[0001] Die Erfindung betrifft eine Laderschwinge, insbesondere für einen Frontlader, mit
einem Tragrohr sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Lader werden z. B. an Ackerschlepper angebracht und sind vertikal beweglich, um Lasten
anzuheben. Im Falle eines Frontladers enthält der Lader eine Laderschwinge, an deren
freitragenden Ende ein Werkzeug angebracht ist, während das andere Ende mit dem Ackerschlepper
gelenkig verbunden ist. Aufgrund der Länge der Laderschwinge und der angreifenden
Kräfte treten in der Laderschwinge erhebliche Biegemomente auf. Bei bekannten Laderschwingen
wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um ein grundsätzlich vierkantrohrartiges
Tragrohr biegesteifer zu machen. So wird beispielsweise vorgeschlagen, zwei U-Profile
(TRIMA Professional, BAAS TRIMA Frontlader mit PowerLink) oder zwei zu ca. 75 % geschlossene
Vierkantprofile (Faucheux) ineinander zu verschachteln und miteinander zu verschweißen.
Nach einem anderen bei "Quicke"-Frontladern angewandten Verfahren werden zwei an einer
Breitseite teilweise offene Vierkanthohlprofile aneinander gelegt und miteinander
verschweißt, um ein geschlossenes biegesteifes Rohr zu bilden.
[0003] Das der Erfindung zugrunde liegende Problem wird darin gesehen, daß die bekannten
Laderschwingen zu teuer sind.
[0004] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 bzw. 7
gelöst, wobei in den weiteren Patentansprüchen Merkmale aufgeführt sind, die die Lösung
in vorteilhafter Weise weiterentwickeln.
[0005] Auf diese Weise kann mit einfachen und kostengünstig auf dem Markt erwerbbaren Halbzeugen
eine biegefeste Laderschwinge erzeugt werden. Das Gewicht wird gering gehalten, es
werden wenige und einfache Schweißnähte benötigt und die Tragrohre können auf einfache
Weise verschieden biegesteif ausgebildet werden.
[0006] Die durch die Bemessung des Stegs vorgegebene Biegefestigkeit des Stegs wird nicht
durch die Querschnittsmaße des Tragrohrs begrenzt, wenn der Steg über die Außenfläche
des Tragrohrs übersteht. In einem solchen Fall können in den überstehenden Bereich
des Stegs zudem Öffnungen oder dergleichen ein- bzw. angebracht werden, an die Bauteile
angeschlossen werden können. Zudem kann der Steg bei der Fertigung mittels eines Werkzeugs
in der richtigen Anschweißstellung gehalten werden.
[0007] Eine glatte Oberfläche des Tragrohrs wird dadurch erzeugt, daß der Steg mit dessen
Außenfläche abschließt.
[0008] Wenn das Tragrohr grundsätzlich auch jeden Querschnitt aufweisen könnte, ist es für
die Handhabung in der Fertigung und die Führung der Kräfte vorteilhaft, wenn das Tragrohr
aus einem Rohr mit einem Vierkantprofil gebildet ist. Dabei kann das Tragrohr sowohl
zylindrisch als auch konisch verlaufend ausgebildet sein. Die Einbringung der Ausnehmung
in die Schmalseite des Vierkantrohrs bewirkt, daß sich der Steg in der Richtung des
Hochstegs des Tragrohrs erstreckt, wo die größten Biegemomente auftreten.
[0009] Die größte Aufnahme von Biegekräften wird dadurch bewirkt, daß sich der Steg über
die gesamte Länge des Tragrohrs erstreckt. Es liegt dennoch im Rahmen der Erfindung,
wenn der Steg nur in bestimmten Bereichen oder nur über eine Teillänge vorgesehen
ist, was sich nach dem zu erwartenden Lastdiagramm ermitteln läßt.
[0010] Konisch verlaufende Wandungen bzw. Hochstege des Tragrohrs machen es möglich, das
Lastaufnahmevermögen an das zu erwartende oder gewollte Kräftediagramm anzupassen.
Auf diese Weise wird eine gleichmäßige Lastenverteilung und ein optimierter Materialeinsatz
erreicht.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen der erfinderischen Laderschwinge macht
es möglich, Tragrohre verschiedenster Abmessungen und insbesondere mit konischem Verlauf
herzustellen.
