[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Korrektur
von Ausrichtfehlern zwischen Geräten von Feuerleitsystemen und Waffenanlagen gemäss
dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 bzw.
10.
[0002] Aus der
EP 0 314 721 B1 ist ein Verfahren zur Korrektur von Ausrichtfehlern zwischen Lafetten und darauf
angeordneten Geräten bekannt, wobei die Geräte Feuerleitsysteme und Waffeneinrichtungen
sein können. Das Verfahren wird unter Verwendung von Gerätekorrekturwerten der bei
ruhiggestellten Feuerleitsystemen und Waffenanlagen ausgemessenen Groblage der installierten
Geräte und deren Berücksichtigung in den Servosteuerungen der Lafetten durchgeführt;
die Gerätekorrekturwerte sind ab Werk bekannt und/oder werden aus Messwerten ermittelt.
[0003] Es ist
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein solches Verfahren zu verbessern und eine Vorrichtung
zu seiner Durchführung vorzuschlagen.
[0004] Die
Lösung dieser Aufgabe erfolgt in vorteilhafter Weise erfindungsgemäss durch ein Verfahren
nach Patentanspruch
1 und durch eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch
10.
[0005] Dadurch können Systemabweichungen von einer definierten idealen Geometrie berücksichtigt
werden, um bei der Berechnung der Steuergrössen für die Lafettenservos die Genauigkeit
im Schiessbetrieb zu erhöhen.
[0006] Andere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren abhängigen
Ansprüchen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise an Hand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der gegenseitigen Vernetzung von Sensoreneinrichtungen
und Effektoreneinrichtungen bezüglich ihrer Lage,
- Fig. 2
- eine Einzelbeobachtung bei der Feinmessung gemäss der Erfindung,
- Fig. 3
- das Resultat einer Einzelbeobachtung gemäss Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Darstellung zur Erläuterung des verwendeten Koordinatensystems,
- Fig. 5
- das Resultat eines ganzen Satzes von Beobachtungswerten, und
- Fig. 6
- das Resultat der erfindungsgemäss korrigierten Werte.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Anlage mit insgesamt fünf Geräten, nämlich zwei Sensoreinrichtungen in
Form von Feuerleitgeräten
T1, T2 und drei rechnergesteuerte Effektoreneinrichtungen in Form von Geschützen
G1, G2, G3. Die Sensoreinrichtungen und die Effektoreneinrichtungen können sich auf einem Schiff
oder auch an Land befinden. Alle diese Geräte
T1, T2, G1, G2, G3 sind in Laffeten bzw. Bettungen aufgenommen und mechanisch wenigstens grob ausgerichtet.
[0009] In
Fig. 2 sind beispielsweise ein Helikopter
10 und eine einfache Anlage mit einer Sensoreinrichtung
T und einer Effektoreneinrichtung
G dargestellt. Die Sensoreinrichtung
T kann beispielsweise ein ebenfalls mit
T bezeichnetes Feuerleit- bzw. Richtgerät zur Steuerung des Geschützes
G sein. Das Geschütz
G kann beispielsweise mit einem TV-Sensor
Sg versehen sein. Das Richtgerät
T steuert über Daten- bzw. Signalleitungen
11 das Geschütz
G. Sowohl das Geschütz
G als auch das Richtgerät
T zielen auf ein gemeinsames Messziel
K, beispielsweise eine ebenfalls mit
K bezeichnete Kugel, die an einem Tragseil
12 des Helikopters
10 angehängt ist.
[0010] Mit solchen Anordnungen soll eine Korrektur für einen Ausrichtfehlervektor
B bzw. mehrere Ausrichtfehlervektoren
Bjk, in
Fig. 1 beispielsweise
B11, B12, B21, B22, B31, B32, bestimmt werden. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass der Ausrichtfehlervektor
B bzw. die Ausrichtfehlervektoren
Bjk Basis-Vektoren sind, die aus Groblagemessungen, Werkmessungen usw. bekannt und gespeichert
sind.
[0011] Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird eine Feinmessung durchgeführt, um diese
bekannten Werte der Ausrichtfehlervektoren
B bzw.
Bjk in mehreren Schritten bzw. nach mehreren Messungen zu verbessern. Für einen mit einem
berechneten Korrektur-Vektor
Pn korrigierten Ausrichtfehlervektor
B gilt daher nach einer Anzahl von
i Schritten, wobei i ganzzahlige Werte von 1 bis n sind:

