[0001] Die Erfindung betrifft einen Schieber für ein Verschlußband. Sie betrifft ferner
ein Verschlußband mit einem derartigen Schieber und einem Beutel, vorzugsweise aus
Kunststoff, mit einem derartigen Verschlußband.
[0002] Derartige Schieber und Verschlußbänder, die auch als Profilleistenverschlüsse oder
Schiebeverschluß-Streifen oder -Bänder bezeichnet werden können, sind bereits bekannt.
Die meisten der bekannten Schieber werden einzeln im Spritzgußverfahren gefertigt
und dann mittels komplizierter Vorrichtungen automatisch einzeln auf die Schiebeverschluß-Bänder
aufgebracht. Bei den meisten dieser Schieber ist es notwendig, daß sie über sogenannte
Rütteltöpfe - in Montagerichtung ausgerichtet - einer Vorrichtung zugeführt werden,
die den Schieber aufspreizt und ihn dann dem vorher geöffneten Verschlußband rittlings
aufdrückt.
[0003] Eine solche Vorrichtung ist zum Beispiel aus der DE-PS 31 36 075 bekannt. Hier werden
die Schieber der Reihe nach einem Rotor zugeführt, der den oberen Teil des Schiebers
erfaßt, während die Seitenteile (Flügel) des Schiebers in einem Stator langsam aufgespreizt
und dann durch den Rotor auf das Schiebeverschluß-Band aufgeschoben werden.
[0004] Andere Systeme verwenden komplizierte faltbare Schieber, deren Seitenteile (Flügel)
waagrecht stehen und bei der Montage auf das Band scharnierartig zugeklappt werden.
Ein derartiger Schieber ist aus der PCT/WO 95/35057 bekannt.
[0005] Alle diese Methoden haben den Nachteil, daß einerseits die Schieberherstellung kostspielig
ist und andererseits die Montage der Schieber komplizierte Einrichtungen erfordert,
die sehr störanfällig sind und nur eine relativ langsame Produktion erlauben.
[0006] Aus der DE-PS 16 32 574 sind Schieber und ein Verfahren zu ihrer Aufbringung bekannt,
bei dem die U-förmigen Schieber auf Schiebeverschluß-Streifen rittlings aufgesetzt
werden. Die ein fortlaufendes Band bildenden Verschluß-Streifen werden schrittweise
fortbewegt, und dabei wird jeweils ein Schieber bei ruhendem Verschlußband durch einen
Stössel auf das Band aufgedrückt.
[0007] Die DE-OS 21 01 875 beschreibt eine Vorrichtung zum Aufbringen von Schiebern auf
komplementäre Verschlußelemente, die sich intermittierend an der Vorrichtung vorbeischieben,
wobei aus einer endlosen Kette von elastischen Schiebern jeweils ein Schieber aus
der Kette auf das Band aufgedrückt wird. Die Schieber-Seitenteile (Flügel) sind biegeelastisch,
so daß sie nach dem leichten Aufspreizen und Aufdrücken zurückfedern und das Verschlußband
funktionstüchtig umfassen. Mit dieser Methode ist eine störungsarme Fertigung mit
relativ hoher Geschwindigkeit möglich. Ein wesentlicher Nachteil besteht aber darin,
daß die Schieber aufgrund ihrer geringen Größe von den Verbrauchern nur bedingt angenommen
werden. Sie sind nicht sehr handlich und können bei grober Handhabung vom Verschlußband
heruntergerissen werden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß diese Schieber nur
im vorderen Teil ein sehr kurzes pfeilartiges Herzstück mit nach innen greifenden
Flanken haben. Diese Flanken verhindern durch Festhalten der Profilteile des Verschlußbandes
das Abziehen des Schiebers nach oben, dies aber nur im vorderen Drittel des Schiebers.
