[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbinenbrennkammer mit zumindest einem Pilotbrenner
und zumindest einem Hauptbrenner, welche zueinander axial und radial versetzt angeordnet
sind, wobei die Brennkammer eine äußere und eine innere Flammrohrwand umfasst, in
welchen jeweils Öffnungen zur Zuleitung von Luft ausgebildet sind, wobei der Hauptbrenner
angrenzend an die äußere Flammrohrwand und der Pilotbrenner angrenzend an die innere
Flammrohrwand angeordnet sind.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Gasturbinenbrennkammern bekannt, die beispielsweise
als Ringbrennkammern ausgebildet sind. Zur Verringerung der Schadstoffemissionen von
Gasturbinentriebwerken wurden Zweizonen-Brennkammern entwickelt, wobei eine Zone für
die Verbrennung bei Leerlaufdrehzahl und Teillast und die andere Zone für den oberen
Lastbereich ausgelegt sind. Somit ist es möglich, die entsprechende Schadstoffentwicklung
optimal zu beeinflussen.
[0003] Der Stand der Technik zeigt somit Brennkammern mit gestufter Verbrennungsführung,
bei denen eine Pilotstufe und eine Hauptstufe unterschiedliche Funktionen übernehmen.
Beide Stufen können separat hinsichtlich ihrer durch ihre jeweiligen Betriebsbedingungen
spezifischen Schadstoffentstehungsmechanismen optimiert werden. Der Hauptstufe kommt
hierbei vornehmlich die Funktion zu, den Schadstoffausstoß der im Volllastbetrieb
auftretenden Schadstoffe, wie etwa Stickoxide und Ruß, im Vergleich zu herkömmlichen
Brennkammern zu reduzieren.
[0004] Die Verbrennungsführung in der Hauptstufe ist dabei so ausgebildet, dass das von
den Hauptkraftstoffzerstäubern zunächst eingestellte Luft-Brennstoff-Verhältnis, bezogen
auf das stöichiometrische Verhältnis durch Brennstoffüberschuss gekennzeichnet ist.
Durch Zumischung von Luft wird das Gemisch in einen mageren, durch Luftüberschuss
gekennzeichneten Verbrennungszustand überführt. Diese Zumischung bzw. das Ausmischen
der halb verbrannten Gase mit der Mischluft muss möglichst intensiv erfolgen, damit
ein homogen ausgemischter Zustand möglichst schnell eingestellt werden kann. Ein schneller
Mischvorgang (Quenching) minimiert die Aufenthaltszeit des reagierenden Gases im Bereich
der stöichiometrischen Verbrennung und wirkt dem Bildungsprozess des thermischen Stickoxids
entgegen.
[0005] Aus oben genannten Gründen ist deshalb die geometrische Ausgestaltung der Mischluftöffnungen
im Flammrohr der Brennkammer für das Schadstoffreduktionspotential einer Gasturbinenbrennkammer
von zentraler Bedeutung.
[0006] Eine Gestaltung der Zumischöffnungen wird weiterhin durch die resultierende Temperaturverteilung
am Brennkammeraustritt bzw. am Turbineneintritt bestimmt. Durch zu hohe Temperaturen
sind Beschädigungen der Hochdruckturbine zu befürchten.
[0007] Die aus dem Stand der Technik bekannten Gasturbinenbrennkammern sind hinsichtlich
der Reduzierung aller relevanten verbrennungsbedingten Schadstoffe ausgelegt. Eine
Optimierung des Emissionsverhaltens der Brennkammer bei hohen Lastpunkten, wodurch
sich vornehmlich eine Reduzierung des Stickoxidausstoßes ergibt, hat jedoch eine Erhöhung
der Emissionen, wie beispielsweise Kohlenmonoxid oder unverbrannter Kohlenwasserstoffe
bei Leerlauf oder Teillast zur Folge.
[0008] Aus dem Stand der Technik sind weiterhin Brennkammern in gestufter Bauweise bekannt.
