenstruktur des Beschichtungsfluides.
Die Formänderung stellt eine Mikroumformung der Oberflächenstruktur des Beschichtungsfluides
dar. Bei einer derartigen Formänderung der Oberflächenstruktur des Beschichtungsfluides
gleiten die Spitzen bzw. Kuppen in die Täler, d.h. innerhalb der Schicht des Beschichtungsfluidgefüges
erfolgen Abgleitvorgänge, die die plastische Formgebung bewirken, so dass eine annähernd
ebene Oberflächentopographie in einer definierten Schichtdicke erzielbar ist.
Vorteilhaft bei der plastischen Formgebung durch eine Plattiereinrichtung ist es,
dass das Beschichtungsfluid keiner Abscherwirkung (Scher- bzw. Zerteilwirkung) unterliegt,
da eine Abscherwirkung wiederum zu einem ungewollten Abreißen von Beschichtungsfluid
und damit zu einer unebenen Oberflächentopographie führt.
[0010] Die mittels der Plattiereinrichtung erzielte relativ ebene Oberflächentopographie
von Beschichtungsfluid wirkt, dass Dichteschwankungen auf dem Bedruckstoff deutlich
reduzierbar sind, so dass die Druck-/ Glanz- bzw. Versiegelungsqualität spürbar verbessert
ist. Im Ergebnis liegt eine ebene Oberflächentopographie des Beschichtungsfluides
auf der Mantelfläche der jeweiligen Walze über die Walzenbreite vor, ehe die Walze
mit einer nachfolgenden Kontaktzone (z.B. einer weiteren Spaltstelle) in Kontakt kommt.
[0011] Mit einer derartigen Plattiereinrichtung, die bevorzugt in Drehrichtung einer Walze
an- und abstellbar angeordnet ist, ist diese unebene Oberflächentopographie des Beschichtungsfluides
in vorteilhafter Weise deutlich auf der zugeordneten Walze eingeebnet, so dass eine
gleichmäßige Oberflächentopographie für eine gleichmäßige, stabile Beschichtungsfluidführung
im Dosiersystem erzielbar ist.
[0012] Von Vorteil ist ebenso, dass insbesondere die sich während des Druckvorganges ändernden
Parameter, wie beispielsweise Druckgeschwindigkeit, Temperatur, Beschichtungsfluidmenge,
hydrodynamischer Druck im Dosiersystem sowie die Viskosität des Beschichtungsfluides,
erfindungsgemäß durch den Einsatz wenigstens einer Plattiereinrichtung als mögliche
Störgrößen spürbar reduziert sind.
[0013] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die erfindungsgemäße Plattiereinrichtung
nicht auf eine Walze des Dosiersystemes beschränkt ist. Vielmehr ist die Anordnung
von Plattiereinrichtungen auch bei weiteren, das Beschichtungsfluid farbführenden
Walzen eines Dosiersystems realisierbar. Hierbei ist bevorzugt jeweils zumindest eine
Plattiereinrichtung einer Walze zugeordnet. Alternativ sind auch mehrere Plattiereinrichtungen
zu einer Walze anordbar.
[0014] Mit der Einebnung von Farbe bzw. Lack auf der Mantelfläche einer Walze wird eine
homogene Schicht von Beschichtungsfluid geschaffen, die besser dosierbar ist.
[0015] Die Plattiereinrichtung dient der Schaffung einer relativ ebenen Oberflächentopographie
auf der Mantelfläche einer zugeordneten, das Beschichtungsfluid führenden Walze. In
dem Bereich der Plattiereinrichtung ist ein Abreißen von Beschichtungsfluid auf der
Mantelfläche der entsprechenden Walze zu vermeiden, da sonst wiederum unebene Oberflächentopographien
entstehen. Die Ausbildung der Plattiereinrichtung ist nicht auf eine oder mehrere
mechanische Plattiereinrichtung(en) mit einem oder mehreren Plattierelement(en) beschränkt.
