[0001] Die Erfindung betrifft ein Mischelement für einen Flanschübergang in einer Rohrleitung
gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Rohrleitung mit einem solchen Mischelement.
[0002] Es sind statische Mischer bekannt, die in einem Rohrstück einer Rohrleitung angeordnet
sind. Für den Einbau eines solchen Rohrstücks in die Rohrleitung müssen in der Regel
zwei Flanschpaare vorhanden sein, zwei Flansche am Rohrstück und zwei zugeordnete
Flansche an der Rohrleitung. Solche statische Mischer verursachen kleine Druckverluste,
wenn sie - was in der Regel der Fall ist - den Querschnitt des Rohrstücks nicht stark
verengen und damit nur in geringem Mass eine Wirbelablösung verursachen, die eine
hohe Dissipation der Strömungsenergie zur Folge hat.
[0003] Aus der US-A 5 839 828 ist ein Flanschmischer bekannt, für dessen Einbau lediglich
ein Flanschpaar benötigt wird. Dieser Flanschmischer ist blendenartig ausgebildet.
Seine mischwirksame Struktur umfasst zwei spiegelsymmetrische Flächenbereiche, zwischen
denen sich eine Durchströmöffnung befindet; diese weist einen zentralen Engpass und
zwei quer zum Engpass ausgedehnte, linsenförmige Zonen auf. Die Flächenbereiche können
auf zwei Ebenen liegen, die gegeneinander geneigt sind und deren Kreuzungslinie -
senkrecht auf einen Rohrquerschnitt projiziert - eine Mittelline des Engpasses bildet.
In einem den zentralen Engpass durchstömenden Fluid entstehen aufgrund der Blendenwirkung
des Engpasses Wirbel, die einerseits eine Mischwirkung auf zudosierte Additive haben
und andererseits einen relativ grossen Druckabfall bewirken. Aufgrund der Spiegelsymmetrie
erfolgt ein geringer Stoffaustausch zwischen den durch die Kreuzungslinie und Mittelline
gegebenen Rohrhälften.
[0004] Flanschmischer haben gegenüber den in Rohrstücken angeordneten statischen Mischern
den Vorteil, dass sie ein kleines Volumen haben. Nach gewissen Berechnungsvorschriften
gelten sie dank des kleinen Volumens nicht als Druckbehälter und benötigen daher für
eine Zulassung kein aufwendiges Prüfungsverfahren. Ein Nachteil ist, dass der Flanschmischer
nur aus einem Mischelement besteht und dass er somit eine beschränkte Mischwirkung
hat.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Alternative zu dem bekannten Flanschmischer zu
schaffen, der eine verbesserte Mischwirkung bei niedrigem Druckverlust hat. Diese
Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 definierte Mischelement, das ein Flanschmischer
ist, gelöst. Beim Zumischen eines Additivs mit dem erfindungsgemässen Mischelement
kann das Additiv über eine Vielzahl von Zutrittstellen eingespeist werden, so dass
die Mischwirkung des Flanschmischers, der nur aus einem Mischelement besteht, ausreichen
kann.
[0006] Das Mischelement ist für einen Flanschübergang in einer Rohrleitung vorgesehen und
ist zwischen zwei Flanschen der Rohrleitung montierbar. Es umfasst eine mischwirksame
Struktur, die durch einen oder zwei Flügel innerhalb eines Ringes gebildet ist. Zwei
zueinander geneigte Ebenen sind definierbar, wobei auf der einen Ebene der eine Flügel
oder auf beiden Ebenen die zwei Flügel angeordnet sind. Die beiden Ebenen schneiden
sich auf einer Kreuzungsachse. Geschlossene Teilflächen sowie offene Flächenstücke
der Flügel bilden ein Flächenmuster, das bezüglich der Kreuzungsachse asymmetrisch
ausgebildet ist. Durch die asymmetrische Form ist ein die Rohrleitung durchströmendes
Fluid derart umlenkbar, dass Teilströme aus einer Rohrhälfte durch Teilflächen der
einen Ebene in die andere Rohrhälfte umgelenkt werden und dort auf weitgehend nicht
umgelenkte Teilströme stossen, wobei dies auch umgekehrt bezüglich der anderen Ebene
gilt, falls auf dieser ein zweiter, Strukturelemente aufweisender Flügel existiert.