Am Ende des Schiebers befinden sich zwar an den Seitenteilen kleine, nach innen gerichtete
Flanken, die das Verschlußband von außen umfassen und ein Abziehen oder Abkippen des
Schiebers verhindern sollen. Diese Flanken sind allerdings so kurz, daß sie bereits
bei geringer Gewalt über das Profil des Verschlußbandes rutschen können und der Schieber
dann in seinem hinteren Teil nach oben abkippt. Dadurch ist die Schließfunktion des
Schiebers dann nicht mehr gegeben.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen verbesserten Schieber für ein Verschlußband vorzuschlagen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Schieber, der vorzugsweise
aus Kunststoff besteht, umfaßt ein Herzstück, zwei aufeinander zu laufende Innenflächen
und zwei Stützflanken. Der Schieber kann eine im wesentlichen U-förmige Gestalt aufweisen.
In diesem Fall besteht er aus einem Basisteil und zwei daran anschließenden Seitenteilen
bzw. Flügeln. Das Verschlußband, das vorzugsweise aus Kunststoff besteht, umfaßt im
allgemeinen zwei Teile bzw. Teilbänder mit Profilen, die ineinandergreifen können.
Der Schieber dient zum gleitenden bzw. schiebenden Zusammenfügen und Trennen des Verschlußbandes
bzw. der ineinandergreifenden Profile bzw. Teile. Durch die aufeinander zu laufenden
Innenflächen des Schiebers werden die ineinandergreifenden Teile des Verschlußbandes
aufeinander zu bewegt. Dies wird erreicht durch den sich verringernden Abstand der
Innenflächen des Schiebers. Am einen Ende dieser Innenflächen ist das Herzstück vorgesehen,
durch das die ineinandergreifenden Teile auf Abstand gehalten werden. Am anderen Ende
der Innenflächen des Schiebers sind die Stützflanken vorgesehen. In diesem Bereich
sind die ineinandergreifenden Teile zusammengefügt; das Verschlußband ist verhakt
bzw. geschlossen.
[0010] Gemäß der Erfindung ist im Bereich der Innenflächen des Schiebers ein weiteres Herzstück
vorgesehen. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um ein verhältnismäßig kleines Herzstück
bzw. ein Herzstück, das kleiner ist als das eigentliche Herzstück. Das weitere Herzstück
befindet sich zwischen den Innenflächen des Schiebers. Es befindet sich ferner zwischen
dem eigentlichen Herzstück und den Stützflanken. Das weitere Herzstück hält mit seinen
Seitenflanken die beiden Profilteile des Schiebeverschluß-Bandes sicher auch bis zum
mittleren Teil des Schiebers fest und verhindert ein Abkippen des Schieber-Endes nach
oben. Gemäß der Erfindung sind die Schiebeverschlußband-Hälften bis zur Mitte des
Schiebers fest geführt und gehalten; sie werden dann von dem engeren Ende des Schiebers
übernommen. Auf dem jetzt geschlossenen Verschlußband wird der Schieber dann noch
von den kleineren Stützflanken gehalten. Wenn die Seitenteile des Schiebers durch
eine Gewalteinwirkung, beispielsweise durch Zerren, etwas auseinander gebogen werden
sollten, wird ein Abkippen des Schiebers an seinem Ende nach oben verhindert, da das
weitere Herzstück in der Mitte des Schiebers das Verschlußband festhält.
[0011] Durch die Erfindung wird ein Schieber geschaffen, mit dem die eingangs angegebenen
Nachteile vermieden werden können. Der Schieber weist eine handliche Größe auf. Er
ist dennoch leicht in Kette herzustellen, so daß eine schnelle störungsarme Produktion
ermöglicht wird. Durch die Erfindung wird der Nachteil des zu leichten Abkippens des
Schiebers im hinteren Teil verhindert, indem zwei getrennte Herzstücke mit Führungsflanken
hintereinander angeordnet sind. Außerdem wird die für das Funktionieren des Schiebers
notwendige Biegeelastizität des jeweils verwendeten Kunststoffes definiert. Schließlich
umfaßt die Erfindung eine Verbesserung eines Verfahrens zum Aufbringen einer Endloskette
von Schiebern auf ein Schiebeverschlußband.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.,
[0013] Vorzugsweise ist das weitere Herzstück mit dem anderen Herzstück verbunden. Die Verbindung
erfolgt vorzugsweise durch einen Steg. Vorteilhaft ist es, einen dünnen Steg vorzusehen.