[0012] Nach einer Anzahl von n Messungen kann angenommen werden, dass P
n ≈ P
s, wobei P
s dem realen oder richtigen, an sich unerreichbaren Wert für die Korrektur des Systems
als solchem entspricht.
[0013] Befinden sich zum Beispiel die Sensoreinrichtungen bzw. Effektoreinrichtugen auf
einem Schiff, so ergibt sich bei Aenderung des Gewichts des Schiffes infolge Aenderung
der Nutzladung, des vorhandenen Treibstoffs oder einer Aenderung in der Form des Schiffskörpers
usw. ein neuer Wert für den Korrektur-Vektor P
s, der durch neue, mit Hilfe der am Helikopter
10 befestigten Kugel
K durchgeführten, Messungen wiederum annäherungsweise in Form eines neuen P
n-Werts ermittelt werden kann. Sehr kleine Aenderungen in der Form des Schiffskörpers,
zum Beipiel durch Biegung oder Torsion, insbesondere nach einer Explosion, bewirken
eine relativ grosse Aenderung in den Referenzwinkeln. Ein Ziel der Erfindung ist es,
diese sehr kleinen Aenderungen zu berücksichtigen.
[0014] Dass in
Fig. 3 dargestellte Display zeigt, wie der TV-Sensor Sg, zum Beispiel das Messziel
K bzw. die Kugel
K ,sieht', und zwar in der tatsächlich eingenommenen Lage im allgemeinen mit einer
gewissen Ablage von einem Kreuzungspunkt
0 eines Fadenkreuzes des Display. Diese unmittelbar durch den TV-Sensor
Sg wahrnehmbare Ablage ist ein Lagefehler, der die Folge bzw. die Summe aller irgendwie
gearteten Systemfehler ist; Systemfehler sind zum Beispiel mechanische Ungenauigkeiten
in Folge von Herstellungstoleranzen oder Abnutzungen, Restfehler der Groblagemessung,
Änderungen in der Form des Schiffskörpers, Messrauschen. Die Ablage kann als ein Spaltenvektor
Di mit zwei Komponenten aufgefasst werden, was transponiert wie folgt darstellbar ist:

worin dy
i' und dz
i' die Komponenten des Spaltvektors D
i in den Achsen y' bzw. z' sind. Der Betrag d der Länge des Spaltvektors D
i lässt sich gemäss
Fig. 3 berechnen zu

[0015] Das Display nach
Fig. 3 ist auf eine vorbestimmte Distanz geeicht, damit die Komponenten dy
i' und dz
i', die in Wirklichkeit Winkel sind, durch Längen bzw. Distanzen dargestellt werden
können. Für den
Spaltvektor D
i gilt die Beziehung:

