(19)
(11) EP 1 152 116 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.2001  Patentblatt  2001/45

(21) Anmeldenummer: 01108225.2

(22) Anmeldetag:  31.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 06.05.2000 DE 10022120

(71) Anmelder: Novoferm GmbH
46459 Rees (DE)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Albrecht, Rainer Harald, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien, Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Türblatt aus Stahlblech


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Türblatt aus Stahlblech, das aus einer kastenförmigen Halbschale (1) und einem Deckel (2) besteht. Mindestens drei Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) weisen nach außen abgewinkelte Randstreifen (3) auf. Der Deckel (2) liegt auf den Randstreifen (3) der Halbschale (1) auf, ist mit den Randstreifen (3) verbunden und weist U-förmig abgewinkelte Randabschnitte auf, welche die Randstreifen (3) der Halbschale (1) umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz (5) bilden. An den Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) ist erfindungsgemäß ein Absatz (7) angeformt, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz (5) umgebogenen Randabschnitte des Deckels (2) aufliegt. - Fig. 1




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt aus Stahlblech bestehend aus einer kastenförmigen Halbschale und einem Deckel, wobei mindestens drei Umfangsflächen der Halbschale nach außen abgewinkelte Randstreifen aufweisen und wobei der Deckel auf den Randstreifen der Halbschale aufliegt, mit den Randstreifen verbunden ist und U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist, welche die Randstreifen der Halbschale umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz bilden.

[0002] Bei dem aus DE-U 94 14 135 bekannten Türblatt, von dem die Erfindung ausgeht, bestehen die Umfangsflächen der kastenförmigen Halbschale aus ebenen Flächen mit rechtwinklig angeformten Randstreifen. Zwischen den U-förmig abgewinkelten Randabschnitten des Deckels und den Umfangsflächen der kastenförmigen Halbschale verbleibt fertigungsbedingt ein Spalt, der nicht nur das optische Erscheinungsbild stark beeinträchtigt, sondern auch im Hinblick auf eine spätere Pulverbeschichtung des Türblattes nachteilig ist. Ferner ist die Stabilität des aus einem U-förmig gebogenen Stahlblech bestehenden Türfalzes zumindest dann verbesserungsbedürftig, wenn sehr dünne Bleche verwendet werden.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türblatt aus Stahlblech anzugeben, welches einen formstabilen Türfalz mit optisch ansprechendem Abschluss aufweist.

[0004] Ausgehend von einem Türblatt mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an den Umfangsflächen der Halbschale ein Absatz angeformt ist, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz umgebogenen Randabschnitte des Deckels aufliegt. Durch die Abstützung an dem Absatz kann der Türfalz auch bei Verwendung dünner Stahlbleche große Anschlagkräfte aufnehmen. Der Anschlussbereich zwischen Türfalz und Stahlblechkörper ist optisch ansprechend, da sich der Absatz und das Schenkelende des U-förmig gebogenen Türfalzes überlappen und ein Spalt nicht mehr wahrnehmbar ist.

[0005] Die abgewinkelten Randstreifen der Halbschale sind mit dem Deckel vorzugsweise durch Punktschweißen verbunden. Die abgewinkelten Randstreifen liegen im Innenbereich des Türfalzes und sind von außen nicht sichtbar. Schweißpunkte treten daher optisch nicht in Erscheinung.

[0006] Für die Gestaltung der an den Umfangsflächen der Halbschale angeformten Randstreifen ergeben sich verschiedene Möglichkeiten. Sie können im einfachsten Fall als ebene, parallel zur Türblattebene ausgerichtete Streifen ausgebildet sein. Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die an den Umfangsflächen der Halbschale angeformten Randstreifen Auflageflächen und einen nach innen in den Hohlraum des Türfalzes umgebogenen Rand auf. Schließlich können die an den Umfangsflächen der Halbschale angeformten Randstreifen L-förmig ausgebildet sein.

[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
Fig. 1
einen Querschnitt durch den Randbereich eines erfindungsgemäßen Türblattes,
Fig. 2
den Fertigungsablauf bei der Herstellung des in Fig. 1 dargestellten Gegenstandes,
Fig. 3 und 4
weitere Ausgestaltungen des erfindungsge mäßen Türblattes, ebenfalls in Form einer Querschnittsdarstellung durch den Türblatt randbereich.


[0008] Das in den Figuren ausschnittsweise im Querschnitt dargestellte Türblatt besteht aus Stahlblech und ist als Innentür, Industrietür oder Feuerschutztür einsetzbar. Es kann eine hier nicht dargestellte schall- oder wärmedämmende Füllung enthalten.