[0014] Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind an der Oberseite des Schiebers
Aufsätze vorgesehen. Wenn der Schieber eine U-förmige Gestalt hat, befinden sich die
Aufsätze vorzugsweise am Basisteil, und zwar an der den Seitenwänden bzw. Flügeln
gegenüberliegenden Seite des Basisteils. Die Aufsätze dienen zum Aufspreizen bzw.
Vorspreizen des Schiebers beim Aufbringen des Schiebers auf ein Verschlußband.
[0015] Der Schieber ist vorzugsweise aus HDPE hergestellt, also aus Niederdruck-Polyethylen
(high density polyethylen). HDPE läßt sich mit Hochdruck-Polyethylen (low density
polyethylen, NDPE), aus dem die meisten Taschen oder Beutel hergestellt sind, gut
recyceln, aber auch mit Polypropylen, aus dem zunehmend mehr Beutel und Verschlußbänder
hergestellt werden.
[0016] Die Erfindung betrifft ferner ein Verschlußband, vorzugsweise aus Kunststoff, das
einen erfindungsgemäßen Schieber aufweist, und einen Beutel, vorzugsweise aus Kunststoff,
der durch ein erfindungsgemäßes Verschlußband gekennzeichnet ist.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichung
im einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen Schieber nach der DE-OS 16 32 574 in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- einen erfindungsgemäßen Schieber in einer Draufsicht von unten,
- Fig. 3
- den Schieber gemäß Fig. 2 in einer Ansicht von vorne (auf die in Fig. 2 links gezeigte
Seite des Schiebers),
- Fig. 4
- einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 2,
- Fig. 5
- eine abgewandelte Ausführungsform, bei der das weitere kleinere Herzstück nicht durch
einen Steg mit dem ersten größeren Herzstück verbunden ist,
- Fig. 6
- den Schieber gemäß Fig. 2 bis 5 in einer Draufsicht von oben,
- Fig. 7
- den Schieber und einen Stößel, wobei sich der Stössel in zurückgezogener Stellung
befindet und
- Fig. 8
- den Stössel beim Aufdrücken des Schiebers auf das Verschlußband.
[0018] Die Fig. 1 zeigt einen Schieber der bekannten Art in einer perspektivischen Ansicht.
Der Schieber 30 ist im wesentlichen U-förmig gestaltet. Er weist einen Basisteil 6
auf und zwei davon abstehende Seitenteile 4 und 5, die auch als Flügel bezeichnet
werden können. Die Innenflächen 31, 32 der Seitenteile 4, 5 laufen aufeinander zu.
Ihr Abstand voneinander verringert sich in einer Richtung, die der Richtung des Pfeils
33 entgegengesetzt ist.
[0019] An einem Ende der Innenflächen 31, 32 ist ein Herzstück 1 angeordnet. Es befindet
sich an demjenigen Ende des Schiebers, an dem der Abstand der Innenflächen 31, 32
am größten ist. Das in Richtung nach unten pfeilförmig ausgestaltete Herzstück 1 weist
seitliche Flanken 2, 3 auf, die zusammen mit kleineren Flanken der Seitenwände 4,
5 sowie den Seitenwänden 4, 5 und entsprechenden Seitenwänden des Herzstücks 1 voneinander
getrennte Einlaufkanäle für die Verschlußprofilteile bilden.
[0020] Am anderen Ende der Innenflächen 31, 32 sind Stützflanken z vorgesehen, die von den
Innenflächen 31, 32 nach innen abstehen und die gemeinsam mit den Innenflächen einen
Auslaufkanal bilden.
[0021] Der Schieber 30 wird nach unten auf ein Verschlußband aufgedrückt. Hierbei geben
die Seitenwände 4, 5 nach außen nach, bis sich das Verschlußband in dem Schieber befindet.