Derartige, auch als Zweizonen-Ringbrennkammern bezeichnete Brennkammern weisen einen
äußeren und einen inneren Bereich auf. Einer der Bereiche ist für die Verbrennung
bei Leerlauf und Teillast optimiert, während der andere Bereich für den oberen Lastbereich
ausgelegt ist. Eine Reduzierung des Stickoxidausstoßes erfordert jedoch eine optimierte
Zumischbelochung der Pilotstufe und der Hauptstufe. Die aus dem Stand der Technik
bekannten Konstruktionen lösen diese Aufgabe nicht oder nur bedingt.
[0009] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, den Pilotbrenner und den Hauptbrenner entweder
in einer Ebene oder auch in Umfangsrichtung versetzt zueinander anzuordnen.
[0010] Zumischbelochungen für Brennkammern üblicher Bauweise zeigen beispielsweise die EP
943 868 A2 und die EP 927 854 A1.
[0011] Die DE 197 20 402 A1 beschreibt eine axial gestufte Ringbrennkammer einer Gasturbine.
Die Druckschrift beschreibt die Zuordnung einer Anzahl von Hauptbrennern zu einer
Anzahl von Pilotbrennern. In den Brennkammerwandungen sind übliche Mischluftlöcher
ausgebildet, die hinsichtlich ihrer Anzahl und ihrer Anordnung nicht weiter erläutert
sind.
[0012] Eine weitere Ausgestaltung einer axial gestuften Doppelring-Brennkammer einer Gasturbine
zeigt die WO 96/27766 A1. Auch bei dieser Druckschrift sind Öffnungen beziehungsweise
Löcher für Mischluftstrahlen dargestellt, die jedoch ebenfalls, ähnlich wie bei der
oben genannten DE 197 20 402 A1 hinsichtlich ihrer Ausgestaltung und Anordnung nicht
näher erläutert sind. Aus der DE 28 38 258 A1 ist eine Brennkammeranordnung vorbekannt,
bei welcher zumindest ein Pilotbrenner und zumindest ein Hauptbrenner vorgesehen sind.
Sowohl an der äußeren, als auch an der inneren Brennkammerwand sind Öffnungen ausgebildet,
die in Form von Düsen ausgestaltet sind. Im Unterschied zur vorliegenden Konstruktion
sind jedoch zwei zueinander parallele Brennzonen vorgesehen, die sich erst relativ
spät in einer gemeinsamen Zone vereinen. Insofern liegen Strömungs- und Verbrennungsverhältnisse
vor, die sich grundsätzlich von der vorliegenden Erfindung unterscheiden.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Gasturbinenbrennkammer der eingangs
genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und kostengünstiger Herstellbarkeit
hinsichtlich des Schadstoffausstoßes bei unterschiedlichen Lastbereichen optimiert
ist.
[0014] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst, die
Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen.
[0015] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die äußere Flammrohrwand mit einer ersten
Anordnung von Öffnungen versehen ist, und dass in der inneren Flammrohrwand eine zweite
Anordnung von Öffnungen ausgebildet ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Gasturbinenbrennkammer zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher
Vorteile aus. Durch die beschriebene Anordnung der Mischluftöffnungen wird erreicht,
dass bei unterschiedlichsten Betriebsbedingungen stets eine optimale Verbrennung erfolgen
kann, sodass der Schadstoffausstoß ganz erheblich reduziert werden kann.
[0017] Die erfindungsgemäße Anordnung der Öffnungen hinsichtlich ihrer axialen Position,
hinsichtlich ihrer Größe sowie hinsichtlich der Staffelung der einzelnen Anordnungen
oder Lochreihen als auch hinsichtlich der Zuordnung der Anordnungen von Mischluftöffnungen
der äußeren und der inneren Flammrohrwand führt somit zu einer optimalen Verbrennung
und zu einer Verringerung der Schadstoffemissionen.