[0012] Auch wenn eine Baureihe von Ladern für verschieden hohe Belastungen ausgelegt ist,
reicht die Verwendung eines einzigen Tragrohrs aus, das mit unterschiedlichen Stegen
verstärkt wird. Die Biegesteifigkeit kann dadurch geändert werden, daß die Stege höher
oder breiter ausgebildet werden, oder aber, indem ein noch festeres Material verwendet
wird, das zum Biegen nicht geeignet oder insgesamt zu teuer wäre.
[0013] In der Zeichnung ist ein nachfolgend näher beschriebenes Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Lader in Seitenansicht und in schematischer Darstellung und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Laderschwinge entlang der Linie 2-2 in Figur 1 und in der
Blickrichtung der dazugehörigen Pfeile.
[0014] In Figur 1 ist ein Lader 10 mit einer Laderschwinge 12, einer Konsole 14, Hydraulikmotoren
16 und einem Werkzeug 18 gezeigt, der an einen nicht näher bezeichneten und nur mittels
eines Rades 20 angedeuteten Ackerschlepper angebaut ist.
[0015] Der Lader 10 ist in der Art eines Frontladers ausgebildet, der insbesondere in der
Landwirtschaft oder im kommunalen Bereich eingesetzt wird und Lasten von bis zu mehr
als 1000 Kg hebt.
[0016] Die Laderschwinge 12 erstreckt sich zwischen der Konsole 14 und dem Werkzeug 18 und
weist einen Knick von nahezu 90 Grad auf. Aufgrund der angreifenden Kräfte ist die
Laderschwinge aus einem Tragrohr 22 gebildet, das sich in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel
jeweils zu dem Knick hin in der Zeichnungsebene konisch erweitert.
[0017] Die Konsole 14 dient dem Anschluß der Laderschwinge 12 an den Ackerschlepper und
nimmt die Laderschwinge 12 vertikal schwenkbar auf.
[0018] Die Hydraulikmotoren 16 dienen der vertikalen Bewegung der Laderschwinge 12 und stützen
sich einenends an der Konsole 14 und anderenends an der Laderschwinge 12 in deren
Knickbereich jeweils vertikal schwenkbar ab. Die Hydraulikmotoren 16 werden in bekannter
Weise von einem Hydrauliksystem auf dem Ackerschlepper gesteuert. Zwischen der Laderschwinge
12 und dem Werkzeug 18 sind in bekannter Weise weitere Hydraulikmotoren vorgesehen,
auf die jedoch nicht näher eingegangen wird.
[0019] Das Werkzeug 18 ist als eine Schaufel dargestellt, mit der z. B. Sand oder dergl.
aufgenommen werden kann.
[0020] Das Rad 20 steht lediglich stellvertretend für den Ackerschlepper und ist ein vorderes
lenkbares Rad. Eine weitere angedeutete Kurve steht für einen Kotflügel.
[0021] Das Tragrohr 22 ist im Schnitt in Figur 2 ausführlich dargestellt und enthält zwei
als Hochstege ausgebildete Wandungen 24, als Querstege ausgebildete Schmalseiten 26,
eine Ausnehmung 28 und einen eingesetzten Steg 30.
[0022] Das Tragrohr 22 ist als konisch verlaufendes Vierkantrohr ausgebildet, das aus einem
ca. 6 - 10 mm starken Stahlblech gebildet wird. Das Stahlblech wird gemäß einer Abwicklung
des Tragrohrs 22 gestanzt, geschnitten, oder auf sonstige Weise geformt und anschließend
entsprechend um jeweils 90 Grad gleichsinnig gekantet. Die Kantung erfolgt derart,
daß schließlich die Ausnehmung 28 verbleibt. Während in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
vier Biegekanten vorgesehen sind, könnte auch ein rundes, fünf-, sechs- oder sonstiges
Rohrprofil vorgesehen werden. Die in Figur 2 dargestellte Lage entspricht der tatsächlichen
Einbaulage.
[0023] Die Wandungen 24 verlaufen zueinander parallel und erstrecken sich in der vertikalen
Richtung.
