[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Spendevorrichtung für fließfähiges Gut in einem
Beutel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Eine Spendevorrichtung der oberbegrifflichen Art ist aus der PCT WO 95/23546 bekannt.
Es werden Portionen flüssiger Substanz aus dem Beutel herausgedrückt, der eine Vorratskammer
und eine Portionierungskammer enthält, die durch einen Durchlaß miteinander verbunden
sind. Der Auslaßkanal ist selbst abdichtend ausgebildet und wird durch einen nach
einwärts gerichteten Druck geöffnet, der von einer schwenkbar gelagerten Platte ausgeübt
wird, wenn ein Druckstück mittels eines Hebels auf die Dosierungskammer gedrückt wird.
Bei dieser Konstruktion gibt es schwenkbare Stützplatten für die Portionierungskammer,
die an der Gehäuserückwand federnd abgestützt sind, und es gibt einen handbetätigten
Winkelhebel als Druckstück, um auf die Portionierungskammer zu pressen und das fließfähige
Gut durch den Auslaßkanal herauszuquetschen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Konstruktion der Spendevorrichtung
zu schaffen, die außerdem keinen sich selbst abdichtenden Auslaßkanal voraussetzt.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird aufgrund der Merkmale des Anspruches 1 gelöst und durch
die weiteren Merkmale der abhängigen Ansprüche ausgestaltet und weiterentwickelt.
[0005] Es wird ein Beutel mit fließfähigem Gut verwendet, wobei es sich z.B. um Waschlotionen,
insbesondere antimikrobieller Art, Pflegelotionen und Desinfektionsmittel handeln
kann. Der Produktbeutel besteht aus zwei Folien, die umgekehrt flaschen- oder birnenförmigen
Umriß aufweisen, und die an ihren Rändern sowie flächig miteinander verschweißt sind.
Dabei wird ein oberer flächiger Befestigungsstreifen mit zwei Druckknöpfen, zwei mittlere
flächige Einengungsstellen zur Bildung eines Durchlasses zwischen einer oberen Vorratskammer
und einer unteren Portionierungskammer und zwei untere flächige Einengungsstellen
zur Bildung eines Auslaßkanals gebildet. Der Beutel zeichnet sich dadurch aus, daß
die unteren Einengungsstellen in etwa rhombusförmige Flächen aufweisen, wobei die
größere Basisseite des Rhombus an der Beutelaußenseite liegt und die kleinere Basisseite
an den Auslaßkanal angrenzt. Die Schrägseiten des Rhombus führen trichterförmig zu
dem Auslaßkanal hin. Die unteren flächigen Einengungsstellen weisen außerdem Druckknöpfe
zur Befestigung des Beutels an einer Anlehnungswand der Spendevorrichtung auf.
[0006] Die Spendevorrichtung selbst enthält eine Quetscheinrichtung, die aus der Anlehnwand
und handbetätigten Druckteilen gebildet wird. Diese handbetätigten Druckteile enthalten
einen Handhebel, der um eine erste Achse schwenkbar gelagert ist, und ein Druckschwenkteil,
das um eine zweite Achse gelagert ist. Das Druckschwenkteil ist in vorbestimmtem Abstand
zu der Anlehnwand schwenkbar angeordnet, wobei ein keilförmiger Zwischenraum gebildet
wird. In der Ausgangsstellung ist der Keil oben breit und unten schmal, so daß der
Beutel, der mit seiner Portionierungskammer in dem keilförmigen Zwischenraum hängt,
im unteren Bereich an der Auslaßöffnung durch die Keilverengung geschlossen gehalten
wird. Bei Betätigung des Handhebels wird das Druckschwenkteil so verlagert, daß sich
die Verhältnisse am keilförmigen Zwischenraum umkehren: das obere Ende des Zwischenraums
verjüngt sich keilförmig und das untere Ende erweitert sich trichterartig. Durch diesen
Vorgang wird die in der Portionierungskammer eingeschlossene Menge an Gut aus der
Auslaßöffnung herausgequetscht.
[0007] Wenn der Handhebel losgelassen wird, kehren sich die Verhältnisse erneut um, das
heißt der Zwischenraum zwischen Druckschwenkteil und Anlehnwand nimmt erneut einen
nach unten sich verjüngende Form an, wodurch der Auslaß verschlossen wird und das
fließfähige Gut von dem Vorratsbereich in den Potionierbereich nachströmt.