[0018] Erfindungsgemäß ist es möglich, die erste Anordnung von Öffnungen einreihig oder
doppelreihig auszubilden, wobei im letzteren Fall die Öffnungen der zweiten Reihe
mittig oder außermittig und nach hinten zu den Zwischenbereichen der Öffnungen der
ersten Reihe angeordnet sein können. In beiden Fällen ergibt sich eine Optimierung
der Zuführung von Mischluft.
[0019] In einer günstigen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die zweite Anordnung
von Öffnungen in der inneren Flammrohrwand einreihig ausgebildet ist, wobei die Öffnungen
mittig oder außermittig in dem Zwischenbereich der ersten Reihe von Öffnungen der
ersten Anordnung der äußeren Flammrohrwand angeordnet sind.
[0020] Alternativ hierzu kann die zweite Anordnung von Öffnungen in der inneren Flammrohrwand
auch zweireihig ausgebildet sein, wobei dann die Öffnungen der ersten Reihe mittig
oder außermittig zu den Zwischenbereichen der ersten Reihe von Öffnungen der ersten
Anordnung angeordnet sind und wobei die Öffnungen der zweiten Reihe mittig oder außermittig
zu den Zwischenbereichen der zweiten Reihe von Öffnungen der ersten Anordnung angeordnet
sind.
[0021] Besonders günstige Verbrennungsverhältnisse ergeben sich, wenn der Abstand t1 der
Mittelpunkte der Öffnungen der ersten Reihe und der Abstand t2 der Mittelpunkte der
Öffnungen der zweiten Reihe der ersten Anordnung in der äußeren Flammrohrwand von
einer stromaufwärtigen Wand eines Flammrohrs des Hauptbrenners (Ebene Hauptbrenneraustritt)
zu der Höhe h des Flammrohrs folgenden Beziehungen genügen:
t1/h = 0,4 (minimaler Abstand);
t2/h = 1,2 (maximaler Abstand).
[0022] Erfindungsgemäß können die jeweiligen Öffnungen kreisrund oder nicht-kreisrund ausgebildet
sein.
[0023] Weiterhin ist es möglich, die Öffnungen entweder als einfache Löcher auszugestalten
oder sie als gezogene Löcher mit einem in die Brennkammer weisenden Rand auszubilden
oder mit einem rohrförmigen, in die Brennkammer weisenden Ansatz zu versehen.
[0024] Zur Verbesserung der Verbrennungsverhältnisse kann es weiterhin günstig sein, wenn
die Austrittsachsen der Öffnungen der inneren Flammrohrwand so ausgerichtet sind,
dass sie auf einen Bereich der Brennkammer treffen, der durch den Schnittpunkt der
Hauptbrennerachse mit der Hauptbrenneraustrittsebene und des Schnittpunkts der Achse
der Anordnung von Öffnungen mit der äußeren Flammrohrwand begrenzt wird.
[0025] In einer weiteren, vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Durchmesser der Öffnungen in einem Bereich von 0,12 ≤ d/h ≤ 0,3 liegt, wobei h
die Flammrohrhöhe des Hauptbrenners ist und wobei der Durchmesser d entweder der Durchmesser
einer kreisrunden Öffnung oder aber der hydraulische Durchmesser einer nicht-kreisförmigen
Öffnung ist.
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung beschreiben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte, schematische Axialschnitt-Ansicht einer erfindungsgemäßen Brennkammer,
- Fig. 2
- eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Belochung der äußeren Flammrohrwand,
- Fig. 3
- eine Seiten-Schnittansicht, analog Fig. 1, mit Angabe der Bemessungswerte der Flammrohrhöhe
und der Lage der Öffnungen der äußeren Flammrohrwand,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht, ähnlich den Figuren 1 und 3, in welcher die Lagen der Öffnungen
der inneren Flammrohrwand dargestellt sind,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels der inneren Flammrohrwand in Abwandlung
zu der Darstellung gemäß Fig. 4,
- Fig. 6
- verschiedene Ausgestaltungsformen der Öffnungen in der Flammrohrwand,
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Belochung, analog der Darstellung gemäß Fig.