[0007] Die abhängigen Ansprüche 2 bis 9 betreffen vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemässen
Mischelements. Eine Rohrleitung mit einem derartigen Mischelement ist Gegenstand des
Anspruchs 10.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ausschnittsweise einen Längsschnitt durch eine Rohrleitung bei einer Flanschstelle
mit eingelegtem Ring,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung zum Strömungsverlauf bei einem erfindungsgemässen Mischelement,
- Fig. 3
- ein Bezugssystem für eine Definition der mischwirksamen Struktur des erfindungsgemässen
Mischelements,
- Fig. 4
- ein Flächenmuster zu dem Mischelement der Fig. 3 gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- ein Flächenmuster zu einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6
- eine Hilfsdarstellung für die Definition der mischwirksamen Struktur,
- Fig. 7
- ein Flächenmuster zu einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 8
- ein Bezugssystem, das dem Flächenmuster der Fig. 7 zugeordnet werden kann,
- Fig. 9
- ausschnittsweise einen Längsschnitt durch einen Rand eines Mischelements mit Einspeisestellen
für ein Additiv,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht auf eine Rohrleitung mit einer stromaufwärts vor dem Mischelement
angeordneten Einspeisestelle für ein Additiv,
- Fig. 11
- ausschnittsweise einen Längsschnitt durch einen Rand eines Mischelements mit einer
zusätzlichen Blende,
- Fig. 12
- eine weitere mischwirksame Struktur und
- Fig. 13
- eine Modifikation der Struktur aus Fig. 12 mit nur einem Flügel, die auch Teil eines
erfindungsgemässen Mischelements ist.
[0009] Fig. 1 zeigt ausschnittsweise einen Längsschnitt durch eine Rohrleitung 1 an der
Stelle eines Flanschübergangs 10, an dem ein Ring 20 zwischen Flanschen 11 und 12
eingelegt ist. Im Innenbereich des Rings 20 ist eine Struktur 25 angeordnet, für die
in der Zeichnung nur deren Ort 25' eingezeichnet ist und die in Fig. 2 in einer schematischen
Form 25" als ein Flächenmuster dargestellt ist. Die Struktur 25 wirkt als statischer
Mischer auf ein mit Pfeilen 90 angedeutetes Fluid 9 ein, das die Rohrleitung 1 durchströmt.
Die Struktur 25 lässt sich beispielsweise aus einem Blech, durch Stanzen und Abkanten,
herstellen. Das aus dem Ring 20 und der mischwirksamen Struktur 25 zusammengesetzte
Mischelement 2 ist am Flanschübergang 10 montierbar; es ist mittels nicht dargestellter
Schrauben der Flansche 11 und 12 befestigt. Die Struktur 25 ist mit je einem Flügel
25a bzw. 25b auf zwei zueinander geneigten Ebenen 21 und 22 angeordnet, die sich auf
einer Kreuzungsachse 23 schneiden. Die Kreuzungsachse 23 ist bezüglich dem Ring 20
stromabwärts angeordnet. Bei einer umgekehrten Anordnung des Mischelements 2 ergibt
sich auch eine Mischwirkung, die aber bezüglich Druckabfall und Mischqualität weniger
gut ist. Die Flügel 25a und 25b können so ausgebildet sein, dass Teile von ihnen über
die Kreuzungsachse 23 auf die Seite des anderen Flügels 25b bzw. 25a hinausragen (vgl.
Fig. 12).
[0010] Die Verwendung eines separaten Rings 20 ist vorteilhaft aber nicht notwendig. Die
mischwirksame Struktur 25 kann, falls geeignet ausgebildet, zwischen die Flansche
11 und 12 eingeklemmt werden.
[0011] Geschlossene Teilflächen und offene Flächenstücke der Struktur 25 bilden ein Flächenmuster
5, das in einer konkreten Ausgestaltung mit geschlossenen Teilflächen 52, 51', 55,
56 und offenen Flächenstücken 51, 520, 521, 522 in Fig. 4 gezeigt ist, wobei das Flächenmuster
5 in die Bildebene ausgefaltet ist. In den Figuren 2 und 3 ist ein Flächenmuster dargestellt,
das als Bezugssystem 4 für eine Charakterisierung des Flächenmusters 5 eingeführt
wird. Das Bezugssystem 4 in Fig. 3 ist die ebene Ausfaltung des in Fig. 2 als Schrägbild
gezeigten Flächenmusters 25".