In dieser Stellung läuft jeweils ein Verschlußprofil durch einen den beiden Einlaufkanäle
auf beiden Seiten des Herzstücks 1. Am anderen Ende des Schiebers laufen die verrasteten
bzw. zusammengefügten Verschlußbänder durch den Auslaufkanal.
[0022] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Schieber der bekannten Art sind die Flanken 2, 3 des
Herzstücks 1 nur sehr kurz. Diese Flanken 2, 3 halten den Schieber zusammen mit den
Flanken der Seitenwände 4, 5 in seinem vorderen Teil auf dem Schiebeverschluß-Profil
fest. Das andere, dem Herzstück 1 abgewandte Ende des Schiebers ist verjüngt und drückt
die beiden Verschlußprofilteile beim Bewegen des Schiebers in Richtung des Pfeils
33 zusammen, so daß dann das Verschlußband geschlossen ist. Beim Bewegen des Schiebers
in Gegenrichtung (entgegen der Richtung des Pfeils 33) trennt das Herzstück 1 die
beiden Verschlußprofilteile zum Öffnen des Verschlusses.
[0023] Der hintere, dem Herzstück 1 abgewandte Teil des Schiebers 30 wird auf dem Verschlußband
nur durch kurze Flanken bzw. Stützflanken z, die von den Seitenteilen 4 und 5 nach
innen ragen, festgehalten. Dadurch kann der Schieber 30 an dieser Stelle durch Dehnung
der Seitenteile 4, 5 über das Verschlußprofil rutschen und nach oben kippen, was zum
Funktionsausfall führt.
[0024] Die Figuren 2 bis 6 zeigen einen erfindungsgemäßen Schieber. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
ist dort ein weiteres (zweites), kleineres Herzstück 7 vorhanden, das sich zwischen
dem vorderen (ersten, eigentlichen), größeren Herzstück 8 und dem hinteren Ende des
Schiebers befindet. Das weitere Herzstück 7 befindet sich ferner zwischen den Innenflächen
31, 32. Es besitzt nach außen weisende Stützflanken 12, 13. Ferner ist das zweite
Herzstück 7 mit dem Herzstück 8 durch einen dünnen Steg 24 verbunden.
[0025] Die äußeren Enden der Stützflanken 16, 17 des Herzstücks 8 sind von den inneren Enden
der von den Seitenwänden 20, 21 nach innen ragenden Stützflanken 18, 19 beabstandet.
Hierdurch werden Schlitze 9, 10 für die Hälften des Verschlußbandes gebildet. An dem
dem Herzstück 8 gegenüberliegenden Ende des Schiebers sind Stützflanken 14, 15 vorhanden,
die von den Innenflächen 31, 32 nach innen abstehen. Die inneren Enden der Stützflanken
14, 15 sind voneinander beabstandet, wodurch eine Öffnung 11 gebildet wird.
[0026] Beim Betrieb laufen die beiden Verschlußbandhälften des Schiebeverschlußbandes getrennt
durch die beiden Schlitze 9, 10 ein, wenn der Schieber in Richtung des Pfeils 33 bewegt
wird. Die Verschlußbandhälften werden im dünneren hinteren Teil des Schiebers geschlossen.
Sie treten als geschlossener Verschluß aus der Öffnung 11 aus.
[0027] Das weitere, zweite, kleinere Herzstück 7 hält mit seinen Seitenflanken 12, 13 die
beiden Profilteile des Schiebeverschlußbandes sicher auch bis zum mittleren Teil des
Schiebers fest und verhindert ein Abkippen des dem Herzstück 8 gegenüberliegenden
Schieber-Endes nach oben. Die Schiebeverschlußband-Hälften sind gemäß der Erfindung
bis zur Mitte des Schiebers fest geführt und gehalten; sie werden dann von dem engeren
Ende des Schiebers übernommen. Auf dem jetzt geschlossenen Verschlußband wird der
Schieber dann noch von den kleineren Stützflanken 14, 15 gehalten. Sollte man sodann
durch Zerren die Seitenteile 20, 21 des Schiebers etwas auseinanderbiegen und droht
der Schieber an seinem dem Herzstück 8 abgewandten Ende nach oben abzukippen, hält
dennoch das weitere, kleinere Herzstück 7 in der Mitte des Schiebers diesen Schieber
an dem Verschlußband fest.