2,
- Fig. 8
- eine axiale Seitenansicht eines Teilbereichs der Ringbrennkammer mit Darstellung der
Luftaustrittsströmungen, und
- Fig. 9
- eine Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles der Belochung, analog der Darstellung
in den Fig. 2 und 7.
[0027] Die Fig. 1 zeigt eine axiale Schnitt-Ansicht durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Brennkammer 1. Es ist die gestufte Anordnung eines Pilotbrenners 2, der für Leerlauf,
Teillast und auch Volllast zum Einsatz kommt, sowie eines Hauptbrenners 3, der insbesondere
für Volllastbetrieb zum Einsatz kommt, dargestellt. Die Brennkammer 1 weist eine äußere
Flammrohrwand 4 sowie eine innere Flammrohrwand 5 auf und ist, wie sich beispielsweise
aus der Fig. 8 ersehen lässt, als Ringbrennkammer ausgebildet. Die Mittelachse der
mehreren, am Umfang verteilten Hauptbrenner 3 ist jeweils mit dem Bezugszeichen 18
versehen. Das Bezugszeichen 14 bezeichnet die Wand eines Flammrohres 15 des Hauptbrenners
3.
[0028] In Fig. 1 ist eine dem Pilotbrenner 2 zugeordnete beziehungsweise nachgeordnete Pilotzone
20 dargestellt, während das Bezugszeichen 3 eine Haupt- und Mischzone 30 bezeichnet,
die dem Hauptbrenner zugeordnet ist.
[0029] Mit X ist in Fig. 1 die Blickrichtung der Belochung gemäß den Fig. 2, 7 und 9 bezeichnet.
Zur Verdeutlichung sind in Fig. 1 der Austrittspunkt der Achse 18 des Hauptbrenners
3 mit A, die Durchtrittsbereiche der Öffnungen der äußeren Flammrohrwand 4 mit B und
C sowie die Durchtrittsrichtung der Öffnungen der inneren Flammrohrwand 5 mit D bezeichnet.
[0030] Die Fig. 2 zeigt in der Ansicht X (Blickrichtung X gemäß Fig. 1) die Anordnung von
Öffnungen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, die in der äußeren Flammrohrwand
4 ausgebildet sind. Die Fig. 2 zeigt eine erste Anordnung 6 von Öffnungen, die doppelreihig
ausgebildet ist. Die Öffnungen der ersten Reihe sind mit 8, die Öffnungen der zweiten
Reihe mit 9 bezeichnet. Die Öffnungen sind jeweils kreisrund. Die Öffnungen 9 der
zweiten Reihe sind mittig in dem Zwischenbereich zwischen den Öffnungen 8 angeordnet.
Gestrichelt sind Öffnungen 11 der inneren Flammrohrwand 5 dargestellt. Durch die Projektion
erscheinen diese Öffnungen oval oder elliptisch, sie sind jedoch als runde Öffnungen
ausgebildet. Die Öffnungen 11 sind in Fig. 2 sowie den weiteren Figuren zur Verdeutlichung
"hinter" den Öffnungen 8 bzw. 9 dargestellt. Sie können jedoch auch "unterhalb" der
Öffnungen der äußeren Flammrohrwand 4 liegen. Die äußere Flammrohrwand 4 weist somit
eine zweireihige Zumischbelochung auf. Der Lochdurchmesser der Öffnungen 8 der ersten
Reihe und der Öffnungen 9 der zweiten Reihe der ersten Anordnung 6 können entweder
untereinander gleich oder unterschiedlich groß sein. Die Zuordnung beider Reihen ist
um den Abstand a versetzt, das heißt die Lochachsen beider Reihen fluchten, stromabwärts
gesehen nicht bzw. liegen nicht in einer Ebene eines Längsschnitts durch die Brennkammer.