[0016] Faktoren, die den Restfehler R
i beeinflussen, sind neben dem thermischen Rauschen unter anderem der Seegang, Ungenauigkeiten
des Servosystems und die Tatsache, dass der Operator eine in
Fig. 3 dargestellte Marke
+ nicht genau auf das Messziel in dessen momentaner Lage
Ki bringen kann.
[0017] Im Bereich des Richtgeräts
T und des Geschützes
G ist ein Koordinatensystem nach
Fig. 4 definiert. Befinden sich Richtgerät
T und Geschütz
G auf der Erde, so ist beispielsweise die
X-Achse nach Norden, die
Y-Achse nach Osten und die
Z-Achse zum Erdzentrum gerichtet. Befinden sich Richtgerät
T und Geschütz
G auf einem Schiff, so ist beispielsweise die
X-Achse die Längsachse des Schiffs, die
Y-Achse die Querachse des Schiffs und die
Z-Achse eine rechtsdrehende, orthogonal zur
X-Achse und zur
Y-Achse gerichtete Achse. Im Koordinatensystem, das durch die
X-, Y- und
Z-Achse definiert ist, ist jede Position, die das Messziel
Ki einnehmen kann, durch drei Koordinaten
xK, yK,, zK bestimmt. Aus praktischen Gründen werden im Schiesswesen als Koordinaten jedoch auch
die Winkel-Grössen
αk und
λK verwendet, wobei mit
αk der Seitenwinkel und mit
λK der Höhenwinkel bezeichnet werden; die Grössen
αk und λ
K und sind somit redundant. Die Koordinaten
xK, yK ,zK werden als Komponenten eines Zielvektors
0Ki betrachtet, w
obei aus diesen Koordinaten auch der Seitenwinkel α oder der Höhenwinkel λ berechnet
werden kann. Die Projektion des Vektors
0K auf die Ebene
X-Y in
Fig. 4 definiert eine Gerade
g; eine ebenfalls in der Ebene
X-Y liegende und die Gerade
g im Nullpunkt 0 senkrecht schneidende Gerade wird als
λ-Achse gewählt.
[0018] Der eingangs erwähnte rekursiv berechnete Korrekturvektor
Pi weist vorzugsweise vier Komponenten auf, wie folgt:

worin
Δxi, Δyi, Δzi und Δλi kleine Winkelwerte sind, wobei bedeutet:
Δxi eine Drehung um die X-Achse,
Δyi eine Drehung um die Y-Achse,
Δzi eine Drehung um die Z-Achse und
Δλi eine Drehung um die λ-Achse.
[0019] Diese Drehungen oder Verkantungen ergeben sich dadurch, dass die Drehebene der Effektoreneinrichtung,
also des Geschützes
G, nicht parallel zur Drehebene der Sensoreneinrichtung, also des Richtgerätes
T, ist.
[0020] Der Fehler, der sich daraus ergibt, hat zwei Freiheitsgrade und kann daher durch
die zwei Drehungen
Δxi um die
X-Achse und
Δyi um die
Y-Achse korrigiert werden. Die Verdrehung
Δzi um die
Z-Achse hingegen umfasst auch die Verdrehung des Azimuts Δα. Zu jeder durch einen Zielvektor
0Ki definierten Position eines Messzieles bzw. für jeden Verfahrensschritt
i existiert somit eine wie folgt definierte Transformationsmatrix
Mi:
mit i = 1, 2, 3, .... n
[0021] Für jeden Verfahrensschritt i existiert auch eine Kovarianz-Matrix Si wie folgt:

worin
I eine Einheitsmatrix ist.
[0022] Schliesslich wird noch ein Fehlervektor
E (equation error) durch folgende Gleichung definiert:

[0023] Die Berechnung wird mit folgenden Werten initialisiert:

und

worin
C eine Konstante ist.
[0024] Die Rekursion beginnt mit Initialwerten
P0 und
S0, mit berechneten Werten von
Mi und gemessenen Werten von
Di = | dy
i' dz
i'|
T, wobei i bei 1 beginnt. Daraus werden die Werte von
Ei und
Si gemäss den oben angegebenen Rekursionsformeln sowie anschliessend
Pi nach folgender Rekursionsformel ermittelt:

[0025] Dieser rekursive Algorithmus minimiert den folgenden Güte-Index
J (p) (performance):

