[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen versenkbaren Zapfhahn mit Originalsicherung
für Flüssigkeitsbehälter, insbesondere für Getränkedosen wie z.B. Bier-Partyfässer.
[0002] Aus der EP 0 912 407 B1 ist ein Flüssigkeitsbehälter mit einem solchen versenkbaren
Zapfhahn bekannt. Dieser weist ein Außen- und ein in diesem verschiebliches Innenrohr
auf, wobei das Innenrohr herausgezogen werden kann und dadurch aus einer Verschließstellung
in eine Offenstellung gebracht wird, wobei in letzterer koindizierende Bohrungen einen
Flüssigkeitsfluß herstellen. Am Innenrohr ist ein schwenkbarer Zuggriff angebracht,
der eine Öffnung aufweist, durch die eine Plombe gesteckt ist, die mit einem an der
Dosenwand anliegenden Flansch des Außenrohres verschweißt ist.
[0003] Schwenkt man den Griff aus seinem Sitz heraus, um das Innenrohr in die Offenstellung
zu ziehen, so reißt die Plombe ab.
[0004] Nachteilig daran ist zum einen, daß die Plombe separat gefertigt und befestigt werden
muß, zum anderen ist nicht zu vermeiden, daß der abgerissene Plombenkopf in das normalerweise
beim Anzapfen unter den Hahn gehaltene, zu befüllende Glas fällt, was natürlich Hygieneprobleme
aufwirft.
[0005] Eine andere Originalsicherung wurde vom Inhaber der vorliegenden Patentanmeldung
entwickelt (DE 19835569 A1). Diese besteht aus einem am Anschlag des Außenrohres angeformten
Stift, der beim Drehen des Griffes durch eine an diesem angeordnete Klinge abgeschert
wird. Zwar fällt hierbei der abgescherte Stift senkrecht von der Dosenkante hinab,
die Gefahr des Hineinfallens in das Trinkglas ist, wenn auch stark vermindert, dennoch
nicht gänzlich unterbunden.
[0006] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei tieferen Temperaturen der aus Kunststoff
gefertigte Stift so hart wird, daß er nur noch mit Mühe abgeschert werden kann. Diese
Originalsicherung erfordert jedoch keine separate Montage der Plombe.
[0007] Aus der DE 3803153 A1 ist ferner eine Schutzkappe für KEGs bekannt, welche Stege
aufweist, die beim Abnehmen der Kappe über Sollbruchstellen aufreißen, jedoch an der
Kappe verbleiben, wodurch vermieden wird, dass diese in den Faßverschluß geraten.
Ein Öffnen eines Zapfhahns ist mit einer solchen Kappe hingegen nicht möglich.
[0008] Ein ähnlicher "KEG-Schnappdeckel" mit Plombenfunktion, welcher "abknickende Widerhaken"
aufweist, ist in "Brauwelt", Heft 43, 187, S. 1958 beschrieben. Auch dieser lässt
sich als Zapfhahn für Getränkedosen nicht verwenden.
[0009] Die vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen Zapfhahn zu
schaffen, dessen Originalsicherung kein separates Anschweißen einer Plombe erfordert,
welche somit einfach beim Spritzguß mit gefertigt werden kann und welche das Herabfallen
von abgetrennten Teilen vermeidet, wobei die Originalsicherung nach dem erstmaligen
Öffnen des Zapfhahnes eine bleibende und sichtbare Verformung aufweist. In einer Weiterentwicklung
soll die Erfindung auch ein Verklemmen des Hahnes vermeiden.
[0010] Die Funktion dieser Originalsicherung ist folgende. Bei der Auslieferung der Getränkedose
liegt das Innenrohr im Außenrohr, wobei der Griff des Innenrohres am Anschlag des
Außenrohres anliegt. Die Lasche überdeckt den Keil, wobei die Verdickung hinter der
Keiloberkante liegt und etwa bis zu deren tiefster Stelle reicht.
[0011] Da der in den Schlitz des Außenrohres eingreifende Zapfen lediglich radial geführt
werden kann, läßt sich das Innenrohr nicht herausziehen, es ist hiergegen gesichert.
Ein Öffnen des Zapfhahnes kann daher nur durch eine Drehbewegung ohne axialen Vorschub
eingeleitet werden.