Die gegenüberliegende Belochungsreihe an der inneren Flammrohrwand ist bei dem Ausführungsbeispiel
einreihig und derart gestaltet, dass die Staffelung der Lochachsen fluchtend zu den
Hauptbrennerachsen 18 zu liegen kommt bzw. in einer Ebene zu den Hauptbrennerachsen
liegt.
[0031] Es ist darauf hinzuweisen, dass der Begriff "fluchtend" nicht erfindungsgemäß doppelt
so viele Lochachsen (oder gemeinsame Vielfache) wie Hauptbrenner angeordnet werden
können. Der Lochdurchmesser der Öffnungen 11 dieser zweiten Anordnung 7 von Öffnungen
in der inneren Flammrohrwand 5 kann jeweils gleich oder unterschiedlich groß sein.
Die Zuordnung der Öffnungen der inneren Flammrohrwand 5 zu der äußeren Flammrohrwand
4 ist bei dem Ausführungsbeispiel so gewählt, dass die Lochachsen entweder fluchtend
oder versetzt zu der ersten Reihe von Öffnungen 8 oder der zweiten Reihe von Öffnungen
9 der äußeren Flammrohrwand 4 angeordnet sind.
[0032] Die Fig. 3 zeigt die Lage der ersten Anordnung 6 von Öffnungen 8 bzw. 9 der äußeren
Flammrohrwand 4. Es ergibt sich somit die axiale, stromabwärtige Lage der Öffnungen.
Der Wert t gibt jeweils den Abstand der Öffnungen auf der äußeren Flammrohrwand 4
zur Wand 14 des Flammrohrs 15 bzw. zur Hauptbrenneraustrittsebene 19 an. Der Abstand
t ist somit der Abstand der Achsen der Ausnehmungen. Weiterhin zeigt die Fig. 3 die
Flammrohrhöhe h, welche die Höhe des Flammrohres der Hauptverbrennungszone ist. Der
minimale Abstand der ersten, stromaufwärtigen Anordnung 6 von Öffnungen 8 (siehe Fig.
2) beträgt mindestens t1/h = 0,4, der maximale Abstand der zweiten, stromabwärtigen
Reihe von Öffnungen 9 beträgt höchstens t2/h = 1,2.
[0033] Die Fig. 4 zeigt unterschiedliche Positionen der Öffnungen 11 bis 13 der ersten und
der zweiten Reihe von zweiten Anordnungen 7 der inneren Flammrohrwand 5. Als Alternative
zeigt die Fig. 5 eine geänderte Ausgestaltung der inneren Flammrohrwand 5 in analoger
Darstellung der "Positionen". Die Austrittsachsen der Öffnungen 11, 12, 13 der inneren
Flammrohrwand 5 sind so ausgerichtet, dass sie auf einen Bereich der Brennkammer treffen,
der durch den Schnittpunkt A der Hauptbrennerachse 18 mit der Hauptbrenneraustrittsebene
19 und den Schnittpunkt C der Achse der Anordnung 6 von Öffnungen 8 bis 10 der äußeren
Flammrohrwand 4 begrenzt wird. Die maximale stromaufwärtige Ausrichtung ist somit
durch eine auf die Eintrittsebene der Hauptbrennerachse 18 gerichtete Mittelachse
der Ausnehmungen 11 bis 13 (Punkt A) begrenzt. Die maximale stromabwärtige Ausrichtung
der Öffnungen 11 bis 13 der inneren Flammrohrwand 5 ist durch eine auf die Austrittsebene
der zweiten stromabwärtigen Reihe von 8 bis 10 der äußeren Flammrohrwand 4 (Punkt
C) begrenzt. Die Fig. 4 zeigt drei "Positionen" der Öffnungen 11 bis 13 der inneren
Flammrohrwand 5 in beispielhafter Darstellung. Es versteht sich, dass die Flammrohrwand
5 zum einen unterschiedliche Konturverläufe haben kann (siehe Unterschiede der Fig.