[0012] Die beiden Flügel 25a und 25b weisen weitgehend eine komplementär antisymmetrische
Form in folgendem Sinn auf: 1.) Es ist ein Bezugssystems 4 definierbar, das durch
Grenzlinien 40, 40', 40", 43 von Bezugsflächen 41, 41', 42, 42' gebildet ist und das
bezüglich der Kreuzungsachse 23 oder Symmetrieachse 43 spiegelsymmetrisch ist; 2.)
die Teilflächen 52, 51', 55, 56 und Flächenstücke 51, 520, 521, 522 des Flächenmusters
5 und die Bezugsflächen 41, 41', 42, 42' des Bezugssystem 4 decken gemeinsame Bereiche
52, 51', 51, 520, 521, 522 ab, die kleiner als die abdeckenden Flächen 41, 41', 42,
42' oder gleich gross sind. Diese Bereiche sind dem Flächenmuster 5 entsprechend geschlossene
Partialflächen 52, 51' oder offene Partialflächen 51, 520, 521, 522; und 3.) die geschlossenen
und offenen Partialflächen bilden bezüglich der Kreuzungsachse 23 eine antisymmetrische
Anordnung, für die gilt, dass bei einer Spiegelung an der Kreuzungsachse 23 oder der
Symmetrieachse 53 die geschlossenen Partialflächen 52, 51' auf offene Partialflächen
51, 520, 521, 522 zu liegen kommen und dass das Umgekehrte ebenso gilt. Durch diese
Antisymmetrie ist eine Zuordnung zwischen offenen und geschlossenen Flächen der beiden
Flügel gegeben. Die auf dem Flügel 25b angeordneten drei offenen Partialflächen 520,
521, 522 sind zusammengenommen praktisch kongruent (gleiche Form und Fläche) zur zugeordneten
geschlossenen Partialfläche 52 des anderen Flügels 25a. Die offene Partialfäche 51
des Flügels 25a ist kongruent zur geschlossenen Partialfläche 51' des anderen Flügels
25b.
[0013] Die besondere Antisymmetrie der mischwirksamen Struktur 25 hat nun die erfindungsgemäss
angestrebte Wirkung, die anhand der Fig. 2 erläutert wird: Mit den Pfeilen 9a und
9b ist schematisch der Strömungsverlauf des zu mischenden Fluids angegeben. In Wirklichkeit
treten auch Wirbel auf, die für einen guten Mischeffekt wesentlich sind. Diese Wirbel
sind bei der vorliegenden schematischen Darstellung ignoriert, da ein anderer Aspekt
der Mischwirkung erläutert werden soll. Die Pfeile 9a sind in der Hauptströmungsrichtung
(Pfeil 90 in Fig. 1) orientiert. Die Pfeile 9b geben Teilströme des Fluids an, die
durch die geschlossenen Teilflächen der Struktur 25 abgelenkt sind. Dank der komplementären
Antisymmetrie sind die Pfeile 9b jeweils gegen einen Pfeil 9a gerichtet. Diese Verhältnisse
äussern sich dadurch, dass ein Fluidaustausch zwischen den Bereichen der beiden Flügel
25a und 25b stattfindet, so dass sich eine Durchmischung über den ganzen Querschnitt
der Rohrleitung 1 ergibt.
[0014] Das erfindungsgemässe Mischelement 2 lässt sich allgemeiner folgendermassen kennzeichnen:
Das Flächenmuster 5 der mischwirksamen Struktur 25 ist bezüglich der Kreuzungsachse
23 asymmetrisch ausgebildet. Durch die asymmetrische Form ist ein die Rohrleitung
1 durchströmendes Fluid 9 derart umlenkbar, dass Teilströme 9b, die durch Teilflächen
des einen Flügels 25a auf die Seite des anderen Flügels 25b umgelenkt werden, dort
auf weitgehend nicht umgelenkte Teilströme 9a stossen. Dies gilt auch umgekehrt bezüglich
umgelenkten Teilströmen 9b des anderen Flügels 25b.
[0015] Zu der in Fig. 4 dargestellten Struktur 25 sind noch folgende Bemerkungen zu machen:
Die im Innenraum der Rohrleitung 1 angeordnete Struktur 25 ist mit zwei Ringstücken
6 und 6' verbunden, die zwischen den Ring 20 und den Flansch 11 - siehe Fig. 1 - eingelegt
werden. Die Struktur 25 wird an der Symmetrieachse 53 abgekantet, so dass der rechts
in Fig. 4 strichpunktiert gezeichnete Winkel entsteht. Auch zwischen den Ringstücken
6, 6' und den beiden Flügeln 25a, 25b wird abgekantet und zwar so, dass die Ringstücke
6, 6' in die gleiche Ebene zu liegen kommen. Nach dem Abkanten bilden die Ringstücke
6 und 6' an ihren Enden 61 und 62 bzw. 61' und 62' Stossstellen.