[0028] In Fig. 3 sieht man den Schieber gemäß Fig. 2 von vorne (von den Schlitzen 9, 10)
aus, also am Einlauf der beiden Verschlußband-Hälften. Die Stützflanken 16, 17 des
Herzstücks 8 halten die Verschlußband-Hälften von innen, während die Stützflanken
18, 19 der Seitenwände 20, 21 diese von außen fest auf dem Schieber halten.
[0029] Wie ferner aus Fig. 3 ersichtlich, sind am oberen Teil des Schiebers, also an dessen
Basisteil 6, Aufsätze 22, 23 vorgesehen, die einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt
aufweisen, der allerdings an den Ecken etwas abgerundet ist. Diese Aufsätze 22, 23
dienen zum Vorspreizen des Schiebers durch einen Stössel, wie in den Figuren 7 und
8 gezeigt.
[0030] Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 2. Die Herzstücke 8 und
7 sind durch einen dünnen Steg 24 miteinander verbunden.
[0031] Bei der in Fig. 5 gezeigten, abgewandelten Ausführungsform sind die Herzstücke 8,
7 nicht durch einen Steg verbunden, sondern voneinander getrennt. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß Material gespart wird und daß sich die Seitenteile beim Aufschießen
der Schieber leichter aufspreizen.
[0032] Fig. 6 zeigt den Schieber in einer Draufsicht von oben. Neben den Verschlußband-Einlauföffnungen
9, 10 sieht man die Stützflanken 16, 17 des (ersten, eigentlichen, größeren) Herzstücks
8 sowie die äußeren, kleineren Stützflanken 18, 19 an den Seitenteilen 20, 21. Am
(mittleren, kleineren) weiteren Herzstück 7 sind die Stützflanken 12, 13 zu sehen.
Das Basisteil 6 weist Durchbrüche 34, 35 auf. An dem Ende des Schiebers, aus dem das
geschlossene Schiebeverschluß-Band austritt, befinden sich an den Seitenteilen 20,
21 die kleinen Stützflanken 14, 15.
[0033] Die Figuren 7 und 8 zeigen das Zusammenwirken des Schiebers mit einem Stössel 26
zum Aufspreizen des Schiebers. Der Stössel 26 weist Vorsprünge 27, 28 auf, die voneinander
beabstandet sind. Die einander zugewandten Flächen der Vorsprünge 27, 28 verlaufen
geneigt zueinander, und zwar derart, daß sich der Abstand zwischen diesen Flächen
mit zunehmendem Abstand von dem Stössel 26 vergrößert. Auf diese Weise wird von den
einander zugewandten Innenflächen der Vorsprünge 27, 28 eine konischen Ausnehmung
gebildet.
[0034] In der in Fig. 7 gezeigten Stellung sind die Vorsprünge 27, 28 des Stössels 26 von
den Aufsätzen 22, 23 des Schiebers beabstandet. Zum Aufschießen des Schiebers auf
das Verschlußband wird der Abstand zwischen dem Schieber und dem Stössel 26 verringert,
bis die in Fig. 8 gezeigte Stellung erreicht ist. Beim Vorrücken des Stössels 26 greifen
die Innenflächen der Vorsprünge 27, 28 an die Aufsätze 22, 23. Hierdurch wird ein
Druck auf die Aufsätze 22, 23 ausgeübt, der diese Aufsätze 22, 23 dann in der aus
Fig. 8 ersichtlichen Weise aufeinander zu bewegt. Dadurch spreizen sich die Seitenwände
20, 21 des Schiebers in der ebenfalls aus Fig. 8 ersichtlichen Weise etwas auf, so
daß der Schieber leichter auf das Verschlußband gedrückt werden kann. Durch die Biege-Elastizität
des Schiebers springen die Seitenwände 20, 21 nach dem Aufdrücken wieder zurück; sie
umfassen dann das Verschlußband.