4 und 5) sowie zusätzliche "Positionen" der Öffnungen in dem angegebenen Bereich.
Die angegebenen "Positionen" der Öffnungen 11 bis 13 liegen somit allesamt im Bereich
der Hauptzone des Hauptbrenners 3, während sich die Austrittsrichtungen der Öffnungen
nicht in den Bereich der Pilotzone des Pilotbrenners 2 erstrecken.
[0034] In Fig. 6 sind unterschiedliche Ausgestaltungen der Öffnungen 8 bis 13 angegeben.
In dem linken Ausführungsbeispiel weist die Öffnung einen rohrförmigen Ansatz 17 auf,
der sich in die Brennkammer erstreckt, die Öffnung ist somit "chuted". In der mittleren
Ausgestaltungsform der Fig. 6 ist ein einfaches, kreisrundes Loch ausgebildet (plain).
Demgegenüber weist die rechte Ausgestaltungsvariante der Fig. 6 eine gezogenen Ausführung
(plunged) auf, mit einem sich in Richtung der Brennkammer erstreckenden Rand 16. Es
versteht sich, dass die Öffnungen kreisrund oder nicht-kreisförmig sein können. Die
Größe der Öffnungen ist für sämtliche in der Erfindung beschriebenen Öffnungen durch
einen Bereich von 0,12 ≤ d/h ≤ 0,3 begrenzt. d entspricht hierbei dem Durchmesser
einer kreisförmigen Öffnung oder aber dem hydraulischen Durchmesser einer nicht-kreisförmigen
Öffnung. h ist die Flammrohrhöhe des Hauptbrenners (siehe Fig. 3).
[0035] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform, bei welcher in der äußeren Flammrohrwand
nur eine Reihe von Öffnungen 10 ausgebildet ist, während die innere Flammrohrwand
eine zweite, einreihige Anordnung von Öffnungen 11 umfasst. Die Öffnungen sind kreisrund
ausgebildet, erscheinen in der gestrichelten Darstellung der Fig. 7 jedoch als Ellipsen,
bedingt durch die Blickrichtung der "Ansicht X". In der äußeren Flammrohrwand 4 ist
somit eine einreihige Zumischbelochung ausgebildet, wobei der Durchmesser der Öffnungen
10 innerhalb der Reihe gleich oder unterschiedlich groß sein kann. Die zweite Anordnung
7 von Öffnungen 11 der inneren Flammrohrwand 5 ist einreihig ausgebildet und so angeordnet,
dass die Lochachsen jeweils versetzt gestaffelt zu den Lochachsen der Öffnungen 10
der äußeren Flammrohrwand 4 liegen. Dies bedeutet, dass die Achsen der Öffnungen 11
der inneren Flammrohrwand 5 und die Achsen der Öffnungen 10 der äußeren Flammrohrwand
4 miteinander "kämmen". Die Durchmesser der Öffnungen 11 der inneren Flammrohrwand
5 können gleich oder unterschiedlich groß sein. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
es unerheblich, ob alle oder bestimmte Lochachsen der Öffnungen 11 der inneren Flammrohrwand
5 oder der Öffnungen 10 der äußeren Flammrohrwand 4 in Ebenen der Hauptbrenner 3 liegen
oder nicht.
[0036] Die Fig. 8 zeigt eine axiale Teil-Schnittansicht der erfindungsgemäßen Brennkammer.
Zur Verdeutlichung der Richtung der Luftströmungen, die durch die äußere Flammrohrwand
4 bzw. durch die innere Flammrohrwand 5 eintreten, sind jeweils Dreifach-Pfeile eingezeichnet,
das Bezugszeichen 22 zeigt die Luftströmungen durch die äußere Flammrohrwand, während
das Bezugszeichen 21 Luftströmungen von der inneren Flammrohrwand 5 darstellt. Hieraus
ergibt sich, dass die einzelnen Mischluftstrahlen miteinander kämmen.
