[0001] Die Erfindung betrifft ein Fadenspeicherelement zur Fixierung der in mindestens einem
Fadenabschnitt eines Spinnfadens oder Zwirnfadens vorhandenen Spinn- bzw. Zwirndrehung
über eine für einen Anspinn- oder Anzwirnprozeß erforderlichen Länge.
[0002] Im Fall von Spinnmaschinen oder Zwirnmaschinen ist es sowohl bei Beginn des Anfangsbewickelns
einer Spule als auch im Fall eines Fadenbruchs erforderlich, die in den Spinnfäden
oder in den Zwirnfäden vorhandene Spinndrehung bzw. Zwirndrehung für einen bestimmten
Zeitraum und auch für eine bestimmte Fadenlänge aufrecht zu erhalten bzw. zu fixieren,
daß beim Anspinnen bzw. Anzwirnen die Spinndrehung bzw. Zwirndrehung in dem Spinnfaden-
oder Zwirnfadenende noch vorhanden ist. Dadurch soll sichergestellt werden, daß während
des Anspinnens oder Anzwirnens keine oder nur sehr kurze Fadenabschnitte erhalten
werden, die keine Spinndrehung bzw. Zwirndrehung aufweisen. Fadenabschnitte ohne Spinn-
oder Zwirndrehung führen dazu, daß die gesamte Spinn- oder Zwirnspule unter Umständen
für die weitere Verarbeitung unbrauchbar wird.
[0003] In der DE 41 14 069 A1 ist ein einer rotierenden Dralleinrichtung unmittelbar zugeordnetes,
d. h. daran befestigtes Fadenklemmorgan zum praktisch punktuellen Festklemmen eines
Fadenendes behandelt. Das bekannte Fadenklemmorgan dient dazu, ein Fadenende während
der Drallgebung, d. h. während der Erzeugung einer Spinndrehung, festzuhalten. Bei
einer solchen praktisch punktuellen Festklemmung eines Fadenendes während der Drallgebung
bzw. während der Erzeugung einer Drehung ist nicht gewährleistet, daß beim Öffnen
des Klemmorgans die dem Faden zuvor erteilte Drehung über eine vorgegebene Fadenlänge
aufrechterhalten bleibt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fadenspeicherelement für mindestens
einen Fadenabschnitt eines Spinnfadens oder Zwirnfadens im Bereich eines Spinnfaden-
oder Zwirnfadenendes so zu gestalten, daß in dem Spinnfaden- oder Zwirnfadenende vorhandene
Spinn- oder Zwirnfadendrehungen über einen längeren Zeitraum und über einen längeren
Fadenabschnitt aufrechterhalten bzw. fixiert werden.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Speicherelement dadurch gekennzeichnet,
daß es eine stationäre Klemmfläche und eine bewegliche Klemmfläche in Form einer Klemmplatte
aufweist, deren Längen auf die Längen des zu speichernden Fadenabschnitts abgestimmt
sind, dessen Spinn- oder Zwirndrehung fixiert werden soll.
[0006] Es handelt sich dabei um eine "flächige Fadenklemmung im Gegensatz zu einer Fadenfixierung
zwischen zwei Klemmpunkten.
[0007] Die bewegliche Klemmfläche ist vorzugsweise durch eine schwimmend gelagerte Klemmplatte
gebildet, die aus einer Ruhestellung entweder magnetisch oder federbelastet gegen
die stationäre Klemmfläche anstellbar ist.
[0008] Insbesondere dann, wenn entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung zur
Bildung von zwei Speicherelementen die stationären Klemmflächen durch die gegenüberliegenden
Schrägflächen eines dachfirstartigen Blocks gebildet sind, ist im Bereich der stationären
Klemmflächen ein für beide Klemmflächen gemeinsamer Permanentmagnet angeordnet, während
die einzelne bewegliche Klemmplatte aus magnetischem Material besteht.
[0009] Das erfindungsgemäße Speicherelement kann u. a. in bevorzugter Weise in Verbindung
mit einer Vorrichtung und einem Verfahren zum Anspinnen eines Fadens in einer Vorrichtung
zur Herstellung eines Zwirns in einem integrierten OE-Spinn- und Doppeldrahtzwirn-Prozeß
gemäß EP 0 701 014 B1 (= US-PS 5,626,011) verwendet werden, wenn es darum geht, in
die Spinnrotore Spinnfadenenden mit noch vorhandener Spinndrehung einzufördern.
[0010] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher beschrieben:
Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Speicherelementes;
Figur 2 zeigt in vergrößerter Darstellung die Art und Weise der schwimmenden Lagerung
der beweglichen Klemmplatten;
Figur 3 zeigt eine Schemadarstellung des in Figur 2 dargestellten Lagerungsprinzips;
Figur 4 zeigt eine Schemadarstellung einer abgewandelten Ausführungsform eines Lagerungsprinzips
der beweglichen Klemmplatte.
[0011] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine zwei erfindungsgemäße Speicherelemente umfassende
Speicherelementeinheit. Die Speicherelementeinheit besteht aus einem im wesentlichen
dachfirstartigen Block 1, dessen beiden Schrägflächen Klemmflächen 2 bzw. 3 bilden.