[0012] Diese Drehbewegung führt zum Aufgleiten der starr mit dem Zapfen verbundenen Verdickung
der Lasche, wodurch diese geöffnet wird. Dabei ist der Aufgleitweg z.B. so bemessen,
daß die Lasche überdehnt wird und nach dem erneuten Verschließen aufklafft, was den
ersten Öffnungsvorgang permanent anzeigt. Formt man an den radialen Schlitz einen
Kurvenschlitz mit axialer Komponente an und dreht den Zapfen über den ersten radialen
Bereich des Kurvenschlitzes hinaus, so gelangt er in eine schraubenlinienförmige Fortsetzung,
wodurch das Innenrohr einen axialen Vorschub erfährt. Die Schraubenlinie überstreicht
dabei vorteilhaft einen 90°-Winkel, so daß bei Vorhandensein von Griffbügeln diese
aus einer senkrechten in eine waagerecht Stellung kommen, um danach das Innenrohr
vollständig herausziehen zu können.
[0013] In der eigenen DE 198 35 569 A1 ist eine solche Lösung gezeigt, bei welcher zwischen
den zwei Griffbügeln eine Taste liegt, die ein Ventil öffnet, um das Getränk fließen
zu lassen.
[0014] Die Verdickung kann vorteilhaft selbst als Keil ausgebildet sein, um derart den maximalen
Öffnungsweg für die Lasche zu gewährleisten. Ferner kann die Lasche eine quer verlaufende
Kerbung aufweisen, die als Gelenk wirkt und durch das Öffnen einen Weißbruch erfährt,
so daß die Lasche dauerhaft verformt aufklafft.
[0015] Die Lasche kann mit einem Siegel überklebt sein, das beim Hochdrücken durch die Verdickung
oder den Keil zerreißt, wobei die hierdurch getrennten Siegelteile aber an der Lasche
und dem benachbarten Griffteil haften bleiben. Der Riß ist gut erkennbar und zeigt
durch seinen Bruch das erstmalige Öffnen an. Alternativ oder zusätzlich kann die Lasche
der Kerbung gegenüberliegend auch mit dem Griffteil insbesondere punktförmig verschweißt
sein, um dem Öffnungsvorgang einen definierten Widerstand entgegenzusetzen.
[0016] Weiterhin wird vorgeschlagen, die Ausnehmung mit einer am Keilstempel dessen Keil
gegenüber mit einer an diesem anliegenden Kante zu versehen. Diese bildet für den
Hahn einen Anschlag in einer Drehrichtung, in die andere Drehrichtung ist ein Anschlag
durch den am Schlitzende anliegenden Zapfen gewährleistet, so daß der Griff hierdurch
in seiner Ausgangsstellung definiert festgelegt ist.
[0017] In besonders bevorzugter Weise weist die Griffplatte benachbart zum Keilstempel ebenfalls
eine Schrägfläche etwa parallel zur Keilfläche des Stempels auf. Dies bringt einen
wesentlichen Vorteil mit sich. Es kann nämlich vorkommen, daß, bedingt z.B. durch
Fertigungstoleranzen oder unsachgemäße Handhabung der Zapfen des Innenrohres am Übergang
vom radialen Bereich zum axialen des Kurvenschlitzes klemmt und der Griff zum Ausfahren
des Innenrohres nicht oder nur schwer gedreht werden kann. Dieser Vorgang des Weiterleitens
des Zapfens in den Kurvenschlitz aus dessen radialem Bereich wird durch das Aufgleiten
der Schrägfläche auf den Keilstempel erheblich erleichtert, da hierdurch das Innenrohr
herausgezogen und nicht nur durch den Zapfen gedrückt wird. Ein Klemmen ist dadurch
ausgeschlossen. Der Zapfen ist dabei der Außenkante des Kurvenschlitzes zugewandt
mit einer Ausrundung versehen.
[0018] Anhand der beiliegenden Figuren wird die vorliegende Erfindung näher erläutert. Dabei
zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch den Hahn,
Fig. 2 eine Draufsicht mit dem Kurvenschlitz,
Fig. 3 die Draufsicht auf die Originalsicherung und
Fig. 4 die Stirnansicht des Hahns.