[0037] In Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Anordnung der Öffnungen gezeigt.
Die Anordnung ist analog der Darstellung gemäß Fig. 7, wobei die erste Anordnung 6
von Öffnungen der äußeren Flammrohrwand 4 ebenso doppelreihig ausgebildet ist, wie
die zweite Anordnung 7 von Öffnungen der inneren Flammrohrwand 5. Auch hier wiederum
sind die Öffnungen 13 der zweiten Reihe sowie die Öffnungen 12 der ersten Reihe der
zweiten Anordnung 7 von Öffnungen der inneren Flammrohrwand 5 elliptisch dargestellt,
da Fig. 9 eine Ansicht in Blickrichtung X zeigt. Es ergeben sich somit gegenüberliegende
Reihen von Öffnungen, die hinsichtlich ihrer Anordnung miteinander kämmen.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr
ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
[0039] Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
[0040] Die Erfindung betrifft eine Gasturbinenbrennkammer mit zumindest einem Pilotbrenner
2 und zumindest einem Hauptbrenner 3, welche zueinander axial und radial versetzt
angeordnet sind, wobei die Brennkammer 1 eine äußere 4 und eine innere 5 Flammrohrwand
umfasst, in welchen jeweils Öffnungen zur Zuleitung von Luft ausgebildet sind, wobei
der Hauptbrenner 3 an die äußere Flammrohrwand 4 und der Pilotbrenner 2 angrenzend
an die innere Flammrohrwand 5 angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere
Flammrohrwand 4 mit einer ersten Anordnung 6 von Öffnungen versehen ist und dass in
der inneren Flammrohrwand 5 eine zweite Anordnung 7 von Öffnungen ausgebildet ist,
welche hinter der ersten Anordnung 6 angeordnet ist. (Fig. 1).
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Brennkammer
- 2
- Pilotbrenner
- 3
- Hauptbrenner
- 4
- äußere Flammrohrwand
- 5
- innere Flammrohrwand
- 6
- erste Anordnung von Öffnungen in äußerer Flammrohrwand 4
- 7
- zweite Anordnung von Öffnungen in innerer Flammrohrwand 5
- 8
- Öffnungen der ersten Reihe der ersten Anordnung 6
- 9
- Öffnungen der zweiten Reihe der ersten Anordnung 6
- 10
- Öffnungen der ersten Anordnung 6
- 11
- Öffnungen der zweiten Anordnung 7
- 12
- Öffnungen der erste Reihe der zweiten Anordnung 7
- 13
- Öffnungen der zweiten Reihe der zweiten Anordnung 7
- 14
- Wand des Flammrohrs 15 des Hauptbrenners 3
- 15
- Flammrohr des Hauptbrenners 3
- 16
- Rand
- 17
- rohrförmiger Ansatz
- 18
- Achse des Hauptbrenners 3
- 19
- Hauptbrenneraustrittsebene
- 20
- Pilotzone
- 21
- Luftstrahl von innen
- 22
- Luftstrahl von außen
- 30
- Haupt- und Mischzone
- A
- Schnittpunkt der Hauptbrennerachse mit Wand 14
- B
- Schnittpunkt der Lochachse der ersten Reihe der ersten Anordnung 8 mit der Innenwandseite
der äußeren Flammrohrwand 15
- c
- Schnittpunkt der Lochachse der zweiten Reihe der ersten Anordnung 9 mit der Innenwandseite
der äußeren Flammrohrwand 15
- D
- Schnittpunkt der Lochachse der ersten Reihe der zweiten Anordnung 7 mit der Innenwandseite
der inneren Flammrohrwand 15
- X
- Ansicht auf Außenwand der äußeren Flammrohres
1. Gasturbinenbrennkammer mit zumindest einer einem Pilotbrenner (2) zugeordneten separaten
Pilotzone (20) und zumindest einer einem Hauptbrenner (3) zugeordneten gemeinsamen
Haupt- und Mischzone (30), welche zueinander axial und radial versetzt angeordnet