Beispielsweise ist zur Erzielung einer ebenen Oberflächentopographie ein Druckluft
bzw. Blasluft auf die Mantelfläche der das Beschichtungsfluid führenden Walze einbringendes
Luftrakel oder ein auf das Beschichtungsfluid gerichtetes Ultraschallschwingsystem
einsetzbar, um eine plastische Formgebung zu erzielen.
[Beispiele]
[0016] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- die Anordnung eines Dosiersystems mit Kammerrakelsystem,
- Fig. 2
- die Anordnung eines Dosiersystems als Zweiwalzenwerk,
- Fig. 3
- die Anordnung eines Dosiersystems als Schöpfwalzenwerk.
[0017] Ein Lackwerk einer Bogenrotationsdruckmaschine besteht im Wesentlichen aus einem
Bogenführungszylinder 1 (Druckzylinder), der das Bogenmaterial in Förderrichtung 6
transportiert, einem mit dem Bogenführungszylinder 1 in Kontakt bringbaren Formzylinder
2, der eine Druckform, z.B. eine Flexodruckform oder ein Gummituch, trägt, und einem
Dosiersystem 5. Das Dosiersystem 5 weist bevorzugt wenigstens ein Kreislaufsystem
für den Umlauf von Beschichtungsfluid auf.
[0018] In einer Ausbildung gemäß Fig. 1 ist das Dosiersystem 5 durch eine gerasterte Auftragwalze
3 und ein mit dieser Auftragwalze 3 in Funktionsverbindung stehendes Kammerrakelsystem
4 gebildet, wobei die Auftragwalze 3 mit dem Formzylinder 2 in einer Kontaktzone 13
in Funktionsverbindung ist.
[0019] In einer weiteren Ausbildung gemäß Fig. 2 ist das Dosiersystem 5 als Zweiwalzenwerk
mit einer mit dem Formzylinder 2 in der Kontaktzone 13 gekoppelten Auftragwalze 3
und einer Dosierwalze 7 gebildet. Die Walzen 3,7 bilden einen gemeinsamen Walzenspalt
12 mit einem Reservoir 8 eines von oben eingespeisten Beschichtungsfluids.
[0020] In einer weiteren Ausbildung ist gemäß Fig. 3 das Dosiersystem 5 als Schöpfwalzenwerk
mit einer mit dem Formzylinder 2 in der Kontaktzone 13 gekoppelten Auftragwalze 3
und einer in einen Vorratsbehälter 10 für das Beschichtungsfluid eintauchenden Schöpfwalze
9. Die Schöpfwalze 9 ist mit der Auftragwalze 3 in einem Walzenspalt 12 in Kontakt.
[0021] Zumindest der Auftragwalze 3 des Dosiersystems 5 ist in Drehrichtung an deren Mantelfläche
wenigstens eine Plattiereinrichtung 11 nach der Kontaktzone 13 und/oder einem Walzenspalt
12 , in der bzw. in dem ein Abriss bzw. eine Spaltung von Beschichtungsfluid erfolgt
ist, an die Mantelfläche der Auftragwalze 3 anstellbar und bevorzugt abstellbar benachbart
zugeordnet. Die Plattiereinrichtung 11 erstreckt sich dabei im wesentlichen parallel
über eine volle Walzenbreite der Auftragwalze 3.
[0022] In einer weiteren Ausbildung ist in Drehrichtung der Auftragwalze 3 vor einer Kontaktzone
13 oder einem Walzenspalt 12 in der / in dem ein Abreißen oder eine Spaltung von Beschichtungsfluid
erfolgt wenigstens eine Plattiereinrichtung 11 an die Mantelfläche der Auftragwalze
3 parallel an- und abstellbar angeordnet ist.
[0023] Die Plattiereinrichtung 11 ist der Auftragwalze 3 zugeordnet, welche bevorzugt mit
einem Kammerrakelsystem 4 in Funktionsverbindung ist. Bevorzugt weist die Auftragwalze
3 eine Rasterung auf und das Kammerrakelsystem 4 weist im Inneren der Kammer eine
weitere Plattiereinrichtung 11 auf, welche an die Auftragwalze 3 an- und abstellbar
ist.