[0026] Der Algorithmus nach der vorliegenden Erfindung beruht auf einer Spezialanwendung
der Methode der kleinsten Fehlerquadrate, bei dem man die "günstigsten" Werte dadurch
erhält, dass die Summe der Quadrate der jeweiligen Differenzen zwischen dem beobachteten
Wert für
Di und dem berechneten Wert für
Dic ≈ Mi * Pn ein Minimum ergibt.
[0027] Durch die Transformations-Matrix
Mi wird der berechnete Korrekturvektor P
i in den Vektor D
i bzw. die Komponenten Δx
i, Δy
i, Δz
i und Δλ
i in die Komponenten dy
i', dz
i' transformiert. Um Mehrdeutigkeiten in der Beobachtungsebene (Fig. 3) zu vermeiden,
wird eine Matrix
S verwendet. Die Matrix
S ist die oben aufgeführte Kovarianz-Matrix, die insbesondere für orthogonal-symmetrisch
ausgelegte Messungen zu einer diagonalsymmetrische Matrix mit schwindenden Werten
in der Diagonale führt, das heisst, dass die Spur Sp oder KonvergenzZahl nach 0 strebt.
Versuche bezüglich der Kommastellen dieser Konvergenzzahl haben gezeigt, dass es vorteilhaft
ist, für die Konstante
C beispielsweise den Wert 49.25 oder 492.5 usw. zu wählen. Bei C = 49,25 sinkt der
Wert der Spur der Kovarianz-Matrix S
n von anfänglich 99,99... auf etwa 0.03 bei einer ausreichend grossen Anzahl n von
Messungen bzw. Schritten. Die Konstante
C kann jedoch auch 1 sein oder einen beliebigen Wert haben. Nach einer Anzahl n Messungen
bzw. Rekursionsschritte, beispielsweise 25 < n < 400, vorzugsweise n ≈ 200, strebt
der Wert von P
n nach dem gesuchten Wert P
s.
[0028] Fig. 5 zeigt, jeweils durch ein Kreuz
+, eine Anzahl tatsächlicher Positionen des vom Helikopter
10 getragenen Messziels
K. In
Fig. 6 sind die entsprechenden korrigierten Werte dieser Positionen dargestellt. Geht das
X-Y-Z-Koordinatensystem von einem Schiff aus, so fliegt der Helikopter
10 vorzugsweise in einer kreisförmigen Bahn mit einem Radius in der Grössenordnung von
1.5 km, jedoch schraubenlinienförmig bzw. mit steigender Höhe α
Ti, λ
Ti, Δ
Ti um das Schiff herum. Auf Grund der vom Richtgerät
T ermittelten Daten und unter Berücksichtigung von bisher bekannten Parametern, insbesondere
Parallaxen zwischen dem Richtgerät
T und dem Geschütz
G, wird die Sensorvisierlinie
0 des Geschützes
G (anstatt der mit einer kleinen Parallaxe versetzten Schusslinie bzw. Waffenrohrachse
des Geschützes
G) vorzugsweise automatisch durch die Steuerung bestmöglich auf ein Messziel
Ki gerichtet. Der Kreuzungspunkt des Fadenkreuzes der Visierlinie des Sensors
Sg (Fig. 3) zeigt in die Richtung, in der das Messziel
Ki erwartet wird.
[0029] In
Fig. 5 bezieht sich daher jeder mit einem Kreuz
+ markierte Punkt auf je einen gemessenen Wert von α
Ki bzw. λ
Ki das heisst auf den Seitenwinkel bzw. den Höhenwinkel des Geschützes
G, die der jeweiligen Position
Ki des vom Helikopter
10 getragenen Messzieles
K entsprechen.
Fig. 6 entspricht hingegen den theoretischen Werten von α bzw. λ, die man nach den Korrekturen
gemäss dem vorliegenden Verfahren unter genau denselben Bedingungen messen würde,
wenn eine solche weitere Messung überhaupt praktisch durchführbar wäre. In Wirklichkeit
ist es unmöglich, solche weitere Messungen mit dem Helikopter 10 in genau denselben
Positionen wie bei früheren Messungen, und unter denselben Schiffsbedingungen usw.
durchzuführen.
[0030] Theoretisch müssten - dank der erfolgten Korrektur - in
Fig. 6 alle Punkte
+ in den Nullpunkt
0 fallen. Wegen der im System unvermeidlich vorhandenen Restfehler
Ri, wie in
Fig. 6 dargestellt, fallen die Punkte
+ nicht in den Nullpunkt
0, das heisst, man erhält statistisch verteilte Abweichungen vom Nullpunkt
0, deren Verteilung allerdings mittelwertfrei ist, das heisst, dass der Mittelwert der
Abweichungen der Punkte in beiden Achsen Null ist.
[0031] Im Vergleich zu anderen, mit verschiedenen Durchläufen arbeitenden, Algorithmen für
die Rechner ähnlicher Systeme erweist sich der Algorithmus nach der vorliegenden Erfindung