[0016] Zwei weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren 5 bis 8 dargestellt.
Während im einen Beispiel die Anzahl offener Flächenstücke auf dem einen Flügel 25a
eins und auf dem anderen Flügel 25b zwei beträgt, ist beim anderen Beispiel diese
Anzahl zwei bzw. drei. Bei diesen Beispielen unterscheiden sich die Flächenmuster
5 relativ stark von dem Muster des Bezugssystems 4.
[0017] Dem Flächenmuster 5 gemäss Fig. 5 (mit entsprechenden Flächen 51, 52, 521, 522 und
51' wie im ersten Beispiel, Fig. 4) kann das gleiche Bezugssystem wie im ersten Beispiel
Fig. 3 zugeordnet werden. Fig. 6 zeigt eine Überlagerung des Flächenmusters 5 und
des Bezugssystems 4. Gemeinsame Bereiche dieser Überlagerung, die um maximal 30% kleiner
als die abdeckenden Flächenstücke 51, 521, 522 bzw. Teilflächen 51', 52 des Flächenmusters
5 sind, sind die geschlossene Partialfläche 72 sowie die offene Partialfläche 71 auf
dem Flügel 25a und die geschlossene Partialflächen 71' sowie die offenen Partialflächen
721, 722 auf dem Flügel 25a. Bezüglich diesen Partialflächen besteht eine komplementäre
Antisymmetrie im Einklang mit der Definition des Flächenmusters 5, das die Struktur
25 erfindungsgemäss aufweist. Bei dieser Definition werden die in Fig. 6 weiss gelassenen,
kleinen Teilflächen 75 vernachlässigt.
[0018] Die andere mischwirksame Struktur 5 mit dem etwas komplizierteren Flächenmuster 5
ist in Fig. 7 abgebildet. Bei diesem Ausführungsbeispiel muss ein entsprechend komplizierteres
Bezugssystem 4, nämlich jenes der Fig. 8, zugrunde gelegt werden. Eine Überlagerung
des Musters 5 der Fig. 7 mit dem Bezugssystem der Fig. 8 führt - analog zur Überlagerung
in Fig. 6 - zu gemeinsamen Bereichen, für die wieder eine komplementäre Antisymmetrie
besteht. Auf eine explizite Durchführung dieser Überlagerung wird verzichtet.
[0019] Das erfindungsgemässe Mischelement 2 soll zu einem Mischergebnis führen, das mit
einem möglichst kleinen Druckverlust verbunden ist. Daher sollen die offenen Flächenstücke
der Flügel 25a und 25b gesamthaft nicht wesentlich kleiner als der freie Querschnitt
der Rohrleitung 1 sein. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn die genannten offenen Flächenstücke
gesamthaft mindestens den gleichen Flächeninhalt wie die geschlossenen Teilflächen
aufweisen und wenn die Neigung der Ebenen 21 und 22 relativ gross ist, so dass der
von ihnen an der Kreuzungsachse 23 eingeschlossene Winkel 120° oder kleiner ist.
[0020] Der Flanschmischer 2 kann bei einer geeigneten Ausbildung in die Rohrleitung 1 ein-
und ausgebaut werden, ohne dass dabei eine Demontage eines Teils der Rohrleitung 1
erforderlich ist. Dazu ist erforderlich, dass die Flügel 25a und 25b weitgehend im
Bereich zwischen den beiden Endquerschnitten 13, 14 des Rings 20 (siehe Fig. 1) angeordnet
sind.
[0021] Für das Flächenmuster 5 der mischwirksamen Struktur 25 kann eine Spiegelsymmetrie
bezüglich einer Achse 44 (siehe Fig. 3 oder 8), die senkrecht zur Kreuzungsachse 23
steht, vorgesehen werden.