sind, wobei die gemeinsame Haupt- und Mischzone (30) eine äußere (4) und eine innere
(5) Flammrohrwand umfasst, in welchen jeweils Öffnungen zur Zuleitung von Luft ausgebildet
sind, wobei der Hauptbrenner (3) an die äußere Flammrohrwand (4) und der Pilotbrenner
(2) angrenzend an die innere Flammrohrwand (5) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Flammrohrwand (4) mit einer ersten Anordnung (6) von einreihigen Öffnungen
der gemeinsamen Haupt- und Mischzone (30) versehen ist und dass in der inneren Flammrohrwand
(5) eine zweite Anordnung (7) von einreihigen Öffnungen ausgebildet ist, wobei die
Öffnungen (11) mittig oder außermittig zu dem Zwischenbereich der ersten Reihe von
Öffnungen (8) der ersten Anordnung (6) der äußeren Flammrohrwand (4) angeordnet sind
.
2. Gasturbinenbrennkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anordnung (6) von Öffnungen doppelreihig ausgebildet ist, wobei die Öffnungen
(9) der zweiten Reihe mittig oder außermittig und nach hinten zu dem Zwischenbereich
der Öffnungen (8) der ersten Reihe angeordnet sind.
3. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anordnung (7) von Öffnungen der inneren Flammrohrwand (5) zweireihig ausgebildet
ist, wobei die Öffnungen (12) der ersten Reihe mittig oder außermittig zu den Zwischenbereichen
der ersten Reihe von Öffnungen (8) der ersten Anordnung (6) angeordnet sind und wobei
die Öffnungen (13) der zweiten Reihe mittig oder außermittig zu den Zwischenbereichen
der ersten Reihe von Öffnungen (9) der ersten Anordnung (6) angeordnet sind.
4. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand t1 der Mittelpunkte der Öffnungen (8) der ersten Reihe und der Abstand
t2 der Mittelpunkte der Öffnungen (9) der zweiten Reihe der ersten Anordnung (6) in
der äußeren Flammrohrwand (4) von einer stromaufwärtigen Wand (14) eines Flammrohres
(15) des Hauptbrenners (3) (Ebene Hauptbrenneraustritt) zu der Höhe h des Flammrohres
(15) folgenden Beziehungen genügen:
t1/h = 0,4 (minimaler Abstand)
t2/h = 1,2 (maximaler Abstand).
5. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (8 bis 13) kreisrund ausgebildet sind.
6. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (8 bis 13) nicht-kreisrund ausgebildet sind.
7. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (8 bis 13) als einfache Löcher ausgebildet sind.
8. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (8 bis 13) als gezogene Löcher mit einem geringen, in die Brennkammer
(1) weisenden Rand (16) ausgebildet sind.
9. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (8 bis 13) einen rohrförmigen, in die Brennkammer (1) weisenden Ansatz
(17) aufweisen.
10. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsachse der Öffnungen (11, 12, 13) der inneren Flammrohrwand (5) so ausgebildet
ist, dass sie auf einen Bereich der Brennkammer treffen, der durch den Schnittpunkt
(A) der Hauptbrennerachse (18) mit der Hauptbrenneraustrittsebene (19) und den Schnittpunkt
(C) der Achse der Anordnung (6) von Öffnungen (8, 9, 10) mit der äußeren Flammrohrwand
(4) begrenzt wird.
11. Gasturbinenbrennkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser d der Öffnungen (8-10; 11-13) in einem Bereich von 0,12 ≤ d/h ≤ 0,3
liegt, wobei h die Flammrohrhöhe des Hauptbrenners ist.