Jeder Klemmfläche 2 bzw. 3 ist eine bewegliche Klemmplatte 4 bzw. 5 zugeordnet, die
aus magnetischem Material besteht. Jede Klemmplatte 4 bzw. 5 ist schwimmend gelagert
und mit einem nach hinten gerichteten Ansatz 4.1 bzw. 5.1 versehen, wobei an den im
Abstand voneinander liegenden Enden der Ansätze an den Übergangsstellen zu der eigentlichen
Klemmplatte 4 bzw. 5 Einschnitte 4.2 bzw. 5.2 angebracht sind. An dem Block 1 ist
eine Platte 7 mit einer Schraube 8 befestigt. Die Platte 7 hat entsprechend der "Firstfläche"
des dachfirstartigen Blocks 1 annähernd die Form eines gleichschenkligen Dreiecks,
dessen Schenkel parallel zu den schräg verlaufenden Klemmflächen 2 bzw. 3 liegen.
An diese Schenkel der Platte 7 schließen sich schräg von dem Block 1 weg gerichtete
Flügel 9 bzw. 10 an, die jeweils, so wie es für den Flügel 10 dargestellt ist, eine
längliche, im wesentlichen rechteckige Aussparung 10.1 aufweisen, in die die einzelne
Klemmplatte 4, 4.1 bzw. 5, 5.1 mittels der Einschnitte 4.2 bzw. 5.2 eingehängt ist.
[0012] In den Block 1 ist gemäß Figur 2 ein Permanentmagnet 6 derart eingesetzt, daß die
einzelne Klemmplatte 4 bzw. 5 unter Magnetkrafteinfluß entweder in der Klemmstellung
gegen die stationäre Klemmfläche gezogen oder durch Zusammenwirken zwischen ihrem
hinteren Ansatz 4.1 bzw. 5.1 und dem Permanentmagneten 6 in der Öffnungsstellung gehalten
wird. Die einzelne Klemmplatte 4 bzw. 5 ist damit zwischen den Klemm- und Öffnungsstellungen
verschwenkbar.
[0013] An dem Block 1 ist entsprechend Figur 1 eine Halterung 20 angebracht, um das Speicherelement
fünktionsgerecht an einem Maschinengestell oder dergleichen zu befestigen.
[0014] Figur 3 zeigt schematisiert eine in eine Ausnehmung 10.1 eines Lagerflügels 10 eingehängte
Klemmplatte 4 in Zuordnung zu einer stationären Klemmfläche 2 zum Einklemmen und damit
Fixieren von zwei Fadenabschnitten A und B. Figur 3 zeigt auch in gestrichelter Darstellung
die Klemmplatte 4' mit Ansatz 4.1' in dem von der Klemmfläche 2 weggeschwenkten Zustand.
[0015] Gemäß Figur 1 ist auf die stationäre Klemmfläche 2 eine Fadenschlaufe mit zwei Schlaufenabschnitten
A bzw. B aufgelegt, die durch Einschwenken der beweglichen Klemmplatte 4 fixiert werden
können.
[0016] Zum Zwecke einer sicheren Ausrichtung der beiden Schlaufenabschnitte A und B sind
gemäß Figur 4 an den unteren Rändern der Klemmflächen 2 und 3 Einkerbungen angebracht,
wie es für die Klemmfläche 2 mit den Einkerbungen 2.1 dargestellt ist.
1. Fadenspeicherelement zur Fixierung der in mindestens einem Fadenabschnitt eines Spinn-
oder Zwirnfadens vorhandenen Spinn- bzw. Zwirndrehung über eine für einer Anspinn-
oder Anzwirnprozeß erforderlichen Länge, dadurch gekennzeichnet, daß es eine stationäre Klemmfläche (2 bzw. 3) und eine bewegliche Klemmfläche (4 bzw.
5) in Form einer Klemmplatte aufweist, deren Längen auf die Länge des zu speichernden
Fadenabschnitts abgestimmt sind, dessen Spinn- bzw. Zwirndrehung fixiert werden soll.
2. Fadenspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Klemmflächen mindestens der halben Länge des zu speichernden Fadenabschnitts
entspricht.
3. Fadenspeicherelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Klemmflächen etwa 35 bis 40 mm beträgt.
4. Fadenspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bewegliche Klemmfläche durch eine schwimmend gelagerte Klemmplatte (4, 5) gebildet
ist, die aus einer Ruhestellung magnetisch gegen die stationäre Klemmfläche (2, 3)
anstellbar ist.
5. Fadenspeicherelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der stationären Klemmfläche (2, 3) ein Permanentmagnet (6) angeordnet
ist und die bewegliche Klemmplatte (4, 5) aus magnetischem Material besteht.
6. Fadenspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei stationäre Klemmflächen (2, 3) an gegenüberliegenden Schrägflächen eines dachfirstartigen
Blocks (1) gebildet sind, und daß jeder stationären Klemmfläche eine bewegliche Klemmfläche
in Form einer Klemmplatte (4, 5) zugeordnet ist.
7. Fadenspeicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede schwimmend gelagerte Klemmplatte (4, 5) mit einem nach hinten gerichteten Ansatz
(4.1; 4.2) versehen ist, an dessen im Abstand voneinander liegenden Enden an den Übergangsstellen
zu der eigentlichen Klemmplatte Einschnitte (4.2; 5.2) angebracht sind, mit denen
die schwimmend gelagerte Klemmplatte in eine längliche, im wesentlichen rechteckige
Aussparung (10.1) einer Lagerplatte (10) eingehängt ist.
8. Speicherelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwimmend gelagerte Klemmplatte (4, 5) federbelastet gegen die stationäre Klemmfläche
(2, 3) anstellbar ist.