[0022] Das erfindungsgemässe Mischelement 2 eignet sich gut dazu, ein Additiv an der Flanschstelle
10 in die Rohrleitung 1 einzuspeisen. In Fig. 9 sind Einspeisestellen für ein Additiv
95 dargestellt, die in den Ring 20 integriert sind. Sie werden durch eine Mehrzahl
oder Vielzahl von gleichmässig angeordneten sowie gleich grossen Austrittsöffnungen
31 gebildet. Das Additiv 95 wird über ein Zuleitungsrohr 30 in eine Ringnut 3' gefördert,
aus der es über die Austrittsöffnungen 31 in den Wirkbereich der durch strichpunktierte
Linien 25' angedeuteten Mischerstruktur 25 gelangt. Selbstverständlich können auch
Zuleitungsrohre 30 für mehrere Additive oder sonstige beizumischende Fluide vorgesehen
sein. An die Stelle der vielen Austrittsöffnungen 31 kann auch ein Ringspalt treten
oder radial nach innen führende Nuten, die in die Ringstücke 6 und 6', den Ring 20
oder eine eingelegte Dichtung (nicht dargestellt) eingefräst sind.
[0023] Einspeisestellen 30' für beizumischende Fluid können auch stromaufwärts vor dem Mischelement
angeordnet werden, wie es in Fig. 10 illustriert ist. Über eine Düse 31' wird ein
Fluid vor dem Mischelement 2 eingespeist.
[0024] Um den Fluidstrom der Rohrleitung 1 im Bereich des Flanschmischers 2 stärker zu verwirbeln,
können - siehe Fig. 11 - mit einer Blende 8, die zusammen mit der Mischerstruktur
25 an der Flanschstelle 10 eingelegt wird, in der Strömung 91 zusätzliche Wirbel 92
hinter der Blendenöffnung 80 erzeugt werden. Die Blende 8 kann auch Teil der mischwirksamen
Struktur 25 sein; die Struktur 25 kann an der Peripherie so ausgebildet sein, dass
sie als Ringblende wirkt.
[0025] Fig. 12 zeigt eine weitere mischwirksame Struktur 25. Diese besteht aus einem geschlossenen
Ring 6, der zwischen die Rohrflansche 11, 12 (Fig. 1) eingelegt werden kann, einem
ersten Flügel 25a, der aus einem mittleren Steg gebildet ist, und einem zweiten Flügel
25b, der sich aus zwei seitlichen Stegen 25b' und 25b" zusammensetzt. Die Flügel 25a
und 25b sind so ausgebildet, dass Teile von ihnen über die Kreuzungsachse 23 auf die
Seite des anderen Flügels 25b bzw. 25a hinausragen. Der mittlere Steg oder die beiden
seitlichen Stege können fehlen, so dass die mischwirksame Struktur 25 nur einen Flügel
25a aufweist. Ein Mischelement 2, das eine derart reduzierte Struktur 25 aufweist,
ist ebenfalls ein erfindungsgemässes Mischelement. Ein Beispiel für eine solche Struktur
25, die nur einen Flügel hat, ist in Fig. 13 dargestellt; es fehlt verglichen mit
der Ausführungsform der Fig. 12 der Flügel mit den seitlichen Stegen 25b' und 25b".
[0026] Die mischwirksame Struktur 25 kann aus flexiblem Material, beispielsweise aus dünnem
Federblech oder Kunststoff hergestellt sein. Bei unterschiedlichem Durchsatz biegen
so die Stege unterschiedlich aus; der Strömungswiderstand wächst somit bei zunehmendem
Durchsatz weniger schnell, als wenn die Stege starr wären.
[0027] Die oben beschriebenen Mischelemente können so modifiziert werden, dass Teile eines
oder beider Flügel 25a, 25b der mischwirksamen Struktur 25 aus der dem Flügel zugeordneten
Ebene 21, 22 hinausgebogen sind. So können beim Beispiel der Fig. 12 die zwei seitlichen
Stegen 25b' und 25b" um verschiedene Winkel aus der Ebene 22 hinausgebogen sein.