[0009] Das Türblatt ist zweischalig ausgebildet und besteht aus einer kastenförmigen Halbschale 1 sowie einem Deckel 2. Mindestens drei Umfangsflächen der Halbschale 1 weisen nach außen abgewinkelte Randstreifen 3 auf. Der Deckel 2 liegt auf den Randstreifen 3 der Halbschale 1 auf, ist mit den Randstreifen 3 durch Punktschweißungen 4 verbunden und weist U-förmig abgewinkelte Randabschnitte auf, welche die Randstreifen 3 der Halbschale 1 umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz 5 bilden. Den Figuren entnimmt man, dass an die Umfangsfläche 6 der Halbschale 1 ein Absatz 7 angeformt ist, an dem das Schenkelende des U-förmig zu dem Türfalz 5 umgebogenen Randabschnitts des Deckels 2 aufliegt. Die Auflage des Schenkelendes verbessert die Formstabilität des Türfalzes 5. Auch bei Verwendung dünner Stahlbleche kann der erfindungsgemäß ausgebildete Türfalz 5 große Anschlagkräfte aufnehmen. Ferner ist der Übergangsbereich zwischen Türfalz 5 und Türkörper optisch ansprechend gestaltet, da durch die Überdeckung von Absatz 7 und Schenkelende des Türfalzes 5 kein sichtbarer Spalt bleibt und das Schenkelende annähernd stufenfrei an den Türkörper anschließt.

[0010] Der Fertigungsablauf bei der Herstellung des in Fig. 1 dargestellten Türblatts wird anhand der Fig. 2 verständlich. Der Deckel 2 wird auf die vorgeformte, kastenförmige Halbschale 1 aufgelegt, wobei die U-förmig abgewinkelten Randabschnitte des Deckels 2, welche den späteren Türfalz 5 bilden, lediglich vorgefalzt sind und noch so weit abstehen, dass Schweißwerkzeuge 8 für die Punktschweißung eingeführt werden können. Nach Herstellen der Punktschweißung 4 wird der vorbereitet gefalzte Randabschnitt zum Türfalz 5 gebogen, bis das Schenkelende an dem Absatz 7 aufliegt.

[0011] Die an die Umfangsflächen 6 der Halbschale 1 angeformten, nach außen abstehenden Randstreifen 3 können unterschiedlich gestaltet sein. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung besteht der Randstreifen 3 aus einer ebenen Auflagefläche für den Deckel 2 und einen nach innen in den Hohlraum des Türfalzes 5 umgebogenen Rand 9, der die Formstabilität des Randstreifens 3 erhöht und eine Faltkante bei der nachfolgenden Umformung des Deckelrandbereiches bildet. Im Ausführungsbeispiel ist der Rand 9 des Randstreifens um etwa 45° nach innen gebogen.

[0012] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung ist der an die Umfangsfläche 6 der Halbschale 1 angeformte Randstreifen 3 als ebener Streifen ausgebildet.

[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4 weist der an die Umfangsfläche 6 der Halbschale 1 angeformte Randstreifen 3 ein L-förmiges Querschnittsprofil auf. Die Punktschweißung 4 ist an dem zur Umfangsfläche 6 parallelen Schenkel vorgesehen. Es versteht sich, dass die Punktschweißung 4 auch an dem anderen Schenkel des L-förmigen Profils kann.


Ansprüche

1. Türblatt aus Stahlblech bestehend aus einer kastenförmigen Halbschale (1) und einem Deckel (2), wobei mindestens drei Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) nach außen abgewinkelte Randstreifen (3) aufweisen und wobei der Deckel (2) auf den Randstreifen (3) der Halbschale (1) aufliegt, mit den Randstreifen (3) verbunden ist und U-förmig abgewinkelte Randabschnitte aufweist, welche die Randstreifen (3) der Halbschale (1) umgreifen und einen als Hohlkörper ausgebildeten Türfalz (5) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass an den Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) ein Absatz (7) angeformt ist, an dem das Schenkelende der U-förmig zu einem Türfalz (5) umgebogenen Randabschnitte des Deckels (2) aufliegt.
 
2. Türblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abgewinkelten Randstreifen (3) der Halbschale (1) mit dem Deckel (2) durch Punktschweißen verbunden sind.
 
3. Türblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) angeformten Randstreifen (3) als ebene Streifen ausgebildet sind.
 
4. Türblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) angeformten Randstreifen (3) eine ebene Auflagefläche und einen nach innen in den Hohlraum des Türfalzes (5) umgebogenen Rand (9) aufweisen.
 
5. Türblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Umfangsflächen (6) der Halbschale (1) angeformten Randstreifen (3) ein L-förmiges Profil aufweisen.
 




Zeichnung