[0035] Von erheblicher Bedeutung für das störungsfreie Aufbringen des erfindungsgemäßen
Schiebers ist seine Biege-Elastizität. Zum einem muß der Schieber nach dem Aufspreizen
wieder in seine Ausgangsstellung zurückfedern, zum anderen darf dieses Aufspreizen
nicht zu schwer gehen. Ferner darf der Schieberkörper beim Aufspreizen und noch lange
Zeit danach nicht spröde werden. Er darf auch keine Risse bekommen. Schließlich soll
sich der Schieber zusammen mit dem Verschlußbeutel und dem Schiebeverschlußband wiederverwenden
(recyclen) lassen.
[0036] Um dies zu erreichen muß das Material aus dem gleichen oder ähnlichen Grundmaterial
bestehen wie die Taschen oder die Beutel, aus dem der Schiebeverschluß-Beutel hergestellt
ist. Ein besonders geeignetes Kunststoffmaterial ist Niederdruck-Polyethylen (high
density polyethylen HDPE), welches sich mit Hochdruckpolyethylen (low density polyethylen,
NDPE), aus dem die meisten Taschen oder Beutel hergestellt sind, gut recyclen läßt.
Immer mehr werden die Beutel und das Verschlußband auch aus Polypropylen hergestellt.
Auch mit diesem Material zusammen lassen sich die Schieber aus HDPE recyclen, das
heißt vermahlen und wiederverwenden. Ein solches Material ist beispielsweise ein HDPE
der Firma Borealis A/S mit einer Melt Flow Rate von 12g/10 min und einer Shore-Härte
von 62.
[0037] Die Biegeelastitzität des Schiebers wurde durch zahlreiche Versuche untersucht und
kann z.B. wie folgt definiert werden: Versuche am Schieber-Ende, ausgehend von einer
Endöffnung am gespritzten 20-Stück-Strang von 0,45 bis 0,60 mm, gemessen am freien
Durchgang inklusive der äußeren kleinen Stützflanken 14, 15.
[0038] Ein Schieber wird an seinen beiden angespritzten Verbindungsseiten der Kette mittels
zweier Klemmen an einer Federwaage befestigt und im Zugversuch die Endöffnung des
Schiebers soweit belastet, das es sich an den profilumgreifenden äußeren Stützflanken
14, 15 auf die Stärke des Verschlußbandes, ca. 1,8 mm, öffnet. Dies erfordert eine
Zugbelastung zwischen 700 bis 1300 Gramm. Nach Beendigung der Zugbelastung erfolgt
am Schieber eine Rückstellung der Endöffnung durch seine Elastizität auf 0,9 bis 1,0
mm.
[0039] Der Schieber ist nun dauerhaft funktionsfähig, das heißt er öffnet und schließt das
Verschlußband sicher ohne zu verspröden oder einzureißen. Er hat dann eine Endöffnung
von ca. 1,8 mm, minus profilumgreifende äußere Stützflanken von je ca. 0,4 mm, also
etwa 1,0 mm, und der Schließdruck hält dauerhaft an.
1. Schieber für ein Verschlußband mit einem Herzstück (8), zwei aufeinander zu laufenden
Innenflächen (31, 32) und zwei Stützflanken (14, 15),
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Innenflächen (31, 32) ein weiteres Herzstück (7) vorgesehen ist.
2. Schieber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Herzstück (7) mit dem Herzstück (8) verbunden ist, vorzugsweise durch
einen Steg (24).
3. Schieber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite des Schiebers Aufsätze (22, 23) vorgesehen sind.
4. Schieber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber aus HDPE hergestellt ist.
5. Verschlußband, vorzugsweise aus Kunststoff gekennzeichnet durch einen Schieber nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
6. Tasche oder Beutel, vorzugsweist aus Kunststoff, gekennzeichnet durch ein Verschlußband nach Anspruch 5.