[0024] Bevorzugt ist die Plattiereinrichtung 11 dabei mittels einer Kraft F an die Mantelfläche
der Auftragwalze 3, alternativ auch einer Dosier- oder Schöpfwalze 7,9, an- bzw. abstellbar.
Mittels der Plattiereinrichtung 11 ist bevorzugt eine gleichmäßige Flächenpressung
über die Walzenbreite der Auftragwalze 3 bzw. der Dosier- oder Schöpfwalze 7,9, auf
das nach der Kontaktzone 13 verbliebene (restliche) Beschichtungsfluid aufbringbar.
[0025] In einer bevorzugten Ausbildung ist in Drehrichtung der Auftragwalze 3, alternativ
der Dosier- oder Schöpfwalze 7,9, die Plattiereinrichtung 11 in ihrer Richtung tangenten-
oder sekantenförmig an deren Mantelfläche an- bzw. abstellbar.
[0026] Eine derartige Plattiereinrichtung 11 ist bevorzugt durch ein sich über die Walzenbreite
erstreckendes, in Drehrichtung der Auftragwalze 3, bevorzugt tangential (alternativ
sekantenförmig) positiv angestelltes Plattierelement 14 gebildet, welches in einer
Halterung 15 lösbar aufgenommen ist und sich in Achsrichtung über die gesamte Walzenbreite,
wenigstens parallel zur Mantelfläche der Auftragwalze 3, erstreckt. Die Halterung
15 des Plattierelementes 14 ist bevorzugt in einem im Gestell angeordneten Drehgelenk
16 beidseitig gelagert, vorzugsweise um die Achse des Drehgelenkes 16 schwenkbar gelagert.
[0027] In einer bevorzugten Ausbildung ist das Plattierelement 14 bzw. die Plattiereinrichtung
11 mittels wenigstens einer gestellseitig abgestützten, bevorzugt einstellbaren Druckfeder
in Funktionsverbindung. Insbesondere das Plattierelement 14 ist bevorzugt durch eine
Kraft F belastet. Alternativ sind statt der Druckfeder ein beispielsweise pneumatisch
beaufschlagbarer Arbeitszylinder oder sonstige die Kraft F erzeugende Mittel einsetzbar.
Ebenso ist je nach Anordnung das Plattierelement 14, alternativ die Plattiereinrichtung
11, durch Ausnutzung des Eigengewichtes mit der zugeordneten Walze 3,7,9, zumindest
mit der Auftragwalze 3, in Funktionsverbindung, ohne eine Abscherwirkung auf der Mantelfläche
bzw. dem restlichen Beschichtungsfluid zu erzeugen. In einer weiteren Ausbildung ist
die Plattiereinrichtung 11 (alternativ das Plattierelement 14) auch mit einem minimalen
Abstand zur Mantelfläche der Walze 3,7,9, zumindest zur Auftragwalze 3, angeordnet,
um eine ebene Oberflächentopographie zu erzielen.
[0028] Das Plattierelement 14 endet mit seinem freien Ende bevorzugt auf einer Oberflächennormalen
(Tangentenpunkt bzw. Sekantenpunkt) der zugeordneten Walze 3,7,9, zumindest der Auftragwalze
3. In einer weiteren Ausbildung führt das Plattierelement 14 tangential in Drehrichtung
der Auftragwalze 3 geringfügig über deren Mantelfläche hinaus, wobei ein Abreißen
von Beschichtungsfluid zu vermeiden ist. Alternativ endet ein freies Ende des Plattierelementes
14 in einem geringfügigen Abstand zur Mantelfläche der Walze 3,7,9, zumindest der
Auftragwalze 3.