besonders vorteilhaft im Hinblick darauf, dass die Initialisierung nach der Erfindung
völlig unproblematisch ist und dass es nie zu Singularitäten (Determinante = 0) kommt,
so dass man keinerlei ,Entgleisung' des Programms befürchten muss. Solche ,Entgleisungen'
könnten beispielsweise vorkommen, wenn man für jeden Durchlauf versucht, Messwerte
an eine vorgegebene Kurve, wie eine Sinus-Kurve, anzupassen.
[0032] Wie beim System nach der Patentschrift
EP 0 314 721 B1 haben die auf Messungen beruhenden Korrekturdaten, mit welchen die Ausrichtfehlervektoren
korrigiert werden, eine die Fehlausrichtung in Echtzeit korrigierende Wirkung. Die
Messungen können von Zeit zu Zeit, zum Beispiel nach vier oder sechs Wochen, neu durchgeführt
werden, um die Korrekturdaten an sich verändernde Verhältnisse, beispielsweise eines
Schiffes, anzupassen. Dies bedeutet, dass die von Zeit zu Zeit gewonnenen Messwerte
in das System integriert werden können und dass sie daher system-inhärent sind und
somit jeweils einem nicht direkt beobachtbaren Fehler entsprechen.
[0033] Die Sensoreinrichtung
T (Tracker) kann ein Sensor, ein Richtgerät, ein Radar-, Laser- oder ein Infrarotgerät
usw. sein, oder es können mehrere solcher Geräte kombiniert werden. Als Effektoreinrichtungen
G (Geschütze) kommen nicht nur herkömmliche Geschütze wie beispielsweise Kanonen sondern
auch Raketenabschussvorrichtungen oder Laserkanonen in Frage. Die Messungen können
für verschiedene
G/T-Paare
B11, B12, B21, B22, ... (vgl.
Fig. 1) durchgeführt werden, wobei eine Sensoreinrichtung
T auch mehrere Effektoreinrichtungen
G steuern kann.
[0034] Die an Hand der Figuren beschriebene Anlage kann die notwendigen Steuerungen, Computer-Mittel
bzw. Hardware und Programme bzw. Software aufweisen, um die verschiedenen verfahren
bzw. Teilverfahren nach den beanspruchten Varianten oder in jeder kombination derselben
zu realisieren.
1. Verfahren zur Korrektur von Ausrichtfehlern zwischen einer Sensoreinrichtung
(T; T1, T2) und einer über eine Servosteuerung von der Sensoreinrichtung
(T; T1, T2) gesteuerten Effektoreneinrichtung
(G; G1, G2, G3) durch Korrektur eines Ausrichtfehlervektors
(B),
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
a) Ausrichten der Sensoreinrichtung (T; T1, T2) auf ein Messziel (Ki),
b) Ausrichten eines in der Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) vorhandenen Zielmess-Sensors (Sg) auf dieses Messziel (Ki), das somit ein gemeinsames Messziel (Ki) der Sensoreinrichtung (T; T1, T2) und der Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) darstellt,
c) Erfassen eines Abweichungswertes (Di) zwischen der Lage der Visierlinie (0) des Zielmess-Sensors (Sg), wie sie sich aus der von der Sensoreinrichtung (T; T1, T2) gesteuerten Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) ergibt, und der Lage des Messziels (Ki), wie sie vom Zielmess-Sensor (Sg) wahrgenommen wird;
d) Verwendung eines vorhandenen Ausrichtfehlervektors (B) als Eingangssignal der Steuerung, und
e) Durchführung einer anschliessenden Korrektur des Ausrichtfehlervektors (B) auf Grund des Abweichungswertes (Di) rekursiv nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zur Korrektur eines Ausrichtfehlervektors (B) ein rekursiv in Verfahrensschritten i = 1, ... bis i = n berechneter Vektor (Pn) gewonnen wird, der für jede gemessene Position des Messzieles (K,) mindestens zwei Komponenten bzw. Koordinaten des Abweichungswertes (Di) aufweist, und
- dass die Korrektur eines berechneten Vektors (Pi) durch Multiplikation eines Initialwertes oder eines vorhergehend berechneten Vektors
mit einer eine Transformation der Koordinaten des Messzieles in Funktion des Seitenwinkels
(αgi) und des Höhenwinkels (λgi) des Zielmess-Sensors (Sg) bewirkenden Transformationsmatrix (Mi)durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch
1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transformationsmatrix wie folgt definiert ist:

