[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen der Mantelfläche eines Zylinders
einer Druckmaschine mit einem eine dem Zylinder zugekehrte Öffnung aufweisenden Gehäuse
zur Aufnahme eines mit dem Zylinder in Kontakt bringbaren, drehbeweglichen Reinigungselements,
einer Zuführung für ein Reinigungsfluid und einer Zuführung für Wasser und mit einem
Ablauf zur Abführung von verschmutztem Reinigungsfluid.
[0002] Bei einer aus DE 296 12 400 U1 bekannten Reinigungsvorrichtung der angegebenen Art
bestehen die Zuführungen für Reinigungsfluid und Wasser aus zwei in dem Gehäuse angeordneten
Sprührohren, die sich über die Breite der Reinigungsvorrichtung erstrecken und mehrere
über die Länge in Abständen verteilt angeordnete Öffnungen haben, die auf das Reinigungselement
gerichtet sind. Die Sprührohre sind mit einer Zuführleitung gekoppelt, über die mit
Hilfe eines Druckmittels das Reinigungsfluid bzw. Wasser zugeführt wird. Die Reinigungsvorrichtung
weist eine in dem Gehäuse drehbar gelagerte Waschwalze auf, deren Welle mit einem
eigenen Antrieb gekoppelt ist. Mit der Waschwalze ist eine Rakel ständig im Eingriff,
die an dem Gehäuse befestigt ist.
[0003] Es ist weiterhin aus DE 298 19 374 U1 eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der
Mantelfläche eines Zylinders in einer Druckmaschine bekannt, bei der in einem Gehäuse
mit einer darin drehbar gelagerten Waschwalze zwei vorzugsweise durch Sprührohre gebildete
Zuführsysteme zur Zuführung eines Reinigungsfluids angeordnet sind. Zumindest ein
Zuführsystem ist hierbei drehbar am Gehäuse gelagert und mit einer Betätigungsvorrichtung
gekoppelt, durch die das Zuführsystem in verschiedene Stellungen drehbar ist. Durch
Drehen des Zuführsystems kann das aus Öffnungen austretende Reinigungsfluid auf die
Waschwalze gerichtet oder von der Waschwalze abgewendet werden. Weiterhin kann hierbei
ein Zuführsystem mit der Oberfläche der Waschwalze in Kontakt sein, um als Abstreifelement
zu dienen.
[0004] Das in Reinigungsvorrichtungen der angegebenen Art eingesetzte Reinigungsfluid hat
die Aufgabe, Farbreste und Schmutz zu lösen, die auf der Oberfläche des zu reinigenden
Zylinders haften. Das Reinigungsfluid ist daher in seiner Zusammensetzung auf das
jeweils zum Drucken verwendete Farbsystem abgestimmt. So wird beispielsweise für herkömmliche
Offset-Farbsysteme ein anderes Reinigungsfluid benötigt, als für die modernen UV-vernetzenden
Farbsysteme oder für Lacke. Die unterschiedlichen Reinigungsfluids sind vielfach miteinander
unverträglich und dürfen daher nicht miteinander vermischt werden. Für den Druckbetrieb
folgt hieraus, daß bei einem Wechsel des Farbsystems auch das der Reinigungsvorrichtung
zugeführte Reinigungsfluid gewechselt werden muß, was mit einem zusätzlichen Umrüstaufwand
und dem Verlust des Waschmittelinhalts der Zuführleitungen verbunden ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Reinigungsvorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die bei einem Wechsel des Farbsystems keinen besonderen
Umrüstaufwand erfordert und Verluste an Reinigungsfluid hierbei vermeidet.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens zwei voneinander
getrennte Zuführungen für Reinigungsfluid vorgesehen sind. Wobei jede Zuführung über
eine eigene Förderleitung mit einem eigenen Vorratsbehälter verbunden ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung ermöglicht den Einsatz unterschiedlicher
Reinigungsfluids ohne besondere Umstellungsmaßnahmen. Bei der Umstellung des Druckbetriebs
auf ein anderes Farbsystem kann daher der Austausch des Behälters für Reinigungsfluid
und der Wechsel des Leitungsinhalts in den Zuführleitungen der Reinigungsvorrichtung
entfallen. Hiermit verbunden sind die Einsparungen von Waschmittel und Umrüstzeit,
die Gefahr einer versehentlichen Vermischung unverträglicher Waschmittel im Leitungssystem
und eventuell dadurch bedingte Störungen werden vermieden, die Betriebssicherheit
wird erhöht. Werden für unterschiedliche Zwecke bestimmte, jedoch miteinander verträgliche
Reinigungsfluids eingesetzt, so besteht bei der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
auch die Möglichkeit, beide Reinigungsfluids gleichzeitig zu verwenden.
[0008] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung mit einer Waschwalze und drehbaren Zuführungen
für das Reinigungsfluid und
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung mit einer Waschwalze sowie einer drehbaren
und zwei feststehenden Zuführungen für Reinigungsfluid.
[0009] Die in Figur 1 gezeigte Reinigungsvorrichtung ist an einem Zylinder 1, beispielsweise
einem Gummituchzylinder, Formzylinder oder Druckzylinder einer Druckmaschine angeordnet.
Die Reinigungsvorrichtung besitzt ein Gehäuse 2 von annähernd rechteckigem Querschnitt,
das sich über die gesamte Breite des Zylinders 1 erstreckt. Das Gehäuse 2 besteht
aus einem Gehäuseoberteil 3 und einem daran lösbar angebrachten Gehäuseunterteil 4.