[0029] Die Plattiereinrichtung 11 ebnet die unebene Oberflächentopograhie des auf der Mantelfläche
der Auftragwalze 3 nach der Kontaktzone 13 (von Auftragwalze 3 und Formzylinder 2)
verbliebenen restlichen Beschichtungsfluid ein, bevor das restliche Beschichtungsfluid
mit dem im Kammerrakelsystem 4 oder Walzenspalt 12 neu zugeführten Beschichtungsfluid
in Kontakt kommt.
[0030] Der Einsatz einer Plattiereinrichtung 11 ist nicht auf eine Auftragwalze 3 mit oder
ohne Rasterung beschränkt. Vielmehr ist die Anordnung von Plattiereinrichtungen 11
auch an weiteren Teilen des Dosiersystems 5 realisierbar. Bevorzugt ist die Anordnung
von weiteren Plattiereinrichtungen 11 (zusätzlich zu wenigstens einer Plattierungseinrichtung
11 an der Auftragwalze 3) bei der Dosierwalze 7 bzw. der Schöpfwalze 9 realisierbar.
Die Anordnung und Ausbildung der jeweiligen Plattiereinrichtung 11 ist analog zu der
der Auftragwalze 3 zugeordneten Plattiereinrichtung 11.
[0031] Unter diesem Aspekt ist - je nach Ausbildung des Dosiersystems 5 - neben der Anordnung
der Plattiereinrichtung 11 an der Auftragwalze 3 zusätzlich eine Anordnung wenigstens
einer an- bzw. abstellbaren Plattiereinrichtung 11 an der Dosierwalze 7 bzw. der Schöpfwalze
9 in deren Drehrichtung realisierbar.
Dabei ist wenigstens eine Plattiereinrichtung 11 der Auftragwalze 3 zugeordnet und
die Auftragwalze 3 ist mit einer Dosierwalze 7 in Funktionsverbindung und die beiden
Walzen 3,7 bilden einen Walzenspalt 12 zur Aufnahme eines Reservoirs 8 von Beschichtungsfluid.
In Weiterbildung ist nach dem Walzenspalt 12 in Drehrichtung der Dosierwalze 7 eine
weitere Plattiereinrichtung an die Mantelfläche der Dosierwalze 7 parallel an- und
abstellbar angeordnet.
[0032] In einer Ausbildung ist zumindest eine Plattiereinrichtung 11 der Auftragwalze 3
zugeordnet und die Auftragwalze 3 ist mit einer in einen Vorratsbehälter 10 eintauchenden
Schöpfwalze 9 in Funktionsverbindung und die beiden Walzen 3,9 bilden einen Walzenspalt
12. In einer Weiterbildung ist in Drehrichtung der Schöpfwalze 9 vor dem Walzenspalt
12 eine Plattiereinrichtung 11 an die Mantelfläche der Schöpfwalze 9 parallel an-
und abstellbar angeordnet.
Dabei ist in Drehrichtung der Dosierwalze 7 oder der Schöpfwalze 9 die jeweilige Plattiereinrichtung
11 in ihrer Richtung tangentenförmig oder sekantenförmig an die Mantelfläche der jeweiligen
Walze 7,9 an- und abstellbar angeordnet.
[0033] In der Ausbildung mit Kammerrakelsystem 4 ist zusätzlich zur Plattiereinrichtung
11 an der Auftragwalze 3 eine Plattiereinrichtung 11 auch innerhalb der Kammer des
Kammerrakelsystems 4 angeordnet. Bevorzugt unterstützt die Plattiereinrichtung 11
in dieser Ausbildung das Befüllen der Näpfchen der gerasterten Auftragwalze 3 und
verhindert das Eindringen von Luftblasen in die Näpfchen.