[0019] Fig. 1 veranschaulicht den aus dem Außenrohr 1 und dem in diesem verschieblichen Innenrohr
4 bestehenden Hahn. Das Außenrohr 1 besitzt den an der Dosenwandung (nicht gezeigt)
außen anliegenden Anschlag 2 und dahinter den Dichtring 3, welcher den Hahn gegen
die Dosenöffnung abdichtet und gleichzeitig festlegt. Das Außenrohr 1 weist gegenüberliegend,
also im Doseninneren, einen Ansatz 17 auf, welcher durch einen Stopfen 18 verschlossen
ist. Zieht man das Innenrohr 4 mit Hilfe des Griffes 5 heraus, so wird der Ansatz
17 geöffnet und Flüssigkeit kann über die Öffnung 6 in das Innere des Innenrohres
4 fließen, wobei es an ein Ventil 19 gelangt. Betätigt man dieses Ventil, so fließt
die Flüssigkeit über den Auslauf 7 aus. Eine weitere Öffnung 6' wird durch Auswerfen
eines Stopfens 20 geöffnet.
[0020] Mit dem Innenrohr 4 ist ein Zapfen 8 verbunden, der in einen Kurvenschlitz 9 des
Außenrohres 1 eingreift.
[0021] Fig. 2 zeigt diesen Kurvenschlitz 9. Er besitzt einen Anfangsbereich 10, der sich zunächst
lediglich radial erstreckt, an diesem Schlitzende schlägt der Zapfen 8 an, d.h. er
bzw. das Innenrohr (Fig. 1) kann nicht weiter nach innen gedreht werden. Der Griff
steht in eingeschobenem Zustand des Hahnes insbesondere senkrecht.
[0022] Dreht man über den Griff 5 das Innenrohr 4 (im Uhrzeigersinn) so gelangt der Zapfen
8 in den schraubenlinienförmigen Bereich 27 und das Innenrohr 4 wird zwangsweise axial
verschoben, wobei es nach Erreichen einer um 90° verdrehten Stellung vollständig herausgezogen
werden kann, da sich der Schlitz 9 in seinem Endabschnitt 21 lediglich axial fortsetzt.
[0023] Der Zapfen 8 ist mit einer außen am Kurvenschlitz 9 anliegenden Ausrundung 26 versehen,
über welche er aus dem radialen Bereich 10 an den Kurvenabschnitt zum axialen Bereich
gleitend geführt wird.
[0024] Wie Fig. 3 veranschaulicht, die das Innenrohr 4 zeigt, wirkt mit der oben beschriebenen
Führung des Zapfens 8 im Kurvenschlitz 9 die erfindungsgemäße Originalsicherung zusammen.
Diese weist zunächst auf dem Anschlag 2 des Außenrohres 1 (Fig. 1, 2) einen Keilstempel
11 auf. Dieser ist gestrichelt dargestellt, da er nicht am Innenrohr 4 befestigt ist.
Der Griff 5 befindet sich an einer Platte 22 mit einer Ausnehmung 15, in welcher in
verschlossenem Zustand des Hahnes der Keilstempel 11 ruht. Die Ausnehmung 15 liegt
hierbei mit einer Kante 16 am Keilstempel 11 an, so daß der Griff 5 wegen der hierdurch
und der in Figur 2 gezeigten Festlegung des Zapfens 8 am Kurvenschlitzende in der
gezeigten Stellung zweifach festgelegt ist.
[0025] Der Keilstempel 11 wird überdeckt von der Lasche 12. Diese besitzt der Keilfläche
des Keilstempels 11 zugeordnet eine Verdickung 13. Dreht man den Griff 5 aus der gezeigten
Stellung im Uhrzeigersinn, so wird die Verdickung vom Keil des Stempels 11 angehoben
und klafft auf.
[0026] Die Lasche 12 ist hierzu vorteilhaft mit einer Kerbung 14 versehen, die als Gelenk
wirkt, aber auch eine Materialschwächung bedeutet. Die entsprechend der Dimensionierung
von Keil und Verdickung durch Überdehnen plastisch verformt wird (Weißbruch), so daß
die Lasche nach erneutem Versenken des Innenrohres nicht mehr in die Ausgangsstellung
zurückkehren kann. Die Verdickung 13 ist dabei, wie dargestellt, ebenfalls ein Keil,
wodurch der maximale Öffnungswinkel der Lasche 12 erreicht wird.
[0027] Die Lasche 12 kann oberhalb der Verdickung 13 überklebt werden, um mit dem Nachbarbereich
der Platte 22 zusätzlich ein Siegel zu bilden, sie kann aber auch eine Punktverschweißung
23 mit diesem aufweisen, die beim Öffnen gebrochen wird und dem Öffnungsvorgang einem
durch ihre Größe definierten und reproduzierbaren Widerstand entgegensetzt.