[0008] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beschrieben.
Dabei zeigt:
[0009]
- Fig. 1
- die Spendevorrichtung in perspektivischer Darstellung, teilweise geschnitten,
- Fig. 2
- einen vereinfachten Schnitt durch die Spendevorrichtung bei geöffnetem Gehäusedeckel,
- Fig. 3
- die Spendevorrichtung bei geschlossenem Gehäusedeckel,
- Fig. 4
- die Spendeeinrichtung bei der Abgabe einer Portion Gutes,
- Fig. 5
- einen leeren Beutel, und
- Fig. 6
- einen Produktbeutel, von der Seite gesehen.
[0010] Die Spendevorrichtung weist ein Gehäuse 1 zur Aufnahme eines Produktbeutels 2 (Fig.
6) und eine Quetscheinrichtung 3 auf, die in den Figuren 1 bis 4 dargestellt ist.
[0011] Das Gehäuse 1 besteht aus einer Gehäuserückwand 4 und einem Klappdeckel 5, der um
eine horizontale Achse 6 am unteren Rand der Rückwand 4 abgeklappt werden kann, wie
am besten aus Fig. 2 ersichtlich. In einer Gehäusevariante kann der Deckel auch um
eine seitliche Achse geschwenkt werden. Auch hochklappen ist möglich. In der geöffneten
Stellung des Deckels kann ein Produktbeutel 2 in das Gerät eingehängt werden, weswegen
es Druckknöpfe 7 an dem Gerätebeutel und Gegendruckknöpfe 8 an der Gehäuserückwand
4 gibt. Die Gegendruckknöpfe können fest in der Wand 4 integriert sein oder auswechselbar
sein. Die Geräterückwand weist außerdem eine Ausbuchtung 9 zur Bereitstellung einer
Anlehnwand 10 auf, an der weitere Gegendruckknöpfe 11 angebracht sind, die mit Druckknöpfen
12 des Produktbeutels 2 zusammenarbeiten. Die Ausbuchtung 9 mit Anlehnwand 10 kann
auch durch ein extra Teil gebildet werden, das an der Rückwand 4 befestigt ist.
[0012] Der Produktbeutel 2 wird aus zwei Folienzuschnitten 2a, 2b hergestellt, wie am besten
aus Fig. 5 ersichtlich. Die Folienzuschnitte werden am Rand miteinander verschweißt
und außerdem noch an flächigen Stellen, die in Fig. 5 schraffiert worden sind. Es
wird so eine obere flächige Schweißstelle 13 als Befestigungsstreifen gebildet, in
welchem die Druckknöpfe 7 sitzen, ferner zwei mittlerer flächige Einengungsschweißstellen
14 und zwei untere flächige Einengungsschweißstellen 15. Die Vorratskammer 16 befindet
sich zwischen den flächigen Schweißstellen 13 und 14 und die Portionierungskammer
17 befindet sich zwischen den flächigen Schweißstellen 14 und 15. Zwischen den Einengungsschweißstellen
14 wird ein Durchlaß 18 und zwischen den Einengungsschweißstellen 15 der Auslaß 19
gebildet. Die Flächenform der Abschnitte 15 ist im großen und ganzen rhombusförmig,
mit der größeren Basiswand außen und der kleineren Basiswand innen, entlang des Kanals
19. Zu dem Auslaßkanal 19 führen schräge Seiten 20 des Rhombus hin, wodurch das restlose
Ausfließen von Gut gefördert wird.
[0013] Die Quetscheinrichtung 3 umfaßt einen Handhebel 30, der um eine Achse 31 schwenkbar
gelagert ist, deren Enden in Lagerböcken 32 des Gehäusedeckels 5 sitzen. Die Quetscheinrichtung
3 umfaßt auch ein Druckschwenkteil 33, das um die Achse 34 schwenkbar gelagert ist,
deren Enden in Lagerböcken 35 sitzen. Eine Schraubenfeder oder Kniefeder 36 ist zwischen
Lagerbock 35 und Druckschwenkteil 33 gespannt, um dieses in Fig. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn
vorzuspannen. Das Druckschwenkteil 33 ist im Querschnitt unsymmetrischspindelförmig
ausgebildet und weist eine im großen und ganzen ebene, leicht geschwungene Seite 37
(Fig. 2) sowie eine stärker gekrümmte Seite 38 auf, die sich bei einem unteren nasenförmigen
Ende 39 treffen und zu einem dünner werdenden oberen Ende 40 auslaufen. Das Material
des Druckschwenkteils ist so gewählt, daß das dünner werdende Ende 40 eine elastische
Lippe bildet. Die Achse 34 liegt in dem mittleren verdickten Teil 41 und in solchem
Abstand von der Anlehnwand 10, daß ein Zwischenraum zwischen der Seite 37 des Druckschwenkteils
33 und der Anlehnwand 10 gebildet wird. Der Raum 42 verjüngt sich keilförmig in der
Ausgangsstellung der Spendevorrichtung zu der Nase 39 des Druckschwenkteils hin (Fig.