[0034] In einer weiteren Ausbildung ist neben der Anordnung der Plattiereinrichtung 11 zumindest
an der Auftragwalze 3 zusätzlich eine weitere Plattiereinrichtung 11 der Auftragwalze
3 zugeordnet und in Drehrichtung dieser Auftragwalze 3 nach der Kontaktzone 13 mit
dem Formzylinder 2 und vor dem Walzenspalt 12 angeordnet. Weist das jeweilige Dosiersystem
5 einen Walzenspalt 12 mit angestautem Beschichtungsfluid als Reservoir 8 (Fig. 2)
auf, so kann die Plattiereinrichtung 11 auch in das Reservoir 8 eintauchend angeordnet
sein. Damit ist zusätzlich eine Beruhigung des Strömung im Reservoir 8 bzw. Walzenspalt
12 erzielbar.
[0035] Die Wirkungsweise ist wie folgt: Je nach eingesetztem Dosiersystem 5 befindet sich
im Kammerrakelsystem 4 oder im Walzenspalt 12 das zugeführte Beschichtungsfluid, beispielsweise
ein Lack.
In Drehrichtung der Auftragwalze 3 wird das Beschichtungsfluid auf die Mantelfläche
dosiert aufgetragen und der Kontaktzone 13 zugeführt. In dieser Kontaktzone 13 erfolgt
nach dem Prinzip der Farbspaltung (Lackspaltung) ein Abriss von Beschichtungsfluid,
so dass eine Schicht definierter Dicke des Beschichtungsfluides als restliches Beschichtungsfluid
auf der Auftragwalze 3 verbleibt und ein Film von Beschichtungsfluid in definierter
Schichtdicke auf den Formzylinder 2 übertragen wird.
[0036] In Drehrichtung nach der Kontaktzone 13 liegt das restliche Beschichtungfluid als
unebene Oberflächentopographie in Form von Spitzen, Kuppen sowie Tälern auf der Mantelfläche
der Auftragwalze 3 vor. In Drehrichtung passiert nun die Auftragwalze 3 die bevorzugt
tangentenförmig bzw. sekantenförmig anund abstellbare Plattiereinrichtung 11, welche
die Formänderung (plastische Formgebung) der Spitzen, Kuppen sowie der Täler bewirkt.
Die Plattiereinrichtung 11 liegt durch das Eigengewicht oder mit einer definierten
Kraft "schwimmend" auf der Mantelfläche (mit Beschichtungsfluid) auf oder ist in einem
geringfügigen Abstand zur Mantelfläche zur Erzielung einer ebenen Oberflächentopographie
angeordnet.
[0037] Der erfindungsgemäße Gegenstand geht davon aus, dass in Drehrichtung einer ein Beschichtungsfluid
führenden Walze 3,7,9 vor und/oder nach einer Kontaktzone 13 oder einem Walzenspalt
12 in der ein Abriss bzw. eine Spaltung erfolgt das Beschichtungsfluid auf der Mantelfläche
dieser Walzen 3,7,9 mittels wenigstens einer Plattiereinrichtung 11 geebnet wird.
Je nach Ausbildung des Dosiersystems 5 ist damit auch vor der Kontaktzone 13 bzw.
dem Walzenspalt 12 ein Einebnen des Beschichtungsfluides, vorzugsweise Lack, durchführbar.
[Bezugszeichenliste]
[0038]
- 1
- Bogenführungszylinder
- 2
- Formzylinder
- 3
- Auftragwalze
- 4
- Kammerrakelsystem
- 5
- Dosiersystem
- 6
- Förderrichtung
- 7
- Dosierwalze
- 8
- Reservoir
- 9
- Schöpfwalze
- 10
- Vorratsbehälter
- 11
- Plattiereinrichtung
- 12
- Walzenspalt
- 13
- Kontaktzone
- 14
- Plattierelement
- 15
- Halterung
- 16
- Drehgelenk
- F
- Kraft
1. Dosiersystem für eine Beschichtungseinheit, insbesondere für ein Lackwerk, in einer
Druckmaschine, mit wenigstens einem Formzylinder und einer mit dem Formzylinder in
Funktionsverbindung stehenden Auftragwalze als Teil des Dosiersystems und zumindest
einer Zuführung für ein Beschichtungsfluid,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung zumindest der Auftragwalze (3) nach einer Kontaktzone (13) oder einem
Walzenspalt (12) in der / in dem ein Abreißen oder eine Spaltung von Beschichtungsfluid
erfolgt ist wenigstens eine Plattiereinrichtung (11) an die Mantelfläche der Auftragwalze
(3) parallel an- und abstellbar angeordnet ist.
2. Dosiersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung der Auftragwalze (3) vor einer Kontaktzone (13) oder einem Walzenspalt
(12) in der / in dem ein Abreißen oder eine Spaltung von Beschichtungsfluid erfolgt
wenigstens eine Plattiereinrichtung (11) an die Mantelfläche der Auftragwalze (3)
parallel an- und abstellbar angeordnet ist.
3. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung der Auftragwalze (3) die Plattiereinrichtung (11) tangentenförmig
oder sekantenfömig an die Mantelfläche der Auftragwalze (3) an- und abstellbar angeordnet
ist.
4. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Plattiereinrichtung (11) der Auftragwalze (3) zugeordnet ist, welche mit einem
Kammerrakelsystem (4) in Funktionsverbindung ist.
5. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auftragwalze (3) eine Rasterung aufweist und das Kammerrakelsystem (4) im Inneren
der Kammer eine weitere Plattiereinrichtung (11) aufweist, welche an die Auftragwalze
(3) an- und abstellbar ist.
6. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Plattiereinrichtung (11) der Auftragwalze (3) zugeordnet ist, dass die Auftragwalze
(3) mit einer Dosierwalze (7) in Funktionsverbindung ist und die Walzen (3,7) einen
Walzenspalt (12) zur Aufnahme eines Reservoirs (8) von Beschichtungsfluid bilden.
7. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung der Dosierwalze (7) nach dem Walzenspalt (12) eine Plattiereinrichtung
(11) an die Mantelfläche der Dosierwalze (7) parallel an- und abstellbar angeordnet
ist.
8. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Plattiereinrichtung (11) der Auftragwalze (3) zugeordnet ist und dass die Auftragwalze
(3) mit einer in einen Vorratsbehälter (10) eintauchenden Schöpfwalze (9) in Funktionsverbindung
ist und die Walzen (3,9) einen Walzenspalt (12) bilden.
9. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung der Schöpfwalze (9) vor dem Walzenspalt (12) eine Plattiereinrichtung
(11) an die Mantelfläche der Schöpfwalze (9) parallel an- und abstellbar angeordnet
ist.
10. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 6 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Drehrichtung der Dosierwalze (7) oder der Schöpfwalze (9) die jeweilige Plattiereinrichtung
(11) in ihrer Richtung tangentenförmig oder sekantenfömig an die Mantelfläche der
jeweiligen Walze (7,9) an- und abstellbar angeordnet ist.
11. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plattiereinrichtung (12) mittels einer Kraft (F) an die Mantelfläche der Walze
(3,7,9) anstellbar ist.
12. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Plattiereinrichtung (12) eine gleichmäßige Flächenpressung über die Breite
der Walze (3,7,9) aufbringbar ist.
13. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Plattiereinrichtung (12) in Drehrichtung der Walze (3,7,9) ein Plattierelement
(14) aufweist, welches sich über die gesamte Walzenbreite erstreckt und in einer Halterung
(15) lösbar angeordnet ist.
14. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halterung (15) in einem gestellfesten Drehgelenk (16) beidseitig gelagert ist.
15. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Plattierelement (14) mit einer gestellseitig abgestützen Druckfeder in Funktionsverbindung
ist.
16. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein freies Ende des Plattierelementes (14) tangentenförmig oder sekantenförmig an
der Mantelfläche einer Walze (3,7,9,) in einem Tangenten- oder Sekantenpunkt endet.
17. Dosiersystem nach wenigstens Anspruch 1 und 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein freies Ende des Plattierelementes (14) in einem geringfügigen Abstand zur Mantelfläche
der Walze (3,7,9) endet.