[0024] Die Schmalseiten 26 verlaufen ebenfalls zueinander parallel und senkrecht zu den
Wandungen 24. Während die obere Schmalseite 26 die beiden Wandungen 24 miteinander
verbindet, enden die beiden unteren Schmalseiten 26, die auch als eine unterbrochene
Schmalseite 26 bezeichnet werden könnten, jeweils an der Ausnehmung 28.
[0025] Die Weite der Ausnehmung 28 entspricht im wesentlichen der Breite des Stegs 30. Wird
eine Spielpassung gewählt, kann der Steg 30 leicht in die Ausnehmung 28 eingeschoben
und mittels eines Werkzeugs gehalten werden, bis er an die Schmalseiten 26 angeschweißt
ist. Alternativ werden die Wandungen 24 aufeinander zugedrückt und halten den dazwischen
befindlichen Steg 30 reibschlüssig. Im Falle einer Preßpassung wird die Ausnehmung
28 zunächst etwas geweitet, der Steg 30 dann eingesetzt und die Schmalseiten 26 anschließend
unter Vorspannung an den Steg 30 zur Anlage gebracht. Die Weitung kann in einfacher
Weise dadurch bewirkt werden, daß der Steg 30 an dem in den Innenraum des Tragrohrs
22 eintretenden Ende leicht angeschrägt wird.
[0026] Der Steg 30 ist aus einem Flachstahl gebildet und regelmäßig quaderförmig. In dem
gezeigten Ausführungsbeispiel überragt der Steg 30 einerseits ca. die halbe Höhe des
Innenraums, während er andererseits im Bereich des Schnitts um ca. ein Sechstel über
die Außenfläche des Tragrohrs 22 übersteht. Wenn die aufzunehmenden Biegekräfte es
erfordern, kann sich der Steg 30 auch über den gesamten Innenraum des Tragrohrs 22
und weiter über dessen Außenfläche erstrecken. Der Steg 30 wird mit den Enden der
Schmalseiten 26 mittels Kehlnähten verschweißt. Wenn die Wandungen 24 konisch verlaufen,
während der Steg 30 quaderförmig bzw. rechteckig gestaltet ist, nimmt der über das
Tragrohr 22 außen überstehende Bereich des Stegs 30 eine Keilform ein.
[0027] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Steg 30 nur in dem Bereich
des Tragrohrs 22 zwischen dem Knick und der Konsole 14. Dessen ungeachtet kann ein
Steg 30 auch in dem Bereich zwischen dem Knick und dem Werkzeug 18 vorgesehen werden.
Anders als dargestellt, kann sich der Steg 30 auch durch die oben gelegene Schmalseite
26 erstrecken.
1. Laderschwinge (12), insbesondere für einen Frontlader, mit einem Tragrohr (22), dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr (22) eine Ausnehmung (28) aufweist, in die wenigstens annähernd parallel
zu einer Wandung (24) ein Steg (30) eingesetzt und mit dem Tragrohr (22) verschweißt
ist.
2. Laderschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (30) über die Außenfläche des Tragrohrs (22) übersteht.
3. Laderschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (30) mit der Außenfläche des Tragrohrs (22) bündig abschließt.
4. Laderschwinge nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragrohr (22) als rechteckiges Vierkantrohr ausgebildet ist, in dessen Schmalseite
(26) die Ausnehmung (28) eingebracht ist.
5. Laderschwinge nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ausnehmung (28) über die gesamte Länge des Tragrohrs (22) erstreckt.
6. Laderschwinge nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandungen (24) des Tragrohrs (22) konisch verlaufen.
7. Verfahren zum Herstellen einer Laderschwinge (12)
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) ein Stahlblech wird gemäß einer Abwicklung eines Tragrohrs (22) der Laderschwinge
(12) gestanzt oder geschnitten;
b) das Stahlblech wird entsprechend der Anzahl der Kanten des Tragrohrs (22), insbesondere
vierfach, um jeweils insbesondere 90 Grad gekantet;
c) in eine zwischen den Kanten des gekanteten Tragrohrs (22) verbleibende Ausnehmung
(28) wird passend ein Steg (30) eingefügt;
d) der Steg (30) wird mit dem Tragrohr (22) verschweißt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe und/oder das Material des Stegs (30) entsprechend der zu erwartenden Belastung
gewählt wird.