1. Mischelement (2) für einen Flanschübergang (10) in einer Rohrleitung (1), das zwischen
zwei Flanschen (11, 12) der Rohrleitung montierbar ist und das eine mischwirksame
Struktur (25) umfasst, die durch einen oder zwei Flügel (25a, 25b) innerhalb eines
Ringes (20) gebildet ist, wobei zwei zueinander geneigte Ebenen (21, 22) definierbar
sind, auf deren einen Ebene der eine Flügel oder auf welchen Ebenen die zwei Flügel
angeordnet sind, die beiden Ebenen sich auf einer Kreuzungsachse (23) schneiden und
geschlossene Teilflächen (52, 51') sowie offene Flächenstücke (51, 520, 521, 522)
der Flügel ein Flächenmuster (5) bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenmuster bezüglich der Kreuzungsachse asymmetrisch ausgebildet ist und dass
durch die asymmetrische Form ein die Rohrleitung durchströmendes Fluid (9) derart
umlenkbar ist, dass Teilströme (9b) aus einer Rohrhälfte durch Teilflächen der einen
Ebene (21) in die andere Rohrhälfte umgelenkt werden und dort auf weitgehend nicht
umgelenkte Teilströme stossen, wobei dies auch umgekehrt bezüglich der anderen Ebene
(22) gilt, falls auf dieser ein zweiter, Strukturelemente aufweisender Flügel (25b)
existiert.
2. Mischelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Flügel (25a, 25b) die mischwirksame Struktur (25) bilden, die Gesamtheit der
geschlossenen Teilflächen (52, 51') auf einer zusammenhängenden Fläche liegen und
die beiden Flügel angenähert eine komplementär antisymmetrische Form in folgendem
Sinn aufweisen: 1. es ist ein Bezugssystems (4) definierbar, das durch geschlossene
Grenzlinien (40, 40', 40") von Bezugsflächen (41, 42, 41', 42') gebildet ist und das
bezüglich der Kreuzungsachse (23) spiegelsymmetrisch ist; 2. die Flächenstücke (51,
521, 522) und Teilflächen (51', 52) der Flügel und die Bezugsflächen des Bezugssystem
decken gemeinsame Bereiche (71, 72, 71', 721, 722) ab, die um maximal 30% kleiner
als die abdeckenden Flächenstücke (51, 521, 522) bzw. Teilflächen (51', 52) des Flächenmusters
(5) sind, wobei diese Bereiche dem Flächenmuster entsprechend geschlossene oder offene
Partialflächen sind; und
3. diese geschlossenen und offenen Partialflächen bilden bezüglich der Kreuzungsachse
eine angenähert antisymmetrische Anordnung, für die gilt, dass bei einer Spiegelung
die geschlossenen Partialflächen (72; 71') weitgehend auf offene Partialflächen (721,
722; 71) zu liegen kommen und dass das Umgekehrte ebenso gilt.
3. Mischelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die offenen Flächenstücke (51, 521, 522) der mischwirksamen Struktur (5) gesamthaft
mindestens den gleichen Flächeninhalt wie die geschlossenen Teilflächen (52, 51')
aufweisen.
4. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreuzungsachse (23) bezüglich dem Ring (20) stromabwärts angeordnet ist.
5. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (25a, 25b) weitgehend im Bereich zwischen den beiden Endquerschnitten
(13, 14) des Rings (20) angeordnet sind.
6. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenmuster (5) und das Bezugssystem (4) bezüglich einer Achse (44) senkrecht
zur Kreuzungsachse (23, 43) spiegelsymmetrisch ist.
7. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügel (25a, 25b) mit einem Ringstück (6) oder zwei Ringstücken (6, 6') biegbar
verbunden sind, die in eine Ringnut (3) zwischen dem einen Flansch (11) der Rohrleitung
(1) und dem Ring (20) oder zwischen die zwei Flansche (11, 12) einlegbar sind, und
dass zusätzlich eine auf die Ringstücke auflegbare Ringblende (8) vorgesehen sein
kann oder dass die mischwirksame Struktur (25) an der Peripherie so ausgebildet ist,
dass sie als Ringblende wirkt.
8. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Ring (20) Einspeisestellen für (30) mindestens ein beizumischendes Fluid (95),
insbesondere ein Additiv, integriert sind und dass vorzugsweise die Einspeisestellen
an einem der Endquerschnitte (11, 13) des Rings (2) durch einen Ringspalt (3) oder
durch eine Mehrzahl oder Vielzahl von gleichmässig angeordneten sowie gleich grossen
Austrittsöffnungen (31) gebildet sind.
9. Mischelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Modifikation, bei der Teile eines oder beider Flügel (25a, 25b) der mischwirksamen
Struktur (25) aus der dem Flügel zugeordneten Ebene (21, 22) hinausgebogen sind.
10. Rohrleitung mit einem Flanschübergang und einem Mischelement gemäss einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Einspeisestellen (30') für ein beizumischendes Fluid, insbesondere
ein Additiv, stromaufwärts vor dem Ring (20) angeordnet ist.