3). Er folgt damit der natürlichen Form der Portionierungskammer 17, deren Auslaßkanal
19 durch die Nase 39 verschlossen gehalten wird.
[0014] Das Druckschwenkteil kann auch aus mehreren Elementen aufgebaut sein, beispielsweise
kann die Lippe 40 aus gummielastischem Material gefertigt sein und in ein relativ
starres Kunststoffelement 41 eingesetzt sein.
[0015] Der Handhebel 30 weist einen Betätigungsfortsatz 30a auf, mit dem auf den mittleren
Teil 41 des Druckschwenkteils 33 gedrückt werden kann, um dieses entgegen der Wirkung
der Feder 36 im Uhrzeigersinn zu schwenken (Fig. 4). Die Verhältnisse an dem Zwischenraum
42 kehren sich nunmehr um: die Lippe 40 biegt sich fortlaufend zurück und quetscht
den oberen Bereich der Portionierungskammer 17 zusammen, während sich der untere Bereich
der Portionierungskammer erweitert. Der Zwischenraum nimmt nunmehr die in Fig. 4 dargestellte,
sich nach unten erweiternde Form 44 an. Das in der Portionierungskammer 17 befindliche
Gut wird aus der Auslaßöffnung 19 herausgequetscht und abgegeben. Der Benutzer wird
daraufhin den Hebel 30 loslassen, woraufhin das Druckschwenkteil 33 infolge der Kraft
der Feder 36 in die in Fig. 3 dargestellte Stellung zurückkehrt, in welcher die Nase
39 den Auslaßkanal 19 des Beutels 2 verschließt.
[0016] Es ist somit ersichtlich, daß mit einfachen Mitteln eine Spendeaktion aus dem Beutel
2 bewerkstelligt wird und nach Abgabe einer Portion des Gutes der Auslaßkanal sicher
verschlossen wird. Die Spendemechanik ist äußerst einfach aufgebaut und funktionssicher.
Es kann ein einfach aufgebauter Produktbeutel verwendet werden, der keine eigenen
Abdichtmittel bei geöffnetem Auslaßkanal benötigt, weil dieser Auslaßkanal durch die
Spendevorrichtung gesperrt wird, sobald die Spendeaktion beendet ist.
[0017] Ein weiterer Vorteil der neuen Spendevorrichtung besteht in der einfachen Anbringungsart
des Produktbeutels 2 an der Geräterückwand 4. Es können Beutelketten mit Abrißlinien
zwischen den Beuteln verwendet werden, wobei ein oberer Beutel der Kette mit seinen
oberen Druckknöpfen 7 in die Gegendruckknöpfe 8 eingehängt und befestigt wird, woraufhin
die Druckknöpfe 12 in die Gegendruckknöpfe 11 gedrückt werden. Nachdem ein oberer
Beutel so an der Geräterückwand 4 befestigt worden ist, wird der Deckel 5 geschlossen
und die Nase 39 legt sich auf den Auslaßkanal 19 und klemmt den Beutel entlang der
unteren Abrißlinie fest. Das Abtrennen des montierten Beutels von der Beutelkette
wird deshalb erleichtert und gleichzeitig wird der Inhalt der Portionierungskammer
des Beutels zurückgehalten.