An dem Gehäuseunterteil 4 befindet sich ein Ablauf 5. Das Gehäuse 2 weist eine der
zu reinigenden Mantelfläche des Zylinders 1 zugewandte Öffnung 6 auf, durch welche
eine in dem Gehäuse 2 drehbar gelagerte Waschwalze 7 soweit herausragt, daß sie in
der in Figur 1 gezeigten Anstellposition der Reinigungsvorrichtung mit dem Zylinder
1 in Kontakt ist. Die Waschwalze 7 ist durch einen Antrieb in Pfeilrichtung antreibbar.
[0010] Parallel zur Waschwalze 7 erstrecken sich in dem Gehäuse 2 ein erstes Sprührohr 8
zur Zuführung eines ersten Reinigungsfluids, ein zweites Sprührohr 9 zur Zuführung
eines zweiten Reinigungsfluids und ein drittes Sprührohr 10 zur Zuführung von Wasser.
Die Sprührohre weisen eine Vielzahl kleiner Öffnungen oder Düsen auf, die in regelmäßigen
Abständen voneinander über die gesamte Länge der Sprührohre verteilt sind. Die Sprührohre
8, 9 sind dem oberen Bereich der Waschwalze 7 benachbart und befinden sich in einem
Abstand von dieser. Das Sprührohr 10 liegt der Kontaktstelle der Waschwalze 7 mit
dem Zylinder 1 gegenüber und greift in die von Borsten gebildete Außenkontur der Waschwalze
7 ein. Hierdurch erfüllt das Sprührohr 10 zusätzlich die Funktion eines Abstreifers.
Von den Sprührohren 8, 9, 10 führen Zuführleitungen 11, 12, 13 zu einem als 3/3-Wege-Ventil
ausgebildeten Ventilblock 14, dem aus drei voneinander getrennten Vorratsbehältern
15, 16, 17 über drei voneinander unabhängige Pumpen 18, 19, 20 die beiden Reinigungsfluide
und Wasser zugeführt werden. Die Sprührohre 8, 9, 10 sind um ihre Längsachse drehbar
an dem Gehäuse 2 gelagert und mit außerhalb der Reinigungsvorrichtung angeordnetem
Stellantrieben gekoppelt. Hierdurch können die Sprührohre 8, 9, 10 in verschiedene
Arbeitspositionen gedreht werden, wie dies im einzelnen in DE 298 19 374 U1 beschrieben
ist.
[0011] Der Ventilblock 14 ist über die Maschinensteuerung in drei Stellungen schaltbar.
In jeder Stellung ist eine andere der Zuführleitungen 11, 12, 13 mit der ihr zugeordneten
Pumpe 18, 19, 20 und dem ihr zugeordneten Vorratsbehälter 15, 16, 17 verbunden. Bei
der in der Zeichnung gezeigten Mittelstellung des Ventilblocks 14 ist die Verbindung
von dem Vorratsbehälter 16 zum Sprührohr 9 offen und die Verbindung von den Vorratsbehältern
15, 17 zu den Sprührohren 8, 10 gesperrt. Es kann daher nur das in dem Behälter 16
befindliche, beispielsweise für Offset-Farbe bestimmte Reinigungsfluid über das Sprührohr
9 der Sprühvorrichtung zugeführt werden. Soll ein anderes Reinigungsfluid aus dem
Vorratsbehälter 15 oder Wasser aus dem Vorratsbehälter 17 zugeführt werden, so wird
eine entsprechende Betätigung des Ventilblocks 14 durch die Maschinensteuerung erforderlich.
Anstelle des Ventilblocks 14 können selbstverständlich auch andere Ventilsteuerungen,
beispielsweise drei einzelne, voneinander unabhängig schaltbare Wegeventile vorgesehen
sein. Diese können derart ansteuerbar sein, daß gleichzeitig aus zwei oder drei Sprührohren
die entsprechenden Medien zuführbar sind.
[0012] Bei der in Figur 2 gezeigten Reinigungsvorrichtung, die in ihrem grundsätzlichen
Aufbau der Reinigungsvorrichtung gemäß Figur 1 gleicht, ist nur das obere Sprührohr
8 drehbar. Die beiden anderen Sprührohre 9, 10 sind fest an dem Gehäuse 2 angeordnet.
Auch das Sprührohr 10 befindet sich in einem Abstand von der Außenkontur der Waschwalze
7. Die Abstreiffunktion übernimmt stattdessen ein aus einem zylindrischen Stab bestehender
Abstreifer 21, der zwischen den Sprührohren 9, 10 angeordnet und an dem Gehäuse 2
befestigt ist. Die Zuführung der beiden Reinigungsfluide und des Wassers erfolgt wie
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 aus voneinander getrennten Vorratsbehältern
über die getrennten Zuführleitungen 11, 12, 13.
1. Vorrichtung zum Reinigen der Mantelfläche eines Zylinders einer Druckmaschine mit
einem eine dem Zylinder zugekehrte Öffnung aufweisenden Gehäuse zur Aufnahme eines
mit dem Zylinder in Kontakt bringbaren, drehbeweglichen Reinigungselements, einer
Zuführung für ein Reinigungsfluid und einer Zuführung für Wasser und mit einem Ablauf
zur Abführung von verschmutztem Reinigungsfluid, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei voneinander getrennte Zuführungen (8, 9) für unterschiedliche Reinigungsfluide
vorgesehen sind, wobei jede Zuführung (8, 9) über eine eigene Förderleitung (11 bzw.
12) mit einem eigenen Vorratsbehälter (15 bzw. 16) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführleitungen (11, 12) durch Ventile (14) sperrbar sind, die durch die Steuerung
der Druckmaschine steuerbar sind.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Zuführung aus einem Sprührohr (8) besteht, das drehbar in dem Gehäuse
(2) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Zuführung (10) als Abstreifelement mit dem Reinigungselement in Eingriff
ist.