mit i = 1, 2, 3, .... n
4. Verfahren nach Anspruch
2 oder
3,
dadurch gekennzeichnet,
dass für jeden Verfahrensschritt i auch eine Kovarianz-Matrix
(Si) wie folgt

verwendet wird, wobei I eine Einheitsmatrix ist, für die Initialisierung der Rekursion
ein Initialwert von S
0 verwendet wird und i = 1, 2, 3, ... n ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche
2 bis
4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Fehlervektor (
E) gemäss folgender Rekursionsformel

gewonnen wird, worin D
i = | dy
i' dz
i' | ein Vektor mit den Komponenten der Abweichungswerte (d) ist.
6. Verfahren nach Anspruch
5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die rekursiven Verfahrensschritte mit frei wählbaren Werten für P
0, S
0, mit berechneten Werten von M
i und mit gemessenen Werten von D
i = | dy
i' dz
i'|
T beginnend mit i = 1 durchgeführt werden, und dass daraus der Fehlervektor (E
i) gemäss der genannten Rekursionsformel

der Korrekturvektor (P
1) nach folgender Rekursionsformel

abgeleitet werden:
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Korrektur-Vektor (Pi) mit mindestens zwei aus folgenden vier Komponenten Δxi, Δyi, Δzi und Δλi gebildet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche
3 bis
7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Berechnung mit dem Korrekturvektor P
i = | Δx
i Δy
i Δz
i Δλ
i | durchgeführt und mit folgenden Werfen P
0 = | 0 0 0 0 |
T und

initialisiert wird, worin C eine Konstante ist, die vorzugsweise den Wert 49.25 aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das gemeinsame Messziel (Ki) auf vorgegebenen Bahnen, vorzugsweise mittels eines Helikopters (10), im Raum geführt wird.
10. Vorrichtung zur Korrektur von Ausrichtfehlern zwischen einer Sensoreinrichtung
(T; T1, T2) und einer über eine Servosteuerung von der Sensoreinrichtung
(T; T1, T2) gesteuerten Effektoreneinrichtung
(G; G1, G2, G3) durch Korrektur eines Ausrichtfehlervektors
(B), wobei
die Sensoreinrichtung (T; T1, T2) ausgebildet ist, um auf ein Messziel (Ki) ausgerichtet zu werden,
wobei in der Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) ein Zielmess-Sensor (Sg) vorhanden ist, der ausgebildet ist, um auf dieses Messziel (Ki) ausgerichtet zu werden, das somit ein gemeinsames Messziel (Ki) der Sensoreinrichtung (T; T1, T2) und der Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) darstellen kann,
wobei Display-Mittel vorhanden sind, um einen Abweichungswert (Di) zwischen der Lage der Visierlinie (0) des Zielmess-Sensors (Sg), wie sie sich aus der von der Sensoreinrichtung (T; T1, T2) gesteuerten Effektoreneinrichtung (G; G1, G2, G3) ergibt, und der Lage des Messziels (Ki), wie sie vom Zielmess-Sensor (Sg) wahrgenommen wird, zu erfassen,
und wobei Computer-Mittel vorhanden sind,
um aus einem vorhandenen Ausrichtfehlervektor (B) ein Eingangssignal für die Servosteuerung zu gewinnen, und
um anschliessend eine Korrektur des Ausrichtfehlervektors (B) auf Grund des Abweichungswertes (Di) rekursiv nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate durchzuführen.