1. Spendevorrichtung für fließfähiges Gut in einem Beutel, mit folgenden Merkmalen:
der Beutel (2) enthält eine Vorratskammer (16), eine Portionierungskammer (17), einen
Durchlaß (18) zwischen den Kammern (16, 17) und einen Auslaßkanal (19) und ist in
der Spendevorrichtung (1) aufhängbar;
eine Quetscheinrichtung (3) der Spendevorrichtung (1) enthält Anlagemittel, an die
sich der Beutel (2) anlegt, und handbetätigte Druckteile, die den Beutel (2) im Bereich
der Portionierungskammer (17) einklemmen und zum Auslaßkanal (19) hin ausquetschen;
gekennzeichnet durch folgende Ausbildung:
die Anlagemittel, an die sich der Beutel (2) mit seiner Portionierungskammer (17)
anlegt, werden durch eine stationäre Anlehnwand (10) gebildet;
die handbetätigten Druckteile enthalten einen Handhebel (30), der um eine erste Achse
(31) schwenkbar gelagert ist, und ein Druckschwenkteil (33), das um eine zweite Achse
(34) gelagert ist;
das Druckschwenkteil (33) ist in vorbestimmtem Abstand zu der Anlehnwand (10) schwenkbar
angeordnet und nimmt in Abhängigkeit von der Stellung des Handhebels (30) eine Ausgangsstellung
oder eine Quetschstellung ein, wobei in der Ausgangsstellung der vorbestimmte Abstand
Keilform (42) mit dickem Ende oben und dünnem Ende unten annimmt und in der Quetschstellung
der vorbestimmte Abstand seine Form (44) mit dünnem Ende oben und dickem Ende unten
ändert.
2. Spendevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckschwenkteil (33) im Querschnitt unsymmetrisch-spindelförmig, mit einem dünner
werdenden oberen Ende (40) und einer dickeren Mitte (41) sowie einem unteren, nasenförmigen
Ende (39) ausgebildet ist, wobei das dünner werdende obere Ende (40) eine elastische
Lippe bildet und die Schwenkachse (34) im Bereich der dickeren Mitte (41) angeordnet
ist.
3. Spendevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Achse oder Schwenkachse (31) des Handhebels (30) parallel oberhalb der
zweiten Achse oder Schwenkachse (34) des Druckschwenkteils (33) angeordnet ist und
daß der Handhebel (30) einen Betätigungsfortsatz (30a) aufweist, der mit der dickeren
Mitte (41) des Druckschwenkteils (33) oberhalb der zweiten Achse (34) zusammenarbeitet,
um die elastische Lippe (40) in Richtung der Anlehnwand (40) zu schwenken.
4. Spendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druckschwenkteil (33) in die Ausgangsstellung federbelastet (36) ist.
5. Spendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anlehnwand (10) Teil einer Gehäuserückwand (4) ist und daß der Handhebel (30)
und das Druckschwenkteil (33) an einem Gehäusedeckel (5) der Spendevorrichtung (1)
gelagert sind.
6. Spendevorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gehäusedeckel (5) um eine dritte horizontale Achse (6) gelagert ist, die parallel
und nahe des unteren Randes der Gehäuserückwand (4) verläuft.
7. Spendevorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Geräterückwand (4) nahe des oberen Randes zwei Druckknopf-Befestigungsstellen(8)
und an der Anlehnwand (1) zwei weitere DruckknopfBefestigungsstellen (11) zur Befestigung
des Beutels (2) aufweist.
8. Beutel mit fließfähigem Gut, insbesondere zur Zusammenarbeit mit der Spendevorrichtung
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit folgenden Merkmalen:
zwei Folienzuschnitte (2a, 2b) weisen umgekehrt flaschen- oder birnenförmigen Umriß
auf, und sind an ihren Rändern sowie flächig (13, 14, 15) miteinander verschweißt,
wobei eine obere flächige Schweißstelle (13) als Befestigungsstreifen mit Druckknöpfen
(7), mittlere flächige Einengungsschweißstellen (14) zur Bildung eines Durchlasses
(18) zwischen einer oberen Vorratskammer (16) und einer unteren Portionierungskammer
(17) und untere flächige Einengungsschweißstellen (15) zur Bildung eines Auslaßkanals
(19) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unteren Einengungsschweißstellen (15) durch zwei in etwa rhombusförmige Flächen
gebildet werden, wobei die größere Basisseite des Rhombus an der Beutelaußenseite
liegt und die kleinere Basisseite an den Auslaßkanal (19) angrenzt, wobei ferner Schrägseiten
(20) des Rhombus trichterförmig zu dem Auslaßkanal (19) hinführen, und
daß die unteren flächigen Einengungsschweißstellen (15) Druckknöpfe (12) zur Befestigung
des Beutels (2) an einer Anlehnwand (10) der Spendevorrichtung (1) aufweisen.