[0028] Ferner besitzt auch die die Griffteile 5 tragende Platte 22 benachbart zur Verdickung
13 bzw. deren Keilfläche eine Schrägfläche 25. Dreht man daher mit Hilfe des Griffes
5 die Platte 22 (im Uhrzeigersinn), so gleitet diese wie in
Fig. 4 gezeigt auf der Keilfläche des Keilstempels 11 auf und hebt die Platte 22 aus ihrer
Grundstellung ab. Dies bewirkt eine Zugkraft auf das Innenrohr (4, Fig. 2) und zieht,
nachdem die Lasche geöffnet wurde, den Zapfen 8 über den Übergang zwischen radialem
und axialem Bereich des Kurvenschlitzes 9 in den letzteren, um ein Verklemmen zu vermeiden.
[0029] In der Draufsicht der
Fig. 5 erkennt man den Griff 5 an seiner Platte 22, die Ventilbetätigung 24 und die Lasche
12 mit der Kerbung 14 und der Punktverschweißung 23 sowie dem darunter verborgenen
Keilstempel 11.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Außenrohr
- 2
- Anschlag
- 3
- Dichtring
- 4
- Innenrohr
- 5
- Griff
- 6, 6'
- Öffnungen
- 7
- Auslauf
- 8
- Zapfen
- 9
- Kurvenschlitz
- 10
- radialer Bereich
- 11
- Keilstempel
- 12
- Lasche
- 13
- Verdickung
- 14
- Kerbung
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Kante
- 17
- Ansatz
- 18
- Stopfen
- 19
- Ventil
- 20
- Stopfen
- 21
- Endabschnitt
- 22
- Platte
- 23
- Punktverschweißung
- 24
- Ventilbetätigung
- 25
- Schrägfläche
- 26
- Ausrundung
- 26
- Schraubenlinienförmiger Bereich
1. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter mit Originalsicherung, insbesondere
für Getränkedosen mit einem Außenrohr (1), welches einen Anschlag (2) aufweist, der
gegen die Dosenwand anliegt und an welchen sich ein Dichtring (3) anschließt, der
die Dosenöffnung abdichtet sowie einen im Außenrohr (1) drehbar und verschieblich
gelagerten Innenrohr (4) mit einem Griff (5) sowie Öffnungen (6, 6') für den Getränkefluß
aus dem Doseninneren durch das Außenrohr (1) zum Innenrohr (4) zu dessen Auslauf (7),
wobei der Getränkefluß in eingeschobenem Zustand gesperrt ist und Getränk nach dem
Herausziehen des Innenrohres (4) gezapft werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (4) einen Zapfen (8) aufweist, der bei vollständig eingeschobenen Zustand
des Innenrohres (4) in einen radialen Schlitz (10) des Außenrohres (1) eingreift,
wobei am Anschlag (2) ein fest mit diesem verbundener, außen liegender Keilstempel
(11) vorgesehen ist und der Griff (5) eine den Keilstempel (11) des Anschlages (2)
überdeckende Lasche (12) unter bleibender sichtbarer Verformung besitzt, an die eine
nach innen gerichtete Verdickung (13) angeformt ist, die beim Drehen des Griffes (5)
auf dem Keilstempel (11) aufgleitet und die Lasche (12) unter bleibender und sichtbarer
Verformung öffnet und wobei der Griff (5) eine Ausnehmung (15) aufweist, in welcher
in ungeöffnetem Zustand der Lasche (12) der Keilstempel (11) ruht und die Länge des
radialen Bereiches des Schlitzes (9) etwa der Keilbreite entspricht.
2. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdickung (13) ebenfalls keilförmig ausgebildet ist.
3. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (12) eine quer verlaufende Kerbung (14) als Gelenk aufweist.
4. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kerbung (14) gegenüberliegend die Lasche (12) zusätzlich mit dem Griff (5) punktförmig
verschweißt ist.
5. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (12) zusätzlich versiegelt ist.
6. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Griff (5) in geschlossener Stellung mit einer Kante (16) der Ausnehmung (15)
am Keilstempel (11) anliegt.
7. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach mindestens einem der Ansprüche
1-6, dadurch gekennzeichnet, daß an den radialen Bereich (10) des Schlitzes ein Kurvenschlitz (9) angeformt ist und
die Platte (22) benachbart zum Keilstempel (11) eine Schrägfläche (25) aufweist.
8. Versenkbarer Zapfhahn für Flüssigkeitsbehälter nach mindestens einem der Ansprüche
1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen (8) eine äußere Ausrundung (26) besitzt.